Festschrift Endfassung 3

BRUDERSCHAFTSLEBEN
Gern hätten wir dem interessierten Leser eine Chronik geboten, die das Bruderschaftsleben von der
Gründung bis zum heutigen Tage lückenlos wiedergibt. Leider ist uns eine genaue Beschreibung nicht
möglich, da die notwendigen Unterlagen bedauerlicher Weise nicht mehr vorhanden sind.
Aber auch zu früheren Zeiten gab es Vereinsstatuten, die das Bruderschaftsleben regelten.
Die ältesten noch vorliegenden und in altdeutscher Handschrift verfassten Statuten stammen aus dem
Jahre 1864. Sie werden eingeleitet mit folgendem Wortlaut:
„Im Jahre 1812 bildete sich in Herbern aus Dorf- und Kirchspiel Eingesessenen eine Schützengesellschaft
unter dem Namen
„Jakobi-Bruderschaft Herbern“
Diese Gesellschaft bestellte zu beachtende Statuten auf, welche später und insbesondere 1844 einer
Revision und Abänderung unterworfen wurden. Da auch diese abgeänderten Statuten dem jetzigen
Zeitgeist nicht mehr anpassend gefunden wurden, so wird unter Aufhebung aller älteren Statuten von
der Jakobi-Bruderschaft festgesetzt.“ (nun folgt der komplette Text der neu gefassten Satzung)
Schon aus dieser einleitenden Formulierung ist zu erkennen, dass unsere Vorfahren immer bestrebt
waren, durch Anpassung der Statuten dem jeweiligen Zeitgeist zu entsprechen.. Man wollte aktuell
sein. Man war es. Das wird belegt durch Statuten-Änderungen in den Jahren 1844, 1864 und 1895.
Um die sich wandelnden Bestimmungen und Auffassungen in den 200 Jahren unseres Bestehens auch
für folgende Generationen deutlich lesbar zu gestalten, haben Josef Farwick und Bernhard Hörsting
die Bruderschaftsordnungen von 1864/1885 in die heute gültige und bekannte Schriftform übertragen.
Förderung christlichen Lebens und Frohsinn
Bei aller Reformierung und Anpassung sind Ziel und Zweck der Jakobi-Bruderschaft konstant
geblieben. Alle Satzungen einschließlich der Anpassungen beinhalteten als wesentliches Element die
Förderung einer christlichen Lebensführung verbunden mit einem gesunden Frohsinn, der in den
jährlichen Bruderschaftsfesten zum Ausdruck kommt.