Festschrift Endfassung 3
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FESTSCHRIFT<br />
200 JAHRE<br />
JAKOBI-BRUDERSCHAFT<br />
HERBERN<br />
1812 - 2012
Idee und Texte Bernhard Hörsting<br />
Layout Benedikt Angelkort<br />
Martin Weltermann
GRUßWORT DES SCHIRMHERRN ZUM 200-JÄHRIGEN<br />
JUBILÄUM DER JAKOBI-BRUDERSCHAFT HERBERN<br />
Es ist für mich als Pfarrer von St. Benedikt Herbern und als Präses der<br />
Jakobi-Bruderschaft eine besondere Ehre, die Schirmherrschaft zum 200jährigen<br />
Jubiläum übernehmen zu dürfen.<br />
Seit über 20 Jahren begleite ich unsere Jakobi-Bruderschaft als Präses und<br />
erlebe die Mitglieder als nicht wegzudenkenden Teil unserer Ortschaft und<br />
unserer Kirchengemeinde. Besonders bei den Prozessionen am Fronleichnamsfest<br />
und nach Westerwinkel treten sie in besonderer Weise als<br />
Bruderschaft in Erscheinung. Das Tragen des Baldachins und die Begleitung des Allerheiligsten durch<br />
die Jakobi-Bruderschaft geben den Prozessionen einen unverwechselbaren Akzent. Diese Aufgaben<br />
gehen auf den ursprünglichen Sinn der Jakobi-Bruderschaft zurück: Die Ehrung der Eucharistie bei<br />
Andachten und bei den Prozessionen. Viele verbinden mit einer Jakobi-Bruderschaft das Pilgerwesen.<br />
Aber das ist für Herbern erst eine relativ junge Neuentdeckung der letzten Jahre. Bei<br />
der Eröffnung der westfälischen Teilstrecke des Jakobsweges kam Herbern die Ehre<br />
zu, die neue Strecke eröffnen zu dürfen. Die Jakobi-Bruderschaft war<br />
außerordentlich kreativ: Sie richtete eine Stempelstelle mit einem extra entworfenen<br />
Stempel in der Kirche ein und bemühte sich um Unterkünfte für die Pilger. Ein<br />
Pilgerbuch gibt Zeugnis von den unterschiedlichen Motivationen, mit denen die Pilger ihren Weg<br />
gehen. Überraschend ist der hohe Anteil an Pilgern, die bewusst eine religiöse Dimension einbeziehen<br />
und in unserer Kirche einen Ort der Stille und des Gebetes finden.<br />
Die religiöse Ausrichtung der Jakobi-Bruderschaft kommt auch in den Gottesdiensten zum Auftakt<br />
ihrer Schützenfeste zum Ausdruck, die alle zwei Jahre abgehalten werden.<br />
So gilt mein ausdrücklicher Dank allen Mitgliedern – den verstorbenen und den lebenden – die in den<br />
vergangenen 200 Jahren das Leben in Herbern bereichert und dazu beigetragen haben, dass unsere<br />
Ortschaft sowie unsere Kirche ein lebendiger Lebensraum bleibt.<br />
Rudolf Kruse, Pfr. und Präses
GRUßWORT DES BÜRGERMEISTERS<br />
Liebe Mitglieder der Jakobi-Bruderschaft Herbern,<br />
sehr geehrte Damen und Herren!<br />
Liebe, Eintracht, Freude, Tugend, Freundschaft – so beginnt die Inschrift<br />
der ältesten Königsplakette der Jakobi-Bruderschaft aus dem Jahre 1812.<br />
Diese grundlegenden Werte galten für die Bruderschaft nicht nur bei ihrer<br />
Gründung in den Wirren und im Elend der Napoleonischen Kriege; sie<br />
gelten bis zum heutigen Tag und bleiben Leitlinien für die Zukunft. Diese<br />
Werte haben auch heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt: In einer<br />
komplexen, zuweilen unübersichtlichen Welt stiften sie Gemeinschaftssinn<br />
und geben Orientierung. Sie zu wahren, haben sich die Jakobi-Brüder seit nunmehr 200 Jahren zur<br />
Aufgabe gemacht. Im Unterschied zu anderen Schützenbruderschaften oder –vereinen war der<br />
Gründungszweck der Jakobi-Bruderschaft Herbern daher nicht allein ein militärischer, sondern ein das<br />
gesamte gesellschaftliche Leben umfassender: Christliche Nächstenliebe, Glaube, Frohsinn, Kultur<br />
und Brauchtum gehören dazu.<br />
Im Namen der Gemeinde Ascheberg danke ich allen Mitgliedern der Jakobi-Bruderschaft sehr herzlich<br />
für ihr ehrenamtliches, Gemeinwohl förderndes Tun. In meinen Dank schließe ich alle Angehörigen<br />
und Freunde ein, die das Wirken der Jakobi-Brüder unterstützen. Mein besonderer Dank gilt dabei<br />
denen, die das diesjährige Jubiläumsschützenfest sowie diese <strong>Festschrift</strong> mit großem Zeitaufwand und<br />
viel Energie organisiert haben. Die Jakobi-Bruderschaft möge, und das ist heute mein Wunsch und<br />
meine Hoffnung zugleich, ihr Gemeinschaft förderndes Wirken mit Gottes Hilfe auch in Zukunft so<br />
gut und erfolgreich fortsetzen wie bisher.<br />
Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen für ein fröhliches Jubiläumsfest.<br />
Ihr Dr. Bert Risthaus
GRUßWORT DES 1. VORSITZENDEN DER<br />
JAKOBI-BRUDERSCHAFT HERBERN<br />
Liebe Mitglieder der Jakobi-Bruderschaft, verehrte Leserinnen und Leser,<br />
die Jakobi-Bruderschaft Herbern von 1812 wird 200 Jahre, aber nicht alt,<br />
sondern jung.<br />
Als die Gründerväter den Verein ins Leben riefen, konnten sie nicht ahnen, dass<br />
die Bruderschaft einmal ein Teil der Geschichte unseres Ortes Herbern werden<br />
würde. Denn seit dieser Zeit haben viele Generationen im Dienste und Sinne<br />
unserer Devise „Glaube, Ordnung, Frohsinn, Eintracht" gehandelt und unsere<br />
Bruderschaft erneuern können. Dabei mussten sich alle den Herausforderungen und Aufgaben der<br />
jeweiligen Zeit stellen und diese meistern.<br />
Eines verbindet sie bis heute: den Spagat schaffen zwischen Tradition und Zeitgeist.<br />
In den vergangenen Jahrzehnten ist es immer wieder gelungen, durch Aufnahme neuer Mitglieder den<br />
Bestand unserer Bruderschaft für weitere Generationen zu sichern.<br />
Auch heute sind wir bemüht, alle Jahre wieder ein schönes Schützenfest zu gestalten und der<br />
Gesellschaft einen König und Niedelküenink mit Hofstaat zu präsentieren. Im Jubiläumsjahr wünsche<br />
ich der Jakobi-Bruderschaft, ihren Mitgliedern und Freunden ein frohes, gelungenes und würdiges<br />
Fest.<br />
Heiner Hammwöhner 1. Vorsitzender
Freitag, 27. Juli 2012<br />
14.30 Uhr Gottesdienst<br />
FESTFOLGE<br />
15.30 Uhr Antreten auf dem Kirchplatz<br />
Marsch zum Ehrenmal und zum Schützenplatz<br />
ab 15.30 Uhr Angebot Kaffee und Kuchen am Schützenplatz<br />
ab 16.00 Uhr Vogelschießen zur Ermittlung der Jubiläumskönige<br />
20.00 Uhr Proklamation der Jubiläumskönige; anschließend gemütliches<br />
Beisammensein mit der Blaskapelle Schwartländer<br />
Samstag, 28. Juli 2012<br />
16.30 Uhr Antreten der Jakobibrüder am Hotel Wolfsjäger<br />
Abholung der Könige mit Hofstaat und Marsch zum Schützenplatz<br />
18.30 Uhr Empfang unserer Damen und der Gastvereine am Schützenplatz<br />
Anschließend Zapfenstreich und großer Festball<br />
Sonntag, 29. Juli 2012<br />
11.00 Uhr Treffen der Jakobibrüder am Hotel Wolfsjäger<br />
Anschließend Umzug durchs Dorf<br />
Kaiserschießen auf dem Schützenplatz mit Frühschoppen für alle<br />
Fröhlicher Nachmittag für die gesamte Bevölkerung mit der Musik- und<br />
Trommlerkapelle aus Rossum/Holland
VORSTAND JAKOBI-BRUDERSCHAFT HERBERN<br />
IM JUBILÄUMSJAHR 2012<br />
Stehend hintere Reihe von links nach rechts:<br />
Benedikt Selhorst (Schaffner), Benedikt Angelkort (Fahnenoffizier), Ewald Gausepohl (Schaffner), Ludger Selhorst<br />
(Niedelküenink), Hermann Hülsmann ( König), Ludger Everwand (Fahnenoffizier), Frank Zurloh (Schriftführer),<br />
Thomas Huesmann (Fahnenoffizier), Jochen Laxen (Schaffner), Ludger Schürkmann (Fahnenoffizier), Franz-Josef<br />
Schulze-Zumkley (Schaffner), Josef Stentrup (Fahnenoffizier)<br />
Sitzend vordere Reihe von links nach rechts:<br />
Kurt Nägeler (Ehrenvorstand), Bernhard Hörsting (2. Vorsitzender), Heiner Hammwöhner<br />
(1. Vorsitzender), Reinhard Hartwig (Kassierer), Martin Weltermann (Oberst)
BRUDERSCHAFTSLEBEN<br />
Gern hätten wir dem interessierten Leser eine Chronik geboten, die das Bruderschaftsleben von der<br />
Gründung bis zum heutigen Tage lückenlos wiedergibt. Leider ist uns eine genaue Beschreibung nicht<br />
möglich, da die notwendigen Unterlagen bedauerlicher Weise nicht mehr vorhanden sind.<br />
Aber auch zu früheren Zeiten gab es Vereinsstatuten, die das Bruderschaftsleben regelten.<br />
Die ältesten noch vorliegenden und in altdeutscher Handschrift verfassten Statuten stammen aus dem<br />
Jahre 1864. Sie werden eingeleitet mit folgendem Wortlaut:<br />
„Im Jahre 1812 bildete sich in Herbern aus Dorf- und Kirchspiel Eingesessenen eine Schützengesellschaft<br />
unter dem Namen<br />
„Jakobi-Bruderschaft Herbern“<br />
Diese Gesellschaft bestellte zu beachtende Statuten auf, welche später und insbesondere 1844 einer<br />
Revision und Abänderung unterworfen wurden. Da auch diese abgeänderten Statuten dem jetzigen<br />
Zeitgeist nicht mehr anpassend gefunden wurden, so wird unter Aufhebung aller älteren Statuten von<br />
der Jakobi-Bruderschaft festgesetzt.“ (nun folgt der komplette Text der neu gefassten Satzung)<br />
Schon aus dieser einleitenden Formulierung ist zu erkennen, dass unsere Vorfahren immer bestrebt<br />
waren, durch Anpassung der Statuten dem jeweiligen Zeitgeist zu entsprechen.. Man wollte aktuell<br />
sein. Man war es. Das wird belegt durch Statuten-Änderungen in den Jahren 1844, 1864 und 1895.<br />
Um die sich wandelnden Bestimmungen und Auffassungen in den 200 Jahren unseres Bestehens auch<br />
für folgende Generationen deutlich lesbar zu gestalten, haben Josef Farwick und Bernhard Hörsting<br />
die Bruderschaftsordnungen von 1864/1885 in die heute gültige und bekannte Schriftform übertragen.<br />
Förderung christlichen Lebens und Frohsinn<br />
Bei aller Reformierung und Anpassung sind Ziel und Zweck der Jakobi-Bruderschaft konstant<br />
geblieben. Alle Satzungen einschließlich der Anpassungen beinhalteten als wesentliches Element die<br />
Förderung einer christlichen Lebensführung verbunden mit einem gesunden Frohsinn, der in den<br />
jährlichen Bruderschaftsfesten zum Ausdruck kommt.
Im Mittelpunkt dieser Bruderschaftsfeste steht alle 2 Jahre die Ermittlung des Königs, der durch<br />
gezielte Schüsse auf einen Holzvogel die Königswürde erringt. Zur Erinnerung an seine<br />
„Regierungszeit“ lässt er eine Plakette mit dem Namen des Königspaares und des Jahres gravieren.<br />
Auf der Rückseite finden wir häufig Hinweise auf seine berufliche Tätigkeit oder auf politische und<br />
gesellschaftliche Ereignisse in den Jahren seiner Regentschaft.<br />
Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit zur katholischen Kirche tragen Jakobi-Brüder in jedem Jahr<br />
zu den Herberner Prozessionen einen Baldachin zum Schutz des Allerheiligsten.<br />
Namensgebung<br />
Nicht überliefert ist der Grund, weshalb sich unsere Vorfahren für den hl. Jakobus als Namensgeber<br />
für unsere Bruderschaft entschieden haben. In der Festzeitschrift des 150-jährigen Bestehens vertrat<br />
der damalige Vorstand die Meinung, dass die Namensgebung mit dem Abbruch der Pfarrkirche St.<br />
Jakob in Münster nach der Säkularisation 1812 in Zusammenhang steht. Es wäre möglich, dass diese<br />
Geschehnisse die Gründerväter veranlasst haben, der 1812 gegründeten Bruderschaft den Namen des<br />
hl. Jakobus zu geben.<br />
Vorstellbar ist jedoch auch die Version, dass ein Jakobsweg, der damals auch schon durch Herbern<br />
führte, bei der Namensgebung Pate gestanden hat. Denn die jüngsten Recherchen bei der Festlegung<br />
des Westfälischen Jakobsweges haben zweifelsfrei ergeben, dass der Vorläufer des Westfälischen<br />
Jakobsweges Herbern durchquerte.<br />
Die Königskette<br />
Die Kette mit ihren Plaketten, früher auch Schilden genannt, vermittelt heute noch den Eindruck hoher<br />
Kunstfertigkeit des heimischen Handwerks, eines religiösen Sinnes, der Mahnung zu bürgerlichen<br />
Tugenden, des Berufsstolzes, der Freude an Festen, des Humors und besonders der immer<br />
wiederkehrenden Pflege von echten Freundschaften. Sie erinnert mit diesen Inschriften an Werte, die<br />
auch heute noch ihre Gültigkeit haben und leider in unserer Gesellschaft nicht genügend Beachtung<br />
finden.
Unser regierendes Königspaar Hermann und Gerde-Marie Hülsmann greift mit der rückseitigen<br />
Beschriftung der Königsplakette 2009 diese Thematik wieder auf.<br />
Hier können wir nachlesen und erkennen, welche Werte unser<br />
Königspaar 200 Jahre nach der Gründung unserer Bruderschaft<br />
für wichtig und erwähnenswert hält. Die Plakette trägt die<br />
Inschrift:<br />
„Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst<br />
einer zu sein.“<br />
Diese Königskette, die aufgrund ihres Eigengewichtes und<br />
ihres Umfanges bereits geteilt werden musste, ist das<br />
Prunkstück unserer Bruderschaft. Sie bezeugt mit ihren<br />
Plaketten seit der Gründung im Jahre 1812 die Kontinuität<br />
unserer Bruderschaft. Auf einer Ausstellung der<br />
Königsketten von verschiedenen Schützenvereinen und<br />
Bruderschaften erregte unsere Kette großes Aufsehen.<br />
Sie bildet auch die Grundlage für die spärlichen Überlieferungen aus der Zeit von 1812 - 1912, da das<br />
sicherlich sorgfältig geführte 1. Protokollbuch bereits vor dem 2. Weltkrieg verloren gegangen ist.<br />
Nachvollziehbar dank der Kette sind natürlich alle Könige seit der Gründung 1812.<br />
Die Niedelküeninkskette<br />
Die altehrwürdige Königskette hat kurz vor Vollendung ihres 200. Geburtstages noch einen „kleinen<br />
Bruder“ bekommen. Die bisherigen Niedelküeninke mussten bis 2006 auf jeglichen Kettenschmuck<br />
verzichten, der auf die Würde des „kleinen Königs“ hinwies. Hinzu kam noch die Unsicherheit bei der<br />
Aussprache und bei der Schreibweise. Das gefiel dem Niedelküenink von 2005 Berthold Angelkort<br />
ganz und gar nicht. Seine Anregung, den Niedelküenink auch äußerlich durch eine Kette mit Schild<br />
kenntlich zu machen, nahm der Vorstand gerne auf. Bereits 2007 konnte Niedelküenink Hermann<br />
Hülsmann mit Stolz diese neue Kette tragen. Die Rückseite des Schildes bietet Platz für 25<br />
Niedelküeninksnamen, sodass die Kapazität dieser Kette bis ca. 2060 ausreicht.
1. KÖNIGSKETTE DER JAKOBI-BRUDERSCHAFT 1812 HERBERN
Ehrentafel der Könige von 1812 - 2012<br />
(Grundlage für die Königsliste sind die Plaketten und besonders bei den Berufsangaben mündliche Überlieferungen.)<br />
Nr. Jahr Name Vorname Beruf Nr. Jahr Name Vorname Beruf<br />
1 1812 Harling Wilhelm 30 1842 Fischer Heinrich<br />
2 1813 Weckendrup Joh. Heinr. 31 1843 Mense Theodor<br />
3 1814 Dyckhoff Fritz-Anton 32 1844 Sudhoff gnt Schulze<br />
Forsthövel<br />
4 1815 Harling Wilhelm 33 1845 Husmann L.<br />
5 1816 Graffelder Wilhelm 34 1847 Sudhoff gnt Schulze<br />
Forsthövel<br />
6 1817 Selhorst Joh. Heinr. 35 1848 Fantini F.H.<br />
Hermann<br />
Hermann<br />
7 1818 Friese Peter 36 1849 Schönewald Bernhard<br />
8 1819 Langenwender Joseph 37 1850 Selhorst Anton<br />
9 1820 Hölscher Georg 38 1851 Micklinghoff B.<br />
10 1821 Langenwender Joseph 39 1852 Willing Franz Anton<br />
11 1822 Hölscher Georg 40 1853 Wesselmann Heinrich<br />
12 1823 Hennemann Friedrich 41 1854 Krampe B.H.<br />
13 1824 Micklinghoff Joseph 42 1855 Ueter Jos.<br />
14 1825 Hahse H. 43 1856 Sprenger August<br />
15 1826 Krampe Bern.Theodor 44 1857 Miggelt Stephan<br />
16 1827 Schmitz Franz-Anton 45 1858 Orthöfer Carl<br />
17 1828 Bockel Anton 46 1860 Selhorst Anton<br />
18 1829 Weckendrup Joh.He. 47 1861 Linnenbäumer A.<br />
19 1831 Wesselmann Franz Anton 48 1862 Florack (Jubiläum 50) J.J.<br />
20 1832 Tecklenborg J.G. 49 1863 Weckendorf Melchior<br />
21 1833 Tillmann Bernhard 50 1867 Naendrup J.T.<br />
22 1834 Schäfer T.H. 51 1868 Ueter J.<br />
23 1835 Weischer Wilhelm 52 1869 Orthöfer Carl<br />
24 1836 Hennemann Jos. 53 1871 Fels Anton<br />
25 1837 Radeler Hermann 54 1873 Pentrup gnt<br />
Linnenbäumer<br />
26 1838 Erdmann Theodor 55 1873 Weckendorf Melchior<br />
27 1839 Schlüter Heinrich 56 1877 Hennemann J.<br />
28 1840 Neuhaus J.H. 57 1878 Tillmann Bernhard<br />
29 1841 Vonnegut Hermann 58 1879 Kirchhoff H.<br />
Anton
Nr. Jahr Name Vorname Beruf Nr. Jahr Name Vorname Beruf<br />
59 1880 Schulze Forsthövel W. 90 1954 Hügemann Franz Landwirt<br />
60 1882 Klopmeyer Cl. 91 1956 Dr. Spüntrup Josef Tierarzt<br />
61 1883 Westhues H. 92 1957 Schroer Theodor Bauunternehmer<br />
62 1883 Funneguth B. 93 1958 Biermann Paul Küster+Organist<br />
63 1884 Krampe H 94 1959 Närdemann Karl Landwirt<br />
64 1885 Wesselmann F. 95 1960 Schlüter Heinrich Viehhändler<br />
65 1887 Ueter<br />
(Jubiläum 75)<br />
Gottfried Lebensmittelkaufmann<br />
96 1962 Woestmann<br />
(Jubiläum 150)<br />
Richard Bankkaufmann<br />
66 1890 Suntrup Ferd. 97 1964 Overs Franz Zimmermeister<br />
67 1892 Angelkort Bernhard 98 1966 Selhorst Heinrich Landwirt<br />
68 1894 Humpers Bern. Bäckermeister 99 1968 Wesselmann Wilhelm Viehhändler<br />
69 1896 Heimann Heinr.<br />
70 1898 Brünemann Anton<br />
71 1899 Homann Josef<br />
72 1903 Höhne Bernhard<br />
73 1904 Krampe Ferd.<br />
74 1909 Heimann Caspar Stellmachermeister<br />
75 1910 Homann Franz Gastwirt<br />
76<br />
77 1912 Schulze Forsthövel<br />
(Jubiläum 100)<br />
Wilhelm Landwirt<br />
78 1914 Wellmann Th. Bäckermeister<br />
79 1921 Meinke Theod. Anstreicher<br />
80 1922 Brünemann B. Landwirt<br />
81 1924 Hennemann J. Tabakhändler<br />
82 1926 Wette Hermann Textilkaufmann<br />
83 1928 Westerkamp Franz Bauunternehmer<br />
84 1931 Westhues Heinrich Brauer<br />
85 1934 Närdemann Karl Bauer<br />
86 1937 Schulze Vohren<br />
(Jubiläum 125)<br />
Anton Rentmeister<br />
87 1939 Rotert Ignatz Sägewerkmeister<br />
88 1951 Wissmann Bernhard Landwirt<br />
89 1953 Wette Detmar Kaufmann<br />
100 1970 Strunk Walter Dachdeckermeister<br />
101 1972 Bohle Hubert Versicherungskfm.<br />
102 1974 Rotert Ignatz Sägewerkmeister<br />
103 1976 Hammwöhner Theodor Gastwirt<br />
104 1978 Schroer Theodor Architekt<br />
105 1980 Schulz Hubert Bäckermeister<br />
106 1982 Fleige Anton Rentmeister<br />
107 1984 Schlieker Heinrich Versicherungskfm.<br />
108 1987 Schulze Nordick<br />
(Jubiläum 175)<br />
Franz Landwirt<br />
109 1989 Wienecke Theodor Maschinenbaumeister<br />
110 1991 Selhorst Josef Landwirt<br />
111 1993 Grosserichter Heinrich Elektromeister<br />
112 1995 Beerens Georg Elektromeister<br />
113 1997 Schwartländer Bernhard Anstreicher<br />
114 1999 Hönekop Karl Tischlermeister<br />
115 2001 Selhorst Benedikt Landwirt<br />
116 2003 Hammwöhner Heiner Gastwirt<br />
117 2005 Angelkort Benedikt Schreibwarenhändler<br />
118 2007 Weltermann Theo Autohändler<br />
119 2009 Hülsmann Hermann Landwirt<br />
120 2012
Bruderschaftsleben von 1912 bis 2012<br />
Das Bruderschaftsleben lässt sich aus den Protokollen der Generalversammlungen ableiten.<br />
In der Struktur ist es mit den heutigen Aktivitäten vergleichbar, wenn man auch erfahren kann, dass Anfang bis<br />
ca. Mitte des vorigen Jahrhunderts teilweise erhebliche Strafgelder erhoben wurden, wenn die Mitglieder gegen<br />
die bestehende Vereinssatzung verstießen. Diese Strafenkataloge umfassten teilweise 30 verschiedene<br />
Fehlverhalten, die mit Geldstrafen belegt wurden. Sonderbeiträge zu besonderen Anlässen (Jubiläen usw.)<br />
wurden, wie auch heute üblich, in den verschiedensten Variationen erhoben.<br />
Politische und wirtschaftliche Ereignisse beeinflussten das Bruderschaftsleben zu allen Zeiten. Es erforderte von<br />
den Vorständen, die in der nachstehenden Tabelle aufgeführt sind, viel Geschick, um bei allen Veränderungen<br />
die Ziele der Bruderschaft nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
König Tierarzt Dr. Josef Spüntrup im Jahre 1956 inmitten einiger Vorstandsmitglieder und Freunde<br />
v.l.n.r.: Josef Schlüter, Eduard Meyer zu Altenschildesche, Richard Woestmann, Dettmar Wette, Dr. Spüntrup,<br />
Franz Hügemann, Bernhard Wissmann, Wilhelm Schenking, Hubert Böcker
Vorstandsmitglieder 1912 - 2012<br />
1. Vorsitzender 2. Vorsitzender Oberst Kassierer Schriftführer<br />
1912-<br />
1913<br />
Wilhelm Kampshoff Josef Fels Josef Fels<br />
1914 Heinrich Lohmann Josef Fels Josef Fels<br />
1915-<br />
1918<br />
1. Weltkrieg<br />
1919-<br />
1920<br />
Heinrich Lohmann Johann Ringelkamp Johann Ringelkamp<br />
1921-<br />
1924<br />
Dr. Bernhard Laxen Lehrer Belting Lehrer Belting<br />
1925-<br />
1926<br />
Heinrich Stratmann Menninghaus Menninghaus<br />
1927-<br />
1932<br />
Joseph Hennemann Joseph Hennemann August Woestmann August Woestmann<br />
1933- Bürgermeister<br />
Schulze Vohren Schulze Vohren<br />
1936 Determeyer<br />
1937 Vereinsführer Ludwig<br />
Bisping<br />
Overhage / Drees Overhage/Drees<br />
1938 Vereinsführer Ludwig<br />
Bisping<br />
Theo Overs Theo Overs<br />
1939 Dr. Karl Niebecker Theo Overs Theo Overs<br />
1940-<br />
1946<br />
2. Weltkrieg<br />
1947 Dr. Bernhard Laxen Theo Overs Theo Overs<br />
1948-<br />
1953<br />
Hermann Wette Theo Overs Theo Overs<br />
1954- Richard Woestmann Dr. Josef Schulze- Richard Woestmann Dr. Meyer zu Dr. Meyer zu<br />
1960<br />
Spüntrup<br />
Altenschildesche Altenschildesche<br />
1961- Richard Woestmann Dr. Josef Schulze- Richard Woestmann Josef Nordhoff Josef Nordhoff<br />
1973<br />
Spüntrup<br />
1974-<br />
1975<br />
Richard Woestmann Willi Finger Richard Woestmann Josef Nordhoff Josef Nordhoff<br />
1976 Richard Woestmann Franz Schulze-Nordick Richard Woestmann Josef Nordhoff Josef Nordhoff<br />
1977-<br />
1978<br />
Franz Schulze-Nordick Alfons Bockel Franz Schulze-Nordick Josef Nordhoff Josef Nordhoff<br />
1979 Heinz Selhorst Alfons Bockel Franz Schulze-Nordick Josef Nordhoff Josef Nordhoff<br />
1980-<br />
1982<br />
Heinz Selhorst Alfons Bockel Franz Schulze-Nordick Franz Heye Franz Heye
1. Vorsitzender 2. Vorsitzender Oberst Kassierer Schriftführer<br />
1983-<br />
1984<br />
Heinz Selhorst Alfons Bockel Theo Hammwöhner Franz Heye Franz Heye<br />
1985-<br />
1991<br />
Anton Fleige Alfons Bockel Theo Hammwöhner Franz Heye Franz Heye<br />
1992-<br />
1995<br />
Anton Fleige Kurt Nägeler Heiner Hammwöhner Franz Heye Franz Heye<br />
1996-<br />
2004<br />
Kurt Nägeler Bernhard Hörsting Heiner Hammwöhner Reinhard Hartwig Bernhard Hörsting<br />
2005-<br />
2009<br />
Heiner Hammwöhner Bernhard Hörsting Martin Weltermann Reinhard Hartwig Bernhard Hörsting<br />
2010-<br />
2012<br />
Heiner Hammwöhner Bernhard Hörsting Martin Weltermann Reinhard Hartwig Frank Zurloh<br />
Innerer Vorstand<br />
Frank Zurloh Reinhard Hartwig Martin Weltermann Bernhard Hörsting Heiner Hammwöhner
Die erste Unterbrechung im 100-jährigen Rückblick (1912 bis 2012) musste mit dem 1. Weltkrieg und den<br />
Folgen überwunden werden. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges im August 1914 lähmte nicht nur alle Aktivitäten<br />
bis Ende des Krieges 1918, sondern auch in den folgenden Jahren 1919 und 1920 ließen die Lebensumstände<br />
keine Bruderschaftsfeiern zu. Ein Beschluss machte deutlich, wie die Jakobi-Brüder sich trotz der widrigen<br />
Lebensumstände um ein würdiges Aussehen bei den Prozessionen bemühten. Jeder Jakobi-Bruder hatte die<br />
Kleiderordnung zu beachten, die vorschrieb, an der Prozession mit einem Gehrock teilzunehmen.<br />
5 Senioren trafen sich auf dem Bruderschaftsfest 1954 im Gehrock und erzählten von alten Zeiten.<br />
Jeder von ihnen führte die Bruderschaft einige Jahre vor dem 2. Weltkrieg in einer Vorstandsposition.<br />
v.l.n.r.: Ludwig Bisping, Theo Overs, Heinrich Stratmann, Dr. Bernhard Laxen und Bürgermeister Determeyer.
Auf der Generalversammlung 1921 konnten 53 Neumitglieder aufgenommen werden.<br />
Auf der Generalversammlung 1924 berichtete der Vorstand von einem Kassenbestand von 614.050 Mark, der<br />
paradoxer Weise nicht mit Beifall bedacht wurde, da er durch die Inflation wertlos geworden war.<br />
Über eine politisch vorgeschriebene Änderung hatte die Generalversammlung 1937 zu beschließen. Die Jakobi-<br />
Bruderschaft wurde auf den Namen „Jakobi-Schützenverein“ umbenannt. Das vorhandene Vermögen ging mit<br />
sofortiger Wirkung an den neuen Verein über. Es gab keinen 1. Vorsitzenden, keinen Oberst und keinen<br />
Hauptmann mehr. Es konnte nur noch ein Vereinsführer gewählt werden, der wiederum seinen Stellvertreter<br />
und zwei Beisitzer ernannte, die sich um die Kasse und den Schriftverkehr kümmerten.<br />
Im Jahre 1937 feierte man das 125-jährige Bestehen. Als Attraktion konnte für 300 Reichsmark eine 15 Mann<br />
starke Militärkapelle verpflichtet werden. Wir nehmen an, dass es sich um einen Vorläufer des<br />
Luftwaffenmusikkorps handelt, das zum 150-jährigen spielte und zum 200-jährigen mit einem Benefizkonzert<br />
die Musikfreunde begeisterte.<br />
Als Festwirt für das 100-jährige Jubiläum wählte die Generalversammlung für 1912 den Bäckermeister und<br />
Gastwirt Ludwig Bisping. Wie es der Zufall will, wird sein Urenkel Christian Deitermann zusammen mit Bernd<br />
Deitermann unser Fest zum 200-jährigen Bestehen ausrichten. 1937 beauftragte die Generalversammlung den<br />
Gastwirt Josef Dinkheller mit der Durchführung des Jubiläumsfestes.<br />
Nachdem im Juli 1939 noch ein Schützenfest mit Ignatz Rotert als König gefeiert werden konnte, unterbrach<br />
der Anfang September 1939 ausgebrochene 2. Weltkrieg auch alle Vereinsaktivitäten bis einschließlich 1946.<br />
Einer der ersten Beschlüsse nach Wiederaufleben der Vereinsaktivitäten im Frühjahr 1947 war die Neufassung<br />
des erzwungenen Namens „Jakobi-Schützenverein“ in die frühere und auch heute noch gültige Bezeichnung<br />
Jakobi-Bruderschaft Herbern. Zwar belebten sich die Vereinsaktivitäten wieder, jedoch verbot die schlechte<br />
wirtschaftliche Lage bis 1950, an ein Schützenfest zu denken. Das erste Schützenfest nach dem Krieg konnte<br />
erst 1951 gefeiert werden.
Bruderschaftfest an der alten Vogelrute<br />
1953. Auf dem Bild lächeln die Herren<br />
Schulze Finkenbrink, Aschoff, Beerens,<br />
Laxen, Biermann, Wesselmann und die<br />
Damen Eva Determeyer, Else Woestmann<br />
und viele andere mehr in die Kamera.<br />
Trotz der kriegsbedingten Einschränkungen<br />
war das Interesse am Bruderschaftsleben in<br />
Herbern ungebrochen.<br />
Von 1948 bis 1953 konnte der Vorstand<br />
über 70 Neuaufnahmen vermerken. Auch<br />
die Generalversammlungen, in denen die Jakobiner jährlich über Beiträge, zu feiernde Feste, Neuaufnahmen<br />
und über aktuelle Fragen abstimmten, verzeichneten Teilnahmen zwischen 65 und 75 Mitgliedern. Rituale<br />
wurden anders als in der Vergangenheit üblich, geändert. So wurde 1958 entschieden, von dem alten Beschluss<br />
Abstand zu nehmen, der in den Jahren der Volksmission kein Schützenfest zuließ. Der damalige Präses Pfarrer<br />
Bernhard hatte gegen diesen Beschluss keine Bedenken.<br />
Zu Beginn der 60-er Jahre konzentrierte sich ein aus 25 Personen<br />
bestehender Festausschuss auf das 1962 zu feiernde 150-jährige<br />
Jubiläumsfest. Dank der guten Vorbereitung feierte unsere<br />
Bruderschaft unter großer Beteiligung der Herberner Bevölkerung<br />
ein tolles Jubiläumsfest, das am 29. Juli 1962 mit einem<br />
Levitenhochamt begann und am 30. Juli 1962 mit dem Festball im<br />
Saale Bathe zu Ehren des Jubiläumskönigs und langjährigen<br />
Vorsitzenden Richard Woestmann endete.<br />
Das 175-jährige Jubiläum mit dem Königspaar Schulze Nordick<br />
wurde am 25. und 26. Juli 1987 gefeiert. Stand der 25. Juli ganz<br />
im Zeichen des Vogelschießens und des Königsballes, so<br />
beinhaltete der 26. Juli den festlichen Teil. Eine bayrische Kapelle<br />
aus Ebern gestaltete den Festgottesdienst und mit der Kapelle<br />
Schwartländer den nachfolgenden Zapfenstreich. Am Nachmittag<br />
erfreute sich die Bevölkerung an einem prächtigen Festumzug<br />
mit einer sich anschließenden Feierstunde im Saale Bathe.
Da sich die Generalversammlung 1963 gegen ein Schützenfest aussprach, kam vermehrt der Begriff<br />
„Kränzchen“ auf, der statt des Schützenfestes eine Abendveranstaltung mit Musik und Tanz vorsah. Dieses<br />
„Kränzchen“ hielt sich als Ausgleich für ausfallende Schützenfeste bis Ende des 20. Jahrhunderts.<br />
Auf eine neue Umgebung mussten sich Jakobi-Brüder und Mitglieder anderer Herberner Schützenvereine ab<br />
Juli 1965 einstellen. Die Holzvögel haben ihren Standort in der Vogelrute verlassen und warten nun darauf, auf<br />
dem von Jakobi-Brüdern und Bürgerschützen hergerichteten Schützenplatz am Haselbüschken von treffsicheren<br />
Schützen abgeschossen zu werden. Der Pachtvertrag für den neuen Schießplatz wurde mit der Graf von<br />
Merveldt’schen Verwaltung abgeschlossen und vom Vorstand der<br />
Jakobi-Bruderschaft unterschrieben.<br />
Die Einweihung und feierliche Übergabe fand am Sonntag, 25. Juli<br />
1965 während des Schießens um die Würde des Sonntagskönigs<br />
vom Bürgerschützenverein Herbern unter Anwesenheit der<br />
Reichsgräfin Ida von Merveldt und den Vorständen der Jakobi-<br />
Bruderschaft und des Bürgerschützenvereins statt. Unser Bild zeigt<br />
Reichsgräfin Ida von Merveldt am 25. Juli 1965 bei der feierlichen<br />
Übergabe des Graf Ferdinand von Merveldt Platzes an die<br />
Vorstandsmitglieder der Jakobi-Bruderschaft Herbern und des<br />
Bürgerschützenvereins 1822 Herbern.<br />
Die wesentlichen Programmpunkte der Bruderschaft blieben in den<br />
letzten Jahrzehnten, von Ausnahmen abgesehen, unverändert. Zu<br />
den immer wiederkehrenden Aktivitäten der Jakobi-Bruderschaft<br />
zählte das Tragen des Baldachins auf den 2 Prozessionen. Hier<br />
stellten sich in jedem Jahr 32 Jakobi-Brüder zur Verfügung.<br />
Weiterhin betrachtete der Vorstand es als angenehme Pflicht,<br />
Mitglieder bei Erreichung von bestimmten Geburtstagen persönlich<br />
zu besuchen und die Glückwünsche der Bruderschaft auszusprechen.<br />
Seit ca. Mitte der 70-er Jahre zeigte sich die Jakobi-Bruderschaft jährlich mit einem Verkaufsstand auf dem<br />
Herberner Weihnachtsbasar. Mit dem Erlös trug sie zur Abdeckung der entstehenden Kosten im Pfarrheim bei.<br />
Seit Jahren stellen sich Jakobi-Brüder zur Beaufsichtigung des Recyclinghofes zur Verfügung und zeigen<br />
hiermit ihre Verbundenheit zum Gemeinwohl. Abordnungen, bestehend aus Vorstandsmitgliedern,<br />
Königspaaren, Hofstaat und Jakobi-Brüdern sind bei Schützenfesten unserer befreundeten Vereine gern<br />
gesehene Gäste.
Generalversammlung März 1996<br />
Generationswechsel im inneren Vorstand. Aus ihrem Amt schieden als 1. Vorsitzender Anton Fleige nach<br />
11-jähriger Amtszeit und Franz Heye nach 16-jähriger Amtszeit aus. Die Aufgaben wurden übernommen von<br />
Kurt Nägeler, Bernhard Hörsting und Reinhard Hartwig. Unser Bild zeigt die erwähnten Personen mit Präses<br />
Pfr. Kruse.<br />
Auf den jährlich stattfindenden<br />
Generalversammlungen haben die Mitglieder<br />
einiges festzulegen. Berichte des Vorstandes<br />
anhören, über Neuaufnahmen zu befinden,<br />
Vorstände neu zu wählen und vieles andere mehr.<br />
Nach „getaner Arbeit“ schließt sich oft ein<br />
inoffizieller Versammlungsteil an, der nicht<br />
selten zeitlich den Rahmen des offiziellen Teils<br />
übertrifft. Hieraus leiten wir ab, dass auch dieser<br />
Versammlungspunkt wichtig ist, da er dazu<br />
beiträgt, dass Bruderschaftsleben zu fördern.
Nicht mehr wegzudenken aus dem Veranstaltungskalender ist das Damenkaffeetrinken. Seit 1997 treffen sich<br />
die Damen und Witwen der Jakobiner zu einem gemütlichen Nachmittag, um sich vom Vorstand mit Kaffee und<br />
Kuchen bedienen zu lassen. An dieser Veranstaltung, die alle zwei Jahre stattfindet, beteiligen sich ca. 60 - 80<br />
Frauen, die dieses Angebot zu schätzen wissen. Sie erschrecken nicht, wenn zur Unterhaltung statt der<br />
angekündigten 4 plötzlich 10 Musiker auftauchen, die Tische weggeräumt werden und sich eine nicht vermutete<br />
Tanzparty entwickelt.<br />
Guten Zuspruch fanden auch die von der Jakobi-Bruderschaft organisierten Pilgerfahrten, die teilweise von<br />
Pfarrer Kruse religiös begleitet wurden. Zielorte waren Klöster und Kirchen in Oberbayern, die Kathedrale in<br />
Santiago de Compostela, die Passionsspiele in Oberammergau.<br />
Zu einem der Höhepunkte der letzten Jahre zählte die offizielle<br />
Eröffnung eines Teilstückes des westfälischen Jakobsweges von<br />
Osnabrück bis Wuppertal. Über 500 Gäste trafen sich in Herbern<br />
mit einem hier kaum gesehenen Aufgebot an Medienvertretern,<br />
die von der Eröffnung berichteten.<br />
Mit Stolz kann die Jakobi-Bruderschaft Herbern auf dieses<br />
Ereignis zurückblicken. Diese Eröffnung in Herbern war nur<br />
möglich, weil die Bruderschaft in engem Kontakt mit dem<br />
Heimatverein Herbern in teilweise hartnäckigen und geduldigen<br />
Gesprächen und Präsentationen mit Vertretern des<br />
Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe erreicht hat, dass der<br />
Jakobsweg durch Herbern führt. Dass es die richtige<br />
Entscheidung war, bezeugen die bisher ca. 1.000 Jakobspilger,<br />
die sich in das Pilgerbuch in der St. Benediktus Pfarrkirche<br />
eingetragen haben und die Pilger, die fast täglich auf dem<br />
Herberner Teilstück des Jakobsweges anzutreffen sind.<br />
Auf dem nebenstehenden Bild bewacht die Statur des hl.<br />
Jakobus die Pilger auf ihrem Weg.
Der in den Festzeitschriften zum 150-jährigen und zum 175-jährigen Bestehen der Jakobi-Bruderschaft Herbern<br />
betonte Wahlspruch<br />
„Frohsinn und christliches Leben“<br />
hat auch heute noch nichts an Bedeutung verloren. Haben sich auch die Statuten geändert, hat sich auch die<br />
Wortwahl in manchen Situationen gewandelt, so haben diese Änderungen nicht an den Grundgedanken dieses<br />
Wahlspruches entscheidend gerüttelt. Auch wir haben heute in der uns oft hektisch erscheinenden Zeit keine<br />
Veranlassung, diesen Wahlspruch zu ignorieren. Er sollte uns helfen, dann und wann unser christliches Leben<br />
mit Frohsinn zu füllen. Die Festtage vom 27. bis 29. Juli 2012 sind dazu bestens geeignet.
Königspaar<br />
1987<br />
Franz & Leni<br />
Schulze Nordick<br />
Königspaar<br />
1991<br />
Josef & Gertrud<br />
Selhorst<br />
KÖNIGSPAARE SEIT DEM LETZTEN JUBILÄUMSFEST<br />
Königspaar<br />
1989<br />
Theo & Hedwig<br />
Wienecke<br />
Königspaar<br />
1993<br />
Heiner & Maria<br />
Grosserichter
Königspaar<br />
1995<br />
Georg & Christa<br />
Beerens<br />
Königspaar<br />
1999<br />
Karl &<br />
Anneliese<br />
Hönekop<br />
Königspaar<br />
2001<br />
Benedikt &<br />
Regina<br />
Selhorst<br />
Königspaar<br />
1997<br />
Bernhard &<br />
Marlis<br />
Schwartländer
Königspaar<br />
2003<br />
Heiner & Gabi<br />
Hammwöhner<br />
Königspaar<br />
2007<br />
Theo &<br />
Mechthild<br />
Weltermann<br />
Königspaar<br />
2005<br />
Benedikt & Jutta<br />
Angelkort<br />
Königspaar<br />
2009<br />
Hermann &<br />
Gerde-Marie<br />
Hülsmann
BRUDERSCHAFTSFAHNE IM JAHRE UNSERES 200-JÄHRIGEN BESTEHENS
DER KLEINE BRUDER DER GROSSEN KÖNIGSKETTE