Ausgabe - Sudetenpost
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Erscheinungsort Linz<br />
Verlagspostamt 4020 Linz<br />
Einzelpreis s 7-<br />
P. b. b.<br />
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)<br />
Folge 19 Wien — Linz, 6. Oktober 1988 34. Jahrgang<br />
Bericht vom<br />
Heimattreffen<br />
(Seite 2)<br />
20 Jahre nach<br />
dem Prager Frühling<br />
(Seite 4)<br />
Grenztreffen<br />
Großgmain<br />
(Seite 5)<br />
Dialog mit den<br />
Tschechen wird<br />
angestrebt<br />
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft<br />
strebt einen neuen Dialog zwischen Deutschen<br />
und Tschechen an. Anlaß ist die Erinnerung<br />
an die Zeit vor fünfzig Jahren, als mit der<br />
britisch-französischen Note vom 19. September<br />
1938 an die Regierung der Tschechoslowakei,<br />
deren Antwortnote vom 21. September und<br />
dem Abkommen von München vom 29. September<br />
1938 die Abtretung der deutsch besiedelten<br />
Gebiete in der Tschechoslowakei an das<br />
Deutsche Reich besiegelt worden war.<br />
Der Sprecher der Landsmannschaft, der<br />
ehemalige bayerische Staatsminister Neubauer,<br />
sagte, die Sudetendeutschen wollten „einen<br />
Beitrag zur Objektivierung" leisten. Deshalb<br />
schlagen sie als ersten Schritt die Einberufung<br />
eines internationalen Historikergremiums vor,<br />
das die Vergangenheit „auf der Grundlage des<br />
Rechts und der historischen Wahrheit" erforschen<br />
und darstellen solle. Dabei gehe es nicht<br />
um Aufrechnung und „schon gar nicht um Revanchismus",<br />
sondern um einen gemeinsamen<br />
Schritt in die Zukunft.<br />
Man hoffe, allmählich zu einer gemeinsamen<br />
Bewertung der Ereignisse zu kommen.<br />
1938 sei nicht ohne 1918 und ohne die Ungerechtigkeiten<br />
gegenüber den Deutschen und<br />
anderen Völkern in der damaligen Tschechoslowakei<br />
zu verstehen. 1918 ist diesen Deutschen<br />
das Selbstbestimmungsrecht verweigert<br />
worden.<br />
Der Vertreibung von mehr als drei Millionen<br />
Sudetendeutschen mit 240.000 Todesopfern ist<br />
der ökonomische, ökologische und kulturelle<br />
Verfall des Sudetenlandes gefolgt. 1500 Ortschaften<br />
sind vom Erdboden verschwunden.<br />
Aber gerade angesichts dieser Vergangenheit<br />
sei die Suche nach Wegen in eine Zukunft<br />
wichtiger, die dem europäischen Aspekt der ersten<br />
Erklärungen der Heimatvertriebenen<br />
nach dem Krieg und des Gewaltverzichts in der<br />
Charta der Heimatvertriebenen von 1950 entsprächen.<br />
„Es gibt zwischen Sudetendeutschen und<br />
Tschechen weder eine Kollektivschuld noch<br />
eine Erbfeindschaft." Auch deshalb sollte die<br />
Tschechoslowakei die von der „Sudetendeutschen<br />
Jugend" angeregte Gründung eines<br />
„deutsch-tschechisch-slowakischen Jugendwerkes"<br />
mit tragen, die auch der Bundeskanzler<br />
bei seinem jüngsten Besuch in der Tschechoslowakei<br />
unterstützt habe.<br />
Des weiteren schlägt die Landsmannschaft<br />
die Bildung eines sudetendeutschen-tschechischen<br />
Ausschusses der jüngeren und mittleren<br />
Generationen vor, der Begegnungen planen<br />
und organisieren soll. Die sudetendeutschen<br />
Parteien hätten in den Jahren zwischen<br />
1918 und 1938 den Ausgleich mit den Tschechen<br />
gewollt und angeboten. Daß ihr Angebot<br />
damals ignoriert worden sei, habe in der Folge<br />
für Deutsche wie für Tschechen zu negativen,<br />
schmerzlichen und tiefgreifenden Entwicklungen<br />
geführt.<br />
Resolution beim Heimattreffen<br />
Beim Heimattreffen der SLÖ wurde am<br />
25. September 1988 in der überfüllten Babenbergerhalle<br />
in Klosterneuburg nachfolgende<br />
Resolution beschlossen:<br />
— Wäre uns Sudetendeutschen 1918 das<br />
Selbstbestimmungsrecht zugestanden<br />
worden (statt uns militärisch zu besetzen<br />
und mit Gewalt in die neu entstehende<br />
CSR zu zwingen), so wäre „München<br />
1938" weder nötig noch möglich gewesen.<br />
— Auch dann wäre dieses Abkommen<br />
unnötig gewesen, wenn die Tschechen<br />
uns Sudetendeutsche zwischen 1919 und<br />
1938 nicht national verfolgt und sozial benachteiligt,<br />
sondern die Ausgleichsversuche<br />
aller sudetendeutschen Parteien aufgegriffen<br />
und uns als gleichberechtigte<br />
Partner anerkannt hätten.<br />
— Nicht das „Münchner Abkommen"<br />
führte zur Loslösung des Sudetenlandes<br />
aus dem Staatsverband der CSR, sondern<br />
diese Loslösung wurde auf Verlangen<br />
der britischen und französischen Regierung<br />
(gemeinsame Note vom 19. Sep-<br />
tember 1938 an Prag) basierend auf der<br />
Initiative Prags (Geheimmission Necas in<br />
Paris) — von der CSR-Regierung mit ihrer<br />
Antwortnote vom 21. September 1938 an<br />
diese beiden Regierungen zugestanden.<br />
Das „Münchner Abkommen" vom 29. September<br />
1938 regelte nur mehr die Modalitäten<br />
für die bereits erfolgte Abtretung.<br />
— Bei der Festlegung der neuen Grenzen<br />
waren die Tschechen mitbeteiligt (internationale<br />
Kommission mit tschechischen<br />
Mitgliedern).<br />
— Für die Sudetendeutschen bedeutete<br />
die Eingliederung ins Deutsche Reich die<br />
Verwirklichung der nationalen Selbstbestimmung,<br />
aber den Verlust von Freiheit<br />
und demokratischen Entscheidungs- und<br />
Mitbestimmungsmöglichkeiten.<br />
— Weder mit dem „Münchner Abkommen"<br />
noch mit der späteren Vertreibung<br />
der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat<br />
hat sich die sudetendeutsche Frage erledigt.<br />
Sie ist nach wie vor offen.<br />
Das Heimattreffen 1988 im Bild<br />
Keine Ghettos<br />
VON WOLFGANG SPERNER<br />
Eine menschliche Welle strömt erneut<br />
über die Bundesrepublik herein. Es kommen<br />
Tausende Deutsche aus Rumänien,<br />
die vor den wahnsinnigen Zerstörungsplänen<br />
des Diktators Ceausescu fliehen, und<br />
auch aus Polen und anderen Ostblockstaaten<br />
hat sich der Zustrom von Deutschen<br />
verstärkt.<br />
Immer mehr wird dabei natürlich die<br />
Frage diskutiert, wie und wo man all diese<br />
Menschen unterbringen, wie man ihnen<br />
einen lebenswürdigen Aufenthalt bieten<br />
kann. Für die meisten von ihnen ist das<br />
ohnedies schmerzvolle Verlassen der<br />
angestammten Heimat eine Zeit der tiefen<br />
Wehmut. Wir alle haben es miterlebt, wie<br />
schrecklich es ist, die Heimat verlassen zu<br />
müssen. Auch wenn der Westen den Menschen<br />
einen weit höheren Lebensstandard<br />
als etwa in Rumänien oder Polen und der<br />
CSSR bieten kann, es wachsen neue Probleme<br />
heran: Denn wir dürfen nicht verkennen,<br />
wie schwer es bereits die Ortsansässigen<br />
haben, um Arbeit zu haben und gut<br />
leben zu können.<br />
Natürlich drängt sich da auch die Frage<br />
der Unterbringung auf. Ein Vorschlag geht<br />
dahin, für diese Deutschen etwa aus<br />
Rumänien eigene, neue Ortschaften zu<br />
errichten. Zunächst wohl Provisoriumsunterkünfte,<br />
aber in geschlossenen Einheiten.<br />
Dagegen ist Kritik wach geworden. Es<br />
wird geklagt, so würde man diese Menschen<br />
in ein Ghetto zwingen, würde sie<br />
ausklammern aus der Volksgemeinschaft.<br />
Aber es gibt handfeste Gegenbeweise.<br />
Daß die geschlossene Ansiedlung von<br />
Ein Südmährer<br />
Nationalbank-General<br />
Anfang September wurde der aus Dürnholz<br />
in Südmähren stammende Landsmann<br />
Adolf Wala (51) zum Generaldirektor<br />
der Österreichischen Nationalbank<br />
ernannt. Generaldirektor Wala ist der<br />
Sohn eines Gastwirtes in Dürnholz. In<br />
Wien besuchte er die Handelsakademie<br />
und kam 1965 zur Nationalbank, wo er<br />
zuletzt Direktor-Stellvertreter der wichtigen<br />
Kreditabteilung war. Der Vater von<br />
drei Kindern war einst aktiver Spieler beim<br />
FC Wacker in Wien. Zu seinen Zielen als<br />
Nationalbankchef gehört, wie er vor der<br />
Presse erklärte, die Erhaltung der Stabilität<br />
der österreichischen Währung und die<br />
Sicherung der Unabhängigkeit der Österreichischen<br />
Nationalbank.<br />
Linkes Bild: Gedenken am Sudetendeutschen Platz. Die Ehrengäste LAbg. Zeihsei, Bürgermeister Dr. G. Schuh, NR Abg. Dipl.-Ing. H. Krünes, Karsten Eder und Dr. Halva.<br />
Rechtes Bild: Am Ehrentisch. Magda Reichet, Prof. Caron, Bfm. Dr. Schuh, R. Mattauschek, Dr. Böhmdorfer. Im Vordergrund LAbg. Böhm und Dr. Halva.
Vertriebenen und Flüchtlingen nicht zum<br />
Ghetto führen muß, hat sich bei uns in<br />
Österreich etwa durch die Neugründung<br />
von Neugablonz bei Enns oder durch die<br />
schmucke Ortschaft Rosenau bei Seewalchen<br />
gezeigt. Ähnliche Beispiele gibt es<br />
aus Bayern und dem übrigen Deutschland.<br />
Orte wie Waldkraiburg, Neugablonz, Neutraubling<br />
oder Trappenkamp in Schleswig-<br />
Holstein haben sich nicht als Ghettos entwickelt,<br />
sondern es sind im Gegenteil<br />
schmucke, aufstrebende Orte geworden,<br />
die sogar in gesunde kommunaler Konkurrenz<br />
zur Umwelt aufwuchsen. In der<br />
geschlossenen Wohneinheit können die<br />
Probleme des Alltags und mit der neuen<br />
Lebenswelt gemeinsam besser verkraftet<br />
werden. Und da hier überall Menschen siedeln,<br />
die nicht durch „zigeunerhafte<br />
Schlamperei" sondern im Gegenteil durch<br />
gesunden Ordnungssinn und friedfertigen<br />
Lebensstil „auffallen" bilden diese gemeinsamen<br />
neuen Orte im Gegenteil echte Aushängeschilder<br />
für das hervorragende<br />
Wesen dieser „Neuen" in einer altbesiedelten<br />
Umwelt.<br />
Ecke des<br />
Bundesobmannes<br />
Wenn immer kleinere und größere<br />
Veranstaltungen gut gelingen, so ist<br />
dies meistens auf eine Vielzahl von<br />
Umständen zurückzuführen. Wesentlich<br />
aber ist, daß jeder an seinem<br />
Platz das Bestmöglichste tut. Es kann<br />
nicht jeder alles, aber bei der Vielfalt<br />
der „Talente" in unserer Volksgruppe<br />
kann eine beachtliche Leistung auf<br />
allen Gebieten erbracht werden,<br />
wenn ...<br />
Man muß sich trauen und sich nicht<br />
aus Angst, vielleicht Fehler machen<br />
zu können, von einer Sache abhalten<br />
lassen, die man für richtig und durchführbar<br />
hält. Die Gruppengründungen<br />
in Ober- und Niederösterreich<br />
sind ein gutes Beispiel, daß vieles<br />
„machbar" ist, was bisher für unmöglich<br />
gehalten wurde.<br />
Ein besonders hervorragendes Einzelbeispiel<br />
sei hier erwähnt, das wahrscheinlich<br />
nicht zu überbieten ist,<br />
dem man aber nacheifern sollte. In<br />
unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />
besteht, wie in vielen Orten, eine kleine<br />
Heimatgruppe, und damit glaubten<br />
wir, das Möglichste getan zu haben.<br />
Ein fast unbekannter Landsmann aus<br />
Südmähren war anderer Meinung.<br />
Beim Kreuzbergtreffen sagte er mir, er<br />
hätte in diesem Jahr bereits 40 Mitglieder<br />
geworben, beim Kirtag in Niedersulz<br />
nannte er mir die Zahl 84, wenige<br />
Tage später 92 und vor kurzem<br />
sagte er mir, jetzt hätte er 100 Mitglieder<br />
erreicht, und wie ich ihn kenne, ist<br />
das noch nicht die Endzahl. Daß Klosterneuburg<br />
und seine Umgebung so<br />
viele Sudetendeutsche aufweist, war<br />
uns selbst nicht bewußt, bevor uns unser<br />
Landsmann Rupert Grossberger<br />
den Beweis erbrachte. Dabei sprach<br />
er hauptsächlich Südmährer an. Man<br />
sieht, es ist ein beträchtliches Betätigungsfeld<br />
für alle da, die sich betätigen<br />
wollen. Auch im Olympiajahr<br />
kann nicht jeder so eine Spitzenleistung<br />
erbringen, aber mitmachen<br />
kann jeder, meint<br />
Ihr Bundesobmann<br />
Reichenberger in<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Nahezu 1500 Landsleute aus Reichenberg<br />
waren zum 41. Bundestreffen nach Schwäbisch<br />
Gmünd gekommen. Der neugewählte<br />
Heimatkreisvorsitzende Direktor Oskar Böse<br />
konnte dabei auch viele Landsleute aus Österreich<br />
begrüßen. Die Festansprache hielt<br />
Staatsekretär Gustav Wabro. Dem 60jährigen<br />
Bauunternehmer Walter Sachers, der einer traditionsreichen<br />
Reichenberger Baumeisterfamilie<br />
entstammt, wurde die Liebig-Medaille<br />
verliehen.<br />
SUDETENPOST<br />
Wer nicht in München vertreten war,<br />
das waren die Sudetendeutschen<br />
Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />
Internationales Symposium in Wien<br />
Im Rahmen des Heimattages veranstaltete<br />
der SLÖ-Bundesverband eine Podiumsdiskussion<br />
im Raiffeisenhof in Wien. Unter der Diskussionsleitung<br />
von Dr. Neschwara, einem Assistenten<br />
für deutsche und österr. Rechtsgeschichte<br />
an der Wiener Universität, sprachen:<br />
Prof. Yves Caron aus Frankreich, Heimo<br />
Scherz von der Seligergemeinde aus München<br />
(Jg. 1936 aus Mähr. Schönberg, studierte<br />
in Wien, Mitglied des Verbandes sozialistischer<br />
Studenten, heute beruflich Lebensmittelchemiker,<br />
mit Gastprofessur in Innsbruck.<br />
Weiters Toni Herget, der Kenner der sudetendeutschen<br />
Geschichte und früherer Mitarbeiter<br />
des Herder-Instituts. Er stammt aus Karlsbad,<br />
war in der Turnbewegung und beim Bund der<br />
Deutschen tätig. Die Tschechen steckten ihn<br />
zehn Jahre lang in Straflager, darunter in das<br />
berüchtigte Uranbergwerk St. Joachimstal.<br />
SLÖ-Bundesobmann Karsten Eder begrüßte<br />
die versammelten interessierten Landsleute<br />
uno als Gäste Gesandten Dr. Kussbach als Vertreter<br />
von Vizekanzler Dr. Alois Mock und den<br />
Wiener LAbg. Landsmann Gerhard Zeihsei.<br />
Die Einleitungsreferate:<br />
Heimo Scherz beschäftigte sich mit der Zeitspanne<br />
des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn<br />
des 1. Weltkrieges. In diese Zeit fiel das Bestreben<br />
der Deutschen nach einem Staat, aber<br />
auch die Tschechen entwickelten sich zu einer<br />
eigenen Nation. Vor 1848 gab es Bestrebungen,<br />
eine gemeinsame böhmische Nation zu<br />
schaffen, Palacky lehnte aber brüsk ab. In<br />
diese Zeit fiel die Verbreitung des deutschen<br />
Turnens nach Jahn und schon 1864 wurde die<br />
tschechische Turnbewegung Sokol gegründet.<br />
Es kam die Zeit des Sprachenstreits — es entstand<br />
eine immer stärkere Feindschaft zwischen<br />
den Deutschen und den Tschechen. Ein<br />
weiterer markanter Punkt war die Trennung der<br />
Karlsuniversität in Prag in einen Teil deutsch<br />
und zwei Teile tschechisch (1882). 1890<br />
herrschte in Prag öfters Ausnahmezustand wegen<br />
studentischer Kämpfe. Auch die Sozialdemokraten<br />
— anfangs als internationale Bewegung<br />
noch gemeinsam — spalteten sich in<br />
eine deutsche und eine tschechische Partei.<br />
Dem folgte die Gründung der tschechischen<br />
Nationalsozialistischen Partei — lange vor der<br />
Gründung der deutschen NS. 1914 zog Österreich<br />
mit schweren Hypotheken in den Krieg.<br />
Der Panslawismus war in der Blüte. 1915 trat<br />
Masaryk in Genf auf und legte Grundlagen für<br />
die 1. CSR.<br />
Toni Herget betonte eingangs, daß sich die<br />
Sudetendeutschen auf der ganzen Welt Österreich<br />
besonders verbunden fühlen. Das alte<br />
Österreich hatte sehr viel Gutes gehabt: gleichberechtigte<br />
Völker und das Heimatrecht. Die<br />
Bezeichnung als Völkerkerker, von dem die<br />
Tschechen so gerne sprachen, findet er als ungerechtfertigt.<br />
Erst seit 1986 wissen wir durch<br />
ein Buch des tschecho-amerikanischen Historikers<br />
Josef Kalvoda, daß bereits vor 1914 T G.<br />
Masaryk mit falschen politischen Karten gespielt<br />
hat. Als bezahlter britischer Agent sollte<br />
er mithelfen, Österreich-Ungarn zu zerschlagen,<br />
um dadurch Deutschland zu schwächen.<br />
Nach dem 1. Weltkrieg vertrauten die Sudetendeutschen<br />
den 14 Punkten Wilson's, die Tschechen<br />
proklamierten am 28. Oktober 1918 ihren<br />
eigenen Staat. Durch falsche Unterlagen und<br />
Angaben täuschten sie die Alliierten, sprachen<br />
vom „tschechoslowakischen" Volk und waren<br />
in Wirklichkeit mit 48 % die größte Minderheit<br />
im neuen Staat. Die deutschen Parteien — die<br />
Aktivisten — versuchten von 1926 bis 1937 eine<br />
Zusammenarbeit im Parlament: die Deutschen<br />
hatten als Volk keine Rechte, der Arbeitslosenanteil<br />
der Deutschen betrug zwei Drittel! Die<br />
Sammelpartei „Sudetendeutsche Partei" forderte<br />
von 1933 bis 1937 nur die Autonomie im<br />
Rahmen der CSR! 1935 wurde die SdP als<br />
stimmenstärkste Partei des Landes nicht in die<br />
Regierung aufgenommen! Erst am 28, März<br />
1938 gab es die Aussprache Henlein — Hitler,<br />
über die weitere Zukunft der Sudetendeutschen.<br />
(Dazu Beitrag Seite 3)<br />
Was die Sudetendeutschen und die Slowaken<br />
von der 1. CSR nicht erhielten, wurde am<br />
1.1. 1969 von der CSSR durch die Aufnahme<br />
der Föderalisierung in die Verfassung durchgeführt.<br />
Prof. Yves Caron leitete sein Kurzreferat mit<br />
der Feststellung ein, daß die geschichtlichen<br />
Wahrheiten der Masse nicht bekannt sei. Das<br />
ist für viele Wissenschaftler nicht akzeptierbar.<br />
Er bezeichnete als eines der größten Verbre-<br />
chen der Weltgeschichte die Vertreibung der<br />
Millionen Deutschen aus dem Osten. Aber der<br />
Holocaust wird der Jugend der ganzen Welt<br />
nähergebracht — die Vertreibung nicht! Einziges<br />
Verbrechen der Sudetendeutschen war,<br />
daß sie sich 1918 nicht wie eine Herde Vieh verkaufen<br />
ließen und Deutsche bleiben wollten —<br />
so der Franzose! Dann erzählte Prof. Caron,<br />
wie schwer es auch in der französischen Presse<br />
sei, die Wahrheit über die Sudetendeutschen<br />
unterzubringen.<br />
In der anschließenden Diskussion geißelte<br />
der sudetendeutsche Sozialdemokrat Scherz<br />
den gerade zum Heimattag erschienenen Artikel<br />
in der Wochenendbeilage der „Die Presse".<br />
Unter dem Titel „Versuchsstation Weltuntergang"<br />
ließen sie den tschecho-amerikanischen<br />
Professor Z. A. B. Zeman unter dem Deckmantel<br />
der Wissenschaftlichkeit gegen die Sudetendeutschen<br />
agieren. Zeman unterschiebt<br />
darin auch Hitler den Sudetendeutschen! Hier<br />
kam es zu erregten Zwischenrufen aus dem<br />
Publikum. Scherz erwähnte den deutschen Historikerstreit<br />
— es werden Fragen gestellt und<br />
die großen Grausamkeiten des Kommunismus<br />
nunmehr auch hinterfragt. Bisher hatte es den<br />
Anschein, daß nur die Verbrechen des Nationalsozialismus<br />
als „einmalig, groß und grausam"<br />
gesehen wurden.<br />
Herget meinte, es müßte der Generation von<br />
1918 der Vorwurf gemacht werden, sich nicht<br />
wie die Kärntner mit Waffengewalt gewehrt zu<br />
haben. Man vertraute zu sehr Wilson, das beweise<br />
einmal mehr die unpolitische Einstellung<br />
der Sudetendeutschen — im Gegensatz zu<br />
den Tschechen.<br />
Dr. Neschwara wies auf das große Werk<br />
„Volk und Nation", des Südmährers Dr. Karl<br />
Renner über das Selbstbestimmungsrecht hin.<br />
Dr. Steffantdes kritisierte den Katalog der in<br />
Schloßhof stattfindenden Ausstellung „Als<br />
Böhmen noch bei Österreich war". Reg.-Rat<br />
Hörer wies auf die Weisung Beneschs an Necas<br />
zum Entstehen des Münchener Abkommens<br />
hin.<br />
Herget teilte den Versammelten dann mit,<br />
daß Benesch gesagt hat: „Ich bin auf München<br />
stolz!" Das Münchener Abkommen sei seine<br />
größte politische Tat gewesen, vertraute er<br />
Smutny an. Hier erinnerte Herget daran: „Wer<br />
nicht in München vertreten war, das waren die<br />
Sudetendeutschen!"<br />
Dann brachte Lm. Schmidl die Rede auf das<br />
tschechische Exil, die starke Aufsplitterung.<br />
Hier wies Heimo Scherz darauf hin, daß auch<br />
die sudetendeutschen Sozialdemokraten<br />
kaum Kontakte mit den im Exil lebenden<br />
tschech. Sozialdemokraten haben. Hier dürfte<br />
noch nicht aufgearbeitet sein, daß die nach Innerböhmen<br />
vor Hitler geflüchteten sudetend.<br />
Sozialdemokraten zum Teil ans Reich ausgeliefert<br />
wurden und ins KZ kamen.<br />
In dieser Veranstaltung wurden viele andere<br />
Fragen geklärt, das große Wissen der Vortragenden<br />
begeisterte die Gekommenen. G. Z.<br />
Der Heimattag in der Patenstadt<br />
Am Sonntag endete der Heimattag in Klosterneuburg:<br />
Am Vormittag war Gelegenheit<br />
gegeben, die Sonderausstellung „Wallfahrt<br />
kennt keine Grenzen" im mähr.-schlesischen<br />
Heimatmuseum in der Rostockvilla zu besuchen.<br />
Zu Mittag eröffnete Bundesobmann Karsten<br />
Eder die Ausstellungen im Foyer der Babenbergerhalle<br />
in Klosterneuburg. Der Festgottesdienst<br />
wurde in der wunderschönen<br />
Stiftskirche gefeiert. Über tausend zogen dann<br />
im Fest- und Trachtenanzug vom Rathausplatz<br />
zur Gedenkfeier auf den Sudetendeutschen<br />
Platz. Hier wies der Landesobmann der<br />
SLÖ-Wien, NÖ und Burgenland, Robert Mal*<br />
lauschek, auf die Tradition dieser Veranstaltung<br />
hin und sprach über das Funktionieren<br />
der Patenschaft in der Praxis. Er betonte die<br />
Wichtigkeit der Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und des Gewinnens von weiteren<br />
aktiven, geschulten Mitarbeitern. Zum Abschluß<br />
betonte er, daß die Neuordnung Europas<br />
nur auf der Grundlage des Rechtes, der<br />
Partnerschaft der Völker und der Anerkennung<br />
des Heimat- und Selbstbestimmungsrechtes<br />
für alle Völker und Volksgruppen kommen<br />
kann.<br />
Treffen in der Babenbergerhalle<br />
In der überfüllten Babenbergerhalle konnte<br />
Bundesobmann Karsten Eder viele Ehrengäste<br />
begrüßen. Von der Deutschen Botschaft war<br />
Attaché Helmut Mettlach gekommen, aus<br />
Frankreich Prof. Caron, aus der Bundesrepublik<br />
die Frauenreferentin Anni Baier, als Vertreter<br />
LH Ludwigs LAbg. Gerhard Böhm, als Vertreter<br />
Dr. Haiders Min. a. D., NRAbg. Dipl.-Ing.<br />
Helmut Krünes, LAbg. Gerhard Zeihsei aus<br />
Wien, Patenonkel Bürgermeister Dr. Gottfried<br />
Schuh, Stadtrat Paul Mürwald und weitere Gemeinderäte<br />
und befreundete Vertreter der anderen<br />
Vertriebenengruppen.<br />
Nun verlas Eder eine Resolution der Versammelten,<br />
welche mit einer Gegenstimme<br />
angenommen wurde und an anderer Stelle veröffentlicht<br />
wird. Nach den Begrüßungsworten<br />
von Bgm. Dr. Schuh, LAbg. G. Böhm, NRAbg.<br />
Dipl.-Ing. Krünes, Lmn. Anni Baier und Prof.<br />
Caron kam der Höhepunkt des Heimattages,<br />
der Festvortrag von Toni Herget „1918 entrechtet<br />
— 1988 Vertreter des Rechtes". Wir<br />
bringen den mehrmals von Beifall unterbrochenen<br />
Vortrag für jene zum Abdruck, die ihn<br />
selbst nicht hören konnten.<br />
Zum gemütlichen Beisammensein trug der<br />
Singkreis der Erzgebirgler und die Volkstanzgruppe<br />
der Sudetendeutschen Jugend aus<br />
Wien bei. Z.<br />
Ein großer<br />
Freund ist tot<br />
Montag verstarb der bayerische Ministerpräsident<br />
Franz Josef Strauß nach<br />
einer schweren Herzattacke in Regensburg.<br />
Die Nachricht erreichte uns zu Redaktionsschluß.<br />
Die Sudetendeutschen<br />
haben in dem großen Politiker einen überragenden<br />
Freund verloren und vor allem<br />
unsere Landsleute in Bayern trauern um<br />
einen Menschen, der wie kein anderer die<br />
Probleme der Sudetendeutschen verstand<br />
und der sich mit allen seinen Kräften<br />
für sie einsetzte. Wir werden in unserer<br />
nächsten <strong>Ausgabe</strong> Franz Josef Strauß<br />
in einem Nachruf gedenken.<br />
Siegfried Zoglmann<br />
75 Jahre<br />
Der Bundesfinanzreferent der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft und langjährige Obmann<br />
der Landesgruppe Bayer der SL feierte<br />
am 17 August in aller Stille seinen 75. Geburtstag.<br />
Die offizielle Feier wurde im Foyer des Sudetendeutschen<br />
Hauses in München „nachgeholt".<br />
Unter den Gratulanten, die dem Geburtstagsempfang<br />
beiwohnten, befanden sich drei<br />
Bundesminister, nämlich Dr. Friedrich Zimmermann<br />
(Inneres), Jürgen Warnke (Verkehr) und<br />
Hans Klein (wirtschaftliche Zusammenarbeit).<br />
Die „Bonner Runde" vervollständigten der parlamentarische<br />
Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Wirtschaft, Dr. Erich Riedl, und der<br />
Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag,<br />
Dr. Theo Waigel. Der Freistaat Bayern<br />
war durch Staatsminister Gerold Tandler und<br />
Alt-Ministerpräsident Goppel vertreten. Zwei<br />
bayerische Staatsminister a. D., Franz Neubauer<br />
und Walter Stain, repräsentierten als<br />
Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe<br />
bzw. als Präsident der SL-Bundesversammlung<br />
Bayerns Vierten Stamm.<br />
40 Jahre<br />
nö. Jugendreferat<br />
in Niederösterreich<br />
Im Rahmen dieser Festveranstaltung steilen<br />
sich die in Niederösterreich tätigen Jugendor*<br />
ganisationen mit Aktivitäten usw. vor. Auch die<br />
Sudetendeutsche Jugend ist dabei und wird<br />
neben einem Informationsstand, etliche Volkstänze<br />
aus dem Sudetenland darbieten! Die<br />
Veranstaltung findet am Freitag, dam 21.<br />
Oktober, mit Beginn um 17 Uhr, im Hippolythaus<br />
in St. Polten, statt. Alle Landsleute und<br />
Freunde sind recht herzlich eingeladen diese<br />
Veranstaltung mit anschließender Festveranstaltung<br />
(Beginn 19 Uhr) zu besuchen!<br />
Handstrickwolle<br />
SPERDIN, Klagenfurt. Paradeisergasse 3
Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST<br />
Eine heimatpolitische Bilanz<br />
Als kurz nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts<br />
in der österreichischen Verfassung die<br />
Gleichberechtigung der Völker und das<br />
Heimatrecht proklamiert wurden, war dies ein<br />
politischer Fortschritt ersten Ranges: Heute,<br />
hundert Jahre später, wären so manche Völker<br />
und Staaten froh, wenn sie jene Rechte besäßen,<br />
wie man sie schon damals in Österreich<br />
kannte. Das beste Beispiel dafür sind die<br />
Tschechen. Sie behaupteten bis 1918, in einem<br />
sogenannten „Völkerkerker" leben zu müssen.<br />
Doch dieser „Völkerkerker" kannte keine Zensur,<br />
keine Einschränkung der Freiheiten, keine<br />
politische Diktatur, kein außenpolitisches Vasallentum<br />
und erlaubte den Tschechen jahrelang<br />
die Obstruktion des Österreichischen<br />
Reichsrates! Welch ein Vergleich zur Tschechoslowakei<br />
der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />
wo sie durch Jahre einem riesigen Konzentrationslager<br />
glich! Rund 200.000 Deutsche<br />
mußten damals allein wegen der Zugehörigkeit<br />
zum deutschen Volke bittere Stunden durchleiden<br />
und durch über zehn Jahre Fronarbeit verrichten.<br />
Diese Zwangsarbeit bemängelte man<br />
mit dem nichtssagenden Wort der „Retribution",<br />
die nichts anderes als eine zusätzliche<br />
Art der Reparation war.<br />
Zieht man heute, vierzig Jahre nach Kriegsende,<br />
Bilanz, erfreuen sich Österreich und<br />
Deutschland der Freiheit und des Wohlstandes<br />
und Österreich wird vor allem von jenen beneidet,<br />
die 1918 mitgeholfen haben, die Donaumonarchie<br />
zu zerstören. Viele Zehntausende<br />
Tschechen, Slowaken und Polen freuen sich<br />
heute, daß es diese Oasen der Freiheit gibt und<br />
sie verlassen nur zu gerne ihre ungastliche<br />
Heimat, um hier im Exil als freie Menschen leben<br />
zu können.<br />
In den deutschsprachigen Ländern war man<br />
sich nach dem Zweiten Weltkrieg, trotz der eigenen<br />
Niederlage, der jahrhundertealten Zusammengehörigkeit<br />
bewußt und gewährte<br />
diesen Menschen eine Ersatzheimat: Man war<br />
sich dessen eingedenk, daß man auch selbst<br />
in der Vergangenheit gelegentlich gefehlt<br />
hatte.<br />
Uns vertriebene Sudetendeutsche führt<br />
heute hier in Klosterneuburg das gemeinsame<br />
Schicksal, gemeinsam erlittenes Unrecht und<br />
gemeinsame Geschichte zusammen. Nicht zuletzt<br />
führt uns aber die Liebe zu unserer sudetendeutschen<br />
Heimat und das Gefühl zusammen,<br />
daß uns mit der Vertreibung und dem völligen<br />
Verlust unseres Volksvermögens Unrecht<br />
angetan wurde. Den Verlust unseres Vermögens<br />
haben wir verschmerzt, weil wir durch<br />
härteste Arbeit und jahrelange Entbehrungen<br />
uns neuen Besitz erworben haben. Was uns<br />
aber nach wie vor schmerzt ist, daß man uns<br />
durch die Vertreibung bitteres Unrecht angetan<br />
hat. Während z. B. das Vertreiberland Ungarn<br />
die Vertreibung seiner Deutschen schon längst<br />
als Unrecht bezeichnet und gewisse Konsequenzen<br />
gezogen hat, spricht die Prager Regierung<br />
politisch noch immer die gleiche unversöhnliche<br />
Sprache wie 1945. Dabei ist aller<br />
Welt — und auch vielen Tschechen — klar, daß<br />
erst die Vertreibung der Sudeten- und Karpatendeutschen<br />
die 1945 neu erstandene Tschechoslowakei<br />
mit goldenen Ketten an die Seite<br />
des Kremls gezwungen hat. Die politische Freiheit<br />
der Tschechen und Slowaken ist damit untrennbar<br />
mit der nach wie vor offenen Sudetenfrage<br />
verbunden.<br />
Recht hat seine Eigengesetzlichkeiten, auch<br />
wenn der zweimal infolge politischen Bankrotts<br />
zurückgetretene CSR-Präsident Edvard Benes<br />
meinte, durch seine verschiedenen, unsauberen<br />
politischen Tricks die Welt 1918/19 und 1943<br />
wie 1945 übertölpeln zu können. Unrecht rächt<br />
sich auf die Dauer von selbst. Das mußte Beneè<br />
selbst und sein eigenes Volk mehrmals erfahren.<br />
Erst seit dem Jahre 1986 wissen wir durch<br />
ein Buch des tschecho-amerikanischen Historikers<br />
Josef Kalvoda, daß bereits vor dem Jahre<br />
1914 T. G. Masaryk mit falschen politischen<br />
Karten gespielt hat. Als bezahlter britischer<br />
Agent sollte er mithelfen, Österreich-Ungarn<br />
zu zerschlagen, um dadurch Deutschland zu<br />
schwächen. Dieses Ziel wurde durch die Friedensdiktate<br />
von Versailles und St. Germain<br />
auch erreicht. Zugleich aber wurden eine Reihe<br />
von weiteren Tragödien vorbereitet. Auch<br />
Hitler!... Was damit zusammenhängt, wurde<br />
dadurch erst möglich gemacht. Auch die politischen<br />
Katastrophen der Tschechen von<br />
1938/39, 1948 wie 1968. Es sind dies sehr<br />
schmerzliche Wegmarken, doch dürfen dabei<br />
die Ursachen dafür nicht übersehen werden!<br />
Festrede von Toni Herget aus Marburg/Lahn<br />
Für Unrecht, das wir Deutsche begangen<br />
haben, mußten wir bezahlen. Auch andere werden<br />
nicht darum herumkommen, für begangenes<br />
Unrecht geradezustehen. Es gab Menschen<br />
und Völker, die glaubten, daß man die<br />
Geschichte beim Jahr 1945 stehenlassen könne.<br />
Wie utopisch solche Vorstellungen sein<br />
können, zeigt gerade das Beispiel der Nachkriegs-Tschechoslowakei.<br />
Wer heute unsere<br />
sudetendeutschen Heimatgebiete besucht,<br />
sieht, daß dort die überall in der Welt sichtbare<br />
Entwicklung stehengeblieben ist. Ja, in weiten<br />
Teilen unserer schönen Heimat ist sogar ein<br />
Rückschritt zu verzeichnen. Viele Hunderte<br />
unserer einst so schmucken Dörfer und Städt-<br />
chen sind verschwunden. Nicht durch Krieg,<br />
sondern durch die Mißwirtschaft der Nachkriegszeit,<br />
im Namen eines Friedens, der keiner<br />
war. Die nicht übersehbaren Aufbauleistungen<br />
der vertriebenen Sudetendeutschen in<br />
Österreich, in Deutschland und aller Welt sind<br />
nicht zu übersehen und sie werden als solche<br />
anerkannt.<br />
Am meisten hat sich die Vertreibung an der<br />
Tschechoslowakei gerächt. Die neuen Vertriebenenstädtchen<br />
Neugablonz, Waldkraiburg,<br />
Stadtallendorf, Traunreuth und andere künden<br />
von den modernen Aufbauleistungen der vertriebenen<br />
und zukunftsgläubigen Sudetendeutschen.<br />
Die nach 1945 unzerstörten Heimatgebiete<br />
der Sudetendeutschen aber klagen<br />
an! Den Tschechen selbst hat die Vertreibung<br />
keinen Segen gebracht. Nach vielen politischen<br />
und wirtschaftlichen Fehlschlägen<br />
bleibt ihnen nun nur die Hoffnung auf bessere<br />
Zeiten. Nicht zuletzt die Hoffnung, daß ihnen<br />
die Deutschen dann tatkräftigst helfen werden.<br />
Von den eigenen Verbündeten können sie nicht<br />
viel erhoffen, weil diese selbst Hilfe erbitten<br />
müssen, weil sich das kommunistische Regime<br />
als lebensuntauglich erwiesen hat.<br />
Uns Sudeten- und Karpatendeutschen hat<br />
man mit Vertreibung, totalem Besitzverlust und<br />
„Retribution" bitteres Unrecht zugefügt. Doch<br />
weil wir stets Vertreter des Rechtes waren, haben<br />
wir bereits fünf Jahre nach der Vertreibung<br />
ein Rechtsdenkmal mit der „Charta der Vertriebenen"<br />
und dem „Wiesbadner Abkommen" gesetzt,<br />
das die Welt in Staunen versetzte. Wir<br />
strebten einen Neubeginn mit den nationalen<br />
Nachbarn in unserer Heimat nicht auf dem alttestamentarischen<br />
Gesetz von „Aug um Aug<br />
und Zahn für Zahn" an. Wir wollten auf Rache,<br />
Vergeltung und Gewalt verzichten und damit<br />
der Welt ein Beispiel liefern; wie man Probleme<br />
friedlich lösen kann. Wir stehen auch heute<br />
noch zu unserem Angebot. Die Unzahl von<br />
Tschechen und Slowaken, die seit den Exilwellen<br />
von 1945,1968 und später in Deutschland<br />
und Österreich unter uns Jeben und sich hier<br />
wohl fühlen, sind dafür der beste Beweis.<br />
Unter maßgeblicher Beteiligung von Sudetendeutschen<br />
hat die altösterreichische Sozialdemokratie<br />
schon im 19. Jahrhundert den Umbau<br />
des Habsburgerstaates nach den Grundsätzen<br />
des Selbstbestimmungsrechtes gefordert.<br />
Im sogenannten „Mährischen Ausgleich"<br />
von 1905 haben die Deutschen Mährens ihre<br />
Bereitschaft des nationalen Ausgleiches unter<br />
Beweis gestellt. Auf der Basis der 14 Punkte<br />
Wilsons hat Österreich-Ungarn den Waffenstillstand<br />
eingeleitet. Die tschechischen Politiker<br />
haben dann leider dieses Selbstbestimmungsrecht<br />
nur für sich, nicht für die Deutschen gelten<br />
lassen. Es wurde 1919 auch den zehn Millionen<br />
„Deutschösterreichs" verboten, sich<br />
dem Deutschen Reich anzuschließen. Am 4.<br />
März 1919, als in Wien die Deutschösterreichische<br />
Nationalversammlung erstmals — ohne<br />
die Sudetendeutschen — zusammentrat, forderten<br />
alle sudetendeutschen politischen Parteien<br />
in Massenkundgebungen vor aller Welt<br />
auch ihr Selbstbestimmungsrecht. Es gab dabei<br />
56 Tote und eine Unzahl Verletzter unter<br />
den Sudetendeutschen für diesen deutschösterreichischen<br />
Staat; den — so kann man<br />
heute, 70 Jahre später — manchmal hören, angeblich<br />
niemand wollte!<br />
Trotz der nach Gründung der Tschechoslowakei<br />
ab 1918 praktizierten tschechischen Art<br />
der Demokratie, des „Tschechoslowakismus";<br />
d. h. der Vor- und Alleinherrschaft der 48 %<br />
Tschechen über 52 % „Minderheiten", waren<br />
wir Sudetendeutschen, doch ebenso die Slowaken,<br />
Madjaren und Polen, zu einer vernünftigen<br />
Zusammenarbeit mit dem tschechischen<br />
Volk bereit. Es gab aber auf tschechischer Seite<br />
keinen einzigen Staatsmann von Format, der<br />
diese Zusammenarbeit ermöglicht hätte. Von<br />
allem Anfang an galt der Grundsatz des ersten<br />
CSR-Präsidenten, daß es keine Slowaken, sondern<br />
ein tschechoslowakisches Volk gebe, daß<br />
die rund eine Million Deutschen nur „Gäste",<br />
„Immigranten und Kolonisten" seien und alle<br />
Nichttschechen innerhalb absehbarer Zeit<br />
durch eine aufoktroyierte Verfassung assimiliert<br />
werden sollten. Viel zu spät sah Masaryk<br />
selbst ein, daß diese Praxis des „Tschechoslowakismus"<br />
sich für den Staat abträglich auswirken<br />
müssen.<br />
Selbst die Partei Konrad Henleins, die „Sudetendeutsche<br />
Partei", strebte die längste Zeit<br />
nur eine kulturelle und verwaltungsmäßige<br />
Selbstbestimmung an, wie sie seit 1. 1. 1969<br />
die Slowakei innerhalb der föderalistischen<br />
Tschechoslowakei genießt. Erst als man erkannte,<br />
daß sich kein tschechischer politischer<br />
Partner für eine Lösung des tschechoslowakischen<br />
Nationalitätenproblems fand, wandte<br />
man sich an die Engländer, die Mitunterzeichner<br />
der Friedensverträge von 1919 waren, und<br />
erst zu allerletzt an das Deutsche Reich:<br />
Die Sudetendeutschen ließen sich in ihrem<br />
Überlebenskampf in der Vorkriegs-Tschechoslowakei<br />
dabei von Gedanken leiten, wie sie<br />
auch der tschechische Politiker Frantisek Palackky<br />
im Mai 1848 in seinem Absagebrief an<br />
die Frankfurter Nationalversammlung zum<br />
Ausdruck gebracht hat:<br />
„Kein Volk auf Erden ist berechtigt, zu seinen<br />
Gunsten von seinen Nachbarn die Aufopferung<br />
seiner selbst zu fordern. Keines ist verpflichtet,<br />
sich zum Besten des Nachbarn zu verleugnen<br />
oder aufzuopfern. Die Natur kennt keine herrschenden<br />
sowie keine dienstbaren Völker".<br />
Wir Sudetendeutschen sind nach wie vor für<br />
eine Verständigung auf friedlicher Basis. Doch<br />
Verständigung heißt nicht Rechts- und Heimatverzicht.<br />
Wenn Recht Recht sein soll, muß es<br />
für alle gelten, auch für uns Sudeten- und Karpatendeutsche.<br />
Wir vertrauen darauf, daß<br />
dann, wenn das tschechische Volk wieder frei<br />
sein wird und frei entscheiden kann, den Weg<br />
der Verständigung mit seinen jahrhundertealten<br />
Nachbarn suchen und gehen wird.<br />
Es lebe unsere Heimat! Wir wollen dabei<br />
auch unsere noch dort lebenden Landsleute<br />
nicht vergessen!"<br />
Südmährertag<br />
mit Kirtag<br />
Der traditionelle Südmährer-Tag und<br />
der allseits beliebte Südmährer-Kirtag<br />
wird am Samstag, dem 22. Oktober 1988,<br />
im Kolpinghaus Zentral, Wien 6, Gumpendorferstraße<br />
39 (Eingang Stiegengasse<br />
12) abgehalten!<br />
Zu dieser bestimmt sehr schönen Veranstaltung<br />
des Brauchtums sind alle<br />
Landsleute aus dem Sudetenland, all die<br />
Freunde der Sudetendeutschen im Inund<br />
Ausland, alle Österreicher und vor<br />
allem unsere engeren südmährischen<br />
Landsleute recht herzlich eingeladen.<br />
Beginn ist um 15 Uhr, Einlaß ab 14 Uhr.<br />
Zum Tanz spielt unsere beliebte Heimatkapelle<br />
aus Laa an der Thaya. Das<br />
Restaurant empfiehlt sich mit seinen<br />
guten Speisen und den gepflegten<br />
Getränken. Bitte kommen Sie, soferne<br />
vorhanden, in unseren schmucken sudetendeutschen<br />
Trachten bzw. wenn möglich<br />
in ländlicher Kleidung. Mit diesem Kirtag<br />
wollen wir auch das Erntedankfest<br />
begehen. Machen Sie bitte in Ihrem<br />
Verwandten- und Bekanntenkreis Werbung<br />
für einen guten Besuch dieser Veranstaltung<br />
— wir freuen uns schon jetzt<br />
auf alle Besucher aus nah und fern!<br />
Der Festredner Toni Herget<br />
Das Veranstaltungskomitee<br />
Sudetendeutsche Trachtengruppen —<br />
„Botschafter der alten Heimat"<br />
Wie bei vielen Veranstaltungen und Heimattreffen,<br />
so haben auch diesmal die verschiedenen<br />
Trachtengruppen unserer alten Heimat<br />
den Heimattag 1988 in Wien und Klosterneuburg<br />
mit ihren allseits bewunderten Trachten<br />
verschönt.<br />
Ganz besonders erwähnenswert ist der auch<br />
heuer durchgeführte Trachtenbummel in der<br />
Fußgängerzone der Wiener Innenstadt. Man<br />
müßte viele Sprachen sprechen, um die Fragen<br />
der vielen Ausländer zu beantworten (auch<br />
heuer fehlte der mehrsprachige Prospekt über<br />
die Sudetendeutschen!). Aber die Gesten waren<br />
eindeutig: überall Staunen, Anerkennung<br />
und Gruppenfotos; ja sogar „Lenin-Orden" und<br />
Stadt-Rätsel-Wanderung<br />
am 26. Oktober<br />
Einladung zu einer Stadträtselwanderung<br />
am Mittwoch, dem 26. Oktober 1988 (Staatsfeiertag),<br />
in Wien! Start und Treffpunkt ist um<br />
9 Uhr, Ecke Kärntner Ring 2/Kärntner Straße<br />
(bei der Meinl-Filiale schräg gegenüber der<br />
Staatsoper, nächst der Badner Bahn). Die Teilnahme<br />
erfolgt paarweise (eine Gruppe umfaßt<br />
2 Personen, eine höhere Anzahl ist nicht<br />
gestattet!). Die Rätselwanderung kann nur mit<br />
den öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt<br />
werden — eine Teilnahme mit dem Auto ist<br />
nicht erlaubt. Jedermann kann daran teilnehmen,<br />
es gibt keinerlei Altersbeschränkung,<br />
jede Zusammensetzung der Paare ist möglich<br />
(Vater/Sohn, Oma/Enkel usw. usw.). Es können<br />
auch alle Freunde und Bekannten, alle jüngeren<br />
und älteren Leute teilnehmen — auch<br />
nichtsudetendeutscher Herkunft.<br />
Um uns bei der Organisation ein wenig zu<br />
helfen, ersuchen wir um rechtzeitige Anmeldung<br />
der teilnehmenden Paare (eine Nachmeldung<br />
ist am Start möglich). Bitte sich an die<br />
Sudetendeutsche Jugend Wien, Kreuzgasse<br />
77/14, 1180 Wien (schriftlich), bzw. an die<br />
Jugendfunktionäre persönlich zu wenden.<br />
Schon jetzt freuen wir uns auf eine zahlreiche<br />
Teilnehmerschar!<br />
Anstecknadeln von einer russischen Reisegruppe!<br />
Wie oft hörte man: „Ja meine Eltern<br />
stammten auch aus dem Sudetenland ..."<br />
Die körperlichen Strapazen, langen Anfahrtswege<br />
und finanziellen Auslagen der<br />
Trachtenträger haben sich also gelohnt: sie alle<br />
sind „Botschafter unserer alten Heimat" geworden!<br />
Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß<br />
sich mehr Landsleute (vor allem auch Jugend)<br />
entschließen, ihre alte Heimattracht anzuschaffen<br />
und auch zu tragen. -c-<br />
Ausstellung<br />
in Poysdorf<br />
Brunnen und Rathäuser einer verlorenen<br />
Heimat, diese Bilderausstellung der Klemensgemeinde<br />
wird vom 8. bis 23. Oktober in Poysdorf<br />
gezeigt. Die Eröffnung findet am 8.10. um<br />
15 Uhr im großen Festsaal, Liechtensteiner<br />
Straße 1, statt. Ein Diavortrag über das Sudetenland<br />
am 22.10. Die Ausstellung ist an jedem<br />
Sonntag ab 10 Uhr geöffnet. Gruppenbesuche<br />
sind nach Voranmeldung am Bürgermeisteramt<br />
jederzeit möglich.<br />
Die Stadtgemeinde lädt zur Eröffnung mit<br />
einer kleinen Weinjause ein. Poysdorf war die<br />
Stadt, welche das Vertriebenenelend, auch im<br />
Zusammenhang mit dem Todesmarsch der<br />
Brünnen aus eigener Anschauung erlebte. Die<br />
Veranstaltung in Poysdorf verdankt die Klemensgemeinde<br />
dem Bürgermeister, der die<br />
Anregung gerne aufnahm. Auch hier soll den<br />
Schülern der Höheren Schulen ein Überblick<br />
über die gemeinsame Geschichte ihrer Heimat<br />
und den Gebieten jenseits der Grenze gegeben<br />
werden. Auf diese Weise erfolgt eine<br />
Ergänzung zum Geschichtsunterricht der die<br />
jüngste Vergangenheit, gerade in dieser Richtung<br />
sehr vernachlässigt. Die Klemensgemeinde<br />
ruft zu gemeinsamen Veranstaltungen<br />
mit den Heimatgruppen in ihren Städten auf.<br />
Anfrage an Klemensgemeinde, 1010 Wien,<br />
Augustinerstraße 3, oder telefonisch an G.<br />
Freißler, 0 72 77/85 89.
SUDETENPOST<br />
20 Jahre nach dem Prager Frühling<br />
Unter diesem Motto fand in Wien — veranstaltet<br />
vom „Österr. Solidaritätskomitee für die<br />
Demokratie in der CSSR", eine öffentliche<br />
Podiumsdiskussion und ein Seminar statt.<br />
Ganze sechs Institute und Vereine zeichneten<br />
als Veranstalter: das CSSR Solidaritätskomitee,<br />
das Karl-Renner-Institut (SPÖ), die Politische<br />
Akademie der ÖVP, die grüne Bildungswerkstatt,<br />
die Gesellschaft für politische Aufklärung<br />
und der Kulturklub der Tschechen und<br />
Slowaken in Österreich.<br />
Soviel Aufmerksamkeit hätten sich die Sudetendeutschen<br />
in Österreich auch 20 Jahre<br />
nach ihrer Vertreibung aus ihrer angestammten<br />
Heimat gewunschen!<br />
Da alles was die Tschechoslowakei betrifft,<br />
auch uns Sudetendeutsche brennend interessiert,<br />
war die <strong>Sudetenpost</strong> für ihre Leser dabei.<br />
Die Podiumsdiskussion<br />
Am 16. September waren im Albert-Schweitzer-Haus<br />
in Wien 9 ca. 80 Besucher — zur<br />
Hälfte wohl 68er Exilanten — zusammengekommen,<br />
um über das Thema „Vom Prager<br />
Frühling bis Gorbatschow" — (Parallelen —<br />
Unterschiede — Perspektiven) unter der Diskussionsleitung<br />
von Dr. Erika Weinzierl zu diskutieren.<br />
Frau Dr. Weinzierl konnte auch hier<br />
nicht ihre antisudetendeutsche Einstellung<br />
zurückhalten: schon bei der Einleitung klagte<br />
sie die „deutschsprachige Minderheit" in der<br />
Monarchie an, das Zusammenleben erheblich<br />
dadurch gestört zu haben, weil sie die nationale<br />
Entfaltung der Tschechen empfindlich<br />
gestört hätte!<br />
Es ist traurig, daß man eine „Historikerin"<br />
erst darauf hinweisen muß, wie dann die Tsche-<br />
Erklärung der Charta 77 in Prag<br />
Wir zitieren hier nur die Überschrift und den<br />
Schluß des von Stanislav-Deváty, Mitos Hajek<br />
und Bolumir Janát, als Sprecher der Charta 77,<br />
am 21. August 1988 unterzeichneten Papiers:<br />
„OHNE DIE WAHRHEIT KANN SICH<br />
NICHTS BESSERN: Wir sind der Meinung,<br />
daß die zwei Jahrzehnte, die uns vom Jahr<br />
1968 trennen, einen genügend großen<br />
Abstand ermöglichen, um die damaligen Vorfälle<br />
ohne Leidenschaft und Bitterkeit zu beurteilen.<br />
Wir fordern nicht zur Rache auf. Wir fordern<br />
lediglich zur Wahrheit auf. Die Wahrheit<br />
über das, was war und die Wahrheit über das,<br />
was ist, lassen sich nämlich nicht voneinander<br />
trennen; ohne Wahrheit über die Vergangenheit<br />
kann auch die Zukunft nicht beurteilt werden<br />
und ohne Wahrheit über die Gegenwart<br />
läßt sich der Status nicht wesentlich verbessern."<br />
Und das wünschen sich auch die vertriebenen<br />
Sudetendeutschen!<br />
chen in ihrer ersten humanistischen Republik<br />
unter Präsident Thomas G. Masaryk nunmehr<br />
ihre Minderheiten behandelte. München 1938<br />
war die Folge.<br />
Und 1945/46 wurde dann das lästige Minderheitenproblem<br />
auf wirksame verbindliche<br />
Weise gelöst: 241.000 Sudetendeutsche<br />
ermordet, über 3 Millionen brutal vertrieben.<br />
Aber bis heute haben nur ganz wenige Tschechen<br />
die Vertreibung der Deutschen als<br />
Unrecht bezeichnet — nur wenige der 68er<br />
Exilanten. Aber von der UdSSR verlangen sie<br />
heute, „sich von jenem Akt der Gewalt zu<br />
distanzieren, mit dem vor zwanzig Jahren<br />
REISE<br />
gegen den offiziellen Protest der tschechoslowakischen<br />
Regierung der Prager Frühling<br />
durch militärische Einmischung von außen<br />
beendet und zugleich das militärische Gleichgewicht<br />
in Europa verändert wurde."<br />
Am Podium hatten Platz genommen: Stadtrat<br />
Dr. Erhard Busek, Univ.-Prof. Dr. Eduard<br />
Goldstücker (1968 Vorsitzender des Tschechoslowakischen<br />
Schriftstellerverbandes),<br />
NR.-Abg. Cap, Univ.-Dozent Dr. Zdenek Mlynar<br />
(1968 Sekretär des ZK der KPTsch) und Univ.-<br />
Prof. Dr. Anton Pelinka.<br />
Der Prager Frühling war das, was sich heute<br />
in der UdSSR als Perestrojka abspielt. Unterschiedlich<br />
bewertet wurde die Möglichkeit militärischer<br />
Intervention durch die Sowjetunion<br />
Gorbatschows. Die bis ins Detail gehende Diskussion<br />
über Stalin, Lenin und deren verschiedene<br />
Auslegung, zeigte, daß viele Diskutanten<br />
aus dem kommunistischen Weltbild gekommen<br />
waren. Interessant war das Hick-Hack<br />
zwischen Goldstücker und Mlynar über die<br />
Zensurfreiheit: während Goldstücker für das<br />
vollkommene Fallen schon 1968 war, gab Mlynar<br />
gerade diesem Punkt Mitschuld am Scheitern<br />
des Prager Frühlings. ger<br />
Volkstanzfest in Klosterneuburg<br />
Zum 21. Mal findet dieses bei alt und jung<br />
beliebte Brauchtumsfest in der Babenbergerhalle<br />
in unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />
statt. Erstmalig findet dieses Volkstanzfest an<br />
einem Samstag, und zwar am 5. November,<br />
statt. Beginn ist um 18 Uhr (Einlaß ab 17.15<br />
Uhr), Ende gegen 23 Uhr.<br />
Gemeinsam mit unseren Freunden von der<br />
Volkstanzgruppe Klosterneuburg wollen wir<br />
dieses Leopoldi-Volkstanzfest in der umgebauten<br />
Halle begehen. Dazu laden wir recht herzlich<br />
alle Landsleute — jedweden Alters —, alle<br />
jungen Freunde, die Freunde des Volkstanzes,<br />
des Volks- und Brauchtums zum Besuch ein!<br />
Insbesondere wollen wir dabei auch alle Trachtenträger<br />
ansprechen. Die Tanzfolge wurde so<br />
wie immer darauf abgestimmt, daß man sofort<br />
bei den Tänzen mitmachen kann.<br />
Die Eintrittspreise sind gegenüber den letzten<br />
Jahren gleichbleibend: eine Vorverkaufskarte<br />
kostet S 80.—, an der Abendkasse<br />
S100.—. Die Tischplatzreservierung — soweit<br />
eben der Platz reicht — ist kostenlos. Für die<br />
Pausen wurde auch heuer ein nettes Programm<br />
vorbereitet, darunter auch Kindervolkstanzen<br />
— daher die Kinder mitbringen, diese<br />
üben etliche Tänze ein und zeigen diese dann<br />
vor.<br />
. Im Sinne der Patenschaft und der Partnerschaft<br />
erwarten wir auch heuer wieder einen<br />
zahlreichen Besuch der Landsleute und deren<br />
Freunde sowie der jungen Leute!<br />
Wie immer herrscht rege Nachfrage, daher<br />
besorgen Sie sich so bald als möglich die Karten<br />
und die Plätze — wer zuerst kommt, hat seinen<br />
Platz sicher! Vorverkauf und Platzreservierung<br />
bitten wir entweder schriftlich an die<br />
Sudetendeutsche Jugend, Kreuzgasse 77/14,<br />
1180 Wien, oder telefonisch an Frau Malik, Ruf-<br />
Nummer 64 50 374 (von 17 bis 19 Uhr) zu<br />
richten!<br />
„Washington Post" verglich<br />
Freistadt mit Krumau<br />
„Welten trennen sie"<br />
Warum die „Washington Post" in einer<br />
Reportage am 18. September gerade die beiden<br />
Städte Freistadt und Krumau miteinander<br />
verglich, ist unbekannt. Doch für die amerikanischen<br />
Leser sind diese Orte ohnehin kein<br />
Begriff, sensationell sind für sie allerdings die<br />
Unterschiede zwischen den beiden nur 60 Kilometer<br />
voneinander entfernten Städten.<br />
„Welten trennen sie", formulierte der Auslandskorrespondent<br />
Michael Dobbs, womit er<br />
auch seine Gesprächspartner meinte: den Bürgermeister<br />
von Krumau, Prokopius, und VP-<br />
Stadtrat Ernst Duschlbauer aus Freistadt. An<br />
einem Sonntag im tschechischen Städtchen<br />
fiel dem Amerikaner auf, daß die Mülleimer<br />
überquollen, die Schaufenster wenig einladend<br />
wirkten, rote Fahnen mit Spruchbändern<br />
auf die tschechisch-sowjetische Freundschaft<br />
hinwiesen. Abgesehen vom Hauptplatz und<br />
Schloß, die der Staat restauriert hatte, waren<br />
viele mittelalterliche Häuser in schlimmem<br />
Zustand...<br />
Freistadt dagegen war für Dobbs „ein Bild<br />
der Sauberkeit". Der Blumenschmuck auf den<br />
Baikonen, die „blankgeschrubbten" Fassaden,<br />
die wohlgefüllten Auslagen fielen ihm, der von<br />
jenseits des Eisernen Vorhangs kam, ins Auge.<br />
Er sprach dann mit einem Postier, Leopold<br />
Tischberger, der Krumau schon vor dem Zweiten<br />
Weltkrieg gekannt hatte. „Damals sah es<br />
HERBSTFAHRT NACH SÜDMÄHREN<br />
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Telefon 0 79 42/30 08.<br />
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TELEFON (0 79 42) 30 01, FS 21556<br />
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TELEFON (0 79 42) 30 08, FS 22155<br />
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TEL. (0 73 2) 28 22 83, 28 22 84, TELEX 02-2789,<br />
A-4230 Pregarteli, Marktplatz 6<br />
TELEFON 0 72 36/87 00 und 80 98<br />
dort so aus wie bei uns", erfuhr er von ihm.<br />
Dobbs verglich auch die Einstellung der Bürger<br />
zur Obrigkeit. „Eine autoritäre Vaterfigur"<br />
sei der Staat für die Tschechen, der ihnen<br />
Arbeit gibt und auch die Güter des täglichen<br />
Lebens verteilt. In Freistadt verläßt sich jeder<br />
lieber auf sich selber.<br />
Klar, daß beim Vergleich der Grenzposten<br />
das unmilitärische Österreich besser wegkommt;<br />
der Stacheldraht „drüben" stört ja nicht<br />
nur Amerikaner. Und wenn Dobbs drüben eine<br />
Stunde Wartezeit für die Grenzformalitäten in<br />
Kauf nehmen mußte, müssen ihm die fünf<br />
Minuten auf unserer Seite geradezu als Wohltat<br />
erschienen sein.<br />
Aus einem Gespräch mit Altbürgermeister<br />
Knoll notierte der Amerikaner, daß vor dem<br />
Krieg die Freistädter „auf ein Bier" in die Tschechoslowakei<br />
fuhren, heute würde „man<br />
erschossen werden, wollte man ohne Visum<br />
hinübergehen".<br />
Duschlbauer wiederum berichtete über die<br />
Zeit der russischen Besatzung im Mühlviertel,<br />
durch die dieses Viertel mindestens zehn<br />
Jahre in seiner Entwicklung zurückblieb.<br />
Beim Essen mit dem Krumauer Bürgermeister<br />
(„Schweinsbraten mit Sauerkraut, das<br />
tschechische Nationalgericht") erführ Dobbs,<br />
daß private geschäftliche Initiativen im Zaum<br />
gehalten werden: „Sonst könnten sie zuviel<br />
Geld machen." Das Fehlen von privater Landwirtschaft<br />
wurde Dobbs beim Vergleich sehr<br />
deutlich: im Bezirk Freistadt die hübschen,<br />
„manikürten" Felder, Höfe, Wälder, drüben die<br />
Ungepflegtheit.<br />
Duschlbauer brachte in der „Washington<br />
Post" noch eine herbe Kritik an den Nachbarn<br />
an: „Unsere Wälder sterben", meinte er, „weil<br />
die Tschechen keine Filter in ihre mit Öl beheizten<br />
Kraftwerke einbauen. 95 Prozent unserer<br />
Luftschadstoffe kommen von drüben."<br />
Aus: Oberösterreichische<br />
Nachrichten<br />
Ausstellung<br />
über Südmähren<br />
Der aus der Oberwisternitz stammende Hobbykünstler<br />
Heinz Fischer (ehem. Mitglied der<br />
Sudd. Jungmannschaft in Wien) stellt unter<br />
dem Titel „Landschaften — Aquarelle und<br />
Zeichnungen" Motive aus Griechenland, der<br />
Türkei und aus Südmähren im Kaffeehaus<br />
„Zum heiligen Leonhard", Wien 8, Strozzigasse<br />
47, aus. Die Ausstellung ist noch bis zum 8.<br />
Oktober zu besichtigen!<br />
Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />
Aus: Zeitschrift neue Ordnung<br />
Wissen, Wahn,<br />
Wahrheit<br />
Da badet sich jetzt der ORF in Schuld<br />
und Scham.<br />
Wo ist eigentlich die Reue bei den anderen?<br />
Wer beklagt die Sünden von Versailles<br />
und Saint Germain, die den Keim zum<br />
2. Weltkrieg legten?<br />
Wo ist die Reue in Belgrad, in Prag, in<br />
Warschau, in Moskau über den Massenmord<br />
an vielen Millionen Deutschen, die<br />
genauso schuldlos waren wie die ermordeten<br />
Juden?<br />
Als Hitler den Barbarismus in die deutsche<br />
Politik brachte, hatten die Kommunisten<br />
schon über 20 Millionen Menschen<br />
auf dem Gewissen.<br />
Was nützt bei uns Einsicht, wenn sie bei<br />
anderen fehlt, wenn man uns für alle Zeit<br />
zum Verbrecher stempeln will. Macht die<br />
anderen Völker für die Verbrechen ihrer<br />
Staatsmänner verantwortlich?<br />
Churchill hat zwar erkannt, daß die Vertreibung<br />
von 17 Millionen Deutschen eine<br />
„Tragödie" von ungeheuren Ausmaßen<br />
war, aber wo ist da Scham darüber in West<br />
und Ost? Pater Leppich SJ. sagt im Hinblick<br />
auf die Verbrechen der Alliierten:<br />
„Unser Schuldgefühl ist pervers."<br />
Und der amerikanische Priester Father<br />
Reichenberger zitierte schon 1948 den<br />
amerikanischen Univ.-Prof. App, der<br />
schrieb: „Angesichts der alliierten Verbrechen<br />
ist jeder Deutsche ein Tor, der sich<br />
den Siegern gegenüber schuldig fühlt."<br />
Nach 1945 beherrschten dann solche<br />
Toren die Medien und die Lehrstühle und<br />
hämmerten unserer Nachkriegsgeneration<br />
ein Geschichtsbild ein, das die ungeheuerliche<br />
Schuld der Sieger verschwieg.<br />
Bis heute diffamiert der Psychoterror<br />
jeden, der die verdrängte Wahrheit aufzuzeigen<br />
wagt. Er wird zum „Rechtsradikalen"<br />
gestempelt, der die NS-Untaten „verharmlosen"<br />
wolle.<br />
Nichts wird verharmlost.<br />
Aber Gerechtigkeitssinn bäumt sich<br />
gegen einseitige Schuldzuweisung auf.<br />
Das Wissen um die volle geschichtliche<br />
Wahrheit wird dem Kollektivschuldwahn<br />
im Lande Boden entziehen!<br />
Ingomar Pust<br />
Mahnwache vor Rumänischer<br />
Botschaft in Wien<br />
Eine Aktion des Christian Solidarity International<br />
(CSI). Vom 15. bis einschließlich 21. September<br />
1988 hielten CSI-Mitglieder jeweils zwischen<br />
17 und 18 Uhr eine Mahnwache für Siebenbürgen<br />
gegenüber der Rumänischen Botschaft<br />
in Wien 4, Prinz-Eugen-Straße 60, ab.<br />
CSI ist eine internationale christliche Organisation,<br />
die sich für Christen einsetzt, die wegen<br />
ihres Zeugnisses für Christus verfolgt und diskriminiert<br />
werden. Der Wiener FP-Landtagsabgeordnete<br />
Gerhard Zeihsei beteiligte sich an<br />
dieser Aktion und forderte alle Landsleute auf,<br />
alle Hilfsmaßnahmen für die Deutschen in Siebenbürgen<br />
zu unterstützen! CSI fordert in<br />
einem Flugblatt die Respektierung der Minderheiten<br />
in Siebenbürgen, die Achtung der Menschenrechte<br />
und setzt sich gegen die Dörfervernichtung<br />
entschieden zur Wehr.<br />
CSSR: Drei<br />
Bankgesetze<br />
Die Tschechoslowakei will mit Beginn des<br />
Jahres 1990 die Wechselkurse der Krone vereinheitlichen.<br />
Mit den neuen Bestimmungen<br />
solle ein erster kleiner Schritt zur Konvertibilität<br />
der tschechoslowakischen Währung gemacht<br />
werden. Laut „Rude Pravo" sind ferner drei<br />
Bankgesetze in Vorbereitung, die in den nächsten<br />
drei Jahren in Kraft treten sollen. Am 1. Januar<br />
1990 solle ein Gesetz in Kraft treten, das es<br />
Staatsbetrieben, Organisationen und gesamten<br />
Wirtschaftssektoren ermögliche, ihre eigenen<br />
Banken einzurichten. Zusätzlich werde die<br />
Möglichkeit sondiert, die CSSR-Banken im Ausland<br />
mit Beteiligung ausländischen Kapitals tätig<br />
werden zu lassen und umgekehrt ausländische<br />
Banken in der Tschechoslowakei mit<br />
tschechoslowakischer Beteiligung wirken zu<br />
lassen. Schließlich solle mit einem Staatsbankengesetz<br />
die Kredit- und Handelstätigkeit der<br />
zentralen Kontrolle der Staatsbank entzogen<br />
werden. Zwei spezialisierte Kreditbanken würden<br />
in Prag und Preßburg etabliert.
Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST<br />
Harry<br />
Slapnicka — 70<br />
Der Zeithistoriker Prof. Dr. Harry Slapnicka,<br />
der in den letzten 15 Jahren systematisch<br />
die jüngere Geschichte Oberösterreichs<br />
durchforscht hat, vollendet am<br />
29. Oktober 1988 sein 70. Lebensjahr. In<br />
allen seinen Werken hat der Landeshistoriker<br />
Slapnicka die meist intensiven Querverbindungen<br />
zum benachbarten böhmischen<br />
und mährischen Raum aufgezeigt.<br />
In dem mehr als 500 Seiten umfassenden<br />
Band „Oberösterreich unter Kaiser Franz<br />
Joseph (1861—1918)" (Linz, 1982) widmet<br />
er das umfangreiche Kapitel „Minderheitenprobleme<br />
ohne Minderheit" dem Ver-<br />
such der Tschechen, ähnlich wie in Niederösterreich,<br />
im Mühlviertel Fuß zu fassen;<br />
er befaßt sich aber auch mit Gegenmaßnahmen<br />
des Landtages und der politischen<br />
Parteien jener Jahre.<br />
Schon vorher hatte er im „Historischen<br />
Jahrbuch der Stadt Linz" (1977) den Beitrag<br />
„Linz, Oberösterreich und die tschechische<br />
Frage" veröffentlicht.<br />
Die Studie „Männer aus Böhmen, Mähren<br />
und Schlesien in Österreichs politischem<br />
Geschehen" (<strong>Sudetenpost</strong> Linz<br />
1977, Nr. 10, und später, erweitert in Sudetenland,<br />
Nürnberg 1977, Nr. 4, und 1978,<br />
Nr. 1), fußend auf einem Vortrag vor der<br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft in<br />
Linz, zeigt die starken Querverbindungen<br />
zwischen den Sudetenländern und Österreich<br />
auch noch in der Zwischenkriegszeit.<br />
In dem Band „Oberösterreich—Von der<br />
Monarchie zur Republik (1918—1927)"<br />
(Linz 1974,220 Seiten) geht Slapnicka auf<br />
die Bemühungen Österreichs ein, den<br />
„Böhmerwaldgau" mit den politischen Bezirken<br />
Neuern, Bergreichenstein, Krummau<br />
und Kaplitz dem nunmehrigen Bundesland<br />
Oberösterreich anzugliedern,<br />
auch auf das Bemühen der Böhmerwäldler,<br />
im Linzer Landtag vertreten zu werden.<br />
Ein Teil dieses „Böhmerwaldgaues" der<br />
1918 ein paar Wochen an Oberösterreich<br />
angeschlossen war, kam 1938 für sieben<br />
Jahre zum nunmehrigen „Gau Oberdonau":<br />
1696 Quadratkilometer, 96.393 Menschen,<br />
159 Gemeinden, insgesamt die<br />
nunmehrigen Landkreise Krummau und<br />
Kaplitz, später noch der Gerichtsbezirk<br />
Gratzen. Slapnicka behandelt diese Entwicklung<br />
im Kapitel „Ein größerer Gau" in<br />
dem derzeit leider völlig vergriffenen<br />
Band „Oberösterreich — als es ,Oberdonau<br />
4 " hieß (1938—1945) (Linz 1978, 513<br />
Seiten).<br />
Der abschließende Band der Landesgeschichte<br />
Oberösterreichs, „Oberöster-<br />
reich — zweigeteiltes Land (1945—1955)"<br />
(Linz 1986, 331 Seiten) enthält vor allem<br />
das gewichtige Kapitel „Flüchtlingsland —<br />
Barackenland".<br />
Ergänzungen zur Darstellung der oberösterreichischen<br />
Landesgeschichte sind<br />
die biographischen Bände über die politische<br />
Führungsschicht, wobei Band 1 für<br />
die Jahre 1861 bis 1918 362 Politiker-Biographien,<br />
Band 2 für die Jahre 1918 bis<br />
1938 314 und der in Vorbereitung befindliche<br />
Band über die Führungsschicht der<br />
Jahre nach 1945 über 400 Landtagsabgeordnete,<br />
Nationalräte, Bundesräte, Staatssekretäre<br />
und Minister enthalten wird. In<br />
der Schlußphase der Monarchie stammten<br />
noch 15 Politiker (oder 4,8 %) aus der<br />
Ländergruppe Böhmen-Mähren-Schlesien;<br />
in der Zwischenkriegszeit waren es<br />
noch 7 Abgeordnete. Nach 1945 ist die<br />
Zahl weiter abgesunken. Slapnicka befaßte<br />
sich im Rahmen dieser Politiker-Biographien<br />
ausführlich mit Dr. Josef Schlegel<br />
aus Schönlinde in Nordböhmen, der zwischen<br />
1927 und 1934 Landeshauptmann<br />
von Oberösterreich war und als aufrechter<br />
Demokrat entfernt wurde. Slapnicka stellt<br />
auch den aus Woikowitsch in Mähren<br />
stammenden Landtagsabgeordneten<br />
Leopold Kotzmann heraus, das einzige<br />
Mitglied des Landtages, der (1945) zum<br />
Tod verurteilt und in den letzten Kriegstagen<br />
exekutiert wurde.<br />
Da die südböhmische Diözese Budweis<br />
ihr 200jähriges Bestehen im Jahre 1981<br />
nicht feiern konnte, schrieb Slapnicka<br />
mehrere, zum Teil recht umfangreiche Beiträge<br />
zur Geschichte der Diözese Budweis,<br />
die ja gleich alt ist wie die von Linz<br />
und St. Polten (Ostbairische Grenzmarken,<br />
Passau 1986; Glaube und Heimat,<br />
Beilngries; Heft 13 der Schriftenreihe der<br />
Ackermann-Gemeinde; Neues Archiv der<br />
Geschichte der Diözese Linz).<br />
Prof. Dr. Harry Slapnicka war in Kladno<br />
bei Prag geboren worden, wo sein Vater<br />
eine Bürger- und Untermittelschule für die<br />
deutschen Ingenieure der damaligen Poldi-Hütte<br />
gegründet hatte. Er wurde anschließend<br />
deutscher Bezirksschulinspektor<br />
in Brüx in Nordwestböhmen, wo<br />
Harry Slapnicka die Volksschule und das<br />
Staatsoberrealgymnasium besuchte. Anschließend<br />
studierte er noch an der Prager<br />
Deutschen Karls-Universität, wo er<br />
auch promovierte. Nach seinem Kriegsdienst<br />
lebte er in Linz, war als politischer<br />
Redakteur und als Chefredakteur tätig<br />
und baute ab 1971 die Abteilung „Zeitgeschichte<br />
und Dokumentation" auf, die er<br />
bis 1983 leitete. Hier gab er die Reihe<br />
„Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs"<br />
heraus und ist noch Mit-Herausgeber<br />
der biographischen Reihe „Oberösterreicher"<br />
deren sechster Band in Kürze erscheinen<br />
wird. Neben seinem Wirken als<br />
Landesarchivar hielt Slapnicka Vorlesungen<br />
am Pädagogischen Institut der Diözese<br />
Linz (Österreichische Geschichte), ist<br />
im Rahmen des Pädagogischen Instituts<br />
in der Lehrerfortbildung eingesetzt und ist<br />
regelmäßiger Mitarbeiter des von der<br />
Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />
herausgegebenen „Österreichischen<br />
Biographischen Wörterbuchs".<br />
Der Bundespräsident verlieh ihm den<br />
Professortitel; er erhielt den Leopold-Kunschak-Preis<br />
für Wissenschaften, den Publizistik-Preis<br />
und das Silberne Ehrenzeichen<br />
des Landes Oberösterreich.<br />
Endias<br />
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Büromaschinen-Kommunikationsträgern, Lieferscheinen,<br />
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A-4020 Linz, Im Huhnersteig 9,<br />
Telefon (0 73 2) 27 43 51 Serie.<br />
Walter und Sophie KOLLMANN<br />
feiern am Samstag, dem 29. Oktober 1988 um 16 Uhr in der<br />
Pfarrkirche BRUNN AM GEBIRGE<br />
IHRE<br />
GOLDENE HOCHZEIT<br />
2345 Brunn am Gebirge, L. Gattringerstraße 77<br />
Grenztreffen Großgmain —<br />
auch heuer ein voller Erfolg!<br />
Als vor vier Jahrzehnten einige beherzte<br />
Landsleute aus dem Altvaterland hier an der<br />
österreichisch-deutschen Grenze ein Mahnmal<br />
der Heimatvertreibung errichteten, gelobten<br />
sie, wenigstens einmal im Jahr über den damals<br />
trennenden Schlagbaum hinweg einander die<br />
Hände zu reichen.<br />
Inzwischen ist aus dem Grenzbalken ein<br />
nachbarlicher blühender Zaun geworden, kaum<br />
mehr als trennende Grenze erkennbar. Leider<br />
sind fast alle Initiatoren dieses Grenzlandtreffens<br />
verstorben oder wegen Altersgründen<br />
nicht mehr aktiv.<br />
Hier hat sich nun in dankenswerter Weise ein<br />
neuer, verjüngter Denkmalausschuß gefunden,<br />
Landsleute aus Österreich und der Bundesrepublik<br />
Deutschland, die alle noch aus der alten<br />
Heimat stammen und die schrecklichen Zeiten<br />
des Krieges und der Vertreibung miterlebt haben.<br />
Dank der Unterstützung von Schirmherrn S.<br />
H. Fürst Franz Josef II. v. u. z. Liechtenstein,<br />
Bürgermeister Matthias Koch, Fremdenverkehrsobmann<br />
Dr. Helge Vötterl aus Großgmain<br />
und vielen spendenfreudigen Landsleuten aus<br />
der alten Heimat ist unser Mahnmal eine würdige<br />
Gedenkstätte und ein Schmuckstück für den<br />
reizenden Fremdenverkehrsort Großgmain geworden,<br />
inmitten einer schönen Parkanlage mit<br />
Blumen und beleuchtetem Springbrunnen.<br />
Heuer meinte es der Wettergott besonders<br />
gut mit dem Grenztreffen am 10./11. September<br />
— strahlend schöne Spätsommertage inmitten<br />
der herrlichen Bergwelt im Salzburger Land; ein<br />
Erlebnis für all die vielen Landsleute, die für einige<br />
Tage aus Wien, Linz, Leoben oder München,<br />
Dachau, Ingolstadt, Nürnberg, Frankfurt,<br />
Stuttgart, Kassel, Hamburg, ja sogar aus Kalifornien<br />
in das schöne Großgmain kamen.<br />
Überwältigend war die Wiedersehensfreude,<br />
vergessen die Strapazen der Anreise oder die finanziellen<br />
Auslagen; wie eine große Familie<br />
fühlte man sich in diesen Tagen verbunden,<br />
keine Alters- oder Standesunterschiede —<br />
Stunden des Erzählens, der gemeinsamen<br />
Jugend- und Schulzeit, aber auch harter<br />
Rückerinnerungen an gemeinsam verbrachte<br />
Jahre in Krieg, Gefangenschaft, Arbeitslager<br />
oder Vertreibung ...<br />
Der erste Höhepunkt des Heimattreifens war<br />
der Lichtbildervortrag am Freitag abend im Hotel<br />
Vötterl. Lm. Heimatrundenleiter Ernst F. Sedlatschek<br />
aus Dachau stellte aus seinem reichhaltigen<br />
Archiv die schönsten Dias vom Sudetendeutschen<br />
Tag, vom Heimattreffen in Bad<br />
Hersfeld und anderen Veranstaltungen zusammen.<br />
Wegen des großen Erfolges mußte der<br />
Vortrag am Sonntag abend wiederholt werden.<br />
Dazu kamen noch die Dias von Lmn. Marianne<br />
Schieberle, die ihre Reise nach Mährisch-<br />
Schönberg in der Vorwoche an Hand der erschütternden<br />
Bilder verfallener Häuser in der<br />
Altstadt ergreifend schilderte.<br />
Schon am Samstag kamen viele Landsleute<br />
aus den entferntesten Orten angereist, um mit<br />
alten Bekannten — oft nach vielen Jahrzehnten<br />
-i- wieder einmal beisammen zu sein; besonders<br />
stark die Gruppen aus Dachau, Prien und<br />
Leoben/Steiermark. Der festlich geschmückte<br />
Saal im Kurhaus St. Rupert war beim Heimatabend<br />
voll besetzt, als Obmann Rudi Czermak<br />
neben den vielen Landsleuten auch den in Vertretung<br />
des erkrankten Bürgermeisters Fremdenverkehrsobmann<br />
Hotelier Dr. Helge Vötterl<br />
als Ehrengast begrüßen konnte.<br />
Sudetendeutsches Priesterwerk<br />
beim Fürsten in Liechtenstein<br />
Bereits zum dritten Mal seit 1985 weilte auf<br />
Einladung des Regierenden Fürsten Franz-<br />
Josef von Liechtenstein eine Delegation des in<br />
Königstein ansässigen Sudetendeutschen<br />
Priesterwerkes (SPW) in Vaduz. Der 1905 in<br />
Mähren geborene Fürst hatte bis nach dem<br />
zweiten Weltkrieg große Besitzungen in der<br />
Tschechoslowakei, vor allem in Mähren. Er besaß<br />
dort auch für fast 300 katholische Pfarreien<br />
das Patronatsrecht. Seit Jahrhunderten war<br />
das Haus Liechtenstein Förderer von Kirchen<br />
und Klöstern. Neben dem Vorstand des SPW<br />
und mährischen Priestern nahmen auch<br />
Schwestern der früher in Eger ansässigen Kongregation<br />
der Kreuzschwestern und der Leiter<br />
des Instituts für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien,<br />
Dr. Rudolf Grulich, an<br />
dem Besuch teil. Bei der Messe in der Schloßkapelle<br />
von Vaduz zelebrierte der Sprecher der<br />
Priester aus der Erzdiözese Olmütz, Prälat Dr.<br />
Stefan Kruschina, der dem Fürst auch zu seinem<br />
50jährigen Regierungsjubiläum gratulierte<br />
und daran erinnerte, welche schweren Zeiten<br />
der Fürst in den Jahren nach seinem Regierungsantritt<br />
1938 zu bestehen hatte.<br />
Nach dem Gottesdienst luden der Fürst und<br />
die Fürstin Gina zu einem Gespräch ins<br />
Schloß, das in herzlicher Atmosphäre verlief.<br />
Der Vorsitzende des SPW, Pfarrer Friedrich A.<br />
Berger, berichtete dabei von der Arbeit des<br />
SPW und lud den Fürsten zum 2. Sudetendeutschen<br />
Schwesternkongreß ein. Anschließend<br />
konnten die Gäste die sonst nicht zugängliche<br />
Gemäldesammlung im Schloß besichtigen.<br />
SPW<br />
Totenandacht<br />
in Wien<br />
Die traditionelle Totenandacht für alle<br />
Heimatvertriebenen findet wieder am 1.<br />
November (Sonntag) um 15 Uhr in der<br />
Augustinerkirche, Augustinerstraße in<br />
Wien I, statt. Wir gedenken dabei all unserer<br />
Toten, insbesondere der Toten der<br />
Flucht und Vertreibung — ein Besuch<br />
dieser Andacht sollte für uns eine Selbstverständlichkeit<br />
sein.
NEUE HEIMAT STEIERMARK<br />
FESTVERANSTALTUNG<br />
zum 40jährigen Bestehen der Landsmannschaften der Deutsch-Untersteirer,<br />
der Donauschwaben und der Sudetendeutschen in der Steiermark<br />
am Samstag, dem 15. Oktober, um 15.30 Uhr im Minoritensaal, Graz, Mariahilfer Platz 3<br />
unter dem EHRENSCHUTZ von:<br />
Landeshauptmann Dr. Josef Krainer Landtagspräsident Franz Wegart<br />
Bürgermeister Alfred Stingi<br />
Die Veranstaltung ist verbunden mit der Präsentation des Buches<br />
„DER WEG IN DIE NEUE HEIMAT"<br />
„Die Volksdeutschen in der Steiermark"<br />
und soll auch ein Beitrag zum Österreichischen Nationalfeiertag sein.<br />
Aus der Festfolge: Begrüßung durch Dipl.-Ing. Oswald Werther, Bundesobmann der<br />
Deutsch-Untersteirer.<br />
Oie Deutsch-Untersteirer: Gedanken und Gedichte, gesprochen von Hermann Rakusch,<br />
Lieder von Hugo Wolf, gesungen von Dr. Hermann Becke, Direktorder Musikhochschule<br />
Graz, am Klavier Univ.-Doz. Dr. Walter Bernhart.<br />
Die Donauschwaben: Mundartgedichte, gesprochen von Schwabenkindern. „Neue<br />
Heimat", gesprochen von Landesobmann Dipl.-Ing. Florian Neller, Lieder von Prof. Franz<br />
Koringer, gesungen von Frau Prof. Annemarie Zeller, am Klavier Prof. Gerhard Zeller.<br />
Die Sudetendeutschen: „In der neuen Heimat" und Gedichte, gesprochen von<br />
Landesobfrau Dr. Jolande Zellner. Lieder aus dem Sudetenland, gesungen von einer<br />
Gruppe des Volksliedchores des Österr. Alpenvereines.<br />
Buchpräsentation: „Der Weg in die neue Heimat", Kulturstadtrat Dipl.-Ing. Helmut<br />
Strobl.<br />
Entwicklung wie im<br />
Sudetenland verhindern<br />
Sudetendeutsche gegen Ceaucescus Vertreibungspläne<br />
In einer Erklärung wandte sich der Sprecher<br />
der Sudetendeutschen, der frühere bayerische<br />
Arbeits- und Sozialminister und jetzige Präsident<br />
des bayerischen Spar- und Girokassenverbandes<br />
Franz Neubauer, gegen die Pläne<br />
des rumänischen Partei- und Staatschefs Nicolae<br />
Ceaucescu zur Schleifung von mehreren<br />
tausend Dörfern, insbesondere im Gebiet der<br />
ungarischen und deutschen Minderheiten<br />
Rumäniens.<br />
„Nachdem seit der Vertreibung der Sudetendeutschen<br />
aus ihrer Heimat dort bis heute rund<br />
1500 Ortschaften vom Erdboden verschwunden<br />
sind — wobei wertvollste Kulturdenkmäler<br />
mit vernichtet wurden — und weite Teile des<br />
Landes vom Umwelttod bedroht sind, rufen die<br />
Sudetendeutschen alle politisch Verantwortlichen<br />
und insbesondere die deutsche Bundesregierung<br />
auf, in Rumänien drohenden<br />
ähnlichen Entwicklungen mit Entschiedenheit<br />
und allen verfügbaren Mitteln entgegenzutreten",<br />
heißt es in dieser Erklärung, in der die<br />
Bundesregierung auch aufgefordert wird,<br />
dieses Problem nicht nur auf der derzeit in<br />
Wien tagenden KSZE-Konferenz zu diskutieren,<br />
sondern sich auch bei der UNESCO dafür<br />
zu verwenden, „daß Rumänien unter den<br />
Schutz dieser Institution gestellt werden."<br />
Abschließend stellt Neubauer fest: „1500 in<br />
Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien verschwundenen<br />
Orte sollten Mahnung genug<br />
sein, in Europa ähnliches nicht weiter zuzulassen.<br />
Die in den betroffenen Gebieten Rumäniens<br />
lebenden Rumänen, Ungarn und Deutsche<br />
haben ein Recht darauf, in ihren alten<br />
Die Arbeiter-Samariter-Bewegung<br />
Landsleute haben schon oft die Hilfsorganisationen<br />
dankbar in Anspruch<br />
genommen. Hier sei ein Einblick in die<br />
Geschichte einer dieser Einrichtungen<br />
gegeben:<br />
Einige Jahre nachdem Prof. Dr. Esmach<br />
1878 den „Deutschen Samariterverein"<br />
gegründet hatte, fanden sich in Berlin<br />
(1888) sechs Zimmerleute zusammen,<br />
welche ihren Kollegen bei Unfällen auf<br />
den Baustellen helfen wollten. Diese<br />
sechs Berliner gründeten die erste „Arbeiter-Samariter-Gruppe".<br />
Arbeiter waren sie,<br />
Samariter wollten sie sein. Sie konnten für<br />
ihre Gedanken einen Arzt interessieren,<br />
welcher sich für einen Kurs zur Verfügung<br />
stellte. Die „Gründer" zahlten jeder zwei<br />
Mark, mit welchen das Übungsmaterial<br />
für den ersten Kurs angeschafft wurde<br />
und so begann die Tätigkeit der „Arbeiter-<br />
Samariter" mit viel Idealismus und finanziellen<br />
Opfern derjenigen, welche anderen<br />
helfen wollten.<br />
Auch in anderen Orten wurden so einzelne<br />
„Arbeiter-Samariter-Gruppen"<br />
gegründet, welche teilweise lose zusam-<br />
Heimatorten weiter ungehindert und unter<br />
menschenwürdigen Bedingungen leben und<br />
arbeiten zu können. Eine Vertreibung dieser<br />
Menschen aus ihren Heimatdörfern widerspricht<br />
in krassester Form jedem Menschenrecht<br />
und muß verhindert werden. Wir Sudetendeutsche<br />
haben am eigenen Leib und in bitterer<br />
Weise erfahren, was es heißt, vertrieben<br />
zu werden und viele Heimatdörfer vernichtet zu<br />
sehen. Wir erklären uns solidarisch mit den<br />
von der Vertreibung aus ihren Heimatdörfern<br />
bedrohten Rumänen sowie den Ungarn und<br />
Deutschen in Rumänien und fordern aktives<br />
Handeln, um diese Willkür zu verhindern."<br />
Frauen-Arbeitskreis<br />
der SLÖ!<br />
Wie alljährlich im Herbst findet diese Tagung<br />
am 8./9. Oktober 1988 statt im Hotel-<br />
Restaurant Kahlenberg, Josefsdorf 1,1190<br />
Wien. Bei Vorträgen, Referaten, Arbeitsgemeinschaften,<br />
Arbeitsgesprächen und<br />
Diskussionen werden die Grundlagen für<br />
die weitere Arbeit erstellt. Ein besinnlicher<br />
Abend „Literatur am Abend" mit Lied, Musik<br />
und Lesung, gestaltet von den Teilnehmerinnen,<br />
als Dokument unserer Kulturarbeit,<br />
sowie auch die Teilnehmerinnen zumeist<br />
in unseren sudetendeutschen<br />
Trachten kommen. Aus allen Landesverbänden<br />
nehmen Frauen an dieser Tagung<br />
teil, nur mit persönlicher Einladung. MMR<br />
menarbeiteten aber keine gemeinsame<br />
Organisation hatten. Erst 1909 gelang es,<br />
die in Deutschland bestehenden „Arbeiter-Samariter-Gruppen"<br />
auf einen<br />
gemeinsamen Nenner und zu einer Organisation<br />
zu bringen.<br />
Bereits 1907 wurde der „Arbeiter-Samariter-Gedanke"<br />
in Dänemark bekannt und<br />
es kam zur Gründung der ersten Gruppe<br />
auf dänischem Gebiet. Durch den ersten<br />
Weltkrieg kam es zu einem ersten Rückschlag<br />
im „Arbeiter-Samariterbund<br />
Deutschland" und durch den Friedensvertrag<br />
zu einer Abspaltung des Gebietes<br />
Elsaß-Lothringen. 1920 wurde in diesem<br />
Gebiet von den ehemaligen Angehörigen<br />
des ASB-D der „Arbeiter-Samariterbund<br />
Frankreich" gegründet. Dieser war wieder<br />
Taufpate einer „Arbeiter-Samariter-Kolonne<br />
Basel", aus welcher sich<br />
„Arbeiter-Samariterbund Schweiz" entwickelte.<br />
In Österreich wurde aufgrund der Erfahrung<br />
der Arbeiter, Sportler und des republikanischen<br />
Schutzbundes von den<br />
Sportlern 1927 eine eigene „Sanitätsabteilung<br />
des Askö" geschaffen, aus welcher in<br />
Folge der „Arbeiter-Samariterbund Österreich"<br />
hervorging. Unter dem Einfluß des<br />
„Arbeiter-Samariterbund Dänemarks"<br />
SUDETENPOST Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />
Öftctteicbifcber FHpenoetein<br />
Sehtíon Reicbenberg<br />
JBergglück in Osttirol! „Seid's ihr deppat, da wollt ihr<br />
mit mir hinauf?!" Dieser überraschte Ausruf einer hübschen,<br />
sportlich aktiven Dame blieb wohl das Leitmotiv<br />
des Bergsteigertreffens der Alpenvereinssektion Reichenberg<br />
in St. Jakob im Defereggental. Es war ein Wochenende<br />
der erstaunlichen Überraschungen und unwahrscheinlichen<br />
Erlebnisse. Doch der Reihe nach:<br />
Wie schon seit vielen Jahren, wird am letzten Wochenende<br />
im August in Osttirol die Sektions-Hauptversammlung<br />
veranstaltet. Da kommen — von Kiel bis<br />
Wien — an die 100 Mitglieder von weit her angereist.<br />
18 waren es aus Wien, die schon während der Woche<br />
davor und bis Freitag nachts in St. Jakob eintrafen. Der<br />
Samstag begann recht schwach — Nebel und Regen<br />
machten nicht gerade die beste Stimmung. Bei der<br />
Hauptversammlung im Gemeindesaal war's dann<br />
schon besser. Recht interessante Mitteilungen über das<br />
Sektionsleben, die Hütte und personelle Neuigkeiten<br />
ließen die harmonisch verlaufende Veranstaltung zu<br />
zwei angenehmen Stunden werden, die so manchem<br />
„Neuen" Einblick hinter die Kulissen gewährte.<br />
Nebel, Regen, Wind — das war das Wetterprogramm<br />
für den Aufstieg zur Neuen Reichenberger Hütte<br />
(2586 m). Eingedenk unseres Mottos: „Es gibt kein<br />
schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung" (und ausgerüstet<br />
waren alle hervorragend) blieb die Fröhlichkeit<br />
und Zuversicht auf Wetterbesserung das vorherrschende<br />
Gefühl. Und sie kam auch; oberhalb 2000 Metern<br />
besserte sich die Aussicht und das Keeseck (3173 m),<br />
das Ziel dieses Wochenendes, ragte steil und drohend<br />
aus dem Nebelfetzen. An dieser Stelle kam es zu dem<br />
oben erwähnten Ausspruch — die Dame hat es dann<br />
übigens doch geschafft! Je nach Kraft und Kondition<br />
wurde in unterschiedlich langen Aufstiegszeiten, von<br />
allen, dank fester Vorsätze, die Hütte glücklich, aber etwas<br />
müde, erreicht. Der Abend war mit Musik, Gesang<br />
und Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten der Geselligkeit<br />
gewidmet — kurz — ein fröhlicher Hüttenrummel<br />
entwickelte sich. Bis jemand rief: „Der Vollmond ist<br />
aufgegangen!" Also schnell in die Bergschuhe und in die<br />
Jacken und hinaus aus der Hütte, um vom nahen Aussichtsgrat<br />
die wunderbare Gletscherkulisse des Großvenedigers<br />
im Mondenschein zu bestaunen. Ein Erlebnis,<br />
das auch erfahrenen Bergfexen selten zuteil wird.<br />
Voll des wunderbaren Eindrucks schlüpften wir in unsere<br />
Betten, im Traum schon das schöne Wetter des<br />
kommenden Tages vorausdenkend. Der Sonntag<br />
brachte es dann: Zeitig lockte der strahlende Sonnenschein<br />
die Frühaufsteher ins Freie. Nach und nach wurden<br />
alle, die mitgehen konnten oder wollten, fertig und<br />
schon ging es los. Das Keeseck grüßte von ferne in der<br />
klaren Luft. Nach einstündigem Anmarsch war der Einstieg<br />
erreicht. Die ersten Meter Kletterei ließen es deutlich<br />
werden, wer für diese Tour geeignet war und die<br />
CSSR: Wieder alter<br />
Nationalfeiertag<br />
Die CSSR führt wieder ihren alten Nationalfeiertag<br />
ein. Das beschloß das Präsidium der<br />
Nationalversammlung. Der Jahrestag der<br />
Gründung der Tschechoslowakei im Jahr 1918<br />
soll schon vor seiner 70. Wiederkehr am 28.<br />
Oktober neuerlich Nationalfeiertag werden.<br />
Am 28. Oktober 1918 wurde die unabhängige<br />
Republik Tschechoslowakei ausgerufen.<br />
Dieser Tag wurde als Nationalfeiertag begangen,<br />
bis 1951 das stalinistische Regime<br />
beschloß, ihn durch den 9. Mai zu ersetzen.<br />
Damit sollte an die Befreiung der Tschechoslowakei<br />
im Jahr 1945 durch die Rote Armee erinnert<br />
werden. Die Bürgerrechtsbewegung<br />
„Charta 77" hatte wiederholt die Wiedereinführung<br />
des alten Nationalfeiertages gefordert.<br />
Die amtliche Nachrichtenagentur CTK begründete<br />
den Schritt nun mit dem „vermehrten<br />
historischen Bewußtsein für die unersetzliche<br />
Stärke nationaler Traditionen".<br />
wurden 1931 in Schweden und 1932 in<br />
Deutschland (zwangsweise Auflösung<br />
durch die Machthaber) indem zum ersten<br />
Mal Funktionäre des ASB eingesperrt und<br />
Mitglieder in die Illegalität getrieben wurden.<br />
Dies wiederholte sich in der<br />
Geschichte der „Arbeiter-Samariter-Bewegung"<br />
noch öfters, so z. B. 1934<br />
in Österreich, wo die Organisation bereits<br />
10.000 Mitglieder umfaßte.<br />
Die Organisationen, welche noch aktiv<br />
sein konnten, bemühten sich um eine bessere<br />
„internationale Zusammenarbeit"<br />
und hielten u. a. 1936 in Brüssel und 1937<br />
in Antwerpen „internationale Besprechungen"<br />
ab. Zu diesem Zeitpunkt dürfte es<br />
auch in vielen europäischen Ländern,<br />
z. B. Belgien, Holland, Luxemburg u. a.,<br />
Arbeiter-Samariter-Organisationen gegeben<br />
haben, doch sind uns darüber leider<br />
keine Unterlagen genau bekannt. 1938<br />
vereinigten sich die einzelnen Arbeiter-<br />
Samariter-Gruppen Schwedens zur<br />
gemeinsamen Organisation. Im gleichen<br />
Jahr wurde noch eine internationale<br />
Besprechung der Arbeiter-Samariter-Organisationen<br />
in Paris abgehalten.<br />
Mit dem zweiten Weltkrieg und der<br />
damit verbundenen militärischen Besetzung<br />
halb Europas, kam es zur Auflösung<br />
weniger geübten drehten vernünftigerweise um, um<br />
einen anderen, leichteren Gipfel zu besteigen. Es blieben<br />
nur mehr fünf kleine Negerlein, die nach leichter,<br />
aber schöner Kletterei, nach Überquerung eines glitr<br />
zernden Gletschers endlich den Gipfel erreichten! Das<br />
Wunder und die Überraschung kündigten sich schon<br />
auf dem Weg an: eine derart klare und unbeschreibliche<br />
Fernsicht war noch keinem von uns jemals vergönnt gewesen.<br />
Vom Dachstein über Großglockner, Venediger,<br />
Dolomiten bis zu den Schweizer Zentralalpen wanderte<br />
unser Blick über Tausende Gipfel. Dabei war es warm<br />
und windstill, so daß man im Hemd die schmeichelnden<br />
Sonnenstrahlen genießen konnte. Stille Ergriffenheit<br />
über die Schönheit dieser Welt, Gedanken und Erkenntnisse<br />
über den Sinn des Bergsteigens und des Lebens<br />
überhaupt, durchwanderten minutenlang unser<br />
Inneres. Glücklich über die erbrachte Leistung und über<br />
das Erlebte nahmen wir den Abstieg unter unsere Bergsohlen.<br />
Der Nachmittag wurde zum Ausruhen und<br />
Faulenzen in der wärmenden Sonne benutzt, um für<br />
den lustigen Hüttenabend wieder frisch zu sein. Der<br />
Montagmorgen brachte für vier ganz zähe Typen, die<br />
um 5 Uhr dem Bett entflohen, noch einen Höhepunkt.<br />
Nach einstündigem Aufstieg auf die Gößles-Wand,<br />
einem nahen Hausberg, kamen wir gerade zum<br />
Sonnenaufgang zurecht. Unbeschreiblich prächtiges<br />
Farbenspiel drückte noch — und zum wiederholten<br />
Male tiefes Erstaunen und Bewunderung in unsere Seelen.<br />
Der Abschied von der Neuen Reichenberger Hütte —<br />
einem Stück bewahrter Heimat und für viele echte<br />
Bergheimat — gestaltete sich etwas hektisch, zogen<br />
doch schon wieder schwere Regenwolken von Westen<br />
auf. Im Tal angelangt, fielen die ersten Tropfen . . .<br />
Hier sind noch einige Ankündigungen für den<br />
Herbst:<br />
Freitag, 7. Oktober 1988,19.30 Uhr: Sektionsabend im<br />
Schottenkeller — Schottenklause, Wien 1, Freyung 6.<br />
Vortrag: Bergsteigerrechte/Pflichten, Ehrungen, Dias:<br />
Unsere Bergsteigertreffen.<br />
Freitag, 4. November 1988, 19.30 Uhr: Sektionsabend<br />
im Schottenkeller, Diavortrag: Kreta abseits der Touristenstraßen.<br />
Sonntag, 6. November 1988, 8 Uhr: Wanderung: Mirafälle-Steinwandklamm,<br />
Treffpunkt: Shell-Tankstelle<br />
Triesterstr.-Matzleinsdorferplatz.<br />
Freitag, 25. November 1988,19.30 Uhr.- Kegelabend im<br />
Grinzingerhof, 1190 Wien, Grinzinger Allee 86. In den<br />
Wintermonaten planen wir gemeinsame Langlaufsonntage.<br />
Anfrage und Auskünfte: Klaus Seidler, Tel.<br />
52 56 34 Klappe 215/DW, Tel. 46 78 572 privat.<br />
Otto Malik<br />
70 Jahre Ausrufung<br />
der Tschecho-Slowakei<br />
Am 28. Oktober jährt sich zum 70. Male die<br />
1918 in Prag seitens der Tschechen erfolgte<br />
Ausrufung der Tschecho-Slowakei (CSR). Für<br />
uns Sudetendeutsche verbindet sich damit der<br />
Anspruch der damaligen tschechischen Politiker<br />
(und ihrer Nachfolger) auf das Sudetenland,<br />
die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechtes<br />
für uns seitens der Tschechen<br />
und der alliierten Siegermächte und der<br />
Beginn der Zwangseingliederung unseres<br />
Landes und unserer Menschen in den neu entstehenden<br />
Staat. Hätten damals die tschechischen<br />
Politiker nicht nach chauvinistischen<br />
Grundsätzen und aus übersteigerten nationalistischen<br />
Ansprüchen heraus gehandelt, sondern<br />
sich nur auf das wirklich von Tschechen<br />
bewohnte Territorium beschränkt, wäre in äen<br />
Folgejahren sowohl uns Sudetendeutschen<br />
wie auch dem tschechischen Volk selbst viel<br />
Leid und Unrecht erspart geblieben. Der 28.<br />
Oktober 1918 ist kein Ruhmesblatt für die<br />
tschechische Politik. hl<br />
der Arbeiter-Samariter-Organisationen in<br />
den besetzten Ländern (Holland, Belgien,<br />
Frankreich, Dänemark und Norwegen). In<br />
den neutralen Ländern (Schweden,<br />
Schweiz) versuchten die Organisationen,<br />
so gut es möglich war, im Flüchtlingswesen<br />
und wo es nach den damaligen<br />
Bestimmungen der „Genfer Konventionen"<br />
nicht vorgesehen war (Partisanenund<br />
Widerstandskampf), zu helfen. Die<br />
„Genfer Konventionen" galten damals nur<br />
für reguläres Militär.<br />
Am Ende des großen Krieges und inmitten<br />
des Trümmerhaufens, versuchten die<br />
überlebenden Arbeiter-Samariter dort<br />
fortzusetzen, wo sie mit Gewalt an der<br />
Weiterarbeit gehindert wurden. Unter den<br />
ungünstigen Bedingungen wurde bereits<br />
1945 die französische und norwegische<br />
Organisation (letztere als Teil der Volkshilfe)<br />
wiedererrichtet. 1946 wurden die<br />
ersten Gruppen in der französischen Zone<br />
und der englischen Zone in Deutschfand<br />
gegründet. Mit Hilfe der schweizer Organisation<br />
kam es auch 1947 zur Wiedergründung<br />
des Arbeiter-Samariterbundes<br />
Österreichs (kurz ASBÖ genannt) in der<br />
russischen Besatzungszone.<br />
Schluß folgt
Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST<br />
Karte Nordböhmen-<br />
Ostböhmen:<br />
Auf der Kartentasche ist das Rathaus<br />
von Friedland abgebildet. Die Karte umfaßt<br />
auch große Teile Niederschlesiens,<br />
deren Orte in Deutsch/Polnisch bezeichnet<br />
sind. In West-Ostrichtung reicht die<br />
Karte von Böhmisch-Leipa bis Schweidnitz,<br />
umfaßt das gesamte Niederland im<br />
Westen und das gesamte Braunauer<br />
Ländchen im Osten. In Nord-Südrichtung<br />
reicht die Karte von Liegnitz bis Königgrätz.<br />
Das Kernstück der Karte bildet das<br />
Iser- und Riesengebirge. Die Karten können<br />
Sie im Verlagshaus Sudetenland<br />
(Hochstraße 8, 8000 München 80) zum<br />
Preis von je 12,50 DM (zuzüglich Versandkosten),<br />
außerdem auch über Ihre Buchhandlung<br />
bestellen. Falls Sie von dieser<br />
Karte einen Ausschnitt mit eventuellen<br />
Gebietsgrenzen benötigen, setzen Sie<br />
sich mit dem Verlag, bei dem alle Druckrechte<br />
liegen, unmittelbar in Verbindung.<br />
Er ist gerne bereit, mit Ihnen Ihre Wünsche<br />
zu besprechen. Die Ablichtung<br />
dieser Karte ist verboten. Sie ist urheberrechtlich<br />
geschützt.<br />
Wir empfehlen diese Karte allen Landsleuten<br />
und allen Reisenden in diese Region<br />
zur weitesten Verbreitung. Die bisherigen<br />
praktischen Erfahrungen bestätigen<br />
den großen Wert dieser Karten, die eine<br />
bisherige Marktlücke füllen und für Sudetenlandreisende<br />
unverzichtbar sind.<br />
Hugo Theisinger<br />
Das Buch über den<br />
Schicksalskampf der sudetendeutschen<br />
Volksgruppe<br />
von der Besiedelung bis zu<br />
ihrer Vertreibung nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg.<br />
608 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />
55,— DM.<br />
Verlag Hans Obermayer GmbH<br />
Abt. 2-Postfach 127-8938 Buchloe<br />
Im gleichen Verlag erschienen:<br />
Falkenau — Stadt und Land<br />
650 Seiten, 55— DM<br />
Neue Bücher<br />
Egon Theimer „Untergang und Aufstieg",<br />
Gedichte und Aphorismen, Selbstverlag<br />
des Verfassers (D-7858 Weil am<br />
Rhein, Efringer Straße 47, brosch., 51<br />
Seiten).<br />
Freunde der Lyrik werden für dieses im<br />
Dezember 1987 erschienene Gedichtbändchen<br />
sicherlich dankbar sein. Der<br />
1919 in Tepl bei Marienbad geborene aber<br />
im erzgebirglerischen Gottesgab aufgewachsene<br />
Autor enthüllt in einem ganz<br />
kurzen Vorwort, daß die mit diesem Büchlein<br />
vorgelegte Sammlung im Laufe seines<br />
Lebens — allerdings erst nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg beginnend — entstanden<br />
sei. Seither habe er immer wieder versucht,<br />
Erlebnisse und Stimmungsbilder<br />
des Alltags in dichterischer Form nachzuzeichnen<br />
und sie so über den Augenblick<br />
hinaus festzuhalten. Daß diese, den Dichter<br />
anregenden Motive sehr stark subjektiv<br />
waren, das ist aus den Gedichten deutlich<br />
herauszuspüren. Man hat den Eindruck,<br />
daß fast alle in diesem Bändchen<br />
veröffentlichten Dichtungen einer fromm<br />
zu nennenden Haltung entspringen. Das<br />
läßt sich für die Beispiele in den Kapiteln<br />
„Nach dem Krieg", „Tageslauf", „Gebet,<br />
Besinnung, Zeitkritik" ebenso gut sagen,<br />
wie für jene unter den Titeln „Liebe" oder<br />
„Natur". Vielleicht spielt hier die berufliche<br />
Atmosphäre Egon Theimers bewußt oder<br />
unbewußt eine Rolle, der nach dem Prager<br />
Musik- und Germanistikstudium seine<br />
Ausbildung 1949 in Leipzig als Kirchenmusiker<br />
abschloß und in dieser Eigenschaft<br />
dann an der Heiligen-Geist-Kirche<br />
in Basel tätig gewesen ist. Die in „Untergang<br />
und Aufstieg" ausgesprochenen<br />
Gedanken werden für alle jene hilfreich<br />
sein, die für eine Weile der Lautheit des<br />
Alltags entgehen und sich in ein bißchen<br />
besinnliche Stille zurückziehen wollen.<br />
drf.<br />
Hohe Auszeichnung für F. J. Strauß Totengedenken<br />
Freiheit und Selbstbestimmung sind nach<br />
Franz Josef Strauß, dem Bayerischen Ministerpräsidenten,<br />
die Eckpfeiler der Deutschlandpolitik.<br />
Auf der Eröffnungsveranstaltung zum<br />
Tag der Heimat in Berlin erklärte der CSU-<br />
Chef: „Ich sehe es auch in Zukunft als meine<br />
Verpflichtung an, Politik für unsere deutsche<br />
Heimat sowohl mit den Vertriebenen als auch<br />
für die Vertriebenen zu gestalten und durchzusetzen."<br />
Seine Anwesenheit bei dieser Großveranstaltung<br />
brachte er, Strauß, als Bekenntnis<br />
zu allen Heimatvertriebenen.<br />
Strauß, der auf der Berliner Großveranstaltung<br />
mit der „Plakette für Verdienste um den<br />
deutschen Osten und das Selbstbestimmungsrecht"<br />
ausgezeichnet worden ist, formulierte<br />
als Auftrag deutscher Politik, die Verhältnisse<br />
in Europa friedlich, aber mit nicht nachlassender<br />
Zähigkeit und mit langem historischen<br />
Atem so zu gestalten, daß alle Menschen in<br />
ihrer angestammten Heimat unter menschenwürdigen<br />
Bedingungen leben können. Strauß:<br />
„Wer würde schon in die ehemalige Heimat<br />
zurückkehren, solange ihm dort für uns selbstverständliche<br />
Menschen- und Bürgerrechte<br />
verweigert werden; wer würde sich den politischen<br />
und gesellschaftlichen Zwängen des<br />
„realen Sozialismus" mit seinen entsetzlichen<br />
wirtschaftlichen und sozialen Formen ausliefern!"<br />
Die Zuwanderer und Spätaussiedler „mit<br />
deutscher Abstammung", die jetzt in die Bundesrepublik<br />
kämen, betonte Strauß, seien<br />
keine Asylsuchenden aus fremden oder gar<br />
exotischen Ländern, sie seien Deutsche, die<br />
unter Deutschen leben wollen, ihnen gehöre<br />
unsere uneingeschränkte Solidarität, sie seien<br />
unsere Mitbürger „ohne wenn und aber".<br />
Landsmannschaftliche<br />
Gedanken zur Urlaubszeit<br />
Der Sommer mit seinen leuchtenden<br />
Tagen verlockte zum Wandern in Wald<br />
und Flur oder zu Siestastunden im<br />
beschatteten Liegestuhl. Da schweiften<br />
mitunter die Gedanken ohne rechtes Fernziel<br />
dahin, gleichwohl von fernher gesteuert.<br />
Vor allem dann, wenn freundliche<br />
Grüße von ringsum ins Berghäuschen flatterten.<br />
Sie einzeln zu erwidern, dazu<br />
fehlte es diesmal besonders an der nötigen<br />
Zeit, denn die letzten Handgriffe<br />
waren an unsere beim Stocker-Verlag im<br />
Endstadium befindliche Dokumentation<br />
„Der Weg in die neue Heimat" anzulegen.<br />
Das über 300 Seiten umfassende<br />
Gemeinschaftsbuch unserer fünf Volksdeutschen<br />
Landsmannschaften in der<br />
Steiermark, der Buchenländer, Deutsch-<br />
Untersteirer, Donauschwaben, Gottscheer,<br />
Siebenbürger und Sachsen und<br />
Sudetendeutschen, war nochmals auf allfällige<br />
Unzulänglichkeiten durchzusehen.<br />
Wie wichtig das war, möge an einem einzigen<br />
Beispiel erläutert werden. Eine Historikerin,<br />
ihres Zeichens Dr. phil., brachte es<br />
fertig, an 13 Stellen die landläufige Kurzform<br />
für Tschechoslowakische Republik,<br />
CSR, also die Abkürzung für jenes Staatengebilde,<br />
das in der Nachfolge eines Teiles<br />
der ehemals mächtigen Monarchie<br />
rund 3 Jahrzehnte bestand in die heutige<br />
ÖSSR unzuwandeln, in quasi prophetischer<br />
Vorwegnahme künftiger Entwicklungen<br />
...<br />
Welch erschütternde Unkenntnis, welch<br />
schmerzliche Unwissenheit in historischen<br />
Tatsachen herrscht da doch in<br />
unserer Nachfolgegeneration! Sogar dort,<br />
wo das abgeschlossene Universitätsstudium<br />
der Geschichte eine derart blamable<br />
Verwechslung ausschließen müßte! Und<br />
welch eine dringende Verpflichtung<br />
erwächst uns, den Erlebniszeugen, immer<br />
wieder unsere historische Vergangenheit<br />
des jüngeren Zeitgenossen darzulegen!<br />
Doch auch erfreuliche Erwägungen<br />
wurden angeregt, wenn gute Nachrichten<br />
sich einfanden. So etwa das muntere und<br />
anschaulich gehaltene Schreiben aus Att-<br />
nang-Puchheim, in dem unsere liebe Lm.<br />
Mia Urnitsch über die so wohlgelungene<br />
Feier ihres 90. Geburtstages berichtet und<br />
ihre Tochter Ria Seierl sich in Herzlichkeit<br />
an die geselligen Zusammenkünfte unserer<br />
Grazer Landsleute erinnert. Oder die<br />
freundlichen, von einem entzückenden<br />
Lichtbild des „diamantenen Ehepaares"<br />
Möhler begleiteten Zeilen aus Judenburg.<br />
Oder die Anzeige vom gemeinsam begonnenen<br />
Lebensweg unserer Lmn. Ute<br />
Lodgman v. Auen mit Dr. Sieghard Straka<br />
in Graz. Daß Freude jedoch nicht ungetrübt<br />
bleiben darf, bewies die Trauerkunde<br />
vom Heimgang unseres langjährigen ehemaligen<br />
Deutschlandsberger Obmannes,<br />
Lm. Wilhelm Fellinghauer, und erst kürzlich<br />
vom Tod der Gattin des Obmannes<br />
von Köflach, Lm. Max Bertivoglio.<br />
Vom Südmährertreffen aus Geislingen/Steige<br />
grüßte uns unsere stv. Frauenreferentin,<br />
Lm. Hilde Lerch, mit einer<br />
Karte, die das Heimatdenkmal des Kreises<br />
Znaim in Unterretzbach zeigt, dessen<br />
Inschrift „Heimatrecht ist Menschenrecht"<br />
allein schon das Nachsinnens wert ist.<br />
Aus dem Westerwald, genaugenommen<br />
aus Diez an der Lahn, trafen Urlaubsgrüße<br />
unseres Stv. Grazer Stadtobmannes<br />
Franz Schmid und Gattin Erika ein,<br />
und ebensolche kamen von unserer trauten<br />
Lmn. Elisabeth Seefried mit Familie<br />
aus ihrem niederösterreichischen „Geisterschloß"<br />
bei Laa/Thaya. Und dies lenkt<br />
die Gedanken wieder nach dem Süden,<br />
wohin unsere Bundesfrauenreferentin,<br />
Lmn. M. M. Reichel, zur diesjährigen<br />
Frauentagung auf den Kahlenberg einlud.<br />
Erwartungsvolle Vorfreude knüpft sich<br />
daran, die nicht nur von der Aussicht auf<br />
ein Wiedersehen mit unseren Amtsträgerinnen<br />
aus dem übrigen Bundesgebiet,<br />
sondern auch im Hinblick auf mancherlei<br />
zu empfangende Anregung und Ermutigung<br />
zu künftiger landsmannschaftlicher<br />
Arbeit genährt wird. So möge denn ein<br />
gutes und erfolgreiches neues Arbeitsjahr<br />
seinen Anfang nehmen.<br />
Dr. Jolande Zellner<br />
Landsleute und Freunde der<br />
Bezirksgruppe Wels<br />
Wie alljährlich, wollen wir auch heuer wieder<br />
am 26. Oktober 1988 unseren Herbstausflug<br />
durchführen. Als Reiseziel haben wir die leicht<br />
hügelige Landschaft des nördlichen Waldviertels,<br />
nämlich die „Blockheide bei Gmünd" in<br />
NÖ. gewählt. Wir wollen eine gemütliche Wanderung<br />
für jung und alt durch dieses wunderschöne<br />
Gebiet machen. Abfahrt: 26. Oktober<br />
1988, Nationalfeiertag, 7.30 Uhr Autobusbahnhof<br />
gegenüber Hauptbahnhof Wels. Regiebeitrag:<br />
S 50.— pro Person. Da wir die Größe des<br />
Busses festlegen müssen, ersuchen wir um<br />
eheste Anmeldung unter Tel. 0 72 42/71 50<br />
(Schaner), 0 72 42/83 42 85 (Ruprecht). Wir<br />
hoffen, daß viele mitfahren können und freuen<br />
uns auf einen schönen, gemeinsamen Tag.<br />
Bestellschein für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „<strong>Sudetenpost</strong>", Postfach 405, 4010 Linz.<br />
Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.<br />
Ich bestelle die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
Name:<br />
Straße.<br />
Plz.: Ort:<br />
zum Heimattag<br />
Der Auftakt zum Heimattreffen 1988 war dem<br />
Gedenken der Toten gewidmet. Im Weiheraum<br />
des Äußeren Burgtores gedachte der SLÖ-<br />
Bundeskulturreferent Prof. Wolf Kowalski besonders<br />
der zivilen Opfer. Einen Schwerpunkt<br />
bildete das Schicksal der sudetendeutschen<br />
Juden und Sozialdemokraten. Abschließend<br />
sprach der Bundesvorsitzende der SLÖ-Bundesversammlung<br />
Min.-Rata. D. Dr. Hans Halva<br />
Worte des Gedenkens in der Krypta, dem<br />
österreichischen Heldendenkmal, welche den<br />
Toten der Weltkriege gewidmet ist. Das erste<br />
Opfer des Ersten Weltkrieges, Erzh. Thronfolger<br />
Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie,<br />
Fürstin Hohenberg, die am 28. Juni 1914 in Sarajevo<br />
von tödlichen Schüssen niedergestreckt<br />
wurden. Dies hat den ersten Weltbrand ausgelöst.<br />
Dr. Halva gedachte auch der Soldaten des<br />
zweiten Weltkrieges, der Opfer des Bombenterrors,<br />
der Konzentrationslager. Und der Opfer<br />
auf einsamen Straßen, wo sie liegengelassen,<br />
erschlagen, gehängt, einsam verbluteten. „Tot<br />
ist nur, wer vergessen ist. Sie aber sind bei uns,<br />
weil sie für uns nicht gestorben sind, sondern<br />
nur aufgehört haben, sterblich zu sein. Sie stehen<br />
in unseren Reihen und mahnen zum Frieden."<br />
Priestergedenktage<br />
in Österreich<br />
60 Jahre Priester: 5.7, G. Rat, Pfr. Josef Jiranek,<br />
Engerthstr. 146/5/22, A-1210 Wien (Olmütz).<br />
50 Jahre Priester: 5. 7., Pfr. Rudolf Brock,<br />
A-3491 Eisarn 67 (Brunn); 5.7, Pfr. Franz Kovacic,<br />
A-3931 Rieggers (Brunn); 17.7, Prior P. Nivard<br />
Fuchs OSM, A-6111 Volders (Budweis);<br />
15. 8., R Josef Fiedler SJ, Sillgasse 8, A-6010<br />
Innsbruck (Leitmeritz); 24. 8., R Stephan<br />
Zloch, Rambergstr. 6, 8000 München 40<br />
(Slow.).<br />
40 Jahre Priester: 11. 7, Prof. DDR. Ernst<br />
Hirschbrich, Schedifkaplatz 3/18, A-1120 Wien<br />
(Brunn).<br />
80. Geburtstag: 27. 9., R Franz Huschka<br />
C.Ss.R., Eichbüchlerstr. 82, A-1801 Katzelsdorf.<br />
75. Geburtstag: 21. 9., G. Rat Karl Schneider,<br />
Scheideldorf 35, A-3800 Göpfritz (Brunn);<br />
25. 9., Pfr. Josef Mathe, Dachsberggasse 12/T.<br />
4/3. St., A-3500 Krems (Budweis).<br />
70. Geburtstag: 13.7, Rel.-Prof. G. Rat Ludwig<br />
Blahut, Reichratsstr. 3, A-1010 Wien I (Olmütz).<br />
65. Geburtstag: 10. 8., P. Theobald Stibitz,<br />
Blaiken 50, A-6351 Scheffen-Blaiken.<br />
60. Geburtstag: 12. 7, R Konrad Thimm<br />
SVD, A-2471 Rohrau 50 (Brunn).<br />
Lieber „neuer" Leser!<br />
Heute erhalten Sie zum ersten Mal die<br />
SUDETENPOST — die einzige in Österreich<br />
erscheinende Zeitung der Sudetendeutschen<br />
— zugesandt. Ihre Anschrift<br />
wurde uns von langjährigen Abonnenten<br />
mitgeteilt. Vielleicht sind Sie schon Bezieher<br />
der Heimatzeitung für Ihren Heimatort<br />
oder -kreis — aus dieser erhalten Sie allgemeine<br />
Informationen über das Geschehen<br />
aus Ihrem nächsten Bereich.<br />
Aber wichtige und wertvolle Informationen<br />
für die sudetendeutschen Landsleute<br />
in Österreich (z. B. in Pensions- und<br />
Rentenangelegenheiten, besondere Hinweise,<br />
Festveranstaltungen, interessante<br />
Artikel u. v. a. m.) kann eben nur die<br />
SUDETENPOST bieten!<br />
Überzeugen Sie sich selbst, lesen Sie<br />
diese Probenummer! Treten auch Sie der<br />
großen Leserfamilie bei, denn je mehr<br />
Landsleute unsere Zeitung abonnieren,<br />
umso mehr Informationen können wir bieten.<br />
Bedenken Sie dabei eines: Je stärker<br />
wir sind, umso mehr können wir für die<br />
Belange unserer Volksgruppe eintreten!<br />
Denn: Einigkeit macht stark — und dazu<br />
gehört auch der Bezug dieser unserer<br />
aHer Zeitung!<br />
Im 14tägigen Rhythmus erscheinen<br />
jährlich insgesamt 24 Nummern (davon<br />
zwei als Doppelnummern) und das<br />
Jahresabonnement kostet derzeit S143.—<br />
(monatlich nur S12.—). Wahrlich kein großer<br />
Betrag, den man sich nicht leisten<br />
könnte!<br />
Wir würden uns sehr freuen, auch Sie<br />
bald zu unseren ständigen Lesern zählen<br />
zu können! Ihre Redaktion
8 SUDFTENPOST Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />
Sudetendeutsche<br />
Förderpreisträger 1988<br />
Die kulturellen Förderpreise 1988 der<br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
wurden von der Kulturpreis-Jury wie folgt<br />
vergeben:<br />
Den Förderpreis für Musik erhielt der<br />
Komponist und Musiker Thams Lachnit,<br />
Regensburg, dessen Eltern aus Heizendorf<br />
an der March stammen;<br />
den Förderpreis für Bildende Kunst die<br />
Glaskünstlerin und Designerin Ulrike<br />
Umlauf-Orrom, München (Eltern aus<br />
dem Altvatergebirge);<br />
den Förderpreis für ausübende Kunst<br />
die Opernsängerin Monika Brustmann,<br />
Viersen, deren Eltern aus Südmähren<br />
kommen;<br />
den Förderpreis für Darstellende Kunst<br />
die Tänzerin Katharina Grill, München<br />
(Vater aus dem Böhmerwald);<br />
den Förderpreis für Wissenschaft der<br />
Historiker Dr. Andreas Luh, Bochum, der<br />
einer Reichenberger Familie entstammt;<br />
der Förderpreis für Volkstumspflege<br />
schließlich wurde dem in paurischer<br />
Mundart singendem Duo Wolfgang<br />
Jäckel (Vater aus Untermaxdorf bei<br />
Gablonz) und Gerd Geißler aus Fichtelberg<br />
zuerkannt.<br />
Die Förderpreise der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft werden an junge<br />
Künstler und Wissenschaftler verliehen,<br />
Neue Bücher<br />
Erhard Ducke:<br />
„Vokabeln sudetendeutscher Mundart<br />
in Nordböhmen"<br />
112 Seiten, brosch., Selbstvlg., 1988,<br />
DM 10.—.<br />
Unter dem besonderen Titel „Vokabeln"<br />
hat der Bodenbacher Erhard Ducke uns<br />
ein Büchlein beschert, für das wir ihm<br />
dankbar sein können. Es handelt sich um<br />
eine Sammlung von etwa 2500 Wörtern<br />
und Redensarten der Mundart und Umgangssprache<br />
in den Heimatkreisen Tetschen-Bodenbach<br />
und Böhm.-Leipa.<br />
Wenn man bedenkt, daß etwa 800 Wörter<br />
nötig sind, um sich mit der Umwelt verständigen<br />
zu können („Basic-English" umfaßt<br />
sogar nur 600 Wörter), dann hat<br />
Ducke praktisch den gesamten einfacheren<br />
Wortschatz unserer heimischen Sprache<br />
erfaßt und dem Hochdeutschen<br />
gegenübergestellt.<br />
Wie der Titel des Büchleins ausdrückt,<br />
sieht dieses aus wie ein Vokabelheft (Format<br />
knapp DIN A 5). Es ist in unserer angestammten<br />
Frakturschrift gedruckt, die<br />
hier „als köstliche Erinnerung wieder auflebt",<br />
wie der Autor betont. Da er diese Lettern<br />
in keiner Druckerei auftreiben konnte,<br />
hat er sie selbst gemacht: Aus einer alten<br />
Schulbibel abgezeichnet und in leserlicher<br />
Größe einem Computer eingefüttert.<br />
Modernste Technik im Dienste der Nostalgie.<br />
Zum Wortschatz und den mundartlichen<br />
Formen sagt der Autor selbst, daß<br />
sich bei ihm neben dem Tetschen-Bodenbacher<br />
Sprachfundus auch Fränkisches,<br />
Sächsisches und Schlesisches niedergeschlagen<br />
hat. Außerdem muß berücksichtigt<br />
werden, daß selbst innerhalb unseres<br />
Heimatkreises erhebliche Unterschiede<br />
zwischen der Volkssprache z. B. im oberen<br />
Eulautal und im Raum Kamnitz-Steinschönau<br />
bestanden. Es wäre somit Beckmesserei,<br />
wenn man gegen das eine oder<br />
andere Vokabel, dessen Schreibung und<br />
Lautung (z. B. „ban" oder „bein", „k" oder<br />
»g u , X oder „d", „p" oder „b", Zusammenoder<br />
Getrenntschreibung) Einwände erheben<br />
wollte. Ergänzungen kann jeder<br />
selbst vornehmen.<br />
Alles in allem sind die „Vokabeln" eine<br />
Freude. Der Erwerb kann jedem heimatverbundenen<br />
Landsmann empfohlen werden.<br />
Bestellungen sind zu richten an: Erhard<br />
Ducke, 4790 Paderborn 1, Josef-<br />
Schroder-Straße 64, unter Beifügung von<br />
DM 10.— (einschließlich Versandkosten).<br />
die der sudetendeutschen Volksgruppe<br />
entstammen oder einen Beitrag mit sudetendeutschem<br />
Bezug geleistet haben. Die<br />
Preise sind mit je DM 2000.— dotiert.<br />
Die Förderpreise 1988 werden im Rahmen<br />
der Tagung des Sudetendeutschen<br />
Kulturrates vom 11. bis 13. November in<br />
Bad Homburg vor der Höhe verliehen. Der<br />
Kulturrat, die Gemeinschaft der kulturellen<br />
Institutionen und Verbände der sudetendeutschen<br />
Volksgruppe, wird wichtige<br />
Grundsatzfragen der Kulturarbeit beraten,<br />
so z. B. das nun vorliegende Aktionsprogramm<br />
der Bundesregierung zur Fortführung<br />
der ostdeutschen Kulturarbeit oder<br />
die Museumskonzeption der Sudetendeutschen.<br />
Im Anschluß an die Tagung findet am<br />
Sonntag, dem 13. November, eine<br />
Gedenkveranstaltung in der Frankfurter<br />
Paulskirche statt. Die Festansprache zum<br />
Thema „Der Kampf für die freiheitliche<br />
Verfassung und die Fortwirkungen der<br />
Paulskirche in der Gegenwart (unter<br />
besonderer Berücksichtigung der sudetendeutschen<br />
Abgeordneten)" hält Professor<br />
Dr. Wilfried Fiedler, Universität<br />
Saarbrücken. Als weiterer Redner hat der<br />
Präsident des Hessischen Landtages,<br />
Klaus Peter Müller, sein Kommen zugesagt.<br />
Bitte an die Kaplitzer<br />
Freistadt im Mühlviertel wird die Patenschaft<br />
über die Vertriebenen aus Kaplitz<br />
im Böhmerwald übernehmen. Aus diesem<br />
Anlaß planen die ehemaligen Kaplitzer die<br />
Herausgabe einer Festschrift, in der über<br />
die Geschichte der Bezirksstadt Kaplitz<br />
und ihre Bewohner, über historische Persönlichkeiten<br />
aus Kaplitz und wie zum<br />
Beispiel über den berühmten Schulmann<br />
Ferdinand Kindermann Ritter von Schulstein<br />
und über vieles mehr berichtet werden<br />
soll. Ich ersuche alle Kaplitzer um<br />
Übersendung von Berichten, Dokumenten<br />
und Bildmaterial. Zusendung, bitte, an<br />
Maria Huemer-Louda, 1140 Wien, Hadikgasse<br />
170/1/8.<br />
Wien<br />
= Bezirksgruppe<br />
Wien und Umgebung<br />
Der erste Stammtisch nach den Ferien am Freitag,<br />
dem 9. September, wie üblich beim Heurigen abgehalten,<br />
vereinte wieder eine stattliche Anzahl unserer Mitglieder.<br />
Alles in allem war es ein gemütlicher Abend,<br />
bei dem die vergangene Urlaubszeit besprochen und die<br />
zukünftige Arbeit geplant wurde. Unser Oktober-<br />
Stammtisch ist für Freitag, den 7. Oktober 1988, um<br />
19.30 Uhr im Restaurant „Zum Gollo", Goldschlagstraße<br />
33, Ecke Benedikt-Schellinger-Gasse, 1150 Wien,<br />
angesetzt. Es soll diesmal über die Zukunft unserer<br />
Volksgruppe gesprochen werden — wie wir uns diese<br />
vorstellen und wie es weitergehen soll. Aus Gründen<br />
der besonderen Aktualität dieses Themas, das für uns<br />
alle von großem Interesse sein müßte, hoffen wir auf<br />
zahlreichen Zuspruch und viele Diskussionsbeiträge.<br />
= Brüxer Volksrunde in Wien<br />
Samstag, den 17. dieses Monats, fand die erste<br />
herbstliche Zusammenkunft nach den Urlauben der<br />
Brüxer Volksrunde statt. Es fehlen uns zwei Heimatschwestern,<br />
die immer bei uns waren sehr, und zwar<br />
Hschw. Krzywon und Grünert, leider durch Krankheit<br />
bedingt! Sehr gefreut hat sich die Leiterin der Volksrunde,<br />
daß Hschw. Rudolf aus Köpitz zu uns gefunden hat.<br />
Hbr. Fritsch brachte interessante Ausschnittes seines Lebens.<br />
Die nächste Zusammenkunft am 15. Oktober im<br />
Stammlokal, ab 15 Uhr, steht im Zeichen der heimatlichen<br />
Kirchweih mit echtem, heimatlichem Klekselkuchen<br />
und hoffentlich zahlreichem Besuch und viel guter<br />
Laune! Merkt Euch diesen Samstag vor und kommt<br />
recht zahlreich!<br />
Erzgebirge in Wien<br />
Der Heimatnachmittag nach der Sommerpause am<br />
Samstag, den 3. September 1988, war recht gut besucht<br />
und die Obmannstellvertreterin Frau Günther-Kalla,<br />
konnte in Abwesenheit des Obmannes Herrn A.<br />
Schmidl, welcher „auf Reisen war", alle Anwesenden<br />
herzlich begrüßen. Etliche Landsleute haben sich entschuldigt.<br />
Als Gäste waren Fr. Grünt und Fr. Janda,<br />
beide gebürtige Saazer, gekommen, sie wurden mit viel<br />
Applaus begrüßt. Fr. Günther hat insbesondere auf den<br />
Sudetendeutschen Heimattag in Wien und Klosterneuburg<br />
vom 23. bis 25. September hingewiesen. In gewohnt<br />
humorvoller Weise wurden vom Schriftführer<br />
W. Reckziegel die Geburtstage vom August und Sep-<br />
temberverlautbart, wobei allen herzlich gratuliert wurde,<br />
insbesondere der „Halbrunden 75er" Rosa Zeman.<br />
Anschließend konnten wir einen musikalisch bespielten<br />
Film vom letzten Sudetendeutschen Tag in Wien<br />
1983 von Franz und Gerda Mayer sehen und als Dias<br />
zeigten W. und T. Reckziegel Bilder vom Sudetendeutschen<br />
Tag in München 1988 sowie Veranstaltungen und<br />
dem Ausflug; alle Vorführungen haben einen Rückblick<br />
gezeigt, worüber alle sich sehr gefreut haben.<br />
Reckziegel<br />
= Heimatgruppe Freudenthal/ =<br />
Altvater in Wien<br />
Zum 30. Mal fuhren die Mitglieder der Heimatgruppe<br />
Freudenthal/Altvater in Wien mit ihren Gästen am<br />
11. September nach Gumpoldskirchen, um im Gedenken<br />
an den Köhlerberg in der dortigen Deutsch-Ordens-Kirche<br />
die hl. Messe zu feiern. Zelebriert wurde<br />
sie von Pater Bernhard Demel, welcher uns in seiner<br />
Predigt mit dem Gedanken zu der Wallfahrtskirche zurückführte,<br />
welche in unserem Leben daheim eine so<br />
bedeutende Rolle gespielt hat. Der Monat Mai, der Marienverehrung<br />
gewidmet, führte uns zu unzähligen Andachten<br />
in die Köhlerbergkirche, die Sonnwendfeiern<br />
im Juni sind bis heute unvergessen und wurden auf Hadersfeld<br />
durch Jahre von dem seinerzeitigen Obmann<br />
Walter Olbrich, in alter Tradition, weitergeführt. Am<br />
Rande seien nur erwähnt die vielen einzelnen persönlichen<br />
Erinnerungen, die jeden von uns mit dem Köhlerberg<br />
verbinden und bis in unsere Tage hinübergerettet<br />
wurden. Im Kremsmünstererhof wartete man bereits<br />
mit dem Mittagessen. Auch Gäste aus der Bundesrepublik<br />
hatten ihren Aufenthalt in Wien dazu benützt, mit<br />
dieser Andacht und das anschließende Zusammensein<br />
zu erleben. Im gemütlichen Teil ehrte man, wie immer,<br />
die Geburtstagskinder des Monats September mit unserem<br />
Lied. Ein Jubilar stand diesmal im Mittelpunkt,<br />
Lm. und Ehrenmitglied Hans Nitsch hatte vorher alle<br />
schon schriftlich zu einem Glas Wein anläßlich seines '<br />
80. Geburtstages eingeladen und nach den herzlichen<br />
Gratulationswünschen für ihn war er es, der im Rückblick<br />
an die ersten Zusammenkünfte in Gumpoldskirchen<br />
im Gedenken an den Köhlerberg erinnerte, welche<br />
zur jährlichen Tradition geworden sind. Nach seinen<br />
Dankesworten für die besondere Ehrung endete er mit<br />
dem Hinweis, wer Kummer und Sorgen hätte, der solle<br />
doch nur zu den Landsleuten gehen, die verstehen jeden<br />
in aller erster Linie. Es wurde viel gelacht und gewitzelt,<br />
das Wetter war spätsommerlich schön und alle gingen<br />
wieder bereichert nach Hause, mit den Gedanken bereits<br />
beim nächsten Zusammentreffen am 8. Oktober<br />
im Restaurant Musil, wo, wie alljährlich, die Schles.<br />
Kirmes gefeiert wird. I. R.<br />
= „Hochwald"-Wien = =<br />
Das Mandelsteintreffen am 27. August war heuer ein<br />
ganz großes Erlebnis. Unsere Berichterstatterin für<br />
Glaube und Heimat, Frau Rosi Fassl, hatte mit ihrer<br />
Spendenaktion zur Anschaffung einer Wallfahrtsfahne<br />
zu Maria Trost in Brünnl so großen Erfolg, daß die Fahne<br />
heuer am Mandelstein eingeweiht werden konnte.<br />
Die Idee von unserer Heimatfreundin Rosi wurde von<br />
unserem Heimatfreund Leo Höcker aus Strobnitz<br />
(Schinko) unterstützt. Mit seiner Skizze vom Gnadenbild<br />
und der Kirche von Brünnl hatte er zur Anfertigung<br />
großen Beitrag geleistet. Die Fahnenpatin ist Fr.<br />
Anna Keindl aus Deutsch-Reichenau. Und die Fahnenjungfern<br />
waren zwei Mädchen aus der Klemensgemeinde<br />
Gmünd. Der Fahnenträger war Herr Karl Müller<br />
jun. aus Bieberschlag. Herr Müller sowie Frau Keindl<br />
haben ihre jetzige Heimat in Wien. Zum 100. Gründungsjahr<br />
vom Böhmerwaldbund hat Herr Malermeister<br />
Jaksch aus Gratzen eine Fahne gespendet, welche er<br />
selbst nach vorhandener Unterlage auf Seide gezeichnet<br />
hat. Die Patenschaft dazu hat Frau Anna Holzer (Radler),<br />
Strobnitz, übernommen. Sie konnte bedauernswerterweise<br />
krankheitshalber nicht kommen. Ihre Vertretung<br />
war Gerti Heinrich (Ebhard), Strobnitz. Das<br />
Heimattreffen war schon seit langem nicht so zahlreich<br />
besucht wie heuer. Ein Zeichen dafür ist das Wallfahrten<br />
nach Brünnl, wo die Pilger von nah und fern herkommen,<br />
das unseren Landsleuten noch in Erinnerung<br />
ist, und die dieses Fest heuer nicht versäumen wollten.<br />
Wir hoffen, daß wir mit dem Gnadenbild „O Maria,<br />
Trösterin der Betrübten" noch oft vom Mandelstein hinüber<br />
unsere unvergessene Heimat grüßen können.<br />
Nikolsburg<br />
Am 14. September war der Saal im neuen Vereinslokal<br />
„Wienderwald", Wien 15, Mariahilferstraße 156, bis<br />
auf den letzten Platz gefüllt, obwohl noch zahlreiche<br />
Späturlauber fehlten. Neben 80 Vereinsmitgliedern,<br />
von denen 8 im September ihren Geburtstag feierten,<br />
konnten zwei Dutzend Gäste begrüßt werden, worunter<br />
sich erfreulicherweise auch junge Landsleute befanden.<br />
Obmann Elsinger konnte darauf verweisen, daß<br />
der Verein in seinem einjährigen Bestehen schon beachtliche<br />
Erfolge aufweisen kann. Auszugsweise verlas<br />
er zwei Dutzend begeisterte Zuschriften zum heuer erschienenen<br />
Heimatbuch und bedauerte, daß noch keine<br />
Berichtigungen eingegangen sind, da in Kürze die zweite<br />
Auflage in die Buchbinderei geht und vorher ein<br />
Richtigstellungs- und Ergänzungsblatt gedruckt werden<br />
soll. Am 7. Oktober um 11 Uhr vormittags wird in<br />
der Hörfunksendung „Was gibt es Neues in Niederösterreich"<br />
(Ö-Regional) eine Buchbesprechung mit Interview<br />
gebracht. Auch hinsichtlich der Ausgestaltung der<br />
Gedenkstätte am Schweinbarther Berg wurden bereits<br />
Erfolge erzielt. Der Südmährische Landschaftsrat hatte<br />
eine Granittafel mit Landkarte von Deutsch-Südmähren<br />
gestiftet, die am 5. 6. 1988 geweiht wurde. Bezüglich<br />
des nächsten, vom Dachverband und vom Landschaftsrat<br />
gemeinsam geplanten Bauabschnittes (Erinnerungstafeln<br />
der 4 Heimatkreise) führte Obmann Elsinger<br />
den ganzen Sommer über verschiedene Gespräche<br />
mit Künstlern. Darüberhinaus legte er beim Monatsabend<br />
den Entwurf für die Gedenktafel Nikolsburg<br />
mit Panoramabild vor, die 1989 zur Ausführung kommen<br />
soll. Als Höhepunkt des Abends brachte Landsmann<br />
Josef Mord seinen Film über die Fahrt durch Südmähren<br />
nach Prag zur Vorführung, wo uns in eindrucksvollen<br />
Bildern der Verfall der deutschen Häuser<br />
in Südmähren vor Augen geführt wurde. Ein Prozeß,<br />
der sich zwar langsamer als in Rumänien, aber genau so<br />
folgerichtig vollzieht. Die Erhaltung des Kulturgutes<br />
findet nur in der schönen Stadt Prag statt, wo es für den<br />
Tourismus wichtig ist. Die Anwesenden harrten bis<br />
zum Ende des Filmvortrages aus und spendeten Josef<br />
Mord reichen Beifall. Für den Verein und das Heimatbuch<br />
sind seit Juni in Österreich rund S 13.000 an Spenden<br />
eingegangen. Aus Platzmangel danken wir vorläufig<br />
allen Spendern an dieser Stelle gemeinsam, um demnächst<br />
eine Spendenliste zu bringen.<br />
.Bund der Nordböhmen'<br />
Liebe Landsleute! Wir haben ein neues Treff-Lokal<br />
für unseren Bund der Nordböhmen! Neugierig bin ich<br />
— und deshalb habe auch ich mir das neue Lokal schon<br />
angesehen und ich war angenehm überrascht. Es befindet<br />
sich am äußeren Gürtel, 1150 Wien, Neubaugürtel<br />
Nr. 33. Es ist die Gaststätte Diem (Ecke Sorbaitgasse),<br />
ein wirklich nettes Lokal. Das „Jägerstüberl" (eigentlich<br />
eine große „Stube" mit einer Trennwand zum vorderen<br />
Raum) ist für uns bestimmt. Wir wären also wieder einmal<br />
unter uns. Das Lokal ist zu erreichen: mit den Straßenbahnlinien<br />
8,18, 49 bis Urban-Loritz-Platz, mit der<br />
Stadtbahn bis Burggasse-Stadthalle. Die Treffen sind<br />
wie immer jeden zweiten Samstag im Monat, von Oktober<br />
bis März, ab 15 Uhr, ab April bis Juli ab 16 Uhr.<br />
Termine: 23.-25. 9. 1988: Sudetend. Heimattag in<br />
Wien und Klosterneuburg; 8. 10. 1988: Seminar f. d.<br />
mittlere Generation (SLO-Landesverband); 9.10.1988:<br />
1. Monatstreffen des Bundes d. Nordböhmen in Wien,<br />
1150 Wien, Neubaugürtel 33, ab 15 Uhr, Gaststätte<br />
Diem; 5. 11. 1988: Ost.-Sudetd. Volkstanzfest in der<br />
Babenbergerhalle Klosterneuburg; 12. 11. 1988: unser<br />
zweites Monatstreffen, Gaststätte Diem, Neubaugürtel<br />
33; 11.12.1988: Unsere Vorweihnachtsfeier, Gaststätte<br />
Diem, 1150 Wien, Neubaugürtel 33, Beginn 15 Uhr.<br />
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns mit weiterhin<br />
vielen Landsleuten treffen könnten.<br />
Thaya<br />
Trauerfälle: Siegfried Bicherl, geb. 29. 12. 1923 in<br />
Guldenfurth, gest. 4. 9.1988 in Wildendürnbach; Werner<br />
Obermüller, gest. 21.8.1988 in Wien. Wir ehren sie<br />
in treuem Gedenken! Wichtiger Hinweis! Samstag, 15.<br />
Oktober: Grenzlandfahrt über Staatz, Laa a. d. Thaya,<br />
Besichtigung des Museums „Thayaland", Wulzeshofen,<br />
Pernhofen, Zwigerndorf, in Haugsdorf ist das Mittagessen,<br />
dann geht es weiter nach Unterretzbach. Abfahrt<br />
ist um 7 Uhr Westbahnhof, Felberstraße. Fahrpreis<br />
S120.—. Anmeldung ist im Thayaheim jeden Dienstag<br />
und Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr, Tel. 87 39 53.<br />
Sonntag, 16. Oktober: Monatsversammlung, Restaurant<br />
Musil, Wien 6, Mollardgasse. Samstag, 22. 10.<br />
1988: „Südmährertag" mit Kirtag, Kolping Zentral,<br />
Wien 6, Gumpendorfer Straße 39, Trachten sind erwünscht.<br />
Sonntag, 20. November, 15 Uhr Monatsversammlung,<br />
Restaurant Musil, Wien 6, Mollardgasse 3.<br />
Sonntag, 18. Dezember, 11.15 Uhr „99er-Gedenkmesse"<br />
in Wien 9, Votivkirche. Sonntag, 18. Dezember, 15<br />
Uhr, Vorweihnachtsfeier der Landsmannschaft Thaya,<br />
Bund der Südmährer in Österreich, Restaurant Musil,<br />
Wien 6, Mollardgasse 3.<br />
Am 18. September fand die erete Zusammenkunft<br />
der Landsmannschaft „Thaya" nach den Sommermonaten<br />
im Restaurant „Musil" statt. Obmannstellvertreter<br />
Reg. Ludwig Hörer eröffnete pünktlich um 15 Uhr die<br />
Monatsversammlung, begrüßte die Ehrengäste, insbesondere<br />
Lm. Dr. Halva mit Gattin sowie Lm. Hans Lederer,<br />
der mit Gattin, Tochter, Schwiegersohn und Enkerl<br />
erschienen war und vor allem alle anwesenden<br />
Landsleute. Obmannstv. Hörer entschuldigte Obmann<br />
Dkfm. Hans Ludwig, der leider durch anderweitige<br />
Verpflichtungen verhindert war, an diesem Treffen teilzunehmen,<br />
und übermittelte an alle Anwesenden herzliche<br />
Grüße von Obmann Ludwig. Anschließend gratulierte<br />
er noch allen, die in den vergangenen Monaten<br />
Geburtstag hatten^ denen man mangels Zeit nicht gratulieren<br />
konnte. Gab dann die in letzter Zeit verstorbenen<br />
Landsleute bekannt, deren wir mit einer Trauerminute<br />
gedachten. Anschließend hielt unser Lm. Lederer<br />
einen Diavortrag über „Die Besiedelung von Südmähren<br />
bis zur Jahrtausendwende". Die Fortsetzung dieses<br />
Diavortrages, der mit großem Interesse aufgenommen<br />
wurde, versprach uns Lm. Lederer für nächstes Jahr.<br />
Nachher gab es noch, wie immer, ein gemütliches Beisammensein.<br />
Wir machen nochmals auf unsere Grenzlandfahrt<br />
am 15. Oktober aufmerksam. Sie wird von<br />
unserem Obmann Dkfm. Hans Ludwig persönlich angeführt<br />
und geht über Mistelbach zu den Heimat-Denkmälern<br />
in Staatz, über Laa/Thaya (Besuch des Südmährer-Heimatmuseums),<br />
nach Wulzeshofen, Zwingendorf,<br />
Haugsdorf (Mittagessen). Nach dem Mittagessen<br />
geht es zum Heimatdenkmal der Znaimer, nach<br />
Unter-Retzbach, wo dann die Fahrt beim Heurigen von<br />
Lm. Ök.-Rat Winter ausklingen wird. Am darauffolgenden<br />
Sonntag (18. Oktober 1988) laden wir alle<br />
Landsleute wieder zur Monatsversammlung im Restaurant<br />
Musil herzlichst ein. Weitere möchten wir auf unseren<br />
„Südmährer-Kirtag" aufmerksam machen, der im<br />
Kolping-Zentral, Wien VI, Gumpendorferstraße 38<br />
stattfindet. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden 23<br />
Mitglieder der Landsmannschaft „Thaya", auf Grund<br />
ihrer langjährigen Zugehörigkeit geehrt. Zu all diesen<br />
Veranstaltungen laden wir alle Landsleiate sowie Freunde<br />
der Südmährer herzlichst ein. Anmeldungen werden<br />
im „Thaya-Heim", 1120 Wien, Spießhammergasse 1,<br />
Tel. 87 39 53 jeden Dienstag und Donneretag von 9 bis<br />
12.30 Uhr entgegengenommen. K. Ullrich<br />
Nachruf für Lm. Siegfried Bicherl<br />
Nach langer, schwerer Krankheit ist unser Lm. Siegfried<br />
Bicherl am 4. September 1988 im 65. Lebensjahr<br />
von uns gegangen. Er wurde 1923 in Guldenfurt in Südmähren<br />
geboren. 1942 zur Wehrmacht eingezogen,<br />
konnte 1945 der Gefangenschaft entgehen, so daß er im<br />
Mai 1945 wieder nach Guldenfurt zurückkehrte. Kurze<br />
Zeit später kamen die Tschechen und begannen mit der<br />
Vertreibung der Südmährer. Um einer Verschleppung<br />
durch die Tschechen zu entgehen, flüchtete er nach<br />
Österreich, nach Wildendürnbach. Hier begann er mit<br />
leeren Händen, jedoch mit viel geistigem Gepäck, daß<br />
man ihm nicht wegnehmen konnte. Durch viel Fleiß<br />
und Arbeit hat er es mit seiner Frau und den Kindern<br />
bald zu Ansehen und Wohlstand gebracht. Doch nie<br />
hat er seine Landsleute vergessen. Er setzte sich besondere<br />
für seine Landsleute aus Guldenfurt ein, die alljährlich<br />
nach dem Feldgottesdienst am Kreuzberg zu<br />
ihm nach Wildendürnbach kamen, um sich dort einmal<br />
im Jahr zu treffen. Aber auch die Landsmannschaft<br />
»Thaya" und der Landschaftsrat in Geislingen verdanken<br />
unserem Lm. Bicherl viel. Für seine Aktivitäten<br />
wurde ihm von der Landsmannschaft „Thaya" das goldene<br />
Ehrenzeichen und vom Landschaftsrat in Geislingen<br />
die silberne Ehrennadel verliehen. Auf seinen letzten<br />
Weg begleiteten ihn viele südmährische Landsleute,<br />
sowie die Landsmannschaft „Thaya" mit einer Fahnenabordnung,<br />
die Feuerwehr und die Jäger von Wildendürnbach.<br />
Obmann Dkfm. Hans Ludwig nahm mit bewegten<br />
Worten am Grabe von Lm. Bicherl Abschied,<br />
sagte ihm noch ein letztes Dankeschön — ein Vergelt's<br />
Gott. Möge die Erde ihm leicht werden. Unsere besondere<br />
Anteilnahme gilt seiner Witwe, seinen Kindern<br />
und Enkerln sowie allen Angehörigen.
Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST 9<br />
Niederösterreich<br />
= Grenzland-Stammtisch . . .<br />
Guntersdorf<br />
Unser wie immer nettes und harmonisches Zusammensein<br />
am 10. September war nochmals hauptsächlich<br />
von einem sehr interessanten Diavortrag unseres<br />
Freundes Gerald Kerschbaum (Pennales Corps Normannia)<br />
geprägt. Sehr umfangreich und aufschlußreich<br />
war sein Programm, sehr schöne Naturaufnahmen von<br />
oft noch malerisch unberührter Welt aber auch fast unbekannte,<br />
teils weggesteckte Bilder deutscher und auch<br />
internationaler Geschichte. Was so ein junger Mensch<br />
wie Freund Gerald doch für ein wertvolles Steckenpferd<br />
haben kann, also gibt es außer Disco-Besuch doch auch<br />
für die intelligentere Jugend noch andere Möglichkeiten<br />
der Freizeitgestaltung, wie gesagt Dir und Deiner lieben<br />
Freundin sowie nicht zu vergessen auch Freund Czerwenka<br />
für Euren Besuch und vor für den netten Vortrag<br />
herzlichen Dank. Dem leider noch erkrankten Geburtstagskind<br />
des Monats, unserem getreuen Freund Hans<br />
Vogler, schon auf dem Wege der Besserung, schicken<br />
wir vom Grenzland-Stammtisch alle herzlichste<br />
Geburtstags- und Genesungswünsche. Natürlich durfte<br />
das Plauderstündchen nicht fehlen, gibt es doch immer<br />
wieder so allerlei, was so zum erzählen ist. Wir sind<br />
doch in der Überzahl, die so durch Jahrzehnte zum<br />
Schweigen verurteilte Erlebnis-Generation, ob nun<br />
selbst betroffene Vertriebene oder aber gute Freunde,<br />
die dieses öffentlich weiter weggesteckte (und jetzt im<br />
zunehmenden Maße eher mehr) Verbrechen verstehen<br />
oder als Außenstehender auch mit erlebten. Wieder<br />
einmal war die Uhr viel zu schnell gelaufen und wie immer<br />
verabschiedeten wir uns herzlich voneinander.<br />
= Wiener Neustadt _<br />
Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Bezirksgruppe<br />
Wiener Neustadt hielt am 9. September ihren<br />
monatlichen Heimabend ab, der im Rahmen einer<br />
schönen Geburtstagsfeier stand. Unsere liebenswerte,<br />
von allen sehr geschätzte, Lmn. Frau Maria Perthen,<br />
Organisationsleiterin, feierte ihren 80. Geburtstag.<br />
Wunderschöne Blumengestecke, angefertigt und gespendet<br />
von den Lmn. Gerti und Elli Knefel, schmückten<br />
die große Tafel, Als Frau Perthen den Raum betrat,<br />
wurde sie mit einem Lied begrüßt. Sie war sichtlich gerührt<br />
und man sah ihr die vorangegangenen Feierlichkeiten<br />
schon etwas an. Doch ihre so hochgepriesene Vitalität<br />
kehrte schnell zurück. Gemeinsam wurde nun<br />
gratuliert und das Geschenk der Landsmannschaft mit<br />
herzlichen Worten durch Lmn. Maria Pils überreicht.<br />
Die festliche Stimmung nahm ihren Lauf. Zahlreiche<br />
persönliche Geschenke bewiesen dem Geburtstagskind<br />
die große Zuneigung ihrer Landsleute. Und das mit<br />
Recht. Ist doch Frau Maria Perthen seit 30 Jahren bemüht,<br />
den Kreis der Landsleute zusammenzuhalten. In<br />
unermüdlicher Tätigkeit sorgt sie das ganze Jahr für die<br />
Gestaltung der Heimabende, wenn es darum geht, etwas<br />
Freude in Form von kleinen Überraschungen in die<br />
Runde zu bringen. Manchmal fragt man sich, wann<br />
und wie sie das schafft. Nach gutem Kaffee und Torte<br />
folgten viele herzliche Prösterchen auf das Wohl unseres<br />
Geburtstagskindes. Möge ihr Gott noch viele Jahre<br />
in der geradezu jugendlichen Verfassung schenken. Es<br />
wäre auch für die Landsmannschaft ein großer Ge-<br />
Oberösterreich<br />
Verband der<br />
Böhmerwäldler i. 00.<br />
Die Verbandsleitung der Böhmerwäldler gratuliert<br />
zu den Geburtstagen im Monat Oktober: Karl Plann,<br />
82 am 28.10.; Dr. Heinrich Wicpalek, 82 am 3.10.; Johann<br />
Plach, 80 am 15.10.; Josef Herbst, 79 am 23.10.;<br />
Katharina Buchinger, 79 am 25. 10.; Franz Blaha, 78<br />
am 22. 10.; Prof. Dr. Ämillian Kloiber, 78 am 19. 10.;<br />
Maria Studener, 77 am 14.10.; Simon Schinko, 77 am<br />
21.10.; Katharina Leisch, 76 am 30.10.; Franz Jaksch,<br />
74 am 7. 10.; Theresia Baumann, 73 am 13. 10.; Leo*<br />
pold Pitzl, 74 am 29.10.; Franz Wolf, 73 am 7.10,; Karl<br />
Sipl, 72 am 9.10.; Maria Baumgartner, 71 am 13.10.;<br />
Maria Rusch, 65 am 20.10.; Reg.-Rat Karl Sejka, 65 am<br />
23. 10.<br />
Unsere heurige Herbstfahrt (im Rundschreiben und<br />
in der <strong>Sudetenpost</strong> angekündigt) führte uns in die<br />
Steiermark: Besuch des Stiftes Rein/Hohenfurth. Bei<br />
trübem Wetter verließen wir um 7 Uhr Linz, doch<br />
kaum waren wir über dem Pyhm, blinzelte schon die<br />
Sonne durch die Wolken. Es heiterte auf, bald war Sonnenschein,<br />
ein prächtiger Tag, Um ca. 10 Uhr kamen<br />
wir in Rein an, wurden vom Superior Pater Robert sehr<br />
freundlich empfangen und in die imposante Stiftskirche<br />
geführt. Nach der Begrüßung wies Pater Robert auf die<br />
historische Entwicklung des Ordens der Zisterzienser<br />
und die Verbindungen Rein-Wilhering-Hohenfurth hin.<br />
Gründungsjahre; Rein 1129, Withering 1146, Hohenfurth<br />
1259 (von Wilheringer Mönchen gegründet). Eine<br />
kurze Marienandacht war unseren Hohenfurther Heimatpriestern<br />
gewidmet. Es folgte eine Führung durch<br />
Kirche und Klosterräume, die uns sehr beeindruckte.<br />
Leider war die Zeit viel zu kurz bemessen, um Architektur<br />
und Kunstschätze eingehend betrachten zu können.<br />
Anschließend versammelten wir uns auf dem Friedhof,<br />
um an den Gräbern unserer verstorbenen Heimatpriester<br />
zu gedenken. Hochw. Pater Robert gedachte seiner<br />
Mitbrüder im Gebet, ein Bläserquartett spielte einen<br />
feierlichen Choral. Die Namen der auf dem Friedhof<br />
Rein bestatteten Heimatpriester: P. Pius Pangerl,<br />
Br. Gabriel Stummer, P. Othmar Kienzl, Br. Konrad<br />
Krammer, P. Laurenz Walter, P. Gotthard Ortner,<br />
P. Cassian Perwolfingtr, P. Severin Gottsmich, P. Hermann<br />
Leitgeb, P, Dionys Pils, P. Quirin Pinner, P. Nikolaus<br />
Lonsing, Abt Tezelin Jaksch. Der vielen Hohenfurthern<br />
bekannte Pfarrer im Ruhestand — Maurus<br />
Joh. Sonnberger — befindet sich im bischöflichen Pflegeheim<br />
Graz. Die Teilnehmer entzündeten Kerzen, am<br />
Grab der Äbte wurde eine große Blumenschale mit Gedenkschleife<br />
als Gruß unseres Verbandes deponiert.<br />
Unser Verbandsobmann Josef Wiltschko gedachte in<br />
seiner Ansprache auch unserer Toten in der alten Bohmerwaldheimat,<br />
der Kriegsopfer, der Opfer der Vertreibung<br />
und aller Landsleute, die in der neuen Heimat<br />
ihre Ruhe gefunden haben. Während wir schweigend<br />
unserer Toten gedachten, erklang das Böhmerwaldlied<br />
(Bläserquartett). Nach dieser würdigen Feier gab es ein<br />
gemeinsames Mittagessen in der Stiftstaverne. Da das<br />
Wetter günstig war, änderte unser umsichtiger Reiselei-<br />
ter Verbandskassier Karl Wiltschko die Rückreiseroute.<br />
Wir besuchten noch Mariazell. Besuch der Wallfahrtskirche<br />
und Kaffeepause. Der auf der Rückfahrt einsetzende<br />
Regen konnte das schöne Erlebnis dieses Tages<br />
nicht mehr stören. Es war eine gelungene Fahrt, für die<br />
wir unserer Verbandsleitung herzlich danken. Nur<br />
schade, daß unsere Landsleute so wenig Interesse zeigen.<br />
Im Bus wäre noch viel Platz gewesen.<br />
===== Egerländer Gmoi z'Linz<br />
Am Samstag, dem 17. September 1988 kamen die<br />
Mitglieder der Egerländer Gmoi z'Linz um 15.00 Uhr<br />
im „Herrenstüberl" im Kfm. Vereinshaus, Linz, Bismarckstraße<br />
zum ersten Heimat-Nachmittag nach der<br />
Sommerpause wieder zusammen.<br />
Unser lieber Vereinsobmann Alfred Klement konnte<br />
nach seiner schweren Operation wieder genesen und<br />
nach seinem Kuraufenthalt in Bad Gleichenberg sichtlich<br />
recht gut erholt zu unserer großen Freude wieder in<br />
unserer Mitte weilen. Obmann Alfred Klement begrüßte<br />
die zahlreich erschienenen Mouhmen und Vettern<br />
sehr herzlich, gab die Hochzeitstage bekannt und beglückwünschte<br />
die Geburtstagskinder: Richard Schaffer<br />
(10. 9.), Dir. Karl Endisch (11. 9.), Edith Brandstätter<br />
(12. 9.) und Ernst Sehling (20. 9.).<br />
Obmann Klement berichtete auch vom Heimatabend<br />
den der Stelzhamerbund gemeinsam mit den<br />
Volksdeutschen Heimatgruppen am Freitag, dem 22.<br />
Juli 1988 im Hof des Ursulinenhofes unter dem Motto:<br />
„Ein Abend am Brunnen" veranstaltete. Obmann<br />
Alfred Klement brachte als Vertreter der Egerländer<br />
Gmoi z'Linz das packende Gedicht von Traudì Irrgang<br />
„Wenn mich einer fragt wo kommst du her.. .?" in Egerländer<br />
Mundart zu Gehör. Leider konnten an dieser<br />
sehr eindrucksvollen Veranstaltung wegen der Urlaube<br />
nur einige Mitglieder unserer Gmoi teilnehmen. Ein liebes<br />
Mitglied der Egerländer Gmoi z'Linz, Frau Annemarie<br />
lomaschek aus Wels, ist nach langer schwerer<br />
Krankheit am 24. 8.1988, kurz nach Vollendung ihres<br />
70. Lebensjahres, verstorben. Sechs Mitglieder der<br />
Egerländer Gmoi z'Linz nahmen an der feierlichen Verabschiedung<br />
und nachfolgenden Beisetzung der Urne<br />
im Familiengrab auf dem Welser Friedhof teil. Frieden<br />
ihrer Asche. Wir werden Frau Tomaschek stets ein ehrendes<br />
Gedenken bewahren.<br />
Nach dem besinnlichen Teil wurden die Gmoi-Mitglieder<br />
mit einem Dia-Vortrag über die Fahnenweihe<br />
der Egerländer Gmoi z'Linz am 14./15. August 1954 erfreut.<br />
Vetter Adolf Dorschner und Vetter Walter Ludwig<br />
zeigten uns in vielen schönen und interessanten Bildern<br />
die feierliche Fahnenweihe im Dom, die herrliche Fahne<br />
von unserer verstorbenen Mouhm Betty Günzel in muhevoller<br />
Arbeit gestickt, den Festzug, die schönen<br />
Trachten, die Trachtenträger (damals viele Kinder), den<br />
Fahnenträger Vetter Erich Moschi und alle die lieben<br />
Mouhmen und Vettern die bereits der grüne Rasen<br />
deckt. Wir erlebten noch einmal im Bild das eindrucksvolle<br />
Geschehen, und sagen für diesen Vortrag herzlichen<br />
Dank.<br />
Am Freitag, dem 23. 9. 1988 besuchten über Einladung<br />
des Witikobundes neun Mitglieder der Egerländer<br />
Gmoi z'Linz den Vortragsabend des sudetendeutschen<br />
Heimatdichters aus dem Egerland Witikokamerad<br />
Alexander Hoyer aus Graz. In mitreißenden und aufrüttelnden<br />
Worten brachte Alexander Hoyer seine Liebe,<br />
seine Verbundenheit und seine Treue zur alten Heimat<br />
zum Ausdruck. Humorvoll und besinnlich die in<br />
Egerländer Mundart gesprochenen Verse.<br />
Witikokamerad Dr. Eckhard Chodura hielt einen<br />
sehr interessanten Vortrag über die Ereignisse im August<br />
und September 1938.<br />
Vielen Dank für diesen schönen Abend.<br />
=<br />
Enns-Neugablonz<br />
Unseren Geburtstagsjubilaren herzlichen Glück-<br />
wunsch! Am 7.10.1988 feiert unsere Lmn. Frau Traude<br />
Passig aus Gablonz, Glasgasse 22, den 64. Geburtstag,<br />
in 4470 Enns, Neugablonz 18; am 8. 10. kann unsere<br />
Lmn. Frau Ingrid Hennerbichler, geb. Hoffmann, aus<br />
Kukan/(Gablonz, den 50. Geburtstag in 4470 Enns,<br />
Neugablonz 5 feiern; am 11. 10. 88 feiert unser Lm.<br />
Herr Kurt Scheffel aus Neudorf 269/Gablonz, den 60.<br />
Geburtstag in 4483 Hargelsberg, Firsching 38; am 15.<br />
10. 88 feiert unsere Lmn. Frau Elisabeth Herbe, geb.<br />
Stehr, aus Gablonz, Große Luftgaase 15, den 83. Geburtstag,<br />
in 4470 Enns, Eichbergstraße 6 a, Pflegeheim;<br />
am 17.10. 88 feiert unser Lm. Herr Alfred Rössler aus<br />
Stefansruh/Gablonz, den 85. Geburtstag in 4400 Steyr,<br />
Seifentruhe 5; am 21.10.88 feiert unser Lm. Herr Artur<br />
Kratzmann aus Gablonz, Brandi 103, den 67, Geburtstag<br />
in 4470 Enns, Perlenstraße 6; am 25. 10. 88 feiert<br />
unsere Lmn. Frau Gerlinde Steiner, geb. Austel, aus<br />
Gablonz, Gebirgstraße 37, den 67. Geburtstag in 4470<br />
Enns, Neugablonz 4 a; am 27. 10. 88 feiert unser Lm.<br />
Herr Reinhold Leiske aus Gablonz, Steinberggasse 7,<br />
den 69. Geburtstag in 4470 Enns, Neugablonz 12. Wir<br />
wünschen alles Gute!<br />
Am 22. September 1988 verstarb nach langem, mit<br />
Geduld ertragenem Leiden, im 73. Lebensjahr unser<br />
Lm. Herr Johann Pois, aus Gablonz. Unsere Anteilnahme<br />
gebührt seiner Gattin, Frau Rosa Pois in 4470 Enns,<br />
Neugablonz 26 a und seinem Bruder.<br />
= Frelstadt<br />
Herbstausflug am 17. September. Die Sudetendeutsche<br />
Landsmannschaft Kreisgruppe Straubing hat die<br />
Bezirksgruppe Freistadt zu einem Gegenbesuch nach<br />
Straubing eingeladen. Die Fahrt der Firma Schick-Bauer<br />
führte über Bad Leonfelden, Rohrbach, Kollerschlag,<br />
nach Passau, Deggendorf, Bodenmais, wo wir in der<br />
Glasschleiferei Joäca das bunte Bleikristallgeschirr bewundern<br />
konnten. Zurück nach Straubing zum gemeinsamen<br />
Mittagessen um 12 Uhr im Babelsberger<br />
Hof, wo wir erwartet und von Herrn Helmuth Wabra,<br />
Vorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />
sehr herzlich empfangen und begrüßt wurden. Freundlicherweise<br />
stellte sich Herr Ingoii Schiedlazek, ein<br />
Schlesien zu einer Stadtrundfahrt mit den vielen Sehenswürdigkeiten<br />
der schönen, alten Stadt für uns zur<br />
Verfügung. Der 17. September d. J. war in Straubing<br />
ein Gedenktag und Erinnerung der alten Heimat gewidmet.<br />
Bezirksobmann Wilhelm Prückl nahm einen schönen<br />
Naturkranz mit, der bei der Gedenkstätte der Sudetendeutschen<br />
beim Waldfriedhof in Straubing niedergelegt<br />
wurde. Nach einer kurzen Ansprache von Landsmann<br />
Wabra wurden uns die vielen Namen aller ehemaligen<br />
Bezirke von Böhmen, Mähren und Schlesien,<br />
die in den Gedenksteinen eingraviert wurden, erklärt.<br />
Obmann Prückl gedachte während der feierlichen<br />
Kranzniederlegung mit rührigen Worten an die vielen<br />
Gefallenen und Vermißten der Heimat! In der wunderschönen<br />
Ursulinenkirche mit dem berühmten Altar v.<br />
Egid Qvikin Asam gestaltete der Herr Pfarrer den wö-<br />
chentlichen Samstagnachmittag-Gottesdienst feierlich.<br />
Wir sangen alle bei der Schubertmesse kräftig mit. Abschließend<br />
fand ein gemütliches Beisammensein bei<br />
Zithermusik und Gesang v. Frau Lex in der Bahnhofgaststätte<br />
statt. Viel zu früh kam die Zeit der Verabschiedung,<br />
aber es wurde ein baldiges Wiedersehen vereinbart.<br />
Im Bus bedankte sich Obmann Prückl bei allen<br />
Landsleuten und Gästen fürs Mitfahren, besonders<br />
aber freuten wir uns alle sehr, daß Herr Altbürgermeister<br />
Reg.-Rat Ehrenmitglied SL Josef Knoll, der in unserer<br />
Runde immer ein gem gesehener Gast ist und großes<br />
Ansehen genießt, mit dabei war. Óbmann Prückl wollen<br />
wir alle von Herzen danken für seine organisatorische<br />
Leistung, daß dieser Ausflug zustande kam!<br />
Im September und Oktober 1988 feierten bzw. feiern<br />
folgende Landsleute Geburtstag. Geburtstage im September:<br />
Franz Pux, 1. 9.; Michael Kadi, 7. 9.; Maria<br />
Hölzl, 8. 9.; Helga Kriegl, 12. 9.; Johann Preslmaier,<br />
13. 9.; Franz Blaschko, 13. 9.; Theresia Friedl, 15. 9.;<br />
Wilhelm Schicho, 15.9,; Mathias Maurer, 16.9.; Maria<br />
Schicho, 23. 9.; Ing. Albert Hofmann, 25. 9.; Maria<br />
Dobusch, 26. 9.; Franz Lorenz, 27. 9.; Herta Erlach, 30.<br />
9., Geburtstage im Oktober: Karl Raab, 1.10.; Anastasia<br />
Pirchenfellner, 7.10.; Theresia Wolf, 7.10.; Katharina<br />
Göberndorfer, 10.10.; Irma Schraml, 14.10.; Barbara<br />
Lackinger, 17. 10.; Anna Steinbichl, 18. 10.; Katharina<br />
Trümmer, 19. 10.; Margarete Neumeier,<br />
20. 10.; Katharina Burghardt, 20. 10.; Gerlinde Tannich,<br />
27. 10.; Anna Lang, 28. 10.; Aloisia Fleischhanderl,<br />
31. 10. Wir gratulieren allen recht herzlich und<br />
wünschen weiterhin Gesundheit und Wohlergehen!<br />
Die warmen Sommertage sind schon gezählt, nun<br />
kommen die kühleren und dunkleren Tage, da wollen<br />
wir wieder öfter zusammenkommen. So trafen wir uns<br />
am Sonntag, den 4. September 1988, im Gasthof Jäger,<br />
Salzgasse 1, zu einem landsmannschaftlichen Beisammensein,<br />
mit Vorführung des Farbtonfilms, „Besuch in<br />
Deutschland", zusammengestellt und vorgeführt von<br />
Lm. Hofrat Mag. Hans Zehrl. Die Anwesenden wurden<br />
vom Obmann Wilhelm Prückl herzlich begrüßt, sein<br />
besonderer Gruß galt Lm. Hofrat Mag. Hans Zehrl, H.<br />
Hofrat, Landesschulinspektor, Dipl.-Ing. Walter Vejvar<br />
und Frau Anny Stropek, Linz. In einer Trauerminute<br />
gedachten die Versammelten ehrend des verstorbenen<br />
Ehrenobmannes, Volksschuldirektor i. R. Franz Werani,<br />
geb. in Ziernetschlag, Bezirk Kaplitz, gest. am 23.<br />
August 1988 in Freistadt im 91, Lebensjahr, Nun gab<br />
der Obmann einen kurzen Bericht über die Sommermonate,<br />
er war wieder viel unterwegs, gab es doch<br />
mehrere Veranstaltungen sowie Pfarr- und Heimattreffen<br />
zu besuchen, diese waren alle sehr gut besucht, die<br />
Veranstalter hatten keine Mühe gescheut, die Treffen<br />
zum Erfolg zu führen. Erfreulich auch, daß es im Mühlviertel<br />
drei Patenschaftsfeiern gab: Haslach-Friedberg,<br />
Aigen-Untermoldau, Klaffer-Salnau, die jeweils erstgenannten<br />
Orte waren bereit, den Heimatvertriebenen<br />
Heimat zu geben, in der sie jederzeit erwünscht und<br />
willkommen sind. Auch über die abgeschlossene Inseratenwerbung<br />
für die Weihnachtsnummer der <strong>Sudetenpost</strong><br />
konnte der Obmann berichten, 47 Inserate werben<br />
darin wieder für Firmen aus Freistadt und Bad Leonfelden,<br />
er ersuchte auch diese beim Einkauf zu berücksichtigen.<br />
Nach diesem Rückblick bat Obmann Wilhelm<br />
Prückl Hofrat Mag. Hans Zehrl um die Vorführung des<br />
Filmes. In einem kurzen Vorwort erläuterte dieser, daß<br />
er vor ca. 40 Jahren quer durch Deutschland gewandert<br />
sei und dabei diese Städte, die er uns jetzt zeige, in<br />
einem trostlosen Zustand gesehen habe, zum Vergleich<br />
heute der folgende Film, er erinnerte auch an die schönen<br />
deutschen Volkslieder, vielen von uns noch bekannt,<br />
dieselben leider schon sehr in Vergessenheit geraten.<br />
Wem packte da nicht die Reise- und Wanderlust,<br />
um all die stilgerecht wiederaufgebauten Städte und<br />
Bauwerke an Ort und Stelle zu bewundern, wer würde<br />
nicht gerne besonders jetzt im Spätsommer durch die<br />
Lüneburger Heide wandern und dabei das schöne Lied<br />
von Hermann Löns „auf der Lüneburger Heide" singen,<br />
dessen Grab sich dort unter einem Findling befindet.<br />
Der Film mit beeindruckenden Aufnahmen wurde jeweils<br />
mit passender Musik oder Volksliedern untermalt.<br />
Reichen und dankbaren Applaus gab es für den<br />
Vortragenden. Abschließend lud der Obmann zum Kaplitzer<br />
Heimattreffen am 15, und 16. Oktober in Freistadt<br />
ein. Nach herzlichen Dankesworten an Lm. Hofrat<br />
Mag. Hans Zehrl sowie an Gäste und Landsleute für<br />
ihr Kommen, endete die Veranstaltung mit dem gemeinsam<br />
gesungenen Böhmerwaldlied. M. P.<br />
«** Gmunden . - . . ,. -<br />
Zu der Zusammenkunft am 24. September waren ne*<br />
ben einer großen Anzahl Mitgliedern auch Landsleute<br />
aus Graz, Salzburg und aus Dresden gekommen, obzwar<br />
diesmal kein besonderes Programm vorgesehen<br />
war. Zu Beginn brachte der Obmann eine Vorschau<br />
über die geplanten Tätigkeiten. Am Samstag, den 22.<br />
Oktober, wird Herr Dipl.-Ing. Boris Lahodynsky um<br />
14.30 Uhr im Gasthof „Goldener Hirsch" einen Vortrag<br />
mit Dias über seine Reise in die Heimat seiner Frau, die<br />
aus dem Riesengebirge stammt, bringen, zu dem alle<br />
Landsleute und Freunde eingeladen sind. Für die erste<br />
Monatshälfte November hat uns Prof. Engelmann aus<br />
Pinsdorf einen sehr aktuellen Vortrag über das Schicksal<br />
der deutschen Volksgruppen in Rumänien zugesagt.<br />
Der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben<br />
werden. Die Ankündigung einer Adventfeier wie im<br />
Vorjahr, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Der<br />
Obmann erinnerte dann an die ereignisvollen Tage vor<br />
50 Jahren und meinte u. a., was über das Münchner Abkommen<br />
heute auch geschrieben und gesprochen werden<br />
mag. Die richtige Beurteilung können nur wir geben.<br />
Wir, die nichts anderes wollten, als die Befreiung<br />
von der 20jährigen Unterdrückung durch die Tschechen,<br />
die uns 1918 eine Gleichberechtigung vorgegaukelt<br />
haben.<br />
= Riesen-Isergeblrgler .-—<br />
und Bröxer in Um<br />
Der 1. Heimatabend nach der Sommerpause, am<br />
20. 9. d. ]., stand unter dem Motto: «Die alte Heimat im<br />
Herzen zu behalten, sei der Sinn unserer Zusammenkünfte!"<br />
Obmann K.R. Erwin FRIEDRICH begrüßte alle Anwesenden<br />
und freute sich über den guten Besuch. Auch<br />
einen Gast konnte er willkommenheißen, eine Ldmn.<br />
aus Niederbayern, früher Gablonz a. d. Neisse, Anschließend<br />
gratulierte er allen Geburtstagskindern, die<br />
im September ihr Wiegenfest feiern konnten.<br />
Dann kam der Obmann auf eine, für viele unserer<br />
Frauen wichtige Angelegenheit zu sprechen. Es handelt<br />
»ich um eine Kindererziehungsvergütung für Frauen<br />
mit in der alten Heimat geborenen Kindern, die von der<br />
BRD gezahlt wird. Es betrifft die Geburtsjahrgänge<br />
1906—1921. Voraussetzung ist der Vertriebenenausweis.<br />
Nach einem Mundartgedicht: „Die Nacht tot ich<br />
trejm", vorgetragen von Marianne FRIEDRICH, lud<br />
Obmann Friedrich zu einer Vernissage unseres Landsmannes<br />
und Mitgliedes, Ernst STREIT, ein. Die Ausstellung<br />
Malerei und Graphik findet im Casino Linz,<br />
Schillerplatz, am Freitag, den 7. Okt. 1988, um 14 Uhr<br />
statt. Alle sind herzlich dazu eingeladen! Ldm. Streit ist<br />
ein Spätberufener und hat schon zahlreiche 1. Preise,<br />
sowohl in der Sparte Ölbild, als auch Aquarell, erhalten<br />
und wir sind alle stolz auf ihn!<br />
Unser nächster Heimatabend findet am Dienstag,<br />
den 18. Okt., im „Schwarzen Anker", Linz, Hessenplatz,<br />
um 19 Uhr, statt. Ldmn. Emmi NEMETZ wird<br />
uns mit einem Diavortrag „Eine Reise in die alte Heimat"<br />
erfreuen. Wir bitten um zahlreichen Besuch.<br />
M. F.<br />
Steyr<br />
Unsere nächste Zusammenkunft findet am Samstag,<br />
dem 8. Oktober, statt. Wir planen am Mittwoch, dem<br />
12. Oktober, mit einem Autobus nach Weinberg/Kefermarkt<br />
und über Freistadt zu fahren. Meldungen werden<br />
bis zur Monatsversammlung entgegengenommen,<br />
eventuell auch bei Lmn. Zifreund oder Obmann J. Fischer.<br />
Im Oktober begehen folgende Landsleute ihren<br />
Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen beste<br />
Gesundheit. Am 6. Oktober Lmn. Edith Grasern<br />
zum 73,; am 14. Oktober Lmn. Anna Sittler zum 70.;<br />
am 15. Oktober Lm. Julius Winkler zum 78.; am 17.<br />
Oktober Lm. Alfred Rössler zum 85.; am 18. Oktober<br />
Lmn. Melitta Freyn zum 72.; am 21. Oktober Lmn.<br />
Leopoldine Spazierer zum 80.; am 25. Oktober Lmn.<br />
Erna Fitschek zum 71.; am 25. Oktober Lmn. Gertrude<br />
Rudolf zum 71., und am 28. Oktober Lmn. Maria Grabensteiner<br />
zum 79.<br />
= Südmährer in Oberösterreich<br />
Geburtstage: Die Verbandsleitung wünscht auf<br />
diesem Wege allen im Monat Oktober geborenen Jubilaren<br />
alles Gute, vor allem Gesundheit und Wohlergehen.<br />
Sie gratuliert insbesondere aber zum: 93., am 2.<br />
10., Franz Feda aus Nikolsburg; 81., am 4.10., Johann<br />
Koholka aus Znaim; 81., am 19. 10., Franz Feuerstein<br />
aus Untertannowitz; 60., am 13.10„ Theresia Grausam<br />
aus Groß-Tajax.<br />
= Vöcklabruck/Attnang . • . , ••<br />
. Unsere erste Zusammenkunft nach der Sommerpause<br />
am 11. September war sehr gut besucht und Obmann<br />
Sliedl sichtlich freudig überrascht, eine so zahlreiche<br />
Zuhörerschaft begrüßen zu können. Wir alle hoffen jedenfalls<br />
gerne, auch ansonsten seltene Gäste, u. a. Jubilar<br />
König, in unserer Mitte zu sehen. In seinem Bericht<br />
über das Geschehen während der Sommermonate hob<br />
Stiedl insbesondere das nunmehr in der Bundesrepublik<br />
geschaffene Kindererziehungsgeld (Stichtag 8. 5.<br />
1945) hervor. Es würde zu weit führen, hier noch einmal<br />
auf die verschiedenen Einzelheiten hinzuweisen,<br />
zumal in der <strong>Sudetenpost</strong> bereits darüber berichtet<br />
wurde. Über Unklarheiten mögen Interessanten sich direkt<br />
mit Stiedl in Verbindung setzen. Nach wie vor ist<br />
die Besuchszeit unserer Abteilung im Museum der Heimat<br />
vertriebenen jeden Mittwoch von 9.30 bis 11.30<br />
Uhr, die Neugestaltung des uns zur Verfügung stehenden<br />
Raumes, unter den Auspizien unseres Obmannes,<br />
nimmt rege Fortschritte und wird auch termingerecht<br />
durchgeführt sein. Die Verleihung des goldenen Ehrenzeichens<br />
der OÖ. Landsmannschaft an unseren so rührigen<br />
Säckelwirt Hans Schottenberger, gab unserer ersten<br />
Zusammenkunft im Herbst 1988 einen würdigen<br />
Abschluß, Es sollen hier nicht all seine Verdienste auch<br />
über seine Funktion, betont werden. Seine Heimattreue,<br />
sein Immertun in allen Belangen usw. sollten vor<br />
allem unserem Nachwuchs ein Vorbild sein. Wie immer,<br />
wurde der anschließende, gemütliche Teil mit<br />
Austausch von Erinnerungen, Singen und anderweitigen<br />
gemütlichen Plaudereien fortgesetzt und führte<br />
auch diesmal zu einem, für viele vorzeitigen Auseinandergehen.<br />
Wir sehen uns wieder am Sonntag, dem 9.<br />
Oktober, zu gewohnter Stunde im Gasthof Obermaier,<br />
Attnang, Hoffentlich können wir dann auch dort noch<br />
unsere Geburtstagskindern im Oktober: Lm. Erhardt<br />
Karl, Beckel, und Maria Rebhahn, persönlich beglückwünschen.<br />
AB<br />
Wels<br />
Liebe Landsleute! In der nächsten Zeit haben wir folgende<br />
Veranstaltungen geplant, zu denen wir Sie hier»<br />
mit sehr herzlich einladen! Bitte, merken Sie vor: Samstag,<br />
8. Oktober, 20 Uhr; Brauchtums- und Heimatabend<br />
in der neuen Stadthalle. Eintrittskarten im Vorverkauf<br />
zu S 60.— bei den Familien Bucher (Tel.<br />
35 9 44), Goldberg (Tei. 83 3 56), Ruprecht (Tel.<br />
83 42 85) und Schaner (Tel. 71 50) sowie in der Dienststelle.<br />
Mittwoch, 26. Oktober (Nationalfeiertag). Unser<br />
traditioneller Ausflug mit der Jugend führt diesmal in<br />
die Blockheide bei Gmünd/NÖ. Abfahrt: 7.30 Uhr,<br />
SAB-Autobusbahnhof beim Hauptbahnhof, Anmeldungen<br />
bis 20.10.1988 an Familie Schaner (Tel. 71 50)<br />
oder Familie Ruprecht (Tel. 83 42 85). Fahrtkostenbeitrag:<br />
S 50.— pro Person. Sonntag, 30. Oktober, 10.30<br />
Uhr: Totengedenkfeier der Heimatvertriebenen bei der<br />
Sigmarkapelle. Kulturverein der Heimatvertriebenen<br />
und die Welser Trachtenvereine laden ein zum 17. Welser<br />
Brauchtumsabend unter dem Motto „Mit uns durch<br />
die Jahreszeiten" am Samstag, dem 8.10.1988, um 20<br />
Uhr in der Welser Stadthalle. Vorverkaufskarten bei<br />
den Funktionären der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
Wels und in der Dienststelle, Maria-Theresia-Str.<br />
Nr. 33, Wels.<br />
Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag gehen<br />
an: Frau Emilie Anton, geb. 12, 10. 1910; Herrn<br />
Karl Jaksch, geb. 21. 10. 1910; Frau Marianne Lassek.<br />
geb. 17. 10. 1902; Frau Katharina Pany, geb. 21. 10,<br />
1902; Frau Anna Wendtner, geb. 26.10.1906; Frau Joseiine<br />
Wilhelm, geb. 28. 10. 1907. Wir danken Ihnen<br />
für Ihre Treue zur alten Heimat und wünschen Ihnen<br />
weiters alles Gute, vor allem Gesundheit!<br />
Salzbur<br />
Da auch der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
der „Lainerhof" zu besonderen Anlässen, so am 15. Ok«<br />
tober, zur gemeinsamen Kirchweihfeier mit den Egerländern<br />
offensteht, soll eine alljährlich zweimal stattfindende<br />
Sitzung der ARGE-Arbeitsgemeinschaft Salzburg-Südostbayern<br />
der Eghalanda Gmoin am 25. September<br />
1988 hier hervorgehoben werden. Ihr Zweck Ut
10 SUDETENPOST Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />
die kulturelle und freundschaftliche Zusammenarbeit<br />
zu erhalten und vertiefen. Mehr als 40 Vertreter ostbayerischer<br />
Gmoin hatten sich hier im Lainerhof eingefunden,<br />
um mit über 20 Mitgliedern aus Salzburg die 6.<br />
ARGE-Sitzung abzuhalten. Ihr bayerischer Vüasteiha<br />
Peter Hampl aus Waldkraiburg eröffnete sie nach Begrüßungsworten<br />
unseres Vüasteihas Josef Zuleger mit<br />
der hauptsächlichen Schilderung des Sammlerlebens<br />
um volksdeutsches und im besonderen des Egerländer<br />
Volksliedgutes durch den am 23. Jänner 1886 in Oberplan<br />
geborenen Albert Prosch. Obwohl Uhrmacher<br />
von Beruf und Böhmerwäldler aus dem Geburtsort<br />
Adalbert Stifters, erfaßte ihn die Sammelleidenschaft<br />
von Volksliedern, besonders der sangesfreudigen Egerländer<br />
und darüber hinaus des gesamten Volksliedgutes<br />
bis in die Ostländergruppen, die von dort als Umsiedler<br />
nach dem zweiten Weltkrieg hereinströmten. Er ging<br />
dabei auf Wanderschaft mit seiner Zither, nachdem er<br />
sich in Eger angesiedelt und das Geschäft einer seiner<br />
vier Töchter überlassen hatte. Er brachte es in seinem<br />
84jährigen Leben auf über 16.000 gesammelte Volkslieder.<br />
Als unermüdlichen Liedforscher blieb auch ihm<br />
die Vertreibung nicht erspart, wobei viele Urtexte verloren<br />
gingen. Seitdem lebte er in Bayern, wo er am 22.<br />
März 1970 starb. Dieses Liedgut ist in Archiven erhalten,<br />
so in Freiburg/Baden 5560 derselben. Albert<br />
Prosch wurde zu seinem 70. Geburtstag 1956 besonders<br />
geehrt und die schönsten Volkslieder leben in Kassetten<br />
fort und sind erhältlich. Der zu diesem Treffen ebenfalls<br />
erschienene Obmann der Salzburger Brauchtumsvereine<br />
Otto Stöllinger, berichtete vom jetzigen Ausbau<br />
des seit 1334 und dem Stift Nonnberg gehörenden und<br />
um 1846 in Privatbesitz übergegangenen Lainerhofes.<br />
Er wurde 1904 bei der Entstehung des Kommunalfriedhofes<br />
versteigert und von der Stadt Salzburg übernommen.<br />
Er steht den 27 Brauchtums- und Trachtenvereinen<br />
in einem Mietvertrag zur Verfügung. Sein Ausbau<br />
erforderte 4,9 Millionen Schilling, von welchem Betrag<br />
eine Million in Form von Arbeitsstunden und Einrichtungen<br />
die Vereine aufbrachten, und konnte am 27.<br />
September 1987 eingeweiht werden, wofür Vüasteiha<br />
Zuleger gebührend dankte. Unser sudetendeutsch-egerländisches<br />
Frauensextett brachte ein bekanntes Egerlandlied<br />
zu Gehör und für 42jährige Vereinszugehörigkeit<br />
wurden durch Überreichung des Ehrenzeichens in<br />
Gold mit Urkunde geehrt: Hermine Stoiber, Hilde<br />
Kunz, Elfriede Wagner, Henriette Zuleger und Ernst<br />
Jentsch und im besonderen Vüasteiha Josef Zuleger für<br />
seinen unermüdlichen Einsatz. Mit Berichten der verschiedenen<br />
Gmoin schloß die gemeinsame Sitzung und<br />
ließ dem Nachmittagsbesuch der Altstadt zum Ruperti-<br />
Kirchweihbesuch ungezwungenen Verlauf. F. K.<br />
Steiermark<br />
Leoben<br />
Der erste Heimatnachmittag nach den Sommerferien<br />
vereinte wieder viele Landsleute, wobei Obmannstv.<br />
Erwin Vogel und Kassierin Heli Mader den offiziellen<br />
Teil bestritten. Eingangs wurde eine Gedenkminute für<br />
die verstorbene Margarete Schösser gehalten. Mit der<br />
Post kamen viele Kartengrüße unserer Landsleute aus<br />
dem In- und Ausland. Hohe Geburtstage wurden gefeiert,<br />
wofür Lmn. Käthe Wohofsky und Anni Kollment<br />
sich mit einer namhaften Spende bedankten. Weitere<br />
Geburtstagskinder im September: Elfriede Panzer, NR<br />
a. D. Siegmund Burger, AR Anton Neuhüttier, Marie<br />
Zwettler; im Oktober: Hilde Moj, Wenzel Schmidt,<br />
Walburga Scherr, Ingeborg Höneckl, Hildegard Quas,<br />
Gottfried Haschke, Emilie Horzalka, Ing. Wilfried<br />
Zimmermann, Adele Schilder, Martina Lahovnik,<br />
Adele Pfatschbacher, Herta Weyringer, Liesl Schabus,<br />
Renate Retschnig, Stadtrat KR Franz Lausecker, Anna<br />
Krößler, Margarete Lausecker. Der Herbstausflug der<br />
SL Leoben führte diesmal mit einem Bus am 10./11.<br />
September nach Salzburg. Unter der bewährten Organisation<br />
von Erwin Vogel und Heli Mader sowie der<br />
kundigen Stadtführung von Anni Uratnik konnten die<br />
Teilnehmer bei herrlichstem Wetter nicht nur die<br />
Schönheiten der Festspielstadt Salzburg, sondern auch<br />
die Anlagen von Mirabell und Hellbrunn bewundern.<br />
Am Abend war man in Großgmain, wo Obmann Rudi<br />
Czermak für die Unterkunft gesorgt hatte. Anläßlich<br />
des jährlichen Grenztreffens, zu dem viele Teilnehmer<br />
aus dem In- und Ausland angereist kamen, war der<br />
Heimatabend im Saale des Kurhauses der erste Höhepunkt,<br />
wobei Lm. Erwin Vogel, Hedi Czermak und<br />
weitere zehn Leobner Landsleute mit ihren Beiträgen<br />
vollste Anerkennung und Beifall ernteten. Auch der<br />
nächste Tag, begünstigt durch das herrliche Wetter,<br />
brachte für die Leobner unvergeßliche Eindrücke:<br />
Schubertmesse in der Kirche, Festzug, Gedenken beim<br />
Ehrenmal und Kurkonzert. Daß auch die Verköstigung<br />
überall klappte, machte diese beiden Tage wieder zu<br />
einem unvergeßlichen Erlebnis. Am 16. September<br />
mußten wir Abschied nehmen von unserem treuen<br />
Landsmann Dipl.-Ing. Herbert Kurz (Sternberg). Beim<br />
90. Geburtstag konnte er uns noch seine schicksalhafte<br />
Lebensgeschichte erzählen (1. Weltkrieg, Kärntner Abwehrkämpfer,<br />
Studium, Auslandsaufenthalt). Am offenen<br />
Grabe verabschiedete sich Obmann Rudi Czermak<br />
mit einer Handvoll Heimaterde. Nächster Heimatnachmittag<br />
am Freitag, 14. Oktober.<br />
g Kärnten<br />
Klagenfurt<br />
Wir wünschen auf diesem Wege allen im Monat Oktober<br />
geborenen Landsleuten Gesundheit und Wohlergehen<br />
auf ihrem Lebensweg zwar: 92 Jahre: Martha Leipert<br />
aus Röwersdorf, am 27. 10., 86 Jahre; Hermine<br />
Neumann aus Klagenfurt, am 3.10., ferner gratulieren<br />
wir Margarete Diehl (Brunn), Aloisia Fischer<br />
(Gurk/Ktn.), Karl Fischer (Morchenstern), Elfriede<br />
Heinz (Wasserhofen), Mathilde Hofmann (Liestal/CH.,<br />
60), Steffi Hofmann (Marburg), Eva Iglauer<br />
(Jägerndorf), Herline Jamek (Klagenfurt), Dr. Eduard<br />
Kielmeier (Vassach b. Villach), Ilse Knaf (Komotau),<br />
Maria von Kriegelstein (Karlsbad), Gisela Kriesche<br />
(Aussig/Elbe, 75), Willibald Lenk (Schönbach), Barbara<br />
Lippitz (Klagenfurt), Miroslaus Liska (Pardubitz),<br />
Walter Rehor (Riegerschlag), Alfred Riedl (Zoboles-Luditz),<br />
Anneliese Rothe (Innsbruck), Wirk. Amtsrat i. R.<br />
Laurenz Seidl (Leitmeritz), Alexander Schöninger<br />
(Warnsdorf), Günther Schreier (Troppau), Erich Tallowitz,<br />
Charlotte Wawra (Klagenfurt), Hans Wodny (Babitz/Znaim).<br />
— Interessantes aus der Technik: Am 1.<br />
September 1988 eröffnete der Inhaber der ASS-Daten-<br />
technik, Lm. Ing. Reinhard Gerlich (der Sohn unseres<br />
Landesobmannes Prof. Dr. Wilhelm Gerlich) in der<br />
Hans-Sachs-Straße 34 in Klagenfurt neue Büroräumlichkeiten<br />
und stellte seinen Betrieb der Öffentlichkeit<br />
vor. Die Firma ASS-Datentechnik beschäftigt acht Mitarbeiter,<br />
und ihr Erfolg beruht vor allem auf eigenem<br />
Software-Know-how und im weitreichenden Angebot<br />
von Textverarbeitungssystemen oder Tabellenkalkulation.<br />
Lm. Ing. Gerlich verwies bei der Eröffnung auch<br />
auf die positive Entwicklung seiner Firma in den letzten<br />
beiden Jahren. Die ASS-Datentechnik zählt heute zu<br />
den führenden Partnern von Siemens AG-Österreich.<br />
Interessanten innerhalb unserer Landsmannschaft können<br />
jederzeit alles weitere persönlich im Büro unseres<br />
Landsmannes Ing. Reinhard Gerlich erfahren. Wir jedenfalls<br />
wünschen schon jetzt dem tüchtigen Landsmann<br />
in seinen Bestrebungen alles Gute und viel Glück!<br />
Unser Landsmann, Baron Nadherny-Borutin in Klagenfurt,<br />
Tarviserstraße 70, ist verstorben.<br />
= Frauengrappe Klagenfurt = =<br />
Nach der Sommerpause hatten wir bereits unsere erste<br />
Zusammenkunft im neuen Lokal des Restaurants<br />
„Landhauskeller" im Landhaus in Klagenfurt. Wie sich<br />
zeigte, haben wir dort genügend Platz und liegt dieses<br />
Lokal noch zentraler und vor allem direkt an der Autobushaltestelle.<br />
Es hatte sich bereits eine recht zahlreiche<br />
Runde eingefunden und konnte die Frauenreferentin<br />
auch Landesobmann Prof. Dr. Gerlich und Bezirksobmann<br />
Hans Puff begrüßen. Ein Kurzvortrag aus der<br />
Geschichte unserer Heimat von Prof. Dr. Gerlich ist immer<br />
sehr interessant; Obmann Hans Puff gab die Termine<br />
unserer landsmannschaftlichen Veranstaltungen<br />
und Zusammenkünfte in diesem Jahr bekannt. Eingestreut<br />
wurden kleine lustige Episoden, vorgetragen in<br />
Warnsdorf er Mundart von Frau Eiselt. Die Frauenreferentin<br />
brachte aus „Das gestaltete Jahr" heimatliches<br />
Brauchtum im Monat September sowie einen Aufruf<br />
der Heimatpfleger in Frau Wally Richter „Rettet das Gerettete".<br />
Wie wichtig wäre es für die Erhaltung des geretteten<br />
Volksgutes, wenn von unseren Landsleuten diesbezügliche<br />
Verfügungen getroffen würden, was zu geschehen<br />
hat, wem die verschiedenen Exponate, nach<br />
ihrem Ableben zukommen. Auch Bücher und Ansichtskarten<br />
gehören dazu, die dann oft achtlos weggeworfen<br />
werden. Wenn bereits jetzt der eine oder andere<br />
ein Stück zur Verfügung stellen möchte, wird es von<br />
uns abgeholt und gesammelt. Oft gibt es auch im Bekanntenkreis<br />
der Ortsansässigen manches Stück, mit<br />
dem sie eigentlich gar nichts anzufangen wissen, das<br />
eben seinerzeit einmal in ihren Besitz kam, weil auch<br />
unsere Heimat einmal Österreich war. — Wir treffen<br />
uns wieder am Mittwoch, dem 12. Oktober 1988,<br />
15 Uhr, Restaurant „Landhauskeller" in Klagenfurt.<br />
Gerda Dreier<br />
DIE JUGEND berichtet<br />
Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />
Bundesjugendführung<br />
BUNDESJUGENDFÜHRUNG: Werte Landsleute, liebe<br />
Leser und Freunde! Auf allen Feldern und in allen Gärten<br />
ist zum Großteil die Ernte eingebracht und alle hoffen,<br />
daß zum Jahresabschluß wieder ein positives Ergebnis<br />
erzielt sein wird. Als Dank für eine gute Ernte<br />
gibt es überall Erntedankfeste, Umzüge, Weinfeste,<br />
Prozessionen und vieles andere mehr aus dem vielschichtigen<br />
und reichen Brauchtum. Überall freut man<br />
sich, daß alles wieder halbwegs gelungen ist und die<br />
Ernte nicht durch Unwetter zerstört wurde. Besonders<br />
in ländlichen Gegenden freut man sich schon auf diese<br />
Feste — und auch die Stadtmenschen bekommen da ein<br />
wenig mit. Gerade in unserer so nüchternen Zeit haben<br />
sich wieder etliche Menschen darauf besonnen, daß<br />
nicht alles so ganz selbstverständlich ist, was man besitzt,<br />
was man erntet, was einem geboten wird usw.<br />
Viele Stadtmenschen sind daher auch bei solchen Festen<br />
dabei und freuen sich an einem bunt geschmückten<br />
Wagen, genießen alles, was die Natur bietet und sind<br />
freudig gestimmt. Auch in unseren Reihen wird Erntedank<br />
oder Kirmes gefeiert. Dies haben auch unsere<br />
Vorfahren in allen Landschaften des Sudetenlandes getan.<br />
Sicherlich, heute können wir dies nur in bescheidenem<br />
Rahmen tun; früher war es in einer Ortsgemeinschaft<br />
üblich. Dennoch hat das Fest nicht an Glanz verloren<br />
und die Menschen freuen sich darauf. Dank einer<br />
guten Konjunkturlage konnte das Ansteigen der Arbeitslosenzahlen<br />
ein wenig gebremst werden. Dennoch<br />
kämpfen die Politiker um das Budget des nächsten Jahres<br />
und es gilt, den Gürtel ein wenig enger zu schnallen.<br />
Es heißt immer: der Staat muß sparen. Das hat er aber<br />
seit vielen Jahren nicht mehr getan. Von mehreren Jahrzehnten<br />
hat er eine reiche Ernte gehalten, aber nicht<br />
sorgsam genug gespart, auf daß man in schlechteren<br />
Zeiten davon zehren könnte. Aber in einigen Jahren<br />
wollen wir ein Teil der großen europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />
sein. Da wird wohl sicherlich viel<br />
auf uns zukommen, insbesondere in der Landwirtschaft.<br />
Die Mächtigen und Verantwortlichen dieses<br />
Landes sollten sich schon jetzt etwas einfallen lassen,<br />
um einen guten Übergang zu schaffen. Eine gute Einteilung<br />
schon jetzt zu treffen: das sollte die Parole sein und<br />
nicht ein politisches Hick-Hack auf kleinstem Raum.<br />
Denn was man jetzt gut löst, das wird uns einmal eine<br />
gute Ernte einbringen. So sollte es auch im Staate sein.<br />
Dies gilt aber auch für den kleinsten Kern dieses Staates,<br />
der Familie. Auch die Familien sollten sich mehr besinnen<br />
auf Sparen, gute Einteilung und anderes mehr.<br />
Wir müssen hinwegkommen von Massenkonsum und<br />
Wegwerfgesellschaft. Sicherlich gibt es da und dort<br />
schon gute Ansätze. Die Umwelt soll geschont werden<br />
— es gilt bewußter zu leben. Damit verbunden ist ein<br />
Näher- und Zusammenrücken der Menschen und Worte<br />
wie Gemeinschaft, Volk und Vaterland bekommen<br />
vielleicht wieder einen größeren Sinn. Dies hat auch<br />
für uns und unsere Volksgruppe eine besondere Bedeutung.<br />
Liebe Landsleute und junge Freunde: Gerade in<br />
den jetzigen Zeiten sollten wir uns mehr bemühen, junge<br />
Menschen über uns in Kenntnis zu setzen, über unsere<br />
Probleme und all die Dinge, die unsere Vorväter geleistet<br />
haben und wir heute leisten. Wir brauchen uns<br />
ob dieser Leistungen nicht zu schämen und sollten klipp<br />
und klar sagen, als was wir uns fühlen: als Österreicher,<br />
Sudetendeutsche und gute Europäer. Alles ist zu vereinbaren,<br />
das müssen auch die jungen Leute wissen. Das<br />
wäre auch die Arbeit der Eltern und der älteren Generation.<br />
Auch da sollten wir eine gute Ernte einbringen<br />
und dann können wir die Feste feiern. Hier gilt es noch<br />
viel zu tun, liebe Landsleute, Eltern und Großeltern!<br />
Wenn wir uns gemeinsam darum bemühen, kann es uns<br />
gelingen. Sicherlich, es wird vielleicht Rückschläge geben,<br />
so wie auch bei der Ernte. Dennoch sollten wir<br />
nicht verzweifeln und in eine gute Zukunft sehen. In<br />
diesem Sinne wollen wir unsere Arbeit zukunftsorientiert<br />
durchführen.<br />
Österreichisch-Sudetendeutsches Volkstanzfest in<br />
Klosterneuburg: Diesmal findet diese Veranstaltung an<br />
einem Samstag statt, und zwar am 5. November, von<br />
18 bis 23 Uhr in der Babenbergerhalle. Alle Freunde des<br />
Volkstanzens und des Brauchtums jedweden Alters sind<br />
herzlich eingeladen. Auch alle älteren Landsleute, die<br />
mittlere Generation, deren Freunde, die jungen Leute<br />
usw. Schon jetzt herrscht große und rege Nachfrage<br />
nach Karten und Tischplätzen. Tätigen Sie daher so<br />
bald wie möglich ihre Bestellungen. Eintrittspreise:<br />
Karte im Vorverkauf S 80.—, an der Abendkasse<br />
S 100.—. Tischplatzreservierungen sind kostenlos<br />
(Plätze können nur nach Verfügbarkeit vergeben werden).<br />
Kartenbestellungen und Platzreservierung<br />
schriftlich bei der Sudetendeutschen Jugend, Kreuzgasse<br />
77/14, 1180 Wien, bzw. bei Frau Malik, Telefon:<br />
64 50 374 (von 17 bis 19 Uhr).<br />
***<br />
Beste hochsommerliche Temperaturen herrschten<br />
beim „Jedermann-Wettkampf" am 10. und 11. Septem-<br />
ber auf der Bundesspielanlage Wienerberg im 10. Bezirk.<br />
Dort trafen sich zahlreiche sportbegeisterte junge<br />
Leute, sowie auch etliche ältere Landsleute (obwohl von<br />
der mittleren und älteren Generation eigentlich ein wenig<br />
mehr Teilnehmer erwartet wurden). Herzlich begrüßen<br />
konnten wir den Stv. Bundesobmann der SLÖ und<br />
Thaya-Vorstandsmitglied Reg.-Rat i. R. Ludwig Hörer<br />
und den Obmann der Zwittauer Landsmannschaft Dir.<br />
i. R. Fordinal. Durchgeführt wurde ein Leichtathletik-<br />
Dreikampf in allen Altersklassen: Laufen, Weitspringen,<br />
Schlagballwerfen (für Damen) bzw. Kugelstoßen<br />
(für Herren). Und dabei wurden ganz imposante Leistungen<br />
geboten. Hervorzuheben wäre der 100-m-Lauf<br />
eines 20jährigen mit der Zeit von 11,0 Sekunden! Und<br />
unser Reg.-Rat Hörer verbesserte seine Leistungen aus<br />
dem Vorjahr wieder um fünf Punkte — wir gratulieren<br />
recht herzlich und stellen ihn für ältere Landsleute als<br />
leuchtendes Beispiel mit seinen 63 Jahren hin! Der jüngste<br />
Teilnehmer war drei Jahre alt! Einige herausragende<br />
Ergebnisse: Schlagballwerfen der Mädchen und Frauen:<br />
Höchstweite 42,5 m! Weitsprung-Damen-Allg.<br />
Klasse: 4,02 m! Männl. Jugend: Kugelstoßen 9,14 m<br />
und 75-m-Lauf 10,5 Sek. Männer-Alt-Kl. III: Kugelstoßen:<br />
9,75 m! Im Anschluß an diesen Dreikampf traf<br />
man sich zu einem gemütlichen Beisammensein in<br />
Oberlaa, wozu sich auch schon seit längerer Zeit nicht<br />
mehr gesehene Freunde und Kameraden gesellten. Der<br />
Sonntagmorgen präsentierte sich ebenso wie der Samstag<br />
— die Sonne schien heiß vom Himmel und es gab<br />
Temperaturen bis zu 25 Grad! Wir machten ein Faustballturnier,<br />
welches die Mannschaft von Hermann gewann<br />
und anschl. ein Fußballspiel. Pünktlich um 12<br />
Uhr verließen wir die schöne und moderne Sportanlage,<br />
müde und ein wenig abgekämpft. In diesem Zusammenhang<br />
möchten wir nochmals der Landsmannschaft<br />
THAYA — Bund der Südmährer — recht herzlich<br />
für die großzügige Getränkespende danken — diese<br />
war ob der Hitze besonders willkommen!<br />
Hier nun die Ergebnisse des Leichtathletik-Dreikampfes<br />
(jeweils die Sieger)<br />
Burschen und Männer:<br />
Kinder: 1. Andreas Maurer, 4 Jahre alt, 20 Punkte, 2.<br />
Philip Richter, 3 Jahre alt, 14 Punkte;<br />
Schüler II: Herbert Pohl, 158 Punkte; Jugend: Gunter<br />
Zeissel, 194 Punkte;<br />
Allg. Klasse: Wolfgang Werbik, 1463 Punkte; Altersklasse<br />
I: Helmut Leopold, 422 Punkte-<br />
Altersklasse III: LAbg. GR. Gerhard Zeihsei, 47<br />
Punkte;<br />
Altersklasse IV: Herbert Ruzek, 29 Punkte; Altersklasse<br />
V: Hermann Sinnl,. 46 Punkte;<br />
Altersklasse VI: Reg.-Rat Ludwig Hörer, 54 Punkte.<br />
Mädchen und Frauen:<br />
Kinder: 1. Elisabeth Wrabel, 7 Jahre, 38 Punkte;<br />
2. Sandra Kristen, 8 Jahre, 36 Punkte; 3. Heike Kutschera,<br />
5 Jahre, 29 Punkte; 4. Eva Wrabel, 7 Jahre, 27<br />
Punkte.<br />
Schüler I: Gabi Blauensteiner, 218 Punkte; Schüler II:<br />
Katharina Loitzl, 162 Punkte; Jugend: Claudia Ruzek,<br />
208 Punkte; Allgemeine Klasse: Sibylle Fabian, 1059<br />
Punkte; Altersklasse III: Gertraud Steiner, 55 Punkte-<br />
Altersklasse V: 1. Margit Richter, 33 Punkte, 2. Gertrud<br />
Hörer, 32 Punkte. * * *<br />
Beim Sudetendeutschen Heimattag in Wien und Klosterneuburg<br />
waren wir selbstverständlich bei allen Veranstaltungen<br />
recht zahlreich vertreten, insbesondere<br />
beim Trachtenbummel sowie bei den Veranstaltungen<br />
in Klosterneuburg, wo wir auch einen eigenen Informationsstand<br />
aufgebaut hatten. Im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong><br />
findet Ihr einen Bericht über dieses stattliche<br />
Fest.<br />
***<br />
Wie schon berichtet, führt der SLÖ-Landesverband<br />
Wien, Niederösterreich und Burgenland ein Tagesseminar<br />
für die mittlere Generation durch. Dieses findet am<br />
kommenden Samstag, dem 8. Oktober, ab 9.30 Uhr im<br />
Restaurant Pizzaland, Wien 5, Margaretengürtel 140,<br />
statt. Das Motto lautet: Verschwiegenes Land — Euer<br />
Land — Sudetenland. Die Teilnahme inklusive Mittagstisch<br />
und Nachmittagsjause ist kostenlos. Gerade für<br />
die Generation von ca. 25 bis 50 Jahre ist dieses Seminar<br />
gedacht. Darum ersuchen wir um dringende Anmeldungen<br />
in der Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />
1010 Wien, Hegelgasse 19, telefonisch von 9 bis 12 unter<br />
der Nr. 51 22 962!<br />
***<br />
Am Samstag, dem 22. Oktober, findet im Kolpinghaus<br />
Wien Zentral, Wien 6, Gumpendorfer Straße 39,<br />
Eingang Stiegengasse 12, ab 15 Uhr, der Südmährertag<br />
mit Erntekirtag statt. Dazu sind alle Freunde und<br />
Landsleute recht herzlich eingeladen! Auch wir sind dabei.<br />
***<br />
Für Mittwoch, dem 26. Oktober, dem Staatsfeiertag,<br />
haben wir uns etwas Neues einfallen lassen: und zwar<br />
einen Stadträtselrundgang! Start und Treffpunkt ist um<br />
9 Uhr Ecke Kärntner Ring 2/Kärntner Straße (bei der<br />
Meinl-Filiale). Die Teilnahme erfolgt paarweise. Der<br />
Rätselrundgang kann nur mit Hilfe von öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln durchgeführt werden, Auto ist nicht<br />
erlaubt! Jedermann kann daran teilnehmen, es gibt<br />
keine Altersbeschränkung, jede Zusammensetzung der<br />
Paare ist möglich. Alle jüngeren und älteren Leute,<br />
auch nicht-sudetendeutscher Herkunft, sind zur Teilnahme<br />
aufgerufen! Helfen Sie uns bei der Organisation<br />
durch eine rechtzeitige Anmeldung der teilnehmenden<br />
Paare an die Sudetendeutsche Jugend, Kreuzgasse<br />
77/14, 1180 Wien. Eine Nachmeldung am Start ist<br />
möglich. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter<br />
statt!<br />
***<br />
Hinweisen möchten wir auf das österreichisch-sudetendeutsche<br />
Volkstanzfest am Samstag, den 5. November,<br />
von 18 bis 23 Uhr in der Babenbergerhalle in Klosterneuburg.<br />
Sichert Euch dazu rechtzeitig die Eintrittskarten<br />
und beachtet den Hinweis im Inneren der <strong>Sudetenpost</strong>.<br />
= Landesgruppe Wien =<br />
Heimstunden jeden Mittwoch, ab 19.30 Uhr, in unserem<br />
Heim in Wien 17, Weidmanngasse 9, für junge Leute<br />
ab ca. 14 Jahre. Unser Programm ist vielfältig und<br />
bietet für jeden etwas. Komm auch Du und bringe Deine<br />
Freunde mit!<br />
= Landesgruppe Niederösterreich =<br />
Am Festzug und beim Heimattreffen im Rahmen des<br />
Sudetendeutschen Heimattages in Klosterneuburg nahmen<br />
wieder sehr viele Trachtenträger, darunter auch<br />
sehr viele junge Leute, teil. Alles in allem, war es eine<br />
sehr schöne und ansprechende Veranstaltung.<br />
***<br />
Zum Südmährerkirtag am Samstag, den 22. Oktober,<br />
Beginn 15 Uhr, im Kolpinghaus Zentral, Wien 6,<br />
Gumpendorfer Straße 39, Eingang Stiegengasse 12, sowie<br />
zum Stadträtselrundgang am Mittwoch, den 26.<br />
Oktober, in Wien sind alle Landsleute und Freunde<br />
recht herzlich eingeladen. Näheres siehe unter Landesgruppe<br />
Wien.<br />
***<br />
Das österreichisch-sudetendeutsche Volkstanzfest<br />
wird heuer am Samstag, dem 5. November, von 18 bis<br />
23 Uhr in der Babenbergerhalle unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />
durchgeführt. Dies sollte wieder ein willkommener<br />
Anlaß sein, um bei diesem Volks- und<br />
Brauchtumsfest dabeizusein. Jedermann, gleich welchen<br />
Alters, ist recht herzlich dazu eingeladen. Sichert<br />
Euch so rasch wie möglich die Eintrittskarten und die<br />
Plätze. Die Platzanzahl ist beschränkt. Näheres bitte<br />
dem Inneren der <strong>Sudetenpost</strong> bzw. unter Bundesjugendführung<br />
zu entnehmen.<br />
= Landesgruppe Steiermark _ =<br />
Am Samstag, dem 15. Oktober, begehen die Volksdeutschen<br />
Landsmannschaften in der Steiermark ihr<br />
40jähriges Bestehen, mit einer Festveranstaltung im Minoritensaal<br />
in Graz. Beginn ist um 15.30 Uhr. Dazu<br />
wird recht herzlich eingeladen. Auch die jungen Leute<br />
unserer sudetendeutschen Landsleute sowie deren<br />
Freunde mögen die Veranstaltung, die bestimmt sehr<br />
schön und interessant sein wird, besuchen. Nach einer<br />
Vorstellung aller Landsmannschaften wird ein buntes<br />
kulturelles Programm geboten werden.<br />
= Arbeitskreis Südmähren = =<br />
Mit einer starken „Mannschaft" beteiligten wir uns an<br />
den Veranstaltungen im Rahmen des Sudetendeutschen<br />
Heimattages in Wien und Klosterneuburg. Besonders<br />
beteiligten wir uns mit der Trachtengruppe am Trachtenbummel<br />
sowie beim großen Festzug in Klosterneuburg.<br />
***<br />
Zum Südmährertag mit Kirtag am Samstag, dem 22.<br />
Oktober, 19 Uhr, im Kolpinghaus Zentral, Wien 6,<br />
Gumpendorfer Straße 39, wird recht herzlich eingeladen.<br />
Alle Trachtenträger sind aufgerufen, daran teilzunehmen.<br />
Alle Landsleute und Freunde sind gern gesehene<br />
Gäste!<br />
*l* *l* *P<br />
Ein Stadträtselrundgang wird am Mittwoch, dem 26.<br />
Oktober, dem Staatsfeiertag, in Wien durchgeführt.<br />
Treffpunkt ist um 9 Uhr bei der Meinl-Filiale Ecke<br />
Kärntner Ring 2/Kärntner Straße. Näheres siehe unter<br />
Wien bzw. im Inneren der <strong>Sudetenpost</strong>. Meldet Euch<br />
sofort an. Auch Eure Freunde und Bekannten können<br />
daran teilnehmen.<br />
Spenden<br />
für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
Spendenliste Nr. 26<br />
S 157.— Gerhard Zeihsei, Wien; Lilo Dostal, Linz,<br />
S 100.— Engelbert Dürnsteiner, Mauerkirchen;<br />
Grete Lukas, Salzburg,<br />
S 57.— ohne Absender; Robert Wagner, Wien; Karoline<br />
Wastl, Wien; Hermine Reuschi,<br />
Wien; Rudolf Schneider, Weißkirchen;<br />
Otto Sprongl, Wels; Edwina Leitgeb, Reidling;<br />
Dr. Dora Lauffer, Graz; Herbert Paukert,<br />
Feldkirchen/Stmk.<br />
Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt sehr herzlich!<br />
Redaktionsschluß<br />
Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />
8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />
Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Folge 20 20. Oktober<br />
Folge 21 3. November<br />
Folge 22 17. November<br />
Folge 23 I.Dezember<br />
Folge 24 15. Dezember<br />
(Redaktionsschluß 13.10.1988)<br />
(Redaktionsschluß 27.10.1988)<br />
(Redaktionsschluß 10. 11. 1988)<br />
(Redaktionsschluß 24.11.1988)<br />
(Redaktionsschluß 9.12.1988)<br />
Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, 4010<br />
Linz, Postfach 405, Obere Donaulande 7, Heinrich-Gleißner-Haus,<br />
Ruf 0 73 2/27 36 69. Obmann Ing. Alfred Rügen, Geschäftsführer Karl<br />
Koplinger, Verantwortlicher Redakteur Prof. Wolfgang Sperner. Alle in<br />
Linz, Obere Donaulände 7. Druck: LANDESVERLAG Druck, A-4020<br />
Linz, HafenstraSe 1—3. Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />
Jahresbezugspreis Inland S 143— incl. 10 % Mehrwertsteuer, Ausland<br />
S 175— (DM 25.—), Einzelpreis S 7.—. Postsparkassenkonto<br />
7734.939. Bankkonto Alfg. Sparkasse Linz, Konto 0000-028.135.<br />
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