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Vorwort 4 1. Einführung - Shop

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Inhalt<br />

<strong>Vorwort</strong> 4<br />

<strong>1.</strong> <strong>Einführung</strong> – Möglichkeiten und Probleme 5<br />

2. Hinweise zur Umsetzung 6<br />

3. Erläuterungen zu den Unterrichtsmaterialien 7<br />

4. Unterrichtsmaterialien<br />

Textvergleich zum Thema Tod 10<br />

Die Antrittsrede des Bundespräsidenten 14<br />

„Daily Soaps“ 17<br />

Von der Diskothek direkt in den Rollstuhl 21<br />

Unter der Maske zum Zombie geworden 24<br />

„Handyfieber“ 27<br />

Straßenfußball in Berlin 30<br />

Was steht im Jugendschutzgesetz? 32<br />

Graffiti – pro und contra 36<br />

„Funsport Events“ 38<br />

Wir untersuchen Textaufgaben 42<br />

Textvergleich zu zwei Unglücken 47<br />

Wir äußern unsere Meinung – Lernzirkel 54<br />

abcdefghijklmnopqrstuvwxyzabcdefghijkl


abcdefghijklmnopqrstuvwxyzabcdefghijkl<br />

TB 1<br />

27<br />

„Handyfieber“<br />

Jugendliche wegen Handys überschuldet!<br />

Jeder redet überall und jederzeit mit jedem, die Kosten sind gewaltig<br />

Warum junge Menschen zunehmend über ihre finanziellen Verhältnisse leben<br />

Heute begreift Jeanette, 16, selbst nicht mehr,<br />

was da plötzlich in sie gefahren war. „Ich<br />

konnte einfach nicht anders“, sagt sie, wenn<br />

sie an ihren ersten Monat in München zurükkdenkt.<br />

„Ich musste einfach telefonieren, telefonieren,<br />

telefonieren.“<br />

Das Mädchen mit den langen blonden Haaren<br />

sitzt im Büro des Beratungslehrers der Berufsschule<br />

für Gesundheitsberufe in München,<br />

das Handy liegt auf dem Tisch neben ihr, griffbereit.<br />

Es klingelt nicht während des Gesprächs, aber<br />

immer wieder nimmt Jeannette es in die<br />

Hand, schaut auf das Display und vergewissert<br />

sich, ob eine Nachricht eingegangen ist.<br />

„Ich muss es immer bei mir haben“, sagt sie.<br />

Manchmal, wenn sie es am Morgen zu Hause<br />

vergessen hat, dreht sie noch kurz vor der<br />

Schule um und nimmt eine Dreiviertelstunde<br />

U-Bahn Fahrt auf sich, um es zu holen. „Ich<br />

brauche es.“<br />

Damals, im Februar, brauchte sie es so sehr,<br />

dass sie ein paar Tage lang Angst vor dem<br />

Postboten haben musste. Es war kein guter<br />

Februar. Ihr Vater hatte eine Arbeitsstelle in<br />

München angenommen, für die Familie blieb<br />

nur der Umzug aus Goslar ins ferne Bayern.<br />

Jeanette empfand diese Veränderung als Katastrophe:<br />

Die Lehre als Kosmetik-Fachfrau<br />

konnte sie in München nicht fortsetzen, so<br />

entschied sie sich wohl oder übel für eine<br />

Ausbildung als Zahnarzthelferin.<br />

Noch<br />

schwerer wog die<br />

Trennung von ihrem<br />

Freund, mit dem sie<br />

damals schon ein<br />

Jahr zusammen war.<br />

München, die große, fremde Stadt: Jeanette<br />

musste sich aussprechen, vertraute Stimmen<br />

hören. Sie musste den Kummer mit Worten<br />

und immer mehr Worten betäuben. Jeanette<br />

musste telefonieren, Jeanette musste viele<br />

kurze Nachrichten verschicken, Short Messages,<br />

SMS. Sie musste es tagsüber tun und<br />

nachts auch. Warum nicht mit dem Handy,<br />

das der Vater ihr gegeben hatte? Sprich jetzt,<br />

zahle später!<br />

Am Ende dieses ersten Monats in München<br />

hatte sich Jeanette für knapp 500 Euro ihren<br />

Kummer von der Seele geredet – und gesmst.<br />

Der Vater schnaubte vor Wut, bezahlte die<br />

Rechnung und schenkte ihr ein neues Handy,<br />

mit Prepaid-Karte: Zahl erst, sprich später!<br />

Ein Monat wie dieser Februar 2003 hat sich<br />

seitdem nicht mehr wiederholt.<br />

Jeanette lehnt sich zurück und lächelt ein bisschen<br />

verlegen. Verstohlen schielt sie zu dem<br />

kleinen Gerät vor sich auf dem Tisch. Da erhellt<br />

sich ihr Gesicht und sie greift schnell danach:<br />

SMS-Post von ihrem Freund! Ein guter Tag.<br />

Arbeitsaufträge:<br />

<strong>1.</strong> Im Text finden sich vier Fachbegriffe aus der Welt<br />

der Telekommunikation. Unterstreiche sie und versuche<br />

jeden Begriff mit eigenen Worten zu erklären.<br />

2. Kennst du selbst jemanden, der wegen zu starker<br />

Handy-Benutzung in finanzielle Schwierigkeiten<br />

geraten ist? Bereite einen Kurzvortrag über die<br />

Entwicklung des Problems und mögliche Lösungen<br />

vor. Nenne keine Namen.<br />

3. Hausaufgabe: Informiere dich in verschiedenen<br />

Fachgeschäften über Preise, Verträge und Tarife.<br />

Mach dir Notitzen und nimm Prospekte mit.


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TB<br />

Fotos verraten Münchens<br />

fleißigsten Sprayer<br />

36<br />

Graffiti – pro und contra<br />

24-Jähriger verewigt sich mit mindestens 232 Graffiti vorwiegend in Laim und Sendling<br />

VON MONIKA MAIER-ALBANG<br />

Münchens fleißigster Graffiti-Sprayer ist jetzt<br />

von der Polizei gefasst worden. Mindestens<br />

232 „Gemälde“ auf Gartenmauern, Trafokästen,<br />

Zügen, Kindergärten oder im U-Bahnhof<br />

Partnachplatz gehen auf das Konto des 24-Jährigen,<br />

der seit 1997 vor allem in Laim und<br />

Sendling aktiv war und die Taten mittlerweile<br />

gestanden hat. Um in der Szene bekannt zu<br />

werden, besprühte oder bemalte der junge<br />

Mann überall dort Wände, wo die sogenannten<br />

„Tags“, von vielen Menschen gesehen<br />

werden konnten. Dabei verwendete er hauptsächlich<br />

die Kürzel „MOSH“, „MOSHER“,<br />

„AMR“ und „INSANE“. Der Schaden wird<br />

auf rund 80000 Mark geschätzt. Was die bürgerliche<br />

Gesellschaft von seiner „Kunst“ hält,<br />

ist dem 24-Jährigen offenbar bewusst: Das<br />

Kürzel „AMR“ steht – in bestem Anglobayrisch<br />

– für „Another Minga Rioter“, ein weiterer<br />

Münchner Krawallmacher.<br />

Ein Jahr lang hatte sich eine vierköpfige Arbeitsgruppe,<br />

bestehend aus Beamten des<br />

Münchner Polizeipräsidium und des Bundesgrenzschutzes,<br />

an die Fersen des 24-Jährigen<br />

geheftet. Überführen konnten sie ihn letzten<br />

Endes, weil bei einer Hausdurchsuchung das<br />

sogenannte „Black Book“ des Sprayers gefunden<br />

wurde. Das Black Book ist eine Art Bewerbungsmappe,<br />

in dem ein Sprayer die Fotos<br />

seiner Werke aufbewahrt.<br />

Gerade weil die Sprayer wüssten, dass die Polizei<br />

dieses Buch als Beweisstück verwenden<br />

kann, versteckten sie es meist bei Freunden,<br />

erklärt der Leiter der Arbeitsgruppe Sprayer/Kratzer,<br />

Roland Seitz. Der nun festgenommene<br />

24-Jährige hatte in seinem Black Book<br />

sogar Fotos, die ihn beim Sprayen zeigten.<br />

Dass die Polizei dem Sprayer so lange nicht<br />

auf die Schliche kam, hat einen Grund: Der<br />

berufslose Mann, für dessen Lebensunterhalt<br />

noch die Eltern aufkommen, wechselte häufig<br />

seine Tags. Von „AMR“ stieg er um auf „IN-<br />

SANE“, also „geisteskrank“. Zuletzt unterzeichnete<br />

er in Anlehnung auf einen HipHop-<br />

Tanzstil mit „MOSH“ oder „MOSHER“. Als<br />

besonderen Erfolg wertete der 24-Jährige offenbar<br />

die Bemalung eines ICE-Triebkopfes im<br />

September 1998. Der Zug mit dem großen<br />

Schriftzug „AMR“ an der Spitze war lange an<br />

der Donnersbergerbrücke zu sehen.<br />

Wegen der illegalen Sprayertätigkeit muss<br />

sich der 24-Jährige nun vor Gericht verantworten.<br />

Ob und in welcher Höhe er zudem<br />

Schadensersatz zahlen muss, ist noch offen.<br />

Im Rahmen des Täter-Opfer-Ausgleiches erhält<br />

der junge Mann die Möglichkeit, sich bei<br />

jedem einzelnen Geschädigten zu entschuldigen.<br />

Ist das Opfer einverstanden, kann er die<br />

Tags wegwischen oder übermalen. Die Festnahme<br />

des 24-Jährigen verbucht die Polizei<br />

zwar als Erfolg. Gleichwohl sehen sich die Beamten<br />

jedoch mit einer rapide steigenden Zahl<br />

von Graffiti konfrontiert. Von 299 Anzeigen im<br />

Jahr 1994 stieg die Zahl auf über 2000 im vorigen<br />

Jahr.<br />

Bei dieser Anzahl ist man dieses Jahr schon im<br />

Sommer angelangt. Roland Seitz von der Arbeitsgruppe<br />

Sprayer/Kratzer schätzt, dass<br />

rund 2000 Graffiti-Sprayer in und um München<br />

ihr Unwesen treiben. Der Schaden, den<br />

sie jährlich anrichten, liege zwischen drei und<br />

vier Millionen Mark.


abcdefghijklmnopqrstuvwxyzabcdefghijkl<br />

AB<br />

Name: Klasse: Datum:<br />

Fragen zum Text<br />

Arbeitsaufträge:<br />

<strong>1.</strong> Wo überall brachte der Sprayer die Graffiti an?<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

2. Wie konnte der Sprayer überführt werden?<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

3. Warum wurde der Sprayer so lange nicht erwischt?<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

4. Wie könnte die Bestrafung aussehen?<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

5. Beschreibe: Anstieg der Graffiti in München und jährlicher Schaden.<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

____________________________________________________________________________________________<br />

6. Erkläre folgende Fremdwörter und Fachausdrücke:<br />

Sprayer _______________________________________________________________<br />

Graffiti / Tag _______________________________________________________________<br />

Black Book _______________________________________________________________<br />

ICE-Triebkopf _______________________________________________________________<br />

illegal _______________________________________________________________<br />

Täter-Opfer-Ausgleich _______________________________________________________________<br />

7. Bist du der Meinung, dass der Jugendliche bestraft werden sollte? Begründe deine Entscheidung!<br />

37

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