Gilles Rocha - Schweizer Blasmusikverband
Gilles Rocha - Schweizer Blasmusikverband
Gilles Rocha - Schweizer Blasmusikverband
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
4 unisono 5-2007<br />
nach mehreren regionalen und nationalen<br />
Erfolgen warst du dieses Jahr bereits zum zweiten<br />
Mal beim Prix Pfi ster dabei. Was bedeutete dir<br />
die Teilnahme bei diesem Wettbewerb?<br />
Vom Vorjahr wusste ich zwar, dass<br />
das Publikumsinteresse für diesen Wettbewerb<br />
sehr gering ist, doch die in Aussicht gestellte<br />
Möglichkeit, im KKL Luzern als Solist auftreten<br />
zu dürfen, wollte ich unbedingt packen.<br />
Schon letztes Jahr waren neben Blechblasinstrumenten<br />
drei oder vier Holz- und<br />
Perkussionsinstrumente mit dabei, und dieses<br />
Mal waren es sogar einige mehr. Diese Konfrontation<br />
mit anderen Instrumenten ist sehr<br />
reizvoll und motivierend, auch wenn man<br />
seine Leistung vielleicht etwas weniger gut<br />
einstufen kann. So ist zum Beispiel der direk-<br />
Kurzporträt<br />
<strong>Gilles</strong> <strong>Rocha</strong> wurde am 14. Februar 1988<br />
geboren und wohnt in Vétroz (VS).<br />
Er ist ledig, aber «besetzt». Seine<br />
Schwester Cyndia (Posaune) spielt<br />
ebenfalls in der «Concordia de Vétroz».<br />
■ Ersten Solfège-Unterricht besuchte<br />
er ab 1995 in der internen Musikschule<br />
der «Concordia de Vétroz», die ihn<br />
zwei Jahre später in den Verein<br />
aufnahm. Seinen ersten Solistentitel<br />
(Walliser-Kadetten-Champion für<br />
Euphonium-Bariton) holte er sich im<br />
Jahr 2002. 2004 wurde er erstmals<br />
Walliser-Champion aller Kategorien.<br />
■ Es folgten der nationale Champion-<br />
Titel 2006 in Wiler sowie der dritte<br />
Rang beim 1. Prix Pfi ster.<br />
Die <strong>Schweizer</strong> Zeitschrift für Blasmusik<br />
Im Gespräch mit dem aktuellen<br />
Sieger des Prix Pfi ster: <strong>Gilles</strong> <strong>Rocha</strong><br />
Nach verschiedenen Erfolgen bei namhaften Solistenwettbewerben hat der Walliser <strong>Gilles</strong> <strong>Rocha</strong><br />
kürzlich auch den 2. Prix Pfi ster gewonnen. Der junge Baritonist der «Concordia de Vétroz» bleibt<br />
aber trotz seiner Erfolge mit beiden Füssen auf dem Boden und will mit seinen Aktivitäten vor allem<br />
sein Lieblingsinstrument fördern. stefan schwarz<br />
Peter Fleischlin aus Sempach erspielte sich auf dem Marimbaphon den zweiten Platz.<br />
te Vergleich von Bariton und Marimbaphon<br />
nicht ganz einfach ...<br />
Welchen Eindruck machten die anderen Finalteilnehmerinnen<br />
und -teilnehmer auf dich?<br />
Ich wusste, dass es sich um ein hoch qualifi -<br />
ziertes Teilnehmerfeld handelt. Und die meisten<br />
Blechbläser – Benoît Krummenacher oder<br />
Bertrand Trincherini – kannte ich ja bereits<br />
von anderen Wettbewerben.<br />
Wie lässt sich erklären, weshalb auch viele Finalisten<br />
die Vorträge der anderen Wettbewerbsteilnehmer<br />
nicht aktiv mitverfolgt haben?<br />
Ich für meinen Teil hörte mir Benoît Krummenacher<br />
und Manuela Fuchs an. Wegen der<br />
Vorbereitungen für den eigenen Auftritt wird<br />
es manchmal schwierig, die anderen Darbietungen<br />
zu verfolgen. Dazu kommt, dass die<br />
Teilnehmer während ihren bis zu 30-minütigen<br />
Auftritten oftmals auch schwer verständliche<br />
Musik vortragen.<br />
Warum werden denn solche Titel gespielt? Liegt<br />
nicht genau da der Grund für das mangelnde Publikumsinteresse?<br />
Das glaube ich nicht. Weil man aber das genaue<br />
Genre des Wettbewerbes nicht kennt,<br />
meint man oftmals, etwas sehr Schwieriges<br />
spielen zu müssen. Und Werke in der Länge<br />
um 15 Minuten sind selten rein unterhaltender<br />
Natur.<br />
Konntest du von deinem letztjährigen 3. Platz<br />
profi tieren?<br />
Ja! Letztes Jahr wählte ich zwei Stücke<br />
von Philip Wilby, die nicht nur sehr anspruchsvoll,<br />
sondern auch fürs Publikum<br />
schwer zugänglich waren. Dieses Jahr wählte<br />
ich mit «Eastern Dances» von Zdeneck Dukic<br />
und «Fantasia di Concerto» von Eduardo<br />
Boccalari zwei «einfachere» Werke, die<br />
auch leichter zu verstehen waren. Obschon<br />
auch diese Titel technisch anspruchsvoll waren,<br />
gaben sie mir die Möglichkeit, an langsameren<br />
Stellen musikalisch in die Tiefe zu<br />
gehen.<br />
Hast du mit dem Sieg gerechnet?<br />
Ich war sehr glücklich mit meinen Interpretationen<br />
und hoffte auf einen Platz auf<br />
dem Podium. Aber mit einer offenen Jury<br />
glaubte ich nicht so ganz an meine Chancen,