PHYSIK IN öSTERREICH - Austrian Physical Society
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Physik iN ösTerreich<br />
WürdiGuNGsPreis für mediziN-PhysikeriN riTsch-mArTe<br />
Im Dezember wurde im Erzbischöflichen<br />
Palais in Wien der traditionelle<br />
Kardinal-Innitzer-Preis verliehen. Der<br />
Würdigungspreis des Kardinal-Innitzer-Studienfonds<br />
in der Kategorie Naturwissenschaft<br />
ging dabei an Monika<br />
Ritsch-Marte, die seit 2004 die Sektion<br />
für Biomedizinische Physik an der<br />
Medizinischen Universität Innsbruck<br />
leitet.<br />
Der Kardinal-Innitzer-Studienfonds<br />
wurde zur Förderung der Wissenschaft<br />
eingerichtet. Der von der Erzdiözese<br />
Wien verliehene und nach Kardinal<br />
Theodor Innitzer benannte Wissenschaftspreis<br />
wird in den Kategorien<br />
„Lebenswerk“, „Geisteswissenschaft“,<br />
„Naturwissenschaft“ und „Publizistik“<br />
6 Nr. 1/2010<br />
sowie an junge WissenschafterInnen<br />
als Förderpreis vergeben. Die Preisverleihung<br />
wurde, wie jedes Jahr, von<br />
Kardinal Dr. Christoph Schönborn,<br />
Erzbischof von Wien und Protektor<br />
des Kardinal-Innitzer-Fonds, im Rahmen<br />
einer feierlichen Vergabesitzung<br />
im Erzbischöflichen Palais in Wien<br />
vorgenommen.<br />
„Der Kardinal-Innitzer-Würdigungspreis<br />
für Naturwissenschaften ist eine große<br />
Ehre und eine Riesenfreude für mein<br />
Team und mich“, freut sich Medizin-<br />
Physikerin Ritsch-Marte und fühlt sich<br />
der Erzdiözese Wien zu großem Dank<br />
dafür verpflichtet, „dass sie Grundlagenforschung<br />
in unserem Land sichtbar<br />
macht“.<br />
ANWeNduNGsorieNTierTe<br />
GruNdlAGeNforschuNG<br />
Ritsch-Marte wurde 1961 in Höchst,<br />
Vorarlberg geboren und studierte<br />
Theoretische Physik in Innsbruck und<br />
Quantenoptik an der Universität von<br />
Waikato in Neuseeland. Zahlreiche<br />
Studien- und Auslandsaufenthalte<br />
führten die Physikerin unter anderem<br />
nach Schottland, Australien, Italien,<br />
Finnland und die USA. Mit einem<br />
Charlotte-Bühler-Stipendium des Wissenschaftsfonds<br />
(FWF) habilitierte<br />
sich Ritsch-Marte 1995 in Innsbruck<br />
auf dem Gebiet der Theoretischen<br />
Quantenoptik und forschte dann in der<br />
Arbeitsgruppe von Prof. Peter Zoller.<br />
Seit 1998 hält sie eine Professur für<br />
Medizinische Physik an der Universität<br />
Innsbruck bzw. leitet seit 2004 die Sektion<br />
für Biomedizinische Physik an der<br />
Medizinischen Universität Innsbruck.<br />
Der Tätigkeitsbereich der Medizin-<br />
Physikerin ist breit gefächert. Mit dem<br />
Ziel der Entwicklung neuer optischer<br />
Methoden und Technologien in Medizin<br />
und Zellbiologie betreibt Ritsch-<br />
Marte mit ihrer, gemeinsam mit ao.<br />
Univ.-Prof. Stefan Bernet gegründeten<br />
Arbeitsgruppe „Biomedizinische Laseranwendungen“,<br />
anwendungsorientierte<br />
Grundlagenforschung. So arbeitet Prof.<br />
Ritsch-Marte an der Realisierung von<br />
„Mikro-Werkzeugen aus reinem Licht“,<br />
wie etwa der holografischen Laser-Pinzette.<br />
Durch die Ausnutzung mechanischer<br />
Lichteffekte können Mikro- und<br />
Nano-Objekte oder lebende Zellen mit<br />
Hilfe von Laserlicht eingefangen, bewegt<br />
oder im Raum für weitere Untersuchungen<br />
festgehalten werden. Auch<br />
auf dem Gebiet der so genannten<br />
CARS-Mikroskopie, einer Methode der<br />
nichtlinearen Optik, die bestimmte chemische<br />
Stoffe, durch ein Wechselspiel<br />
von Laserpulsen verschiedener Frequenz<br />
mit den Schwingungszuständen<br />
des ausgewählten Molekültyps gezielt<br />
zum Leuchten bringen kann, hat die<br />
vielfach ausgezeichnete Physikerin,<br />
die in den Jahren 2007 und 2008 als<br />
erste Frau das Amt der Präsidentin der<br />
Österreichischen Physikalischen Gesellschaft<br />
inne hatte, innovative Beiträge<br />
geleistet.