Praxiszeitung - J. Hartmann, Dr. Alexandra Steup
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zumindest die Chirurgen für re-<br />
konstruktive Chirurgie und Orthopädie<br />
aufgerufen, Titan aus ihrem An-<br />
wendungsbereich zu eliminieren. Titan-<br />
implantate haben den weiteren Vorteil,<br />
dass sie eine hochpräzise Passung mit<br />
anderen Titanteilen aufweisen, was mit<br />
Zirkoniumoxid aus technischen<br />
Gründen nicht der Fall sein kann.<br />
Daraus ergibt sich, dass für<br />
Zirkoniumoxid, sofern man es denn<br />
einsetzen will, eine nur sehr<br />
eingeschränkte Möglichkeit gegeben<br />
ist, Zähne durch Implantate zu<br />
ersetzen. Jedem Patienten ist nach<br />
diesen Erkenntnissen klar, dass sich<br />
die Frage nach der Haltbarkeit und der<br />
Dauerhaftigkeit des Erfolges stellt. Dies<br />
kann mit Titanimplantaten zum<br />
heutigen Zeitpunkt mit 15 bis 20 Jahren<br />
beantwortet werden. Diese Zeit aber ist<br />
nur deswegen begrenzt, da wir nur mit<br />
bestimmten Design diese zeitlichen<br />
Erfahrungen haben. Statistische<br />
Ergebnisse über alle Titan-Implantat-<br />
systeme aber weisen mehr als 25 Jahre<br />
Erfolgswahrscheinlichkeit auf. Diese<br />
lange Erfolgsgeschichte muss den<br />
bisherigen Liegezeiten eines ker-<br />
amischen Implantates über 2 bis 5<br />
Jahre entgegengestellt werden, d.h.,<br />
die keramischen Implantate benötigen<br />
noch eine sehr lange Zeit, bevor sie<br />
wirklich den Nachweis geführt haben,<br />
ein gleichwertiges Material für Titan-<br />
implantate zu sein.<br />
Fazit:<br />
So sehr nahe liegend die Wahl von<br />
Zirkoniumoxidimplantaten ist, so sehr<br />
muss davor gewarnt werden. Es fehlt<br />
ihnen die wissenschaftliche<br />
Anerkennung, der Erfolgsnachweis<br />
über lange Zeiträume. Denn schließlich<br />
ist aus allen bisherigen Erfahrungen mit<br />
Keramiken ein dauerhafter Verbund<br />
zwischen Knochen und Implantat nicht<br />
gegeben. Die keramischen Implantate<br />
aus Zirkoniumoxid haben die<br />
Praxisreife noch nicht erreicht.