Ausgabe - Sudetenpost

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Sportwettkampf der Sudetendeutschen Jugend Die Sudetendeutsche Jugend Österreichs lud am 25. und 26. April zu den Sportwettkämpfen in Traun — und über 150 Teilnehmer kamen aus Wien, Niederösterreich, aus Freistadt, Pichling, Linz, Pasching, Wels, Kematen, Lambach usw.! Der Wettergott hatte ein Einsehen mit uns, denn am Samstag herrschte bestes Wetter, bei Temperaturen bis an die 24 Grad starteten die Kinder von 2 V2 bis 14 Jahren zum Dreikampf. Dieser bestand aus Laufen, Weitspringen und Schlagballwerfen. Die jüngste Teilnehmerin war tatsächlich erst 2 V2 Jahre alt und machte begeistert mit! Selbstverständlich wurden die jüngsten Teilnehmer von den Eltern betreut und von allen angefeuert. Es war wirklich schön anzusehen mit welchem Feuereifer alle bei der Sache waren. Bei der Siegerehrung gab es dann strahlende Gesichter, jeder erhielt eine Urkunde, und mit den Siegern freuten sich auch die Eltern! Jedenfalls war am Turnplatz des Allgemeinen Turnvereins Traun wieder viel los an diesem Samstag. Anschließend begaben wir uns dann nach Wels, wo um 20 Uhr im Cordatussaal der Volkstumsabend „Eine Reise durch das Sudetenland" stattfand. Vorher wurde noch fleißig geübt und geprobt, und Rainer — der neue Bezirksobmann der SLÖ-Wels — konnte als Ehrengäste begrüßen: den Bürgermeister der Stadt W9IS Karl Bregartner mit Gattin (diese stammt aus Znaim!), den Vizebürgermeister LR Prof. Karl Wigelbeyer, den Obmann des Brauchtumszentrums Herminenhof Max Maschin, die Vertreter der Siebenbürger Sachsen (Hr. Benesch), den Obmann der Donauschwaben (Kons. Tiefenbach), Obm. des Kulturvereines der Heimatvertriebenen in OÖ., Robert Frank; den Landesobmann der SLÖ Kons. Dir. Zahorka, die Landesfrauenreferentin Fr. Sofka- Wollner, und ganz besonders konnten auch die Landsleute aus Gmunden, Vöcklabruck, Attnang-Puchheim, Ried, Rohrbach, Linz, Wels usw. begrüßt werden. * Mit Bildern, Volkstänzen, Liedern, Lesungen, Gedichten usw. führten die jungen Leute durch alle Landschaften des Sudetenlandes. Beeindruckend waren auch die Bilder vom Waldsterben in Nordböhmen — die Zuseher waren darüber sehr bestürzt, denn ein solches Ausmaß war nicht vermutet worden. Von allen gemeinsam gesungen wurde auch das Böhmerwaldlied. Alles in allem war es wieder eine gelungene Veranstaltung, wobei einer breiten Öffentlichkeit, die Schönheit, die Kultur, das Brauchtum und das Volkstum der Sudetendeutschen nahegebracht wurde. Zahlreiche Auskünfte mußten nach der Veranstaltung beantwortet werden, auch wurden zahlreiche Faltblätter „Wer sind die Sudetendeutschen?" zur Verteilung gebracht. Der langanhaltende Beifall bewies, daß die Vorführungen gut angekommen sind. Bemerkt darf noch werden, daß auch guter Besuch herrschte. Nach einem kurzen Einkehren ging es wieder zurück nach Traun, wo wir im Turnerheim müde, jedoch zufrieden in unsere Schlafsäcke krochen. Bereits kurz nach 7 Uhr weckte uns Hubsi aus dem tiefen Schlaf, sehr zum Mißfallen einiger „Sportler", aber es blieb nichts anderes übrig, denn um 9 Uhr ging es mit dem Dreikampf für die jungen Leute und für die Damen und Herren weiter. Leider wurde das Wetter immer schlechter, und es wurde auch zusehend kühler, so daß wir einige vorgemerkte Teilnehmer absagen mußten. Dennoch nahmen an diesem Vormittag über 50 „Leichtathleten" teil und man sah überaus gute Leistungen! Die erzielten Ergebnisse wurden auch für das ÖSTA vorgemerkt. Rasch wurde die Auswertung gemacht und zur Siegerehrung geschritten — und kaum war diese vorbei, fielen die ersten Tropfen. Dennoch begann dann anschl. das Faustballturnier, da zwischenzeitlich immer wieder günstiges Wetter herrschte, nur das letzte Spiel fand bei strömendem Regen statt. Sieger des Turniers wurde die Mannschaft Allg. TV Traun 1 vor der 2. Mannschaft, der SDJÖ und einer gemischten Damen-Herren-Mannschaft. Von dieser Stelle aus möchten wir all jenen dafür danken, die am Zustandekommen und an der Durchführung dieses Wochenendes beteiligt waren: Dem Allg. Turnverein Traun mit seinem Obmann Herwig Schinkinger, mit all den Freunden des Turnvereines, ganz besonders unserem Landsmann Robert Granzer, der trotz seiner 80 Jahre (und diese sieht man ihm nicht an!) unermüdlich für die jungen Turner tätig ist; für die Durchführung des Volkstumsabends in Wels dem Vorstand und allen Lands- leuten der Bezirksgruppe, allen Zusehern — und natürlich all jenen Landsleuten, die durch eine Spende zum Gelingen dieses Wochenendes beigetragen haben! Herzlichen Dank allen! Mit einem herzlichen „Wir kommen wieder" verabschiedeten wir uns von unseren Turnfreunden in Traun — und diese sind uns wirklich zu guten Freunden geworden! Hier nun die Ergebnisse des Leichtathletikdreikampfes (jeweils die Sieger): Mädchen und Freuen: Kinder: (3 bis 5 Jahre): 1. Verena Voglsang, 66 Punkte; Kinder (6 bis 8 Jahre): 1. Manuela Ehrnleitner, 65 Punkte; Schüler I: 1. Petra Duhan, 216 Punkte; Schüler II: 1. Christa Gleiss, 220 Punkte; Jugend: 1. Sonja Gahleitner, 278 Punkte; Allgemeine Klasse: 1. Heike Schinkinger, 1264 Punkte; Altersklasse I: 1. Heidi Schinkinger, 719 Punkte; Altersklasse II: 1. Sigrid Schinkinger, 781 Punkte; Altersklasse III: 1. Christine Weissenböck, 26 Punkte; Altersklasse IV: 1. Erna Ehrnleitner, 36 Punkte; Al- SUDETENPOST FOLGE 9 VOM 7. MAI198? tersklasse V: 1. Ruth Spreitzer, 14 Punkte; Altersklasse VII: 1.1. Margarethe Hofstätter, 23 Punkte, 2. Anny Stropek, 16 Punkte. Burschen und Männer: Kinder (3 bis 5 Jahre): 1. Patrick Danninger, 51 Punkte; Kinder (6 bis 8 Jahre): 1. Hans-Peter Auzinger, 102 Punkte; Schüler I: 1. Christian Deutsch, 224 Punkte; Schüler II: 1. Roland Grimm, 240 Punkte; Jugend: 1. Manfred Stockner, 328 Punkte; Allgemeine Klasse: 1. Peter Ehrnleitner, 1195 Punkte; Alterklasse I: 1. Herwig Schinkinger, 578 Punkte; Altersklasse II: 1. Ulrich Marageter, 984 Punkte; Altersklasse III: 1. August Höfer, 38 Punkte; Altersklasse V: 1. Johann Steiner, 56 Punkte; Altersklasse VI: 1. Günther Robiczek, 32 Punkte; Altersklasse VII: 1. Johann Gündisch, 39 Punkte; Altersklasse III: 1. Robert Granzer, 37 Punkte, 2. Richard Klammert, 17 Punkte. Versehrte: Altersklasse IV: 1. Ernest Strasser, 202 Punkte. Von der Wallfahrtskirche Maria Schnee Zur wichtigen Information für die Maria- Schnee-Wallfahrer und Pilger unserer Pfarrgemeinde: Verein Maria Schnee am Hiltschner Berg. Für das heurige Jahr wird folgendes bekanntgegeben. Ab April ist die Wallfahrtskirche wieder geöffnet. Sollte dennoch zu sein, dann ist der Schlüssel bei Frau Margarete Freudenthaler in Hiltschen erhältlich, Pilger, die mit Bussen kommen, oder sonstige Wallfahrtsgruppen möchten sich bei Herrn Kons.-Rat Pfarrer Dewanger in Leopoldschlag, Telefon 0 79 49/82 12, oder bei Herrn Josef Sturany, Wiener Bundesstraße 176b, 4050 Traun, Tel. 0 72 29/36 39, anmelden. Am 20. Juni 1987, um 18.30 Uhr, findet in der Kirche eine Andacht zu Ehren des hl. Johannes statt. Anschließend wird ein Johannesfeuer entzündet; dazu die Bevölkerung und Pilger eingeladen sind. Am 5. August ist um 10.30 Uhr eine heilige Messe, um 14.30 Uhr Segen. Zu Maria Himmelfahrt, am 15. August, ist wie immer um 10.30 Uhr der Festgottesdienst. Bei schönem Wetter im Freien. Um 14.30 Uhr ist die Marienandacht beim Gnadenbild im Wald. Zu Maria Geburt, am 8. September, ist um 10.30 Uhr Gottesdienst, um 14.30 Uhr Segen. Gez. J. St. (Josef Sturany). Sudetendeutsche Ausstellung bei der Freistädter' Messe Nach zweijährigem Rhythmus findet vom 11. 8. bis 16. 8. 1987 in Freistadt wieder die Mühlviertler Messe statt. Durch die Initiative des verstorbenen Landesobmannes, Bundesrat Paul Raab, sowie dem Entgegenkommen der Freistädter Ausstellungsgemeinschaft wird heuer dabei eine große Leistungsschau Sudetendeutscher Wirtschaftstreibender zu sehen sein. Im Turnsaal der Hauptschule werden die verschiedensten Schmuckkollektionen, der Gablonzer Genossenschaft aus Enns, zu sehen sein. Weiters Kristall-Luster und Gehänge der Fa. Schöler aus Kremsmünster. Eine reichhaltige und schöne Ausstellung von Bleiverglasungen in den vielfältigsten Mustern der Glaswerkstätten Erik Richter aus Alkoven. Von Stölzle Glas, Gmünd, werden elegante und exquisite Gläser, sowie Gegenstände des täglichen Gebrauches, gezeigt. Gürtelschnallen, Taschenbügel, Modeschmuck .und vieles andere mehr stellt Erwin Friedrich jun., Linz, aus. Die Fa. Herbert Born aus Grieskirchen zeigt Beschläge und Zubehör aus Messing, für Stil- Luster, Wandleuchten, Spiegel usw. Muster weltweit exportierter Silhuette-Modebrillen der Fa. A. Schmied aus Linz werden ebenfalls ausgestellt. Das Kunststübchen aus Traun, geleitet von Frau Edeltraud Nohel, zeigt wunderschöne handbemalte Keramiken, Textilien, Kerzen und Miniaturen. Etwas ganz anderes wird Anton Gall, Inh. von Feinkost Müller, präsentieren. Eingelegtes Sauergemüse, Feinkost und Gabelbissen. Diese Firma ist in Linz-Ebelsberg zu Hause. Man sieht, nicht nur für Schmuck und Glas gibt es bekannte Sudetendeutsche Firmen, sondern auch für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Möglicherweise kommt noch die eine oder andere bekannte Firma zu dieser Ausstellung dazu. Neben dem wirtschaftlichen Bereich dieser Sonderschau, wird auch kulturellen und historischen Belangen unserer Volksgruppe ein gebührender Raum gewidmet. Die verschiedensten Trachten unserer Heimat, alte Handarbeiten, z. B. Klöppeln werden gezeigt. Werke aus Kunst, Literatur und Volksmusik sind ebenfalls zu finden. Eine Auswahl der bekanntesten Persönlichkeiten, welche unserer Volksgruppe entstammen, sollen an Hand von Bildern vorgestellt werden. Dazwischen Aufnahmen aus den verschiedensten Landschaftsgebieten unserer alten Heimat. Das ist einmal das grobe Konzept, wie diese Ausstellung aussehen soll. An den Details wird noch fleißig gearbeitet. Liebe Landsleute, belohnen Sie die Mühe der Gestalter dieser Ausstellung, ebenso das wohlwollende Entgegenkommen der Mühlviertler Messe. Besuchen Sie diese daher und sehen Sie sich natürlich auch die Sonderschau „Sudetendeutsche Wirtschaft und Kultur" an. Einladung zum Hohenfurther Heimattreffen am 31. Juli und 1. August in der Patengemeinde Bad Leonfelden Programm zum Heimattreffen Freitag, 31. Juli: 19 Uhr: Empfang der Gäste vor dem Gemeindeamt, Begrüßung und Fahnenübergabe. Anschließend: Gemeinsamer Abmarsch mit der Musikkapelle zum Friedhof; Totengedenken und Lichtersegnung durch Hochw. Herrn Pfarrer G. R. Pater Michael Wolfmair. 20 Uhr: Gemütliches Beisammensein im Festlokal, Gasthof Hofer. Diavortrag von Konsulent Werner Lehner „Kulturelle Rückblicke". Samstag, 1. August: 9.30 Uhr: Zusammenkunft beim Festlokal. 9.45 Uhr: Gemeinsamer Festzug zur Bründlkircfce. 10 Uhr: Festgottesdienst in der Hohenfurther Gedächtniskirche „Maria Schutz beim Bründl", zelebriert durch Landsmann Hochw. Herrn Pater Josef Wenzl mit Weihe des Kaltenbrunner-Gedenkfahnenbandes. Gemeinsames Mittagessen im Gasthof Hofer. 14 Uhr: Kranzniederlegung in Guglwald. 20 Uhr: Festabend im Gasthof Hofer mit Heimatliedern und Musik. Auf zahlreichen Besuch freuen sich die Veranstalter. Jolande Zellner-Regula Muttertag Den Müttern ist ein Maientag bestimmt, sie zu erfreun und feiernd zu erheben in Ehrfurcht vor dem Leben, das sie geben, zum Dank für Liebe, die mehr gibt als nimmt. Auch längst erloschenes Empfinden glimmt von neuem auf; und Kinder, die das Leben entfremdet hat, steh'n scheu und reuig neben der Mutter, deren Aug' in Tränen schwimmt. Den Müttern ist ein einz'ger Tag geweiht: genug, sie allesamt versöhnend zu beglücken, genug, die Schuldner schmerzlich zu bedrücken. Ist doch das Maß der großen Schuldigkeit gleich wenig wie mit Blumenritualen mit Sprüchen, Kuß und Kuchen abzuzahlen. Ein Hinwegstehlen aus der Geschichte gibt es nicht Kurz vor dem Staatsbesuch des israelischen Staatspräsidenten Chaim Herzog in der Bundesrepublik Deutschland gab dieser ein Interview der „Süddeutschen Zeitung" in dem es u. a. heißt: „Ein Volk kann nicht aus seiner Geschichte heraustreten. Kein Volk kann es, doch gleichzeitig darf man die Zukunft nicht vergessen. Es ist unser Bestreben den nachgeborenen Generationen zu erklären, was in der Vergangenheit geschehen ist, um sicherzugehen, daß sich solche Dinge nie wiederholen zu können." Wahrlich ein richtiges Wort, das auch ganz speziell für uns als Heimatvertriebene zu gelten hat. Denn auch wir haben die Pflicht den nachfolgenden Generationen unsere Vergangenheit nahezubringen, auf die Schrecken der Vertreibung hinzuweisen. Aber auch gleichzeitig zu sagen, daß wir bereits 5 Jahre nach diesen Untaten — 1950! — feierlich auf Rache und Autobus nach Nürnberg Der Sudetendeutsche Tag findet vom 6. bis 7. Juni in Nürnberg statt und wir führen wieder einen Autobus. Alle Landsleute, die gerne nach Nürnberg mitfahren wollen, sind herzlichst zur Teilnahme aufgerufen! Abfahrt: 6. 6., 0 Uhr (Treffpunkt: Freitag, 5. Juni, 23.30 Uhr, Wien, Parkplatz Westbahnhof (Felberstraße); Rückkunft: Pfingstmontag, 8.6., gegen 18 bis 19 Uhr in Wien. Für Landsleute aus Niederösterreich: Zusteigemöglichkeiten entlang der Westautobahnauffahrten (mit ebensolchen Aussteigemöglichkeiten)! Fahrpreis: nur 530.— (Bahnfahrt zum Vergleich: S 1150.—!) Vergeltung verzichtet haben, aber nicht auf unser Recht. Dies haben übrigens auch nicht die Juden getan und treten massivst dafür ein. Ganz besonders sollte man aber darauf hinweisen, daß wir als Heimatvertriebene und deren Nachkommen eine Friedensaufgabe haben und an einer gerechten Ordnung in Europa und dessen Vereinigung in Frieden und Freiheit arbeiten, sowie, daß wir Diktaturen jeglicher Art ablehnen. Auch das sei gesagt, obwohl wir dies schon immer gesagt haben und es trotzdem einige Menschen gibt, die das ganz einfach nicht wahrhaben wollen, wie zuletzt bei einer bereits abgesprochenen Diskussion! Die Worte des israelischen Präsidenten haben auch für uns einen besonderen Sinn und sollten Leitlinie für unser Tun sein! H. R. Für Jugendliche, die am Zeltlager der SDJ teilnehmen, kann um eine Fahrpreisermäßigung angesucht werden — nehmen Sie daher die jungen Leute mit! Sofortige Anmeldungen (kommen Sie bitte sofort und nicht im letzten Augenblick — Sie erleichtem uns damit die richtige Busauswahl!) bei: Lm. Familie Malik, 1180 Wien, Schulgasse 68 (Tel. 43 04 075, bis 20 Uhr). Quartierbestellungen können wir leider nicht durchführen! Wenden sie sich bitte sofort an den Verkehrsverein Nürnberg, Kongreßabteilung, Postfach 4248, D-8500 Nürnberg! Noch haben wir Plätze zu vergeben — melden Sie sich daher sofort an! Ihre Sudetendeutsche Jugend Wien
FOLGE 9 VOM 7. MAI 19S7 SUDETENPOST Kunst aus dem Sudetenland Eine Karikatur von ihm sagt mehr als 1000 Worte. Ich glaube, so kann man am besten das Wirken des am 18. März 1928 in Wien geborenen Gustav Peichl charakterisieren, der aus einer alten Familie aus Mährisch-Trübau stammt. Keiner hat wie er in so treffender Weise die österreichische Parteienlandschaft und die darinnen handelnden Politiker oder Möchte-Gerne-Politiker dargestellt. Sein letztes Buch, das 1986 im Ueberreuter-Verlag erschien und sich „Land der Berge, Land der Zwerge" nennt, ist der beste Beweis. Mit einer gewissen Fundamentalbosheit, ohne die ein Karikaturist kein Karikaturist wäre, schuf er in vielen Fällen die richtigen Dimensionen und Betrachtungen. Er traf sie ausgezeichnet, unsere weit-, manchmal aber nicht einmal umweltbewegenden Zwerge und ließ auch Persönlichkeiten durch diese Betrachtungsweise für uns menschlicher und verständlicher werden. Er hat aber Österreich auch in anderer, sehr vielseitiger Weise mitgestaltet, denn an seinen Werken als Architekt kann niemand vorbeigehen, ohne von ihnen fasziniert oder verwundert zu sein, je nach Einstellung des Betrachters. Gustav Peichl ist ordentlicher Hochschulprofessor und Leiter der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste, freischaffender Architekt und Architekturpublizist, Träger des Großen Österreichischen Staatspreises und des Preises der Stadt Wien und des Landes Steiermark für Architektur. Er hat das Ehrendiplom der Stadt New York, den Mies van der Rohe-Preis, den Reynolds Memorial Award (USA), den Joseph- Drexel-Preis und vielleicht noch einige mehr. Er ist Mitglied des österreichischen Kunstsenats. Zahlreiche Bücher und Ausstellungen zählen zu seinem Schaffen. Er schuf sich seinen Namen als politischer Karikaturist nicht nur bei der „Presse", sondern auch der „Süddeutschen Zeitung", der „Wochenpresse" und der „Weltwoche". Seine Bilder werden von den führenden Zeitungen der Welt nachgedruckt, IRONIMUS ist eben ein Qualitätsbegriff, und das ist auch der Grund für eine hohe Auszeichnung, die ihm seine Landsmannschaft 1983 in Wien verlieh. Professor Gustav Peichl erhielt den Kulturpreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft für Architektur und bildende Kunst. Gustav Peichl besuchte von 1939—1943 die Oberschule in Mährisch- Trübau, wo Rudolf Mather sein Zeichenlehrer war. Episode blieb seine Tätigkeit am Trübauer Stadtbauamt, denn mit der Vertreibung folgten neue Ziele und Aufgaben. Er besuchte die Staatsgewerbeschule in Mödling, später Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Er war Schüler von Clemens Holzmeister und Mitarbeiter im Atelier Prof. Roland Rainer in Wien. Nach dem Abschluß seines Studiums hat er sich in Wien als freier Architekt niedergelassen. Seine Architektur ist ebenso wie seine Karikaturen von ganz besonderer Note. Seine frühen Bauten und Schulen zeigen ebenso wie seine Wohnbauten einen eleganten Funktionalismus, der auch persönlich sein Haus in der Himmelstraße in Grinzing charakterisiert. Gustav Peichl war einer der drei Architekten, nach deren Plänen Österreichs erste Satellitenstadt mit eigener Fußgängerzone, die Südstadt/Maria Enzersdorf, gebaut wurde. Er wurde bekannt durch die von ihm erbauten ORF-Studios und Sendeanlagen in Eisenstadt, Linz, Salzburg, Innsbruck, Dornbirn, Graz/St. Peter, Sender Kahlenberg, EFA Erdfunkstelle Aflenz und die Studioerweiterungen, die sich harmonisch in die bisherige Baumasse einfügten, da diese nach einem elastischen Planungskonzept erstellt wurde. Die ORF- Studios, als Raumschiffe oder Schiffe bezeichnet, entsprechen der komplizierten Technologie des Fernsehens und Rundfunks. Wußten Sie aber, daß auch folgende Schöpfungen von ihm stammen: Die Wohnhausanlage der Gemeinde Wien in der Langobardenstraße, die Atriumschule in der Krim (Volkshochschule der Stadt Wien), die städtische Bücherei in Wien- Döbling, der Konvent der Dominikanerinnen in Wien-Hacking, das Rehabilitationszentrum Meidling, die Volksschule in Wien-Diesterweggasse, das Revitalisierungsprojekt „Die Freyung" in Wien, der städtebauliche Entwicklungsplan Grinzing, aber auch andere Wohnhausprojekte in Wien, aber auch Berlin. Wußten Sie, daß er 1962 die Inneneinrichtung und Ausstattung der Caravelle (AUA) entwarf, die AUA-Zentrale Sofia, den Österreichischen Pavillon der New Yorker Weltausstellung 1964/65 sowie jene in Montreal und Helsinki (Messe 1968), die Revitalisierung des Molino Stucky zur Biennale di Venezia 1975, das Kunsthaus Vaduz/Liechtenstein (Projekt), den PEA-Umweltschutzbau Berlin-IBA, das Projekt Pirelli/Mailand, die Bühne auf dem Heldenplatz anläßlich des Papstbesuches 1983, die Kunsthalle Bonn u. v. m. Was im Augenblick von ihm wieder geplant ist oder wird, wen er wieder karikaturistisch aufs Korn genommen hat, ein Bericht über ihn muß einfach immer nachhinken. Da es nicht gut möglich ist, einen derart lebendigen und vielseitigen Geist richtig und vollständig aufs Papier zu bringen — außer man wäre Karikaturist —, können ihm seine Landsleute nur weiterhin viel Schaffenskraft, Gesundheit und Zufriedenheit mit seinen Werken wünschen. Karsten Eder EINLADUNG zum 4. Kienberger-Heimattreffen vom 17. bis 21. Juni im Gasthof Hehenberger (Baumann), 4191 Guglwald 8 Liebe Landsleute! Da wir bei unseren bisherigen Kienberger-Heimattreffen so unvergeßlich schöne Stunden verbracht haben, laden wir hiemit zum 4. Treffen herzlichst ein. Nehmt die Gelegenheit wahr, einige unbeschwerte Tage mit alten Freunden und Nachbarn in Guglwald zu verbringen. Wir wollen diesmal auch eine Fahrt nach Kienberg unternehmen. Sagt es allen Bekannten, bringt Eure Familien mit und bietet älteren Teilnehmern nach Möglichkeit eine Mitfahrgelegenheit an. Auf ein frohes, gesundes Wiedersehen freuen sich Kons. Liselotte Sofka-Wollner, A-4020 Linz, Pochestr. 1, Tel. 0 73 2/27 13 80, Prof. Friedrich Winkler, A-4191 Schönegg 4, Hubert Hehenberger, A-4191 Guglwald 8, Tel. 0 72 19/205. Festprogramm: Mittwoch, 17. 6. 1987: Anreisetag, Donnerstag, 18.6.1987:19 Uhr Aufstellung zum Zollhaus, Schweigemarsch zum Ehrendenkmal — Totengedenken, 20 Uhr Begrüßungsabend im Gasthof Baumann, Grußworte durch Konsulent Liselotte Sofka-Wollner, Ansprache von Herrn Bürgermeister Prof. Winkler. Freitag, 19. 6. 1987: Fahrt nach Kienberg (siehe Beiblatt). Samstag, 20. 6.1987:10 Uhr Festgottesdienst in der Gedenkkapelle mit Andacht für die Verstorbenen, zelebriert von Kons.-Rat Dir. Kindermann — Schubert-Messe, 12 Uhr gemeinsames Mittagessen im Gasthof, Nachmittag zur freien Verfügung, 20 Uhr gemütlicher Tanzabend. Sonntag, 21. 6.1987: 8.30 Uhr Sonntagsgottesdienst, anschließend Frühschoppen und Verabschiedung durch Liselotte Sofka-Wollner. IM MÄHRISCH-SCHLESISCHEN HEIMATMUSEUM IN DER ROSTOCKVILLA ZU KLOSTERNEUBURG SCHIESSSTATTGASSE 2 HEILBADER RUND UM DAS ALTVATERGEBIRGE PIONIERE DER NATURHEILKUNDE PRIESSNITZ - SCHROTH GEÖFFNET: 1. MAI BIS 16. NOVEMBER 1987 DIENSTAG 10-16 UHR FREITAG UND SAMSTAG 14-17 UHR AN SONN- UND FEIERTAGEN . 10-13 UHR ANMELDUNGEN VON SONDERFÜHRUNGEN: ^ TEL. (02243) 67 95/DW 222 (KULTURAMT) Grenzlandwochenende in Reingers im Waldviertel Ganz hoch im Norden Niederösterreichs liegt der Ort Reingers, die Patengemeinde der Neubistritzer. Dieser Ort hat etwas mehr als 800 Einwohner. Noch vor über 30 Jahren hatte der Ort über 1100 Einwohner. Durch die Grenznähe bedingt, aber auch durch den Mangel an Arbeitsplätzen für junge Leute usw. sank die Einwohnerzahl rapide ab und man macht sich Gedanken über die nahe und ferne Zukunft dieses Gemeinwesens. Gerade durch die Übernahme der Patenschaft über Neubistritz hat man sich eine allgemeine Belebung erhofft, was ja auch zu einem bestimmten Teil eingetreten ist. Gerade wir als Sudetendeutsche bzw. als deren Nachkommen haben die Pflicht, sich dieses Grenzland-Problems anzunehmen und alles zu unternehmen, damit diese Gemeinden nicht durch Überalterung einmal dem Verfall preisgegeben sind. Aus diesem Grunde hat auch die Sudetendeutsche Jugend ein sehr gutes Verhältnis mit den Ortsvätern von Reingers und ist doch auch des öfteren zu Gast. Heuer sind wir am 16. und 17. Mai in dieser Gemeinde und führen zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen durch. So am Samstagabend (16. 5.) im Freizeitzentrum einen offenen Brauchtumsabend, mit Beginn um 20 Uhr. Eingeladen werden dazu von der Gemeinde Reingers vor allem die Senioren und die jungen Leute. Dabei werden in einem abwechslungsreichen Programm Volkstänze dargeboten und auch gemeinsam mit den Anwesenden getanzt, dazwischen gibt es allgemeine Tänze und vieles andere mehr. Alles in allem soll es ein netter Abend mit einer gemütlichen Stimmung, verbunden mit einem kulturellen Teil, werden. Eine gemeinsame heilige Messe wird am Sonntag, dem 17. 5., 8 Uhr, in der örtlichen Pfarrkirche abgehalten. Anschließend wird eine Totenehrung mit Kranzniederlegung beim Ehrenmal der Neubistritzer mit den ortsansässigen Vereinen und dem Gemeinderat stattfinden. Beschlossen wird dieses Wochenende mit einer Fahrt entlang der Grenze, zwecks Besuch etlicher Gedenkstätten der Südmährer. Wir übernachten in der Schulturnhalle — mitzubringen ist eine Luftmatratze oder Liege bzw. Schlafsack oder Decken sowie ein klein wenig fürs Frühstück. Eingeladen sind zu diesem Wochenende junge Leute ab ca. 12 Jahre aufwärts bis ca. 28 Jahre aus dem Raum Oberösterreich, Niederösterreich und Wien — und sollten sich junge Leute aus anderen Bundesländern melden, sind diese ebenso gerne gesehen! Anmeldungen sind bis spätestens 12. Mai an die Sudetendeutsche Jugend, 1180 Wien, Kreuzgasse 77/14, zu richten. Es werden auch Gemeinschaftsfahrten ab Wien durchgeführt (mit Zusteigemöglichkeiten entlang der Strecke Wien—Horn—Waidhofen/Thaya). Die Mitgliedschaft bei der SDJÖ ist selbstverständlich nicht erforderlich — darum sind neue junge Freunde, die gerne ein wenig kulturell interessiert sind, recht herzlich eingeladen — vor allem aus dem Grenzraum! An die neuen Leser! Zahlreiche Landsleute erhalten heute zum ersten Mal die SUDETENPOST zugesandt. Diese Nummer ist sozusagen als „Probeexemplar" für Sie gedacht. Die SUDETEN- POST ist die einzige in Österreich erscheinende Zeitung der Sudetendeutschen und erscheint I4tägig. Aus dieser Zeitung erfahren Sie alles, was die Sudetendeutschen (von Südmähren bis zum Böhmerwald und,vom Egerland bis zu Sudetenschlesien) in Österreich betrifft. Wir sind immer aktuell und versuchen für jedermann eine Information zu geben. Sicher werden sehr viele Landsleute auch ihre eigene Heimatzeitung (für ihren Heimatort oder -kreis) beziehen; diese ist natürlich sehr wertvoll und informiert Sie über das Geschehen aus ihrem nächsten Bereich. Aber allgemeine Informationen für Österreich (z. B. in Pensions- und Rentenangelegenheiten, interessante Artikel, Festveranstaltungen u. v. a. m.) können Sie eben nur der SUDETENPOST entnehmen! Darum dürfen wir Sie recht herzlich einladen, ebenfalls der großen Leserfamilie beizutreten. Je mehr Landsleute unsere Zeitung abonnieren, umso mehr Information können wir bieten. Jährlich erscheinen 24 Nummern (davon 2 als Doppelnummer) und das Jahresabonnement kostet derzeit nur S 143.— (das sind S 12.— im Monat). Und Hand aufs Herz: Ist das wirklich ein so großer Betrag, den man sich nicht leisten könnte? Denken Sie einmal darüber nach, und Sie werden daraufkommen, daß es sich lohnt, SUDETENPOST-LESER zu sein! Wir hoffen, auch Sie bald zu unseren ständigen Lesern zählen zu können! Ihre Redaktion Bestellschein für die „Sudetenpost" Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „Sudetenpost", Postfach 405, 4010 Linz. Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69. . . , Ich bestelle die „Sudetenpost" Name: Straße: Plz.: Ort:
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