Grundlagenforschung als Basis für Innovationen - VÖG - Verein ...
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HEFT 5/6 GIESSEREI-RUNDSCHAU 57 (2010)<br />
retischen und praktischen Aspekte der Kupolofentechnologie<br />
vermittelt. In den Vorlesungen und Übungen wird ganzeinheitlich<br />
gelehrt, wie durch Konstruktion, Wahl des Gießmetalls,<br />
des Gießverfahrens und des Gussgefüges die Eigenschaften eines<br />
Bauteils eingestellt werden können.<br />
Hier werden den Studenten auch die Möglichkeiten der Simulation,<br />
Topologieoptimierung und Betriebsfestigkeit vermittelt.<br />
Weiterhin ist die Masterarbeit oder Diplomarbeit wesentlicher<br />
Bestandteil des Studiums, das mit einer umfassenden Diplomprüfung<br />
abgeschlossen wird. Einen Überblick über die steigenden<br />
Studentenzahlen der Vorlesungen des Lehrstuhls <strong>für</strong> Gießereikunde<br />
gibt das Bild 2. Eine Übersicht der Lehrinhalte ist<br />
auf der Webseite des Lehrstuhls ersichtlich.<br />
Abschließend sei allen Firmen der österreichischen Gießereiindustrie,<br />
die über den Fachverband oder direkt den Lehrstuhl<br />
mit Exkursionen, Lehrenden und Materialien unterstützen, gedankt.<br />
Besonders sollen hier stellvertretend die folgenden Firmen<br />
erwähnt werden: GF Traisen, TRM, GF Herzogenburg, Nemak<br />
Linz, SAG Lend, VMG Vöcklabruck und die voestalpine-<br />
Gießereien Linz und Traisen.<br />
Kooperation mit dem ÖGI<br />
Eine einzigartige Zukunftsorientierung der österreichischen<br />
Gießereiindustrie <strong>für</strong> Lehre und Forschung wurde durch eine<br />
Kooperationsvereinbarung zwischen der Montanuniversität<br />
Leoben, ihrem Lehrstuhl <strong>für</strong> Gießereikunde und dem Trägerverein<br />
des Österreichischen Gießerei-Instituts (ÖGI) 1997 umgesetzt.<br />
Maßgebend <strong>für</strong> diesen Kooperationsvertrag waren der<br />
Fachverband der österreichischen Gießerei-Industrie (Geschf.<br />
DI Dr. Hansjörg Dichtl), der <strong>Verein</strong> <strong>für</strong> praktische Gießereiforschung<br />
(Vorst. Vors. Dr. Walter Blesl) und auf der Seite der<br />
Montanuniversität Rektor Prof. Dr Peter Paschen und Prof.<br />
Dr. Franz Jeglitsch.<br />
Durch den zeitgleichen Pensionsübertritt des damaligen Geschäftsführers<br />
des ÖGI (Bergrat h.c. DI Erich Nechtelberger)<br />
und des Professors <strong>für</strong> Gießereikunde an der Montanuniversität<br />
Leoben (Prof. Dr. Heiko Pacyna) wurde in einem Kooperationsvertrag<br />
festgelegt, dass künftig beide Institute in Personalunion<br />
vom jeweiligen Professor der Gießereikunde geführt<br />
werden sollten.<br />
Bild 3: Kooperation ÖGI und Lehrstuhl.<br />
Durch den Kooperationsvertrag gelang es auch, Forschungsinfrastruktur<br />
besser zu nutzen und Geräteinvestitionen besser zu<br />
koordinieren. Gleichzeitig war es möglich, den Studenten<br />
praktische Versuche an Industrieanlagen zu ermöglichen und<br />
Übungen durch qualifiziertes Fachpersonal des ÖGI praxisnah<br />
anbieten zu können.<br />
In der Forschung gelang damit eine nahtlose Verkettung der<br />
grundlagennahen Forschung am Lehrstuhl mit der praxisnahen<br />
Forschung und Entwicklung am ÖGI (siehe Bild 3). Auch<br />
in der Lehre sind ständig Anknüpfungspunkte durch praktische<br />
Übungen, Bachelorarbeiten, Diplomarbeiten und Doktorarbeiten<br />
sowie Arbeiten durch studentische Hilfskräfte am<br />
Lehrstuhl und ÖGI gegeben.<br />
Über die in den Jahren 1958 bis 2010 am Lehrstuhl durchgeführten<br />
121 Diplomarbeiten und 33 Dissertationen gibt die<br />
vom Lehrstuhl aufgelegte Festschrift bzw. die Internetseite unter<br />
www.unileoben.ac.at Auskunft.<br />
Forschungsinfrastruktur<br />
Die Forschungsinfrastruktur des Lehrstuhls ist zum einen darauf<br />
ausgerichtet, kleinste Versuchsschmelzen und kleinere<br />
Versuchsschmelzmengen kontrolliert und im Industriestandard<br />
herstellen zu können sowie nachfolgend die eingestellten<br />
Gefüge mit Methoden der Lichtmikroskopie, Rasterelektronenmikroskopie<br />
und Transmissionselektronenmikroskopie zu charakterisieren.<br />
Da<strong>für</strong> stehen dem Lehrstuhl aufwändige Probenpräparationstechniken<br />
zur Verfügung, um diese Proben auf<br />
hochauflösenden Elektronenmikroskopen in Kooperation mit<br />
anderen Forschungseinrichtungen zu untersuchen. Dabei werden<br />
die eingestellten Gefüge zu Vorhersagen von Simulationen<br />
abgeglichen. Gleichzeitig stehen <strong>für</strong> die Studentenübungen ein<br />
Sandlabor und eine kleine Versuchsgießerei zur Verfügung.<br />
Die Infrastruktur des Lehrstuhls ergänzt damit die hervorragenden<br />
Möglichkeiten am ÖGI, Untersuchungen zum mechanischen<br />
und thermophysikalischen Verhalten sowie Computertomographie<br />
durchzuführen. Hervorzuheben sind die Sanierung<br />
der bestehenden und die gewonnenen neuen Räumlichkeiten,<br />
die eine optimale Nutzung <strong>für</strong> Forschung und Lehre ermöglichen.<br />
Probenherstellung<br />
● Lichtbogenofen<br />
● Bridgmanofen<br />
● Schmelzspinner<br />
● Vakuumschmelzöfen<br />
● Umluftwärmebehandlungsöfen (Nabertherm)<br />
● Widerstandsofen (900°C, 40 kg Al) (Nabertherm)<br />
● Kipptiegelofen (1250°C, 80 kg Al) (Nabertherm)<br />
● Unterdruckdichtegerät<br />
● Rotationsentgasungsgerät (Foseco)<br />
● Bühler 530 DC Druckgussmaschine (am ÖGI)<br />
Bild 4:<br />
IndustrienaheProbenfertigung<br />
von Aluminium-Legierungen.<br />
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