30.12.2012 Aufrufe

Was ist die „Stiftung Hans Bucher, Radelfingen“? - Gemeinde ...

Was ist die „Stiftung Hans Bucher, Radelfingen“? - Gemeinde ...

Was ist die „Stiftung Hans Bucher, Radelfingen“? - Gemeinde ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Radelfinger - Nr. 41 / November 2012 Seite 26 / 36<br />

und sogar Jungvögel auf dem Speiseplan. Aber Eicheln sind seine Lieblingsnahrung, und er sammelt<br />

und vergräbt vor allem Eicheln als Wintervorrat im Boden.<br />

Dabei kann er in seinem Kehlsack bis zu<br />

zehn Eicheln transportieren und nicht selten<br />

trägt er noch eine weitere im Schnabel. Auf<br />

dem Höhepunkt im Oktober verbringt der<br />

Vogel oft 10 bis 11 Stunden täglich mit dem<br />

Sammeln, wobei Strecken bis zu 8 km<br />

überwunden werden. So kann ein einzelner<br />

Eichelhäher in der rund 20-tägigen Hauptsammelzeit<br />

bis zu 2200 Eicheln, also etwa<br />

11 kg an Vorräten anlegen. Dies wurde für<br />

<strong>die</strong> gesamte Sammelzeit (ab ca. August)<br />

auf etwa 3000 Eicheln bzw. 15 kg pro Vogel<br />

hochgerechnet (andere Untersuchungen<br />

kamen sogar auf 4600 bis 5000 Eicheln pro<br />

Vogel). Der Eichelhäher versteckt <strong>die</strong> Eicheln<br />

einzeln, seltener zu zweien oder dreien, bevorzugt auf strukturierten Flächen an Waldrändern<br />

und Lichtungen in der Bodenstreu, in Löchern und Spalten, an Baumwurzeln oder in Baumstümpfen,<br />

indem er sie mit einigen Schnabelhieben hineintreibt und hernach grob zudeckt. Beim<br />

Wiederauffinden orientiert er sich an den Gegebenheiten in der Landschaft und findet seine Vorräte<br />

auch unter einer geschlossenen Schneedecke wieder, was dafür spricht, dass er sich irgendwie<br />

seine einzelnen Versteckplätze merken kann. Allerdings werden kaum wirklich alle Vorräte im Winter<br />

wieder aufgefunden (oder benötigt). So können einzelne Eicheln auch auskeimen und zu neuen<br />

Nahrungsbäumen heranwachsen. Damit sorgt der Eichelhäher für <strong>die</strong> Ausbreitung zahlreicher<br />

Baumarten; in Mitteleuropa betrifft das vor allem Stiel- und Traubeneiche, aber auch Buchen und<br />

Hasel. Solche durch Eichelhäher begründeten Baumbestände werden in der Forstwirtschaft als<br />

„Hähersaaten“ bezeichnet.<br />

Dank dem Nahrungsvorrat kommt der Eichelhäher üblicherweise recht gut durch den Winter. Kein<br />

Wunder, dass er bei uns in Europa als Standvogel gilt, der kaum zieht. In harten Wintern erhält er<br />

gelegentlich noch Gesellschaft von Artgenossen aus dem Norden und Osten (sogenannten „Teilziehern“).<br />

Dieser prächtig gefärbte Vertreter aus<br />

der Familie der Rabenvögel, fällt uns<br />

in seinem Lebensraum, den Laub –<br />

und Mischwäldern, noch durch eine<br />

andere Eigenschaft, als das Anlegen<br />

von Vorräten auf: Als eigentlich<br />

scheuer Vogel <strong>ist</strong> er nämlich äusserst<br />

aufmerksam. Insbesondere äussert er<br />

einen laut rätschenden Warnruf, wenn<br />

er sich bedroht fühlt (also auch wenn<br />

sich Menschen annähern) und macht<br />

damit nicht nur Artgenossen, sondern<br />

auch andere Tiere auf Gefahren aufmerksam.<br />

Damit macht er sich insbesondere<br />

bei Jägern nicht beliebt, welche<br />

sich dem Wild lautlos annähern<br />

möchten. Abgesehen von seinem

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!