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Weiz im Internet

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november 2010<br />

GIFTSCHLAMMKATASTROPHE GEMEINDE AJKA<br />

Beklemmende Eindrücke vom Katastrophenort<br />

Im Gespräch mit <strong>Weiz</strong> Präsent schildern Engelbert Maier<br />

und ABI Wolfram Schwarz ihre Eindrücke von den ersten<br />

Fahrten in die von der Giftschlammkatastrophe betroffenen<br />

Dörfer.<br />

Engelbert Maier berichtet, dass er am 11. Oktober – wenige<br />

Tage nach der Katastrophe – auf Wunsch von Bgm. Kienreich<br />

gemeinsam mit Johann Payler nach Ajka gefahren<br />

ist, um erste Eindrücke zu erhalten und vor Ort den Bedarf<br />

an Hilfsgütern zu erkunden. Dabei wurde es ihnen nicht<br />

erlaubt, direkt die betroffenen Ortschaften am Rand<br />

unserer Partnerstadt aufzusuchen. Die Betroffenheit bei<br />

Bgm. Béla Schwartz und Vzbgm. Joszef Horvath sei sehr<br />

groß gewesen, auch sei zum damaligen Zeitpunkt das<br />

Ausmaß der Katastrophe für Ajka noch gar nicht absehbar<br />

gewesen.<br />

Der Bitte von Bgm. Schwartz entsprechend habe man<br />

daraufhin bei der Firma Hostra 1000 Feinstaubmasken und<br />

500 Schutzanzüge besorgt, 450 Masken wurden aus den<br />

Katastrophenschutzbeständen der Stadt <strong>Weiz</strong> als Soforthilfe<br />

zur Verfügung gestellt. Als erster Großspender hat<br />

sich die Firma Teko-plastic in Preding mit 600 kostenlosen<br />

Plastike<strong>im</strong>ern an der Soforthilfeaktion beteiligt.<br />

ABI Wolfram Schwarz beschreibt seine Eindrücke vom<br />

ersten Hilfstransport, bei dem er dann am 15.10. Dr. Klaus<br />

Feichtinger und Engelbert Maier begleitet hat. Durch die<br />

jahrelangen guten Beziehungen zur Feuerwehr in Ajka<br />

wurde es unserer Delegation nach der Übergabe der Hilfsgüter<br />

erlaubt, mit eigenen Augen das Ausmaß der Schäden<br />

in den betroffenen Dörfern Kolontár und Devecser zu<br />

sehen. Schwarz schildert, dass seine ungarischen Feuerwehrkameraden<br />

zunächst völlig unzureichend nur mit ihrer<br />

Grundausstattung ausgerückt seien und auch sie vom Ausmaß<br />

der Katastrophe völlig überrascht waren.<br />

Das Ausmaß der Schäden ließ noch Tage nach der Katastrophe<br />

die Wucht der Giftschlammlawine erahnen. Als<br />

Teko-plastic schloss sich der Soforthilfe mit 600 Gratise<strong>im</strong>ern an<br />

Die Stadtgemeinde <strong>Weiz</strong> spendete € 5.000,- als Soforthilfe für<br />

den Ankauf von dringend benötigten Schulsachen<br />

Sofortmaßnahme würde nun der betroffene Boden 40 cm<br />

tief abgegraben und mit einem Spezialgips bestreut, der<br />

die restlichen Giftstoffe binden soll. Für ABI Schwarz und<br />

die beiden anderen Delegationsmitglieder war die vor Ort<br />

herrschende depr<strong>im</strong>ierte St<strong>im</strong>mung der Bevölkerung und<br />

auch der vielen freiwilligen Helfer, die mit teilweise mangelhafter<br />

Ausrüstung versuchen, die gröbsten Schäden zu<br />

beheben, sehr bedrückend. Auch sei das Wasser des durch<br />

das Dorf fließenden Baches auch Tage nach der Katastrophe<br />

und trotz vielfacher Verdünnung noch <strong>im</strong>mer tiefrot<br />

gewesen. Trotz Atemschutzmasken sei auch der über dem<br />

ganzen Dorf liegende beißende Schwermetallgeruch deutlich<br />

bemerkbar gewesen.<br />

Abschließend unterstreicht Engelbert Maier, dass laut Bürgermeister<br />

Béla Schwartz <strong>Weiz</strong> die einzige Partnerstadt<br />

Ajkas sei, die von sich aus aktiv geworden wäre und sich<br />

an den Hilfsmaßnahmen beteilige, wofür er seine große<br />

Dankbarkeit ausgedrückt hätte. ABI Schwarz berichtet<br />

abschließend auch von einer geplanten gemeinsamen<br />

Hilfsaktion der <strong>Weiz</strong>er Stadtfeuerwehr und des<br />

Bezirksfeuerwehrverbandes. Gütl<br />

Alle Fotos: E. Maier<br />

Mit Gips versucht man die restlichen Giftstoffe zu binden<br />

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