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Jahresbericht 2008 -2009 - Schulpastorales Zentrum Traunstein

Jahresbericht 2008 -2009 - Schulpastorales Zentrum Traunstein

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<strong>Schulpastorales</strong> <strong>Zentrum</strong> <strong>Traunstein</strong><br />

für Schüler-Eltern-Lehrer<br />

SChwerpunktThema:<br />

Stark für andere - stark für mich …<br />

Tutorenausbildung<br />

<strong>Jahresbericht</strong> <strong>2008</strong> -<strong>2009</strong>


Personen und Stundendeputate:<br />

Leiter: Wolfgang Dinglreiter<br />

Pastoralreferent, Dipl. Theologe und Dipl. Sozialpädagoge, Religionslehrer: Maria Ward MRS<br />

in Sparz/<strong>Traunstein</strong>; 11 Schulstunden für Schulpastoral<br />

Schwerpunkte: Leitung, Lehrer/innen - Fortbildung, Soziales Lernen, Oasentage, Gewaltfreie<br />

Kommunikation, Schulentwicklung<br />

Stellvertretender Leiter: Martin Berwanger<br />

Dipl. Theologe, Religionslehrer i. K.: Berufsschule II in <strong>Traunstein</strong>;<br />

3 Schulstunden für Schulpastoral mit den Schwerpunkten: Stellvertretende Leitung, Krisenseelsorge<br />

in Schulen, Krisenpädagogik, Lehrer/innengesundheit<br />

Rosmarie Brandstetter<br />

Religionspädagogin, Gemeindereferentin: Maria Ward MRS in Sparz/<strong>Traunstein</strong>;<br />

2 Schulstunden für Schulpastoral<br />

Schwerpunkte: Sozialkompetenztraining, Prüfungsangstseminare<br />

Peter Klein<br />

Dipl. Theologe, Religionslehrer i K.: Maria Ward MRS in Sparz/<strong>Traunstein</strong>;<br />

3 Schulstunden mit den Schwerpunkten: Computer, Homepage und Layout (übernimmt<br />

auch die Betreuung der Homepage für den Fachbereich Schulpastoral)<br />

Gabriele Luber<br />

Religionspädagogin: evangelisches Dekanat <strong>Traunstein</strong>;<br />

2 Schulstunden für Schulpastoral mit dem Schwerpunkt: Projektstelle JoA (Jugendliche ohne<br />

Ausbildungsplatz)<br />

Dr. Andreas Peschl<br />

Dr. phil, Dipl. Theologe, Magister Artium, Religionslehrer i. K.: Berufsschule I in <strong>Traunstein</strong>;<br />

4 Schulstunden für Schulpastoral mit den Schwerpunkten: Projektstelle JoA (Jugendliche<br />

ohne Ausbildungsplatz), Werteorientierung<br />

Irmi Resch<br />

Religionslehrerin i.K.: Franziska-Hager Grundschule, Prien am Chiemsee;<br />

2 Schulstunden für Schulpastoral mit den Schwerpunkten: Sozialwirksame Schule, Schülersprechstunde,<br />

Gewaltfreie Kommunikation, Stilleübungen<br />

Karin Stadler<br />

Religionslehrerin i. K.: Ludwig-Thoma Grundschule: Außenstelle Kammer<br />

2 Schulstunden für Schulpastoral mit den Schwerpunkten: Versöhnungskultur<br />

und Ganztagsschule<br />

Martin Ströber<br />

Religionslehrer i. K., Komponist, Rockmusiker: Volksschule Tittmoning;<br />

2 Schulstunden für Schulpastoral mit den Schwerpunkten: Streitschlichtung,<br />

Gewaltprävention und Soziales Lernen<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 1 - <strong>2008</strong>/09


Vorwort<br />

Liebe Leserin, lieber Leser,<br />

„Stark für andere – stark für mich“ ist ein Grundmotiv unserer schulpastoralen Arbeit in <strong>Traunstein</strong>.<br />

Ausgleichend zu einer Defizitorientierung, bei der Schüler/innen mit Rotstift oder Lehrer/innen<br />

durch Beurteilungen rückgemeldet bekommen, was sie (noch) nicht können, wollen<br />

wir Schüler/innen und Lehrer/innen unterstützen, den Blick auf ihre Stärken, ihre Talente und<br />

Fähigkeiten zu lenken, diese „wahr“- zunehmen und zu entdecken. Wir wollen lmpulse geben,<br />

individuelle Stärken und Eigenverantwortung weiterzuentwickeln und diese in den Schulalltag<br />

und in die Schulgemeinschaft zum Wohle aller einzubringen.<br />

Neben aller Wissensvermittlung und Pädagogisierung geht es uns in der Schulpastoral um einen<br />

ressourcenorientierten Ansatz von Bildung und Erziehung, der den Menschen als Person in<br />

die Mitte stellt. Schulpastoral will Räume schaffen, in denen eine Kultur der Wertschätzung<br />

wachsen kann, die letztlich Basis allen erfolgreichen Lehrens und Lernens ist und vor aller Benotung<br />

steht. Die Motivation eines Menschen – das bestätigen die neuesten Forschungsergebnisse<br />

der Neurobiologie – hängt im Wesentlichen davon ab, ob ihm Interesse entgegengebracht<br />

wird, er soziale Anerkennung und persönliche Wertschätzung erfährt.<br />

Der Erzbischof Reinhard Marx hat dies am diesjährigen Schulpastoralen Tag folgendermaßen<br />

formuliert: „Kirche will Ermöglichungsräume schaffen, in denen spürbar wird, ich glaube an<br />

einen Gott, der mir sagt: Du bist wertvoll!“<br />

In diesem <strong>Jahresbericht</strong> wollen wir von solchen „Ermöglichungsräumen“ erzählen:<br />

• Martin Ströber tut dies am Beispiel der Tutorenausbildung. Viele Schulen haben<br />

zwar Tutoren, für die es jedoch keine qualifizierte Einführung und Ausbildung gibt.<br />

Zusammen mit der Katholischen Jugendstelle <strong>Traunstein</strong> hat das Schulpastorale<br />

<strong>Zentrum</strong> ein in der Praxis erprobtes Konzept mit zwei Ausbildungsmodulen erstellt.<br />

• Mit der Implementierung von „Gewaltfreier Kommunikation“ (GfK) versuchten Irmgard<br />

Resch und Katharina Stadler die Gesprächs- und Versöhnungskultur an Schu-<br />

len zu fördern. Es freut mich ganz besonders,<br />

dass wir heuer an allen Schularten<br />

(bis auf Förderschule) GfK-Projekte<br />

durchführen konnten. Dass solche Impulse<br />

eine ganze Schule nachhaltig beeinflussen<br />

können, zeigt die Verleihung<br />

des diesjährigen Innovationspreises „Innere<br />

Schulentwicklung“ (i.s.i.) an die<br />

Franziska-Hager-Grundschule in Prien, an<br />

der unsere Mitarbeiterin Irmgard Resch<br />

arbeitet.<br />

Irmgard Resch (links) mit der Rektorin Elisabeth<br />

Neuert-Kaiser (dritte v. rechts) bei<br />

der Preisverleihung mit Kultusminister Dr.<br />

Ludwig Spaenle (rechts)<br />

• Lehrkräfte und Schüler/innen stark zu machen in Krisen, ist das Anliegen von Martin<br />

Berwanger. Zurzeit bilden sich Lehrer/innen aus 34 Schulen aus den Landkreisen<br />

Rosenheim, <strong>Traunstein</strong> und Berchtesgadener Land sowie 4 Jugendseelsorger in<br />

einer dreijährigen Ausbildung zum Krisenpädagogen weiter. Vor Kurzem sagte mir<br />

eine Teilnehmerin des Kurses:<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 2 - <strong>2008</strong>/09


„Was ich das letzte Mal in der Fortbildung bei euch gelernt habe, bringt<br />

mir soviel für meinen Schulalltag, ja sogar für mein privates Leben …“<br />

• Wie man im Feld „Soziales Lernen“ das Selbstvertrauen von Berufschüler/inne/n<br />

stärken und deren Sozialkompetenz fördern kann, davon berichten Dr. Andreas<br />

Peschl in seiner Arbeit mit „Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz“ sowie Rosmarie<br />

Brandstetter, die zusammen mit der Berufsschule II in <strong>Traunstein</strong> und der Katholischen<br />

Jugendstelle <strong>Traunstein</strong> ein Sozialkompetenz-Training entwickelte und<br />

durchführte.<br />

• Insgesamt werden im diesem <strong>Jahresbericht</strong> neun Felder beschrieben, die zeigen,<br />

wie das gehen kann: Stark werden!<br />

Neben den oben genannten Beispielen finden sie im diesem <strong>Jahresbericht</strong> Beiträge<br />

über Schulentwicklung und konkrete Projekte zur Werteorientierung, über<br />

Unterrichtsentwicklung wie „Ganzheitliche Talentförderung im Rahmen eines P-<br />

Seminars“, über Lehrergesundheit, über Förderung der spirituellen Kompetenz<br />

und die Vernetzung von Pfarrgemeinden und Schulpastoral.<br />

• Ein Highlight hinsichtlich der Öffentlichkeitswirksamkeit unserer Arbeit hatten wir im<br />

März <strong>2009</strong>, als das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> zu der Fernsehdiskussion „Alpha Forum<br />

Wissenschaft“ mit Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle im Sender „BR alpha“ eingeladen<br />

wurde. Hier konnten wir zusammen mit Frau Dr. Rüttiger, der Leiterin des<br />

Fachbereichs Schulpastoral der Erzdiözese München-Freising, unsere Gedanken<br />

und Ideen zum Thema: „Schule als humaner Lebensraum – Chancen der Schulpastoral“<br />

darlegen.<br />

V. rechts n. links: Prof. Dr. Thomas Rauschenbach, Direktor des dt. Jugendinstituts | Kultusminister Dr. Ludwig<br />

Spaenle | Prof. Dr. Martin Balle, Verleger und Moderator | Dr. Gabriele Rüttiger | Wolfgang Dinglreiter.<br />

Im Namen aller MitarbeiterInnen wünsche ich Ihnen eine interessante und kurzweilige<br />

Lektüre und wünsche Ihnen einen guten Start ins neue Schuljahr.<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

(Leiter des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s)<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 3 - <strong>2008</strong>/09


Inhaltsverzeichnis:<br />

Personen und Deputate 1<br />

Vorwort 2<br />

Inhaltsverzeichnis 4<br />

Schwerpunktthema: Stark für andere - stark für mich … -<br />

Tutorenausbildung 6<br />

Stark werden in Kommunikation und Gesprächsführung 9<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 9<br />

• Praxisbeispiel: Schule und Gewaltfreie Kommunikation (mit Elternarbeit) 9<br />

• Praxisbeispiel: Kommunikationstraining für Sekretärinnen 14<br />

Stark werden durch Soziales Lernen 15<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 15<br />

• Praxisbeispiel: Klassenseminar: Wir sind Klasse! 15<br />

• Praxisbeispiel: Sozialkompetenztraining 17<br />

• Praxisbeispiel: Erlebnispädagogik für die Klassengemeinschaft 18<br />

Stark sein in Krisen 19<br />

• Krisenpädagogik und Krisenseelsorge 19<br />

o Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 19<br />

o Praxisbeispiel: Fortbildungen in Krisenpädagogik 19<br />

• Projektstelle „Jugendliche ohne Ausbildungsplatz“ 24<br />

o Projektbereiche 24<br />

o Praxisbeispiel: Selbstvertrauen stärken – Sozialkompetenz fördern 24<br />

Stark sein in Konflikten und Versöhnungskultur 26<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 26<br />

• Praxisbeispiele: Lehrerfortbildung und Streitschlichter-Trainings 26<br />

• Praxisbeispiel: Streitschlichter-Trainings für Schüler/innen 28<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 4 - <strong>2008</strong>/09


Stark werden in Unterrichtsentwicklung 30<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 30<br />

• Praxisbeispiel: Ganzheitliche Talentförderung im Rahmen eines P-Seminars 30<br />

• Praxisbeispiel: Prüfungsangstseminar 32<br />

Stark werden in Schulentwicklung / Werteorientierung 33<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 33<br />

• Praxisbeispiel: Werteorientierungsprozess an der Walter-Mohr-RS Traunreut 33<br />

• Praxisbeispiel: Projekttag „Respektvoll miteinander umgehen“ -<br />

Leitbildumsetzung am Annette-Kolb-Gymnasium <strong>Traunstein</strong> 34<br />

• Praxisbeispiel: „Werte in die Praxis umsetzen“ an der Berufsschule I in <strong>Traunstein</strong> 36<br />

• Praxisbeispiel: Unterricht aus Sicht der Gehirnforschung<br />

an der Berufsschule I in <strong>Traunstein</strong> 38<br />

Stark bleiben in puncto Lehrer-Gesundheit 39<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 39<br />

• Praxisbeispiel: Kollegiale Beratung 39<br />

• Praxisbeispiel: Antistress-Kurs für Sekretärinnen 39<br />

• Praxisbeispiel: „mission possible“ – Begleitung von Junglehrer/innen 40<br />

Stark werden in spiritueller Kompetenz 41<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 41<br />

• Praxisbeispiel: Fantasiereisen mit Schulklassen 41<br />

Stark sein in der Vernetzung von Pfarrgemeinde und Schulpastoral 44<br />

• Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s 44<br />

• Praxisbeispiel: Fortbildung für Jugendseelsorger zum Thema „Tod an der Schule“ 45<br />

• Praxisbeispiel: Projekt „Gesprächs- und Versöhnungskultur“<br />

der Grundschule in Kammer und der Stadtkirche <strong>Traunstein</strong> 46<br />

• Praxisbeispiel: Unterstützung einer Ganztagsklasse<br />

der Hauptschule Bad Reichenhall durch kirchliche Einrichtungen 47<br />

Unterstützungsgruppen 48<br />

Kooperationspartner 49<br />

Homepage und Computing 49<br />

Presseartikel 52<br />

… und zum Schluss: „Ein starkes Team“ 57<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 5 - <strong>2008</strong>/09


"STARK FÜR ANDERE, STARK FÜR MICH…" -<br />

Tutoren übernehmen Verantwortung<br />

Tutorenausbildung als Kooperationsprojekt mit der Katholischen<br />

Jugendstelle <strong>Traunstein</strong><br />

"Stark für andere, stark für mich…", so lautet der Titel für unser<br />

aktuelles Tutoren-Ausbildungsprogramm. Damit ist viel über<br />

das Selbstverständnis unserer gesamten Schulpastoralen Arbeit<br />

ausgesagt. Werden die eigenen Stärken erkannt und<br />

gefördert, dann haben in der Folge auch viele Andere etwas<br />

davon. Ein entscheidender Effekt kann sich einstellen: Mit<br />

dem Grad der Verantwortung und möglichen Eigeninitiative<br />

steigt auch die Identifikation. Akteure sind grundsätzlich motivierter<br />

als bloße Konsumenten von fertigen Angeboten. Der<br />

Schulalltag wird dadurch bunter, kreativer und lebendiger.<br />

Zudem sinkt erfahrungsgemäß meist auch das Konfliktpotential.<br />

Dazu braucht es neben dem "normalen Lernbetrieb" Freiräume,<br />

wo Schüler und Lehrer in bestimmten Feldern aktiv<br />

werden können. Werden die unterschiedlichen Begabungen<br />

erkannt und gefördert, so kann sich längerfristig ein vitales<br />

Schulprofil mit innovativen Ansätzen herausbilden, das den<br />

Menschen in die Mitte stellt.<br />

Schule: Lernbetrieb oder Lebensraum?<br />

Wie aus der gesamten Bildungsdebatte hervorgeht, ist das<br />

"System Schule" mit Erwartungen überfrachtet: Schülerinnen<br />

und Schüler sollen bestmöglich individuell gefördert und auf<br />

das Berufsleben bzw. auf eine weitere schulische Laufbahn<br />

vorbereitet werden. Hierfür steht zunächst der Erwerb<br />

von Fachwissen im Vordergrund. Auslesedruck und Leistungsmessung<br />

gehen damit einher. Überdies sollen sie<br />

auch Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten entwickeln,<br />

um im zwischenmenschlichen Bereich situationsadäquat<br />

handeln zu können. Kommunikation, Kooperationsbereitschaft,<br />

Konfliktfähigkeit, Einfühlungsvermögen<br />

und emotionale Intelligenz etc. sind die bekannten und<br />

viel zitierten Schlagworte. Dazu werden zunehmend<br />

auch noch erzieherische Defizite des Elternhauses auf<br />

die Schule verlagert. Unweigerlich stellt sich die Frage:<br />

Wie können diese Erwartungen erfüllt werden und wer<br />

soll das alles leisten?<br />

Lebenskompetenz durch Übernahme von Verantwortung<br />

Ein möglicher Baustein auf dem Weg zu einer menschenfreundlichen Schulkultur kann dabei<br />

die Ausbildung und Begleitung von Tutoren sein. Schülerinnen und Schüler der höheren Jahrgangsstufen<br />

werden befähigt, für die Neulinge (meist 5. Klassen) Verantwortung zu übernehmen<br />

und ihnen den Einstieg in den schulischen Alltag zu erleichtern. Auf die Frage, warum<br />

sich die jungen Leute für dieses ehrenamtliche Engagement interessieren, konnten wir immer<br />

wieder hören: "Damals, als ich neu an die Schule kam, haben sich die Tutoren um mich gekümmert.<br />

Das hat mir sehr gut getan und deshalb möchte ich auch Tutor/in werden." Schüle-<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 6 - <strong>2008</strong>/09


innen und Schüler, die sich für andere einsetzen, haben also Modellwirkung. Gerade in der<br />

Phase, wo sich die Übertrittsschüler an ein völlig neues Schulambiente gewöhnen müssen, die<br />

Wege und Gepflogenheiten noch nicht kennen und vielleicht mit einem Gefühl der Überforderung<br />

in die Schule kommen, können Tutorinnen und Tutoren für Entlastung sorgen und mithelfen,<br />

die Ängste zu überwinden.<br />

Wie kann ich Tutor/in werden? - Ausbildungsmodule<br />

Nachdem mehrere Schulen Interesse an einer externen<br />

Tutoren-Schulung bekundet haben, bietet das Schulpastorale<br />

<strong>Zentrum</strong> <strong>Traunstein</strong> bereits seit einigen Jahren einen<br />

Ausbildungstag für dieses Amt an. Ab dem kommenden<br />

Schuljahr <strong>2009</strong>/10 wollen wir in einem Kooperationsprojekt<br />

mit der Jugendstelle <strong>Traunstein</strong> den individuellen<br />

Wünschen der jeweiligen Schulen noch besser gerecht<br />

werden. Aus diesem Grund gibt es dann zwei verschiedene<br />

Tutorenausbildungen mit je eigenem Profil<br />

(alle wichtigen Informationen finden sie auch auf dem<br />

beiliegenden Prospekt).<br />

Voraussetzung dafür ist zunächst erst einmal, dass sich<br />

Kollegium und Schulleitung verständigt haben, die "Institution Tutoren" an der Schule einzurichten.<br />

Ein (oder mehrere) Betreuungslehrer sollten sich vor Ort bereit erklären, die Gruppe<br />

langfristig zu begleiten. Haben sich genügend Interessenten gefunden, so müssen diese, wie<br />

eingangs erwähnt, zuerst "stark" gemacht werden, um ihre Aufgabe auch kompetent übernehmen<br />

zu können. Hierfür stehen wir ihnen dann gerne zur Verfügung.<br />

• Kursangebot 1 (zweieinhalb Tage - Jugendstelle <strong>Traunstein</strong>)<br />

Das Bildungsangebot für Tutoren findet in einem Jugendhaus in der Nähe der jeweiligen<br />

Schule statt und umfasst einen Zeitrahmen von zweieinhalb Tagen. In einem Vortreffen mit der<br />

begleitenden Lehrkraft werden konkrete Gegebenheiten an der Schule mit in das Angebot<br />

einbezogen. Dieser Basiskurs ermöglicht, theoretisches Wissen gleich aktiv und praktisch umzusetzen<br />

und das eigene Leitungsverhalten zu reflektieren. Die Tutoren lernen ein breites und<br />

vielfältiges Spektrum an Know-how und Methoden der Gruppenarbeit kennen. Der Kurs ermöglicht<br />

somit einen grundlegenden und intensiven Einstieg ins Tutorenamt. Zusätzlich werden<br />

die Teilnehmer/innen in der Teamarbeit und der konkreten Planung vor Ort unterstützt.<br />

Zentrale Themen sind dabei Grundlagen der Gruppenpädagogik (Gruppenphasen, -rollen),<br />

Entwicklungsstufen von Kindern, Konfliktlösungsstrategien, Schulung der Leitungskompetenz,<br />

Jahresplanung der Tutorenarbeit, konkrete Projektplanung, Spielepädagogik und Interaktionsspiele,<br />

Rechtliche Grundkenntnisse, sowie Präsentation und Moderation.<br />

• Kursangebot 2 (Halbtag - <strong>Schulpastorales</strong> <strong>Zentrum</strong> <strong>Traunstein</strong>)<br />

Unsere Tutorenausbildung umfasst einen Zeitrahmen<br />

von ca. fünf bis sechs Stunden und findet in der Regel<br />

direkt an der betreffenden Schule statt. Der Termin wird<br />

jeweils individuell mit der betreuenden Lehrkraft vereinbart.<br />

Anregungen und Wünsche versuchen wir gerne in<br />

die konkrete Planung mit einzubeziehen. Bei diesem<br />

Angebot bekommen die Teilnehmer/innen einen Überblick<br />

über die Kernkompetenzen ihrer Tätigkeit als Tutor/in.<br />

Interaktionsspiele zum Kennenlernen, zur Motivation, Kooperation<br />

und Vertrauensbildung werden eingeübt.<br />

Grundtechniken der Präsentation und Moderation werden<br />

erprobt. Dazu gehört das Anleiten von Projekten<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 7 - <strong>2008</strong>/09


und Spielen, sowie die Reflexion und Auswertung. Lösungsstrategien sollen in praktischen<br />

Übungen und arrangierten Konfliktsituationen entwickelt werden.<br />

Auch ein konkretes Tutoren-Projekt wird systematisch geplant.<br />

• Tutorenausbildung ganz praktisch…<br />

Im September <strong>2008</strong> wurden am Gymnasium in Traunreut insgesamt wieder 27 Schülerinnen<br />

und Schüler für das Tutorenamt geschult.<br />

Nach einer Vorstellrunde und einigen Kennenlernspielen durften sich die angehenden Tutoren<br />

zunächst nach ihren Motiven für dieses Engagement positionieren. Es folgten mehrere<br />

praktische Übungen zu einer adäquaten Moderation und Präsentation. Dazu wurden von<br />

ausgewählten Teilnehmern Tutorenprojekte mit verschiedenen Vortragsstilen und Gemütsverfassungen<br />

vorgetragen und anschließend reflektiert. Im Anschluss daran durften die Schüler<br />

spielerisch versuchen, mit diversen Unterrichtsstörungen, wie sie im schulischen Alltag vorkommen,<br />

konstruktiv umzugehen. Gemeinsam wurden die Beobachtungen dann gesammelt<br />

und ausgewertet. In einem weiteren<br />

Schritt bekamen die Teilnehmer<br />

die Gelegenheit, sich mit<br />

stereotypen Gruppenrollen auseinander<br />

zu setzen. In Kleingruppen<br />

wurde überlegt, welches<br />

Verhalten des Leiters für die verschiedenen<br />

auffälligen Charaktere<br />

einer Lerngruppe zu positiven<br />

Effekten führen könnte. Die<br />

Ergebnisse der Diskussion wurden<br />

dann in mehreren arrangierten<br />

Spielsituationen erprobt. In einer<br />

Feedbackrunde hatten die angehenden<br />

Tutoren schließlich<br />

Gelegenheit, ihre neu gewonnen<br />

Erkenntnisse und Eindrücke<br />

mitzuteilen.<br />

Ein weiteres Tutorenseminar für 20 Schüler/innen der Realschule Trostberg fand im Juli <strong>2009</strong><br />

statt.<br />

Stark für mich, stark für andere…<br />

Werden Schülerinnen und Schüler auf diese Art gefördert<br />

und gefordert, verbessern sie nicht nur theoretisch sondern<br />

ganz praktisch im täglichen schulischen Miteinander<br />

die oben erwähnten unverzichtbaren Kompetenzen.<br />

Die Ausbildung zum Tutor kann somit ein wichtiger Beitrag<br />

zu einer gesunden Identitätsentwicklung sein. Da<br />

lässt sich nur festhalten: "Das ist stark für mich…"!<br />

In der Folge profitieren natürlich zunächst die Schulgemeinschaft<br />

und später womöglich auch andere soziale<br />

Gruppen von diesem ehrenamtlichen Know-How. So gesehen<br />

ist eine Ausbildung zum Tutor auch "stark für andere…"!<br />

Martin Ströber<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 8 - <strong>2008</strong>/09


STARK WERDEN IN KOMMUNIKATION UND GE-<br />

SPRÄCHSFÜHRUNG<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s:<br />

Praxisbeispiel: Schule und Gewaltfreie Kommunikation<br />

Seit vier Jahren arbeitet das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> daran, das Modell der Gewaltfreien<br />

Kommunikation (GfK) nach Marshall Rosenberg als Gesprächsmodell an Schulen bekannt zu<br />

machen, um den Aufbau und die Verbesserung einer Gesprächskultur und Versöhnungskultur<br />

mit einem fachlich qualifizierten Beitrag zu unterstützen.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 9 - <strong>2008</strong>/09


Diese Art der Kommunikation, die auf kooperativer und wertschätzender Begegnung basiert,<br />

ermöglicht es, kreativ mit Konflikten umzugehen, authentisch bei Gesprächen zu bleiben und<br />

Verständnis füreinander aufzubauen.<br />

Inzwischen haben sich in diesem Projekt drei Themenfelder herausgebildet:<br />

Fortbildungsangebote für Lehrer/innen<br />

Mit Frank Gaschler, einem zertifizierten Trainer in Gewaltfreier Kommunikation, können Schulen<br />

sich in einer SchiLf grundsätzlich über die Haltung und Methode der GfK informieren lassen<br />

sowie konkrete Möglichkeiten der Implementierung kennen lernen. In diesem Schuljahr fanden<br />

SchiLf – Fortbildungen an den Grundschulen Prien, Kammer und Haslach, an der Hauptschule<br />

in Trostberg und am Sonderpädagogischen Förderzentrum in Grafing statt. Wie es Lehrer/innen<br />

gelingen kann, trotz der Anforderungen des Schulalltags ihre Orientierung in der inneren<br />

Verbindung zu den ihnen anvertrauten Kindern aufrecht zu erhalten, möchten wir in<br />

diesen Fortbildungen aufzeigen. Schulalltag heißt oft Bewerten, Beurteilen: Die innere Haltung<br />

der Gewaltfreien Kommunikation trennt im ersten Schritt bewusst zwischen der reinen Beobachtung<br />

und einer Bewertung.<br />

Ziel ist die genaue Beschreibung einer Wahrnehmung, statt sofortiger Interpretation einer Situation<br />

(Lehrerfazit: „Ich möchte Kinder/Jugendliche wieder so sehen, wie sie sind, und nicht,<br />

wie ich meine, dass sie sein sollten.“). Marshall Rosenberg beschreibt seinen Leitfaden zu einem<br />

verständnisvollen Gespräch in vier Schritten, die sowohl in Gesprächssituationen mit<br />

Schüler/innen, in Elterngesprächen, aber auch in der kollegialen Beratung Raum finden können.<br />

Des Weiteren geht M. Rosenberg davon aus, dass alle Menschen im Grunde dieselben Bedürfnisse<br />

haben und eines unserer wichtigsten Bedürfnisse ist, zum Wohlergehen anderer beizutragen.<br />

(Lehrerstimme: „Ja genau, deswegen bin ich Lehrerin geworden!“) Im Kontext der<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 10 - <strong>2008</strong>/09


Gewaltfreien Kommunikation brauchen wir also Indikatoren, die uns anzeigen, inwieweit wir<br />

das, was wir brauchen, schon haben oder noch ersehnen. Diese Aufgabe übernehmen unsere<br />

Gefühle. Gerade im Konfliktfall ist es notwendig, diesen Kernbereich der Gewaltfreien<br />

Kommunikation zu durchleuchten: „Warum stört oder ärgert es mich?“ /“Was sind tatsächlich<br />

meine Gefühle und Bedürfnisse?“ Der authentische Umgang mit einer Störung führt dann<br />

eher dazu, dass eine Handlungs- oder Verständnisbitte nicht als Forderung verstanden wird.<br />

(Lehrerfazit: „Ich hatte eine Idee von schwierigen Eltern, mein Spickzettel wirkt Wunder: Wenn<br />

ich sehe/höre_______, bin ich_______, weil mir wichtig ist_______, bitte sprechen Sie mit ihrem<br />

Kind_______, positive Lösungsansätze anbieten!) Zusammenfassend gilt für die Arbeit an unseren<br />

Schulen ein Satz von Isolde Teschner (Zertifizierungstrainerin für GfK):<br />

Wenn wir unseren Kindern vorleben, wie sie für sich sorgen, ohne andere zu verletzen, lernen<br />

sie alles, was sie zum Leben brauchen.<br />

Als weitere Möglichkeit bietet das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> interessierten Lehrkräften einen<br />

Einführungskurs zu GfK an, um sich die Haltung und das Gesprächsmodell der Gewaltfreien<br />

Kommunikation anzueignen. Das Seminar wird von Frank Gaschler und Frau Irmi Resch geleitet,<br />

die an ihrer eigenen Schule erfolgreich GfK umsetzen (siehe ausführliche Beschreibung im<br />

<strong>Jahresbericht</strong> 2007- 08).<br />

Lehrkräfte, die diese Grundausbildung durchlaufen haben, können sich mit einem Aufbaukurs<br />

„GfK als Schulprojekt“ gegenseitig vernetzen und weiterbilden. Inhalte in diesem Schuljahr<br />

waren:<br />

• Vorstellung von erprobten Unterrichtsprojekten und –modellen für Schulklassen<br />

• Reflexion von eigenen Unterrichtsversuchen<br />

• Vertiefung von GfK-Themen wie Ressourcenarbeit, Selbstempathie, Aufrichtigkeit,<br />

Mediation<br />

Einführungs- und Aufbaukurs werden jeweils jahresbegleitend angeboten, um die“ Zwischenzeiten“<br />

jeweils für eigene Unterrichtsversuche, Symbol- und Gestaltungsgrundlagen der jeweiligen<br />

schulischen Möglichkeiten und vor allem das Erproben von altersspezifischen Sprachmustern<br />

zu nutzen, gleichzeitig aber auch Anregungen und Feedback von Kollegen/innen<br />

bei den Weiterführungen der Kurse einholen zu können.<br />

Parallel zu diesem Vertiefungskurs gibt es seit eineinhalb Jahren eine von Frau Dr. Gitta Zimmermann<br />

geleitete GfK-Übungsgruppe, die sich monatlich trifft. Hier haben Lehrer/innen die<br />

Gelegenheit, Gesprächen oder Konfliktfällen mit Schüler/innen strukturiert in den vier Schritten<br />

„nachzuspüren“, indem jeweils der Schüler-/Lehrerpart möglichst authentisch gesprochen<br />

und auf „Fallen“ oder „Lösungen“ im Zwiegespräch geachtet wird. Mit diesen empathischen<br />

„Zwiegesprächsversuchen“ wird deutlich, was bestimmte Aussagen bei uns an Gefühlen und<br />

Reaktionen auslösen, um welche Bedürfnisse es geht bzw. was eine konstruktive Strategie wäre.<br />

Irmi Resch<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 11 - <strong>2008</strong>/09


Schulprojekte für Schüler/innen<br />

Nach vier Jahren ist es dem Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong> gelungen, an den Schularten Grundschule,<br />

Hauptschule, Realschule, Gymnasium und Berufsschule erfolgreiche Schulprojekte zu<br />

initiieren.<br />

• GS Prien<br />

• GS Grafing<br />

• GS Kammer<br />

• HS Trostberg<br />

• RS Sparz<br />

• Anette-Kolb-Gymnasium <strong>Traunstein</strong><br />

• Berufsschule I TS<br />

Im Folgenden wird ein GfK – Schulprojekt beispielhaft kurz beschrieben.<br />

Praxisbeispiel: GfK-Training für<br />

Jugendliche ohne Ausbil-<br />

dungsplatz an der BS I Traun-<br />

stein<br />

Nachdem an der Berufsschule I bereits letztes<br />

Jahr 25 Lehrkräfte die Grundzüge der<br />

Gewaltfreien Kommunikation im Rahmen<br />

einer schulinternen Lehrfortbildung kennen<br />

gelernt hatten, wurde für dieses Jahr anvisiert,<br />

die GfK in die Klassen hinein zutragen.<br />

Ein erstes Projekt „Achtsam miteinander<br />

umgehen“ wurde für die Klasse BJ 10 b gestartet,<br />

eine Klasse für Jugendliche ohne<br />

Ausbildung. Im Rahmen von Kennenlerntagen<br />

im Jugendhaus St. Leonhard setzten<br />

sich die Schüler zusammen mit Franz Deser<br />

einen halben Tag mit dieser Thematik auseinander.<br />

Auf anschauliche Weise und in<br />

verschiedensten Übungen konnten die Jugendlichen<br />

so lernen, dass hinter Ärger und<br />

Frust oft unerfüllte Bedürfnisse liegen und<br />

dass es im täglichen Umgang miteinander<br />

sehr darauf ankommt, diese Bedürfnisse zu<br />

äußern. Die große Offenheit der Jugendlichen<br />

ermöglichte es, anhand von ganz<br />

konkreten Beispielen aus ihrem Alltag, Situationen<br />

in einer achtsamen Sprache durchzuspielen,<br />

eben mit Hilfe der 4-Schritte-Methode der Gewaltfreien Kommunikation.<br />

Ein in der Pause durch unachtsames Spielen zu Bruch gegangener Spiegel in den Räumlichkeiten<br />

der Unterkunft lieferte für die beteiligten Lehrer und Schüler eine hervorragende Ausgangssituation,<br />

nach der Pause die Gewaltfreie Kommunikation konkret gleich vor Ort zu<br />

praktizieren. Und es zeigte sich: Gewaltfreie Kommunikation ist eine Herausforderung für Leh-<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 12 - <strong>2008</strong>/09


er und Schüler, aber es rentiert sich, sich dieser zu stellen, denn es kann dabei nur Gewinner<br />

geben.<br />

Angebote für Eltern<br />

Praxisbeispiel: GfK- Elternabende an der Grundschule Prien<br />

Franz Deser<br />

Frau Irmgard Resch und Frau Katharina Stadler haben in diesem Jahr begonnen, neben ihren<br />

Gfk-Schulprojekten die Eltern der jeweiligen Schüler/innen über Gewaltfreie Kommunikation<br />

zu informieren und an konkreten Alltagssituationen in der Familie neue bzw. alternative Handlungsmöglichkeiten<br />

auszuprobieren und einzuüben.<br />

Als dritte Säule neben der Arbeit mit den Schüler/innen und den Lehrerfortbildungen wollten<br />

auch die Eltern auf Anfrage durch den Elternbeirat im Herbst <strong>2008</strong> die „Giraffensprache oder<br />

Herzsprache“, wie sie ihre Kinder nennen, kennen lernen.<br />

In einer Atmosphäre von Wertschätzung und Vertrauen können sich Kinder am besten entwickeln,<br />

das heißt mit anderen Worten: Wie spreche ich höflich und aggressionsfrei? Wie kann<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 13 - <strong>2008</strong>/09


ich meine Anliegen und Wünsche/Bedürfnisse formulieren? Wie spreche ich, ohne andere zu<br />

beleidigen oder zu verletzen?<br />

Den Auftaktabend des dreiteiligen Elternseminars gestaltete Frank Gaschler in Zusammenarbeit<br />

mit der Hanns-Seidel-Stiftung. Er nahm die Giraffe als Beispiel: Guter Überblick und ein<br />

großes Herz: „Lernen Sie urteilsfrei zu beobachten!“<br />

Des Weiteren gab er den Leitsatz von M. Rosenberg den Eltern mit auf den Weg: „Will ich<br />

Recht haben oder glücklich sein? Beides gleichzeitig geht nicht!“ Vieles hängt von der inneren<br />

Haltung eines Menschen ab, die bestenfalls lauten könne: „Behandle alle Menschen so,<br />

wie du gerne behandelt werden möchtest!“<br />

An Beispiel- und Übungssätzen ist an den weiteren Eltern-Abenden mit Hilfe von Bodenmarkern<br />

zu den Symbolen, die auch die Kinder kennen, intensiv den Fragen nachgegangen<br />

worden: „Wie stärke ich die Beziehung zu meinem Kind?/ Wie verstehe ich, was mein Kind<br />

wirklich braucht?/ Wie kann ich Ärger und Wut wahrnehmen und ausdrücken?“<br />

Der sehr offene und vertrauensvolle Umgang im Elternseminar , das achtsame Betrachten der<br />

eigenen Worte und die Wirkung auf den jeweiligen Kind- oder Elternpartner im Zwiegespräch<br />

ließ den Wunsch der Eltern nach einer Fortsetzung im Schuljahr <strong>2009</strong>/10 reifen.<br />

Feedback einer Mutter: „Es tut mir gut, zu hören, was in den Ohren der anderen<br />

überhaupt eine Chance hat, gehört zu werden.“<br />

Kommunikationstraining für Sekretärinnen<br />

Hilfreiche Gespräche führen – wie geht das?<br />

Irmi Resch<br />

Im persönlichen und beruflichen Alltag wird man oft in Gespräche „verwickelt“, bei denen<br />

eine hilfreiche Reaktion erwartet wird. An einer Schule ist die Sekretärin die erste Ansprechpartnerin.<br />

Manchmal entwickelt sich ein Anruf zu einem Krisengespräch am Telefon: wenn ein<br />

Unglück passiert oder eine schwierige Botschaft zu überbringen ist. Wie kann sie mit den Empfindungen<br />

des Anrufenden und ihren eigenen Gefühlen umgehen? Wie soll sie reagieren, was<br />

kann sie sagen?<br />

An drei Fortbildungsnachmittagen konnten die Sekretärinnen unter Anleitung von Franz Sageder<br />

eine Form der Krisengesprächsführung kennen lernen, die wertschätzend und offen<br />

dem betroffenen Menschen zugewandt ist. Diese Gesprächführungstechnik wurden in verschiedenen<br />

Rollenspielen zu unterschiedlichen Gesprächssituationen eingeübt. Dadurch lernten<br />

Teilnehmer/innen, eigene Unsicherheiten abzubauen sowie empathisch und zielführend<br />

ihre Gespräche anzulegen und zu steuern.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 14 - <strong>2008</strong>/09


STARK WERDEN DURCH SOZIALES LERNEN<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s:<br />

Praxisbeispiel: Klassenseminar: Wir sind Klasse!<br />

Im Februar dieses Jahres wurde das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> gebeten, ein Klassenseminar in<br />

einer 5. Klasse der St. Zeno Mädchenrealschule in Bad Reichenhall zu halten. Anlass waren die<br />

Beobachtungen der Klassenlehrerin Frau Heike Gierisch bezüglich des mangelnden Zusammenhalts<br />

der Schülerinnen untereinander und der daraus resultierenden Schwierigkeiten<br />

beim Arbeits- und Lernverhalten.<br />

Nach einer empathischen Phase der Beziehungsaufnahme wurde mit dem Interaktionsspiel<br />

„schmelzende Eisscholle“ die Kooperationsfähigkeit der Klasse affektiv und kognitiv getestet<br />

und reflektiert. Nach dem erlebnispädagogischen Grundsatz, dass sich die Wirklichkeit der<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 15 - <strong>2008</strong>/09


Beziehungen in erlebnispädagogischen Übungen widerspiegelt, kam die Klasse zu keiner von<br />

allen akzeptierten Strategie wie auf einer kleiner werdenden Eisscholle alle Schülerinnen Platz<br />

finden: „Das ist wieder typisch für unsere Klasse!“, meinte eine Schülerin. Erst als unter unserer<br />

Mithilfe die einzelnen Vorschläge (insgesamt waren es vier) nicht gleich abgewertet wurden,<br />

sondern zuerst ganz angehört und dann ausprobiert wurden, merkte die Klasse, dass alle Vorschläge<br />

zum Ziel führten! In der anschließenden Reflexion unter dem Titel „Was wir aus dieser<br />

Übung für die Klassengemeinschaft gelernt haben“ wurden folgende Gedanken genannt:<br />

-„Jeder soll eine Chance bekommen. Mehrere Wege führen zum Ziel!“<br />

- „Mit Problemen auseinandersetzen“<br />

- „Einstellungen der Klasse herausfinden, Konflikte klären“<br />

- „Teamarbeit hilft, dass keiner ausgeschlossen oder bevorzugt wird“<br />

Motiviert durch diese positive Erfahrung durften die Schülerinnen in der soziometrischen<br />

Übung „Mein Platz in der Klasse“ ihre Position in der Klasse auf einem Seidentuch mit einem<br />

selbst mitgebrachten Teelicht stellen. Diese im Schweigen durchgeführte Übung machte die<br />

unterschiedlichen Gruppen und Einzelgänger in der Klasse sichtbar. Es tat den Schülerinnen<br />

gut, deutlich wahrzunehmen wie ihre Klasse „aufgestellt“ ist und warum es deswegen oft<br />

schwierig ist, miteinander klar zu kommen. Im anschließenden Auswertungsgespräch war ein<br />

starker Wille der Schülerinnen zu erkennen, zwischen den unterschiedlichen Gruppen Brücken<br />

zu bauen.<br />

Die dritte Einheit des Klassenseminars bildete eine „Klassenkonferenz“. Hier konnten die Schülerinnen<br />

konkrete Angelegenheiten bzgl. der Klassengemeinschaft schriftlich benennen und<br />

sagen, mit welchen Personen sie dies heute klären möchten. So lösten z. B. drei Schülerinnen<br />

ihren Konflikt mit Petra (Name geändert). Ihr Ärger war: „Sie (Petra) soll nicht denken, dass sie<br />

besser ist als wir, nur weil sie auf dem Gymnasium war.“ Im gemeinsamen Gespräch wurde<br />

deutlich, dass Petra noch Schwierigkeiten bei der Umstellung vom Gymnasium auf die Realschule<br />

hat und dass sie mit ihrem Wissen eigentlich den Mitschülerinnen nur helfen wollte, jetzt<br />

aber merkt, dass ihr Verhalten die anderen nervt. In Zukunft will sie erst fragen, ob jemand ihre<br />

Hilfe braucht.<br />

Nachdem so in verschiedenen, für die Schülerinnen wichtigen Punkten die Kooperation und<br />

Handlungsfähigkeit gestärkt war, klang das Seminar mit der wertschätzenden Feedbackübung<br />

„Was ich an dir mag und schätze …“ aus.<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 16 - <strong>2008</strong>/09


Praxisbeispiel: Sozialkompetenztraining für Berufsschüler<br />

Eine neue Projektidee ging in diesem<br />

Schuljahr in die Erprobungsphase. Das<br />

Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> plante in Kooperation<br />

mit der Berufsschule II in<br />

<strong>Traunstein</strong> und der Kath. Jugendstelle<br />

<strong>Traunstein</strong> eine Seminarreihe für Berufsschüler<br />

und –schülerinnen.<br />

In den Mittelpunkt sollte die eigene<br />

Persönlichkeit gestellt werden, um den<br />

Jugendlichen Raum zu geben, wichtige<br />

Entwicklungsschritte im begonnenen<br />

Berufsleben bewusst zu gestalten.<br />

Im März fand ein erstes Wochenendseminar<br />

zur Persönlichkeitsentwicklung<br />

statt.<br />

Ziel war es, die Jugendlichen zu unterstützen<br />

ihre eigenen Fähigkeiten wahrzunehmen<br />

und die damit verbundenen<br />

Ressourcen besser zu nutzen.<br />

Der Freitagabend gehörte dem Kennenlernen<br />

und der Absprache von<br />

Gruppen- und Hausregeln. Das Selbstversorgerhaus<br />

St. Leonhard gab Gelegenheit,<br />

beim Gemüseputzen, Geschirrspülen<br />

und Kochen locker ins Gespräch<br />

zu kommen. Der Grad der<br />

Selbstständigkeit der einzelnen zeigte<br />

sich in der Küche besonders deutlich.<br />

Am Samstag wurde das Selbstbewusstsein<br />

durch Übungen reflektiert<br />

und gestärkt: Auf einem Bein stehend<br />

ist es schwierig, die Balance zu halten.<br />

Im nächsten Übungsschritt hielten sich<br />

zwei aneinander fest und bewiesen<br />

mehr Standfestigkeit. Der nächste Teil<br />

zeigte die Wichtigkeit des dritten<br />

„Standbeins“. Drei Personen, die einander<br />

stützen, sind kaum aus dem<br />

Gleichgewicht zu bringen. Das eigene<br />

Selbstbewusstsein soll auch auf drei<br />

Standbeinen stehen, wie auch ein<br />

Dreibeinhocker nicht wackeln kann.<br />

Nach diesen erfahrungsbezogenen<br />

Einheiten reflektierte jeder die eigenen<br />

Schwerpunkte, die das Selbstbewusstsein<br />

stützen. Aus Papier wurde abschließend<br />

ein stabiler „Selbstbewusstseinshocker“<br />

gebaut. Am Abend stellten<br />

die Jugendlichen ihre Teamfähigkeit<br />

unter Beweis, indem sie das „Haus<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 17 - <strong>2008</strong>/09


vom Nikolaus“ aus einem langen Seil legten. Das Reflexionsgespräch zeigte, was für die Zusammenarbeit<br />

förderlich, bzw. hinderlich war.<br />

Am Sonntag arbeiteten die Jugendlichen an ihren persönlichen Zielen, unterschieden wurde<br />

dabei zwischen kurz- und mittelfristigen Zielen.<br />

Nach einem theoretischen Input konnte sich jede und jeder Gedanken über eigene Ziele<br />

machen. In der Kleingruppe stellten sie einander ihre Zielvorstellungen vor und arbeiteten<br />

nach dem Feedback aus der Gruppe daran weiter. Die abschließende Reflexion nach dem<br />

Mittagessen zeigte, dass das Seminar für alle eine neue und bereichernde Form war, das eigene<br />

Leben in den Blick zu nehmen.<br />

Rosmarie Brandstetter, Monika Hecker (BSII), Armin Kain (BSII), Maria Köstler (Kath. Jugendstelle)<br />

Praxisbeispiel: Erlebnispädagogik für die Klassengemeinschaft<br />

Der erlebnispädagogische Ansatz hat<br />

mittlerweile in beinahe allen Bildungsebenen<br />

Einzug gehalten. Vom Kindergarten<br />

über die Schule bis in die Führungsetagen<br />

großer Konzerne kommen<br />

erlebnispädagogische Übungen<br />

zum Einsatz, um zwischen Spaß und<br />

Herausforderung soziales Lernen zu<br />

ermöglichen, die Persönlichkeit zu stärken,<br />

Teamprozesse zu spiegeln und die<br />

Zusammenarbeit zu optimieren.<br />

Ziel der oben genannten Fortbildung<br />

war v. a., die Chancen und Potenziale<br />

des erlebnispädagogischen Ansatzes<br />

für den Aufbau einer guten Klassengemeinschaft zu nutzen, indem Stärken und Entwicklungspotentiale<br />

der Klasse und der einzelnen Schüler/innen wahrgenommen, konkret thematisiert<br />

und gezielt bearbeitet werden können. An verschieden Interaktionsübungen wurden Wege<br />

aufgezeigt wie Schüler/innen ihre eigene<br />

Klassenstruktur spielerisch analysieren<br />

können und z. B. konstruktiv Außenseiterrollen<br />

wahrnehmen und ansprechen können.<br />

Zudem lernten die Teilnehmer, wie sie<br />

Klassen zu einem kreativen Umgang mit<br />

Konflikten motivieren und die Klassengemeinschaft<br />

durch gemeinsame Erfolgserlebnisse<br />

stärken können.<br />

Neben der Vermittlung und dem Kennenlernen<br />

von geeigneten erlebnispädagogischen<br />

Übungen standen v. a. die Methoden<br />

der Auswertung im Mittelpunkt<br />

des Seminars.<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 18 - <strong>2008</strong>/09


STARK SEIN IN KRISEN:<br />

Krisenpädagogik und Krisenseelsorge<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s:<br />

Praxisbeispiel: Fortbildungen in Krisenpädagogik<br />

Krisenpädagogik geht ins 3. Lehrjahr!<br />

Ausbildung zum Krisenpädagogen:<br />

Auf Grund des sehr großen Interesses an der Weiterbildung zum Krisenpädagogen, das sich<br />

bei den Anmeldungen im vergangen Jahr gezeigt hat, wurde im Schuljahr <strong>2008</strong>/<strong>2009</strong> eine<br />

zweite Fortbildungsreihe (B) neben der Fortführung der ersten Fortbildungsreihe (A) angeboten.<br />

Diese zweite Fortbildungsreihe richtet sich wiederum an Lehrer/innen aller Schularten aus<br />

den Landkreisen Rosenheim, <strong>Traunstein</strong> und Berchtesgadener Land, aber auch an Mitarbeiter/innen<br />

der Jugendpastoral.<br />

Die Teilnehmer/innen des Kurses A haben inzwischen ihr zweites Lehrjahr beendet. In den Kursen<br />

vier bis sieben konnten sie ihr Wissen über:<br />

• Suizid bei Kindern und Jugendlichen (Kurs 4)<br />

• Schul- und Prüfungsangst (Kurs 5)<br />

• Sexuelle und familiäre Gewalt und Verwahrlosung (Kurs 6)<br />

• Gewalt, Mobbing und Bullying unter Schülern und Lehrern (Kurs 7)<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 19 - <strong>2008</strong>/09


erweitern, sowie den kompetenten Umgang mit von diesen Problemlagen betroffenen Schüler/innen<br />

einüben.<br />

Dass die Darstellung aller Themen durchweg anschaulich gestaltet und mit praktischen Elementen<br />

verknüpft war, verdanken wir den Referenten:<br />

• Kurs 4:<br />

Jörg Bothe (Kinder – und Jugendpsychiater/<strong>Traunstein</strong>)<br />

Heinz Dieter Kölbl (Dipl. Psych.; Leiter der Caritas Beratungsstelle für Eltern, Kinder<br />

und Jugendliche, junge Erwachsene/Rosenheim)<br />

• Kurs 5:<br />

Werner Aß (Schulpsychologe/Rosenheim)<br />

Petra Krebs (Psychotherapeutin/Rosenheim)<br />

Regina Zinken-Sommer (Psychotherapeutin/Rosenheim)<br />

• Kurs 6:<br />

Gertraud Goßmann (KHKin; Polizeipräsidium Oberbayern Ost/Rosenheim)<br />

Katharina Oberländer (Sozialpädagogin; Frauenhaus Rosenheim)<br />

Dr. Alexander Lohmeier (Leiter der Caritas Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche/<strong>Traunstein</strong>)<br />

• Kurs 7:<br />

Karola Kellner (Dipl. Soz. Päd. (FH), Anti-Gewalt-Trainerin, NLP Lehrtrainerin/Bad<br />

Aibling)<br />

Unser besonderer Dank gilt dem neuen Leiter der Caritas Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche<br />

in <strong>Traunstein</strong>, Dr. Alexander Lohmeier, für die engagierte Mitarbeit sowie seine intensive<br />

Begleitung der Entwicklung der Ausbildung in Krisenpädagogik. Die durch die Fortbildungsreihe<br />

in Krisenpädagogik intendierte Vernetzung der Schulen untereinander, sowie mit<br />

den einzelnen Beratungsstellen und anderen sozialpädagogischen und pastoralen Einrichtungen<br />

und Institutionen aus den drei Landkreisen, nimmt inzwischen Gestalt an.<br />

Wenn nun die Lehrkräfte aus den Fortbildungsmodulen die Gesichter der dort tätigen Mitarbeiter<br />

und die der Lehrer/innen anderer Schulen kennen, fällt die Kontaktaufnahme und der<br />

Austausch leichter. Ebenso erfreulich ist die allmähliche Entstehung von Krisenteams an den<br />

verschiedenen Schulen aufgrund der Initiative der an der krisenpädagogischen Weiterbildung<br />

teilnehmenden Lehrkräfte.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 20 - <strong>2008</strong>/09


Lehrer aus folgenden Schulen sind vertreten:<br />

Fortbildungsreihe A:<br />

• Montessorischule <strong>Traunstein</strong><br />

• Ludwig-Thoma-Gymnasium Prien<br />

• Walter-Mohr-Realschule Traunreut<br />

• Annette-Kolb-Gymnasium <strong>Traunstein</strong><br />

• Maria-Ward-Mädchenrealschule Sparz<br />

<strong>Traunstein</strong><br />

• Staatliche Berufsschule I <strong>Traunstein</strong><br />

• FOS/BOS Rosenheim<br />

• Rottmayr-Gymnasium Laufen<br />

• Dr. Kalscheuer Schule Rosenheim<br />

• Wirtschaftsschule Dr. Kalscheuer <strong>Traunstein</strong><br />

• FOS/BOS <strong>Traunstein</strong><br />

• Wirtschaftsschule Alpenland Bad Aibling<br />

• Berufschule Berchtesgadener Land<br />

Freilassing<br />

• Volksschule Bad Endorf<br />

• Chiemgau-Gymnasium <strong>Traunstein</strong><br />

• Franz-von-Kohlbrenner-Hauptschule<br />

<strong>Traunstein</strong><br />

• Finsterwalder-Gymnasium Rosenheim<br />

• Wilhelm-Leibl-Realschule Bad Aibling<br />

Fortbildungsreihe B:<br />

• Staatliche Berufsschule Wasserburg<br />

• Maria-Ward-Mädchenrealschule Sparz <strong>Traunstein</strong><br />

• Grundschule Saaldorf-Surheim Freilassing<br />

• Staatliche Berufsschule II <strong>Traunstein</strong><br />

• Realschule Brannenburg<br />

• Volksschule Rott am Inn<br />

• Wilhelm-Leibl-Realschule Bad Aibling<br />

• Volksschule Schlossberg bei Rosenheim<br />

• Staatliche Berufsschule I Rosenheim<br />

• Hauptschule Traunreut<br />

• Max-Joseph-Volksschule Großkarolinenfeld<br />

• Volksschule Au bei Bad Aibling<br />

• Johannes-Heidenhain-Gymnasium Traunreut<br />

• Wirtschaftsschule Pasold-Weissauer Holzkirchen<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 21 - <strong>2008</strong>/09


• Volksschule Kolbermoor<br />

• Berufsfachschule für Kinderpflege Berchtesgaden<br />

• Jugendseelsorger/innen:<br />

o Pfarrverband Tittmoning<br />

o Jugendstelle Berchtesgadener Land<br />

o Jugendstelle <strong>Traunstein</strong><br />

o Pfarrverband Seeon-Seebruck<br />

Die zweite Fortbildungsreihe (B) hat mit 21 Teilnehmer/innen am 7. Mai <strong>2009</strong> im Schüler - und<br />

Studentenzentrum Rosenheim begonnen. Das Thema des Einführungskurs hieß: „Krisen der<br />

Kindheit und des Jugendalters“. In dieser neuen Fortbildungsreihe (B) sollen neben den Lehrern/innen<br />

auch verstärkt Mitarbeiter/innen der Jugendseelsorge angesprochen werden. Um<br />

diese Erweiterung der Zielgruppe auch inhaltlich zu unterstützen, wurde der Jugendseelsorger<br />

Peter Glaser von der Kath. Jugendstelle <strong>Traunstein</strong> in das Team der Kursbegleiter aufgenommen.<br />

Wir freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit.<br />

Zukunftsweisend soll auch das Aufgreifen des Konzepts der „Resilienz“ sein. Dieses jüngere<br />

Konzept aus der Psychologie liefert aktuell Forschungsergebnisse, die für eine ressourcenorientierte<br />

Pädagogik nutzbar gemacht werden können.<br />

Voraussichtlich im Herbst 2010 wird der Startschuss für dieses neue Projekt, in Zusammenarbeit<br />

mit der Beratungsstelle für Eltern, Kinder, Jugendliche in <strong>Traunstein</strong>, gegeben werden. Geplant<br />

ist eine interdisziplinäre Tagung zum Thema: „Pädagogische Arbeit zwischen Risiko und<br />

Resilienz“. Zu dieser Veranstaltung sollen nicht nur Lehrer/innen eingeladen werden, sondern<br />

auch Erzieher/innen, Ärzte/innen, Psychologen/innen, die Mitarbeiter/innen der verschiedenen<br />

Beratungsstellen, Seelsorger/innen, Polizei …<br />

Gemeinsam wollen wir überlegen, wie wir diesen neuen ressourcenorientierten Ansatz in unserer<br />

pädagogischen Arbeit einsetzen bzw. umsetzen können, um unsre Kinder und Jugendlichen<br />

für möglicherweise auftretende Krisen zu stärken!<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 22 - <strong>2008</strong>/09


Move für Lehrkräfte – Motivierende Kurzintervention bei Drogen<br />

konsumierenden Jugendlichen<br />

Als Zusatzkurs zur „Fortbildungsreihe Krisenpädagogik“ wurde am 3., 11. und am 19. März <strong>2009</strong><br />

das Konzept Move von den Referenten Hans Kurz und Andrea Haselwanter dargestellt und<br />

mit den 13 Teilnehmer/innen praxisnah eingeübt. Die teilnehmenden Lehrkräfte der verschiedenen<br />

Schularten waren sehr interessiert an den langjährigen Erfahrungen, über die Hans Kurz<br />

aus seiner Arbeit in der Fachambulanz für Suchtkranke in <strong>Traunstein</strong> zu berichten hatte. Dementsprechend<br />

engagiert beteiligten sich die Lehrer/innen dann auch an der Gruppenarbeit<br />

und den Rollenspielen zur Einübung der zugehörigen Grundlagen der Gesprächsführung.<br />

So konnten die Lehrer/innen als zukünftige Multiplikatoren Sicherheit im Umgang mit Suchtmittel<br />

konsumierenden Jugendlichen gewinnen, indem sie lernten, auffälliges Verhalten anzusprechen.<br />

Denn Kenntnisse in der motivierenden Gesprächsführung sind von Vorteil, um beim<br />

betroffenen Schüler<br />

keinen Widerstand zu<br />

provozieren. Mit solchenKurzinterventionen<br />

– es reichen Gespräche<br />

von fünf bis<br />

zehn Minuten -<br />

könnte die Quote<br />

der Schüler/innen,<br />

die ihre Suchtmittelmenge<br />

reduzieren,<br />

im Vergleich zu einer<br />

Abwärtsstrategie etwa<br />

verdoppelt werden.<br />

Des Weiteren wurden<br />

die Lehrer darin geschult,<br />

den Jugendlichen<br />

auf seinem<br />

Weg zur Verhaltensänderung<br />

zu begleiten,<br />

denn kaum jemand<br />

verändert seine<br />

Gewohnheiten sofort. Das in dieser Fortbildung vorgestellte Modell unterscheidet verschiedene<br />

Phasen der Verhaltensänderung von der Absichtslosigkeit hin zur Absichtsbildung<br />

über die Vorbereitung und Handlung bis hin zur Aufrechterhaltung der veränderten Gewohnheiten.<br />

Aufgrund des starken Interesses der teilnehmenden Lehrkräfte, sowie der Vielzahl von Anmeldungen<br />

wird der Kurs im November <strong>2009</strong> in Rosenheim und im Februar 2010 in <strong>Traunstein</strong> wiederholt<br />

werden.<br />

Unser Dank gilt den beiden MOVE – Trainern Andrea Haselwanter und Hans Kurz, die in ihren<br />

interessanten Referaten Hintergrundwissen und anhand zahlreicher Fallbeispiele anschauliche<br />

Erfahrungen vermitteln konnten und so entscheidend zum Erfolg dieser Fortbildung beigetragen<br />

haben.<br />

Zum Ende des Kurses erhielt jede(r) Teilnehmer/in ein Zertifikat von der Landeszentrale für Gesundheit<br />

in Bayern e.V.<br />

Martin Berwanger<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 23 - <strong>2008</strong>/09


Projektstelle „Jugendliche ohne Ausbildungsplatz“<br />

Projektbericht: Selbstvertrauen stärken - Sozialkompetenz fördern<br />

Im Mittelpunkt des Projektes „Zeichen setzen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz“ stand im<br />

Schuljahr <strong>2008</strong>/09 die Weiterentwicklung des Grundbausteines „Sozialkompetenztraining“.<br />

Neben den anderen drei Grundbausteinen: „Patenprojekt“, „Projektpräsenz“ und „Projektvernetzung“<br />

ist die Förderung des Selbstvertrauens wie der Wirksamkeit sozialer Kompetenz für<br />

Jugendliche ohne Ausbildungsplatz eine wichtige Voraussetzung für einen gelingenden Berufseinstieg.<br />

Die Förderung sozialen Lernens und individueller Persönlichkeitsentwicklung erfolgte an der<br />

Berufsschule in dreifacher Weise:<br />

1. Training zur Förderung von Arbeits- und Sozialverhalten<br />

Die Kirchliche Projektstelle JoA und die<br />

Schulsozialarbeiterin der Staatlichen Berufsschule<br />

<strong>Traunstein</strong> ( Frau D. Tanner) gestalteten<br />

über den gesamten Zeitraum des Blockunterrichtes<br />

der JoA-Klasse BJ 10a gemeinsam<br />

ein Training zur Förderung von Arbeits-<br />

und Sozialverhalten. Das Training wurde in<br />

Form eines Team-Teachings durchgeführt<br />

und hatte mehrere Zielsetzungen. Regeln zu<br />

vermitteln und Konsequenzen des eigenen<br />

Handelns zu bedenken, war hier ebenso<br />

wichtig, wie auch über die eigenen Lebens-<br />

und Berufswünsche nachzudenken, ein<br />

Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln oder soziale<br />

Verantwortung zu übernehmen.<br />

2. Erfahrungslernen und Sozialtraining außerhalb des Unterrichtes<br />

Die Aufgabe ist gelöst! Probleme kann man oft leichter<br />

bewältigen, wenn man seine Sichtweise ändert und miteinander<br />

kooperiert.<br />

Das zweite Projektelement bildete das bereits bewährte Hochseilgartenprogramm im Parcours<br />

Natur der Caritas/Bad Reichenhall. Die aktive Teilnahme an diesem Programm hilft den<br />

Jugendlichen dabei zu erkennen, wie wichtig es ist, sich selbst mit Energie, Kraft und Geschick<br />

einzubringen, auf die Unterstützung anderer zu vertrauen und Hilfe von außen anzunehmen,<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 24 - <strong>2008</strong>/09


Eine starke Truppe- die Klasse BJ 10a im Hochseilgarten.<br />

„Lernen am Modell“:<br />

Miteinander das Gleichgewicht finden.<br />

Mit Geschick schafft man vieles!<br />

Konzentration und Ausdauer sind wichtig.<br />

wenn es darum geht, Lösungen in schwierigen<br />

Lebenssituationen zu finden. Jugendliche<br />

können hier ihr eigenes „ich“ stärken,<br />

soziale Fähigkeiten erweitern und neue Formen<br />

der Kommunikation erproben. Den besonderen<br />

Wert dieses Programms für die<br />

Entwicklung der Jugendlichen hat eine begleitende<br />

Lehrkraft einmal so formuliert: „So<br />

wie das Programm hier abgelaufen ist, kenne<br />

ich es bisher nicht. Man hat erleben können,<br />

dass es den Jugendlichen nicht nur gefallen<br />

hat, sondern dass das Training sie jetzt<br />

schon irgendwie weitergebracht hat.“<br />

Das Hochseilgartenprogramm wird je nach<br />

Größe der Gruppe von einem bzw. zwei erfahrenen<br />

Erlebnispädagogen durchgeführt<br />

und dauert 3 Zeitstunden.<br />

3. Förderprogramm im Jugendhaus St. Leonhard<br />

Als dritten Baustein in diesem Schuljahr gestaltete<br />

die Kirchliche Projektstelle mit einer<br />

JoA-Klasse ein zweitägiges Förderprogramm<br />

im Jugendhaus St. Leonhard. Auch hier<br />

stand das Training sozialer Kompetenzen und<br />

die Weiterentwicklung des Persönlichkeitsprofils<br />

der Jugendlichen im Vordergrund. In<br />

Interaktionsspielen wurde eingeübt, wie man<br />

neue Lösungsstrategien entwickeln, Gruppendrucksituationen<br />

zielgerichtet kommunizieren<br />

und Wege zwischen Selbstbehauptung<br />

und Kooperation finden kann. Die Trainingseinheit<br />

„Achtsam miteinander umgehen“,<br />

die von dem Berufsschullehrer Franz<br />

Deser gestaltet wurde, gab den Jugendlichen<br />

die Möglichkeit, sich den Zusammenhang<br />

zwischen eigenen Bedürfnissen und<br />

dem Umgang mit anderen Menschen bewusster<br />

zu machen.(gesonderte Beschreibung<br />

unter der Rubrik GfK, S. 14) Eine besondere<br />

Herausforderung während des Aufenthaltes<br />

bestand darin, dass die Jugendlichen<br />

selber mit für ihr leibliches Wohl sorgen mussten.<br />

Kleinere Konflikte waren hier durchaus<br />

zu beobachten, wenn es um die Einteilung<br />

des Küchendienstes, um die Auswahl des Essens<br />

und die Art der Zubereitung ging. Aber<br />

wie mit dem Förderprogramm insgesamt, so waren alle Teilnehmer auch mit der Selbstversorgung<br />

im Jugendhaus ganz zufrieden.<br />

Für die Kirchliche Projektstelle war der Aufenthalt mit Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz in<br />

einem Jugendhaus eine ganz neue Erfahrung. Es war - ehrlich gesagt - anstrengend, aber<br />

genauso interessant und schön, die Jugendlichen in einer ganz anderen Weise kennen und<br />

schätzen zu lernen. Deshalb unser Fazit: In dieser Richtung wollen wir weitermachen!<br />

Dr. Andreas Peschl (Kirchliche Projektstelle JoA)<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 25 - <strong>2008</strong>/09


STARK SEIN IN KONFLIKTEN UND VERSÖHNUNGSKULTUR<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s<br />

Konflikte gehören zum Leben von uns Menschen, da wir unterschiedliche Bedürfnisse, Wünsche<br />

und Sehnsüchte haben. So kommt es im Alltag immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten.<br />

Ein wesentliches Ziel jedes christlichen Handelns bei Konflikten ist es, für gegenseitiges<br />

Verstehen und Versöhnen einzutreten und Bedingungen zu schaffen, dass gegenseitige Wertschätzung<br />

möglich ist. Übertragen auf den Lebensraum Schule heißt dies für unser <strong>Zentrum</strong>,<br />

mitzuhelfen an der Entwicklung einer kompetenten, belastbaren und tragfähigen Versöhnungskultur<br />

bei Schüler/innen und Lehrkräften.<br />

Das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> <strong>Traunstein</strong> versucht dies zurzeit in sechs verschiedenen Bereichen:<br />

Praxisbeispiele:<br />

Lehrerfortbildung „Tankstelle Streitschlichtung“<br />

Viele Schulen haben ein Streitschlichterprogramm eingeführt. Ein Anliegen des Schulpastoralen<br />

<strong>Zentrum</strong>s <strong>Traunstein</strong> ist es, eine Plattform für den Austausch über die Streitschlichterarbeit<br />

anzubieten und den betreuenden Lehrer/innen neue Impulse für die Weiterarbeit in ihren<br />

Streitschlichtergruppen zu geben.<br />

Mit der Fortbildung „Tankstelle Streitschlichtung“ hat das <strong>Zentrum</strong> bisher viermal den Rahmen<br />

geschaffen, in dem sich Lehrkräfte qualifiziert vernetzen können. Orientiert an den Wünschen<br />

und Bedürfnissen der Lehrer/innen wurden zusammen mit den Referentinnen und Mediatorinnen<br />

Karin Stanggassinger und der RSLin Claudia Müller in den letzten Jahren folgende Themen<br />

bearbeitet:<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 26 - <strong>2008</strong>/09


• Umgang mit „Lügen“ im Mediationsgespräch<br />

• Erkennen von Bedürfnissen, die hinter den Gefühlen stecken und sie Streitparteien<br />

verständlich machen mit entsprechender Methodik für die Phase 3 der Mediation<br />

Nachmittag (zwei alternative Angebote):<br />

• Bearbeitung von herausfordernden Situationen im Alltag von Streitschlichtern mit<br />

Methoden der Intervision (Methoden werden vorgestellt und angewandt)<br />

• Vorstellung eines erprobten Ausbildungskonzeptes für Streitschlichter (mit konkreten<br />

Stundenverläufen) anhand praktischer Beispiele und Übungen mit anschließendem<br />

Austausch und Diskussion.<br />

Diese Fortbildung ergänzte nach Aussagen der Teilnehmer/innen sehr gut ihre bestehenden<br />

Streitschlichterprogramme und ließ sie mit vielen neuen Ideen nach Hause fahren.<br />

Ausbildung für Schüler/innen: „Schulen unterstützen Schulen“<br />

An vielen Schulen laufen seit einigen Jahren Streitschlichterprojekte, bei denen Streitschlichter/innen<br />

von Lehrkräften ausgebildet wurden. Eine ganz eigene und von den Schüler/innen<br />

sehr geschätzte Form der Ausbildung ist die „Peer-Ausbildung“: Engagierte Schüler/innen aus<br />

den höheren Klassen helfen jüngeren Mitschüler/innen, Konflikte gewaltfrei und konstruktiv zu<br />

lösen. Seit 3 Jahren führen die Streitschlichter/innen aus Raubling (10.-13. Jgst.) interessierte<br />

Schüler/innen anderer Schulen in die Mediation ein und stellen vor, wie sie eine Unterrichtsstunde<br />

zur Konfliktprävention für eine ganze Klasse gestalten können. Folgende Schulen nahmen<br />

heuer an der Fortbildung teil:<br />

Städt. Realschule für Mädchen,<br />

Rosenheim,<br />

Max-Planck-Gymnasium, München,<br />

Wirtschaftsschule Dr. Kalscheuer,<br />

<strong>Traunstein</strong>,<br />

Werner-von-Siemens-Hauptschule<br />

Traunreut,<br />

Finsterwalder-Gymnasium, Rosenheim.<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 27 - <strong>2008</strong>/09


Praxisbeispiel: Streitschlichter – Trainings für Schüler/innen<br />

„Gemeinsam eine gute Lösung finden …“<br />

Streitschlichter-Ausbildung an der Realschule Waldkraiburg und<br />

Streitschlichter-Training am Finsterwalder Gymnasium Rosenheim<br />

"Du gehst mir auf die Nerven mit deiner Schleimerei bei den Lehrern!" Solche verbalen Attacken<br />

und auch noch massivere Auseinandersetzungen muss man im Schulalltag leider oft zur<br />

Kenntnis nehmen. Für viele Lehrkräfte ein erstes Alarmsignal. Ein probates Mittel, um aufkeimenden<br />

oder bestehenden Konflikten konstruktiv begegnen zu können, ist daher die Ausbildung<br />

und Betreuung eines Streitschlichtungs-Teams.<br />

In diesem Schuljahr wurden wir deshalb an der Realschule in Waldkraiburg und im Finsterwalder<br />

Gymnasium Rosenheim zu einer Streitschlichter-Ausbildung bzw. einem Streitschlichter-<br />

Training eingeladen. Erfreulicherweise hatten sich viele Schüler/innen und auch einige Lehrkräfte<br />

bereit erklärt, Verantwortung in diesem Bereich zu übernehmen.<br />

Die Inhalte der Trainingseinheiten waren darauf ausgerichtet, den angehenden Streitschlichtern<br />

das wichtigste Handwerkszeug für ihre zukünftige Aufgabe zu vermitteln: die fünf Schritte<br />

einer Mediation.<br />

Zunächst gab es mit einigen Aufwärmspielen Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen.<br />

Ganz grundsätzlich wurde dann in einem nächsten Schritt überlegt: Was ist eigentlich ein Konflikt?<br />

Kurze Konfliktsituationen wurden vorgelesen und die Schüler/innen durften sich dann in<br />

einem Meinungsbarometer<br />

dazu positionieren. Schon<br />

hier wurde deutlich, dass<br />

für den einen schon ein<br />

massiver Konflikt vorliegt,<br />

während andere die Sache<br />

als harmlos betrachten.<br />

Es folgte die Arbeit an<br />

einer konkreten Fallgeschichte.<br />

In einem Dreischritt<br />

sollte herausgefunden<br />

werden, wer gehandelt<br />

hat, was genau getan<br />

wurde und welche Motive<br />

dahinter stecken könnten.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 28 - <strong>2008</strong>/09


In der Folge wurden dann diverse Konfliktlösungsstrategien thematisiert und diskutiert. Auch<br />

ausführliche Übungen zu den Themen "Aktives Zuhören" und „Eisbergmodell“ sollten den Boden<br />

für die verantwortungsvolle Aufgabe bereiten. Auf diese Weise für den komplexen Sachverhalt<br />

"Konflikte" sensibilisiert, wurden die Schüler/innen dann ganz praktisch an das 5-Stufen<br />

Modell der Streitschlichtung herangeführt. Mit ausgewählten Fallgeschichten und praktischen<br />

Übungen hatten die angehenden Streitschlichter/innen ausreichend Gelegenheit, ihre Fertigkeiten<br />

nach diesem Raster zu trainieren. So konnten die Teilnehmer/innen jeweils am Ende eine<br />

komplette Streitschlichtung durchspielen.<br />

Eine Schülerin hat es schließlich treffend auf den Punkt gebracht: "Ich glaube, dass wir jetzt<br />

auch den Konflikt in den Griff bekommen, warum beim Tischtennis in der Pause einer aus der<br />

Klasse bisher nie mitspielen durfte…"<br />

„Lieber Wolfgang Dinglreiter!<br />

Nun auch noch einmal auf diesem Weg herzlichen Dank für eure gute<br />

Fortbildung im SSZ am 8. Juli! Die Rückmeldungen der Schüler waren sehr<br />

positiv und ich fand es auch prima!“ (Claudia Schnäbele-Wiens, OStR, per E-Mail)<br />

Martin Ströber<br />

Praxisbeispiel: Versöhnungsprojekt der Grundschule in Kammer<br />

und der Stadtkirche <strong>Traunstein</strong><br />

siehe Seite 48<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 29 - <strong>2008</strong>/09


STARK WERDEN IN UNTERRICHTSENTWICKLUNG<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s:<br />

Praxisbeispiel: Ganzheitliche Talentförderung im Rahmen<br />

eines P-Seminars: „Entdeck’ deine Talente und heb’ deinen<br />

Schatz!“<br />

Workshopbericht vom Schulpastoralen Tag (09.05.09) zum Thema „Keiner soll verloren gehen“<br />

An der Art und Weise, wie Kinder und Jugendliche von Erwachsenen, z.B. von Lehrern wahrgenommen<br />

werden, erkennen sie, wer sie sind, bzw. welche Potentiale oder – religiös gesprochen<br />

– welche Möglichkeiten Gottes in ihnen schlummern.<br />

Im ersten Teil des Workshops machten wir uns mit den 15<br />

Teilnehmern auf die Suche nach eigenen Schulerfahrungen,<br />

wo uns Lehrer geprägt, uns „Ansehen“ und Kraft gegeben<br />

haben durch das, was sie uns gesagt oder getan haben.<br />

„Du bist der Ruhepool der Klasse!“, war für einen Teilnehmer<br />

so ein Satz, der ihm unheimlich gut getan und den er bis<br />

heute nicht vergessen hat. Dieser Satz ist auch ein wichtiger<br />

Impuls für seine heutige Arbeit mit Schüler geworden: „Ich<br />

achte auf die Stillen!“<br />

Eine andere Teilnehmerin erzählte von einem Lehrer, der<br />

nicht die Schüler die Sitzpläne schreiben ließ, sondern das<br />

selbst machte und dies mit einem kurzen, persönlichen<br />

Schüler-Gespräch verband. „Ich war ganz perplex, dass ein<br />

Lehrer sich für mich interessiert!“ Für mich ist daraus eine<br />

Grundhaltung als Lehrerin geworden, dass ich sehr viel in<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 30 - <strong>2008</strong>/09


Beziehungsarbeit investiere.“<br />

Neben diesen Impulsen von außen meint „Ganzheitliche Talentförderung“ auch eine gute<br />

Beziehung zu sich selbst aufzubauen, um herauszufinden, was ich wirklich will, wo mein Herzblut<br />

steckt(Impulse von innen). Nicht, dass es uns wie einem Mediziner im Alter von 30 Jahren<br />

geht, der sehr gute Noten in der Schule hatte und dem deshalb viele rieten, er solle Medizin<br />

studieren, jetzt aber schmerzlich feststellt, dass es das gar nicht ist, was er machen will.<br />

Ganzheitliche Talentförderung hat auch eine tief spirituelle, seelsorgerische Seite: Als Lehrer<br />

seinen Schülern Wege zu zeigen und sie dabei zu begleiten, in Beziehung zu sich selber zu<br />

kommen und zu bleiben, sich selber zu entdecken. In Zeiten der Außenorientierung und Reizüberflutung<br />

eine wichtige Aufgabe. Der Franziskanerpater Helmut Schlegel meint dazu: „Wir<br />

verfügen über Potentiale, die größer sind als wir denken. Das Bild, das wir von uns selbst entwerfen,<br />

kann mehr sein als das, was wir von uns vorfinden“.<br />

Diesen Weg versucht das Modul „Ganzheitliche Talentförderung“ im P-Seminar der neuen<br />

gymnasialen Oberstufe zu gehen, das im zweiten Teil der Werkstatt vorgestellt wurde. Es wurde<br />

von den Bereichen Hochschulpastoral und Schulpastoral im Schüler- & Studentenzentrum<br />

Rosenheim entwickelt und in Zusammenarbeit mit einem Gymnasium erprobt. Im ersten Halbjahr<br />

der 11. Klasse soll innerhalb des P-Seminars die Berufs- und Studienorientierung stattfinden.<br />

Um einer Engführung im Sinne der ökonomischen Verwendbarkeit vorzubeugen, soll mit Hilfe<br />

dieses Moduls der Horizont der Schülerinnen und Schüler geweitet und der Blick für die eigenen<br />

„Schätze im Acker“ und unbeachtete „Talente“ sensibilisiert werden. So verstandenes<br />

„Talentmanagement“ bedeutet daher eine Art 360°-Blick auf die eigenen Gaben, Wünsche<br />

und Ziele, um möglichst viele Facetten oder zumindest die wichtigsten in seiner beruflichen<br />

Tätigkeit zum Leuchten zu bringen.<br />

An Hand einiger praktischer<br />

Knobelaufgaben<br />

wird den Schülerinnen<br />

und Schülern verdeutlicht,<br />

wie sehr unser Denken<br />

und unsere Vorstellungen<br />

von eigenen oder<br />

fremden Konstruktionen<br />

abhängen. Wichtig ist es,<br />

sich immer wieder dieser<br />

Konstruktionen bewusst<br />

zu werden und seinen<br />

Blick zu weiten oder weiten<br />

zu lassen. Z.B. wird in<br />

der Schule häufig der Blick auf die Defizite gelenkt, weil Fehler sich negativ auf die Note auswirken.<br />

Wenn man jedoch seine ganze Energie darauf verwendet, nur keinen Fehler zu machen,<br />

dann lebt man an seinem Leben vorbei. Das ist kein Weg des Lebens, sondern ein Weg<br />

der Selbstzerstörung – wie auch die biblische Geschichte von den Talenten (Mt 25,14-20) verdeutlicht.<br />

Wichtig ist der Blick auf die eigenen Ressourcen – oder biblisch gesprochen: Nicht<br />

Talente vergraben, sondern den Schatz im eigenen Acker (Mt 13,44) entdecken und heben!<br />

Dies wird im weiteren Verlauf des Moduls „Ganzheitliche Talentförderung“ mit Hilfe von<br />

Mindmaps initiiert, bei denen das im Mittelpunkt steht, was dem einzelnen Schüler/der einzelnen<br />

Schülerin wichtig ist, was eigene Gaben und Vorlieben (auch anscheinend nicht verwertbare)<br />

sind. Mit diesen Mindmaps wird dann in kleineren Gruppen (ggf. auch in Einzelberatung)<br />

weiter der Frage nachgegangen, was essentiell für die zukünftige Lebensgestaltung<br />

ist und was verzichtbar ist.<br />

Nach der Präsentation dieses Moduls tauschten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der<br />

Werkstatt mit großem Engagement ihre gesammelten Eindrücke, eigene Erfahrungen im Vorfeld<br />

des P-Seminars und Einschätzungen für die Weiterentwicklung aus.<br />

Wolfgang Dinglreiter / Hans-Jürgen Veeh<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 31 - <strong>2008</strong>/09


Praxisbeispiel: Prüfungsangstseminar für die 5.-8. Klassen<br />

und 10. Klassen an der Mädchenrealschule Sparz<br />

Jeder Mensch hat<br />

unterschiedliche<br />

und andere Methoden<br />

mit Angst<br />

und Unsicherheit<br />

umzugehen. Um<br />

dabei eine Hilfestellung<br />

zu bieten, gab<br />

es erstmalig ein Seminar<br />

für mehr<br />

Selbstbewusstsein<br />

und einen anderen<br />

Umgang mit Angstgefühlen.<br />

Das Konzept GO! Gesundheit und Optimismus unterstützt die Selbstbeobachtung, setzt bei<br />

den Lösungsansätzen der Gruppe an und versucht an den Ressourcen der Schülerinnen anzuknöpfen.<br />

Das Seminar war ausgerichtet für Mädchen der 5.-7. Klassen.<br />

Auf besonderen Wunsch fand für die 10. Klassen am 1. Ferientag der Osterferien ein spezieller<br />

Seminartag statt.<br />

Für die Jüngeren gab es aufgrund der hohen Anmeldezahlen<br />

zwei Gruppen, mittwochs und freitags. Gründe für<br />

Angst wurden erarbeitet, ein Stressexperiment schaffte<br />

neue Sichtweisen, wie schnell und auf welche Weise unser<br />

Körper auf Stress reagiert.<br />

Entspannungsübungen sollten<br />

konkrete Handlungsmöglichkeiten<br />

zeigen. Die Schülerinnen reflektierten ganzheitlich<br />

ihren Lebensweg und stellten dabei fest, wie viel sie in ihrem Leben<br />

schon geschafft haben, ebenso wie viel Schönes sie erleben<br />

durften.<br />

Die Mädchen erzählten in jeder Anfangsrunde, was ihnen in den<br />

letzten Tagen gut gelungen war, dazu wurden sie bestärkt und<br />

gelobt. Mit dem Symbol der rosaroten Brille, die die Sicht verändert<br />

und den ressourcenorientierten Ansatz erlebbar macht, übten<br />

sie eine positive Sprache ein.<br />

Abgeschlossen wurde das Seminar durch einen Besuch in einem<br />

Baumseilgarten und einer Übernachtung mit dem Zelt am<br />

Chiemsee.<br />

Rosmarie Brandstetter<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 32 - <strong>2008</strong>/09


STARK WERDEN IN SCHULENTWICKLUNG<br />

UND WERTEORIENTIERUNG<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s:<br />

Praxisbeispiel: Begleitung des Werteorientierungsprozesses<br />

an der Walter-Mohr-Realschule Traunreut<br />

Der Rektor, Markus Hösl-Liebig, will für seine Walter Mohr Realschule kein Leitbild mit dazugehöriger<br />

Schulverfassung erarbeiten, sondern im Konsens mit der Schulgemeinschaft aus Schüler/innen,<br />

Eltern und Lehrkräften einige wenige, jedoch für alle als wichtig erachtete Werte<br />

auswählen und versuchen, diese im Schulalltag für alle konkret und nachhaltig erfahrbar umzusetzen.<br />

Seit dem Frühjahr <strong>2008</strong> begleitet das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> diesen Werteorientierungsprozess.<br />

Im Schuljahr <strong>2008</strong>/09 entwickelte er sich in zwei Bereichen weiter:<br />

• Lehrerkollegium<br />

Zusammen mit Schulleitung und Personalrat ging es um die Umsetzung des Wertes<br />

„Entlastung“ in konkreten Handlungsstrategien unter Berücksichtigung der Werte<br />

„Zuverlässigkeit“ und „Rücksicht“. Ziel war es, konkrete Vereinbarungen zu finden<br />

hinsichtlich der Entlastung von organisatorischen Aufgaben, kongruenter Terminplanung<br />

und Projekttransparenz der verschiedenen Projekte an der Schule. Ein Ergebnis<br />

war z. B. die Vereinbarung, dass alle Schulaufgaben in einer Jahrgangsstufe<br />

gleichzeitig geschrieben werden. Dies schafft Entlastung, weil nicht mehr jeder<br />

Lehrer seine eigene Schulaufgabe vorbereiten muss, sondern immer nur einer<br />

für die Fachschaft.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 33 - <strong>2008</strong>/09


• Werteklima-Abfrage unter den Schüler/inne/n<br />

Im Herbst 2007 hatte jede Schulklasse ein Statement erarbeitet, welche Werte ihrer<br />

Meinung nach für das Zusammenleben und Lernen an ihrer Schule wichtig<br />

sind. Diese Rückmeldungen konnte StR Stefanie Käufl in Zusammenarbeit mit dem<br />

Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong> in fünf verschiedene Wertebereiche strukturieren: 1) Respekt<br />

und Wertschätzung, 2) Gemeinschaftssinn, 3) Gerechtigkeit, 4) Wohlbefinden<br />

/ Sauberkeit, 5) Eigenverantwortung / Mitbestimmung. Diese Werte wurden<br />

anhand eines „Werteklima-Fragebogens“ auf alltägliche Schulsituationen herunter<br />

gebrochen und Schüler/innen und Lehrkräften zur Beantwortung vorgelegt.<br />

Die positiven Ergebnisse der Umfrage (siehe Grafik) zeigen deutlich, was konkret<br />

gut läuft an der Schule und waren Anlass, sich einmal Zeit zu nehmen, dies wert zu<br />

schätzen und zu feiern (dies kommt im Schullalltag meist zu kurz; dabei es ist für<br />

die Motivation aller von großer Bedeutung). Die negativen Rückmeldungen sollen<br />

im nächsten Schuljahr in konkreten Wertprojekten angegangen werden.<br />

Positives – Grund zum<br />

Feiern in Prozent!<br />

Schüler anderer Herkunft werden bei uns akzeptiert.<br />

Ich übernehme Verantwortung für meine<br />

Aufgaben.<br />

Ich kann meinen Mitschülern gegenüber ehrlich<br />

sein.<br />

Ich höre meinen Mitschülern zu, wenn sie<br />

Probleme haben.<br />

Ranking zum Wertefragebogen <strong>2008</strong>/09<br />

83 %<br />

Daran könnte man noch arbeiten…<br />

Schüler werden beleidigt, Schimpfwörter benutzt.<br />

82 % Schüler werden bei uns ausgelacht.<br />

81 %<br />

Wir haben eine gute Klassengemeinschaft. 78 %<br />

Schüler nehmen Schwächere weniger in<br />

Schutz.<br />

78 % Der Müll wird nicht richtig entsorgt.<br />

Wir nehmen uns weniger Zeit im Unterricht für<br />

unsere Anliegen. (Klassenleiterstunde!)<br />

Ich fühle mich im Schulgebäude wohl. 75 % Hausaufgaben werden zuverlässig erledigt. 47 %<br />

Meine Schüler sind hilfsbereit zu mir. 76 %<br />

Grüßen zwischen Lehrern und Schülern ist bei<br />

uns selbstverständlich.<br />

74 %<br />

Bei uns werden nicht immer alle gleich und<br />

fair behandelt.<br />

Ich kann meine Vorschläge und Wünsche<br />

nicht immer einbringen.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 34 - <strong>2008</strong>/09<br />

75%<br />

73 %<br />

64 %<br />

48 %<br />

47 %<br />

46 %<br />

44 %<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

Praxisbeispiel: Projekttag: „Respektvoll miteinander umgehen“<br />

- Leitbildumsetzung mit einer 6.Klasse am Annette-<br />

Kolb-Gymnasium <strong>Traunstein</strong>:<br />

Viele Schulen haben ein Leitbild für ihre Schule entwickelt, um sich selbst und nach außen hin<br />

klar zu machen, nach welchem Selbstverständnis, nach welchen Prinzipien und Werten sie<br />

„Lehren und Lernen“ an ihrer Schule gestalten wollen. Die Erfahrungen zeigen, dass diese<br />

Leitbilder aber oft „Papiertiger“ sind, für dessen dauerhafte Umsetzung im Schulalltag oft die<br />

Zeit und die Kraft fehlt.


Für das Annette-Kolb-Gymnasium <strong>Traunstein</strong> erarbeitete das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> <strong>Traunstein</strong><br />

in Zusammenarbeit mit StR Rainer Wenzel eine Leitbildumsetzung. Ausgehend von dem<br />

Schul-Leitbild mit dem obersten Wert „Respekt“ wurde ein Projekttag „Respektvoll miteinander<br />

umgehen“ konzipiert und mit einer 6. Klasse, die mit diesem Wert bzgl. Klassengemeinschaft<br />

und Arbeitshaltung ihre Schwierigkeiten hatte, durchgeführt.<br />

Nach einer interaktiven Annäherung<br />

und Klärung des Begriffes „Respekt“,<br />

erarbeiteten die Schüler/innen die verschiedenen<br />

Facetten dieses Wertes in<br />

Form eines Respektpuzzles („Respekt ist<br />

für mich …“). Hierbei differenzierten die<br />

Schüler/innen die verschiedenen Formen<br />

von Respekt gegenüber Mitschülern<br />

der eigenen Klasse, Respekt<br />

gegenüber Schüler/innen aus höheren<br />

oder niedrigeren Jahrgangsstufen, Respekt<br />

gegenüber Lehrkräften und Respekt<br />

gegenüber der Schuleinrichtung,<br />

den Räumen und persönlichen Gegenständen.<br />

Im zweiten Teil wurde an einem konkreten<br />

Beispiel aus dem Schulalltag geübt, wie Schüler/innen bei einem Konflikt respektvoll<br />

miteinander umgehen können. Ausgehend von einer Dilemmageschichte entwickelten die<br />

Schüler/innen hierfür eine „respektvolle Lösung“.<br />

Mit Hilfe des Kommunikationsmodells<br />

der Gewaltfreien Kommunikation lernten<br />

die Schüler/innen eine „Sprache<br />

des Respekts“ kennen, mit der sie in<br />

Form von Ich-Botschaften sich klar und<br />

aufrichtig ausdrücken ohne sich (wie<br />

bei DU- Botschaften meist üblich) zu<br />

beleidigen oder zu beschimpfen.<br />

Den Abschluss des Tages bildete eine<br />

schriftliche Komplementierungsübung,<br />

bei der alle Schüler/innen der Klasse<br />

sich gegenseitig mitteilten, was sie am<br />

anderen persönlich schätzen und mögen.<br />

Rückmeldung:<br />

Lieber Herr Dinglreiter,<br />

ihr Projekttag hat nach Einschätzung der Klassenlehrerin nachhaltig die Klassengemeinschaft<br />

und Arbeitshaltung verbessert. So haben sich z .B. die Schüler/innen<br />

der Klasse auf eigenen Antrieb hin eine neue Sitzordnung gegeben, bei der immer<br />

ein Mädchen neben einem Buben sitzt, um sich besser kennen zu lernen und<br />

effektiver zusammenarbeiten zu können.<br />

Maria Scharbert (OStD)<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 35 - <strong>2008</strong>/09


Praxisbeispiel: „Werte in die Praxis umsetzen“ - Lehrer/innen-Fortbildung<br />

an der Staatlichen Berufsschule I<br />

<strong>Traunstein</strong><br />

Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus startete im Jahr 2006 unter dem<br />

Motto „Werte machen stark“ eine Initiative zur werteorientierten Persönlichkeitserziehung. Diese<br />

Initiative nahmen OStR Franz Deser und Dr. Andreas Peschl von der Berufsschule I <strong>Traunstein</strong><br />

zum Anlass, ihre bisherige Auseinandersetzung mit der Wertethematik zu einem Modul für Lehrerfortbildungen<br />

weiterzuentwickeln. Ihr Fortbildungsangebot „Werte in die Praxis umsetzen“<br />

besteht aus vier Bausteinen mit unterschiedlicher Akzentuierung:<br />

I) Meine Werte: Was ist mir wichtig im Umgang mit anderen? Konkret: Warum habe ich in meiner<br />

Schulzeit gerade den Lehrer/die Lehrerin gemocht?<br />

II) Erkenntnisse der modernen Hirnforschung: Diese helfen, das Verhalten gerade von Heranwachsenden<br />

besser zu verstehen und ermöglichen so ein adäquateres Reagieren.<br />

III) Achtsam miteinander umgehen: Grundzüge einer wertschätzenden Kommunikation.<br />

IV) Werte „erden“: Thesen zur Werteerziehung, konkrete Erfahrungen und Tipps für eine Wertekultur<br />

an der Schule.<br />

Das Fortbildungsangebot „Werte in die Praxis umsetzen“ wurde im Schuljahr <strong>2008</strong>/09 an zwei<br />

Tagen durchgeführt (jeweils 5 Zeitstunden).<br />

Blitzlichter von einer Fortbildung mit Referendaren:<br />

Was zeichnete in meiner Schulzeit meinen Lieblingslehrer/meine Lieblingslehrerin<br />

aus? Dazu kann man oft eine Geschichte erzählen. (oben li und re)<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 36 - <strong>2008</strong>/09


„Die Beziehung Lehrer/in – Schüler/in ist ein „Spiegelsystem“ - Welches Bild habe<br />

ich von meinem Schüler, welches hat er von mir?“ (oben li und re)<br />

„Abwertende Äußerungen gegenüber Schülern, Kollegen/innen, ...<br />

wirken im Hirn wie kleine Pfeile – sie verursachen reale Schmerzen ...<br />

Und zwar oft viel schneller als man meint.“ (re)<br />

Psychologie und Neurobiologie stehen in einem gegenseitigen<br />

Wechselverhältnis!<br />

„... Ärger ist oft die Folge unerfüllter Bedürfnisse ...Auf dem Schaft<br />

der Pfeile, die ich werfe oder die auf mich geschossen werden, stehen<br />

Bedürfnisse d’rauf! Schaue ich auf diese Bedürfnisse, kann es<br />

mir gelingen, aus der Spirale der Gewalt/Enttäuschung früh genug<br />

auszusteigen“ (Bildfolge unten)<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 37 - <strong>2008</strong>/09


Wie reagiere ich auf Ärger?<br />

Mit „Wolfssprache“ (Du bist schuld ..,<br />

Du bist so ...)<br />

oder mit „Giraffensprache“ (Ich brauche ...,<br />

Brauchst Du ...)<br />

„Gewaltfreie Kommunikation“,<br />

achtsamen Umgang mit anderen kann<br />

man lernen.<br />

Übung macht den Meister! (re)<br />

Im <strong>Zentrum</strong> der Wertediskussion steht<br />

der Mensch. ... Dreh- und Angelpunkt<br />

der Wertfrage ist deshalb die „gegenseitige<br />

Wertschätzung“. ...<br />

Sämtliches Miteinanderumgehen in<br />

der Schule hat auch Wertbezug. Im<br />

Zusammenleben und Zusammenarbeiten<br />

zeigt sich, was uns wichtig,<br />

wertvoll ist; ob Leben gelingt oder<br />

nicht gelingt. ...<br />

Ein differenziertes Wertedenken dezentralisiert,<br />

gibt Freiraum für Entwicklung,<br />

Vielfalt und neue Lebendigkeit.<br />

Auszug aus den „Werte“-Thesen(oben links) Erfahrungen/Beispiele aus dem Unterricht<br />

(oben Mitte und re)<br />

Franz Deser, Dr. Andreas Peschl<br />

Praxisbeispiel: Unterricht aus Sicht der Gehirnforschung -<br />

Lehrer/innen-Fortbildung an der Staatlichen Berufsschule I<br />

<strong>Traunstein</strong><br />

Die Erkenntnisse der modernen Hirnforschung waren in erweiterter Form auch Thema beim<br />

diesjährigen Pädagogischen Tag der Staatlichen Berufsschule I <strong>Traunstein</strong>. Dabei stand im<br />

<strong>Zentrum</strong>, was Lehren und Lernen aus neurobiologischer Sicht bedeutet und welche neurobiologischen<br />

Prozesse dabei im Wesentlichen zu berücksichtigen sind. Anhand vieler Beispiele<br />

wurde deutlich, dass schulisches Lehren und Lernen eingebettet ist in ein „dialogisches Beziehungsgeschehen“<br />

(J. Bauer), das neurobiologischen Regeln unterworfen ist. In der Schule<br />

geht es um Motivation, Entwicklung, Kreativität und um ein kooperatives Miteinander. Wenn<br />

wir diese Kräfte aktivieren wollen und uns wünschen, dass Lernen gelingt, dann ist es hilfreich,<br />

im Unterricht ein „gehirngerechtes“ Handeln einzuüben. Das entlastet nicht nur unsere Schüler/innen,<br />

sondern auch uns Lehrkräfte von einem oft selbstauferlegten „Druck“, zu viel und alles<br />

möglichst schnell zu machen. Die moderne Hirnforschung ermutigt Lehrer/innen dazu, immer<br />

wieder neue Wege zu gehen zwischen pädagogischer Verantwortung und Gelassenheit.<br />

Die zweimal angebotene Fortbildung war die im Verlauf des Pädagogischen Tages am meisten<br />

besuchte Veranstaltung. Die Rückmeldungen waren ohne Ausnahme positiv.<br />

Dr. Andreas Peschl<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 38 - <strong>2008</strong>/09


STARK BLEIBEN IN PUNCTO LEHRERGESUNDHEIT<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s<br />

Bei unserer Angebotspalette zur Lehrergesundheit war das <strong>Zentrum</strong> im vergangenen Jahr vor<br />

allem im Bereich Kollegialer Beratung, Stressmanagement und Oasentage aktiv:<br />

Praxisbeispiel: Kollegiale Beratung<br />

• Fortbildungstag für Lehrer/innen an der Berufsschule I (<strong>Traunstein</strong>)<br />

• Begleitung einer neu gegründeten Kollegialen Beratungsgruppe an der Berufsschule<br />

I (<strong>Traunstein</strong>)<br />

Praxisbeispiel: Stressmanagement<br />

• Gut geschützt gegen Stress – ein „Antistresskurs“ für Sekretärinnen<br />

Der vielfältige Schulalltag fordert nicht nur die Lehrer/innen mit Leib und Seele<br />

heraus, sondern auch die Sekretärinnen. Sie arbeiten gerade im „Verborgenen“<br />

sehr viel, damit das Leben in der Schule gut gelingen kann. Die Sekretärin ist meist<br />

das „Herzstück“ der Schulgemeinschaft. Fällt sie einmal aus, dann ist die „Funktionsfähigkeit“<br />

der Schule stark beeinträchtigt.<br />

Damit die Sekretärinnen auch weiterhin leistungsfähig bleiben können, benötigen<br />

sie Stabilität und innere Ruhe! Am diesjährigen Fortbildungsnachmittag wurden<br />

unter der Leitung von Martin Berwanger und Dietmar Durchholz den Sekretärinnen<br />

hilfreiche Bausteine für Zeit– und Stressmanagement, für mehr Lebensqualität und<br />

seelische Gesundheit vorgestellt und in praktischen Übungen durchgespielt.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 39 - <strong>2008</strong>/09


Praxisbeispiel: Oasentage<br />

• Biblisches Oasen-Wochenende von Dr. Josef Wagner im Bildungshaus St. Rupert<br />

(<strong>Traunstein</strong>): „Romkritik aus Rom – Ein neuer Blick auf das Markus-Evangelium“.<br />

• Oasentage zu Ostern: Feier der Kar- und Ostertage im Bildungshaus St. Rupert<br />

(<strong>Traunstein</strong>)<br />

Praxisbeispiel: „mission possible“ – ressourcenorientiertes<br />

Selbstmanagement für Junglehrer/innen<br />

Junge Lehrer/innen im ersten Jahr nach dem Referendariat stehen in einem Feld unterschiedlichster<br />

Anforderungen und Erwartungen, die vielfältige Kompetenzen erfordern. Um den täglichen<br />

Anforderungen des Berufs gerecht zu werden, braucht es einen klaren Blick für den tatsächlichen<br />

Umfang der Arbeit, sowie für die zur Verfügung stehenden persönlichen Ressourcen.<br />

Ein guter Umgang mit sich selbst ist eine entscheidende Voraussetzung, um gesund und<br />

auf die Dauer einsatzfähig zu bleiben.<br />

Die schulpastoralen Zentren der Erzdiözese wollen Junglehrer/innen in den ersten drei Berufsjahren<br />

jeweils mit einem Fortbildungstag begleiten und ihnen Impulse für ein ressourcenorientiertes<br />

Selbstmanagement geben. Beim ersten Fortbildungstag im Herbst <strong>2009</strong> werden die eigenen<br />

Motivations- und Kraftquellen der Junglehrer/innen im Mittelpunkt stehen. Zudem wird<br />

nach Orten und Möglichkeiten der Entspannung im Schulalltag gesucht. So sollen probate<br />

Techniken der Entspannung aus dem spirituellen Bereich (wieder-)entdeckt, eingeübt und<br />

durch neue medizinische Erkenntnisse erweitert werden.<br />

Als wichtige Säule für die Lehrergesundheit erweist sich auch ein guter Rückhalt unter gleichgesinnten<br />

Kolleg/inn/en. Die Teilnehmer/innen lernen deshalb an diesem Tag die ‚Kollegiale<br />

Beratung‘ kennen. ‚Kollegiale Beratung‘ heißt, sich nach festen Regeln untereinander austauschen,<br />

Probleme gemeinsam beraten, Lösungen finden und so auch die eigenen Kompetenzen<br />

zu stärken. Diese Methode können Lehrer/innen effektiv in ihrem Schulalltag nutzen.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 40 - <strong>2008</strong>/09


STARK WERDEN IN SPIRITUELLER KOMPETENZ<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s<br />

Die Förderung von spiritueller Kompetenz ist ein großes Bildungsanliegen des Schulpastoralen<br />

<strong>Zentrum</strong>s. Wo lerne ich bei mir zu Hause, mit dem „Grund des Lebens“ verbunden zu sein?<br />

Wie werde ich sensibler, einfühlender, wahrnehmungsfähiger, achtsamer und bekomme dadurch<br />

mehr mit von der Welt, von den Menschen und den Beziehungen zu ihnen und kann<br />

diese besser und reicher gestalten?<br />

Praxisbeispiel: Fantasiereisen mit Schulklassen<br />

Ein gelingender Schulalltag und eine wertschätzende Unterrichtsatmosphäre haben als<br />

Grundvoraussetzung eine sinnvolle Balance von „Anspannung“ und „Entspannung“, um so<br />

das Hören und Zuhören, das Lernen und Verinnerlichen des Gelernten zu fördern.<br />

Eine bewährte Methode, dieses „Gleichgewicht“ zu ermöglichen, ist die Fantasiereise. Sie<br />

kann als Einstieg in ein Unterrichtsthema, als Vertiefung der Lerninhalte oder als Abschluss einer<br />

Schulstunde eingesetzt werden. Des Weiteren eröffnen Fantasiereisen Räume zur Persönlichkeitsbildung<br />

und -stärkung, die dazu beitragen, personale und soziale Kompetenz zu erwerben<br />

und zu vertiefen, kreative und schöpferische Kompetenz zu entwickeln und religiöse<br />

Kompetenz zu erleben.<br />

Nach einer Einführung über die Grundlagen der Fantasiereise lag der Schwerpunkt der Fortbildung<br />

auf der Vorstellung sowie in dem Ausprobieren und Erleben von - in der Unterrichtspraxis<br />

- erprobten und bewährten Übungen.<br />

Um einen Eindruck von der Fortbildung gewinnen zu können, seien vier Texte aus dem Input<br />

„Grundlagen der Fantasiereise“ abgedruckt:<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 41 - <strong>2008</strong>/09


Fantasie und gesellschaftliche Situation<br />

In einer Welt voller medialer Impulse werden die Bilder mehr und mehr vorgegeben. Fantasie<br />

und Wahrnehmung werden angepasst und damit ärmer und unselbstständiger. Es ist problematisch,<br />

wenn der Schein („Fern-seh-welt“) wichtiger wird als die kreative Auseinandersetzung<br />

mit sich und seiner Umgebung. So entsteht Wirklichkeit aus zweiter Hand. Fantasiereisen<br />

sind Ermutigungen, auch der eigenen Wirklichkeit zu trauen. Der Erfolg der Fantasiereisen liegt<br />

wohl darin, dass viele Menschen der Überbetonung der Sachlichkeit und Realität überdrüssig<br />

geworden sind.<br />

Fantasie und Hirnforschung<br />

Mit dem Beginn ihres Lebens fangen Menschen an, „innere Bilder“ zu entwickeln über die Beschaffenheit<br />

der äußeren Welt. So entstehen individuelle und kollektive Leitbilder zur Lebens-<br />

und Weltgestaltung. Jeder Mensch hat also „innere Bilder“ – Selbstbilder, Menschenbilder,<br />

Feindbilder, Weltbilder -, die er in seinem Kopf herumträgt und die unser Denken, Fühlen und<br />

Handeln bestimmen. Den Ergebnissen der Hirnforschung zufolge „ist es alles andere als belanglos,<br />

wie die inneren Bilder beschaffen sind, die sich ein Mensch von sich selbst macht, von<br />

seinen Beziehungen zu anderen und zu der ihn umgebenen Welt und nicht zuletzt von seinen<br />

eigenen Fähigkeiten, sein Leben nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Von der Beschaffenheit<br />

dieser einmal entstandenen inneren Bilder hängt es ab, wie und wofür der Mensch<br />

sein Gehirn benutzt und welche neuronalen und synaptischen Verschaltungen deshalb in seinem<br />

Gehirn gebahnt und gefestigt werden. Es gibt innere Bilder, die Menschen dazu bringen,<br />

sich wieder zu öffnen, Neues zu entdecken und gemeinsam mit anderen nach Lösungen zu<br />

suchen. Es gibt aber auch innere Bilder, die Angst machen und einen Menschen zwingen,<br />

sich vor der Welt zu verschließen. Es gibt Bilder, aus denen Menschen Mut, Ausdauer und Zuversicht<br />

schöpfen, und es gibt solche, die Menschen in Hoffnungslosigkeit, Resignation und<br />

Verzweiflung stürzen.“ Positive „innere Bilder“ sind Grundvoraussetzung für eine erfüllende, sozial<br />

kompetente Lebensgestaltung und –bewältigung.<br />

(vgl. Gerald Hüther: Die Machter der inneren Bilder, Göttingen 2004, S. 9 ff.)<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 42 - <strong>2008</strong>/09


Fantasie und Persönlichkeitsentwicklung<br />

Wir glauben oft festgelegt<br />

zu sein, durch unsere Gene,<br />

unser Elternhaus, unsere<br />

Entwicklung in Kindheit und<br />

Jugend, unsere schulischen<br />

und beruflichen Bedingungen.<br />

Wir glauben, der<br />

Raum, in dem wir uns bewegen,<br />

sei mehr oder weniger<br />

festgelegt.<br />

„Dass eine solche Auffassung<br />

von Leben falsch ist<br />

und uns unnötigerweise<br />

lähmt, haben viele Persönlichkeiten<br />

der Geschichte<br />

bewiesen. Wie konnte ein<br />

Abraham Lincoln, ein<br />

Mann, der aus einer einfachen Farmerfamilie stammte und von sich behauptete, dass er kein<br />

ganzes Jahr auf die Schule ging, zu einem der genialsten Politiker werden? Wie konnte es ein<br />

Franz von Assisi zu einem der bedeutendsten Heiligen bringen? (…) Die Entwicklung solcher<br />

Menschen zeigt, dass wir alle über Potentiale verfügen, die größer sind als wir denken. Die<br />

meisten Menschen lassen diese Potentiale in großen Teilen leider ungenutzt. (…) Nur sehr wenige<br />

Menschen haben gelernt mit ihrer Imaginationskraft zu arbeiten und damit das Feld ihrer<br />

Möglichkeiten erheblich zu vergrößern.“<br />

(vgl. Schlegel, Helmut: Spiritual Coaching, 2007)<br />

Fantasie und Religion<br />

Fantasie oder das „irrationale<br />

Unbewußte“ haben<br />

ihre Heimat in der Spiritualität<br />

und in den Erfahrungen<br />

der Menschen mit dem<br />

Heiligen / Religiösen. Wenn<br />

ich mich auf Fantasiereisen<br />

einlasse, stoße ich mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit auf<br />

Möglichkeiten, denen ich<br />

im realen Leben noch<br />

nicht begegnet bin. Ich erfahre<br />

und spüre, dass es<br />

noch etwas gibt, was man<br />

nicht greifen kann, was<br />

aber greifbar nahe ist. Fantasie<br />

kann ich nicht „machen“,<br />

sie wird mir „geschenkt“!<br />

In meiner Fantasie<br />

bin ich – religiös gesprochen<br />

– angeschlossen<br />

an und verbunden mit<br />

dem „Schöpfer“ und dem<br />

Prozess der Schöpfung.<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 43 - <strong>2008</strong>/09


STARK SEIN IN DER VERNETZUNG VON PFARRGE-<br />

MEINDE UND SCHULPASTORAL<br />

Angebote des Schulpastoralen <strong>Zentrum</strong>s:<br />

Vernetzung von Schulpastoral und Pfarrgemeinden<br />

• Referate bei Dekanatskonferenzen<br />

o Dekanat Berchtesgadener Land: Referat und Austausch zum Thema „Bausteine<br />

der Achtsamkeit“<br />

o Dekanat <strong>Traunstein</strong>: Referat und Austausch zum Thema „ Zusammenarbeit Religionsunterricht,<br />

Schulpastoral und Pfarrgemeinden“<br />

o Dekanat Prien: Referat zum Thema Schulpastoral mit Schwerpunkt Sakramentenpastoral<br />

am Beispiel des Versöhnungsprojektes der GS Kammer mit der<br />

Stadtkirche <strong>Traunstein</strong><br />

• Zusammenarbeit mit den Dekanaten <strong>Traunstein</strong> und Baumburg<br />

Projekt „Zeichen setzen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz“<br />

o ein Projektgruppentreffen (Dekane, Dekanatsrats- und Kreiskatholikenratsvorsitzende)<br />

o Gespräch mit Landrat Hermann Steinmaßl: Zusammenarbeit von Arbeitsagentur<br />

und ARGE mit der kirchlichen Projektstelle JoA<br />

Jugendseelsorger/innen:<br />

o Fortbildung zum Thema „Tod an der Schule“<br />

• Projekt „Versöhnungskultur“ mit der Ludwig-Thoma-Grundschule und<br />

der Stadtkirche in <strong>Traunstein</strong><br />

schulpastorales zentrum traunstein - 44 - <strong>2008</strong>/09


• Vernetzungsarbeit in der „Stadtkirche <strong>Traunstein</strong>“<br />

o Zwei Treffen der Gruppe „Stadtkirche <strong>Traunstein</strong>“<br />

o Studiennachmittag mit Dr. Wagner vom Bildungshaus St. Rupert zum Thema<br />

„Werteerziehung“<br />

o Zusammenarbeit mit dem Caritas-<strong>Zentrum</strong> im Bereich Drogenprävention und<br />

Ausbildung in Krisenpädagogik und Versöhnungskultur<br />

o Unterstützung des Caritas-<strong>Zentrum</strong>s <strong>Traunstein</strong> bei der Ausstellung „Noch mal Leben<br />

vor dem Tod“ durch eine Lehrerfortbildung als Vorbereitung und Einführung<br />

in die Ausstellung<br />

o Programmbeitrag („Was uns bewegt..“) bei der „Nacht der offenen Kirchen“ in<br />

<strong>Traunstein</strong><br />

o Zusammenarbeit mit der Caritas- Erziehungsberatungsstelle <strong>Traunstein</strong> beim<br />

Sponsorenlauf der Maria Ward MRS Sparz<br />

Praxisbeispiel: Fortbildung für Jugendseelsorger/innen zum Thema: Tod an der<br />

Schule<br />

Im „Umgang mit Tod<br />

und Trauer an der<br />

Schule“ sicherer zu<br />

werden, das war ein<br />

Ziel des Klausurtages,<br />

der in Zusammenarbeit<br />

mit dem Schulpastoralen<br />

<strong>Zentrum</strong><br />

und der Katholischen<br />

Jugendstelle <strong>Traunstein</strong><br />

im Bildungshaus<br />

St. Rupert stattfand.<br />

Es ging an diesem<br />

Tag darum, sich der<br />

Materie anzunähern,<br />

sich vertraut zu machen<br />

mit dem Thema,<br />

das viele Lehrerinnen<br />

und Lehrer,<br />

aber auch viele Eltern<br />

in Angst versetzt. So waren die 9 Seelsorgerinnen und Seelsorger aus den Pfarreien des<br />

Landkreises <strong>Traunstein</strong>, die Praktikantin der Katholischen Jugendstelle und drei Religionslehrer/innen<br />

mit voller Aufmerksamkeit dabei, als es um die Themen ging: Was kann alles passieren?<br />

Wer ist alles beteiligt? Was tue ich? Was tut die Schule? Wie kann es gelingen, gut mit<br />

allen Beteiligten umzugehen? Wie kann Pfarrei und Schule zusammenarbeiten?<br />

Zur Nachhaltigkeit der Klausur ist zu sagen, dass sich zwei Seelsorger zur dreijährigen Fortbildung<br />

Krisenpädagogik angemeldet haben und die Praktikantin im Krisenteam ihrer Schule tätig<br />

ist. Alles in allem ein erfolgreicher Tag, der gerne wiederholt werden darf, da das Thema<br />

Tod und Trauer nach wie vor ein wichtiges Thema in Schule und Gemeinde sind.<br />

Peter Glaser, Jugendstelle <strong>Traunstein</strong><br />

schulpastorales zentrum traunstein - 45 - <strong>2008</strong>/09


Praxisbeispiel: Projekt „Gesprächs- und Versöhnungskultur“ der Grundschule<br />

inKammer und Stadtkirche <strong>Traunstein</strong><br />

Die Grundschule in Kammer und die Stadtkirche<br />

<strong>Traunstein</strong> haben beschlossen, zusammenzuarbeiten<br />

mit dem Ziel, dass die Schüler/innen<br />

die Gesprächskultur und den Umgang<br />

miteinander verbessern, ihre Konflikte<br />

wahrnehmen und einen aufrichtigen Weg<br />

zur Versöhnung finden.<br />

Die Kinder der Kammerer Grundschule lernen<br />

von Anfang an rücksichtsvoll und gewaltfrei<br />

miteinander umzugehen. Sie werden<br />

ermutigt, Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken<br />

und die „Giraffensprache“ von M.B.<br />

Rosenberg zu erlernen.<br />

An sog. „Gemeinschaftstagen“ von Irmi<br />

Resch, begleitet von der jeweiligen Klassenlehrerin<br />

und mir als Religionslehrerin, wurden<br />

die Kinder spielerisch in die Gewaltfreie<br />

Kommunikation eingeführt. Im Schulalltag<br />

wird dann geübt, eigene Beobachtung, Gefühle,<br />

Bedürfnisse und Bitten zur Sprache zu<br />

bringen und sich in sein Gegenüber einzufühlen.<br />

So können Konflikte zur Befriedigung<br />

aller gelöst werden.<br />

An dieses Grundwissen konnte ich in meinen<br />

Gruppenstunden für die Beichtvorbereitung<br />

anknüpfen. Beobachten, Gefühle und Bedürfnisse<br />

auszusprechen, wurde wieder<br />

spielerisch geübt. Schließlich wurde genau<br />

unter die Lupe genommen, was das eigene<br />

Leben schwer macht. Welche Gefühle oder<br />

nicht erfüllten Bedürfnisse dabei eine Rolle<br />

spielen, konnten sich die Kinder zum Abschluss<br />

des Kurses gegenseitig sagen.<br />

Pfarrer Sebastian Heindl konnte auf dieser<br />

Basis ein Beichtgespräch führen, bei dem<br />

nicht das Schuldgefühl über das „Fehlverhalten“<br />

im Vordergrund stand, sondern die<br />

Suche danach, wie man sich seine Bedürfnisse<br />

erfüllen kann, ohne sich und andere zu<br />

verletzen. Das war anschließend ein Grund<br />

zum Feiern.<br />

Katharina Stadler<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 46 - <strong>2008</strong>/09


Praxisbeispiel: Unterstützung einer Ganztagsklasse der Hauptschule Bad Rei-<br />

chenhall durch kirchliche Einrichtungen – Ein Projekt begleitet vom Schulpas-<br />

toralen <strong>Zentrum</strong><br />

Das Schulpastorale <strong>Zentrum</strong> hat sich zur Aufgabe gemacht, unterstützend tätig zu sein, wenn<br />

sich die Hauptschule hin zur Ganztagsschule entwickelt. Dabei war uns das Gespräch mit<br />

Seelsorger/innen vor Ort ganz wichtig. Diese wurden in zwei Dekanatskonferenzen informiert,<br />

was sich in den nächsten Jahren in der Schul- und Pastorallandschaft verändern wird, wenn<br />

die Schüler/innen auch am Nachmittag in der Schule sind.<br />

Das Schulprojekt der Kirche in Bad Reichenhall<br />

Die Schulleiterin Fr. Tauber-Spring und drei Seelsorger aus den Pfarreien St. Zeno und St. Nikolaus,<br />

der Jugendpfleger der Kath. Jugendstelle und eine Mitarbeiterin der Erziehungsberatungsstelle<br />

der Caritas machten im zweiten Schulhalbjahr Nägel mit Köpfen. Sie gestalteten<br />

eine Doppelstunde im Stundenplan der 6. Klasse der Reichenhaller Ganztagssklasse. Dabei ist<br />

ein Programm entstanden, das sich sehen lassen kann:<br />

• Herr Königbauer (Kath. Jugendstelle) und Fr. Wallner (Caritas, Suchtberatung)<br />

gestalteten zwei ganze Tage für die Klasse. Ziel war es, soziale Kompetenzen zu<br />

stärken, was mit dem Besuch des Hochseilgartens nicht nur theoretisch, sondern<br />

auch praktisch umgesetzt werden konnte.<br />

• Herr Friedl und Fr. Angerer, beide Seelsorger aus St. Nikolaus, teilten sich die Klasse<br />

in Jungen und Mädchen auf und gestalteten einen Entwurf für einen T-Shirt-Aufdruck<br />

bzw. ein Fastentuch.<br />

• Herr Resch von der Pfarrei St. Zeno möchte mit den Kindern zusammen einen Jugendtreff<br />

gestalten, den sie dann auch ab Herbst ganz praktisch einrichten werden.<br />

Ebenso denkt er daran, die Gefängniskapelle der JVA mit den Schüler/innen<br />

künstlerisch auszugestalten.<br />

Bei einem Reflexionstreffen im Juli <strong>2009</strong> zeigten sich die Rektorin Frau Tauber-Spring und die<br />

Klassenlehrer der 6. Klasse erfreut, dass das kirchliche Engagement im Herbst fortgesetzt werden<br />

soll.<br />

Mein persönlicher Eindruck ist, dass beide Seiten von dem Projekt profitierten. Durch das Öffnen<br />

dieses Fensters hat die Schule kompetente Gesprächspartner gefunden, mit denen sie<br />

die eigenen Anliegen und Alltagssorgen teilen kann. Auch die Seelsorger/innen und Berater/innen<br />

haben eine Möglichkeit den direkten Draht zu den Kindern und Jugendlichen zu<br />

pflegen.<br />

Katharina Stadler<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 47 - <strong>2008</strong>/09


Unterstützungsgruppen<br />

• Leiterkonferenz der 4 Schulpastoralen Zentren der Erzdiözese<br />

o Austausch, Begleitung und Abstimmung der Zentren und ihrer Angebote<br />

o Mitarbeit bei der Erstellung eines diözesanen Konzeptes für Schulpastoral<br />

o Workshop „Talenteförderung“ im Rahmen des Schulpastoralen Tages „Keiner soll<br />

verloren gehen“ mit dem neuen Erzbischof Reinhold Marx<br />

o Mitarbeit bei der Entwicklung eines Konzeptes zur Unterstützung und Begleitung<br />

von Junglehrern in den ersten drei Berufsjahren<br />

o Teilnahme an der Fernsehsendung Alpha Forum Wissenschaft: „Schule als humaner<br />

Lebensraum – Chancen der Schulpastoral“<br />

• Dienstgespräche mit Frau Dr. Rüttiger<br />

(Fachbereichsleiterin Schulpastoral – Erzbischöfliches Ordinariat München)<br />

o Begleitung und Reflexion der schulpastoralen Arbeit im <strong>Zentrum</strong> in <strong>Traunstein</strong><br />

o Regionaler Arbeitskreis Schulpastoral<br />

(Religionslehrer/innen mit Stundendeputaten für Schulpastoral)<br />

o Reflexion und Begleitung der jeweiligen Schulprojekte<br />

• <strong>Traunstein</strong>er Arbeitskreis „Wir beraten Schulpastoral“<br />

o 8 Mitglieder - je ein Vertreter aus den verschiedenen Schularten in <strong>Traunstein</strong>:<br />

o Martin Berwanger (Berufsschule II in TS), Franz Deser (Berufsschule I in TS), Andreas<br />

Nikol (FOS / BOS in TS),Konstanze Reichert-Kegel (Chiemgau Gymnasium in TS),<br />

Ursula Scharnagel (Franz von Kohlbrenner Hauptschule in TS), Rainer Wenzel (Annette<br />

Kolb Gymnasium in TS), Peter Glaser (Kath. Jugendstelle TS), Wolfgang<br />

Dinglreiter (Realschule Sparz)<br />

o Beratung und Begleitung hinsichtlich der schulpastoralen Angebote des <strong>Zentrum</strong>s,<br />

insbesondere der Lehrer/innen – Fortbildung und Kontaktpflege zu den<br />

Schulen<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 48 - <strong>2008</strong>/09


Kooperationspartner:<br />

o Erzbischöfliches Studienseminar St. Michael: Büroräume, Infrastruktur<br />

o Bildungshaus St. Rupert: Tagungsräume<br />

o Staatliche Schulämter in <strong>Traunstein</strong> und Berchtesgadener Land<br />

o Kath. Kreisbildungswerk <strong>Traunstein</strong> und Berchtesgadener Land (Nutzung von Tagungsräumen;<br />

Veröffentlichungen der schulpastoralen Angebote im Programmheft<br />

des KBW)<br />

o Kath. Jugendstelle <strong>Traunstein</strong><br />

o Telefonseelsorge: F. Sageder als Referent<br />

o Krankenhausseelsorge: H. Gallenberger als Referent<br />

o Pädagogisch-psychologische Informations- und Beratungsstelle für Schüler/innen,<br />

Eltern und Lehrer/innen<br />

o Religionspädagogische Materialstelle / Unterrichtswerkstatt in <strong>Traunstein</strong><br />

o Netzwerk Gewaltfreie Kommunikation München e.V.<br />

o Caritas <strong>Zentrum</strong> <strong>Traunstein</strong> und Berchtesgadener Land<br />

o Jugendpastoralinstitut Benediktbeuern<br />

Homepage und Computing<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

Nach der „Gründungsphase“ und den ersten Entwicklungen unserer Arbeitsbereiche waren<br />

die letzen beiden Jahre geprägt von neuen Entwicklungen:<br />

• Erweiterung unserer Angebote durch Bildung neuer Schwerpunkte, Projekte, Arbeitsbereiche<br />

(u. a. Krisenseelsorge und JoA)<br />

• Differenzierung unseres bisherigen Angebotes<br />

• Vergrößerung unseres Mitarbeiterstabes<br />

• Vertiefung der verschiedenen Konzepte<br />

• Einführung der FIBS-Datenbank<br />

• Vergrößerung unseres Teilnehmerkreises.<br />

In Folge dessen standen im Bereich Computing und Homepage folgende Arbeiten an:<br />

• Anschaffung eines (Desktop) Computers samt Softwareanschaffung, Installation<br />

und Einrichtung von Gerät und Software<br />

• Anschaffung eines Beamers und eines (anschlussfähigen) Kopierers inclusive der<br />

entsprechenden Anpassungen<br />

• Betreuung und Wartung der FIBS-Datenbank samt der damit verbundenen Dokumente<br />

wie: Teilnehmerlisten, Teilnehmerbestätigungen, Zu- und Absagen…<br />

• vermehrter Mailverkehr und erhöhter Verwaltungsaufwand durch die FIBS--<br />

Benachrichtigungen<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 49 - <strong>2008</strong>/09


• Vergrößerung und stärkere Ausdifferenzierung unserer Adress-Datenbank, um gezielt<br />

bestimmte Teilnehmergruppen mit Werbung und Informationen versorgen zu<br />

können<br />

• laufende Wartungs- und Aktualiserungsarbeiten an der Adress-Datenbank werden<br />

immer wichtiger, damit unser Adress- und Personenbestand aktuell bleibt<br />

• verstärkter Mailverkehr durch Werbungen und Teilnehmerinformationen<br />

• Erstellung von Briefköpfen und Formularen für andere SPZ<br />

• Redaktion und Layout des <strong>Jahresbericht</strong>es<br />

• intensivere Einführung und Beratung von Mitarbeitern in den Umgang mit Datenbank,<br />

E-Mail-Programm und Textverarbeitung<br />

• mehrfache kleinere Umbauten und Strukturänderungen der Internetseite erfolgten<br />

zwischenzeitlich<br />

• Momentan besteht die Notwendigkeit, die gesamte Gliederung unserer Internetseite<br />

dem gewandelten Angebot anzupassen. Dieser Umbau ist momentan im<br />

Gange.<br />

• Datenpflege und –sicherung erfordern durch wachsende Mitarbeiterzahl und damit<br />

auch der Datenmengen (z. B. Bilder und Projektdokumente) erhöhte Aufmerksamkeit<br />

• laufende Wartungsarbeiten durch Updates, Softwareanpassungen, Datensicherungen,<br />

Virenbekämpfung sowohl beim Desktop als auch beim Laptop – Gerät<br />

Durch die fortlaufenden Wartungs- und Sicherungsarbeiten konnten wir unsere EDV-Anlage in<br />

den letzten Jahren mit minimalen Ausfällen und ebenso minimalen Datenverlusten uneingeschränkt<br />

nutzen.<br />

Auszug aus der Webstatistik:<br />

Die Entwicklung der Seitenaufrufe im Zeitraum von Januar <strong>2008</strong> bis Juli <strong>2009</strong> zeigt eine leicht<br />

zunehmende Tendenz. Besonders zu Schuljahresbeginn, kurz vor Weihnachten und zum Schuljahreswechsel<br />

wird unsere Seite häufig besucht. Die erhöhten Werte im Oktober und März betrafen<br />

hauptsächlich das Fortbildungsprogramm und die Termine. Die hohen Zahlen im<br />

November gehen auf die Suche nach Materialien zu Weihnachtsgottesdiensten zurück, die<br />

wir im Archiv zum Download anbieten. Bei durchschnittlich über 1000 Zugriffen pro Monat<br />

besuchen ungefähr 30 Personen täglich unsere Seiten. Dabei rufen die Besucher zwischen 1,5<br />

und 2,5 Seiten, im Schnitt etwa 2 Seiten pro Besuch auf. Die Herkunft der Besucherzugriffe lässt<br />

darauf schließen, dass eine ganze Reihe über die Suchmaschine „Google“ auf unsere Seiten<br />

gelangt. Dies bedeutet wiederum, dass der Bekanntheitsgrad unserer Seite für bestimmte<br />

Suchbegriffe recht hoch ist.<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 50 - <strong>2008</strong>/09


Die häufigst besuchten Seiten<br />

(hier der monatliche<br />

Durchschnitt <strong>2009</strong>) sind -<br />

nach den beim Start erscheinenden<br />

Seiten - somit<br />

die Termine. Die Daten und<br />

Anfahrtsskizzen auf der<br />

Seite „Unsere Stelle“ sind<br />

ebenfalls sehr gefragt. Entsprechend<br />

der Hauptmasse<br />

unseres direkten<br />

Klientels bildet die Seite mit<br />

den Angeboten für Lehrer<br />

einen weiteren Schwerpunkt.<br />

Das Archiv liegt<br />

wohl deshalb vor der Seite der Schülerangebote, weil sich dort das Fortbildungsprogramm<br />

und die Materialien befinden.<br />

Für die laufenden Umbauarbeiten ergibt sich daraus:<br />

• Steigerung der Übersichtlichkeit<br />

• Verringerung der Tiefe, damit Besucher schneller an Inhalte kommen<br />

• „Entschlackung“ der Seiten sowohl die Anzahl betreffend als auch die Inhalte<br />

Steigerung der Attraktivität durch vereinfachende Grafiken und zugefügte Bilder mit schneller<br />

Ladezeit<br />

Peter Klein<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 51 - <strong>2008</strong>/09


Presseartikel:<br />

Südostbayerische Rundschau September.<strong>2008</strong><br />

<strong>Traunstein</strong>er Tagblatt 24.09.<strong>2008</strong><br />

schulpastorales zentrum traunstein - 52 - <strong>2008</strong>/09


<strong>Traunstein</strong>er Tagblatt 28.10.<strong>2008</strong><br />

schulpastorales zentrum traunstein - 53 - <strong>2008</strong>/09


Südostbayerische Rundschau 29.10.<strong>2008</strong><br />

schulpastorales zentrum traunstein - 54 - <strong>2008</strong>/09


Münchner Kirchenzeitung 08.03.<strong>2009</strong><br />

Waldkraiburger Nachrichten 05.03.<strong>2009</strong><br />

schulpastorales zentrum traunstein - 55 - <strong>2008</strong>/09


Marktblatt Prien,<br />

15.03.<strong>2009</strong><br />

schulpastorales zentrum traunstein - 56 - <strong>2008</strong>/09


… und zum Schluss: „Ein starkes Team“<br />

…starke Ideen<br />

…starke Gemeinschaft<br />

schulpastorales zentrum traunstein - 57 - <strong>2008</strong>/09


Adresse:<br />

schulpastorales zentrum traunstein<br />

für Schüler-Eltern-Lehrer<br />

Leitung:<br />

Wolfgang Dinglreiter<br />

Kardinal-Faulhaber-Str. 6<br />

83278 <strong>Traunstein</strong><br />

(0861) 2090-305 (Tel) -306 (Fax)<br />

e-mail: info@schulpastorales-zentrum-traunstein.de<br />

http://www.schulpastorales-zentrum-traunstein.de

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