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Ausgabe - Sudetenpost

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Erscheinungsort Linz<br />

Verlagspostamt 4020 Linz<br />

Einzelpreis s 7-<br />

P. b. b.<br />

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich (SLÖ)<br />

Folge 19 Wien — Linz, 6. Oktober 1988 34. Jahrgang<br />

Bericht vom<br />

Heimattreffen<br />

(Seite 2)<br />

20 Jahre nach<br />

dem Prager Frühling<br />

(Seite 4)<br />

Grenztreffen<br />

Großgmain<br />

(Seite 5)<br />

Dialog mit den<br />

Tschechen wird<br />

angestrebt<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft<br />

strebt einen neuen Dialog zwischen Deutschen<br />

und Tschechen an. Anlaß ist die Erinnerung<br />

an die Zeit vor fünfzig Jahren, als mit der<br />

britisch-französischen Note vom 19. September<br />

1938 an die Regierung der Tschechoslowakei,<br />

deren Antwortnote vom 21. September und<br />

dem Abkommen von München vom 29. September<br />

1938 die Abtretung der deutsch besiedelten<br />

Gebiete in der Tschechoslowakei an das<br />

Deutsche Reich besiegelt worden war.<br />

Der Sprecher der Landsmannschaft, der<br />

ehemalige bayerische Staatsminister Neubauer,<br />

sagte, die Sudetendeutschen wollten „einen<br />

Beitrag zur Objektivierung" leisten. Deshalb<br />

schlagen sie als ersten Schritt die Einberufung<br />

eines internationalen Historikergremiums vor,<br />

das die Vergangenheit „auf der Grundlage des<br />

Rechts und der historischen Wahrheit" erforschen<br />

und darstellen solle. Dabei gehe es nicht<br />

um Aufrechnung und „schon gar nicht um Revanchismus",<br />

sondern um einen gemeinsamen<br />

Schritt in die Zukunft.<br />

Man hoffe, allmählich zu einer gemeinsamen<br />

Bewertung der Ereignisse zu kommen.<br />

1938 sei nicht ohne 1918 und ohne die Ungerechtigkeiten<br />

gegenüber den Deutschen und<br />

anderen Völkern in der damaligen Tschechoslowakei<br />

zu verstehen. 1918 ist diesen Deutschen<br />

das Selbstbestimmungsrecht verweigert<br />

worden.<br />

Der Vertreibung von mehr als drei Millionen<br />

Sudetendeutschen mit 240.000 Todesopfern ist<br />

der ökonomische, ökologische und kulturelle<br />

Verfall des Sudetenlandes gefolgt. 1500 Ortschaften<br />

sind vom Erdboden verschwunden.<br />

Aber gerade angesichts dieser Vergangenheit<br />

sei die Suche nach Wegen in eine Zukunft<br />

wichtiger, die dem europäischen Aspekt der ersten<br />

Erklärungen der Heimatvertriebenen<br />

nach dem Krieg und des Gewaltverzichts in der<br />

Charta der Heimatvertriebenen von 1950 entsprächen.<br />

„Es gibt zwischen Sudetendeutschen und<br />

Tschechen weder eine Kollektivschuld noch<br />

eine Erbfeindschaft." Auch deshalb sollte die<br />

Tschechoslowakei die von der „Sudetendeutschen<br />

Jugend" angeregte Gründung eines<br />

„deutsch-tschechisch-slowakischen Jugendwerkes"<br />

mit tragen, die auch der Bundeskanzler<br />

bei seinem jüngsten Besuch in der Tschechoslowakei<br />

unterstützt habe.<br />

Des weiteren schlägt die Landsmannschaft<br />

die Bildung eines sudetendeutschen-tschechischen<br />

Ausschusses der jüngeren und mittleren<br />

Generationen vor, der Begegnungen planen<br />

und organisieren soll. Die sudetendeutschen<br />

Parteien hätten in den Jahren zwischen<br />

1918 und 1938 den Ausgleich mit den Tschechen<br />

gewollt und angeboten. Daß ihr Angebot<br />

damals ignoriert worden sei, habe in der Folge<br />

für Deutsche wie für Tschechen zu negativen,<br />

schmerzlichen und tiefgreifenden Entwicklungen<br />

geführt.<br />

Resolution beim Heimattreffen<br />

Beim Heimattreffen der SLÖ wurde am<br />

25. September 1988 in der überfüllten Babenbergerhalle<br />

in Klosterneuburg nachfolgende<br />

Resolution beschlossen:<br />

— Wäre uns Sudetendeutschen 1918 das<br />

Selbstbestimmungsrecht zugestanden<br />

worden (statt uns militärisch zu besetzen<br />

und mit Gewalt in die neu entstehende<br />

CSR zu zwingen), so wäre „München<br />

1938" weder nötig noch möglich gewesen.<br />

— Auch dann wäre dieses Abkommen<br />

unnötig gewesen, wenn die Tschechen<br />

uns Sudetendeutsche zwischen 1919 und<br />

1938 nicht national verfolgt und sozial benachteiligt,<br />

sondern die Ausgleichsversuche<br />

aller sudetendeutschen Parteien aufgegriffen<br />

und uns als gleichberechtigte<br />

Partner anerkannt hätten.<br />

— Nicht das „Münchner Abkommen"<br />

führte zur Loslösung des Sudetenlandes<br />

aus dem Staatsverband der CSR, sondern<br />

diese Loslösung wurde auf Verlangen<br />

der britischen und französischen Regierung<br />

(gemeinsame Note vom 19. Sep-<br />

tember 1938 an Prag) basierend auf der<br />

Initiative Prags (Geheimmission Necas in<br />

Paris) — von der CSR-Regierung mit ihrer<br />

Antwortnote vom 21. September 1938 an<br />

diese beiden Regierungen zugestanden.<br />

Das „Münchner Abkommen" vom 29. September<br />

1938 regelte nur mehr die Modalitäten<br />

für die bereits erfolgte Abtretung.<br />

— Bei der Festlegung der neuen Grenzen<br />

waren die Tschechen mitbeteiligt (internationale<br />

Kommission mit tschechischen<br />

Mitgliedern).<br />

— Für die Sudetendeutschen bedeutete<br />

die Eingliederung ins Deutsche Reich die<br />

Verwirklichung der nationalen Selbstbestimmung,<br />

aber den Verlust von Freiheit<br />

und demokratischen Entscheidungs- und<br />

Mitbestimmungsmöglichkeiten.<br />

— Weder mit dem „Münchner Abkommen"<br />

noch mit der späteren Vertreibung<br />

der Sudetendeutschen aus ihrer Heimat<br />

hat sich die sudetendeutsche Frage erledigt.<br />

Sie ist nach wie vor offen.<br />

Das Heimattreffen 1988 im Bild<br />

Keine Ghettos<br />

VON WOLFGANG SPERNER<br />

Eine menschliche Welle strömt erneut<br />

über die Bundesrepublik herein. Es kommen<br />

Tausende Deutsche aus Rumänien,<br />

die vor den wahnsinnigen Zerstörungsplänen<br />

des Diktators Ceausescu fliehen, und<br />

auch aus Polen und anderen Ostblockstaaten<br />

hat sich der Zustrom von Deutschen<br />

verstärkt.<br />

Immer mehr wird dabei natürlich die<br />

Frage diskutiert, wie und wo man all diese<br />

Menschen unterbringen, wie man ihnen<br />

einen lebenswürdigen Aufenthalt bieten<br />

kann. Für die meisten von ihnen ist das<br />

ohnedies schmerzvolle Verlassen der<br />

angestammten Heimat eine Zeit der tiefen<br />

Wehmut. Wir alle haben es miterlebt, wie<br />

schrecklich es ist, die Heimat verlassen zu<br />

müssen. Auch wenn der Westen den Menschen<br />

einen weit höheren Lebensstandard<br />

als etwa in Rumänien oder Polen und der<br />

CSSR bieten kann, es wachsen neue Probleme<br />

heran: Denn wir dürfen nicht verkennen,<br />

wie schwer es bereits die Ortsansässigen<br />

haben, um Arbeit zu haben und gut<br />

leben zu können.<br />

Natürlich drängt sich da auch die Frage<br />

der Unterbringung auf. Ein Vorschlag geht<br />

dahin, für diese Deutschen etwa aus<br />

Rumänien eigene, neue Ortschaften zu<br />

errichten. Zunächst wohl Provisoriumsunterkünfte,<br />

aber in geschlossenen Einheiten.<br />

Dagegen ist Kritik wach geworden. Es<br />

wird geklagt, so würde man diese Menschen<br />

in ein Ghetto zwingen, würde sie<br />

ausklammern aus der Volksgemeinschaft.<br />

Aber es gibt handfeste Gegenbeweise.<br />

Daß die geschlossene Ansiedlung von<br />

Ein Südmährer<br />

Nationalbank-General<br />

Anfang September wurde der aus Dürnholz<br />

in Südmähren stammende Landsmann<br />

Adolf Wala (51) zum Generaldirektor<br />

der Österreichischen Nationalbank<br />

ernannt. Generaldirektor Wala ist der<br />

Sohn eines Gastwirtes in Dürnholz. In<br />

Wien besuchte er die Handelsakademie<br />

und kam 1965 zur Nationalbank, wo er<br />

zuletzt Direktor-Stellvertreter der wichtigen<br />

Kreditabteilung war. Der Vater von<br />

drei Kindern war einst aktiver Spieler beim<br />

FC Wacker in Wien. Zu seinen Zielen als<br />

Nationalbankchef gehört, wie er vor der<br />

Presse erklärte, die Erhaltung der Stabilität<br />

der österreichischen Währung und die<br />

Sicherung der Unabhängigkeit der Österreichischen<br />

Nationalbank.<br />

Linkes Bild: Gedenken am Sudetendeutschen Platz. Die Ehrengäste LAbg. Zeihsei, Bürgermeister Dr. G. Schuh, NR Abg. Dipl.-Ing. H. Krünes, Karsten Eder und Dr. Halva.<br />

Rechtes Bild: Am Ehrentisch. Magda Reichet, Prof. Caron, Bfm. Dr. Schuh, R. Mattauschek, Dr. Böhmdorfer. Im Vordergrund LAbg. Böhm und Dr. Halva.


Vertriebenen und Flüchtlingen nicht zum<br />

Ghetto führen muß, hat sich bei uns in<br />

Österreich etwa durch die Neugründung<br />

von Neugablonz bei Enns oder durch die<br />

schmucke Ortschaft Rosenau bei Seewalchen<br />

gezeigt. Ähnliche Beispiele gibt es<br />

aus Bayern und dem übrigen Deutschland.<br />

Orte wie Waldkraiburg, Neugablonz, Neutraubling<br />

oder Trappenkamp in Schleswig-<br />

Holstein haben sich nicht als Ghettos entwickelt,<br />

sondern es sind im Gegenteil<br />

schmucke, aufstrebende Orte geworden,<br />

die sogar in gesunde kommunaler Konkurrenz<br />

zur Umwelt aufwuchsen. In der<br />

geschlossenen Wohneinheit können die<br />

Probleme des Alltags und mit der neuen<br />

Lebenswelt gemeinsam besser verkraftet<br />

werden. Und da hier überall Menschen siedeln,<br />

die nicht durch „zigeunerhafte<br />

Schlamperei" sondern im Gegenteil durch<br />

gesunden Ordnungssinn und friedfertigen<br />

Lebensstil „auffallen" bilden diese gemeinsamen<br />

neuen Orte im Gegenteil echte Aushängeschilder<br />

für das hervorragende<br />

Wesen dieser „Neuen" in einer altbesiedelten<br />

Umwelt.<br />

Ecke des<br />

Bundesobmannes<br />

Wenn immer kleinere und größere<br />

Veranstaltungen gut gelingen, so ist<br />

dies meistens auf eine Vielzahl von<br />

Umständen zurückzuführen. Wesentlich<br />

aber ist, daß jeder an seinem<br />

Platz das Bestmöglichste tut. Es kann<br />

nicht jeder alles, aber bei der Vielfalt<br />

der „Talente" in unserer Volksgruppe<br />

kann eine beachtliche Leistung auf<br />

allen Gebieten erbracht werden,<br />

wenn ...<br />

Man muß sich trauen und sich nicht<br />

aus Angst, vielleicht Fehler machen<br />

zu können, von einer Sache abhalten<br />

lassen, die man für richtig und durchführbar<br />

hält. Die Gruppengründungen<br />

in Ober- und Niederösterreich<br />

sind ein gutes Beispiel, daß vieles<br />

„machbar" ist, was bisher für unmöglich<br />

gehalten wurde.<br />

Ein besonders hervorragendes Einzelbeispiel<br />

sei hier erwähnt, das wahrscheinlich<br />

nicht zu überbieten ist,<br />

dem man aber nacheifern sollte. In<br />

unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />

besteht, wie in vielen Orten, eine kleine<br />

Heimatgruppe, und damit glaubten<br />

wir, das Möglichste getan zu haben.<br />

Ein fast unbekannter Landsmann aus<br />

Südmähren war anderer Meinung.<br />

Beim Kreuzbergtreffen sagte er mir, er<br />

hätte in diesem Jahr bereits 40 Mitglieder<br />

geworben, beim Kirtag in Niedersulz<br />

nannte er mir die Zahl 84, wenige<br />

Tage später 92 und vor kurzem<br />

sagte er mir, jetzt hätte er 100 Mitglieder<br />

erreicht, und wie ich ihn kenne, ist<br />

das noch nicht die Endzahl. Daß Klosterneuburg<br />

und seine Umgebung so<br />

viele Sudetendeutsche aufweist, war<br />

uns selbst nicht bewußt, bevor uns unser<br />

Landsmann Rupert Grossberger<br />

den Beweis erbrachte. Dabei sprach<br />

er hauptsächlich Südmährer an. Man<br />

sieht, es ist ein beträchtliches Betätigungsfeld<br />

für alle da, die sich betätigen<br />

wollen. Auch im Olympiajahr<br />

kann nicht jeder so eine Spitzenleistung<br />

erbringen, aber mitmachen<br />

kann jeder, meint<br />

Ihr Bundesobmann<br />

Reichenberger in<br />

Schwäbisch Gmünd<br />

Nahezu 1500 Landsleute aus Reichenberg<br />

waren zum 41. Bundestreffen nach Schwäbisch<br />

Gmünd gekommen. Der neugewählte<br />

Heimatkreisvorsitzende Direktor Oskar Böse<br />

konnte dabei auch viele Landsleute aus Österreich<br />

begrüßen. Die Festansprache hielt<br />

Staatsekretär Gustav Wabro. Dem 60jährigen<br />

Bauunternehmer Walter Sachers, der einer traditionsreichen<br />

Reichenberger Baumeisterfamilie<br />

entstammt, wurde die Liebig-Medaille<br />

verliehen.<br />

SUDETENPOST<br />

Wer nicht in München vertreten war,<br />

das waren die Sudetendeutschen<br />

Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />

Internationales Symposium in Wien<br />

Im Rahmen des Heimattages veranstaltete<br />

der SLÖ-Bundesverband eine Podiumsdiskussion<br />

im Raiffeisenhof in Wien. Unter der Diskussionsleitung<br />

von Dr. Neschwara, einem Assistenten<br />

für deutsche und österr. Rechtsgeschichte<br />

an der Wiener Universität, sprachen:<br />

Prof. Yves Caron aus Frankreich, Heimo<br />

Scherz von der Seligergemeinde aus München<br />

(Jg. 1936 aus Mähr. Schönberg, studierte<br />

in Wien, Mitglied des Verbandes sozialistischer<br />

Studenten, heute beruflich Lebensmittelchemiker,<br />

mit Gastprofessur in Innsbruck.<br />

Weiters Toni Herget, der Kenner der sudetendeutschen<br />

Geschichte und früherer Mitarbeiter<br />

des Herder-Instituts. Er stammt aus Karlsbad,<br />

war in der Turnbewegung und beim Bund der<br />

Deutschen tätig. Die Tschechen steckten ihn<br />

zehn Jahre lang in Straflager, darunter in das<br />

berüchtigte Uranbergwerk St. Joachimstal.<br />

SLÖ-Bundesobmann Karsten Eder begrüßte<br />

die versammelten interessierten Landsleute<br />

uno als Gäste Gesandten Dr. Kussbach als Vertreter<br />

von Vizekanzler Dr. Alois Mock und den<br />

Wiener LAbg. Landsmann Gerhard Zeihsei.<br />

Die Einleitungsreferate:<br />

Heimo Scherz beschäftigte sich mit der Zeitspanne<br />

des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn<br />

des 1. Weltkrieges. In diese Zeit fiel das Bestreben<br />

der Deutschen nach einem Staat, aber<br />

auch die Tschechen entwickelten sich zu einer<br />

eigenen Nation. Vor 1848 gab es Bestrebungen,<br />

eine gemeinsame böhmische Nation zu<br />

schaffen, Palacky lehnte aber brüsk ab. In<br />

diese Zeit fiel die Verbreitung des deutschen<br />

Turnens nach Jahn und schon 1864 wurde die<br />

tschechische Turnbewegung Sokol gegründet.<br />

Es kam die Zeit des Sprachenstreits — es entstand<br />

eine immer stärkere Feindschaft zwischen<br />

den Deutschen und den Tschechen. Ein<br />

weiterer markanter Punkt war die Trennung der<br />

Karlsuniversität in Prag in einen Teil deutsch<br />

und zwei Teile tschechisch (1882). 1890<br />

herrschte in Prag öfters Ausnahmezustand wegen<br />

studentischer Kämpfe. Auch die Sozialdemokraten<br />

— anfangs als internationale Bewegung<br />

noch gemeinsam — spalteten sich in<br />

eine deutsche und eine tschechische Partei.<br />

Dem folgte die Gründung der tschechischen<br />

Nationalsozialistischen Partei — lange vor der<br />

Gründung der deutschen NS. 1914 zog Österreich<br />

mit schweren Hypotheken in den Krieg.<br />

Der Panslawismus war in der Blüte. 1915 trat<br />

Masaryk in Genf auf und legte Grundlagen für<br />

die 1. CSR.<br />

Toni Herget betonte eingangs, daß sich die<br />

Sudetendeutschen auf der ganzen Welt Österreich<br />

besonders verbunden fühlen. Das alte<br />

Österreich hatte sehr viel Gutes gehabt: gleichberechtigte<br />

Völker und das Heimatrecht. Die<br />

Bezeichnung als Völkerkerker, von dem die<br />

Tschechen so gerne sprachen, findet er als ungerechtfertigt.<br />

Erst seit 1986 wissen wir durch<br />

ein Buch des tschecho-amerikanischen Historikers<br />

Josef Kalvoda, daß bereits vor 1914 T G.<br />

Masaryk mit falschen politischen Karten gespielt<br />

hat. Als bezahlter britischer Agent sollte<br />

er mithelfen, Österreich-Ungarn zu zerschlagen,<br />

um dadurch Deutschland zu schwächen.<br />

Nach dem 1. Weltkrieg vertrauten die Sudetendeutschen<br />

den 14 Punkten Wilson's, die Tschechen<br />

proklamierten am 28. Oktober 1918 ihren<br />

eigenen Staat. Durch falsche Unterlagen und<br />

Angaben täuschten sie die Alliierten, sprachen<br />

vom „tschechoslowakischen" Volk und waren<br />

in Wirklichkeit mit 48 % die größte Minderheit<br />

im neuen Staat. Die deutschen Parteien — die<br />

Aktivisten — versuchten von 1926 bis 1937 eine<br />

Zusammenarbeit im Parlament: die Deutschen<br />

hatten als Volk keine Rechte, der Arbeitslosenanteil<br />

der Deutschen betrug zwei Drittel! Die<br />

Sammelpartei „Sudetendeutsche Partei" forderte<br />

von 1933 bis 1937 nur die Autonomie im<br />

Rahmen der CSR! 1935 wurde die SdP als<br />

stimmenstärkste Partei des Landes nicht in die<br />

Regierung aufgenommen! Erst am 28, März<br />

1938 gab es die Aussprache Henlein — Hitler,<br />

über die weitere Zukunft der Sudetendeutschen.<br />

(Dazu Beitrag Seite 3)<br />

Was die Sudetendeutschen und die Slowaken<br />

von der 1. CSR nicht erhielten, wurde am<br />

1.1. 1969 von der CSSR durch die Aufnahme<br />

der Föderalisierung in die Verfassung durchgeführt.<br />

Prof. Yves Caron leitete sein Kurzreferat mit<br />

der Feststellung ein, daß die geschichtlichen<br />

Wahrheiten der Masse nicht bekannt sei. Das<br />

ist für viele Wissenschaftler nicht akzeptierbar.<br />

Er bezeichnete als eines der größten Verbre-<br />

chen der Weltgeschichte die Vertreibung der<br />

Millionen Deutschen aus dem Osten. Aber der<br />

Holocaust wird der Jugend der ganzen Welt<br />

nähergebracht — die Vertreibung nicht! Einziges<br />

Verbrechen der Sudetendeutschen war,<br />

daß sie sich 1918 nicht wie eine Herde Vieh verkaufen<br />

ließen und Deutsche bleiben wollten —<br />

so der Franzose! Dann erzählte Prof. Caron,<br />

wie schwer es auch in der französischen Presse<br />

sei, die Wahrheit über die Sudetendeutschen<br />

unterzubringen.<br />

In der anschließenden Diskussion geißelte<br />

der sudetendeutsche Sozialdemokrat Scherz<br />

den gerade zum Heimattag erschienenen Artikel<br />

in der Wochenendbeilage der „Die Presse".<br />

Unter dem Titel „Versuchsstation Weltuntergang"<br />

ließen sie den tschecho-amerikanischen<br />

Professor Z. A. B. Zeman unter dem Deckmantel<br />

der Wissenschaftlichkeit gegen die Sudetendeutschen<br />

agieren. Zeman unterschiebt<br />

darin auch Hitler den Sudetendeutschen! Hier<br />

kam es zu erregten Zwischenrufen aus dem<br />

Publikum. Scherz erwähnte den deutschen Historikerstreit<br />

— es werden Fragen gestellt und<br />

die großen Grausamkeiten des Kommunismus<br />

nunmehr auch hinterfragt. Bisher hatte es den<br />

Anschein, daß nur die Verbrechen des Nationalsozialismus<br />

als „einmalig, groß und grausam"<br />

gesehen wurden.<br />

Herget meinte, es müßte der Generation von<br />

1918 der Vorwurf gemacht werden, sich nicht<br />

wie die Kärntner mit Waffengewalt gewehrt zu<br />

haben. Man vertraute zu sehr Wilson, das beweise<br />

einmal mehr die unpolitische Einstellung<br />

der Sudetendeutschen — im Gegensatz zu<br />

den Tschechen.<br />

Dr. Neschwara wies auf das große Werk<br />

„Volk und Nation", des Südmährers Dr. Karl<br />

Renner über das Selbstbestimmungsrecht hin.<br />

Dr. Steffantdes kritisierte den Katalog der in<br />

Schloßhof stattfindenden Ausstellung „Als<br />

Böhmen noch bei Österreich war". Reg.-Rat<br />

Hörer wies auf die Weisung Beneschs an Necas<br />

zum Entstehen des Münchener Abkommens<br />

hin.<br />

Herget teilte den Versammelten dann mit,<br />

daß Benesch gesagt hat: „Ich bin auf München<br />

stolz!" Das Münchener Abkommen sei seine<br />

größte politische Tat gewesen, vertraute er<br />

Smutny an. Hier erinnerte Herget daran: „Wer<br />

nicht in München vertreten war, das waren die<br />

Sudetendeutschen!"<br />

Dann brachte Lm. Schmidl die Rede auf das<br />

tschechische Exil, die starke Aufsplitterung.<br />

Hier wies Heimo Scherz darauf hin, daß auch<br />

die sudetendeutschen Sozialdemokraten<br />

kaum Kontakte mit den im Exil lebenden<br />

tschech. Sozialdemokraten haben. Hier dürfte<br />

noch nicht aufgearbeitet sein, daß die nach Innerböhmen<br />

vor Hitler geflüchteten sudetend.<br />

Sozialdemokraten zum Teil ans Reich ausgeliefert<br />

wurden und ins KZ kamen.<br />

In dieser Veranstaltung wurden viele andere<br />

Fragen geklärt, das große Wissen der Vortragenden<br />

begeisterte die Gekommenen. G. Z.<br />

Der Heimattag in der Patenstadt<br />

Am Sonntag endete der Heimattag in Klosterneuburg:<br />

Am Vormittag war Gelegenheit<br />

gegeben, die Sonderausstellung „Wallfahrt<br />

kennt keine Grenzen" im mähr.-schlesischen<br />

Heimatmuseum in der Rostockvilla zu besuchen.<br />

Zu Mittag eröffnete Bundesobmann Karsten<br />

Eder die Ausstellungen im Foyer der Babenbergerhalle<br />

in Klosterneuburg. Der Festgottesdienst<br />

wurde in der wunderschönen<br />

Stiftskirche gefeiert. Über tausend zogen dann<br />

im Fest- und Trachtenanzug vom Rathausplatz<br />

zur Gedenkfeier auf den Sudetendeutschen<br />

Platz. Hier wies der Landesobmann der<br />

SLÖ-Wien, NÖ und Burgenland, Robert Mal*<br />

lauschek, auf die Tradition dieser Veranstaltung<br />

hin und sprach über das Funktionieren<br />

der Patenschaft in der Praxis. Er betonte die<br />

Wichtigkeit der Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und des Gewinnens von weiteren<br />

aktiven, geschulten Mitarbeitern. Zum Abschluß<br />

betonte er, daß die Neuordnung Europas<br />

nur auf der Grundlage des Rechtes, der<br />

Partnerschaft der Völker und der Anerkennung<br />

des Heimat- und Selbstbestimmungsrechtes<br />

für alle Völker und Volksgruppen kommen<br />

kann.<br />

Treffen in der Babenbergerhalle<br />

In der überfüllten Babenbergerhalle konnte<br />

Bundesobmann Karsten Eder viele Ehrengäste<br />

begrüßen. Von der Deutschen Botschaft war<br />

Attaché Helmut Mettlach gekommen, aus<br />

Frankreich Prof. Caron, aus der Bundesrepublik<br />

die Frauenreferentin Anni Baier, als Vertreter<br />

LH Ludwigs LAbg. Gerhard Böhm, als Vertreter<br />

Dr. Haiders Min. a. D., NRAbg. Dipl.-Ing.<br />

Helmut Krünes, LAbg. Gerhard Zeihsei aus<br />

Wien, Patenonkel Bürgermeister Dr. Gottfried<br />

Schuh, Stadtrat Paul Mürwald und weitere Gemeinderäte<br />

und befreundete Vertreter der anderen<br />

Vertriebenengruppen.<br />

Nun verlas Eder eine Resolution der Versammelten,<br />

welche mit einer Gegenstimme<br />

angenommen wurde und an anderer Stelle veröffentlicht<br />

wird. Nach den Begrüßungsworten<br />

von Bgm. Dr. Schuh, LAbg. G. Böhm, NRAbg.<br />

Dipl.-Ing. Krünes, Lmn. Anni Baier und Prof.<br />

Caron kam der Höhepunkt des Heimattages,<br />

der Festvortrag von Toni Herget „1918 entrechtet<br />

— 1988 Vertreter des Rechtes". Wir<br />

bringen den mehrmals von Beifall unterbrochenen<br />

Vortrag für jene zum Abdruck, die ihn<br />

selbst nicht hören konnten.<br />

Zum gemütlichen Beisammensein trug der<br />

Singkreis der Erzgebirgler und die Volkstanzgruppe<br />

der Sudetendeutschen Jugend aus<br />

Wien bei. Z.<br />

Ein großer<br />

Freund ist tot<br />

Montag verstarb der bayerische Ministerpräsident<br />

Franz Josef Strauß nach<br />

einer schweren Herzattacke in Regensburg.<br />

Die Nachricht erreichte uns zu Redaktionsschluß.<br />

Die Sudetendeutschen<br />

haben in dem großen Politiker einen überragenden<br />

Freund verloren und vor allem<br />

unsere Landsleute in Bayern trauern um<br />

einen Menschen, der wie kein anderer die<br />

Probleme der Sudetendeutschen verstand<br />

und der sich mit allen seinen Kräften<br />

für sie einsetzte. Wir werden in unserer<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong> Franz Josef Strauß<br />

in einem Nachruf gedenken.<br />

Siegfried Zoglmann<br />

75 Jahre<br />

Der Bundesfinanzreferent der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft und langjährige Obmann<br />

der Landesgruppe Bayer der SL feierte<br />

am 17 August in aller Stille seinen 75. Geburtstag.<br />

Die offizielle Feier wurde im Foyer des Sudetendeutschen<br />

Hauses in München „nachgeholt".<br />

Unter den Gratulanten, die dem Geburtstagsempfang<br />

beiwohnten, befanden sich drei<br />

Bundesminister, nämlich Dr. Friedrich Zimmermann<br />

(Inneres), Jürgen Warnke (Verkehr) und<br />

Hans Klein (wirtschaftliche Zusammenarbeit).<br />

Die „Bonner Runde" vervollständigten der parlamentarische<br />

Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Wirtschaft, Dr. Erich Riedl, und der<br />

Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag,<br />

Dr. Theo Waigel. Der Freistaat Bayern<br />

war durch Staatsminister Gerold Tandler und<br />

Alt-Ministerpräsident Goppel vertreten. Zwei<br />

bayerische Staatsminister a. D., Franz Neubauer<br />

und Walter Stain, repräsentierten als<br />

Sprecher der sudetendeutschen Volksgruppe<br />

bzw. als Präsident der SL-Bundesversammlung<br />

Bayerns Vierten Stamm.<br />

40 Jahre<br />

nö. Jugendreferat<br />

in Niederösterreich<br />

Im Rahmen dieser Festveranstaltung steilen<br />

sich die in Niederösterreich tätigen Jugendor*<br />

ganisationen mit Aktivitäten usw. vor. Auch die<br />

Sudetendeutsche Jugend ist dabei und wird<br />

neben einem Informationsstand, etliche Volkstänze<br />

aus dem Sudetenland darbieten! Die<br />

Veranstaltung findet am Freitag, dam 21.<br />

Oktober, mit Beginn um 17 Uhr, im Hippolythaus<br />

in St. Polten, statt. Alle Landsleute und<br />

Freunde sind recht herzlich eingeladen diese<br />

Veranstaltung mit anschließender Festveranstaltung<br />

(Beginn 19 Uhr) zu besuchen!<br />

Handstrickwolle<br />

SPERDIN, Klagenfurt. Paradeisergasse 3


Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST<br />

Eine heimatpolitische Bilanz<br />

Als kurz nach der Mitte des vorigen Jahrhunderts<br />

in der österreichischen Verfassung die<br />

Gleichberechtigung der Völker und das<br />

Heimatrecht proklamiert wurden, war dies ein<br />

politischer Fortschritt ersten Ranges: Heute,<br />

hundert Jahre später, wären so manche Völker<br />

und Staaten froh, wenn sie jene Rechte besäßen,<br />

wie man sie schon damals in Österreich<br />

kannte. Das beste Beispiel dafür sind die<br />

Tschechen. Sie behaupteten bis 1918, in einem<br />

sogenannten „Völkerkerker" leben zu müssen.<br />

Doch dieser „Völkerkerker" kannte keine Zensur,<br />

keine Einschränkung der Freiheiten, keine<br />

politische Diktatur, kein außenpolitisches Vasallentum<br />

und erlaubte den Tschechen jahrelang<br />

die Obstruktion des Österreichischen<br />

Reichsrates! Welch ein Vergleich zur Tschechoslowakei<br />

der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />

wo sie durch Jahre einem riesigen Konzentrationslager<br />

glich! Rund 200.000 Deutsche<br />

mußten damals allein wegen der Zugehörigkeit<br />

zum deutschen Volke bittere Stunden durchleiden<br />

und durch über zehn Jahre Fronarbeit verrichten.<br />

Diese Zwangsarbeit bemängelte man<br />

mit dem nichtssagenden Wort der „Retribution",<br />

die nichts anderes als eine zusätzliche<br />

Art der Reparation war.<br />

Zieht man heute, vierzig Jahre nach Kriegsende,<br />

Bilanz, erfreuen sich Österreich und<br />

Deutschland der Freiheit und des Wohlstandes<br />

und Österreich wird vor allem von jenen beneidet,<br />

die 1918 mitgeholfen haben, die Donaumonarchie<br />

zu zerstören. Viele Zehntausende<br />

Tschechen, Slowaken und Polen freuen sich<br />

heute, daß es diese Oasen der Freiheit gibt und<br />

sie verlassen nur zu gerne ihre ungastliche<br />

Heimat, um hier im Exil als freie Menschen leben<br />

zu können.<br />

In den deutschsprachigen Ländern war man<br />

sich nach dem Zweiten Weltkrieg, trotz der eigenen<br />

Niederlage, der jahrhundertealten Zusammengehörigkeit<br />

bewußt und gewährte<br />

diesen Menschen eine Ersatzheimat: Man war<br />

sich dessen eingedenk, daß man auch selbst<br />

in der Vergangenheit gelegentlich gefehlt<br />

hatte.<br />

Uns vertriebene Sudetendeutsche führt<br />

heute hier in Klosterneuburg das gemeinsame<br />

Schicksal, gemeinsam erlittenes Unrecht und<br />

gemeinsame Geschichte zusammen. Nicht zuletzt<br />

führt uns aber die Liebe zu unserer sudetendeutschen<br />

Heimat und das Gefühl zusammen,<br />

daß uns mit der Vertreibung und dem völligen<br />

Verlust unseres Volksvermögens Unrecht<br />

angetan wurde. Den Verlust unseres Vermögens<br />

haben wir verschmerzt, weil wir durch<br />

härteste Arbeit und jahrelange Entbehrungen<br />

uns neuen Besitz erworben haben. Was uns<br />

aber nach wie vor schmerzt ist, daß man uns<br />

durch die Vertreibung bitteres Unrecht angetan<br />

hat. Während z. B. das Vertreiberland Ungarn<br />

die Vertreibung seiner Deutschen schon längst<br />

als Unrecht bezeichnet und gewisse Konsequenzen<br />

gezogen hat, spricht die Prager Regierung<br />

politisch noch immer die gleiche unversöhnliche<br />

Sprache wie 1945. Dabei ist aller<br />

Welt — und auch vielen Tschechen — klar, daß<br />

erst die Vertreibung der Sudeten- und Karpatendeutschen<br />

die 1945 neu erstandene Tschechoslowakei<br />

mit goldenen Ketten an die Seite<br />

des Kremls gezwungen hat. Die politische Freiheit<br />

der Tschechen und Slowaken ist damit untrennbar<br />

mit der nach wie vor offenen Sudetenfrage<br />

verbunden.<br />

Recht hat seine Eigengesetzlichkeiten, auch<br />

wenn der zweimal infolge politischen Bankrotts<br />

zurückgetretene CSR-Präsident Edvard Benes<br />

meinte, durch seine verschiedenen, unsauberen<br />

politischen Tricks die Welt 1918/19 und 1943<br />

wie 1945 übertölpeln zu können. Unrecht rächt<br />

sich auf die Dauer von selbst. Das mußte Beneè<br />

selbst und sein eigenes Volk mehrmals erfahren.<br />

Erst seit dem Jahre 1986 wissen wir durch<br />

ein Buch des tschecho-amerikanischen Historikers<br />

Josef Kalvoda, daß bereits vor dem Jahre<br />

1914 T. G. Masaryk mit falschen politischen<br />

Karten gespielt hat. Als bezahlter britischer<br />

Agent sollte er mithelfen, Österreich-Ungarn<br />

zu zerschlagen, um dadurch Deutschland zu<br />

schwächen. Dieses Ziel wurde durch die Friedensdiktate<br />

von Versailles und St. Germain<br />

auch erreicht. Zugleich aber wurden eine Reihe<br />

von weiteren Tragödien vorbereitet. Auch<br />

Hitler!... Was damit zusammenhängt, wurde<br />

dadurch erst möglich gemacht. Auch die politischen<br />

Katastrophen der Tschechen von<br />

1938/39, 1948 wie 1968. Es sind dies sehr<br />

schmerzliche Wegmarken, doch dürfen dabei<br />

die Ursachen dafür nicht übersehen werden!<br />

Festrede von Toni Herget aus Marburg/Lahn<br />

Für Unrecht, das wir Deutsche begangen<br />

haben, mußten wir bezahlen. Auch andere werden<br />

nicht darum herumkommen, für begangenes<br />

Unrecht geradezustehen. Es gab Menschen<br />

und Völker, die glaubten, daß man die<br />

Geschichte beim Jahr 1945 stehenlassen könne.<br />

Wie utopisch solche Vorstellungen sein<br />

können, zeigt gerade das Beispiel der Nachkriegs-Tschechoslowakei.<br />

Wer heute unsere<br />

sudetendeutschen Heimatgebiete besucht,<br />

sieht, daß dort die überall in der Welt sichtbare<br />

Entwicklung stehengeblieben ist. Ja, in weiten<br />

Teilen unserer schönen Heimat ist sogar ein<br />

Rückschritt zu verzeichnen. Viele Hunderte<br />

unserer einst so schmucken Dörfer und Städt-<br />

chen sind verschwunden. Nicht durch Krieg,<br />

sondern durch die Mißwirtschaft der Nachkriegszeit,<br />

im Namen eines Friedens, der keiner<br />

war. Die nicht übersehbaren Aufbauleistungen<br />

der vertriebenen Sudetendeutschen in<br />

Österreich, in Deutschland und aller Welt sind<br />

nicht zu übersehen und sie werden als solche<br />

anerkannt.<br />

Am meisten hat sich die Vertreibung an der<br />

Tschechoslowakei gerächt. Die neuen Vertriebenenstädtchen<br />

Neugablonz, Waldkraiburg,<br />

Stadtallendorf, Traunreuth und andere künden<br />

von den modernen Aufbauleistungen der vertriebenen<br />

und zukunftsgläubigen Sudetendeutschen.<br />

Die nach 1945 unzerstörten Heimatgebiete<br />

der Sudetendeutschen aber klagen<br />

an! Den Tschechen selbst hat die Vertreibung<br />

keinen Segen gebracht. Nach vielen politischen<br />

und wirtschaftlichen Fehlschlägen<br />

bleibt ihnen nun nur die Hoffnung auf bessere<br />

Zeiten. Nicht zuletzt die Hoffnung, daß ihnen<br />

die Deutschen dann tatkräftigst helfen werden.<br />

Von den eigenen Verbündeten können sie nicht<br />

viel erhoffen, weil diese selbst Hilfe erbitten<br />

müssen, weil sich das kommunistische Regime<br />

als lebensuntauglich erwiesen hat.<br />

Uns Sudeten- und Karpatendeutschen hat<br />

man mit Vertreibung, totalem Besitzverlust und<br />

„Retribution" bitteres Unrecht zugefügt. Doch<br />

weil wir stets Vertreter des Rechtes waren, haben<br />

wir bereits fünf Jahre nach der Vertreibung<br />

ein Rechtsdenkmal mit der „Charta der Vertriebenen"<br />

und dem „Wiesbadner Abkommen" gesetzt,<br />

das die Welt in Staunen versetzte. Wir<br />

strebten einen Neubeginn mit den nationalen<br />

Nachbarn in unserer Heimat nicht auf dem alttestamentarischen<br />

Gesetz von „Aug um Aug<br />

und Zahn für Zahn" an. Wir wollten auf Rache,<br />

Vergeltung und Gewalt verzichten und damit<br />

der Welt ein Beispiel liefern; wie man Probleme<br />

friedlich lösen kann. Wir stehen auch heute<br />

noch zu unserem Angebot. Die Unzahl von<br />

Tschechen und Slowaken, die seit den Exilwellen<br />

von 1945,1968 und später in Deutschland<br />

und Österreich unter uns Jeben und sich hier<br />

wohl fühlen, sind dafür der beste Beweis.<br />

Unter maßgeblicher Beteiligung von Sudetendeutschen<br />

hat die altösterreichische Sozialdemokratie<br />

schon im 19. Jahrhundert den Umbau<br />

des Habsburgerstaates nach den Grundsätzen<br />

des Selbstbestimmungsrechtes gefordert.<br />

Im sogenannten „Mährischen Ausgleich"<br />

von 1905 haben die Deutschen Mährens ihre<br />

Bereitschaft des nationalen Ausgleiches unter<br />

Beweis gestellt. Auf der Basis der 14 Punkte<br />

Wilsons hat Österreich-Ungarn den Waffenstillstand<br />

eingeleitet. Die tschechischen Politiker<br />

haben dann leider dieses Selbstbestimmungsrecht<br />

nur für sich, nicht für die Deutschen gelten<br />

lassen. Es wurde 1919 auch den zehn Millionen<br />

„Deutschösterreichs" verboten, sich<br />

dem Deutschen Reich anzuschließen. Am 4.<br />

März 1919, als in Wien die Deutschösterreichische<br />

Nationalversammlung erstmals — ohne<br />

die Sudetendeutschen — zusammentrat, forderten<br />

alle sudetendeutschen politischen Parteien<br />

in Massenkundgebungen vor aller Welt<br />

auch ihr Selbstbestimmungsrecht. Es gab dabei<br />

56 Tote und eine Unzahl Verletzter unter<br />

den Sudetendeutschen für diesen deutschösterreichischen<br />

Staat; den — so kann man<br />

heute, 70 Jahre später — manchmal hören, angeblich<br />

niemand wollte!<br />

Trotz der nach Gründung der Tschechoslowakei<br />

ab 1918 praktizierten tschechischen Art<br />

der Demokratie, des „Tschechoslowakismus";<br />

d. h. der Vor- und Alleinherrschaft der 48 %<br />

Tschechen über 52 % „Minderheiten", waren<br />

wir Sudetendeutschen, doch ebenso die Slowaken,<br />

Madjaren und Polen, zu einer vernünftigen<br />

Zusammenarbeit mit dem tschechischen<br />

Volk bereit. Es gab aber auf tschechischer Seite<br />

keinen einzigen Staatsmann von Format, der<br />

diese Zusammenarbeit ermöglicht hätte. Von<br />

allem Anfang an galt der Grundsatz des ersten<br />

CSR-Präsidenten, daß es keine Slowaken, sondern<br />

ein tschechoslowakisches Volk gebe, daß<br />

die rund eine Million Deutschen nur „Gäste",<br />

„Immigranten und Kolonisten" seien und alle<br />

Nichttschechen innerhalb absehbarer Zeit<br />

durch eine aufoktroyierte Verfassung assimiliert<br />

werden sollten. Viel zu spät sah Masaryk<br />

selbst ein, daß diese Praxis des „Tschechoslowakismus"<br />

sich für den Staat abträglich auswirken<br />

müssen.<br />

Selbst die Partei Konrad Henleins, die „Sudetendeutsche<br />

Partei", strebte die längste Zeit<br />

nur eine kulturelle und verwaltungsmäßige<br />

Selbstbestimmung an, wie sie seit 1. 1. 1969<br />

die Slowakei innerhalb der föderalistischen<br />

Tschechoslowakei genießt. Erst als man erkannte,<br />

daß sich kein tschechischer politischer<br />

Partner für eine Lösung des tschechoslowakischen<br />

Nationalitätenproblems fand, wandte<br />

man sich an die Engländer, die Mitunterzeichner<br />

der Friedensverträge von 1919 waren, und<br />

erst zu allerletzt an das Deutsche Reich:<br />

Die Sudetendeutschen ließen sich in ihrem<br />

Überlebenskampf in der Vorkriegs-Tschechoslowakei<br />

dabei von Gedanken leiten, wie sie<br />

auch der tschechische Politiker Frantisek Palackky<br />

im Mai 1848 in seinem Absagebrief an<br />

die Frankfurter Nationalversammlung zum<br />

Ausdruck gebracht hat:<br />

„Kein Volk auf Erden ist berechtigt, zu seinen<br />

Gunsten von seinen Nachbarn die Aufopferung<br />

seiner selbst zu fordern. Keines ist verpflichtet,<br />

sich zum Besten des Nachbarn zu verleugnen<br />

oder aufzuopfern. Die Natur kennt keine herrschenden<br />

sowie keine dienstbaren Völker".<br />

Wir Sudetendeutschen sind nach wie vor für<br />

eine Verständigung auf friedlicher Basis. Doch<br />

Verständigung heißt nicht Rechts- und Heimatverzicht.<br />

Wenn Recht Recht sein soll, muß es<br />

für alle gelten, auch für uns Sudeten- und Karpatendeutsche.<br />

Wir vertrauen darauf, daß<br />

dann, wenn das tschechische Volk wieder frei<br />

sein wird und frei entscheiden kann, den Weg<br />

der Verständigung mit seinen jahrhundertealten<br />

Nachbarn suchen und gehen wird.<br />

Es lebe unsere Heimat! Wir wollen dabei<br />

auch unsere noch dort lebenden Landsleute<br />

nicht vergessen!"<br />

Südmährertag<br />

mit Kirtag<br />

Der traditionelle Südmährer-Tag und<br />

der allseits beliebte Südmährer-Kirtag<br />

wird am Samstag, dem 22. Oktober 1988,<br />

im Kolpinghaus Zentral, Wien 6, Gumpendorferstraße<br />

39 (Eingang Stiegengasse<br />

12) abgehalten!<br />

Zu dieser bestimmt sehr schönen Veranstaltung<br />

des Brauchtums sind alle<br />

Landsleute aus dem Sudetenland, all die<br />

Freunde der Sudetendeutschen im Inund<br />

Ausland, alle Österreicher und vor<br />

allem unsere engeren südmährischen<br />

Landsleute recht herzlich eingeladen.<br />

Beginn ist um 15 Uhr, Einlaß ab 14 Uhr.<br />

Zum Tanz spielt unsere beliebte Heimatkapelle<br />

aus Laa an der Thaya. Das<br />

Restaurant empfiehlt sich mit seinen<br />

guten Speisen und den gepflegten<br />

Getränken. Bitte kommen Sie, soferne<br />

vorhanden, in unseren schmucken sudetendeutschen<br />

Trachten bzw. wenn möglich<br />

in ländlicher Kleidung. Mit diesem Kirtag<br />

wollen wir auch das Erntedankfest<br />

begehen. Machen Sie bitte in Ihrem<br />

Verwandten- und Bekanntenkreis Werbung<br />

für einen guten Besuch dieser Veranstaltung<br />

— wir freuen uns schon jetzt<br />

auf alle Besucher aus nah und fern!<br />

Der Festredner Toni Herget<br />

Das Veranstaltungskomitee<br />

Sudetendeutsche Trachtengruppen —<br />

„Botschafter der alten Heimat"<br />

Wie bei vielen Veranstaltungen und Heimattreffen,<br />

so haben auch diesmal die verschiedenen<br />

Trachtengruppen unserer alten Heimat<br />

den Heimattag 1988 in Wien und Klosterneuburg<br />

mit ihren allseits bewunderten Trachten<br />

verschönt.<br />

Ganz besonders erwähnenswert ist der auch<br />

heuer durchgeführte Trachtenbummel in der<br />

Fußgängerzone der Wiener Innenstadt. Man<br />

müßte viele Sprachen sprechen, um die Fragen<br />

der vielen Ausländer zu beantworten (auch<br />

heuer fehlte der mehrsprachige Prospekt über<br />

die Sudetendeutschen!). Aber die Gesten waren<br />

eindeutig: überall Staunen, Anerkennung<br />

und Gruppenfotos; ja sogar „Lenin-Orden" und<br />

Stadt-Rätsel-Wanderung<br />

am 26. Oktober<br />

Einladung zu einer Stadträtselwanderung<br />

am Mittwoch, dem 26. Oktober 1988 (Staatsfeiertag),<br />

in Wien! Start und Treffpunkt ist um<br />

9 Uhr, Ecke Kärntner Ring 2/Kärntner Straße<br />

(bei der Meinl-Filiale schräg gegenüber der<br />

Staatsoper, nächst der Badner Bahn). Die Teilnahme<br />

erfolgt paarweise (eine Gruppe umfaßt<br />

2 Personen, eine höhere Anzahl ist nicht<br />

gestattet!). Die Rätselwanderung kann nur mit<br />

den öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführt<br />

werden — eine Teilnahme mit dem Auto ist<br />

nicht erlaubt. Jedermann kann daran teilnehmen,<br />

es gibt keinerlei Altersbeschränkung,<br />

jede Zusammensetzung der Paare ist möglich<br />

(Vater/Sohn, Oma/Enkel usw. usw.). Es können<br />

auch alle Freunde und Bekannten, alle jüngeren<br />

und älteren Leute teilnehmen — auch<br />

nichtsudetendeutscher Herkunft.<br />

Um uns bei der Organisation ein wenig zu<br />

helfen, ersuchen wir um rechtzeitige Anmeldung<br />

der teilnehmenden Paare (eine Nachmeldung<br />

ist am Start möglich). Bitte sich an die<br />

Sudetendeutsche Jugend Wien, Kreuzgasse<br />

77/14, 1180 Wien (schriftlich), bzw. an die<br />

Jugendfunktionäre persönlich zu wenden.<br />

Schon jetzt freuen wir uns auf eine zahlreiche<br />

Teilnehmerschar!<br />

Anstecknadeln von einer russischen Reisegruppe!<br />

Wie oft hörte man: „Ja meine Eltern<br />

stammten auch aus dem Sudetenland ..."<br />

Die körperlichen Strapazen, langen Anfahrtswege<br />

und finanziellen Auslagen der<br />

Trachtenträger haben sich also gelohnt: sie alle<br />

sind „Botschafter unserer alten Heimat" geworden!<br />

Es ist zu hoffen und zu wünschen, daß<br />

sich mehr Landsleute (vor allem auch Jugend)<br />

entschließen, ihre alte Heimattracht anzuschaffen<br />

und auch zu tragen. -c-<br />

Ausstellung<br />

in Poysdorf<br />

Brunnen und Rathäuser einer verlorenen<br />

Heimat, diese Bilderausstellung der Klemensgemeinde<br />

wird vom 8. bis 23. Oktober in Poysdorf<br />

gezeigt. Die Eröffnung findet am 8.10. um<br />

15 Uhr im großen Festsaal, Liechtensteiner<br />

Straße 1, statt. Ein Diavortrag über das Sudetenland<br />

am 22.10. Die Ausstellung ist an jedem<br />

Sonntag ab 10 Uhr geöffnet. Gruppenbesuche<br />

sind nach Voranmeldung am Bürgermeisteramt<br />

jederzeit möglich.<br />

Die Stadtgemeinde lädt zur Eröffnung mit<br />

einer kleinen Weinjause ein. Poysdorf war die<br />

Stadt, welche das Vertriebenenelend, auch im<br />

Zusammenhang mit dem Todesmarsch der<br />

Brünnen aus eigener Anschauung erlebte. Die<br />

Veranstaltung in Poysdorf verdankt die Klemensgemeinde<br />

dem Bürgermeister, der die<br />

Anregung gerne aufnahm. Auch hier soll den<br />

Schülern der Höheren Schulen ein Überblick<br />

über die gemeinsame Geschichte ihrer Heimat<br />

und den Gebieten jenseits der Grenze gegeben<br />

werden. Auf diese Weise erfolgt eine<br />

Ergänzung zum Geschichtsunterricht der die<br />

jüngste Vergangenheit, gerade in dieser Richtung<br />

sehr vernachlässigt. Die Klemensgemeinde<br />

ruft zu gemeinsamen Veranstaltungen<br />

mit den Heimatgruppen in ihren Städten auf.<br />

Anfrage an Klemensgemeinde, 1010 Wien,<br />

Augustinerstraße 3, oder telefonisch an G.<br />

Freißler, 0 72 77/85 89.


SUDETENPOST<br />

20 Jahre nach dem Prager Frühling<br />

Unter diesem Motto fand in Wien — veranstaltet<br />

vom „Österr. Solidaritätskomitee für die<br />

Demokratie in der CSSR", eine öffentliche<br />

Podiumsdiskussion und ein Seminar statt.<br />

Ganze sechs Institute und Vereine zeichneten<br />

als Veranstalter: das CSSR Solidaritätskomitee,<br />

das Karl-Renner-Institut (SPÖ), die Politische<br />

Akademie der ÖVP, die grüne Bildungswerkstatt,<br />

die Gesellschaft für politische Aufklärung<br />

und der Kulturklub der Tschechen und<br />

Slowaken in Österreich.<br />

Soviel Aufmerksamkeit hätten sich die Sudetendeutschen<br />

in Österreich auch 20 Jahre<br />

nach ihrer Vertreibung aus ihrer angestammten<br />

Heimat gewunschen!<br />

Da alles was die Tschechoslowakei betrifft,<br />

auch uns Sudetendeutsche brennend interessiert,<br />

war die <strong>Sudetenpost</strong> für ihre Leser dabei.<br />

Die Podiumsdiskussion<br />

Am 16. September waren im Albert-Schweitzer-Haus<br />

in Wien 9 ca. 80 Besucher — zur<br />

Hälfte wohl 68er Exilanten — zusammengekommen,<br />

um über das Thema „Vom Prager<br />

Frühling bis Gorbatschow" — (Parallelen —<br />

Unterschiede — Perspektiven) unter der Diskussionsleitung<br />

von Dr. Erika Weinzierl zu diskutieren.<br />

Frau Dr. Weinzierl konnte auch hier<br />

nicht ihre antisudetendeutsche Einstellung<br />

zurückhalten: schon bei der Einleitung klagte<br />

sie die „deutschsprachige Minderheit" in der<br />

Monarchie an, das Zusammenleben erheblich<br />

dadurch gestört zu haben, weil sie die nationale<br />

Entfaltung der Tschechen empfindlich<br />

gestört hätte!<br />

Es ist traurig, daß man eine „Historikerin"<br />

erst darauf hinweisen muß, wie dann die Tsche-<br />

Erklärung der Charta 77 in Prag<br />

Wir zitieren hier nur die Überschrift und den<br />

Schluß des von Stanislav-Deváty, Mitos Hajek<br />

und Bolumir Janát, als Sprecher der Charta 77,<br />

am 21. August 1988 unterzeichneten Papiers:<br />

„OHNE DIE WAHRHEIT KANN SICH<br />

NICHTS BESSERN: Wir sind der Meinung,<br />

daß die zwei Jahrzehnte, die uns vom Jahr<br />

1968 trennen, einen genügend großen<br />

Abstand ermöglichen, um die damaligen Vorfälle<br />

ohne Leidenschaft und Bitterkeit zu beurteilen.<br />

Wir fordern nicht zur Rache auf. Wir fordern<br />

lediglich zur Wahrheit auf. Die Wahrheit<br />

über das, was war und die Wahrheit über das,<br />

was ist, lassen sich nämlich nicht voneinander<br />

trennen; ohne Wahrheit über die Vergangenheit<br />

kann auch die Zukunft nicht beurteilt werden<br />

und ohne Wahrheit über die Gegenwart<br />

läßt sich der Status nicht wesentlich verbessern."<br />

Und das wünschen sich auch die vertriebenen<br />

Sudetendeutschen!<br />

chen in ihrer ersten humanistischen Republik<br />

unter Präsident Thomas G. Masaryk nunmehr<br />

ihre Minderheiten behandelte. München 1938<br />

war die Folge.<br />

Und 1945/46 wurde dann das lästige Minderheitenproblem<br />

auf wirksame verbindliche<br />

Weise gelöst: 241.000 Sudetendeutsche<br />

ermordet, über 3 Millionen brutal vertrieben.<br />

Aber bis heute haben nur ganz wenige Tschechen<br />

die Vertreibung der Deutschen als<br />

Unrecht bezeichnet — nur wenige der 68er<br />

Exilanten. Aber von der UdSSR verlangen sie<br />

heute, „sich von jenem Akt der Gewalt zu<br />

distanzieren, mit dem vor zwanzig Jahren<br />

REISE<br />

gegen den offiziellen Protest der tschechoslowakischen<br />

Regierung der Prager Frühling<br />

durch militärische Einmischung von außen<br />

beendet und zugleich das militärische Gleichgewicht<br />

in Europa verändert wurde."<br />

Am Podium hatten Platz genommen: Stadtrat<br />

Dr. Erhard Busek, Univ.-Prof. Dr. Eduard<br />

Goldstücker (1968 Vorsitzender des Tschechoslowakischen<br />

Schriftstellerverbandes),<br />

NR.-Abg. Cap, Univ.-Dozent Dr. Zdenek Mlynar<br />

(1968 Sekretär des ZK der KPTsch) und Univ.-<br />

Prof. Dr. Anton Pelinka.<br />

Der Prager Frühling war das, was sich heute<br />

in der UdSSR als Perestrojka abspielt. Unterschiedlich<br />

bewertet wurde die Möglichkeit militärischer<br />

Intervention durch die Sowjetunion<br />

Gorbatschows. Die bis ins Detail gehende Diskussion<br />

über Stalin, Lenin und deren verschiedene<br />

Auslegung, zeigte, daß viele Diskutanten<br />

aus dem kommunistischen Weltbild gekommen<br />

waren. Interessant war das Hick-Hack<br />

zwischen Goldstücker und Mlynar über die<br />

Zensurfreiheit: während Goldstücker für das<br />

vollkommene Fallen schon 1968 war, gab Mlynar<br />

gerade diesem Punkt Mitschuld am Scheitern<br />

des Prager Frühlings. ger<br />

Volkstanzfest in Klosterneuburg<br />

Zum 21. Mal findet dieses bei alt und jung<br />

beliebte Brauchtumsfest in der Babenbergerhalle<br />

in unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />

statt. Erstmalig findet dieses Volkstanzfest an<br />

einem Samstag, und zwar am 5. November,<br />

statt. Beginn ist um 18 Uhr (Einlaß ab 17.15<br />

Uhr), Ende gegen 23 Uhr.<br />

Gemeinsam mit unseren Freunden von der<br />

Volkstanzgruppe Klosterneuburg wollen wir<br />

dieses Leopoldi-Volkstanzfest in der umgebauten<br />

Halle begehen. Dazu laden wir recht herzlich<br />

alle Landsleute — jedweden Alters —, alle<br />

jungen Freunde, die Freunde des Volkstanzes,<br />

des Volks- und Brauchtums zum Besuch ein!<br />

Insbesondere wollen wir dabei auch alle Trachtenträger<br />

ansprechen. Die Tanzfolge wurde so<br />

wie immer darauf abgestimmt, daß man sofort<br />

bei den Tänzen mitmachen kann.<br />

Die Eintrittspreise sind gegenüber den letzten<br />

Jahren gleichbleibend: eine Vorverkaufskarte<br />

kostet S 80.—, an der Abendkasse<br />

S100.—. Die Tischplatzreservierung — soweit<br />

eben der Platz reicht — ist kostenlos. Für die<br />

Pausen wurde auch heuer ein nettes Programm<br />

vorbereitet, darunter auch Kindervolkstanzen<br />

— daher die Kinder mitbringen, diese<br />

üben etliche Tänze ein und zeigen diese dann<br />

vor.<br />

. Im Sinne der Patenschaft und der Partnerschaft<br />

erwarten wir auch heuer wieder einen<br />

zahlreichen Besuch der Landsleute und deren<br />

Freunde sowie der jungen Leute!<br />

Wie immer herrscht rege Nachfrage, daher<br />

besorgen Sie sich so bald als möglich die Karten<br />

und die Plätze — wer zuerst kommt, hat seinen<br />

Platz sicher! Vorverkauf und Platzreservierung<br />

bitten wir entweder schriftlich an die<br />

Sudetendeutsche Jugend, Kreuzgasse 77/14,<br />

1180 Wien, oder telefonisch an Frau Malik, Ruf-<br />

Nummer 64 50 374 (von 17 bis 19 Uhr) zu<br />

richten!<br />

„Washington Post" verglich<br />

Freistadt mit Krumau<br />

„Welten trennen sie"<br />

Warum die „Washington Post" in einer<br />

Reportage am 18. September gerade die beiden<br />

Städte Freistadt und Krumau miteinander<br />

verglich, ist unbekannt. Doch für die amerikanischen<br />

Leser sind diese Orte ohnehin kein<br />

Begriff, sensationell sind für sie allerdings die<br />

Unterschiede zwischen den beiden nur 60 Kilometer<br />

voneinander entfernten Städten.<br />

„Welten trennen sie", formulierte der Auslandskorrespondent<br />

Michael Dobbs, womit er<br />

auch seine Gesprächspartner meinte: den Bürgermeister<br />

von Krumau, Prokopius, und VP-<br />

Stadtrat Ernst Duschlbauer aus Freistadt. An<br />

einem Sonntag im tschechischen Städtchen<br />

fiel dem Amerikaner auf, daß die Mülleimer<br />

überquollen, die Schaufenster wenig einladend<br />

wirkten, rote Fahnen mit Spruchbändern<br />

auf die tschechisch-sowjetische Freundschaft<br />

hinwiesen. Abgesehen vom Hauptplatz und<br />

Schloß, die der Staat restauriert hatte, waren<br />

viele mittelalterliche Häuser in schlimmem<br />

Zustand...<br />

Freistadt dagegen war für Dobbs „ein Bild<br />

der Sauberkeit". Der Blumenschmuck auf den<br />

Baikonen, die „blankgeschrubbten" Fassaden,<br />

die wohlgefüllten Auslagen fielen ihm, der von<br />

jenseits des Eisernen Vorhangs kam, ins Auge.<br />

Er sprach dann mit einem Postier, Leopold<br />

Tischberger, der Krumau schon vor dem Zweiten<br />

Weltkrieg gekannt hatte. „Damals sah es<br />

HERBSTFAHRT NACH SÜDMÄHREN<br />

TERMIN: 21. — 23. 10. 1988 PREIS: öS 2.100,-<br />

Linz—Freistadt—Teltsch—Iglau—Brunn—Austerlitz—Eisgrub—Feldsberg und<br />

die schöne Weinstadt Nikolsburg. Preis inkl. Halbpension/Busfahrt/Eintritte/<br />

Führungen/Visum.<br />

Reiseleitung: Hr. Hofrat Mag. Hans Zehrl<br />

Wir senden Ihnen auf Wunsch ein genaues Detailprogramm gerne zu.<br />

Anmeldungen erbeten an: Reisebüro Schick, Eisengasse 12, 4240 Freistadt,<br />

Telefon 0 79 42/30 08.<br />

A-4240 Freistadt, Linzer Straße 62<br />

TELEFON (0 79 42) 30 01, FS 21556<br />

A-4240 Freistadt, Eisengasse 12<br />

TELEFON (0 79 42) 30 08, FS 22155<br />

VOLKSBANK FREISTADT, Kto. 405 9440 0000<br />

A-4017 Linz, Industriezeile 36 a<br />

TEL. (0 73 2) 28 22 83, 28 22 84, TELEX 02-2789,<br />

A-4230 Pregarteli, Marktplatz 6<br />

TELEFON 0 72 36/87 00 und 80 98<br />

dort so aus wie bei uns", erfuhr er von ihm.<br />

Dobbs verglich auch die Einstellung der Bürger<br />

zur Obrigkeit. „Eine autoritäre Vaterfigur"<br />

sei der Staat für die Tschechen, der ihnen<br />

Arbeit gibt und auch die Güter des täglichen<br />

Lebens verteilt. In Freistadt verläßt sich jeder<br />

lieber auf sich selber.<br />

Klar, daß beim Vergleich der Grenzposten<br />

das unmilitärische Österreich besser wegkommt;<br />

der Stacheldraht „drüben" stört ja nicht<br />

nur Amerikaner. Und wenn Dobbs drüben eine<br />

Stunde Wartezeit für die Grenzformalitäten in<br />

Kauf nehmen mußte, müssen ihm die fünf<br />

Minuten auf unserer Seite geradezu als Wohltat<br />

erschienen sein.<br />

Aus einem Gespräch mit Altbürgermeister<br />

Knoll notierte der Amerikaner, daß vor dem<br />

Krieg die Freistädter „auf ein Bier" in die Tschechoslowakei<br />

fuhren, heute würde „man<br />

erschossen werden, wollte man ohne Visum<br />

hinübergehen".<br />

Duschlbauer wiederum berichtete über die<br />

Zeit der russischen Besatzung im Mühlviertel,<br />

durch die dieses Viertel mindestens zehn<br />

Jahre in seiner Entwicklung zurückblieb.<br />

Beim Essen mit dem Krumauer Bürgermeister<br />

(„Schweinsbraten mit Sauerkraut, das<br />

tschechische Nationalgericht") erführ Dobbs,<br />

daß private geschäftliche Initiativen im Zaum<br />

gehalten werden: „Sonst könnten sie zuviel<br />

Geld machen." Das Fehlen von privater Landwirtschaft<br />

wurde Dobbs beim Vergleich sehr<br />

deutlich: im Bezirk Freistadt die hübschen,<br />

„manikürten" Felder, Höfe, Wälder, drüben die<br />

Ungepflegtheit.<br />

Duschlbauer brachte in der „Washington<br />

Post" noch eine herbe Kritik an den Nachbarn<br />

an: „Unsere Wälder sterben", meinte er, „weil<br />

die Tschechen keine Filter in ihre mit Öl beheizten<br />

Kraftwerke einbauen. 95 Prozent unserer<br />

Luftschadstoffe kommen von drüben."<br />

Aus: Oberösterreichische<br />

Nachrichten<br />

Ausstellung<br />

über Südmähren<br />

Der aus der Oberwisternitz stammende Hobbykünstler<br />

Heinz Fischer (ehem. Mitglied der<br />

Sudd. Jungmannschaft in Wien) stellt unter<br />

dem Titel „Landschaften — Aquarelle und<br />

Zeichnungen" Motive aus Griechenland, der<br />

Türkei und aus Südmähren im Kaffeehaus<br />

„Zum heiligen Leonhard", Wien 8, Strozzigasse<br />

47, aus. Die Ausstellung ist noch bis zum 8.<br />

Oktober zu besichtigen!<br />

Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />

Aus: Zeitschrift neue Ordnung<br />

Wissen, Wahn,<br />

Wahrheit<br />

Da badet sich jetzt der ORF in Schuld<br />

und Scham.<br />

Wo ist eigentlich die Reue bei den anderen?<br />

Wer beklagt die Sünden von Versailles<br />

und Saint Germain, die den Keim zum<br />

2. Weltkrieg legten?<br />

Wo ist die Reue in Belgrad, in Prag, in<br />

Warschau, in Moskau über den Massenmord<br />

an vielen Millionen Deutschen, die<br />

genauso schuldlos waren wie die ermordeten<br />

Juden?<br />

Als Hitler den Barbarismus in die deutsche<br />

Politik brachte, hatten die Kommunisten<br />

schon über 20 Millionen Menschen<br />

auf dem Gewissen.<br />

Was nützt bei uns Einsicht, wenn sie bei<br />

anderen fehlt, wenn man uns für alle Zeit<br />

zum Verbrecher stempeln will. Macht die<br />

anderen Völker für die Verbrechen ihrer<br />

Staatsmänner verantwortlich?<br />

Churchill hat zwar erkannt, daß die Vertreibung<br />

von 17 Millionen Deutschen eine<br />

„Tragödie" von ungeheuren Ausmaßen<br />

war, aber wo ist da Scham darüber in West<br />

und Ost? Pater Leppich SJ. sagt im Hinblick<br />

auf die Verbrechen der Alliierten:<br />

„Unser Schuldgefühl ist pervers."<br />

Und der amerikanische Priester Father<br />

Reichenberger zitierte schon 1948 den<br />

amerikanischen Univ.-Prof. App, der<br />

schrieb: „Angesichts der alliierten Verbrechen<br />

ist jeder Deutsche ein Tor, der sich<br />

den Siegern gegenüber schuldig fühlt."<br />

Nach 1945 beherrschten dann solche<br />

Toren die Medien und die Lehrstühle und<br />

hämmerten unserer Nachkriegsgeneration<br />

ein Geschichtsbild ein, das die ungeheuerliche<br />

Schuld der Sieger verschwieg.<br />

Bis heute diffamiert der Psychoterror<br />

jeden, der die verdrängte Wahrheit aufzuzeigen<br />

wagt. Er wird zum „Rechtsradikalen"<br />

gestempelt, der die NS-Untaten „verharmlosen"<br />

wolle.<br />

Nichts wird verharmlost.<br />

Aber Gerechtigkeitssinn bäumt sich<br />

gegen einseitige Schuldzuweisung auf.<br />

Das Wissen um die volle geschichtliche<br />

Wahrheit wird dem Kollektivschuldwahn<br />

im Lande Boden entziehen!<br />

Ingomar Pust<br />

Mahnwache vor Rumänischer<br />

Botschaft in Wien<br />

Eine Aktion des Christian Solidarity International<br />

(CSI). Vom 15. bis einschließlich 21. September<br />

1988 hielten CSI-Mitglieder jeweils zwischen<br />

17 und 18 Uhr eine Mahnwache für Siebenbürgen<br />

gegenüber der Rumänischen Botschaft<br />

in Wien 4, Prinz-Eugen-Straße 60, ab.<br />

CSI ist eine internationale christliche Organisation,<br />

die sich für Christen einsetzt, die wegen<br />

ihres Zeugnisses für Christus verfolgt und diskriminiert<br />

werden. Der Wiener FP-Landtagsabgeordnete<br />

Gerhard Zeihsei beteiligte sich an<br />

dieser Aktion und forderte alle Landsleute auf,<br />

alle Hilfsmaßnahmen für die Deutschen in Siebenbürgen<br />

zu unterstützen! CSI fordert in<br />

einem Flugblatt die Respektierung der Minderheiten<br />

in Siebenbürgen, die Achtung der Menschenrechte<br />

und setzt sich gegen die Dörfervernichtung<br />

entschieden zur Wehr.<br />

CSSR: Drei<br />

Bankgesetze<br />

Die Tschechoslowakei will mit Beginn des<br />

Jahres 1990 die Wechselkurse der Krone vereinheitlichen.<br />

Mit den neuen Bestimmungen<br />

solle ein erster kleiner Schritt zur Konvertibilität<br />

der tschechoslowakischen Währung gemacht<br />

werden. Laut „Rude Pravo" sind ferner drei<br />

Bankgesetze in Vorbereitung, die in den nächsten<br />

drei Jahren in Kraft treten sollen. Am 1. Januar<br />

1990 solle ein Gesetz in Kraft treten, das es<br />

Staatsbetrieben, Organisationen und gesamten<br />

Wirtschaftssektoren ermögliche, ihre eigenen<br />

Banken einzurichten. Zusätzlich werde die<br />

Möglichkeit sondiert, die CSSR-Banken im Ausland<br />

mit Beteiligung ausländischen Kapitals tätig<br />

werden zu lassen und umgekehrt ausländische<br />

Banken in der Tschechoslowakei mit<br />

tschechoslowakischer Beteiligung wirken zu<br />

lassen. Schließlich solle mit einem Staatsbankengesetz<br />

die Kredit- und Handelstätigkeit der<br />

zentralen Kontrolle der Staatsbank entzogen<br />

werden. Zwei spezialisierte Kreditbanken würden<br />

in Prag und Preßburg etabliert.


Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST<br />

Harry<br />

Slapnicka — 70<br />

Der Zeithistoriker Prof. Dr. Harry Slapnicka,<br />

der in den letzten 15 Jahren systematisch<br />

die jüngere Geschichte Oberösterreichs<br />

durchforscht hat, vollendet am<br />

29. Oktober 1988 sein 70. Lebensjahr. In<br />

allen seinen Werken hat der Landeshistoriker<br />

Slapnicka die meist intensiven Querverbindungen<br />

zum benachbarten böhmischen<br />

und mährischen Raum aufgezeigt.<br />

In dem mehr als 500 Seiten umfassenden<br />

Band „Oberösterreich unter Kaiser Franz<br />

Joseph (1861—1918)" (Linz, 1982) widmet<br />

er das umfangreiche Kapitel „Minderheitenprobleme<br />

ohne Minderheit" dem Ver-<br />

such der Tschechen, ähnlich wie in Niederösterreich,<br />

im Mühlviertel Fuß zu fassen;<br />

er befaßt sich aber auch mit Gegenmaßnahmen<br />

des Landtages und der politischen<br />

Parteien jener Jahre.<br />

Schon vorher hatte er im „Historischen<br />

Jahrbuch der Stadt Linz" (1977) den Beitrag<br />

„Linz, Oberösterreich und die tschechische<br />

Frage" veröffentlicht.<br />

Die Studie „Männer aus Böhmen, Mähren<br />

und Schlesien in Österreichs politischem<br />

Geschehen" (<strong>Sudetenpost</strong> Linz<br />

1977, Nr. 10, und später, erweitert in Sudetenland,<br />

Nürnberg 1977, Nr. 4, und 1978,<br />

Nr. 1), fußend auf einem Vortrag vor der<br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft in<br />

Linz, zeigt die starken Querverbindungen<br />

zwischen den Sudetenländern und Österreich<br />

auch noch in der Zwischenkriegszeit.<br />

In dem Band „Oberösterreich—Von der<br />

Monarchie zur Republik (1918—1927)"<br />

(Linz 1974,220 Seiten) geht Slapnicka auf<br />

die Bemühungen Österreichs ein, den<br />

„Böhmerwaldgau" mit den politischen Bezirken<br />

Neuern, Bergreichenstein, Krummau<br />

und Kaplitz dem nunmehrigen Bundesland<br />

Oberösterreich anzugliedern,<br />

auch auf das Bemühen der Böhmerwäldler,<br />

im Linzer Landtag vertreten zu werden.<br />

Ein Teil dieses „Böhmerwaldgaues" der<br />

1918 ein paar Wochen an Oberösterreich<br />

angeschlossen war, kam 1938 für sieben<br />

Jahre zum nunmehrigen „Gau Oberdonau":<br />

1696 Quadratkilometer, 96.393 Menschen,<br />

159 Gemeinden, insgesamt die<br />

nunmehrigen Landkreise Krummau und<br />

Kaplitz, später noch der Gerichtsbezirk<br />

Gratzen. Slapnicka behandelt diese Entwicklung<br />

im Kapitel „Ein größerer Gau" in<br />

dem derzeit leider völlig vergriffenen<br />

Band „Oberösterreich — als es ,Oberdonau<br />

4 " hieß (1938—1945) (Linz 1978, 513<br />

Seiten).<br />

Der abschließende Band der Landesgeschichte<br />

Oberösterreichs, „Oberöster-<br />

reich — zweigeteiltes Land (1945—1955)"<br />

(Linz 1986, 331 Seiten) enthält vor allem<br />

das gewichtige Kapitel „Flüchtlingsland —<br />

Barackenland".<br />

Ergänzungen zur Darstellung der oberösterreichischen<br />

Landesgeschichte sind<br />

die biographischen Bände über die politische<br />

Führungsschicht, wobei Band 1 für<br />

die Jahre 1861 bis 1918 362 Politiker-Biographien,<br />

Band 2 für die Jahre 1918 bis<br />

1938 314 und der in Vorbereitung befindliche<br />

Band über die Führungsschicht der<br />

Jahre nach 1945 über 400 Landtagsabgeordnete,<br />

Nationalräte, Bundesräte, Staatssekretäre<br />

und Minister enthalten wird. In<br />

der Schlußphase der Monarchie stammten<br />

noch 15 Politiker (oder 4,8 %) aus der<br />

Ländergruppe Böhmen-Mähren-Schlesien;<br />

in der Zwischenkriegszeit waren es<br />

noch 7 Abgeordnete. Nach 1945 ist die<br />

Zahl weiter abgesunken. Slapnicka befaßte<br />

sich im Rahmen dieser Politiker-Biographien<br />

ausführlich mit Dr. Josef Schlegel<br />

aus Schönlinde in Nordböhmen, der zwischen<br />

1927 und 1934 Landeshauptmann<br />

von Oberösterreich war und als aufrechter<br />

Demokrat entfernt wurde. Slapnicka stellt<br />

auch den aus Woikowitsch in Mähren<br />

stammenden Landtagsabgeordneten<br />

Leopold Kotzmann heraus, das einzige<br />

Mitglied des Landtages, der (1945) zum<br />

Tod verurteilt und in den letzten Kriegstagen<br />

exekutiert wurde.<br />

Da die südböhmische Diözese Budweis<br />

ihr 200jähriges Bestehen im Jahre 1981<br />

nicht feiern konnte, schrieb Slapnicka<br />

mehrere, zum Teil recht umfangreiche Beiträge<br />

zur Geschichte der Diözese Budweis,<br />

die ja gleich alt ist wie die von Linz<br />

und St. Polten (Ostbairische Grenzmarken,<br />

Passau 1986; Glaube und Heimat,<br />

Beilngries; Heft 13 der Schriftenreihe der<br />

Ackermann-Gemeinde; Neues Archiv der<br />

Geschichte der Diözese Linz).<br />

Prof. Dr. Harry Slapnicka war in Kladno<br />

bei Prag geboren worden, wo sein Vater<br />

eine Bürger- und Untermittelschule für die<br />

deutschen Ingenieure der damaligen Poldi-Hütte<br />

gegründet hatte. Er wurde anschließend<br />

deutscher Bezirksschulinspektor<br />

in Brüx in Nordwestböhmen, wo<br />

Harry Slapnicka die Volksschule und das<br />

Staatsoberrealgymnasium besuchte. Anschließend<br />

studierte er noch an der Prager<br />

Deutschen Karls-Universität, wo er<br />

auch promovierte. Nach seinem Kriegsdienst<br />

lebte er in Linz, war als politischer<br />

Redakteur und als Chefredakteur tätig<br />

und baute ab 1971 die Abteilung „Zeitgeschichte<br />

und Dokumentation" auf, die er<br />

bis 1983 leitete. Hier gab er die Reihe<br />

„Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs"<br />

heraus und ist noch Mit-Herausgeber<br />

der biographischen Reihe „Oberösterreicher"<br />

deren sechster Band in Kürze erscheinen<br />

wird. Neben seinem Wirken als<br />

Landesarchivar hielt Slapnicka Vorlesungen<br />

am Pädagogischen Institut der Diözese<br />

Linz (Österreichische Geschichte), ist<br />

im Rahmen des Pädagogischen Instituts<br />

in der Lehrerfortbildung eingesetzt und ist<br />

regelmäßiger Mitarbeiter des von der<br />

Österreichischen Akademie der Wissenschaften<br />

herausgegebenen „Österreichischen<br />

Biographischen Wörterbuchs".<br />

Der Bundespräsident verlieh ihm den<br />

Professortitel; er erhielt den Leopold-Kunschak-Preis<br />

für Wissenschaften, den Publizistik-Preis<br />

und das Silberne Ehrenzeichen<br />

des Landes Oberösterreich.<br />

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Telefon (0 73 2) 27 43 51 Serie.<br />

Walter und Sophie KOLLMANN<br />

feiern am Samstag, dem 29. Oktober 1988 um 16 Uhr in der<br />

Pfarrkirche BRUNN AM GEBIRGE<br />

IHRE<br />

GOLDENE HOCHZEIT<br />

2345 Brunn am Gebirge, L. Gattringerstraße 77<br />

Grenztreffen Großgmain —<br />

auch heuer ein voller Erfolg!<br />

Als vor vier Jahrzehnten einige beherzte<br />

Landsleute aus dem Altvaterland hier an der<br />

österreichisch-deutschen Grenze ein Mahnmal<br />

der Heimatvertreibung errichteten, gelobten<br />

sie, wenigstens einmal im Jahr über den damals<br />

trennenden Schlagbaum hinweg einander die<br />

Hände zu reichen.<br />

Inzwischen ist aus dem Grenzbalken ein<br />

nachbarlicher blühender Zaun geworden, kaum<br />

mehr als trennende Grenze erkennbar. Leider<br />

sind fast alle Initiatoren dieses Grenzlandtreffens<br />

verstorben oder wegen Altersgründen<br />

nicht mehr aktiv.<br />

Hier hat sich nun in dankenswerter Weise ein<br />

neuer, verjüngter Denkmalausschuß gefunden,<br />

Landsleute aus Österreich und der Bundesrepublik<br />

Deutschland, die alle noch aus der alten<br />

Heimat stammen und die schrecklichen Zeiten<br />

des Krieges und der Vertreibung miterlebt haben.<br />

Dank der Unterstützung von Schirmherrn S.<br />

H. Fürst Franz Josef II. v. u. z. Liechtenstein,<br />

Bürgermeister Matthias Koch, Fremdenverkehrsobmann<br />

Dr. Helge Vötterl aus Großgmain<br />

und vielen spendenfreudigen Landsleuten aus<br />

der alten Heimat ist unser Mahnmal eine würdige<br />

Gedenkstätte und ein Schmuckstück für den<br />

reizenden Fremdenverkehrsort Großgmain geworden,<br />

inmitten einer schönen Parkanlage mit<br />

Blumen und beleuchtetem Springbrunnen.<br />

Heuer meinte es der Wettergott besonders<br />

gut mit dem Grenztreffen am 10./11. September<br />

— strahlend schöne Spätsommertage inmitten<br />

der herrlichen Bergwelt im Salzburger Land; ein<br />

Erlebnis für all die vielen Landsleute, die für einige<br />

Tage aus Wien, Linz, Leoben oder München,<br />

Dachau, Ingolstadt, Nürnberg, Frankfurt,<br />

Stuttgart, Kassel, Hamburg, ja sogar aus Kalifornien<br />

in das schöne Großgmain kamen.<br />

Überwältigend war die Wiedersehensfreude,<br />

vergessen die Strapazen der Anreise oder die finanziellen<br />

Auslagen; wie eine große Familie<br />

fühlte man sich in diesen Tagen verbunden,<br />

keine Alters- oder Standesunterschiede —<br />

Stunden des Erzählens, der gemeinsamen<br />

Jugend- und Schulzeit, aber auch harter<br />

Rückerinnerungen an gemeinsam verbrachte<br />

Jahre in Krieg, Gefangenschaft, Arbeitslager<br />

oder Vertreibung ...<br />

Der erste Höhepunkt des Heimattreifens war<br />

der Lichtbildervortrag am Freitag abend im Hotel<br />

Vötterl. Lm. Heimatrundenleiter Ernst F. Sedlatschek<br />

aus Dachau stellte aus seinem reichhaltigen<br />

Archiv die schönsten Dias vom Sudetendeutschen<br />

Tag, vom Heimattreffen in Bad<br />

Hersfeld und anderen Veranstaltungen zusammen.<br />

Wegen des großen Erfolges mußte der<br />

Vortrag am Sonntag abend wiederholt werden.<br />

Dazu kamen noch die Dias von Lmn. Marianne<br />

Schieberle, die ihre Reise nach Mährisch-<br />

Schönberg in der Vorwoche an Hand der erschütternden<br />

Bilder verfallener Häuser in der<br />

Altstadt ergreifend schilderte.<br />

Schon am Samstag kamen viele Landsleute<br />

aus den entferntesten Orten angereist, um mit<br />

alten Bekannten — oft nach vielen Jahrzehnten<br />

-i- wieder einmal beisammen zu sein; besonders<br />

stark die Gruppen aus Dachau, Prien und<br />

Leoben/Steiermark. Der festlich geschmückte<br />

Saal im Kurhaus St. Rupert war beim Heimatabend<br />

voll besetzt, als Obmann Rudi Czermak<br />

neben den vielen Landsleuten auch den in Vertretung<br />

des erkrankten Bürgermeisters Fremdenverkehrsobmann<br />

Hotelier Dr. Helge Vötterl<br />

als Ehrengast begrüßen konnte.<br />

Sudetendeutsches Priesterwerk<br />

beim Fürsten in Liechtenstein<br />

Bereits zum dritten Mal seit 1985 weilte auf<br />

Einladung des Regierenden Fürsten Franz-<br />

Josef von Liechtenstein eine Delegation des in<br />

Königstein ansässigen Sudetendeutschen<br />

Priesterwerkes (SPW) in Vaduz. Der 1905 in<br />

Mähren geborene Fürst hatte bis nach dem<br />

zweiten Weltkrieg große Besitzungen in der<br />

Tschechoslowakei, vor allem in Mähren. Er besaß<br />

dort auch für fast 300 katholische Pfarreien<br />

das Patronatsrecht. Seit Jahrhunderten war<br />

das Haus Liechtenstein Förderer von Kirchen<br />

und Klöstern. Neben dem Vorstand des SPW<br />

und mährischen Priestern nahmen auch<br />

Schwestern der früher in Eger ansässigen Kongregation<br />

der Kreuzschwestern und der Leiter<br />

des Instituts für Kirchengeschichte von Böhmen-Mähren-Schlesien,<br />

Dr. Rudolf Grulich, an<br />

dem Besuch teil. Bei der Messe in der Schloßkapelle<br />

von Vaduz zelebrierte der Sprecher der<br />

Priester aus der Erzdiözese Olmütz, Prälat Dr.<br />

Stefan Kruschina, der dem Fürst auch zu seinem<br />

50jährigen Regierungsjubiläum gratulierte<br />

und daran erinnerte, welche schweren Zeiten<br />

der Fürst in den Jahren nach seinem Regierungsantritt<br />

1938 zu bestehen hatte.<br />

Nach dem Gottesdienst luden der Fürst und<br />

die Fürstin Gina zu einem Gespräch ins<br />

Schloß, das in herzlicher Atmosphäre verlief.<br />

Der Vorsitzende des SPW, Pfarrer Friedrich A.<br />

Berger, berichtete dabei von der Arbeit des<br />

SPW und lud den Fürsten zum 2. Sudetendeutschen<br />

Schwesternkongreß ein. Anschließend<br />

konnten die Gäste die sonst nicht zugängliche<br />

Gemäldesammlung im Schloß besichtigen.<br />

SPW<br />

Totenandacht<br />

in Wien<br />

Die traditionelle Totenandacht für alle<br />

Heimatvertriebenen findet wieder am 1.<br />

November (Sonntag) um 15 Uhr in der<br />

Augustinerkirche, Augustinerstraße in<br />

Wien I, statt. Wir gedenken dabei all unserer<br />

Toten, insbesondere der Toten der<br />

Flucht und Vertreibung — ein Besuch<br />

dieser Andacht sollte für uns eine Selbstverständlichkeit<br />

sein.


NEUE HEIMAT STEIERMARK<br />

FESTVERANSTALTUNG<br />

zum 40jährigen Bestehen der Landsmannschaften der Deutsch-Untersteirer,<br />

der Donauschwaben und der Sudetendeutschen in der Steiermark<br />

am Samstag, dem 15. Oktober, um 15.30 Uhr im Minoritensaal, Graz, Mariahilfer Platz 3<br />

unter dem EHRENSCHUTZ von:<br />

Landeshauptmann Dr. Josef Krainer Landtagspräsident Franz Wegart<br />

Bürgermeister Alfred Stingi<br />

Die Veranstaltung ist verbunden mit der Präsentation des Buches<br />

„DER WEG IN DIE NEUE HEIMAT"<br />

„Die Volksdeutschen in der Steiermark"<br />

und soll auch ein Beitrag zum Österreichischen Nationalfeiertag sein.<br />

Aus der Festfolge: Begrüßung durch Dipl.-Ing. Oswald Werther, Bundesobmann der<br />

Deutsch-Untersteirer.<br />

Oie Deutsch-Untersteirer: Gedanken und Gedichte, gesprochen von Hermann Rakusch,<br />

Lieder von Hugo Wolf, gesungen von Dr. Hermann Becke, Direktorder Musikhochschule<br />

Graz, am Klavier Univ.-Doz. Dr. Walter Bernhart.<br />

Die Donauschwaben: Mundartgedichte, gesprochen von Schwabenkindern. „Neue<br />

Heimat", gesprochen von Landesobmann Dipl.-Ing. Florian Neller, Lieder von Prof. Franz<br />

Koringer, gesungen von Frau Prof. Annemarie Zeller, am Klavier Prof. Gerhard Zeller.<br />

Die Sudetendeutschen: „In der neuen Heimat" und Gedichte, gesprochen von<br />

Landesobfrau Dr. Jolande Zellner. Lieder aus dem Sudetenland, gesungen von einer<br />

Gruppe des Volksliedchores des Österr. Alpenvereines.<br />

Buchpräsentation: „Der Weg in die neue Heimat", Kulturstadtrat Dipl.-Ing. Helmut<br />

Strobl.<br />

Entwicklung wie im<br />

Sudetenland verhindern<br />

Sudetendeutsche gegen Ceaucescus Vertreibungspläne<br />

In einer Erklärung wandte sich der Sprecher<br />

der Sudetendeutschen, der frühere bayerische<br />

Arbeits- und Sozialminister und jetzige Präsident<br />

des bayerischen Spar- und Girokassenverbandes<br />

Franz Neubauer, gegen die Pläne<br />

des rumänischen Partei- und Staatschefs Nicolae<br />

Ceaucescu zur Schleifung von mehreren<br />

tausend Dörfern, insbesondere im Gebiet der<br />

ungarischen und deutschen Minderheiten<br />

Rumäniens.<br />

„Nachdem seit der Vertreibung der Sudetendeutschen<br />

aus ihrer Heimat dort bis heute rund<br />

1500 Ortschaften vom Erdboden verschwunden<br />

sind — wobei wertvollste Kulturdenkmäler<br />

mit vernichtet wurden — und weite Teile des<br />

Landes vom Umwelttod bedroht sind, rufen die<br />

Sudetendeutschen alle politisch Verantwortlichen<br />

und insbesondere die deutsche Bundesregierung<br />

auf, in Rumänien drohenden<br />

ähnlichen Entwicklungen mit Entschiedenheit<br />

und allen verfügbaren Mitteln entgegenzutreten",<br />

heißt es in dieser Erklärung, in der die<br />

Bundesregierung auch aufgefordert wird,<br />

dieses Problem nicht nur auf der derzeit in<br />

Wien tagenden KSZE-Konferenz zu diskutieren,<br />

sondern sich auch bei der UNESCO dafür<br />

zu verwenden, „daß Rumänien unter den<br />

Schutz dieser Institution gestellt werden."<br />

Abschließend stellt Neubauer fest: „1500 in<br />

Böhmen, Mähren und Sudetenschlesien verschwundenen<br />

Orte sollten Mahnung genug<br />

sein, in Europa ähnliches nicht weiter zuzulassen.<br />

Die in den betroffenen Gebieten Rumäniens<br />

lebenden Rumänen, Ungarn und Deutsche<br />

haben ein Recht darauf, in ihren alten<br />

Die Arbeiter-Samariter-Bewegung<br />

Landsleute haben schon oft die Hilfsorganisationen<br />

dankbar in Anspruch<br />

genommen. Hier sei ein Einblick in die<br />

Geschichte einer dieser Einrichtungen<br />

gegeben:<br />

Einige Jahre nachdem Prof. Dr. Esmach<br />

1878 den „Deutschen Samariterverein"<br />

gegründet hatte, fanden sich in Berlin<br />

(1888) sechs Zimmerleute zusammen,<br />

welche ihren Kollegen bei Unfällen auf<br />

den Baustellen helfen wollten. Diese<br />

sechs Berliner gründeten die erste „Arbeiter-Samariter-Gruppe".<br />

Arbeiter waren sie,<br />

Samariter wollten sie sein. Sie konnten für<br />

ihre Gedanken einen Arzt interessieren,<br />

welcher sich für einen Kurs zur Verfügung<br />

stellte. Die „Gründer" zahlten jeder zwei<br />

Mark, mit welchen das Übungsmaterial<br />

für den ersten Kurs angeschafft wurde<br />

und so begann die Tätigkeit der „Arbeiter-<br />

Samariter" mit viel Idealismus und finanziellen<br />

Opfern derjenigen, welche anderen<br />

helfen wollten.<br />

Auch in anderen Orten wurden so einzelne<br />

„Arbeiter-Samariter-Gruppen"<br />

gegründet, welche teilweise lose zusam-<br />

Heimatorten weiter ungehindert und unter<br />

menschenwürdigen Bedingungen leben und<br />

arbeiten zu können. Eine Vertreibung dieser<br />

Menschen aus ihren Heimatdörfern widerspricht<br />

in krassester Form jedem Menschenrecht<br />

und muß verhindert werden. Wir Sudetendeutsche<br />

haben am eigenen Leib und in bitterer<br />

Weise erfahren, was es heißt, vertrieben<br />

zu werden und viele Heimatdörfer vernichtet zu<br />

sehen. Wir erklären uns solidarisch mit den<br />

von der Vertreibung aus ihren Heimatdörfern<br />

bedrohten Rumänen sowie den Ungarn und<br />

Deutschen in Rumänien und fordern aktives<br />

Handeln, um diese Willkür zu verhindern."<br />

Frauen-Arbeitskreis<br />

der SLÖ!<br />

Wie alljährlich im Herbst findet diese Tagung<br />

am 8./9. Oktober 1988 statt im Hotel-<br />

Restaurant Kahlenberg, Josefsdorf 1,1190<br />

Wien. Bei Vorträgen, Referaten, Arbeitsgemeinschaften,<br />

Arbeitsgesprächen und<br />

Diskussionen werden die Grundlagen für<br />

die weitere Arbeit erstellt. Ein besinnlicher<br />

Abend „Literatur am Abend" mit Lied, Musik<br />

und Lesung, gestaltet von den Teilnehmerinnen,<br />

als Dokument unserer Kulturarbeit,<br />

sowie auch die Teilnehmerinnen zumeist<br />

in unseren sudetendeutschen<br />

Trachten kommen. Aus allen Landesverbänden<br />

nehmen Frauen an dieser Tagung<br />

teil, nur mit persönlicher Einladung. MMR<br />

menarbeiteten aber keine gemeinsame<br />

Organisation hatten. Erst 1909 gelang es,<br />

die in Deutschland bestehenden „Arbeiter-Samariter-Gruppen"<br />

auf einen<br />

gemeinsamen Nenner und zu einer Organisation<br />

zu bringen.<br />

Bereits 1907 wurde der „Arbeiter-Samariter-Gedanke"<br />

in Dänemark bekannt und<br />

es kam zur Gründung der ersten Gruppe<br />

auf dänischem Gebiet. Durch den ersten<br />

Weltkrieg kam es zu einem ersten Rückschlag<br />

im „Arbeiter-Samariterbund<br />

Deutschland" und durch den Friedensvertrag<br />

zu einer Abspaltung des Gebietes<br />

Elsaß-Lothringen. 1920 wurde in diesem<br />

Gebiet von den ehemaligen Angehörigen<br />

des ASB-D der „Arbeiter-Samariterbund<br />

Frankreich" gegründet. Dieser war wieder<br />

Taufpate einer „Arbeiter-Samariter-Kolonne<br />

Basel", aus welcher sich<br />

„Arbeiter-Samariterbund Schweiz" entwickelte.<br />

In Österreich wurde aufgrund der Erfahrung<br />

der Arbeiter, Sportler und des republikanischen<br />

Schutzbundes von den<br />

Sportlern 1927 eine eigene „Sanitätsabteilung<br />

des Askö" geschaffen, aus welcher in<br />

Folge der „Arbeiter-Samariterbund Österreich"<br />

hervorging. Unter dem Einfluß des<br />

„Arbeiter-Samariterbund Dänemarks"<br />

SUDETENPOST Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />

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Sehtíon Reicbenberg<br />

JBergglück in Osttirol! „Seid's ihr deppat, da wollt ihr<br />

mit mir hinauf?!" Dieser überraschte Ausruf einer hübschen,<br />

sportlich aktiven Dame blieb wohl das Leitmotiv<br />

des Bergsteigertreffens der Alpenvereinssektion Reichenberg<br />

in St. Jakob im Defereggental. Es war ein Wochenende<br />

der erstaunlichen Überraschungen und unwahrscheinlichen<br />

Erlebnisse. Doch der Reihe nach:<br />

Wie schon seit vielen Jahren, wird am letzten Wochenende<br />

im August in Osttirol die Sektions-Hauptversammlung<br />

veranstaltet. Da kommen — von Kiel bis<br />

Wien — an die 100 Mitglieder von weit her angereist.<br />

18 waren es aus Wien, die schon während der Woche<br />

davor und bis Freitag nachts in St. Jakob eintrafen. Der<br />

Samstag begann recht schwach — Nebel und Regen<br />

machten nicht gerade die beste Stimmung. Bei der<br />

Hauptversammlung im Gemeindesaal war's dann<br />

schon besser. Recht interessante Mitteilungen über das<br />

Sektionsleben, die Hütte und personelle Neuigkeiten<br />

ließen die harmonisch verlaufende Veranstaltung zu<br />

zwei angenehmen Stunden werden, die so manchem<br />

„Neuen" Einblick hinter die Kulissen gewährte.<br />

Nebel, Regen, Wind — das war das Wetterprogramm<br />

für den Aufstieg zur Neuen Reichenberger Hütte<br />

(2586 m). Eingedenk unseres Mottos: „Es gibt kein<br />

schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung" (und ausgerüstet<br />

waren alle hervorragend) blieb die Fröhlichkeit<br />

und Zuversicht auf Wetterbesserung das vorherrschende<br />

Gefühl. Und sie kam auch; oberhalb 2000 Metern<br />

besserte sich die Aussicht und das Keeseck (3173 m),<br />

das Ziel dieses Wochenendes, ragte steil und drohend<br />

aus dem Nebelfetzen. An dieser Stelle kam es zu dem<br />

oben erwähnten Ausspruch — die Dame hat es dann<br />

übigens doch geschafft! Je nach Kraft und Kondition<br />

wurde in unterschiedlich langen Aufstiegszeiten, von<br />

allen, dank fester Vorsätze, die Hütte glücklich, aber etwas<br />

müde, erreicht. Der Abend war mit Musik, Gesang<br />

und Tanz und kulinarischen Köstlichkeiten der Geselligkeit<br />

gewidmet — kurz — ein fröhlicher Hüttenrummel<br />

entwickelte sich. Bis jemand rief: „Der Vollmond ist<br />

aufgegangen!" Also schnell in die Bergschuhe und in die<br />

Jacken und hinaus aus der Hütte, um vom nahen Aussichtsgrat<br />

die wunderbare Gletscherkulisse des Großvenedigers<br />

im Mondenschein zu bestaunen. Ein Erlebnis,<br />

das auch erfahrenen Bergfexen selten zuteil wird.<br />

Voll des wunderbaren Eindrucks schlüpften wir in unsere<br />

Betten, im Traum schon das schöne Wetter des<br />

kommenden Tages vorausdenkend. Der Sonntag<br />

brachte es dann: Zeitig lockte der strahlende Sonnenschein<br />

die Frühaufsteher ins Freie. Nach und nach wurden<br />

alle, die mitgehen konnten oder wollten, fertig und<br />

schon ging es los. Das Keeseck grüßte von ferne in der<br />

klaren Luft. Nach einstündigem Anmarsch war der Einstieg<br />

erreicht. Die ersten Meter Kletterei ließen es deutlich<br />

werden, wer für diese Tour geeignet war und die<br />

CSSR: Wieder alter<br />

Nationalfeiertag<br />

Die CSSR führt wieder ihren alten Nationalfeiertag<br />

ein. Das beschloß das Präsidium der<br />

Nationalversammlung. Der Jahrestag der<br />

Gründung der Tschechoslowakei im Jahr 1918<br />

soll schon vor seiner 70. Wiederkehr am 28.<br />

Oktober neuerlich Nationalfeiertag werden.<br />

Am 28. Oktober 1918 wurde die unabhängige<br />

Republik Tschechoslowakei ausgerufen.<br />

Dieser Tag wurde als Nationalfeiertag begangen,<br />

bis 1951 das stalinistische Regime<br />

beschloß, ihn durch den 9. Mai zu ersetzen.<br />

Damit sollte an die Befreiung der Tschechoslowakei<br />

im Jahr 1945 durch die Rote Armee erinnert<br />

werden. Die Bürgerrechtsbewegung<br />

„Charta 77" hatte wiederholt die Wiedereinführung<br />

des alten Nationalfeiertages gefordert.<br />

Die amtliche Nachrichtenagentur CTK begründete<br />

den Schritt nun mit dem „vermehrten<br />

historischen Bewußtsein für die unersetzliche<br />

Stärke nationaler Traditionen".<br />

wurden 1931 in Schweden und 1932 in<br />

Deutschland (zwangsweise Auflösung<br />

durch die Machthaber) indem zum ersten<br />

Mal Funktionäre des ASB eingesperrt und<br />

Mitglieder in die Illegalität getrieben wurden.<br />

Dies wiederholte sich in der<br />

Geschichte der „Arbeiter-Samariter-Bewegung"<br />

noch öfters, so z. B. 1934<br />

in Österreich, wo die Organisation bereits<br />

10.000 Mitglieder umfaßte.<br />

Die Organisationen, welche noch aktiv<br />

sein konnten, bemühten sich um eine bessere<br />

„internationale Zusammenarbeit"<br />

und hielten u. a. 1936 in Brüssel und 1937<br />

in Antwerpen „internationale Besprechungen"<br />

ab. Zu diesem Zeitpunkt dürfte es<br />

auch in vielen europäischen Ländern,<br />

z. B. Belgien, Holland, Luxemburg u. a.,<br />

Arbeiter-Samariter-Organisationen gegeben<br />

haben, doch sind uns darüber leider<br />

keine Unterlagen genau bekannt. 1938<br />

vereinigten sich die einzelnen Arbeiter-<br />

Samariter-Gruppen Schwedens zur<br />

gemeinsamen Organisation. Im gleichen<br />

Jahr wurde noch eine internationale<br />

Besprechung der Arbeiter-Samariter-Organisationen<br />

in Paris abgehalten.<br />

Mit dem zweiten Weltkrieg und der<br />

damit verbundenen militärischen Besetzung<br />

halb Europas, kam es zur Auflösung<br />

weniger geübten drehten vernünftigerweise um, um<br />

einen anderen, leichteren Gipfel zu besteigen. Es blieben<br />

nur mehr fünf kleine Negerlein, die nach leichter,<br />

aber schöner Kletterei, nach Überquerung eines glitr<br />

zernden Gletschers endlich den Gipfel erreichten! Das<br />

Wunder und die Überraschung kündigten sich schon<br />

auf dem Weg an: eine derart klare und unbeschreibliche<br />

Fernsicht war noch keinem von uns jemals vergönnt gewesen.<br />

Vom Dachstein über Großglockner, Venediger,<br />

Dolomiten bis zu den Schweizer Zentralalpen wanderte<br />

unser Blick über Tausende Gipfel. Dabei war es warm<br />

und windstill, so daß man im Hemd die schmeichelnden<br />

Sonnenstrahlen genießen konnte. Stille Ergriffenheit<br />

über die Schönheit dieser Welt, Gedanken und Erkenntnisse<br />

über den Sinn des Bergsteigens und des Lebens<br />

überhaupt, durchwanderten minutenlang unser<br />

Inneres. Glücklich über die erbrachte Leistung und über<br />

das Erlebte nahmen wir den Abstieg unter unsere Bergsohlen.<br />

Der Nachmittag wurde zum Ausruhen und<br />

Faulenzen in der wärmenden Sonne benutzt, um für<br />

den lustigen Hüttenabend wieder frisch zu sein. Der<br />

Montagmorgen brachte für vier ganz zähe Typen, die<br />

um 5 Uhr dem Bett entflohen, noch einen Höhepunkt.<br />

Nach einstündigem Aufstieg auf die Gößles-Wand,<br />

einem nahen Hausberg, kamen wir gerade zum<br />

Sonnenaufgang zurecht. Unbeschreiblich prächtiges<br />

Farbenspiel drückte noch — und zum wiederholten<br />

Male tiefes Erstaunen und Bewunderung in unsere Seelen.<br />

Der Abschied von der Neuen Reichenberger Hütte —<br />

einem Stück bewahrter Heimat und für viele echte<br />

Bergheimat — gestaltete sich etwas hektisch, zogen<br />

doch schon wieder schwere Regenwolken von Westen<br />

auf. Im Tal angelangt, fielen die ersten Tropfen . . .<br />

Hier sind noch einige Ankündigungen für den<br />

Herbst:<br />

Freitag, 7. Oktober 1988,19.30 Uhr: Sektionsabend im<br />

Schottenkeller — Schottenklause, Wien 1, Freyung 6.<br />

Vortrag: Bergsteigerrechte/Pflichten, Ehrungen, Dias:<br />

Unsere Bergsteigertreffen.<br />

Freitag, 4. November 1988, 19.30 Uhr: Sektionsabend<br />

im Schottenkeller, Diavortrag: Kreta abseits der Touristenstraßen.<br />

Sonntag, 6. November 1988, 8 Uhr: Wanderung: Mirafälle-Steinwandklamm,<br />

Treffpunkt: Shell-Tankstelle<br />

Triesterstr.-Matzleinsdorferplatz.<br />

Freitag, 25. November 1988,19.30 Uhr.- Kegelabend im<br />

Grinzingerhof, 1190 Wien, Grinzinger Allee 86. In den<br />

Wintermonaten planen wir gemeinsame Langlaufsonntage.<br />

Anfrage und Auskünfte: Klaus Seidler, Tel.<br />

52 56 34 Klappe 215/DW, Tel. 46 78 572 privat.<br />

Otto Malik<br />

70 Jahre Ausrufung<br />

der Tschecho-Slowakei<br />

Am 28. Oktober jährt sich zum 70. Male die<br />

1918 in Prag seitens der Tschechen erfolgte<br />

Ausrufung der Tschecho-Slowakei (CSR). Für<br />

uns Sudetendeutsche verbindet sich damit der<br />

Anspruch der damaligen tschechischen Politiker<br />

(und ihrer Nachfolger) auf das Sudetenland,<br />

die Verweigerung des Selbstbestimmungsrechtes<br />

für uns seitens der Tschechen<br />

und der alliierten Siegermächte und der<br />

Beginn der Zwangseingliederung unseres<br />

Landes und unserer Menschen in den neu entstehenden<br />

Staat. Hätten damals die tschechischen<br />

Politiker nicht nach chauvinistischen<br />

Grundsätzen und aus übersteigerten nationalistischen<br />

Ansprüchen heraus gehandelt, sondern<br />

sich nur auf das wirklich von Tschechen<br />

bewohnte Territorium beschränkt, wäre in äen<br />

Folgejahren sowohl uns Sudetendeutschen<br />

wie auch dem tschechischen Volk selbst viel<br />

Leid und Unrecht erspart geblieben. Der 28.<br />

Oktober 1918 ist kein Ruhmesblatt für die<br />

tschechische Politik. hl<br />

der Arbeiter-Samariter-Organisationen in<br />

den besetzten Ländern (Holland, Belgien,<br />

Frankreich, Dänemark und Norwegen). In<br />

den neutralen Ländern (Schweden,<br />

Schweiz) versuchten die Organisationen,<br />

so gut es möglich war, im Flüchtlingswesen<br />

und wo es nach den damaligen<br />

Bestimmungen der „Genfer Konventionen"<br />

nicht vorgesehen war (Partisanenund<br />

Widerstandskampf), zu helfen. Die<br />

„Genfer Konventionen" galten damals nur<br />

für reguläres Militär.<br />

Am Ende des großen Krieges und inmitten<br />

des Trümmerhaufens, versuchten die<br />

überlebenden Arbeiter-Samariter dort<br />

fortzusetzen, wo sie mit Gewalt an der<br />

Weiterarbeit gehindert wurden. Unter den<br />

ungünstigen Bedingungen wurde bereits<br />

1945 die französische und norwegische<br />

Organisation (letztere als Teil der Volkshilfe)<br />

wiedererrichtet. 1946 wurden die<br />

ersten Gruppen in der französischen Zone<br />

und der englischen Zone in Deutschfand<br />

gegründet. Mit Hilfe der schweizer Organisation<br />

kam es auch 1947 zur Wiedergründung<br />

des Arbeiter-Samariterbundes<br />

Österreichs (kurz ASBÖ genannt) in der<br />

russischen Besatzungszone.<br />

Schluß folgt


Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST<br />

Karte Nordböhmen-<br />

Ostböhmen:<br />

Auf der Kartentasche ist das Rathaus<br />

von Friedland abgebildet. Die Karte umfaßt<br />

auch große Teile Niederschlesiens,<br />

deren Orte in Deutsch/Polnisch bezeichnet<br />

sind. In West-Ostrichtung reicht die<br />

Karte von Böhmisch-Leipa bis Schweidnitz,<br />

umfaßt das gesamte Niederland im<br />

Westen und das gesamte Braunauer<br />

Ländchen im Osten. In Nord-Südrichtung<br />

reicht die Karte von Liegnitz bis Königgrätz.<br />

Das Kernstück der Karte bildet das<br />

Iser- und Riesengebirge. Die Karten können<br />

Sie im Verlagshaus Sudetenland<br />

(Hochstraße 8, 8000 München 80) zum<br />

Preis von je 12,50 DM (zuzüglich Versandkosten),<br />

außerdem auch über Ihre Buchhandlung<br />

bestellen. Falls Sie von dieser<br />

Karte einen Ausschnitt mit eventuellen<br />

Gebietsgrenzen benötigen, setzen Sie<br />

sich mit dem Verlag, bei dem alle Druckrechte<br />

liegen, unmittelbar in Verbindung.<br />

Er ist gerne bereit, mit Ihnen Ihre Wünsche<br />

zu besprechen. Die Ablichtung<br />

dieser Karte ist verboten. Sie ist urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Wir empfehlen diese Karte allen Landsleuten<br />

und allen Reisenden in diese Region<br />

zur weitesten Verbreitung. Die bisherigen<br />

praktischen Erfahrungen bestätigen<br />

den großen Wert dieser Karten, die eine<br />

bisherige Marktlücke füllen und für Sudetenlandreisende<br />

unverzichtbar sind.<br />

Hugo Theisinger<br />

Das Buch über den<br />

Schicksalskampf der sudetendeutschen<br />

Volksgruppe<br />

von der Besiedelung bis zu<br />

ihrer Vertreibung nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg.<br />

608 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />

55,— DM.<br />

Verlag Hans Obermayer GmbH<br />

Abt. 2-Postfach 127-8938 Buchloe<br />

Im gleichen Verlag erschienen:<br />

Falkenau — Stadt und Land<br />

650 Seiten, 55— DM<br />

Neue Bücher<br />

Egon Theimer „Untergang und Aufstieg",<br />

Gedichte und Aphorismen, Selbstverlag<br />

des Verfassers (D-7858 Weil am<br />

Rhein, Efringer Straße 47, brosch., 51<br />

Seiten).<br />

Freunde der Lyrik werden für dieses im<br />

Dezember 1987 erschienene Gedichtbändchen<br />

sicherlich dankbar sein. Der<br />

1919 in Tepl bei Marienbad geborene aber<br />

im erzgebirglerischen Gottesgab aufgewachsene<br />

Autor enthüllt in einem ganz<br />

kurzen Vorwort, daß die mit diesem Büchlein<br />

vorgelegte Sammlung im Laufe seines<br />

Lebens — allerdings erst nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg beginnend — entstanden<br />

sei. Seither habe er immer wieder versucht,<br />

Erlebnisse und Stimmungsbilder<br />

des Alltags in dichterischer Form nachzuzeichnen<br />

und sie so über den Augenblick<br />

hinaus festzuhalten. Daß diese, den Dichter<br />

anregenden Motive sehr stark subjektiv<br />

waren, das ist aus den Gedichten deutlich<br />

herauszuspüren. Man hat den Eindruck,<br />

daß fast alle in diesem Bändchen<br />

veröffentlichten Dichtungen einer fromm<br />

zu nennenden Haltung entspringen. Das<br />

läßt sich für die Beispiele in den Kapiteln<br />

„Nach dem Krieg", „Tageslauf", „Gebet,<br />

Besinnung, Zeitkritik" ebenso gut sagen,<br />

wie für jene unter den Titeln „Liebe" oder<br />

„Natur". Vielleicht spielt hier die berufliche<br />

Atmosphäre Egon Theimers bewußt oder<br />

unbewußt eine Rolle, der nach dem Prager<br />

Musik- und Germanistikstudium seine<br />

Ausbildung 1949 in Leipzig als Kirchenmusiker<br />

abschloß und in dieser Eigenschaft<br />

dann an der Heiligen-Geist-Kirche<br />

in Basel tätig gewesen ist. Die in „Untergang<br />

und Aufstieg" ausgesprochenen<br />

Gedanken werden für alle jene hilfreich<br />

sein, die für eine Weile der Lautheit des<br />

Alltags entgehen und sich in ein bißchen<br />

besinnliche Stille zurückziehen wollen.<br />

drf.<br />

Hohe Auszeichnung für F. J. Strauß Totengedenken<br />

Freiheit und Selbstbestimmung sind nach<br />

Franz Josef Strauß, dem Bayerischen Ministerpräsidenten,<br />

die Eckpfeiler der Deutschlandpolitik.<br />

Auf der Eröffnungsveranstaltung zum<br />

Tag der Heimat in Berlin erklärte der CSU-<br />

Chef: „Ich sehe es auch in Zukunft als meine<br />

Verpflichtung an, Politik für unsere deutsche<br />

Heimat sowohl mit den Vertriebenen als auch<br />

für die Vertriebenen zu gestalten und durchzusetzen."<br />

Seine Anwesenheit bei dieser Großveranstaltung<br />

brachte er, Strauß, als Bekenntnis<br />

zu allen Heimatvertriebenen.<br />

Strauß, der auf der Berliner Großveranstaltung<br />

mit der „Plakette für Verdienste um den<br />

deutschen Osten und das Selbstbestimmungsrecht"<br />

ausgezeichnet worden ist, formulierte<br />

als Auftrag deutscher Politik, die Verhältnisse<br />

in Europa friedlich, aber mit nicht nachlassender<br />

Zähigkeit und mit langem historischen<br />

Atem so zu gestalten, daß alle Menschen in<br />

ihrer angestammten Heimat unter menschenwürdigen<br />

Bedingungen leben können. Strauß:<br />

„Wer würde schon in die ehemalige Heimat<br />

zurückkehren, solange ihm dort für uns selbstverständliche<br />

Menschen- und Bürgerrechte<br />

verweigert werden; wer würde sich den politischen<br />

und gesellschaftlichen Zwängen des<br />

„realen Sozialismus" mit seinen entsetzlichen<br />

wirtschaftlichen und sozialen Formen ausliefern!"<br />

Die Zuwanderer und Spätaussiedler „mit<br />

deutscher Abstammung", die jetzt in die Bundesrepublik<br />

kämen, betonte Strauß, seien<br />

keine Asylsuchenden aus fremden oder gar<br />

exotischen Ländern, sie seien Deutsche, die<br />

unter Deutschen leben wollen, ihnen gehöre<br />

unsere uneingeschränkte Solidarität, sie seien<br />

unsere Mitbürger „ohne wenn und aber".<br />

Landsmannschaftliche<br />

Gedanken zur Urlaubszeit<br />

Der Sommer mit seinen leuchtenden<br />

Tagen verlockte zum Wandern in Wald<br />

und Flur oder zu Siestastunden im<br />

beschatteten Liegestuhl. Da schweiften<br />

mitunter die Gedanken ohne rechtes Fernziel<br />

dahin, gleichwohl von fernher gesteuert.<br />

Vor allem dann, wenn freundliche<br />

Grüße von ringsum ins Berghäuschen flatterten.<br />

Sie einzeln zu erwidern, dazu<br />

fehlte es diesmal besonders an der nötigen<br />

Zeit, denn die letzten Handgriffe<br />

waren an unsere beim Stocker-Verlag im<br />

Endstadium befindliche Dokumentation<br />

„Der Weg in die neue Heimat" anzulegen.<br />

Das über 300 Seiten umfassende<br />

Gemeinschaftsbuch unserer fünf Volksdeutschen<br />

Landsmannschaften in der<br />

Steiermark, der Buchenländer, Deutsch-<br />

Untersteirer, Donauschwaben, Gottscheer,<br />

Siebenbürger und Sachsen und<br />

Sudetendeutschen, war nochmals auf allfällige<br />

Unzulänglichkeiten durchzusehen.<br />

Wie wichtig das war, möge an einem einzigen<br />

Beispiel erläutert werden. Eine Historikerin,<br />

ihres Zeichens Dr. phil., brachte es<br />

fertig, an 13 Stellen die landläufige Kurzform<br />

für Tschechoslowakische Republik,<br />

CSR, also die Abkürzung für jenes Staatengebilde,<br />

das in der Nachfolge eines Teiles<br />

der ehemals mächtigen Monarchie<br />

rund 3 Jahrzehnte bestand in die heutige<br />

ÖSSR unzuwandeln, in quasi prophetischer<br />

Vorwegnahme künftiger Entwicklungen<br />

...<br />

Welch erschütternde Unkenntnis, welch<br />

schmerzliche Unwissenheit in historischen<br />

Tatsachen herrscht da doch in<br />

unserer Nachfolgegeneration! Sogar dort,<br />

wo das abgeschlossene Universitätsstudium<br />

der Geschichte eine derart blamable<br />

Verwechslung ausschließen müßte! Und<br />

welch eine dringende Verpflichtung<br />

erwächst uns, den Erlebniszeugen, immer<br />

wieder unsere historische Vergangenheit<br />

des jüngeren Zeitgenossen darzulegen!<br />

Doch auch erfreuliche Erwägungen<br />

wurden angeregt, wenn gute Nachrichten<br />

sich einfanden. So etwa das muntere und<br />

anschaulich gehaltene Schreiben aus Att-<br />

nang-Puchheim, in dem unsere liebe Lm.<br />

Mia Urnitsch über die so wohlgelungene<br />

Feier ihres 90. Geburtstages berichtet und<br />

ihre Tochter Ria Seierl sich in Herzlichkeit<br />

an die geselligen Zusammenkünfte unserer<br />

Grazer Landsleute erinnert. Oder die<br />

freundlichen, von einem entzückenden<br />

Lichtbild des „diamantenen Ehepaares"<br />

Möhler begleiteten Zeilen aus Judenburg.<br />

Oder die Anzeige vom gemeinsam begonnenen<br />

Lebensweg unserer Lmn. Ute<br />

Lodgman v. Auen mit Dr. Sieghard Straka<br />

in Graz. Daß Freude jedoch nicht ungetrübt<br />

bleiben darf, bewies die Trauerkunde<br />

vom Heimgang unseres langjährigen ehemaligen<br />

Deutschlandsberger Obmannes,<br />

Lm. Wilhelm Fellinghauer, und erst kürzlich<br />

vom Tod der Gattin des Obmannes<br />

von Köflach, Lm. Max Bertivoglio.<br />

Vom Südmährertreffen aus Geislingen/Steige<br />

grüßte uns unsere stv. Frauenreferentin,<br />

Lm. Hilde Lerch, mit einer<br />

Karte, die das Heimatdenkmal des Kreises<br />

Znaim in Unterretzbach zeigt, dessen<br />

Inschrift „Heimatrecht ist Menschenrecht"<br />

allein schon das Nachsinnens wert ist.<br />

Aus dem Westerwald, genaugenommen<br />

aus Diez an der Lahn, trafen Urlaubsgrüße<br />

unseres Stv. Grazer Stadtobmannes<br />

Franz Schmid und Gattin Erika ein,<br />

und ebensolche kamen von unserer trauten<br />

Lmn. Elisabeth Seefried mit Familie<br />

aus ihrem niederösterreichischen „Geisterschloß"<br />

bei Laa/Thaya. Und dies lenkt<br />

die Gedanken wieder nach dem Süden,<br />

wohin unsere Bundesfrauenreferentin,<br />

Lmn. M. M. Reichel, zur diesjährigen<br />

Frauentagung auf den Kahlenberg einlud.<br />

Erwartungsvolle Vorfreude knüpft sich<br />

daran, die nicht nur von der Aussicht auf<br />

ein Wiedersehen mit unseren Amtsträgerinnen<br />

aus dem übrigen Bundesgebiet,<br />

sondern auch im Hinblick auf mancherlei<br />

zu empfangende Anregung und Ermutigung<br />

zu künftiger landsmannschaftlicher<br />

Arbeit genährt wird. So möge denn ein<br />

gutes und erfolgreiches neues Arbeitsjahr<br />

seinen Anfang nehmen.<br />

Dr. Jolande Zellner<br />

Landsleute und Freunde der<br />

Bezirksgruppe Wels<br />

Wie alljährlich, wollen wir auch heuer wieder<br />

am 26. Oktober 1988 unseren Herbstausflug<br />

durchführen. Als Reiseziel haben wir die leicht<br />

hügelige Landschaft des nördlichen Waldviertels,<br />

nämlich die „Blockheide bei Gmünd" in<br />

NÖ. gewählt. Wir wollen eine gemütliche Wanderung<br />

für jung und alt durch dieses wunderschöne<br />

Gebiet machen. Abfahrt: 26. Oktober<br />

1988, Nationalfeiertag, 7.30 Uhr Autobusbahnhof<br />

gegenüber Hauptbahnhof Wels. Regiebeitrag:<br />

S 50.— pro Person. Da wir die Größe des<br />

Busses festlegen müssen, ersuchen wir um<br />

eheste Anmeldung unter Tel. 0 72 42/71 50<br />

(Schaner), 0 72 42/83 42 85 (Ruprecht). Wir<br />

hoffen, daß viele mitfahren können und freuen<br />

uns auf einen schönen, gemeinsamen Tag.<br />

Bestellschein für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „<strong>Sudetenpost</strong>", Postfach 405, 4010 Linz.<br />

Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.<br />

Ich bestelle die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

Name:<br />

Straße.<br />

Plz.: Ort:<br />

zum Heimattag<br />

Der Auftakt zum Heimattreffen 1988 war dem<br />

Gedenken der Toten gewidmet. Im Weiheraum<br />

des Äußeren Burgtores gedachte der SLÖ-<br />

Bundeskulturreferent Prof. Wolf Kowalski besonders<br />

der zivilen Opfer. Einen Schwerpunkt<br />

bildete das Schicksal der sudetendeutschen<br />

Juden und Sozialdemokraten. Abschließend<br />

sprach der Bundesvorsitzende der SLÖ-Bundesversammlung<br />

Min.-Rata. D. Dr. Hans Halva<br />

Worte des Gedenkens in der Krypta, dem<br />

österreichischen Heldendenkmal, welche den<br />

Toten der Weltkriege gewidmet ist. Das erste<br />

Opfer des Ersten Weltkrieges, Erzh. Thronfolger<br />

Franz Ferdinand und seine Gattin Sophie,<br />

Fürstin Hohenberg, die am 28. Juni 1914 in Sarajevo<br />

von tödlichen Schüssen niedergestreckt<br />

wurden. Dies hat den ersten Weltbrand ausgelöst.<br />

Dr. Halva gedachte auch der Soldaten des<br />

zweiten Weltkrieges, der Opfer des Bombenterrors,<br />

der Konzentrationslager. Und der Opfer<br />

auf einsamen Straßen, wo sie liegengelassen,<br />

erschlagen, gehängt, einsam verbluteten. „Tot<br />

ist nur, wer vergessen ist. Sie aber sind bei uns,<br />

weil sie für uns nicht gestorben sind, sondern<br />

nur aufgehört haben, sterblich zu sein. Sie stehen<br />

in unseren Reihen und mahnen zum Frieden."<br />

Priestergedenktage<br />

in Österreich<br />

60 Jahre Priester: 5.7, G. Rat, Pfr. Josef Jiranek,<br />

Engerthstr. 146/5/22, A-1210 Wien (Olmütz).<br />

50 Jahre Priester: 5. 7., Pfr. Rudolf Brock,<br />

A-3491 Eisarn 67 (Brunn); 5.7, Pfr. Franz Kovacic,<br />

A-3931 Rieggers (Brunn); 17.7, Prior P. Nivard<br />

Fuchs OSM, A-6111 Volders (Budweis);<br />

15. 8., R Josef Fiedler SJ, Sillgasse 8, A-6010<br />

Innsbruck (Leitmeritz); 24. 8., R Stephan<br />

Zloch, Rambergstr. 6, 8000 München 40<br />

(Slow.).<br />

40 Jahre Priester: 11. 7, Prof. DDR. Ernst<br />

Hirschbrich, Schedifkaplatz 3/18, A-1120 Wien<br />

(Brunn).<br />

80. Geburtstag: 27. 9., R Franz Huschka<br />

C.Ss.R., Eichbüchlerstr. 82, A-1801 Katzelsdorf.<br />

75. Geburtstag: 21. 9., G. Rat Karl Schneider,<br />

Scheideldorf 35, A-3800 Göpfritz (Brunn);<br />

25. 9., Pfr. Josef Mathe, Dachsberggasse 12/T.<br />

4/3. St., A-3500 Krems (Budweis).<br />

70. Geburtstag: 13.7, Rel.-Prof. G. Rat Ludwig<br />

Blahut, Reichratsstr. 3, A-1010 Wien I (Olmütz).<br />

65. Geburtstag: 10. 8., P. Theobald Stibitz,<br />

Blaiken 50, A-6351 Scheffen-Blaiken.<br />

60. Geburtstag: 12. 7, R Konrad Thimm<br />

SVD, A-2471 Rohrau 50 (Brunn).<br />

Lieber „neuer" Leser!<br />

Heute erhalten Sie zum ersten Mal die<br />

SUDETENPOST — die einzige in Österreich<br />

erscheinende Zeitung der Sudetendeutschen<br />

— zugesandt. Ihre Anschrift<br />

wurde uns von langjährigen Abonnenten<br />

mitgeteilt. Vielleicht sind Sie schon Bezieher<br />

der Heimatzeitung für Ihren Heimatort<br />

oder -kreis — aus dieser erhalten Sie allgemeine<br />

Informationen über das Geschehen<br />

aus Ihrem nächsten Bereich.<br />

Aber wichtige und wertvolle Informationen<br />

für die sudetendeutschen Landsleute<br />

in Österreich (z. B. in Pensions- und<br />

Rentenangelegenheiten, besondere Hinweise,<br />

Festveranstaltungen, interessante<br />

Artikel u. v. a. m.) kann eben nur die<br />

SUDETENPOST bieten!<br />

Überzeugen Sie sich selbst, lesen Sie<br />

diese Probenummer! Treten auch Sie der<br />

großen Leserfamilie bei, denn je mehr<br />

Landsleute unsere Zeitung abonnieren,<br />

umso mehr Informationen können wir bieten.<br />

Bedenken Sie dabei eines: Je stärker<br />

wir sind, umso mehr können wir für die<br />

Belange unserer Volksgruppe eintreten!<br />

Denn: Einigkeit macht stark — und dazu<br />

gehört auch der Bezug dieser unserer<br />

aHer Zeitung!<br />

Im 14tägigen Rhythmus erscheinen<br />

jährlich insgesamt 24 Nummern (davon<br />

zwei als Doppelnummern) und das<br />

Jahresabonnement kostet derzeit S143.—<br />

(monatlich nur S12.—). Wahrlich kein großer<br />

Betrag, den man sich nicht leisten<br />

könnte!<br />

Wir würden uns sehr freuen, auch Sie<br />

bald zu unseren ständigen Lesern zählen<br />

zu können! Ihre Redaktion


8 SUDFTENPOST Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />

Sudetendeutsche<br />

Förderpreisträger 1988<br />

Die kulturellen Förderpreise 1988 der<br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

wurden von der Kulturpreis-Jury wie folgt<br />

vergeben:<br />

Den Förderpreis für Musik erhielt der<br />

Komponist und Musiker Thams Lachnit,<br />

Regensburg, dessen Eltern aus Heizendorf<br />

an der March stammen;<br />

den Förderpreis für Bildende Kunst die<br />

Glaskünstlerin und Designerin Ulrike<br />

Umlauf-Orrom, München (Eltern aus<br />

dem Altvatergebirge);<br />

den Förderpreis für ausübende Kunst<br />

die Opernsängerin Monika Brustmann,<br />

Viersen, deren Eltern aus Südmähren<br />

kommen;<br />

den Förderpreis für Darstellende Kunst<br />

die Tänzerin Katharina Grill, München<br />

(Vater aus dem Böhmerwald);<br />

den Förderpreis für Wissenschaft der<br />

Historiker Dr. Andreas Luh, Bochum, der<br />

einer Reichenberger Familie entstammt;<br />

der Förderpreis für Volkstumspflege<br />

schließlich wurde dem in paurischer<br />

Mundart singendem Duo Wolfgang<br />

Jäckel (Vater aus Untermaxdorf bei<br />

Gablonz) und Gerd Geißler aus Fichtelberg<br />

zuerkannt.<br />

Die Förderpreise der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft werden an junge<br />

Künstler und Wissenschaftler verliehen,<br />

Neue Bücher<br />

Erhard Ducke:<br />

„Vokabeln sudetendeutscher Mundart<br />

in Nordböhmen"<br />

112 Seiten, brosch., Selbstvlg., 1988,<br />

DM 10.—.<br />

Unter dem besonderen Titel „Vokabeln"<br />

hat der Bodenbacher Erhard Ducke uns<br />

ein Büchlein beschert, für das wir ihm<br />

dankbar sein können. Es handelt sich um<br />

eine Sammlung von etwa 2500 Wörtern<br />

und Redensarten der Mundart und Umgangssprache<br />

in den Heimatkreisen Tetschen-Bodenbach<br />

und Böhm.-Leipa.<br />

Wenn man bedenkt, daß etwa 800 Wörter<br />

nötig sind, um sich mit der Umwelt verständigen<br />

zu können („Basic-English" umfaßt<br />

sogar nur 600 Wörter), dann hat<br />

Ducke praktisch den gesamten einfacheren<br />

Wortschatz unserer heimischen Sprache<br />

erfaßt und dem Hochdeutschen<br />

gegenübergestellt.<br />

Wie der Titel des Büchleins ausdrückt,<br />

sieht dieses aus wie ein Vokabelheft (Format<br />

knapp DIN A 5). Es ist in unserer angestammten<br />

Frakturschrift gedruckt, die<br />

hier „als köstliche Erinnerung wieder auflebt",<br />

wie der Autor betont. Da er diese Lettern<br />

in keiner Druckerei auftreiben konnte,<br />

hat er sie selbst gemacht: Aus einer alten<br />

Schulbibel abgezeichnet und in leserlicher<br />

Größe einem Computer eingefüttert.<br />

Modernste Technik im Dienste der Nostalgie.<br />

Zum Wortschatz und den mundartlichen<br />

Formen sagt der Autor selbst, daß<br />

sich bei ihm neben dem Tetschen-Bodenbacher<br />

Sprachfundus auch Fränkisches,<br />

Sächsisches und Schlesisches niedergeschlagen<br />

hat. Außerdem muß berücksichtigt<br />

werden, daß selbst innerhalb unseres<br />

Heimatkreises erhebliche Unterschiede<br />

zwischen der Volkssprache z. B. im oberen<br />

Eulautal und im Raum Kamnitz-Steinschönau<br />

bestanden. Es wäre somit Beckmesserei,<br />

wenn man gegen das eine oder<br />

andere Vokabel, dessen Schreibung und<br />

Lautung (z. B. „ban" oder „bein", „k" oder<br />

»g u , X oder „d", „p" oder „b", Zusammenoder<br />

Getrenntschreibung) Einwände erheben<br />

wollte. Ergänzungen kann jeder<br />

selbst vornehmen.<br />

Alles in allem sind die „Vokabeln" eine<br />

Freude. Der Erwerb kann jedem heimatverbundenen<br />

Landsmann empfohlen werden.<br />

Bestellungen sind zu richten an: Erhard<br />

Ducke, 4790 Paderborn 1, Josef-<br />

Schroder-Straße 64, unter Beifügung von<br />

DM 10.— (einschließlich Versandkosten).<br />

die der sudetendeutschen Volksgruppe<br />

entstammen oder einen Beitrag mit sudetendeutschem<br />

Bezug geleistet haben. Die<br />

Preise sind mit je DM 2000.— dotiert.<br />

Die Förderpreise 1988 werden im Rahmen<br />

der Tagung des Sudetendeutschen<br />

Kulturrates vom 11. bis 13. November in<br />

Bad Homburg vor der Höhe verliehen. Der<br />

Kulturrat, die Gemeinschaft der kulturellen<br />

Institutionen und Verbände der sudetendeutschen<br />

Volksgruppe, wird wichtige<br />

Grundsatzfragen der Kulturarbeit beraten,<br />

so z. B. das nun vorliegende Aktionsprogramm<br />

der Bundesregierung zur Fortführung<br />

der ostdeutschen Kulturarbeit oder<br />

die Museumskonzeption der Sudetendeutschen.<br />

Im Anschluß an die Tagung findet am<br />

Sonntag, dem 13. November, eine<br />

Gedenkveranstaltung in der Frankfurter<br />

Paulskirche statt. Die Festansprache zum<br />

Thema „Der Kampf für die freiheitliche<br />

Verfassung und die Fortwirkungen der<br />

Paulskirche in der Gegenwart (unter<br />

besonderer Berücksichtigung der sudetendeutschen<br />

Abgeordneten)" hält Professor<br />

Dr. Wilfried Fiedler, Universität<br />

Saarbrücken. Als weiterer Redner hat der<br />

Präsident des Hessischen Landtages,<br />

Klaus Peter Müller, sein Kommen zugesagt.<br />

Bitte an die Kaplitzer<br />

Freistadt im Mühlviertel wird die Patenschaft<br />

über die Vertriebenen aus Kaplitz<br />

im Böhmerwald übernehmen. Aus diesem<br />

Anlaß planen die ehemaligen Kaplitzer die<br />

Herausgabe einer Festschrift, in der über<br />

die Geschichte der Bezirksstadt Kaplitz<br />

und ihre Bewohner, über historische Persönlichkeiten<br />

aus Kaplitz und wie zum<br />

Beispiel über den berühmten Schulmann<br />

Ferdinand Kindermann Ritter von Schulstein<br />

und über vieles mehr berichtet werden<br />

soll. Ich ersuche alle Kaplitzer um<br />

Übersendung von Berichten, Dokumenten<br />

und Bildmaterial. Zusendung, bitte, an<br />

Maria Huemer-Louda, 1140 Wien, Hadikgasse<br />

170/1/8.<br />

Wien<br />

= Bezirksgruppe<br />

Wien und Umgebung<br />

Der erste Stammtisch nach den Ferien am Freitag,<br />

dem 9. September, wie üblich beim Heurigen abgehalten,<br />

vereinte wieder eine stattliche Anzahl unserer Mitglieder.<br />

Alles in allem war es ein gemütlicher Abend,<br />

bei dem die vergangene Urlaubszeit besprochen und die<br />

zukünftige Arbeit geplant wurde. Unser Oktober-<br />

Stammtisch ist für Freitag, den 7. Oktober 1988, um<br />

19.30 Uhr im Restaurant „Zum Gollo", Goldschlagstraße<br />

33, Ecke Benedikt-Schellinger-Gasse, 1150 Wien,<br />

angesetzt. Es soll diesmal über die Zukunft unserer<br />

Volksgruppe gesprochen werden — wie wir uns diese<br />

vorstellen und wie es weitergehen soll. Aus Gründen<br />

der besonderen Aktualität dieses Themas, das für uns<br />

alle von großem Interesse sein müßte, hoffen wir auf<br />

zahlreichen Zuspruch und viele Diskussionsbeiträge.<br />

= Brüxer Volksrunde in Wien<br />

Samstag, den 17. dieses Monats, fand die erste<br />

herbstliche Zusammenkunft nach den Urlauben der<br />

Brüxer Volksrunde statt. Es fehlen uns zwei Heimatschwestern,<br />

die immer bei uns waren sehr, und zwar<br />

Hschw. Krzywon und Grünert, leider durch Krankheit<br />

bedingt! Sehr gefreut hat sich die Leiterin der Volksrunde,<br />

daß Hschw. Rudolf aus Köpitz zu uns gefunden hat.<br />

Hbr. Fritsch brachte interessante Ausschnittes seines Lebens.<br />

Die nächste Zusammenkunft am 15. Oktober im<br />

Stammlokal, ab 15 Uhr, steht im Zeichen der heimatlichen<br />

Kirchweih mit echtem, heimatlichem Klekselkuchen<br />

und hoffentlich zahlreichem Besuch und viel guter<br />

Laune! Merkt Euch diesen Samstag vor und kommt<br />

recht zahlreich!<br />

Erzgebirge in Wien<br />

Der Heimatnachmittag nach der Sommerpause am<br />

Samstag, den 3. September 1988, war recht gut besucht<br />

und die Obmannstellvertreterin Frau Günther-Kalla,<br />

konnte in Abwesenheit des Obmannes Herrn A.<br />

Schmidl, welcher „auf Reisen war", alle Anwesenden<br />

herzlich begrüßen. Etliche Landsleute haben sich entschuldigt.<br />

Als Gäste waren Fr. Grünt und Fr. Janda,<br />

beide gebürtige Saazer, gekommen, sie wurden mit viel<br />

Applaus begrüßt. Fr. Günther hat insbesondere auf den<br />

Sudetendeutschen Heimattag in Wien und Klosterneuburg<br />

vom 23. bis 25. September hingewiesen. In gewohnt<br />

humorvoller Weise wurden vom Schriftführer<br />

W. Reckziegel die Geburtstage vom August und Sep-<br />

temberverlautbart, wobei allen herzlich gratuliert wurde,<br />

insbesondere der „Halbrunden 75er" Rosa Zeman.<br />

Anschließend konnten wir einen musikalisch bespielten<br />

Film vom letzten Sudetendeutschen Tag in Wien<br />

1983 von Franz und Gerda Mayer sehen und als Dias<br />

zeigten W. und T. Reckziegel Bilder vom Sudetendeutschen<br />

Tag in München 1988 sowie Veranstaltungen und<br />

dem Ausflug; alle Vorführungen haben einen Rückblick<br />

gezeigt, worüber alle sich sehr gefreut haben.<br />

Reckziegel<br />

= Heimatgruppe Freudenthal/ =<br />

Altvater in Wien<br />

Zum 30. Mal fuhren die Mitglieder der Heimatgruppe<br />

Freudenthal/Altvater in Wien mit ihren Gästen am<br />

11. September nach Gumpoldskirchen, um im Gedenken<br />

an den Köhlerberg in der dortigen Deutsch-Ordens-Kirche<br />

die hl. Messe zu feiern. Zelebriert wurde<br />

sie von Pater Bernhard Demel, welcher uns in seiner<br />

Predigt mit dem Gedanken zu der Wallfahrtskirche zurückführte,<br />

welche in unserem Leben daheim eine so<br />

bedeutende Rolle gespielt hat. Der Monat Mai, der Marienverehrung<br />

gewidmet, führte uns zu unzähligen Andachten<br />

in die Köhlerbergkirche, die Sonnwendfeiern<br />

im Juni sind bis heute unvergessen und wurden auf Hadersfeld<br />

durch Jahre von dem seinerzeitigen Obmann<br />

Walter Olbrich, in alter Tradition, weitergeführt. Am<br />

Rande seien nur erwähnt die vielen einzelnen persönlichen<br />

Erinnerungen, die jeden von uns mit dem Köhlerberg<br />

verbinden und bis in unsere Tage hinübergerettet<br />

wurden. Im Kremsmünstererhof wartete man bereits<br />

mit dem Mittagessen. Auch Gäste aus der Bundesrepublik<br />

hatten ihren Aufenthalt in Wien dazu benützt, mit<br />

dieser Andacht und das anschließende Zusammensein<br />

zu erleben. Im gemütlichen Teil ehrte man, wie immer,<br />

die Geburtstagskinder des Monats September mit unserem<br />

Lied. Ein Jubilar stand diesmal im Mittelpunkt,<br />

Lm. und Ehrenmitglied Hans Nitsch hatte vorher alle<br />

schon schriftlich zu einem Glas Wein anläßlich seines '<br />

80. Geburtstages eingeladen und nach den herzlichen<br />

Gratulationswünschen für ihn war er es, der im Rückblick<br />

an die ersten Zusammenkünfte in Gumpoldskirchen<br />

im Gedenken an den Köhlerberg erinnerte, welche<br />

zur jährlichen Tradition geworden sind. Nach seinen<br />

Dankesworten für die besondere Ehrung endete er mit<br />

dem Hinweis, wer Kummer und Sorgen hätte, der solle<br />

doch nur zu den Landsleuten gehen, die verstehen jeden<br />

in aller erster Linie. Es wurde viel gelacht und gewitzelt,<br />

das Wetter war spätsommerlich schön und alle gingen<br />

wieder bereichert nach Hause, mit den Gedanken bereits<br />

beim nächsten Zusammentreffen am 8. Oktober<br />

im Restaurant Musil, wo, wie alljährlich, die Schles.<br />

Kirmes gefeiert wird. I. R.<br />

= „Hochwald"-Wien = =<br />

Das Mandelsteintreffen am 27. August war heuer ein<br />

ganz großes Erlebnis. Unsere Berichterstatterin für<br />

Glaube und Heimat, Frau Rosi Fassl, hatte mit ihrer<br />

Spendenaktion zur Anschaffung einer Wallfahrtsfahne<br />

zu Maria Trost in Brünnl so großen Erfolg, daß die Fahne<br />

heuer am Mandelstein eingeweiht werden konnte.<br />

Die Idee von unserer Heimatfreundin Rosi wurde von<br />

unserem Heimatfreund Leo Höcker aus Strobnitz<br />

(Schinko) unterstützt. Mit seiner Skizze vom Gnadenbild<br />

und der Kirche von Brünnl hatte er zur Anfertigung<br />

großen Beitrag geleistet. Die Fahnenpatin ist Fr.<br />

Anna Keindl aus Deutsch-Reichenau. Und die Fahnenjungfern<br />

waren zwei Mädchen aus der Klemensgemeinde<br />

Gmünd. Der Fahnenträger war Herr Karl Müller<br />

jun. aus Bieberschlag. Herr Müller sowie Frau Keindl<br />

haben ihre jetzige Heimat in Wien. Zum 100. Gründungsjahr<br />

vom Böhmerwaldbund hat Herr Malermeister<br />

Jaksch aus Gratzen eine Fahne gespendet, welche er<br />

selbst nach vorhandener Unterlage auf Seide gezeichnet<br />

hat. Die Patenschaft dazu hat Frau Anna Holzer (Radler),<br />

Strobnitz, übernommen. Sie konnte bedauernswerterweise<br />

krankheitshalber nicht kommen. Ihre Vertretung<br />

war Gerti Heinrich (Ebhard), Strobnitz. Das<br />

Heimattreffen war schon seit langem nicht so zahlreich<br />

besucht wie heuer. Ein Zeichen dafür ist das Wallfahrten<br />

nach Brünnl, wo die Pilger von nah und fern herkommen,<br />

das unseren Landsleuten noch in Erinnerung<br />

ist, und die dieses Fest heuer nicht versäumen wollten.<br />

Wir hoffen, daß wir mit dem Gnadenbild „O Maria,<br />

Trösterin der Betrübten" noch oft vom Mandelstein hinüber<br />

unsere unvergessene Heimat grüßen können.<br />

Nikolsburg<br />

Am 14. September war der Saal im neuen Vereinslokal<br />

„Wienderwald", Wien 15, Mariahilferstraße 156, bis<br />

auf den letzten Platz gefüllt, obwohl noch zahlreiche<br />

Späturlauber fehlten. Neben 80 Vereinsmitgliedern,<br />

von denen 8 im September ihren Geburtstag feierten,<br />

konnten zwei Dutzend Gäste begrüßt werden, worunter<br />

sich erfreulicherweise auch junge Landsleute befanden.<br />

Obmann Elsinger konnte darauf verweisen, daß<br />

der Verein in seinem einjährigen Bestehen schon beachtliche<br />

Erfolge aufweisen kann. Auszugsweise verlas<br />

er zwei Dutzend begeisterte Zuschriften zum heuer erschienenen<br />

Heimatbuch und bedauerte, daß noch keine<br />

Berichtigungen eingegangen sind, da in Kürze die zweite<br />

Auflage in die Buchbinderei geht und vorher ein<br />

Richtigstellungs- und Ergänzungsblatt gedruckt werden<br />

soll. Am 7. Oktober um 11 Uhr vormittags wird in<br />

der Hörfunksendung „Was gibt es Neues in Niederösterreich"<br />

(Ö-Regional) eine Buchbesprechung mit Interview<br />

gebracht. Auch hinsichtlich der Ausgestaltung der<br />

Gedenkstätte am Schweinbarther Berg wurden bereits<br />

Erfolge erzielt. Der Südmährische Landschaftsrat hatte<br />

eine Granittafel mit Landkarte von Deutsch-Südmähren<br />

gestiftet, die am 5. 6. 1988 geweiht wurde. Bezüglich<br />

des nächsten, vom Dachverband und vom Landschaftsrat<br />

gemeinsam geplanten Bauabschnittes (Erinnerungstafeln<br />

der 4 Heimatkreise) führte Obmann Elsinger<br />

den ganzen Sommer über verschiedene Gespräche<br />

mit Künstlern. Darüberhinaus legte er beim Monatsabend<br />

den Entwurf für die Gedenktafel Nikolsburg<br />

mit Panoramabild vor, die 1989 zur Ausführung kommen<br />

soll. Als Höhepunkt des Abends brachte Landsmann<br />

Josef Mord seinen Film über die Fahrt durch Südmähren<br />

nach Prag zur Vorführung, wo uns in eindrucksvollen<br />

Bildern der Verfall der deutschen Häuser<br />

in Südmähren vor Augen geführt wurde. Ein Prozeß,<br />

der sich zwar langsamer als in Rumänien, aber genau so<br />

folgerichtig vollzieht. Die Erhaltung des Kulturgutes<br />

findet nur in der schönen Stadt Prag statt, wo es für den<br />

Tourismus wichtig ist. Die Anwesenden harrten bis<br />

zum Ende des Filmvortrages aus und spendeten Josef<br />

Mord reichen Beifall. Für den Verein und das Heimatbuch<br />

sind seit Juni in Österreich rund S 13.000 an Spenden<br />

eingegangen. Aus Platzmangel danken wir vorläufig<br />

allen Spendern an dieser Stelle gemeinsam, um demnächst<br />

eine Spendenliste zu bringen.<br />

.Bund der Nordböhmen'<br />

Liebe Landsleute! Wir haben ein neues Treff-Lokal<br />

für unseren Bund der Nordböhmen! Neugierig bin ich<br />

— und deshalb habe auch ich mir das neue Lokal schon<br />

angesehen und ich war angenehm überrascht. Es befindet<br />

sich am äußeren Gürtel, 1150 Wien, Neubaugürtel<br />

Nr. 33. Es ist die Gaststätte Diem (Ecke Sorbaitgasse),<br />

ein wirklich nettes Lokal. Das „Jägerstüberl" (eigentlich<br />

eine große „Stube" mit einer Trennwand zum vorderen<br />

Raum) ist für uns bestimmt. Wir wären also wieder einmal<br />

unter uns. Das Lokal ist zu erreichen: mit den Straßenbahnlinien<br />

8,18, 49 bis Urban-Loritz-Platz, mit der<br />

Stadtbahn bis Burggasse-Stadthalle. Die Treffen sind<br />

wie immer jeden zweiten Samstag im Monat, von Oktober<br />

bis März, ab 15 Uhr, ab April bis Juli ab 16 Uhr.<br />

Termine: 23.-25. 9. 1988: Sudetend. Heimattag in<br />

Wien und Klosterneuburg; 8. 10. 1988: Seminar f. d.<br />

mittlere Generation (SLO-Landesverband); 9.10.1988:<br />

1. Monatstreffen des Bundes d. Nordböhmen in Wien,<br />

1150 Wien, Neubaugürtel 33, ab 15 Uhr, Gaststätte<br />

Diem; 5. 11. 1988: Ost.-Sudetd. Volkstanzfest in der<br />

Babenbergerhalle Klosterneuburg; 12. 11. 1988: unser<br />

zweites Monatstreffen, Gaststätte Diem, Neubaugürtel<br />

33; 11.12.1988: Unsere Vorweihnachtsfeier, Gaststätte<br />

Diem, 1150 Wien, Neubaugürtel 33, Beginn 15 Uhr.<br />

Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns mit weiterhin<br />

vielen Landsleuten treffen könnten.<br />

Thaya<br />

Trauerfälle: Siegfried Bicherl, geb. 29. 12. 1923 in<br />

Guldenfurth, gest. 4. 9.1988 in Wildendürnbach; Werner<br />

Obermüller, gest. 21.8.1988 in Wien. Wir ehren sie<br />

in treuem Gedenken! Wichtiger Hinweis! Samstag, 15.<br />

Oktober: Grenzlandfahrt über Staatz, Laa a. d. Thaya,<br />

Besichtigung des Museums „Thayaland", Wulzeshofen,<br />

Pernhofen, Zwigerndorf, in Haugsdorf ist das Mittagessen,<br />

dann geht es weiter nach Unterretzbach. Abfahrt<br />

ist um 7 Uhr Westbahnhof, Felberstraße. Fahrpreis<br />

S120.—. Anmeldung ist im Thayaheim jeden Dienstag<br />

und Donnerstag von 8.30 bis 12.30 Uhr, Tel. 87 39 53.<br />

Sonntag, 16. Oktober: Monatsversammlung, Restaurant<br />

Musil, Wien 6, Mollardgasse. Samstag, 22. 10.<br />

1988: „Südmährertag" mit Kirtag, Kolping Zentral,<br />

Wien 6, Gumpendorfer Straße 39, Trachten sind erwünscht.<br />

Sonntag, 20. November, 15 Uhr Monatsversammlung,<br />

Restaurant Musil, Wien 6, Mollardgasse 3.<br />

Sonntag, 18. Dezember, 11.15 Uhr „99er-Gedenkmesse"<br />

in Wien 9, Votivkirche. Sonntag, 18. Dezember, 15<br />

Uhr, Vorweihnachtsfeier der Landsmannschaft Thaya,<br />

Bund der Südmährer in Österreich, Restaurant Musil,<br />

Wien 6, Mollardgasse 3.<br />

Am 18. September fand die erete Zusammenkunft<br />

der Landsmannschaft „Thaya" nach den Sommermonaten<br />

im Restaurant „Musil" statt. Obmannstellvertreter<br />

Reg. Ludwig Hörer eröffnete pünktlich um 15 Uhr die<br />

Monatsversammlung, begrüßte die Ehrengäste, insbesondere<br />

Lm. Dr. Halva mit Gattin sowie Lm. Hans Lederer,<br />

der mit Gattin, Tochter, Schwiegersohn und Enkerl<br />

erschienen war und vor allem alle anwesenden<br />

Landsleute. Obmannstv. Hörer entschuldigte Obmann<br />

Dkfm. Hans Ludwig, der leider durch anderweitige<br />

Verpflichtungen verhindert war, an diesem Treffen teilzunehmen,<br />

und übermittelte an alle Anwesenden herzliche<br />

Grüße von Obmann Ludwig. Anschließend gratulierte<br />

er noch allen, die in den vergangenen Monaten<br />

Geburtstag hatten^ denen man mangels Zeit nicht gratulieren<br />

konnte. Gab dann die in letzter Zeit verstorbenen<br />

Landsleute bekannt, deren wir mit einer Trauerminute<br />

gedachten. Anschließend hielt unser Lm. Lederer<br />

einen Diavortrag über „Die Besiedelung von Südmähren<br />

bis zur Jahrtausendwende". Die Fortsetzung dieses<br />

Diavortrages, der mit großem Interesse aufgenommen<br />

wurde, versprach uns Lm. Lederer für nächstes Jahr.<br />

Nachher gab es noch, wie immer, ein gemütliches Beisammensein.<br />

Wir machen nochmals auf unsere Grenzlandfahrt<br />

am 15. Oktober aufmerksam. Sie wird von<br />

unserem Obmann Dkfm. Hans Ludwig persönlich angeführt<br />

und geht über Mistelbach zu den Heimat-Denkmälern<br />

in Staatz, über Laa/Thaya (Besuch des Südmährer-Heimatmuseums),<br />

nach Wulzeshofen, Zwingendorf,<br />

Haugsdorf (Mittagessen). Nach dem Mittagessen<br />

geht es zum Heimatdenkmal der Znaimer, nach<br />

Unter-Retzbach, wo dann die Fahrt beim Heurigen von<br />

Lm. Ök.-Rat Winter ausklingen wird. Am darauffolgenden<br />

Sonntag (18. Oktober 1988) laden wir alle<br />

Landsleute wieder zur Monatsversammlung im Restaurant<br />

Musil herzlichst ein. Weitere möchten wir auf unseren<br />

„Südmährer-Kirtag" aufmerksam machen, der im<br />

Kolping-Zentral, Wien VI, Gumpendorferstraße 38<br />

stattfindet. Im Rahmen dieser Veranstaltung werden 23<br />

Mitglieder der Landsmannschaft „Thaya", auf Grund<br />

ihrer langjährigen Zugehörigkeit geehrt. Zu all diesen<br />

Veranstaltungen laden wir alle Landsleiate sowie Freunde<br />

der Südmährer herzlichst ein. Anmeldungen werden<br />

im „Thaya-Heim", 1120 Wien, Spießhammergasse 1,<br />

Tel. 87 39 53 jeden Dienstag und Donneretag von 9 bis<br />

12.30 Uhr entgegengenommen. K. Ullrich<br />

Nachruf für Lm. Siegfried Bicherl<br />

Nach langer, schwerer Krankheit ist unser Lm. Siegfried<br />

Bicherl am 4. September 1988 im 65. Lebensjahr<br />

von uns gegangen. Er wurde 1923 in Guldenfurt in Südmähren<br />

geboren. 1942 zur Wehrmacht eingezogen,<br />

konnte 1945 der Gefangenschaft entgehen, so daß er im<br />

Mai 1945 wieder nach Guldenfurt zurückkehrte. Kurze<br />

Zeit später kamen die Tschechen und begannen mit der<br />

Vertreibung der Südmährer. Um einer Verschleppung<br />

durch die Tschechen zu entgehen, flüchtete er nach<br />

Österreich, nach Wildendürnbach. Hier begann er mit<br />

leeren Händen, jedoch mit viel geistigem Gepäck, daß<br />

man ihm nicht wegnehmen konnte. Durch viel Fleiß<br />

und Arbeit hat er es mit seiner Frau und den Kindern<br />

bald zu Ansehen und Wohlstand gebracht. Doch nie<br />

hat er seine Landsleute vergessen. Er setzte sich besondere<br />

für seine Landsleute aus Guldenfurt ein, die alljährlich<br />

nach dem Feldgottesdienst am Kreuzberg zu<br />

ihm nach Wildendürnbach kamen, um sich dort einmal<br />

im Jahr zu treffen. Aber auch die Landsmannschaft<br />

»Thaya" und der Landschaftsrat in Geislingen verdanken<br />

unserem Lm. Bicherl viel. Für seine Aktivitäten<br />

wurde ihm von der Landsmannschaft „Thaya" das goldene<br />

Ehrenzeichen und vom Landschaftsrat in Geislingen<br />

die silberne Ehrennadel verliehen. Auf seinen letzten<br />

Weg begleiteten ihn viele südmährische Landsleute,<br />

sowie die Landsmannschaft „Thaya" mit einer Fahnenabordnung,<br />

die Feuerwehr und die Jäger von Wildendürnbach.<br />

Obmann Dkfm. Hans Ludwig nahm mit bewegten<br />

Worten am Grabe von Lm. Bicherl Abschied,<br />

sagte ihm noch ein letztes Dankeschön — ein Vergelt's<br />

Gott. Möge die Erde ihm leicht werden. Unsere besondere<br />

Anteilnahme gilt seiner Witwe, seinen Kindern<br />

und Enkerln sowie allen Angehörigen.


Folge 19 vom 6. Oktober 1988 SUDETENPOST 9<br />

Niederösterreich<br />

= Grenzland-Stammtisch . . .<br />

Guntersdorf<br />

Unser wie immer nettes und harmonisches Zusammensein<br />

am 10. September war nochmals hauptsächlich<br />

von einem sehr interessanten Diavortrag unseres<br />

Freundes Gerald Kerschbaum (Pennales Corps Normannia)<br />

geprägt. Sehr umfangreich und aufschlußreich<br />

war sein Programm, sehr schöne Naturaufnahmen von<br />

oft noch malerisch unberührter Welt aber auch fast unbekannte,<br />

teils weggesteckte Bilder deutscher und auch<br />

internationaler Geschichte. Was so ein junger Mensch<br />

wie Freund Gerald doch für ein wertvolles Steckenpferd<br />

haben kann, also gibt es außer Disco-Besuch doch auch<br />

für die intelligentere Jugend noch andere Möglichkeiten<br />

der Freizeitgestaltung, wie gesagt Dir und Deiner lieben<br />

Freundin sowie nicht zu vergessen auch Freund Czerwenka<br />

für Euren Besuch und vor für den netten Vortrag<br />

herzlichen Dank. Dem leider noch erkrankten Geburtstagskind<br />

des Monats, unserem getreuen Freund Hans<br />

Vogler, schon auf dem Wege der Besserung, schicken<br />

wir vom Grenzland-Stammtisch alle herzlichste<br />

Geburtstags- und Genesungswünsche. Natürlich durfte<br />

das Plauderstündchen nicht fehlen, gibt es doch immer<br />

wieder so allerlei, was so zum erzählen ist. Wir sind<br />

doch in der Überzahl, die so durch Jahrzehnte zum<br />

Schweigen verurteilte Erlebnis-Generation, ob nun<br />

selbst betroffene Vertriebene oder aber gute Freunde,<br />

die dieses öffentlich weiter weggesteckte (und jetzt im<br />

zunehmenden Maße eher mehr) Verbrechen verstehen<br />

oder als Außenstehender auch mit erlebten. Wieder<br />

einmal war die Uhr viel zu schnell gelaufen und wie immer<br />

verabschiedeten wir uns herzlich voneinander.<br />

= Wiener Neustadt _<br />

Die Sudetendeutsche Landsmannschaft, Bezirksgruppe<br />

Wiener Neustadt hielt am 9. September ihren<br />

monatlichen Heimabend ab, der im Rahmen einer<br />

schönen Geburtstagsfeier stand. Unsere liebenswerte,<br />

von allen sehr geschätzte, Lmn. Frau Maria Perthen,<br />

Organisationsleiterin, feierte ihren 80. Geburtstag.<br />

Wunderschöne Blumengestecke, angefertigt und gespendet<br />

von den Lmn. Gerti und Elli Knefel, schmückten<br />

die große Tafel, Als Frau Perthen den Raum betrat,<br />

wurde sie mit einem Lied begrüßt. Sie war sichtlich gerührt<br />

und man sah ihr die vorangegangenen Feierlichkeiten<br />

schon etwas an. Doch ihre so hochgepriesene Vitalität<br />

kehrte schnell zurück. Gemeinsam wurde nun<br />

gratuliert und das Geschenk der Landsmannschaft mit<br />

herzlichen Worten durch Lmn. Maria Pils überreicht.<br />

Die festliche Stimmung nahm ihren Lauf. Zahlreiche<br />

persönliche Geschenke bewiesen dem Geburtstagskind<br />

die große Zuneigung ihrer Landsleute. Und das mit<br />

Recht. Ist doch Frau Maria Perthen seit 30 Jahren bemüht,<br />

den Kreis der Landsleute zusammenzuhalten. In<br />

unermüdlicher Tätigkeit sorgt sie das ganze Jahr für die<br />

Gestaltung der Heimabende, wenn es darum geht, etwas<br />

Freude in Form von kleinen Überraschungen in die<br />

Runde zu bringen. Manchmal fragt man sich, wann<br />

und wie sie das schafft. Nach gutem Kaffee und Torte<br />

folgten viele herzliche Prösterchen auf das Wohl unseres<br />

Geburtstagskindes. Möge ihr Gott noch viele Jahre<br />

in der geradezu jugendlichen Verfassung schenken. Es<br />

wäre auch für die Landsmannschaft ein großer Ge-<br />

Oberösterreich<br />

Verband der<br />

Böhmerwäldler i. 00.<br />

Die Verbandsleitung der Böhmerwäldler gratuliert<br />

zu den Geburtstagen im Monat Oktober: Karl Plann,<br />

82 am 28.10.; Dr. Heinrich Wicpalek, 82 am 3.10.; Johann<br />

Plach, 80 am 15.10.; Josef Herbst, 79 am 23.10.;<br />

Katharina Buchinger, 79 am 25. 10.; Franz Blaha, 78<br />

am 22. 10.; Prof. Dr. Ämillian Kloiber, 78 am 19. 10.;<br />

Maria Studener, 77 am 14.10.; Simon Schinko, 77 am<br />

21.10.; Katharina Leisch, 76 am 30.10.; Franz Jaksch,<br />

74 am 7. 10.; Theresia Baumann, 73 am 13. 10.; Leo*<br />

pold Pitzl, 74 am 29.10.; Franz Wolf, 73 am 7.10,; Karl<br />

Sipl, 72 am 9.10.; Maria Baumgartner, 71 am 13.10.;<br />

Maria Rusch, 65 am 20.10.; Reg.-Rat Karl Sejka, 65 am<br />

23. 10.<br />

Unsere heurige Herbstfahrt (im Rundschreiben und<br />

in der <strong>Sudetenpost</strong> angekündigt) führte uns in die<br />

Steiermark: Besuch des Stiftes Rein/Hohenfurth. Bei<br />

trübem Wetter verließen wir um 7 Uhr Linz, doch<br />

kaum waren wir über dem Pyhm, blinzelte schon die<br />

Sonne durch die Wolken. Es heiterte auf, bald war Sonnenschein,<br />

ein prächtiger Tag, Um ca. 10 Uhr kamen<br />

wir in Rein an, wurden vom Superior Pater Robert sehr<br />

freundlich empfangen und in die imposante Stiftskirche<br />

geführt. Nach der Begrüßung wies Pater Robert auf die<br />

historische Entwicklung des Ordens der Zisterzienser<br />

und die Verbindungen Rein-Wilhering-Hohenfurth hin.<br />

Gründungsjahre; Rein 1129, Withering 1146, Hohenfurth<br />

1259 (von Wilheringer Mönchen gegründet). Eine<br />

kurze Marienandacht war unseren Hohenfurther Heimatpriestern<br />

gewidmet. Es folgte eine Führung durch<br />

Kirche und Klosterräume, die uns sehr beeindruckte.<br />

Leider war die Zeit viel zu kurz bemessen, um Architektur<br />

und Kunstschätze eingehend betrachten zu können.<br />

Anschließend versammelten wir uns auf dem Friedhof,<br />

um an den Gräbern unserer verstorbenen Heimatpriester<br />

zu gedenken. Hochw. Pater Robert gedachte seiner<br />

Mitbrüder im Gebet, ein Bläserquartett spielte einen<br />

feierlichen Choral. Die Namen der auf dem Friedhof<br />

Rein bestatteten Heimatpriester: P. Pius Pangerl,<br />

Br. Gabriel Stummer, P. Othmar Kienzl, Br. Konrad<br />

Krammer, P. Laurenz Walter, P. Gotthard Ortner,<br />

P. Cassian Perwolfingtr, P. Severin Gottsmich, P. Hermann<br />

Leitgeb, P, Dionys Pils, P. Quirin Pinner, P. Nikolaus<br />

Lonsing, Abt Tezelin Jaksch. Der vielen Hohenfurthern<br />

bekannte Pfarrer im Ruhestand — Maurus<br />

Joh. Sonnberger — befindet sich im bischöflichen Pflegeheim<br />

Graz. Die Teilnehmer entzündeten Kerzen, am<br />

Grab der Äbte wurde eine große Blumenschale mit Gedenkschleife<br />

als Gruß unseres Verbandes deponiert.<br />

Unser Verbandsobmann Josef Wiltschko gedachte in<br />

seiner Ansprache auch unserer Toten in der alten Bohmerwaldheimat,<br />

der Kriegsopfer, der Opfer der Vertreibung<br />

und aller Landsleute, die in der neuen Heimat<br />

ihre Ruhe gefunden haben. Während wir schweigend<br />

unserer Toten gedachten, erklang das Böhmerwaldlied<br />

(Bläserquartett). Nach dieser würdigen Feier gab es ein<br />

gemeinsames Mittagessen in der Stiftstaverne. Da das<br />

Wetter günstig war, änderte unser umsichtiger Reiselei-<br />

ter Verbandskassier Karl Wiltschko die Rückreiseroute.<br />

Wir besuchten noch Mariazell. Besuch der Wallfahrtskirche<br />

und Kaffeepause. Der auf der Rückfahrt einsetzende<br />

Regen konnte das schöne Erlebnis dieses Tages<br />

nicht mehr stören. Es war eine gelungene Fahrt, für die<br />

wir unserer Verbandsleitung herzlich danken. Nur<br />

schade, daß unsere Landsleute so wenig Interesse zeigen.<br />

Im Bus wäre noch viel Platz gewesen.<br />

===== Egerländer Gmoi z'Linz<br />

Am Samstag, dem 17. September 1988 kamen die<br />

Mitglieder der Egerländer Gmoi z'Linz um 15.00 Uhr<br />

im „Herrenstüberl" im Kfm. Vereinshaus, Linz, Bismarckstraße<br />

zum ersten Heimat-Nachmittag nach der<br />

Sommerpause wieder zusammen.<br />

Unser lieber Vereinsobmann Alfred Klement konnte<br />

nach seiner schweren Operation wieder genesen und<br />

nach seinem Kuraufenthalt in Bad Gleichenberg sichtlich<br />

recht gut erholt zu unserer großen Freude wieder in<br />

unserer Mitte weilen. Obmann Alfred Klement begrüßte<br />

die zahlreich erschienenen Mouhmen und Vettern<br />

sehr herzlich, gab die Hochzeitstage bekannt und beglückwünschte<br />

die Geburtstagskinder: Richard Schaffer<br />

(10. 9.), Dir. Karl Endisch (11. 9.), Edith Brandstätter<br />

(12. 9.) und Ernst Sehling (20. 9.).<br />

Obmann Klement berichtete auch vom Heimatabend<br />

den der Stelzhamerbund gemeinsam mit den<br />

Volksdeutschen Heimatgruppen am Freitag, dem 22.<br />

Juli 1988 im Hof des Ursulinenhofes unter dem Motto:<br />

„Ein Abend am Brunnen" veranstaltete. Obmann<br />

Alfred Klement brachte als Vertreter der Egerländer<br />

Gmoi z'Linz das packende Gedicht von Traudì Irrgang<br />

„Wenn mich einer fragt wo kommst du her.. .?" in Egerländer<br />

Mundart zu Gehör. Leider konnten an dieser<br />

sehr eindrucksvollen Veranstaltung wegen der Urlaube<br />

nur einige Mitglieder unserer Gmoi teilnehmen. Ein liebes<br />

Mitglied der Egerländer Gmoi z'Linz, Frau Annemarie<br />

lomaschek aus Wels, ist nach langer schwerer<br />

Krankheit am 24. 8.1988, kurz nach Vollendung ihres<br />

70. Lebensjahres, verstorben. Sechs Mitglieder der<br />

Egerländer Gmoi z'Linz nahmen an der feierlichen Verabschiedung<br />

und nachfolgenden Beisetzung der Urne<br />

im Familiengrab auf dem Welser Friedhof teil. Frieden<br />

ihrer Asche. Wir werden Frau Tomaschek stets ein ehrendes<br />

Gedenken bewahren.<br />

Nach dem besinnlichen Teil wurden die Gmoi-Mitglieder<br />

mit einem Dia-Vortrag über die Fahnenweihe<br />

der Egerländer Gmoi z'Linz am 14./15. August 1954 erfreut.<br />

Vetter Adolf Dorschner und Vetter Walter Ludwig<br />

zeigten uns in vielen schönen und interessanten Bildern<br />

die feierliche Fahnenweihe im Dom, die herrliche Fahne<br />

von unserer verstorbenen Mouhm Betty Günzel in muhevoller<br />

Arbeit gestickt, den Festzug, die schönen<br />

Trachten, die Trachtenträger (damals viele Kinder), den<br />

Fahnenträger Vetter Erich Moschi und alle die lieben<br />

Mouhmen und Vettern die bereits der grüne Rasen<br />

deckt. Wir erlebten noch einmal im Bild das eindrucksvolle<br />

Geschehen, und sagen für diesen Vortrag herzlichen<br />

Dank.<br />

Am Freitag, dem 23. 9. 1988 besuchten über Einladung<br />

des Witikobundes neun Mitglieder der Egerländer<br />

Gmoi z'Linz den Vortragsabend des sudetendeutschen<br />

Heimatdichters aus dem Egerland Witikokamerad<br />

Alexander Hoyer aus Graz. In mitreißenden und aufrüttelnden<br />

Worten brachte Alexander Hoyer seine Liebe,<br />

seine Verbundenheit und seine Treue zur alten Heimat<br />

zum Ausdruck. Humorvoll und besinnlich die in<br />

Egerländer Mundart gesprochenen Verse.<br />

Witikokamerad Dr. Eckhard Chodura hielt einen<br />

sehr interessanten Vortrag über die Ereignisse im August<br />

und September 1938.<br />

Vielen Dank für diesen schönen Abend.<br />

=<br />

Enns-Neugablonz<br />

Unseren Geburtstagsjubilaren herzlichen Glück-<br />

wunsch! Am 7.10.1988 feiert unsere Lmn. Frau Traude<br />

Passig aus Gablonz, Glasgasse 22, den 64. Geburtstag,<br />

in 4470 Enns, Neugablonz 18; am 8. 10. kann unsere<br />

Lmn. Frau Ingrid Hennerbichler, geb. Hoffmann, aus<br />

Kukan/(Gablonz, den 50. Geburtstag in 4470 Enns,<br />

Neugablonz 5 feiern; am 11. 10. 88 feiert unser Lm.<br />

Herr Kurt Scheffel aus Neudorf 269/Gablonz, den 60.<br />

Geburtstag in 4483 Hargelsberg, Firsching 38; am 15.<br />

10. 88 feiert unsere Lmn. Frau Elisabeth Herbe, geb.<br />

Stehr, aus Gablonz, Große Luftgaase 15, den 83. Geburtstag,<br />

in 4470 Enns, Eichbergstraße 6 a, Pflegeheim;<br />

am 17.10. 88 feiert unser Lm. Herr Alfred Rössler aus<br />

Stefansruh/Gablonz, den 85. Geburtstag in 4400 Steyr,<br />

Seifentruhe 5; am 21.10.88 feiert unser Lm. Herr Artur<br />

Kratzmann aus Gablonz, Brandi 103, den 67, Geburtstag<br />

in 4470 Enns, Perlenstraße 6; am 25. 10. 88 feiert<br />

unsere Lmn. Frau Gerlinde Steiner, geb. Austel, aus<br />

Gablonz, Gebirgstraße 37, den 67. Geburtstag in 4470<br />

Enns, Neugablonz 4 a; am 27. 10. 88 feiert unser Lm.<br />

Herr Reinhold Leiske aus Gablonz, Steinberggasse 7,<br />

den 69. Geburtstag in 4470 Enns, Neugablonz 12. Wir<br />

wünschen alles Gute!<br />

Am 22. September 1988 verstarb nach langem, mit<br />

Geduld ertragenem Leiden, im 73. Lebensjahr unser<br />

Lm. Herr Johann Pois, aus Gablonz. Unsere Anteilnahme<br />

gebührt seiner Gattin, Frau Rosa Pois in 4470 Enns,<br />

Neugablonz 26 a und seinem Bruder.<br />

= Frelstadt<br />

Herbstausflug am 17. September. Die Sudetendeutsche<br />

Landsmannschaft Kreisgruppe Straubing hat die<br />

Bezirksgruppe Freistadt zu einem Gegenbesuch nach<br />

Straubing eingeladen. Die Fahrt der Firma Schick-Bauer<br />

führte über Bad Leonfelden, Rohrbach, Kollerschlag,<br />

nach Passau, Deggendorf, Bodenmais, wo wir in der<br />

Glasschleiferei Joäca das bunte Bleikristallgeschirr bewundern<br />

konnten. Zurück nach Straubing zum gemeinsamen<br />

Mittagessen um 12 Uhr im Babelsberger<br />

Hof, wo wir erwartet und von Herrn Helmuth Wabra,<br />

Vorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />

sehr herzlich empfangen und begrüßt wurden. Freundlicherweise<br />

stellte sich Herr Ingoii Schiedlazek, ein<br />

Schlesien zu einer Stadtrundfahrt mit den vielen Sehenswürdigkeiten<br />

der schönen, alten Stadt für uns zur<br />

Verfügung. Der 17. September d. J. war in Straubing<br />

ein Gedenktag und Erinnerung der alten Heimat gewidmet.<br />

Bezirksobmann Wilhelm Prückl nahm einen schönen<br />

Naturkranz mit, der bei der Gedenkstätte der Sudetendeutschen<br />

beim Waldfriedhof in Straubing niedergelegt<br />

wurde. Nach einer kurzen Ansprache von Landsmann<br />

Wabra wurden uns die vielen Namen aller ehemaligen<br />

Bezirke von Böhmen, Mähren und Schlesien,<br />

die in den Gedenksteinen eingraviert wurden, erklärt.<br />

Obmann Prückl gedachte während der feierlichen<br />

Kranzniederlegung mit rührigen Worten an die vielen<br />

Gefallenen und Vermißten der Heimat! In der wunderschönen<br />

Ursulinenkirche mit dem berühmten Altar v.<br />

Egid Qvikin Asam gestaltete der Herr Pfarrer den wö-<br />

chentlichen Samstagnachmittag-Gottesdienst feierlich.<br />

Wir sangen alle bei der Schubertmesse kräftig mit. Abschließend<br />

fand ein gemütliches Beisammensein bei<br />

Zithermusik und Gesang v. Frau Lex in der Bahnhofgaststätte<br />

statt. Viel zu früh kam die Zeit der Verabschiedung,<br />

aber es wurde ein baldiges Wiedersehen vereinbart.<br />

Im Bus bedankte sich Obmann Prückl bei allen<br />

Landsleuten und Gästen fürs Mitfahren, besonders<br />

aber freuten wir uns alle sehr, daß Herr Altbürgermeister<br />

Reg.-Rat Ehrenmitglied SL Josef Knoll, der in unserer<br />

Runde immer ein gem gesehener Gast ist und großes<br />

Ansehen genießt, mit dabei war. Óbmann Prückl wollen<br />

wir alle von Herzen danken für seine organisatorische<br />

Leistung, daß dieser Ausflug zustande kam!<br />

Im September und Oktober 1988 feierten bzw. feiern<br />

folgende Landsleute Geburtstag. Geburtstage im September:<br />

Franz Pux, 1. 9.; Michael Kadi, 7. 9.; Maria<br />

Hölzl, 8. 9.; Helga Kriegl, 12. 9.; Johann Preslmaier,<br />

13. 9.; Franz Blaschko, 13. 9.; Theresia Friedl, 15. 9.;<br />

Wilhelm Schicho, 15.9,; Mathias Maurer, 16.9.; Maria<br />

Schicho, 23. 9.; Ing. Albert Hofmann, 25. 9.; Maria<br />

Dobusch, 26. 9.; Franz Lorenz, 27. 9.; Herta Erlach, 30.<br />

9., Geburtstage im Oktober: Karl Raab, 1.10.; Anastasia<br />

Pirchenfellner, 7.10.; Theresia Wolf, 7.10.; Katharina<br />

Göberndorfer, 10.10.; Irma Schraml, 14.10.; Barbara<br />

Lackinger, 17. 10.; Anna Steinbichl, 18. 10.; Katharina<br />

Trümmer, 19. 10.; Margarete Neumeier,<br />

20. 10.; Katharina Burghardt, 20. 10.; Gerlinde Tannich,<br />

27. 10.; Anna Lang, 28. 10.; Aloisia Fleischhanderl,<br />

31. 10. Wir gratulieren allen recht herzlich und<br />

wünschen weiterhin Gesundheit und Wohlergehen!<br />

Die warmen Sommertage sind schon gezählt, nun<br />

kommen die kühleren und dunkleren Tage, da wollen<br />

wir wieder öfter zusammenkommen. So trafen wir uns<br />

am Sonntag, den 4. September 1988, im Gasthof Jäger,<br />

Salzgasse 1, zu einem landsmannschaftlichen Beisammensein,<br />

mit Vorführung des Farbtonfilms, „Besuch in<br />

Deutschland", zusammengestellt und vorgeführt von<br />

Lm. Hofrat Mag. Hans Zehrl. Die Anwesenden wurden<br />

vom Obmann Wilhelm Prückl herzlich begrüßt, sein<br />

besonderer Gruß galt Lm. Hofrat Mag. Hans Zehrl, H.<br />

Hofrat, Landesschulinspektor, Dipl.-Ing. Walter Vejvar<br />

und Frau Anny Stropek, Linz. In einer Trauerminute<br />

gedachten die Versammelten ehrend des verstorbenen<br />

Ehrenobmannes, Volksschuldirektor i. R. Franz Werani,<br />

geb. in Ziernetschlag, Bezirk Kaplitz, gest. am 23.<br />

August 1988 in Freistadt im 91, Lebensjahr, Nun gab<br />

der Obmann einen kurzen Bericht über die Sommermonate,<br />

er war wieder viel unterwegs, gab es doch<br />

mehrere Veranstaltungen sowie Pfarr- und Heimattreffen<br />

zu besuchen, diese waren alle sehr gut besucht, die<br />

Veranstalter hatten keine Mühe gescheut, die Treffen<br />

zum Erfolg zu führen. Erfreulich auch, daß es im Mühlviertel<br />

drei Patenschaftsfeiern gab: Haslach-Friedberg,<br />

Aigen-Untermoldau, Klaffer-Salnau, die jeweils erstgenannten<br />

Orte waren bereit, den Heimatvertriebenen<br />

Heimat zu geben, in der sie jederzeit erwünscht und<br />

willkommen sind. Auch über die abgeschlossene Inseratenwerbung<br />

für die Weihnachtsnummer der <strong>Sudetenpost</strong><br />

konnte der Obmann berichten, 47 Inserate werben<br />

darin wieder für Firmen aus Freistadt und Bad Leonfelden,<br />

er ersuchte auch diese beim Einkauf zu berücksichtigen.<br />

Nach diesem Rückblick bat Obmann Wilhelm<br />

Prückl Hofrat Mag. Hans Zehrl um die Vorführung des<br />

Filmes. In einem kurzen Vorwort erläuterte dieser, daß<br />

er vor ca. 40 Jahren quer durch Deutschland gewandert<br />

sei und dabei diese Städte, die er uns jetzt zeige, in<br />

einem trostlosen Zustand gesehen habe, zum Vergleich<br />

heute der folgende Film, er erinnerte auch an die schönen<br />

deutschen Volkslieder, vielen von uns noch bekannt,<br />

dieselben leider schon sehr in Vergessenheit geraten.<br />

Wem packte da nicht die Reise- und Wanderlust,<br />

um all die stilgerecht wiederaufgebauten Städte und<br />

Bauwerke an Ort und Stelle zu bewundern, wer würde<br />

nicht gerne besonders jetzt im Spätsommer durch die<br />

Lüneburger Heide wandern und dabei das schöne Lied<br />

von Hermann Löns „auf der Lüneburger Heide" singen,<br />

dessen Grab sich dort unter einem Findling befindet.<br />

Der Film mit beeindruckenden Aufnahmen wurde jeweils<br />

mit passender Musik oder Volksliedern untermalt.<br />

Reichen und dankbaren Applaus gab es für den<br />

Vortragenden. Abschließend lud der Obmann zum Kaplitzer<br />

Heimattreffen am 15, und 16. Oktober in Freistadt<br />

ein. Nach herzlichen Dankesworten an Lm. Hofrat<br />

Mag. Hans Zehrl sowie an Gäste und Landsleute für<br />

ihr Kommen, endete die Veranstaltung mit dem gemeinsam<br />

gesungenen Böhmerwaldlied. M. P.<br />

«** Gmunden . - . . ,. -<br />

Zu der Zusammenkunft am 24. September waren ne*<br />

ben einer großen Anzahl Mitgliedern auch Landsleute<br />

aus Graz, Salzburg und aus Dresden gekommen, obzwar<br />

diesmal kein besonderes Programm vorgesehen<br />

war. Zu Beginn brachte der Obmann eine Vorschau<br />

über die geplanten Tätigkeiten. Am Samstag, den 22.<br />

Oktober, wird Herr Dipl.-Ing. Boris Lahodynsky um<br />

14.30 Uhr im Gasthof „Goldener Hirsch" einen Vortrag<br />

mit Dias über seine Reise in die Heimat seiner Frau, die<br />

aus dem Riesengebirge stammt, bringen, zu dem alle<br />

Landsleute und Freunde eingeladen sind. Für die erste<br />

Monatshälfte November hat uns Prof. Engelmann aus<br />

Pinsdorf einen sehr aktuellen Vortrag über das Schicksal<br />

der deutschen Volksgruppen in Rumänien zugesagt.<br />

Der genaue Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben<br />

werden. Die Ankündigung einer Adventfeier wie im<br />

Vorjahr, wurde mit Begeisterung aufgenommen. Der<br />

Obmann erinnerte dann an die ereignisvollen Tage vor<br />

50 Jahren und meinte u. a., was über das Münchner Abkommen<br />

heute auch geschrieben und gesprochen werden<br />

mag. Die richtige Beurteilung können nur wir geben.<br />

Wir, die nichts anderes wollten, als die Befreiung<br />

von der 20jährigen Unterdrückung durch die Tschechen,<br />

die uns 1918 eine Gleichberechtigung vorgegaukelt<br />

haben.<br />

= Riesen-Isergeblrgler .-—<br />

und Bröxer in Um<br />

Der 1. Heimatabend nach der Sommerpause, am<br />

20. 9. d. ]., stand unter dem Motto: «Die alte Heimat im<br />

Herzen zu behalten, sei der Sinn unserer Zusammenkünfte!"<br />

Obmann K.R. Erwin FRIEDRICH begrüßte alle Anwesenden<br />

und freute sich über den guten Besuch. Auch<br />

einen Gast konnte er willkommenheißen, eine Ldmn.<br />

aus Niederbayern, früher Gablonz a. d. Neisse, Anschließend<br />

gratulierte er allen Geburtstagskindern, die<br />

im September ihr Wiegenfest feiern konnten.<br />

Dann kam der Obmann auf eine, für viele unserer<br />

Frauen wichtige Angelegenheit zu sprechen. Es handelt<br />

»ich um eine Kindererziehungsvergütung für Frauen<br />

mit in der alten Heimat geborenen Kindern, die von der<br />

BRD gezahlt wird. Es betrifft die Geburtsjahrgänge<br />

1906—1921. Voraussetzung ist der Vertriebenenausweis.<br />

Nach einem Mundartgedicht: „Die Nacht tot ich<br />

trejm", vorgetragen von Marianne FRIEDRICH, lud<br />

Obmann Friedrich zu einer Vernissage unseres Landsmannes<br />

und Mitgliedes, Ernst STREIT, ein. Die Ausstellung<br />

Malerei und Graphik findet im Casino Linz,<br />

Schillerplatz, am Freitag, den 7. Okt. 1988, um 14 Uhr<br />

statt. Alle sind herzlich dazu eingeladen! Ldm. Streit ist<br />

ein Spätberufener und hat schon zahlreiche 1. Preise,<br />

sowohl in der Sparte Ölbild, als auch Aquarell, erhalten<br />

und wir sind alle stolz auf ihn!<br />

Unser nächster Heimatabend findet am Dienstag,<br />

den 18. Okt., im „Schwarzen Anker", Linz, Hessenplatz,<br />

um 19 Uhr, statt. Ldmn. Emmi NEMETZ wird<br />

uns mit einem Diavortrag „Eine Reise in die alte Heimat"<br />

erfreuen. Wir bitten um zahlreichen Besuch.<br />

M. F.<br />

Steyr<br />

Unsere nächste Zusammenkunft findet am Samstag,<br />

dem 8. Oktober, statt. Wir planen am Mittwoch, dem<br />

12. Oktober, mit einem Autobus nach Weinberg/Kefermarkt<br />

und über Freistadt zu fahren. Meldungen werden<br />

bis zur Monatsversammlung entgegengenommen,<br />

eventuell auch bei Lmn. Zifreund oder Obmann J. Fischer.<br />

Im Oktober begehen folgende Landsleute ihren<br />

Geburtstag. Wir gratulieren herzlich und wünschen beste<br />

Gesundheit. Am 6. Oktober Lmn. Edith Grasern<br />

zum 73,; am 14. Oktober Lmn. Anna Sittler zum 70.;<br />

am 15. Oktober Lm. Julius Winkler zum 78.; am 17.<br />

Oktober Lm. Alfred Rössler zum 85.; am 18. Oktober<br />

Lmn. Melitta Freyn zum 72.; am 21. Oktober Lmn.<br />

Leopoldine Spazierer zum 80.; am 25. Oktober Lmn.<br />

Erna Fitschek zum 71.; am 25. Oktober Lmn. Gertrude<br />

Rudolf zum 71., und am 28. Oktober Lmn. Maria Grabensteiner<br />

zum 79.<br />

= Südmährer in Oberösterreich<br />

Geburtstage: Die Verbandsleitung wünscht auf<br />

diesem Wege allen im Monat Oktober geborenen Jubilaren<br />

alles Gute, vor allem Gesundheit und Wohlergehen.<br />

Sie gratuliert insbesondere aber zum: 93., am 2.<br />

10., Franz Feda aus Nikolsburg; 81., am 4.10., Johann<br />

Koholka aus Znaim; 81., am 19. 10., Franz Feuerstein<br />

aus Untertannowitz; 60., am 13.10„ Theresia Grausam<br />

aus Groß-Tajax.<br />

= Vöcklabruck/Attnang . • . , ••<br />

. Unsere erste Zusammenkunft nach der Sommerpause<br />

am 11. September war sehr gut besucht und Obmann<br />

Sliedl sichtlich freudig überrascht, eine so zahlreiche<br />

Zuhörerschaft begrüßen zu können. Wir alle hoffen jedenfalls<br />

gerne, auch ansonsten seltene Gäste, u. a. Jubilar<br />

König, in unserer Mitte zu sehen. In seinem Bericht<br />

über das Geschehen während der Sommermonate hob<br />

Stiedl insbesondere das nunmehr in der Bundesrepublik<br />

geschaffene Kindererziehungsgeld (Stichtag 8. 5.<br />

1945) hervor. Es würde zu weit führen, hier noch einmal<br />

auf die verschiedenen Einzelheiten hinzuweisen,<br />

zumal in der <strong>Sudetenpost</strong> bereits darüber berichtet<br />

wurde. Über Unklarheiten mögen Interessanten sich direkt<br />

mit Stiedl in Verbindung setzen. Nach wie vor ist<br />

die Besuchszeit unserer Abteilung im Museum der Heimat<br />

vertriebenen jeden Mittwoch von 9.30 bis 11.30<br />

Uhr, die Neugestaltung des uns zur Verfügung stehenden<br />

Raumes, unter den Auspizien unseres Obmannes,<br />

nimmt rege Fortschritte und wird auch termingerecht<br />

durchgeführt sein. Die Verleihung des goldenen Ehrenzeichens<br />

der OÖ. Landsmannschaft an unseren so rührigen<br />

Säckelwirt Hans Schottenberger, gab unserer ersten<br />

Zusammenkunft im Herbst 1988 einen würdigen<br />

Abschluß, Es sollen hier nicht all seine Verdienste auch<br />

über seine Funktion, betont werden. Seine Heimattreue,<br />

sein Immertun in allen Belangen usw. sollten vor<br />

allem unserem Nachwuchs ein Vorbild sein. Wie immer,<br />

wurde der anschließende, gemütliche Teil mit<br />

Austausch von Erinnerungen, Singen und anderweitigen<br />

gemütlichen Plaudereien fortgesetzt und führte<br />

auch diesmal zu einem, für viele vorzeitigen Auseinandergehen.<br />

Wir sehen uns wieder am Sonntag, dem 9.<br />

Oktober, zu gewohnter Stunde im Gasthof Obermaier,<br />

Attnang, Hoffentlich können wir dann auch dort noch<br />

unsere Geburtstagskindern im Oktober: Lm. Erhardt<br />

Karl, Beckel, und Maria Rebhahn, persönlich beglückwünschen.<br />

AB<br />

Wels<br />

Liebe Landsleute! In der nächsten Zeit haben wir folgende<br />

Veranstaltungen geplant, zu denen wir Sie hier»<br />

mit sehr herzlich einladen! Bitte, merken Sie vor: Samstag,<br />

8. Oktober, 20 Uhr; Brauchtums- und Heimatabend<br />

in der neuen Stadthalle. Eintrittskarten im Vorverkauf<br />

zu S 60.— bei den Familien Bucher (Tel.<br />

35 9 44), Goldberg (Tei. 83 3 56), Ruprecht (Tel.<br />

83 42 85) und Schaner (Tel. 71 50) sowie in der Dienststelle.<br />

Mittwoch, 26. Oktober (Nationalfeiertag). Unser<br />

traditioneller Ausflug mit der Jugend führt diesmal in<br />

die Blockheide bei Gmünd/NÖ. Abfahrt: 7.30 Uhr,<br />

SAB-Autobusbahnhof beim Hauptbahnhof, Anmeldungen<br />

bis 20.10.1988 an Familie Schaner (Tel. 71 50)<br />

oder Familie Ruprecht (Tel. 83 42 85). Fahrtkostenbeitrag:<br />

S 50.— pro Person. Sonntag, 30. Oktober, 10.30<br />

Uhr: Totengedenkfeier der Heimatvertriebenen bei der<br />

Sigmarkapelle. Kulturverein der Heimatvertriebenen<br />

und die Welser Trachtenvereine laden ein zum 17. Welser<br />

Brauchtumsabend unter dem Motto „Mit uns durch<br />

die Jahreszeiten" am Samstag, dem 8.10.1988, um 20<br />

Uhr in der Welser Stadthalle. Vorverkaufskarten bei<br />

den Funktionären der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

Wels und in der Dienststelle, Maria-Theresia-Str.<br />

Nr. 33, Wels.<br />

Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag gehen<br />

an: Frau Emilie Anton, geb. 12, 10. 1910; Herrn<br />

Karl Jaksch, geb. 21. 10. 1910; Frau Marianne Lassek.<br />

geb. 17. 10. 1902; Frau Katharina Pany, geb. 21. 10,<br />

1902; Frau Anna Wendtner, geb. 26.10.1906; Frau Joseiine<br />

Wilhelm, geb. 28. 10. 1907. Wir danken Ihnen<br />

für Ihre Treue zur alten Heimat und wünschen Ihnen<br />

weiters alles Gute, vor allem Gesundheit!<br />

Salzbur<br />

Da auch der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

der „Lainerhof" zu besonderen Anlässen, so am 15. Ok«<br />

tober, zur gemeinsamen Kirchweihfeier mit den Egerländern<br />

offensteht, soll eine alljährlich zweimal stattfindende<br />

Sitzung der ARGE-Arbeitsgemeinschaft Salzburg-Südostbayern<br />

der Eghalanda Gmoin am 25. September<br />

1988 hier hervorgehoben werden. Ihr Zweck Ut


10 SUDETENPOST Folge 19 vom 6. Oktober 1988<br />

die kulturelle und freundschaftliche Zusammenarbeit<br />

zu erhalten und vertiefen. Mehr als 40 Vertreter ostbayerischer<br />

Gmoin hatten sich hier im Lainerhof eingefunden,<br />

um mit über 20 Mitgliedern aus Salzburg die 6.<br />

ARGE-Sitzung abzuhalten. Ihr bayerischer Vüasteiha<br />

Peter Hampl aus Waldkraiburg eröffnete sie nach Begrüßungsworten<br />

unseres Vüasteihas Josef Zuleger mit<br />

der hauptsächlichen Schilderung des Sammlerlebens<br />

um volksdeutsches und im besonderen des Egerländer<br />

Volksliedgutes durch den am 23. Jänner 1886 in Oberplan<br />

geborenen Albert Prosch. Obwohl Uhrmacher<br />

von Beruf und Böhmerwäldler aus dem Geburtsort<br />

Adalbert Stifters, erfaßte ihn die Sammelleidenschaft<br />

von Volksliedern, besonders der sangesfreudigen Egerländer<br />

und darüber hinaus des gesamten Volksliedgutes<br />

bis in die Ostländergruppen, die von dort als Umsiedler<br />

nach dem zweiten Weltkrieg hereinströmten. Er ging<br />

dabei auf Wanderschaft mit seiner Zither, nachdem er<br />

sich in Eger angesiedelt und das Geschäft einer seiner<br />

vier Töchter überlassen hatte. Er brachte es in seinem<br />

84jährigen Leben auf über 16.000 gesammelte Volkslieder.<br />

Als unermüdlichen Liedforscher blieb auch ihm<br />

die Vertreibung nicht erspart, wobei viele Urtexte verloren<br />

gingen. Seitdem lebte er in Bayern, wo er am 22.<br />

März 1970 starb. Dieses Liedgut ist in Archiven erhalten,<br />

so in Freiburg/Baden 5560 derselben. Albert<br />

Prosch wurde zu seinem 70. Geburtstag 1956 besonders<br />

geehrt und die schönsten Volkslieder leben in Kassetten<br />

fort und sind erhältlich. Der zu diesem Treffen ebenfalls<br />

erschienene Obmann der Salzburger Brauchtumsvereine<br />

Otto Stöllinger, berichtete vom jetzigen Ausbau<br />

des seit 1334 und dem Stift Nonnberg gehörenden und<br />

um 1846 in Privatbesitz übergegangenen Lainerhofes.<br />

Er wurde 1904 bei der Entstehung des Kommunalfriedhofes<br />

versteigert und von der Stadt Salzburg übernommen.<br />

Er steht den 27 Brauchtums- und Trachtenvereinen<br />

in einem Mietvertrag zur Verfügung. Sein Ausbau<br />

erforderte 4,9 Millionen Schilling, von welchem Betrag<br />

eine Million in Form von Arbeitsstunden und Einrichtungen<br />

die Vereine aufbrachten, und konnte am 27.<br />

September 1987 eingeweiht werden, wofür Vüasteiha<br />

Zuleger gebührend dankte. Unser sudetendeutsch-egerländisches<br />

Frauensextett brachte ein bekanntes Egerlandlied<br />

zu Gehör und für 42jährige Vereinszugehörigkeit<br />

wurden durch Überreichung des Ehrenzeichens in<br />

Gold mit Urkunde geehrt: Hermine Stoiber, Hilde<br />

Kunz, Elfriede Wagner, Henriette Zuleger und Ernst<br />

Jentsch und im besonderen Vüasteiha Josef Zuleger für<br />

seinen unermüdlichen Einsatz. Mit Berichten der verschiedenen<br />

Gmoin schloß die gemeinsame Sitzung und<br />

ließ dem Nachmittagsbesuch der Altstadt zum Ruperti-<br />

Kirchweihbesuch ungezwungenen Verlauf. F. K.<br />

Steiermark<br />

Leoben<br />

Der erste Heimatnachmittag nach den Sommerferien<br />

vereinte wieder viele Landsleute, wobei Obmannstv.<br />

Erwin Vogel und Kassierin Heli Mader den offiziellen<br />

Teil bestritten. Eingangs wurde eine Gedenkminute für<br />

die verstorbene Margarete Schösser gehalten. Mit der<br />

Post kamen viele Kartengrüße unserer Landsleute aus<br />

dem In- und Ausland. Hohe Geburtstage wurden gefeiert,<br />

wofür Lmn. Käthe Wohofsky und Anni Kollment<br />

sich mit einer namhaften Spende bedankten. Weitere<br />

Geburtstagskinder im September: Elfriede Panzer, NR<br />

a. D. Siegmund Burger, AR Anton Neuhüttier, Marie<br />

Zwettler; im Oktober: Hilde Moj, Wenzel Schmidt,<br />

Walburga Scherr, Ingeborg Höneckl, Hildegard Quas,<br />

Gottfried Haschke, Emilie Horzalka, Ing. Wilfried<br />

Zimmermann, Adele Schilder, Martina Lahovnik,<br />

Adele Pfatschbacher, Herta Weyringer, Liesl Schabus,<br />

Renate Retschnig, Stadtrat KR Franz Lausecker, Anna<br />

Krößler, Margarete Lausecker. Der Herbstausflug der<br />

SL Leoben führte diesmal mit einem Bus am 10./11.<br />

September nach Salzburg. Unter der bewährten Organisation<br />

von Erwin Vogel und Heli Mader sowie der<br />

kundigen Stadtführung von Anni Uratnik konnten die<br />

Teilnehmer bei herrlichstem Wetter nicht nur die<br />

Schönheiten der Festspielstadt Salzburg, sondern auch<br />

die Anlagen von Mirabell und Hellbrunn bewundern.<br />

Am Abend war man in Großgmain, wo Obmann Rudi<br />

Czermak für die Unterkunft gesorgt hatte. Anläßlich<br />

des jährlichen Grenztreffens, zu dem viele Teilnehmer<br />

aus dem In- und Ausland angereist kamen, war der<br />

Heimatabend im Saale des Kurhauses der erste Höhepunkt,<br />

wobei Lm. Erwin Vogel, Hedi Czermak und<br />

weitere zehn Leobner Landsleute mit ihren Beiträgen<br />

vollste Anerkennung und Beifall ernteten. Auch der<br />

nächste Tag, begünstigt durch das herrliche Wetter,<br />

brachte für die Leobner unvergeßliche Eindrücke:<br />

Schubertmesse in der Kirche, Festzug, Gedenken beim<br />

Ehrenmal und Kurkonzert. Daß auch die Verköstigung<br />

überall klappte, machte diese beiden Tage wieder zu<br />

einem unvergeßlichen Erlebnis. Am 16. September<br />

mußten wir Abschied nehmen von unserem treuen<br />

Landsmann Dipl.-Ing. Herbert Kurz (Sternberg). Beim<br />

90. Geburtstag konnte er uns noch seine schicksalhafte<br />

Lebensgeschichte erzählen (1. Weltkrieg, Kärntner Abwehrkämpfer,<br />

Studium, Auslandsaufenthalt). Am offenen<br />

Grabe verabschiedete sich Obmann Rudi Czermak<br />

mit einer Handvoll Heimaterde. Nächster Heimatnachmittag<br />

am Freitag, 14. Oktober.<br />

g Kärnten<br />

Klagenfurt<br />

Wir wünschen auf diesem Wege allen im Monat Oktober<br />

geborenen Landsleuten Gesundheit und Wohlergehen<br />

auf ihrem Lebensweg zwar: 92 Jahre: Martha Leipert<br />

aus Röwersdorf, am 27. 10., 86 Jahre; Hermine<br />

Neumann aus Klagenfurt, am 3.10., ferner gratulieren<br />

wir Margarete Diehl (Brunn), Aloisia Fischer<br />

(Gurk/Ktn.), Karl Fischer (Morchenstern), Elfriede<br />

Heinz (Wasserhofen), Mathilde Hofmann (Liestal/CH.,<br />

60), Steffi Hofmann (Marburg), Eva Iglauer<br />

(Jägerndorf), Herline Jamek (Klagenfurt), Dr. Eduard<br />

Kielmeier (Vassach b. Villach), Ilse Knaf (Komotau),<br />

Maria von Kriegelstein (Karlsbad), Gisela Kriesche<br />

(Aussig/Elbe, 75), Willibald Lenk (Schönbach), Barbara<br />

Lippitz (Klagenfurt), Miroslaus Liska (Pardubitz),<br />

Walter Rehor (Riegerschlag), Alfred Riedl (Zoboles-Luditz),<br />

Anneliese Rothe (Innsbruck), Wirk. Amtsrat i. R.<br />

Laurenz Seidl (Leitmeritz), Alexander Schöninger<br />

(Warnsdorf), Günther Schreier (Troppau), Erich Tallowitz,<br />

Charlotte Wawra (Klagenfurt), Hans Wodny (Babitz/Znaim).<br />

— Interessantes aus der Technik: Am 1.<br />

September 1988 eröffnete der Inhaber der ASS-Daten-<br />

technik, Lm. Ing. Reinhard Gerlich (der Sohn unseres<br />

Landesobmannes Prof. Dr. Wilhelm Gerlich) in der<br />

Hans-Sachs-Straße 34 in Klagenfurt neue Büroräumlichkeiten<br />

und stellte seinen Betrieb der Öffentlichkeit<br />

vor. Die Firma ASS-Datentechnik beschäftigt acht Mitarbeiter,<br />

und ihr Erfolg beruht vor allem auf eigenem<br />

Software-Know-how und im weitreichenden Angebot<br />

von Textverarbeitungssystemen oder Tabellenkalkulation.<br />

Lm. Ing. Gerlich verwies bei der Eröffnung auch<br />

auf die positive Entwicklung seiner Firma in den letzten<br />

beiden Jahren. Die ASS-Datentechnik zählt heute zu<br />

den führenden Partnern von Siemens AG-Österreich.<br />

Interessanten innerhalb unserer Landsmannschaft können<br />

jederzeit alles weitere persönlich im Büro unseres<br />

Landsmannes Ing. Reinhard Gerlich erfahren. Wir jedenfalls<br />

wünschen schon jetzt dem tüchtigen Landsmann<br />

in seinen Bestrebungen alles Gute und viel Glück!<br />

Unser Landsmann, Baron Nadherny-Borutin in Klagenfurt,<br />

Tarviserstraße 70, ist verstorben.<br />

= Frauengrappe Klagenfurt = =<br />

Nach der Sommerpause hatten wir bereits unsere erste<br />

Zusammenkunft im neuen Lokal des Restaurants<br />

„Landhauskeller" im Landhaus in Klagenfurt. Wie sich<br />

zeigte, haben wir dort genügend Platz und liegt dieses<br />

Lokal noch zentraler und vor allem direkt an der Autobushaltestelle.<br />

Es hatte sich bereits eine recht zahlreiche<br />

Runde eingefunden und konnte die Frauenreferentin<br />

auch Landesobmann Prof. Dr. Gerlich und Bezirksobmann<br />

Hans Puff begrüßen. Ein Kurzvortrag aus der<br />

Geschichte unserer Heimat von Prof. Dr. Gerlich ist immer<br />

sehr interessant; Obmann Hans Puff gab die Termine<br />

unserer landsmannschaftlichen Veranstaltungen<br />

und Zusammenkünfte in diesem Jahr bekannt. Eingestreut<br />

wurden kleine lustige Episoden, vorgetragen in<br />

Warnsdorf er Mundart von Frau Eiselt. Die Frauenreferentin<br />

brachte aus „Das gestaltete Jahr" heimatliches<br />

Brauchtum im Monat September sowie einen Aufruf<br />

der Heimatpfleger in Frau Wally Richter „Rettet das Gerettete".<br />

Wie wichtig wäre es für die Erhaltung des geretteten<br />

Volksgutes, wenn von unseren Landsleuten diesbezügliche<br />

Verfügungen getroffen würden, was zu geschehen<br />

hat, wem die verschiedenen Exponate, nach<br />

ihrem Ableben zukommen. Auch Bücher und Ansichtskarten<br />

gehören dazu, die dann oft achtlos weggeworfen<br />

werden. Wenn bereits jetzt der eine oder andere<br />

ein Stück zur Verfügung stellen möchte, wird es von<br />

uns abgeholt und gesammelt. Oft gibt es auch im Bekanntenkreis<br />

der Ortsansässigen manches Stück, mit<br />

dem sie eigentlich gar nichts anzufangen wissen, das<br />

eben seinerzeit einmal in ihren Besitz kam, weil auch<br />

unsere Heimat einmal Österreich war. — Wir treffen<br />

uns wieder am Mittwoch, dem 12. Oktober 1988,<br />

15 Uhr, Restaurant „Landhauskeller" in Klagenfurt.<br />

Gerda Dreier<br />

DIE JUGEND berichtet<br />

Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />

Bundesjugendführung<br />

BUNDESJUGENDFÜHRUNG: Werte Landsleute, liebe<br />

Leser und Freunde! Auf allen Feldern und in allen Gärten<br />

ist zum Großteil die Ernte eingebracht und alle hoffen,<br />

daß zum Jahresabschluß wieder ein positives Ergebnis<br />

erzielt sein wird. Als Dank für eine gute Ernte<br />

gibt es überall Erntedankfeste, Umzüge, Weinfeste,<br />

Prozessionen und vieles andere mehr aus dem vielschichtigen<br />

und reichen Brauchtum. Überall freut man<br />

sich, daß alles wieder halbwegs gelungen ist und die<br />

Ernte nicht durch Unwetter zerstört wurde. Besonders<br />

in ländlichen Gegenden freut man sich schon auf diese<br />

Feste — und auch die Stadtmenschen bekommen da ein<br />

wenig mit. Gerade in unserer so nüchternen Zeit haben<br />

sich wieder etliche Menschen darauf besonnen, daß<br />

nicht alles so ganz selbstverständlich ist, was man besitzt,<br />

was man erntet, was einem geboten wird usw.<br />

Viele Stadtmenschen sind daher auch bei solchen Festen<br />

dabei und freuen sich an einem bunt geschmückten<br />

Wagen, genießen alles, was die Natur bietet und sind<br />

freudig gestimmt. Auch in unseren Reihen wird Erntedank<br />

oder Kirmes gefeiert. Dies haben auch unsere<br />

Vorfahren in allen Landschaften des Sudetenlandes getan.<br />

Sicherlich, heute können wir dies nur in bescheidenem<br />

Rahmen tun; früher war es in einer Ortsgemeinschaft<br />

üblich. Dennoch hat das Fest nicht an Glanz verloren<br />

und die Menschen freuen sich darauf. Dank einer<br />

guten Konjunkturlage konnte das Ansteigen der Arbeitslosenzahlen<br />

ein wenig gebremst werden. Dennoch<br />

kämpfen die Politiker um das Budget des nächsten Jahres<br />

und es gilt, den Gürtel ein wenig enger zu schnallen.<br />

Es heißt immer: der Staat muß sparen. Das hat er aber<br />

seit vielen Jahren nicht mehr getan. Von mehreren Jahrzehnten<br />

hat er eine reiche Ernte gehalten, aber nicht<br />

sorgsam genug gespart, auf daß man in schlechteren<br />

Zeiten davon zehren könnte. Aber in einigen Jahren<br />

wollen wir ein Teil der großen europäischen Wirtschaftsgemeinschaft<br />

sein. Da wird wohl sicherlich viel<br />

auf uns zukommen, insbesondere in der Landwirtschaft.<br />

Die Mächtigen und Verantwortlichen dieses<br />

Landes sollten sich schon jetzt etwas einfallen lassen,<br />

um einen guten Übergang zu schaffen. Eine gute Einteilung<br />

schon jetzt zu treffen: das sollte die Parole sein und<br />

nicht ein politisches Hick-Hack auf kleinstem Raum.<br />

Denn was man jetzt gut löst, das wird uns einmal eine<br />

gute Ernte einbringen. So sollte es auch im Staate sein.<br />

Dies gilt aber auch für den kleinsten Kern dieses Staates,<br />

der Familie. Auch die Familien sollten sich mehr besinnen<br />

auf Sparen, gute Einteilung und anderes mehr.<br />

Wir müssen hinwegkommen von Massenkonsum und<br />

Wegwerfgesellschaft. Sicherlich gibt es da und dort<br />

schon gute Ansätze. Die Umwelt soll geschont werden<br />

— es gilt bewußter zu leben. Damit verbunden ist ein<br />

Näher- und Zusammenrücken der Menschen und Worte<br />

wie Gemeinschaft, Volk und Vaterland bekommen<br />

vielleicht wieder einen größeren Sinn. Dies hat auch<br />

für uns und unsere Volksgruppe eine besondere Bedeutung.<br />

Liebe Landsleute und junge Freunde: Gerade in<br />

den jetzigen Zeiten sollten wir uns mehr bemühen, junge<br />

Menschen über uns in Kenntnis zu setzen, über unsere<br />

Probleme und all die Dinge, die unsere Vorväter geleistet<br />

haben und wir heute leisten. Wir brauchen uns<br />

ob dieser Leistungen nicht zu schämen und sollten klipp<br />

und klar sagen, als was wir uns fühlen: als Österreicher,<br />

Sudetendeutsche und gute Europäer. Alles ist zu vereinbaren,<br />

das müssen auch die jungen Leute wissen. Das<br />

wäre auch die Arbeit der Eltern und der älteren Generation.<br />

Auch da sollten wir eine gute Ernte einbringen<br />

und dann können wir die Feste feiern. Hier gilt es noch<br />

viel zu tun, liebe Landsleute, Eltern und Großeltern!<br />

Wenn wir uns gemeinsam darum bemühen, kann es uns<br />

gelingen. Sicherlich, es wird vielleicht Rückschläge geben,<br />

so wie auch bei der Ernte. Dennoch sollten wir<br />

nicht verzweifeln und in eine gute Zukunft sehen. In<br />

diesem Sinne wollen wir unsere Arbeit zukunftsorientiert<br />

durchführen.<br />

Österreichisch-Sudetendeutsches Volkstanzfest in<br />

Klosterneuburg: Diesmal findet diese Veranstaltung an<br />

einem Samstag statt, und zwar am 5. November, von<br />

18 bis 23 Uhr in der Babenbergerhalle. Alle Freunde des<br />

Volkstanzens und des Brauchtums jedweden Alters sind<br />

herzlich eingeladen. Auch alle älteren Landsleute, die<br />

mittlere Generation, deren Freunde, die jungen Leute<br />

usw. Schon jetzt herrscht große und rege Nachfrage<br />

nach Karten und Tischplätzen. Tätigen Sie daher so<br />

bald wie möglich ihre Bestellungen. Eintrittspreise:<br />

Karte im Vorverkauf S 80.—, an der Abendkasse<br />

S 100.—. Tischplatzreservierungen sind kostenlos<br />

(Plätze können nur nach Verfügbarkeit vergeben werden).<br />

Kartenbestellungen und Platzreservierung<br />

schriftlich bei der Sudetendeutschen Jugend, Kreuzgasse<br />

77/14, 1180 Wien, bzw. bei Frau Malik, Telefon:<br />

64 50 374 (von 17 bis 19 Uhr).<br />

***<br />

Beste hochsommerliche Temperaturen herrschten<br />

beim „Jedermann-Wettkampf" am 10. und 11. Septem-<br />

ber auf der Bundesspielanlage Wienerberg im 10. Bezirk.<br />

Dort trafen sich zahlreiche sportbegeisterte junge<br />

Leute, sowie auch etliche ältere Landsleute (obwohl von<br />

der mittleren und älteren Generation eigentlich ein wenig<br />

mehr Teilnehmer erwartet wurden). Herzlich begrüßen<br />

konnten wir den Stv. Bundesobmann der SLÖ und<br />

Thaya-Vorstandsmitglied Reg.-Rat i. R. Ludwig Hörer<br />

und den Obmann der Zwittauer Landsmannschaft Dir.<br />

i. R. Fordinal. Durchgeführt wurde ein Leichtathletik-<br />

Dreikampf in allen Altersklassen: Laufen, Weitspringen,<br />

Schlagballwerfen (für Damen) bzw. Kugelstoßen<br />

(für Herren). Und dabei wurden ganz imposante Leistungen<br />

geboten. Hervorzuheben wäre der 100-m-Lauf<br />

eines 20jährigen mit der Zeit von 11,0 Sekunden! Und<br />

unser Reg.-Rat Hörer verbesserte seine Leistungen aus<br />

dem Vorjahr wieder um fünf Punkte — wir gratulieren<br />

recht herzlich und stellen ihn für ältere Landsleute als<br />

leuchtendes Beispiel mit seinen 63 Jahren hin! Der jüngste<br />

Teilnehmer war drei Jahre alt! Einige herausragende<br />

Ergebnisse: Schlagballwerfen der Mädchen und Frauen:<br />

Höchstweite 42,5 m! Weitsprung-Damen-Allg.<br />

Klasse: 4,02 m! Männl. Jugend: Kugelstoßen 9,14 m<br />

und 75-m-Lauf 10,5 Sek. Männer-Alt-Kl. III: Kugelstoßen:<br />

9,75 m! Im Anschluß an diesen Dreikampf traf<br />

man sich zu einem gemütlichen Beisammensein in<br />

Oberlaa, wozu sich auch schon seit längerer Zeit nicht<br />

mehr gesehene Freunde und Kameraden gesellten. Der<br />

Sonntagmorgen präsentierte sich ebenso wie der Samstag<br />

— die Sonne schien heiß vom Himmel und es gab<br />

Temperaturen bis zu 25 Grad! Wir machten ein Faustballturnier,<br />

welches die Mannschaft von Hermann gewann<br />

und anschl. ein Fußballspiel. Pünktlich um 12<br />

Uhr verließen wir die schöne und moderne Sportanlage,<br />

müde und ein wenig abgekämpft. In diesem Zusammenhang<br />

möchten wir nochmals der Landsmannschaft<br />

THAYA — Bund der Südmährer — recht herzlich<br />

für die großzügige Getränkespende danken — diese<br />

war ob der Hitze besonders willkommen!<br />

Hier nun die Ergebnisse des Leichtathletik-Dreikampfes<br />

(jeweils die Sieger)<br />

Burschen und Männer:<br />

Kinder: 1. Andreas Maurer, 4 Jahre alt, 20 Punkte, 2.<br />

Philip Richter, 3 Jahre alt, 14 Punkte;<br />

Schüler II: Herbert Pohl, 158 Punkte; Jugend: Gunter<br />

Zeissel, 194 Punkte;<br />

Allg. Klasse: Wolfgang Werbik, 1463 Punkte; Altersklasse<br />

I: Helmut Leopold, 422 Punkte-<br />

Altersklasse III: LAbg. GR. Gerhard Zeihsei, 47<br />

Punkte;<br />

Altersklasse IV: Herbert Ruzek, 29 Punkte; Altersklasse<br />

V: Hermann Sinnl,. 46 Punkte;<br />

Altersklasse VI: Reg.-Rat Ludwig Hörer, 54 Punkte.<br />

Mädchen und Frauen:<br />

Kinder: 1. Elisabeth Wrabel, 7 Jahre, 38 Punkte;<br />

2. Sandra Kristen, 8 Jahre, 36 Punkte; 3. Heike Kutschera,<br />

5 Jahre, 29 Punkte; 4. Eva Wrabel, 7 Jahre, 27<br />

Punkte.<br />

Schüler I: Gabi Blauensteiner, 218 Punkte; Schüler II:<br />

Katharina Loitzl, 162 Punkte; Jugend: Claudia Ruzek,<br />

208 Punkte; Allgemeine Klasse: Sibylle Fabian, 1059<br />

Punkte; Altersklasse III: Gertraud Steiner, 55 Punkte-<br />

Altersklasse V: 1. Margit Richter, 33 Punkte, 2. Gertrud<br />

Hörer, 32 Punkte. * * *<br />

Beim Sudetendeutschen Heimattag in Wien und Klosterneuburg<br />

waren wir selbstverständlich bei allen Veranstaltungen<br />

recht zahlreich vertreten, insbesondere<br />

beim Trachtenbummel sowie bei den Veranstaltungen<br />

in Klosterneuburg, wo wir auch einen eigenen Informationsstand<br />

aufgebaut hatten. Im Inneren dieser <strong>Sudetenpost</strong><br />

findet Ihr einen Bericht über dieses stattliche<br />

Fest.<br />

***<br />

Wie schon berichtet, führt der SLÖ-Landesverband<br />

Wien, Niederösterreich und Burgenland ein Tagesseminar<br />

für die mittlere Generation durch. Dieses findet am<br />

kommenden Samstag, dem 8. Oktober, ab 9.30 Uhr im<br />

Restaurant Pizzaland, Wien 5, Margaretengürtel 140,<br />

statt. Das Motto lautet: Verschwiegenes Land — Euer<br />

Land — Sudetenland. Die Teilnahme inklusive Mittagstisch<br />

und Nachmittagsjause ist kostenlos. Gerade für<br />

die Generation von ca. 25 bis 50 Jahre ist dieses Seminar<br />

gedacht. Darum ersuchen wir um dringende Anmeldungen<br />

in der Sudetendeutschen Landsmannschaft,<br />

1010 Wien, Hegelgasse 19, telefonisch von 9 bis 12 unter<br />

der Nr. 51 22 962!<br />

***<br />

Am Samstag, dem 22. Oktober, findet im Kolpinghaus<br />

Wien Zentral, Wien 6, Gumpendorfer Straße 39,<br />

Eingang Stiegengasse 12, ab 15 Uhr, der Südmährertag<br />

mit Erntekirtag statt. Dazu sind alle Freunde und<br />

Landsleute recht herzlich eingeladen! Auch wir sind dabei.<br />

***<br />

Für Mittwoch, dem 26. Oktober, dem Staatsfeiertag,<br />

haben wir uns etwas Neues einfallen lassen: und zwar<br />

einen Stadträtselrundgang! Start und Treffpunkt ist um<br />

9 Uhr Ecke Kärntner Ring 2/Kärntner Straße (bei der<br />

Meinl-Filiale). Die Teilnahme erfolgt paarweise. Der<br />

Rätselrundgang kann nur mit Hilfe von öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln durchgeführt werden, Auto ist nicht<br />

erlaubt! Jedermann kann daran teilnehmen, es gibt<br />

keine Altersbeschränkung, jede Zusammensetzung der<br />

Paare ist möglich. Alle jüngeren und älteren Leute,<br />

auch nicht-sudetendeutscher Herkunft, sind zur Teilnahme<br />

aufgerufen! Helfen Sie uns bei der Organisation<br />

durch eine rechtzeitige Anmeldung der teilnehmenden<br />

Paare an die Sudetendeutsche Jugend, Kreuzgasse<br />

77/14, 1180 Wien. Eine Nachmeldung am Start ist<br />

möglich. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter<br />

statt!<br />

***<br />

Hinweisen möchten wir auf das österreichisch-sudetendeutsche<br />

Volkstanzfest am Samstag, den 5. November,<br />

von 18 bis 23 Uhr in der Babenbergerhalle in Klosterneuburg.<br />

Sichert Euch dazu rechtzeitig die Eintrittskarten<br />

und beachtet den Hinweis im Inneren der <strong>Sudetenpost</strong>.<br />

= Landesgruppe Wien =<br />

Heimstunden jeden Mittwoch, ab 19.30 Uhr, in unserem<br />

Heim in Wien 17, Weidmanngasse 9, für junge Leute<br />

ab ca. 14 Jahre. Unser Programm ist vielfältig und<br />

bietet für jeden etwas. Komm auch Du und bringe Deine<br />

Freunde mit!<br />

= Landesgruppe Niederösterreich =<br />

Am Festzug und beim Heimattreffen im Rahmen des<br />

Sudetendeutschen Heimattages in Klosterneuburg nahmen<br />

wieder sehr viele Trachtenträger, darunter auch<br />

sehr viele junge Leute, teil. Alles in allem, war es eine<br />

sehr schöne und ansprechende Veranstaltung.<br />

***<br />

Zum Südmährerkirtag am Samstag, den 22. Oktober,<br />

Beginn 15 Uhr, im Kolpinghaus Zentral, Wien 6,<br />

Gumpendorfer Straße 39, Eingang Stiegengasse 12, sowie<br />

zum Stadträtselrundgang am Mittwoch, den 26.<br />

Oktober, in Wien sind alle Landsleute und Freunde<br />

recht herzlich eingeladen. Näheres siehe unter Landesgruppe<br />

Wien.<br />

***<br />

Das österreichisch-sudetendeutsche Volkstanzfest<br />

wird heuer am Samstag, dem 5. November, von 18 bis<br />

23 Uhr in der Babenbergerhalle unserer Patenstadt Klosterneuburg<br />

durchgeführt. Dies sollte wieder ein willkommener<br />

Anlaß sein, um bei diesem Volks- und<br />

Brauchtumsfest dabeizusein. Jedermann, gleich welchen<br />

Alters, ist recht herzlich dazu eingeladen. Sichert<br />

Euch so rasch wie möglich die Eintrittskarten und die<br />

Plätze. Die Platzanzahl ist beschränkt. Näheres bitte<br />

dem Inneren der <strong>Sudetenpost</strong> bzw. unter Bundesjugendführung<br />

zu entnehmen.<br />

= Landesgruppe Steiermark _ =<br />

Am Samstag, dem 15. Oktober, begehen die Volksdeutschen<br />

Landsmannschaften in der Steiermark ihr<br />

40jähriges Bestehen, mit einer Festveranstaltung im Minoritensaal<br />

in Graz. Beginn ist um 15.30 Uhr. Dazu<br />

wird recht herzlich eingeladen. Auch die jungen Leute<br />

unserer sudetendeutschen Landsleute sowie deren<br />

Freunde mögen die Veranstaltung, die bestimmt sehr<br />

schön und interessant sein wird, besuchen. Nach einer<br />

Vorstellung aller Landsmannschaften wird ein buntes<br />

kulturelles Programm geboten werden.<br />

= Arbeitskreis Südmähren = =<br />

Mit einer starken „Mannschaft" beteiligten wir uns an<br />

den Veranstaltungen im Rahmen des Sudetendeutschen<br />

Heimattages in Wien und Klosterneuburg. Besonders<br />

beteiligten wir uns mit der Trachtengruppe am Trachtenbummel<br />

sowie beim großen Festzug in Klosterneuburg.<br />

***<br />

Zum Südmährertag mit Kirtag am Samstag, dem 22.<br />

Oktober, 19 Uhr, im Kolpinghaus Zentral, Wien 6,<br />

Gumpendorfer Straße 39, wird recht herzlich eingeladen.<br />

Alle Trachtenträger sind aufgerufen, daran teilzunehmen.<br />

Alle Landsleute und Freunde sind gern gesehene<br />

Gäste!<br />

*l* *l* *P<br />

Ein Stadträtselrundgang wird am Mittwoch, dem 26.<br />

Oktober, dem Staatsfeiertag, in Wien durchgeführt.<br />

Treffpunkt ist um 9 Uhr bei der Meinl-Filiale Ecke<br />

Kärntner Ring 2/Kärntner Straße. Näheres siehe unter<br />

Wien bzw. im Inneren der <strong>Sudetenpost</strong>. Meldet Euch<br />

sofort an. Auch Eure Freunde und Bekannten können<br />

daran teilnehmen.<br />

Spenden<br />

für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

Spendenliste Nr. 26<br />

S 157.— Gerhard Zeihsei, Wien; Lilo Dostal, Linz,<br />

S 100.— Engelbert Dürnsteiner, Mauerkirchen;<br />

Grete Lukas, Salzburg,<br />

S 57.— ohne Absender; Robert Wagner, Wien; Karoline<br />

Wastl, Wien; Hermine Reuschi,<br />

Wien; Rudolf Schneider, Weißkirchen;<br />

Otto Sprongl, Wels; Edwina Leitgeb, Reidling;<br />

Dr. Dora Lauffer, Graz; Herbert Paukert,<br />

Feldkirchen/Stmk.<br />

Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt sehr herzlich!<br />

Redaktionsschluß<br />

Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />

8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />

Spätere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Folge 20 20. Oktober<br />

Folge 21 3. November<br />

Folge 22 17. November<br />

Folge 23 I.Dezember<br />

Folge 24 15. Dezember<br />

(Redaktionsschluß 13.10.1988)<br />

(Redaktionsschluß 27.10.1988)<br />

(Redaktionsschluß 10. 11. 1988)<br />

(Redaktionsschluß 24.11.1988)<br />

(Redaktionsschluß 9.12.1988)<br />

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscher Presseverein, 4010<br />

Linz, Postfach 405, Obere Donaulande 7, Heinrich-Gleißner-Haus,<br />

Ruf 0 73 2/27 36 69. Obmann Ing. Alfred Rügen, Geschäftsführer Karl<br />

Koplinger, Verantwortlicher Redakteur Prof. Wolfgang Sperner. Alle in<br />

Linz, Obere Donaulände 7. Druck: LANDESVERLAG Druck, A-4020<br />

Linz, HafenstraSe 1—3. Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />

Jahresbezugspreis Inland S 143— incl. 10 % Mehrwertsteuer, Ausland<br />

S 175— (DM 25.—), Einzelpreis S 7.—. Postsparkassenkonto<br />

7734.939. Bankkonto Alfg. Sparkasse Linz, Konto 0000-028.135.<br />

Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — Entgeltliche Einschaltungen<br />

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