Regelmäßige Veran- staltungen … … im Heinz-von
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P f i n g s t e n S e i t e | 4<br />
man vielleicht vermutet – zwischen Freude und Schmerz, sondern „zwischen<br />
Schmerz und Langeweile“. Das ist natürlich schlecht. Jede Lebensgeschichte ist<br />
für Schopenhauer eine Reihe kleinerer und größerer Unfälle. Traurig, oder?<br />
„Begeisterung sieht anders aus.“ Ja, aber woher kommt Begeisterung? Haben<br />
Sie sich schon einmal die Frage gestellt: Wo<strong>von</strong> lasse ich mich begeistern? Lasse<br />
ich mich überhaupt noch begeistern? Bin ich begeisterungsfähig? Begeisterung<br />
kann ja ganz unterschiedlich aussehen. Ganz unterschiedliche Dinge können<br />
uns ansprechen und fesseln und ich glaube, beides gehört zur Begeisterung<br />
hinzu. Es kommt etwas <strong>von</strong> außen, das den Menschen innen einn<strong>im</strong>mt oder<br />
unsere ganze Person für einen Moment nicht mehr loslässt. Vielleicht entsteht<br />
sogar ein Glücksmoment, das uns wie ein guter Geist durchfährt. Das gleiche<br />
gilt freilich für das Gegenteil, für Trübsal oder Schmerz, wenn man – wie sagt<br />
man – „<strong>von</strong> allen guten Geistern“<br />
verlassen zu sein scheint.<br />
Pfingsten steht vor der Tür und<br />
das macht Mut, wie auch <strong>im</strong>mer<br />
es uns gerade gehen mag.<br />
Pfingsten ist das Fest göttlicher<br />
Begeisterung. Pfingsten ist das<br />
Fest der Kraft, die <strong>von</strong> oben<br />
kommt. Pfingsten ist ein Neuanfang<br />
für den Einzelnen und<br />
für die Gemeinde. Pfingsten ist<br />
das Fest des Heiligen Geistes.<br />
Der allerdings ist schwer zu<br />
fassen, aber schon einmal so<br />
viel: Gäbe es keinen Heiligen<br />
Geist, es gäbe keine Christen.<br />
Es ist der Geist, der das Vertrauen auf Gott weckt, es wachhält, durch Zweifel<br />
trägt. Die Bibel spricht in der Apostelgeschichte vom Pfingstwunder. Menschen<br />
unterschiedlichster Herkunft sind versammelt. Sie sind auf der Suche nach Leben<br />
und Begeisterung. Und sie finden sie; plötzlich und überraschend. Danach<br />
zählen nicht mehr die Unterschiede, sondern nur noch die Gemeinsamkeit, das<br />
Vertrauen auf den Dreieinigen Gott. Auf den Vater, <strong>von</strong> dem man gehört hatte.<br />
Auf den Sohn, den man erlebt hatte und <strong>von</strong> nun an auch auf den Heiligen<br />
Geist. Das ist die Geburtsstunde der Kirche. Mit offenen Ohren und Augen und<br />
vor allem offenen Herzen durch die Welt gehen. Immer wieder auf der Suche<br />
nach Gottes Gegenwart, nach h<strong>im</strong>mlischen Glücksmomenten. Wie vor 2000<br />
Jahren in Jerusalem. Lassen Sie sich begeistern.<br />
Ihr Pfarrer Dr. Sebastian Renz