Mozart, Fugger, Augsburg und mehr - Augsburger Zeiten
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manchen Widersacher zu. Aber durch seine<br />
treue Anhänglichkeit an seinen Herrn,<br />
durch seine Gerechtigkeitsliebe <strong>und</strong> durch<br />
sein Mitgefühl für Hilfebedürftige versöhnte<br />
er wieder. Im Laufe der Jahre lernte Kunz<br />
zahlreiche Sprachen, darunter flämisch,<br />
französisch, spanisch <strong>und</strong> italienisch <strong>und</strong><br />
sein Einfluss am Hofe des Kaisers war<br />
mittlerweile so groß, dass der inzwischen<br />
in den Adelsstand erhobene Kunz von<br />
bedeutenden Männern um Fürsprache<br />
beim Kaiser gebeten wurde.<br />
Gefangenenbefreiung in Brügge<br />
Berühmt wurde Kunz von der Rosen<br />
durch einen, allerdings missglückten,<br />
Befreiungsversuch des Kaisers, der einst in<br />
der Stadt Brügge in einem Verlies gefangen<br />
gehalten wurde. Um dem Kaiser die Flucht<br />
zu ermöglichen, durchschwamm Kunz<br />
mit Hilfe eines Schwimmgürtels in der<br />
Nacht einen breiten Wassergraben, der<br />
das Gefängnis umgab. Um dem Kaiser die<br />
Flucht zu ermöglichen, hatte er auch für<br />
diesen einen Schwimmgürtel dabei. Leider<br />
wurde Kunz beim durchschwimmen des<br />
Grabens von aufgeschreckten Schwänen<br />
angegriffen <strong>und</strong> von deren Flügeln derartig<br />
geschlagen, dass er diesen <strong>und</strong> der herbei<br />
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Ein Steintafel erinnert an Kunz von der Rosen,<br />
den einstigen Bewohner des Hauses.<br />
geeilten Wache nur mühsam entrinnen<br />
konnte. „Diese Schwanen“, bemerkt<br />
<strong>Fugger</strong> später in seiner Chronik, „waren<br />
gut französisch <strong>und</strong> es ist ohn Zweifel ihr<br />
Geschrei eine Ursach gewesen, daß sie<br />
den König nicht länger in der Burg lassen<br />
wollten“. Der listige Kunz ließ sich von dem<br />
fehlgeschlagenen Befreiungsversuch jedoch<br />
nicht entmutigen. Einige Tage später gelang<br />
es ihm bis in die Gefangenenunterkunft<br />
des Kaisers vorzudringen, <strong>und</strong> war<br />
verkleidet als Franziskaner mit Tonsur.<br />
Dort bedrängte er den Kaiser, sich auch die<br />
Haare schnell abschneiden zu lassen <strong>und</strong><br />
die Franziskanerkutte mit ihm zu wechseln.<br />
Maximilian ging auf diesen Vorschlag jedoch<br />
nicht ein, weil er glaubte, dass ein Heer für<br />
seine Befreiung im Anmarsch war <strong>und</strong> er<br />
diese Art von Flucht für seine Person als zu<br />
unwürdig empfand. Kunz von der Rosen<br />
machte sich daraufhin auf den Rückweg<br />
<strong>und</strong> bemerkte, dass Kaiser Maximilian für<br />
„die Flämlinge“ viel zu fromm sei.<br />
Im Jahre 1506 heiratete Kunz von der<br />
Rosen die <strong>Augsburg</strong>er Bürgerstochter<br />
Felicitas Gräßler <strong>und</strong> erhielt dadurch das<br />
<strong>Augsburg</strong>er Bürgerrecht. Zwei Jahre später<br />
erwarb er „vor unserer Frauen Graben“<br />
das heutige Haus Jesuitengasse 18, an dem<br />
heute eine Gedenktafel an seinen früheren<br />
prominenten Besitzer erinnert. Noch<br />
in seinem Todesjahr 1519 hatte Kaiser<br />
Maximilian I. seinem treuen Weggefährten<br />
Kunz von der Rosen die stattliche Summe<br />
von 200 Gulden vermacht. Dieser konnte<br />
das Geschenk jedoch nicht lange genießen,<br />
da er selbst bald darauf, noch im gleichen<br />
Jahr 1519 verstarb. Seine Grabstätte fand er<br />
in der Kirche von St. Anna zu <strong>Augsburg</strong>.