Geschäftsbericht 2005 - Magdeburger ...
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
A Allgemeine Unternehmensdaten<br />
Seite 3<br />
B Kennzahlen<br />
Seite 4<br />
C Lagebericht<br />
Seite 5-25<br />
1. Geschäftsverlauf<br />
1.1 Branchenentwicklung/allgemeine Wirtschaftslage<br />
1.2 Grundstücks-, Wohnungs- und<br />
Gewerberaumbestand<br />
1.3 Mitgliederentwicklung<br />
1.4 Personal und Organisation<br />
1.5 Marketing<br />
1.6 Modernisierung und Instandhaltung<br />
1.7 Kredite und Fördermittel<br />
1.8 Leerstand<br />
1.9 Besondere Ereignisse nach dem Abschlussstichtag<br />
2. Lage der Genossenschaft<br />
2.1 Vermögenslage<br />
2.2 Finanzlage<br />
2.3 Ertragslage<br />
3. Voraussichtliche künftige Entwicklung<br />
4. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung<br />
D Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Seite 26–28<br />
E Anhang<br />
Seite 29–35<br />
1. Allgemeine Angaben<br />
2. Erläuterungen zu den Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden<br />
3. Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinnund<br />
Verlustrechnung<br />
3.1 Angaben zur Bilanz<br />
3.2 Angaben zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
4. Sonstige Angaben<br />
F Bericht des Aufsichtsrates<br />
Seite 36–37<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Inhaltsverzeichnis
A Allgemeine Unternehmensdaten<br />
1. Rechtliche Verhältnisse<br />
Firma: WG-<strong>Magdeburger</strong> Wohnungsbaugenossenschaft<br />
von 1893 eG<br />
Sitz/Anschrift: Magdeburg, Ulrichplatz 1, 39104 Magdeburg<br />
Gründung: 27.02.1893 (Bau- und Sparverein)<br />
Eintragung: GnR Amtsgericht Magdeburg, Reg.-Nr.: 28<br />
Satzung: Ersteintragung nach Wiedervereinigung am<br />
5. April 1991; Neufassung vom 7. Juli 2001, mit Eintragung<br />
am 5. Dezember 2001<br />
Geschäftszweck: Bewirtschaften, Errichten, Erwerben,<br />
Betreuen und Veräußern von Bauten in allen Rechts-<br />
und Nutzungsformen. Die Genossenschaft kann alle im<br />
Bereich der Wohnungswirtschaft, des Städtebaus und der<br />
Infrastruktur anfallenden Aufgaben übernehmen. Die Genossenschaft<br />
führt ihre Geschäfte nach den Grundsätzen<br />
der Wohnungsgemeinnützigkeit im Rahmen der Satzung.<br />
Geschäftsanteile: Die Höhe eines Geschäftsanteils<br />
beträgt 30,00 €.<br />
Haftungsverhältnisse: Die Mitglieder haften der<br />
Genossenschaft mit den übernommenen Geschäftsanteilen.<br />
Die Nachschusspflicht ist beschränkt auf eine<br />
Haftsumme von 1.100,00 € je Mitglied.<br />
Anzahl der Mitglieder: Am 31.12.<strong>2005</strong> hat die Genossenschaft<br />
6.152 Mitglieder.<br />
Haftsumme: Die Haftsumme per 31.12.<strong>2005</strong> beläuft<br />
sich auf 6.767.200,00 €.<br />
2. Organe der Genossenschaft<br />
Vertreterversammlung: 64 Vertreter zum 31.12.<strong>2005</strong><br />
und sieben Ersatzvertreter<br />
Aufsichtsrat: Karl Heinz Rädisch (Vorsitzender)<br />
Dennis Adam (stellv. Vorsitzender)<br />
Monika Stollberg (1. Schriftführerin)<br />
Jochen Hoppe (2. Schriftführer)<br />
Wolfgang Adam<br />
Günter Walkoff<br />
Norbert Michalski<br />
Vorstand: Christian Patzwahl (Vorsitzender des Vorstandes)<br />
Sandra Wartmann<br />
Heinz-Dieter Kreutzer (ausgeschieden zum 30.06.<strong>2005</strong>)<br />
Prokuristin: Margrit Giechau<br />
3. Steuerlicher Status<br />
Ertragsteuern: Steuerbefreite Vermietungsgenossenschaft<br />
mit partieller Steuerpflicht gemäß § 5 Abs. 1 Nr.<br />
10 KStG und § 3 Nr. 15 GewStG.<br />
Umsatzsteuer: Hinsichtlich der Umsatzsteuer (USt)<br />
werden die steuerbaren Umsätze der Regelbesteuerung<br />
unterworfen.<br />
4. Grundstücks-, Wohnungs- und<br />
Gewerbebestand<br />
Grundstücksbestand<br />
- bebaut 405.351 m²<br />
- unbebaut 85.169 m²<br />
Anzahl der Einheiten:<br />
- Wohnungen 4.697<br />
davon saniert 3.563<br />
teilsaniert 197<br />
unsaniert 330<br />
zum Verkauf bestimmt 607<br />
Der Wohnungsbestand gliedert sich in:<br />
Raumaufteilung Anzahl der Wohnungen<br />
1-R-Wohungen 192<br />
2-R-Wohungen 1.972<br />
3-R-Wohungen 2.096<br />
4-R-Wohungen 415<br />
5-R-Wohungen 21<br />
6-R-Wohungen 1<br />
Größenklassen Anzahl der Wohnungen<br />
Wohnfl. bis 39 m² 211<br />
Wohnfl. 39-48 m² 884<br />
Wohnfl. 48-65 m² 2.089<br />
Wohnfl. 65-75 m² 856<br />
Wohnfl. 75-90 m² 428<br />
Wohnfl. über 90 m² 229<br />
Alterstruktur der Wohngebäude Anzahl der Wohnungen<br />
1903-1918 608<br />
1919-1932 2.513<br />
1933-1949 1.168<br />
1950-1963 384<br />
1998 24<br />
- Gewerbliche Einheiten 67<br />
- Garagen u. Einstellplätze 365<br />
Wohn-/Nutzfläche in m² insgesamt 289.479<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Allgemeine Unternehmensdaten<br />
3<br />
A
B Kennzahlenübersicht<br />
Jahresabschlusskennzahlen<br />
4<br />
in <strong>2005</strong> 2004 2003 2002<br />
Bilanzsumme T€ 189.887,9 193.525,4 197.489,2 203.541,6<br />
Anlagevermögen T€ 179.927,7 183.066,5 185.673,5 192.372,0<br />
Anlageintensität % 94,8 94,6 94,0 94,5<br />
Eigenkapital T€ 69.642,9 69.984,0 70.018,0 69.950,8<br />
Eigenkapitalquote % 36,7 36,2 35,5 34,4<br />
Anlagevermögen T€ 179.927,7 183.066,5 185.673,5 192.372,0<br />
lang-/mittelfristiges Umlaufvermögen T€ 679,6 805,4 856,3 947,1<br />
Anlagendeckungsgrad % 100,9 100,5 100,2 97,5<br />
Zinsen für langfristiges Fremdkapital T€ 5.972,6 6.245,0 6.590,5 7.888,8<br />
lang-/mittelfristiges Fremdkapital T€ 112.523,8 115.513,3 118.652,9 130.551,3<br />
Fremdkapitalkostensatz % 5,3 5,4 5,6 6,0<br />
Jahresergebnis T€ -362,7 4,3 161,5 936,9<br />
Cashflow T€ 2.780,2 2.705,5 2.643,0 1.048,5<br />
Kapitaldienst<br />
Zinsen T€ 5.972,6 6.245,0 6.590,5 7.888,8<br />
Tilgung T€ 2.307,4 2.198,6 1.977,9 2.404,1<br />
Cashflow zur Tilgung % 120,5 123,1 133,6 43,6<br />
durchschnittliche Wohnfläche m² 285.428 292.892 313.136 321.237<br />
durchschnittliche Buchwerte der Wohnbauten €/qm Wfl. 501,67 496,35 469,18 468,49<br />
durchschnittliche Verschuldung €/qm Wfl. 394,23 394,39 378,92 406,40<br />
Wohnungswirtschaftliche Kennzahlen<br />
Sollmieten Wohnungen T€ 15.262,9 15.494,0 16.428,8 16.776,7<br />
durchschnittliche Sollmiete €/qm/Monat 4,46 4,41 4,37 4,35<br />
Wohn-/Nutzfläche per 31.12. m² 289.479 294.190 304.763 324.309<br />
Instanthaltungskosten T€ 1.986,8 1.766,4 1.763,7 1.014,5<br />
je qm Wohn- & Nutzfläche (ohne Rückstellungsbeeinflussungen) €/qm/WNfl. 6,86 6,00 5,79 3,13<br />
Fremdkapitalzinsen T€ 5.972,6 6.245,0 6.590,5 7.888,8<br />
je qm Wohn- & Nutzfläche €/qm/Monat 1,72 1,77 1,84 2,07<br />
Zinsanteil zur Nettoistmiete % 46,6 50,0 51,1 61,5<br />
Kapitaldienstanteil zur Nettoistmiete % 64,6 67,6 66,4 80,2<br />
Leerstand am Bilanzstichtag Whg. 946 1.063 1.307 1.432<br />
Leerstandsquote % 20,1 22,2 26,1 26,3<br />
Erlösschmälerungsquote % 17,3 20,7 22,8 23,0<br />
Mieterwechsel Whg. 449 456 579 538<br />
Neuvermietungen Whg. 521 514 446 462<br />
Fluktuationsquote % 9,6 9,6 11,5 10,6<br />
Vergabequote % 116,0 112,7 77,0 85,9<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Kennzahlenübersicht
C Lagebericht<br />
1. Geschäftsverlauf<br />
Gerd Kleidt (Mitgliedervertreter der 1893) und Sandra Wartmann (Vorstand) bei der<br />
Besichtigung der von Herrn Kleidt angeregten Straßensanierung der Jerichower Straße<br />
1.1 Branchenentwicklung/allgemeine<br />
Wirtschaftslage<br />
Die konjunkturelle Dynamik im Euroraum war im<br />
Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen auch im Jahr<br />
<strong>2005</strong> wieder sehr gering. Die Belebung der wirtschaftlichen<br />
Lage aus dem Jahr 2004 - mit einer Steigerung<br />
des Bruttoinlandsproduktes um 2,1 % - hat sich <strong>2005</strong><br />
mit einer Höhe von 1,3 % nicht weiter fortgesetzt. Die<br />
Binnennachfrage wurde im ersten Halbjahr <strong>2005</strong> durch<br />
den hohen Ölpreis gedämpft. Weiterhin sind in den<br />
einzelnen Mitgliedsstaaten recht differenzierte Entwicklungen<br />
zu beobachten.<br />
Der wirtschaftliche Aufschwung und die damit verbundenen<br />
belebenden Impulse in Deutschland, die im Jahr<br />
2004 zu verzeichnen waren, haben sich im vergangenen<br />
Jahr nicht weiter fortgesetzt. Deutschland befindet<br />
sich beim Wirtschaftswachstum innerhalb Europas<br />
wieder im hinteren Drittel und wird wie im Vorjahr vom<br />
Außenhandel getragen.<br />
Erfreulich war die Entwicklung in Sachsen-Anhalt.<br />
So stieg das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt im<br />
Jahr <strong>2005</strong> mit 0,9 % im Bundesdurchschnitt. Unter den<br />
neuen Bundesländern handelt es sich um den höchsten<br />
Anstieg. Das verarbeitende Gewerbe sowie Handel,<br />
Gastgewerbe und Verkehr trugen maßgeblich zu<br />
diesem Wachstum bei. Für das verarbeitende Gewerbe<br />
in Sachsen Anhalt wurde sogar deutschlandweit die<br />
höchsten Zuwachsraten registriert. Die Arbeitsproduktivität<br />
(preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je<br />
Erwerbstätigem) ist nominal mit 48.701 € die höchste<br />
der neuen Bundesländer.<br />
Die bedeutendste, konsumbeeinflussende Größe in<br />
Sachsen-Anhalt stellt weiterhin die hohe Arbeitslosigkeit<br />
dar. Der Arbeitsmarkt wird weiterhin durch die schwachen<br />
wirtschaftlichen Impulse beeinflusst. Die Verringerung<br />
der Arbeitslosenquote Sachsen-Anhalts von<br />
20,7 % auf 18,2 % von Dezember 2004 zum Dezember<br />
<strong>2005</strong> wird zu einem Grossteil von arbeitsmarktpolitischen<br />
Maßnahmen getragen. Diese leichte Entspannung<br />
ist zwar ein positives Signal, darf aber nicht über die im<br />
bundesdeutschen Vergleich immer noch zweitschlechteste<br />
Quote hinwegtäuschen. Die regionalen Unterschiede<br />
innerhalb des Landes sind hier erheblich. In der Stadt<br />
Magdeburg lag die Arbeitslosenquote im Dezember<br />
<strong>2005</strong> mit 16,4 % noch unter dem Landesdurchschnitt in<br />
Sachsen-Anhalt und deutlich unter dem Wert von<br />
20,4 % aus dem Dezember 2004. Dies resultiert aus<br />
einer nominalen Abnahme der Erwerbslosen von<br />
24.185 auf 19.035 bei gleichzeitiger Reduzierung der<br />
zivilen Erwerbspersonen von 118.675 auf 116.391.<br />
Nach Schätzungen des Statistischen Landesamtes<br />
in Halle beläuft sich die Bevölkerungszahl in Sachsen-<br />
Anhalt Ende <strong>2005</strong> auf 2,47 Millionen Personen. Der<br />
Bevölkerungsrückgang schwächt sich damit gegenüber<br />
dem Vorjahr von 29.000 auf 25.000 Personen ab, eine<br />
Trendwende ist aber immer noch nicht zu erkennen. In<br />
der Stadt Magdeburg stieg im gleichen Zeitraum die<br />
Sven Dobberahn (Geschäftsführer prima GmbH) und Sylvia Beust (Sekretärin des<br />
Vorstandes) im Archiv der 1893<br />
Zahl der Bevölkerung mit Hauptwohnsitz von 226.610<br />
auf 228.775. Vom Amt für Statistik der Landeshauptstadt<br />
Magdeburg konnte bis zum Zeitpunkt der Berichtserstellung<br />
aber noch keine Aussage dazu gemacht<br />
werden, in wieweit die Einführung der Zweitwohnsitzsteuer<br />
diese Zunahme positiv beeinflusst hat. Von einer<br />
Stabilisierung der Einwohnerzahlen in Magdeburg kann<br />
ausgegangen werden. Dies kann auf den Anstieg der<br />
Zuzugszahlen zurückgeführt werden. Laut City Report<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 5<br />
C
Region Magdeburg von Aengevelt-Research kann dies<br />
hauptsächlich auf die zunehmende Bedeutung Magdeburgs<br />
als Universitäts- bzw. Wissenschaftsstadt – mit<br />
hoher Anziehungskraft für Studenten, Wissenschaftler<br />
und Forscher – zurück geführt werden.<br />
Wie in den zurückliegenden Jahren beeinflusst die<br />
angespannte Arbeitsmarktlage die Nachfragesituation<br />
auf den ostdeutschen Wohnungsmärkten. Im Zusammenhang<br />
mit der wirtschaftlichen Entwicklung ist auch<br />
der demografische Wandel marktbeeinflussend und<br />
unterstützt den erkennbaren Trend, hin zu kleineren<br />
Wohneinheiten. Der Prozess der Suburbanisierung<br />
scheint aufgehalten und ein teilweiser Rückzug aus<br />
dem Umland nach Magdeburg ist zu erkennen.<br />
Die Hauptaufgabe der kommenden Jahre in der<br />
Wohnungswirtschaft in Sachsen-Anhalt und Magdeburg<br />
wird in der Bereitstellung von bezahlbarem<br />
Wohnraum, für die individuellen Zielgruppen von den<br />
jungen Menschen, über Familien, bis hin zur immer<br />
weiter wachsenden Nachfrage nach Wohnungen für<br />
ältere Menschen liegen. Dies erfordert aber auch die<br />
weitere Umsetzung der Stadtumbaukonzepte mit dem<br />
Hauptgewicht auf Abriss und Rückbau.<br />
1.2 Grundstücks-, Wohnungs- und<br />
Gewerberaumbestand<br />
Die im Sanierungskonzept mit den Gläubigerbanken<br />
getroffene Vereinbarung hinsichtlich der notwendigen<br />
Verkäufe von Gebäuden hat die Genossenschaft weiter<br />
umgesetzt.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr <strong>2005</strong> hat die<br />
Genossenschaft 3 Kaufverträge für 274 Wohnungen,<br />
Petra Redlich (Kundenbetreuerin Vermietungsmanagement) im Beratungsgespräch mit<br />
Katja Rosenhayn und Heiko Hanack<br />
6 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
ein Reihenhaus und 7 gewerblich genutzte Einheiten<br />
abgeschlossen. Hierbei handelt es sich um Verkäufe<br />
von Beständen aus den Stadtgebieten östliche Leipziger<br />
Straße, Eichenweiler und Rothensee. Des Weiteren<br />
konnte bis zum Zeitpunkt der Berichtserstellung ein<br />
Kaufvertrag für die Otto-Richter-Straße beurkundet<br />
werden. Für eine Grundstücksfläche von 11.543 m²,<br />
293 Wohnungen und 8 gewerblich genutzte Einheiten<br />
sowie einem Erbbaurecht konnte ein Kaufpreis in Höhe<br />
von 1.650 T€ vertraglich vereinbart werden.<br />
Leider musste der am 13.07.<strong>2005</strong> geschlossene<br />
Kaufvertrag für das Gebiet Rothensee (274 Wohnungen<br />
und 6 Gewerbeeinheiten) rückabgewickelt<br />
werden, da der fällig gestellte Kaufpreis nicht gezahlt<br />
wurde. Mit der Löschung der Auflassungsvormerkungen<br />
am 22.03.2006 ist die Rückabwicklung abgeschlossen.<br />
Für die verbleibenden zwei Grundstücke mit einer<br />
Grundstücksfläche von 1.544 m² und einer Wohn-<br />
und Nutzfläche von 501,34 m² sind im Geschäftsjahr<br />
Kaufpreise in Höhe von 393 T€ eingegangen. Darüber<br />
hinaus sind aus bereits in 2004 beurkundeten<br />
Kaufverträgen Kaufpreiszahlungen über 571 T€ der<br />
Genossenschaft zugeflossen. Die Grundstücksfläche<br />
von 7.668 m² und 67 Wohnungen sind mit Nutzen-<br />
Lasten-Übergang im Berichtsjahr <strong>2005</strong> bilanziell<br />
abgegangen.<br />
1.3 Mitgliederentwicklung<br />
Die Genossenschaft hatte am Bilanzstichtag insgesamt<br />
6.152 eingetragene Mitglieder. Die Anzahl der Mitglieder<br />
ist damit im Vergleich zum Vorjahr um 69 (1,1 %)<br />
gesunken, welche überwiegend aus den Wohnungsverkäufen<br />
der Vorjahre resultieren.<br />
Auf Grund nicht gezahlter Nutzungsgebühren sowie<br />
unbekannter Aufenthalte mussten durch den Vorstand<br />
41 Ausschlüsse ausgesprochen werden.<br />
Die Zahl der im Geschäftsjahr ausgesprochenen<br />
Kündigungen (225) liegt wesentlich unter der Zahl der<br />
im Geschäftsjahr wirksam gewordenen Kündigungen<br />
(322). Positiv zu werten ist, dass die Genossenschaft<br />
nach wie vor mehr Mitglieder als Wohnungen hat, was<br />
darauf schließen lässt, dass die Wohnungsvermietung<br />
durch die Verpflichtung zur Zeichnung von Genossenschaftsanteilen<br />
nicht sehr beeinträchtigt wird.
Die Mitgliederentwicklung zeigt deutlich positive Tendenzen,<br />
was in der nachfolgenden Tabelle verdeutlicht<br />
wird.<br />
siehe Tabelle Mitgliederentwicklung<br />
Das Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder<br />
ist trotz gesunkener Mitgliederzahl konstant geblieben.<br />
Die Zahl der wirksam gewordenen Kündigungen<br />
hat sich im Vergleich zum Vorjahr um ca. 3 % und die<br />
Zahl der ausgesprochenen Kündigungen um ca. 17 %<br />
reduziert, während die Zahl der Zugänge im Vergleich<br />
zum Vorjahr konstant geblieben ist. Absolut übersteigt<br />
die Zahl der im Berichtsjahr unterschriebenen Beitrittserklärungen<br />
die Zahl der eingegangenen Kündigungsschreiben<br />
um mehr als 150.<br />
1.4 Personal und Organisation<br />
Zum Bilanzstichtag beschäftigte die Genossenschaft 24<br />
Mitarbeiter, darunter zwei Mitarbeiter mit befristeten<br />
Arbeitsverträgen sowie zwei Vorstandsmitglieder. Darüber<br />
hinaus wurde eine Praktikantin beschäftigt.<br />
Es ergibt sich folgende Struktur:<br />
Funktion Anzahl der Mitarbeiter<br />
Mitglieder des Vorstandes 2<br />
Sekretariat<br />
Kundenbetreuung<br />
1<br />
- Servicemanagement 9<br />
- Vermietungsmanagement 7<br />
Gebäude- und Projektmanagement 2<br />
Rechnungswesen und Controlling 5<br />
Wie im Vorjahresbericht bereits angekündigt, haben<br />
wir seit dem 1. Februar <strong>2005</strong> einen Haushandwerker<br />
und seit dem 1. Juni <strong>2005</strong> eine qualifizierte Bilanzbuchhalterin<br />
eingestellt. Ferner waren bis zum Auscheiden<br />
Mitgliederentwicklung<br />
des Vorstandes, Herrn Heinz Kreutzer zum 30. Juni<br />
<strong>2005</strong>, drei Vorstandsmitglieder bestellt.<br />
Darüber hinaus wurde am 1. November <strong>2005</strong> eine<br />
Mitarbeiterin befristet für ein Jahr als Vertretung für<br />
eine in Mutterschutz befindliche Mitarbeiterin des<br />
Bereiches Rechnungswesen eingestellt. Zusätzlich ist<br />
die Mitarbeiterin für den Einsatz der Datenübernahme<br />
der in 2006 bevorstehenden Softwareumstellung<br />
vorgesehen.<br />
Renate Selle (zuständig für Rechtsfragen) und Bernd Guntermann (Rechtsanwalt) bei<br />
der Durchsicht von Mieterakten<br />
Die Genossenschaft hat seit 1991 mit der wohnungswirtschaftlichen<br />
Anwendersoftware GES gearbeitet.<br />
Da diese vom Systemhaus nicht weiter gepflegt<br />
wird, sind die Anwender gezwungen, von der alten<br />
Software auf eine neue umzustellen, wobei vom Softwarehaus<br />
ein Nachfolgeprodukt angeboten wird. Die<br />
1893 hat die Gelegenheit genutzt, zu einem anderen<br />
Anbieter zu wechseln. Der Entscheidung wurde folgendes<br />
Anforderungsprofil zugrunde gelegt: Übersichtlichkeit,<br />
schnelle Verarbeitung, leichtes Handling,<br />
Anwendungsfreundlichkeit, eine große Auswahl an<br />
Auswertungen und die Möglichkeit, selbst Auswertungen<br />
zu entwickeln, Kostenreduzierung und „last but not<br />
least“ ein zuverlässiger Vertragspartner als Garant für<br />
einen langfristigen guten Service.<br />
Zum Jahresende <strong>2005</strong> wurde der Vertrag über das<br />
Microsoft Business Solution-Navision mit dem integrier-<br />
Mitgliederentwicklung 31.12.<strong>2005</strong> 31.12.2004 31.12.2003<br />
Zahl der Mitglieder 6.152 6.221 6.321<br />
Abgänge im Geschäftsjahr 447 474 546<br />
Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder in T€ 2.654 2.655 2.646<br />
Zahl der wirksam gewordenen Kündigungen im Geschäftsjahr 322 331 409<br />
Zahl der ausgesprochenen Kündigungen im Geschäftsjahr 225 270 342<br />
Zugänge im Geschäftsjahr 378 374 254<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 7<br />
C
Mike Lederer (DATEs), Christian Gramm (DATEs), Ingmar Bonath (Abteilungsleiter<br />
Marketing) und Jörg Segler (DATEs) bei der Abstimmung zum Layout der neuen<br />
Werbekampagne<br />
ten „Immobilienmanagement RELion“ abgeschlossen.<br />
Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung haben die vorbereitenden<br />
Maßnahmen und Probeläufe begonnen.<br />
Parallel dazu werden die bestehenden Daten auf ihre<br />
Aktualität hin überprüft und teilweise neu strukturiert.<br />
Die Umstellung erfolgt am 01.09.2006, innerhalb des<br />
Geschäftsjahres, jedoch zu einem günstigen Zeitpunkt<br />
hinsichtlich Betriebskostenabrechnung oder Jahresabschlussarbeiten.<br />
Nach dem Systemwechsel wird<br />
die Genossenschaft jährlich voraussichtlich 100 T€ an<br />
Verwaltungskosten einsparen.<br />
1.5 Marketing<br />
Die Hauptaufgabe unserer Marketingaktivitäten<br />
bestand in den vergangenen Jahren darin, den Bekanntheitsgrad<br />
unserer Genossenschaft deutlich zu<br />
erhöhen und „die 1893“ als eigenständige Marke zu<br />
etablieren. Dies ist gelungen. Darüber hinaus waren<br />
unsere Werbeaktionen immer darauf ausgerichtet,<br />
unser Alleinstellungsmerkmal als mit Abstand größter<br />
Vermieter von innerstädtischen, sanierten Altbauwohnungen<br />
hervorzuheben. Auch in diesem Bereich haben<br />
wir deutliche Fortschritte erzielt. Allerdings müssen wir<br />
uns immer bewusst sein, dass sich in Ostdeutschland<br />
die überwiegende Anzahl der Wohnungsbaugenossenschaften<br />
erst ab 1955 gegründet hat. Diese Genossenschaften<br />
verfügen in der Regel über keine oder nur<br />
sehr wenige Wohngebäude, die nicht in industrieller<br />
Bauweise errichtet sind. Deshalb darf es auch nicht verwundern,<br />
wenn Wohnungssuchende mit dem Wunsch<br />
nach individueller, gehobener Wohnqualität, wie sie<br />
am häufigsten in historisch gewachsenen Quartieren<br />
zu finden ist, sich nicht als erstes an einen genossenschaftlichen<br />
Vermieter wenden. Wir müssen also weiter<br />
deutlich und beharrlich herausstellen, dass unsere<br />
8 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
Wohnungen anders und besser sind, als man vielleicht<br />
spontan vermutet.<br />
Zum Zeitpunkt der Berichtserstellung erarbeiten wir<br />
zusammen mit der von uns beauftragten Werbeagentur<br />
ein neues Werbekonzept für die kommenden zwei<br />
Jahre. Noch in diesem Sommer werden wir hiermit<br />
erstmals im öffentlichen Stadtraum und allen <strong>Magdeburger</strong><br />
Printmedien in Erscheinung treten. Der Leitgedanke<br />
dieses Werbekonzeptes folgt dem allgemeinen<br />
Trend der Individualisierung und dem Wunsch nach<br />
Verwirklichung der eigenen Bedürfnisse. Unter dem<br />
Motto „Freiräume!“ werden wir in vielfältiger Form zum<br />
Ausdruck bringen, dass wir genau diese individuellen<br />
Wünsche unserer Kunden kennen, gutheißen und<br />
erfüllen können.<br />
Wir sind der Überzeugung, dass die Qualität einer<br />
Wohnung mit der Angabe der Zimmeranzahl, m² Wfl.<br />
und einem Hinweis, ob Küche und Bad ein Fenster<br />
besitzen oder nicht, heute nicht mehr ausreichend<br />
beschrieben ist. Viel wichtiger scheint uns, glaubhaft zu<br />
vermitteln, mit der Verlässlichkeit eines guten Freundes<br />
bei der Suche nach „genau Die will ich haben!“<br />
mitzuhelfen.<br />
1.6 Modernisierung und Instandhaltung<br />
Auch im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> konzentrierten sich unsere<br />
Aktivitäten in diesem Bereich sowohl auf die Werterhaltung<br />
der Gebäudesubstanz als auch auf die Wertverbesserung<br />
der Wohnungen, Gebäude und Außenanlagen.<br />
Die Kosten der Instandhaltung untergliedern wir<br />
hierbei inhaltlich in die Bereiche „operativ“ (Beseitigung<br />
von akuten Mängeln nach Erfordernis) und<br />
„planmäßig“ (Beseitigung von Mängeln nach Priorität<br />
bzw. vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung von<br />
künftigen Mängeln). Die operative Instandhaltung umfasst<br />
im Wesentlichen anfallende Reparaturleistungen.<br />
Hier wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr Aufträge<br />
im Wert von 580 T€ abgewickelt.<br />
In <strong>2005</strong> wurden erstmalig detaillierte Bestandsaufnahmen<br />
in einzelnen Quartieren in einer neuen Form<br />
durchgeführt. Bei diesem von uns als „Quartiersbegehungen“<br />
bezeichneten Verfahren sind sowohl technische<br />
und kaufmännische Mitarbeiter als auch externe
Fachleute und - nicht zuletzt - engagierte Mieter der<br />
jeweiligen Wohngebiete gleichermaßen beteiligt.<br />
Wir haben uns dabei das Ziel gesetzt, den Zustand der<br />
Gebäudesubstanz umfassend zu analysieren, Mängel<br />
aufzunehmen, kostenseitig zu bewerten sowie die<br />
Maßnahmen je nach Dringlichkeit im Rahmen unserer<br />
finanziellen Möglichkeiten zeitlich einzuordnen. Im<br />
Anschluss werden festgestellte Mängel, welche die Gebäude<br />
in ihrer Substanz gefährden können, kurzfristig<br />
beseitigt und Verbesserungsmaßnahmen durchgeführt,<br />
die mit geringem Aufwand einen spürbaren Vorteil<br />
bewirken. Die übrigen durchzuführenden Maßnahmen<br />
werden dokumentiert und in die kurz- und mittelfristige<br />
Planung aufgenommen. Im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> wurden<br />
die Wohnanlagen Raguhner Straße, Albert-Vater-Straße,<br />
Leipziger Straße bis Wiener Straße und Kutzstraße bis<br />
Wilhelm-Niemann-Straße umfassend untersucht.<br />
Im Ergebnis dieser Quartiersbegehungen wurden<br />
durch die Genossenschaft kurzfristig Aufträge in Höhe<br />
von 114 T€ ausgelöst. Maßnahmen wie die Neugestaltung<br />
des Wohnumfeldes, der Einbau von neuen<br />
Fenstern und weitere erforderliche Maßnahmen konnten<br />
witterungsbedingt nicht mehr im Geschäftsjahr<br />
realisiert werden. Dementsprechend wurden 138 T€<br />
in den Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung<br />
berücksichtigt. Diese Maßnahmen wurden im Rahmen<br />
einer öffentlich beschränkten Ausschreibung bis zum<br />
Zeitpunkt der Berichterstattung beauftragt. Des Weiteren<br />
wurden Aktivitäten wie Sperrmüllberäumungen von<br />
Böden und Kellern sowie gemeinschaftliche Pflege von<br />
Freiflächen - auch unter Nutzung der städtischen Aktion<br />
„Magdeburg putzt sich“ – organisiert und begleitet.<br />
Zur nachhaltigen Verbesserung der Wohnzufriedenheit<br />
in bewohnten Wohnungen hat die Genossenschaft<br />
im Berichtsjahr 48 T€ investiert. Mit diesen von uns<br />
als „Halteinvestitionen“ bezeichneten Maßnahmen<br />
wurden in diversen Wohnungen auf Wunsch der Mieter<br />
Bäder neu gestaltet sowie Fußböden und Zimmertüren<br />
erneuert.<br />
Ebenso wie im vorangegangenen Geschäftsjahr<br />
wurden in den Ausbau von Leerwohnungen auch<br />
in <strong>2005</strong> ca. 1,1 Mio. € investiert. 254 Wohnungen<br />
konnten mit diesen Mitteln ausgebaut und zur Wiedervermietung<br />
bereitgestellt werden. Der zur Steuerung<br />
dieser Prozesse von uns entwickelte „Bauelementekatalog“<br />
mit pauschalierten Einheitspreisen für alle teilneh-<br />
menden Bauunternehmen, hat sich bewährt. Für das<br />
laufende Geschäftsjahr konnten bis zum Zeitpunkt der<br />
Berichtserstellung Firmen aller Gewerke in ausreichender<br />
Anzahl vertraglich gebunden werden. Ergänzend<br />
hierzu hat die Genossenschaft einen Haushandwerker<br />
im Bereich Maler- und Bodenbelagsarbeiten eingestellt.<br />
Durch die Durchführung von Schönheitsreparaturen<br />
im Auftrag unserer Mieter wurde die Palette unserer<br />
Dienstleistungen erweitert. Insbesondere ältere Mieter<br />
haben hiervon rege Gebrauch gemacht.<br />
Allard von Arnim (Bauunternehmer) und Elke Herzog (Abteilungsleiterin Projektmanagement)<br />
während der Bauberatung zum Projekt Albert-Vater-Straße<br />
Im Bereich der aktivierungsfähigen Investitionen<br />
wurden durch uns im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
Maßnahmen im Wert von 859 T€ umgesetzt. In der<br />
Innsbrucker Straße 2–6 wurden das Dach, die Fassade,<br />
die Balkonanlagen und die Treppenhäuser erneuert.<br />
Alle 24 Wohnungen wurden an die zentrale Warmwasseraufbereitung<br />
angeschlossen und erhielten neue<br />
Bäder. Die 17 leeren Wohnungen wurden in diesem<br />
Zusammenhang ausgebaut und konnten bereits vor<br />
der Fertigstellung zu 100 % vermietet werden. In der<br />
Semmelweisstraße 3-11 und in der Leipziger Straße 22<br />
und 23 wurden Balkonanlagen errichtet. Die im Vorjahr<br />
begonnenen Sanierungsmaßnahmen in der Schmidtstraße,<br />
im Westernplan und in der Rosenthalstraße<br />
wurden von der Genossenschaft abgeschlossen.<br />
Im Bereich Außenanlagen konnten die seit Jahren<br />
geplanten 14 Stellplätze in Brückfeld im Berichtsjahr<br />
errichtet werden. Die Genossenschaft investierte 36 T€<br />
in diese Maßnahme, deren Realisierung unter Berücksichtigung<br />
der Auflagen der Unteren Denkmalschutzbehörde<br />
erfolgte. Alle Stellplätze sind zum Zeitpunkt der<br />
Berichtserstellung vermietet.<br />
Durch den Prüfungsverband Sachsen – Anhalt wurde<br />
in unserem Auftrag eine technische Sonderprüfung<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 9<br />
C
durchgeführt. Inhaltlich wurden die Planung, Ausschreibung<br />
und Vergabe, Kosten – Leistungsverhältnis<br />
sowie die Qualität der Bauausführung für das Projekt<br />
Innsbrucker Straße untersucht. Im Ergebnis bescheinigt<br />
der Prüfer, der Genossenschaft die Ordnungsmäßigkeit<br />
des Verfahrens, das Funktionieren vorhandener<br />
Kontrollsysteme sowie ein überdurchschnittlich gutes<br />
Kosten- Leistungsverhältnis.<br />
1.7 Kredite und Fördermittel<br />
Die Darlehensstruktur der Genossenschaft wurde im<br />
Rahmen der Vereinbarungen mit den Gläubigerbanken<br />
nach dem 7. Oktober 2002 neu gestaltet. Einer der<br />
wesentlichen Punkte des Sanierungskonzeptes, die<br />
Leistung von Sondertilgungen in Höhe von insgesamt<br />
10,1 Mio. €, hat unsere Genossenschaft bereits mit der<br />
letzten Zahlung im November 2004 vollständig erfüllt.<br />
Der Kapitaldienst konnte im Vergleich zum Vorjahr von<br />
ca. 8,4 Mio. € auf ca. 8,3 Mio. € abgesenkt werden.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> wurden bei drei Gläubigerbanken<br />
6 Darlehen mit einer Restvaluta von 4,4 Mio. €<br />
prolongiert. Auf Grund des günstigen Zinsniveaus am<br />
Kapitalmarkt wird sich der Kapitaldienst bei annähernd<br />
gleicher Tilgungsleistung um ca. 104 T€ p. a. absenken.<br />
Es wurden Zinsbindungsfristen bis zum Jahr 2015 vereinbart.<br />
Im Februar konnte ein Darlehen mit auslaufender<br />
Zinsbindung in Höhe von 729 T€ zurückgeführt werden,<br />
was die Kapitaldienstbelastung weiter positiv beeinflusst.<br />
Das zur Sanierung der Objekte Goethestraße/<br />
Alexander-Puschkin-Straße und Schmidtstraße abgeschlossenen<br />
Darlehen in Höhe von 1 Mio. € wurde<br />
im September mit der Auszahlung des noch offenen<br />
Restbetrages in Höhe von 49 T€ voll valutiert. Mit der<br />
einsetzenden Tilgung erhöht sich bei diesem Darlehen<br />
der Kapitaldienst um 20,8 T€ p. a.<br />
Die über die vertraglich vereinbarten Förderungen<br />
gem. § 88 des II. WoBauG sowie den zugrunde<br />
liegenden Richtlinien aus Mitteln des Landes Sachsen-<br />
Anhalt bewilligten Baudarlehen sind für die Dauer von<br />
zehn Jahren, gerechnet ab Erteilung der Bewilligungsbescheide,<br />
zinslos gewährt worden. Ab dem 11. Jahr<br />
sollten die Restdarlehen mit dem zu diesem Zeitpunkt<br />
marktüblichen Zins, höchstens jedoch mit 7 % p. a.<br />
verzinst werden. Die Tilgungsraten werden sich im Gegenzug<br />
von 4 % auf 2 %, die Verwaltungskostensätze<br />
von 0,5 % auf 0,25 % absenken.<br />
10 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
In einem Erlass hat das Ministerium für Bau und<br />
Verkehr, nach Abstimmung mit dem Ministerium der<br />
Finanzen, nunmehr Zinskonditionen in Abweichung zu<br />
den bisherigen Verzinsungsregelungen der Wohnungsbauförderrichtlinie<br />
festgelegt.<br />
Danach gilt ab dem Jahr 2007 nach dem Auslaufen<br />
der Zinsfreiheit generell ein Zinssatz in Höhe von<br />
2,5 %. Dieser Zinssatz wird bis zum Ablauf des Jahres<br />
2015 festgeschrieben. Für unsere Genossenschaft<br />
bedeutet das Planungssicherheit zu zinsgünstigen<br />
Konditionen für die Zukunft. Auf Grund der guten<br />
Zinskondition und des gleichzeitigen Absenkens der<br />
Tilgungsraten und Verwaltungskostensätze um jeweils<br />
die Hälfte, wird sich der Kapitaldienst für die Baudarlehen<br />
unwesentlich um ca. 4.700 € p. a. erhöhen.<br />
Im Bereich Fördermittel wurden die entsprechend<br />
der Auszahlungspläne fälligen Aufwendungszuschüsse<br />
in Höhe von ca. 589 T€ seitens der Investitionsbank<br />
Sachsen-Anhalt für das Jahr <strong>2005</strong> gezahlt. Die noch<br />
offenen ca. 2,6 Mio. € werden bis zum Jahr 2017 mit<br />
jährlich abfallenden Beträgen fällig.<br />
1.8 Leerstand<br />
31.12.<strong>2005</strong> 31.12.2004<br />
gesamt leer Quote gesamt leer Quote<br />
Kernbestand saniert 3.563 165 4,63 3.543 261 7,37<br />
Kernbestand teilsaniert 197 92 46,70 223 92 41,26<br />
Kernbestand unsaniert 330 249 75,45 324 233 71,91<br />
Kernbestand gesamt 4.090 506 12,37 4.090 586 14,33<br />
Verkaufsbestand 607 440 72,49 681 477 70,04<br />
Gesamtbestand 4.697 946 20,14 4.771 1.063 22,28<br />
* Veränderungen der Bestandszahlen im Kernbestand ergeben sich<br />
u. a. durch Wohnungszusammenlegung, Wohnungstrennung oder<br />
Änderung der Nutzungsart. So wurden zum Beispiel die 24 Wohnungen<br />
der Innsbrucker Straße 2-6 nach ihrer Sanierung aus der Rubrik<br />
Kernbestand teilsaniert in saniert überführt.<br />
Der Wohnungsleerstand ist über den Gesamtbestand<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr weiter gesunken. Das<br />
gesetzte Ziel, dass im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> im sanierten<br />
Kernbestand über 95 % der Wohnungen vermietet<br />
sind, wurde erreicht. Mit einer Reduzierung des Leerstandes<br />
in diesem Bereich von 261 auf 165 Wohnungen<br />
beträgt der Leerstand am 31.12.<strong>2005</strong> 4,63 %.
Lutz Heuer (Prüfungsleiter VdWg) und Margit Giechau (Prokuristin) während der<br />
Prüfung des Jahresabschlusses<br />
Dieser Erfolg ist auf ein aktives Vermietungsmanagement<br />
und den marktgerechten Ausbau der Leerwohnungen<br />
im abgelaufenen Berichtsjahr zurückzuführen.<br />
So wurden von den 254 Wohnungen, welche <strong>2005</strong><br />
ausgebaut wurden, bis zum Zeitpunkt der Berichtserstellung<br />
249 vermietet. Die Vermietungserfolge sind in<br />
allen Quartieren des sanierten Kernbestandes erreicht<br />
worden. Der Bereich östliche Leipziger Straße, mit einer<br />
Verringerung des Leerstandes um 48 Wohnungen, soll<br />
hier allerdings besonders herausgehoben werden.<br />
Die sehr positive Entwicklung wurde auf den<br />
Gesamtbestand gesehen auch im Jahr <strong>2005</strong> wieder<br />
durch die noch nicht nachfragegerecht ausgestatteten<br />
Übersicht über Vermögen und Kapital<br />
Wohnungen im teilsanierten und unsanierten sowie<br />
dem Verkaufsbestand gehemmt.<br />
1.9 Besondere Ereignisse nach dem<br />
Abschlussstichtag<br />
Nach dem Abschlussstichtag und bis zum Zeitpunkt der<br />
Berichtserstellung sind keine besonderen Ereignisse<br />
eingetreten oder Sachverhalte bekannt geworden, die<br />
eine Bestandsgefährdung der Genossenschaft zur Folge<br />
hätten. Alle sonstigen Geschehnisse innerhalb des vorgenannten<br />
Zeitraumes, die für die Beurteilung der Lage<br />
der Genossenschaft von Bedeutung sind, werden in<br />
der Lageberichtserstattung genannt und umfangreich<br />
erläutert.<br />
2. Lage der Genossenschaft<br />
2.1 Vermögenslage<br />
Der Rückgang an Gesamtvermögen und Gesamtkapital<br />
beträgt im Vergleich zum Vorjahr 2,0 %.<br />
Die Vermögenslage des Unternehmens hat sich wie<br />
folgt entwickelt:<br />
31.12.<strong>2005</strong> 31.12.2004 Veränderungen<br />
T€ % T€ % T€<br />
Aktiva<br />
Anlagevermögen<br />
Umlaufvermögen<br />
179.927,7 94,8 183.066,5 94,6 -3.138,8<br />
lang-/mittelfristig 679,6 0,4 805,4 0,4 -125,8<br />
kurzfristig 9.266,4 4,8 9.646,3 5,0 -379,9<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 14,2 0,0 7,2 0,0 7,0<br />
Gesamtvermögen 189.887,9 100,0 193.525,4 100,0 -3.637,5<br />
Passiva<br />
Eigenkapital<br />
Rückstellungen<br />
69.642,9 36,7 69.984,0 36,2 -341,1<br />
lang-/mittelfristig 345,7 0,2 345,7 0,2 0,0<br />
kurzfristig<br />
Verbindlichkeiten<br />
683,3 0,4 827,6 0,4 -144,3<br />
lang-/mittelfristig 112.178,1 59,1 114.438,6 59,0 -2.260,5<br />
kurzfristig 7.036,5 3,6 7.929,5 4,2 -893,0<br />
Rechnungsabgrenzungsposten 1,4 0,0 0,0 0,0 1,4<br />
Gesamtkapital 189.887,9 100,0 193.525,4 100,0 -3.637,5<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 11<br />
C
Beim Anlagevermögen ist ein Rückgang um 3.138,8 T€<br />
zu verzeichnen, der auf die planmäßigen Abschreibungen<br />
(3.092,1 T€) zurückzuführen ist. Weiterhin erfuhr<br />
das Anlagevermögen eine Schmälerung durch Immobilienverkäufe<br />
(957,8 T€) und Buchwertabgänge der<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung in Höhe von<br />
8,3 T€. Gegenläufig wirken Zugänge in Höhe von<br />
919,4 T€ aus Modernisierungsmaßnahmen in die<br />
Immobilienbestände und Neuanschaffungen in der<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung.<br />
Anlagenintensität (Anlagevermögen: Bilanzsumme)<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
(%) (%) (%)<br />
Anlagenintensität 94,8 94,6 94,0<br />
Bei der Anlagenintensität handelt es sich um einen<br />
für die Wohnungswirtschaft typischen Prozentsatz.<br />
Für das Geschäftsjahr <strong>2005</strong> ergibt sich der Anlagendeckungsgrad<br />
nach folgender Formel:<br />
Anlagendeckungsgrad = Eigenkapital + lang-/mittelfristiges<br />
Fremdkapital : Anlagevermögen + lang-/mittelfristiges<br />
Umlaufvermögen<br />
Per 31.12.<strong>2005</strong> ist der Anlagendeckungsgrad mit<br />
100,9 % ermittelt. Damit ist das Anlagevermögen<br />
durch Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital<br />
vollständig gedeckt.<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
(%) (%) (%)<br />
Anlagendeckungsgrad 100,9 100,5 100,2<br />
Anett Zimmer (Finanzbuchhaltung), Angelika Pöhlert (Prüfungsassistentin VdWg),<br />
Cornelia Balarin (Finanzbuchhaltung) und Nicol Neubert (Prüfungsassistentin VdWg)<br />
im Abstimmungsgespräch zum Jahresabschluss<br />
12 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
Die Eigenkapitalquote (Anteil des Eigenkapitals am<br />
Gesamtkapital) hat sich wie folgt entwickelt:<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
(%) (%) (%)<br />
Eigenkapitalquote 36,7 36,2 35,5<br />
Die Verbesserung hat sich durch die Verringerung<br />
der Kreditverbindlichkeiten ergeben.<br />
Das lang- und mittelfristige Fremdkapital hat sich<br />
insgesamt um 2.260,5 T€ verringert, resultierend im<br />
Wesentlichen aus den planmäßigen Tilgungen über<br />
2.307 T€ sowie einen Darlehenszugang (Restvalutierung)<br />
in Höhe von 49 T€.<br />
Um den Fremdkapitalkostensatz des Geschäftsjahres<br />
mit den Vorjahren vergleichen zu können, wurden<br />
die in Vorjahren aus dem langfristigen Bereich in den<br />
kurzfristigen Bereich umgegliederten Sondertilgungen<br />
hinzugerechnet.<br />
Der Fremdkapitalkostensatz berechnet sich dementsprechend<br />
nach folgender Formel:<br />
Fremdkapitalkostensatz (Zinsen für lang-/mittelfristiges<br />
Fremdkapital : lang-/mittelfristiges Fremdkapital<br />
zum Stichtag + Sondertilgungen im Geschäftsjahr<br />
+ umgegliederte Sondertilgung in den kurzfristigen<br />
Bereich zum Stichtag)<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
(%) (%) (%)<br />
Fremdkapitalkostensatz 5,3 5,4 5,6<br />
Der Fremdkapitalkostensatz hat sich auch im Wirtschaftsjahr<br />
<strong>2005</strong> entsprechend unserer Zielstellung aus<br />
dem Sanierungskonzept weiter verbessert.<br />
Die Vermögens- und Kapitalverhältnisse sind grundsätzlich<br />
geordnet.<br />
Zur Vermögenslage wird ergänzend angemerkt,<br />
dass nach den objektiven Tatsachen im Aufstellungszeitpunkt<br />
des Jahresabschlusses von der Fortführung<br />
der Genossenschaft ausgegangen wird und damit die<br />
Bilanzierung zu Fortführungswerten gemäß § 252 Abs.<br />
1 Nr. 2 HGB erfolgt.
Finanzlage<br />
2.2 Finanzlage<br />
31.12.<strong>2005</strong><br />
T€<br />
Anschließend an das erfolgreiche Geschäftsjahr 2004<br />
konnte auch im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> die Liquidität<br />
weiter verbessert werden, was die oben abgebildete<br />
Gegenüberstellung kurzfristiger Vermögens- und<br />
Schuldteile aufzeigt.<br />
Der stichtagsbezogene Liquiditätsstatus hat sich<br />
zum 31.12.<strong>2005</strong> im Vergleich zum Bilanzstichtag des<br />
Vorjahres um 664,9 T€ verbessert.<br />
Die Genossenschaft hatte am Jahresende liquide<br />
Mittel in Höhe von 3.978,20 T€, von denen 2.447,3 T€<br />
höherverzinslich angelegt waren.<br />
Für das laufende Geschäftsjahr stand der Genossenschaft<br />
am Jahresende ein Kontokorrentkreditrahmen<br />
über 800 T€ zur Verfügung, der im Berichtsjahr nicht in<br />
Anspruch genommen werden musste.<br />
31.12.2004<br />
T€<br />
Veränderungen<br />
T€<br />
Flüssige Mittel 3.978,2 4.393,6 -415,4<br />
abzüglich Treuhandkonten -124,8 -279,4 154,6<br />
Finanzmittelfonds 3.853,4 4.114,2 -260,8<br />
unfertige Leistungen 4.922,0 4.608,2 313,8<br />
zzgl. kurzfristig verfügbare Vorräte, Forderungen und<br />
sonstige Vermögensgegenstände<br />
377,6 648,2 -270,6<br />
abzgl. kurzfristig abzuwickelnde Rückstellungen -683,3 -827,6 144,3<br />
fällige weitere Verbindlichkeiten -6.912,0 -7.650,2 738,2<br />
Nettogeldvermögen 1.557,7 892,8 664,9<br />
Entwicklung des Cashflow<br />
Helmut und Marlies Kretschmer (Mitglieder der 1893 seit Februar 1968) bei der<br />
Übergabe ihrer neuen Wohnung durch Kerstin Hinke (Kundenbetreuerin Servicemanagement)<br />
Zum Bilanzstichtag bestehen noch Verfügungsbeschränkungen<br />
für standortbezogene Modernisierungen<br />
in Höhe von 502,2 T€, die in weitere standortbezogene<br />
Investitionen einfließen werden.<br />
Der Cashflow ist unter Bereinigung des Jahresergebnisses<br />
von wesentlichen zahlungsunwirksamen<br />
bzw. aperiodischen Geschäftsfällen ermittelt worden.<br />
Jahresüberschuss (+)/-fehlbetrag (-) -362,7 4,3 161,5<br />
Planmäßige Abschreibungen 3.092,1 3.084,4 3.088,0<br />
Veränderungen lang- und mittelfristiger Rückstellungen 0,0 0,0 0,0<br />
Investionszulage für Herstellungskosten 0,0 -198,0 0,0<br />
Gewinn (-) aus dem Abgang von Gegenständen des AV -12,3 -135,5 -674,2<br />
Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen aus dem AV 117,5 75,2 20,0<br />
Erträge aus Ausbuchung von Verbindlichkeiten -202,8 -267,9 -64,5<br />
Abschreibungen auf Forderungen 148,4 143,0 112,2<br />
Cashflow 2.780,2 2.705,5 2.643,0<br />
Planmäßige Tilgung -2.307,4 -2.198,6 -1.977,9<br />
Cashflow nach planmäßiger Tilgung 472,8 506,9 665,1<br />
<strong>2005</strong><br />
T€<br />
2004<br />
T€<br />
2003<br />
T€<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 13<br />
C
Christine Mund (zuständig für Betriebskosten) prüft zusammen mit Sylvia Hausendorf<br />
(Mitarbeiterin SWM) die Betriebskostenabrechnungen<br />
Die Zahlungsfähigkeit war jederzeit gesichert. Aus<br />
dem positiven Cashflow konnten die planmäßigen<br />
Tilgungen des Jahres problemlos erbracht werden und<br />
darüber hinaus zur Finanzierung von weiteren Bestandsinvestitionen<br />
beitragen.<br />
Kapitaldienstdeckung (Zinsen und Planmäßige<br />
Tilgung : Jahressollmiete abzüglich Erlösschmälerung)<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
(%) (%) (%)<br />
Kapitaldienstdeckung 64,6 67,6 66,4<br />
Die Kapitaldienstfähigkeit war für das Geschäftsjahr<br />
gegeben.<br />
2.3 Ertragslage<br />
Die Verteilung des Jahresergebnisses auf die einzelnen<br />
Geschäftsfelder bzw. Ergebnissparten soll die nachfolgende<br />
Übersicht vermitteln:<br />
Ertragslage<br />
14 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
Das wirtschaftliche Ergebnis der Hausbewirtschaftung<br />
hat sich in <strong>2005</strong> im Vergleich zum Vorjahr um<br />
172,2 T€ verbessert. Ursächlich dafür sind im Wesentlichen<br />
die um 241,2 T€ niedrigeren Zinsaufwendungen.<br />
Gegenläufig wirkt insbesondere das um<br />
240,7 T€ niedrigere Sollmietenaufkommen, das aus<br />
den in 2003 bis <strong>2005</strong> getätigten Verkäufe resultiert.<br />
Diesen Mindereinnahmen stehen die um 566,5 T€<br />
geringere leerstandsbedingten Erlösschmälerungen<br />
gegenüber. Die Aufwendungen für Instandhaltung<br />
stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 543,3 T€,<br />
beeinflusst durch die buchhalterische Behandlung der<br />
Rückstellung für unterlassene Instandhaltung.<br />
Das Finanzergebnis ergibt sich aus Zinserträgen in<br />
Höhe von 60,4 T€ aus Festgeldanlagen, denen Bereitstellungszinsen<br />
in Höhe von 0,3 T€ gegenüberstehen.<br />
Im neutralen Ergebnis sind im Wesentlichen die Aus-<br />
Ingrid Schremmer (Mitglied der 1893 seit Februar 1999) und Silke Bogel (Kundenbetreuerin<br />
Vermietungsmanagement) bei der Wohnungsabnahme in der Bauhausstraße<br />
buchung von verjährten Verbindlichkeiten in Höhe von<br />
202,8 T€ sowie Straßenausbaubeiträge in Höhe von<br />
112,4 T€ eingeflossenen. Im außerordentlichen Bereich<br />
ist ausschließlich die Zuführung an den Besserungsfonds<br />
erfasst.<br />
Hausbewirtschaftung -426,0 -598,2 -677,7<br />
Vertrieb von Verkaufsgrundstücken -27,8 -9,8 -5,2<br />
Bautätigkeit -13,9 14,9 0,0<br />
sonst. ordentliche Geschäftsvorfälle -48,3 -46,1 -73,8<br />
Finanzergebnis 60,1 70,6 54,3<br />
neutrales Ergebnis 104,9 579,4 1.106,2<br />
Außerordentlicher Bereich -11,7 -6,5 -242,3<br />
Jahresergebnis -362,7 4,3 161,5<br />
<strong>2005</strong><br />
T€<br />
2004<br />
T€<br />
2003<br />
T€
Das Ergebnis der Geldrechnung der Hausbewirtschaftung<br />
weist einen positiven Wert aus und leitet<br />
sich wie folgt ab:<br />
wirtschaftlicher Verlust (-)<br />
aus der Hausbewirtschaftung<br />
planmäßige Abschreibungen<br />
auf Wohnbauten (+)<br />
<strong>2005</strong><br />
T€<br />
2004<br />
T€<br />
2003<br />
T€<br />
-426,0 -598,2 -677,7<br />
2.998,5 2.983,6 2.958,8<br />
Abschreibungen auf Mietforderungen (+) 119,6 133,7 90,4<br />
in den Gemeinkosten<br />
enthaltene weitere Abschreibungen (+)<br />
93,6 100,8 129,2<br />
Planmäßige Tilgung (-) -2.307,4 -2.198,6 -1.977,9<br />
Geldrechnungsmäßiger Gewinn 478,3 421,3 522,8<br />
Die Hausbewirtschaftung als dominierende Ergebnissparte<br />
konnte in der Geldrechnung einen Überschuss<br />
in Höhe von 478,3 T€ erwirtschaften. Insofern ist die<br />
Innenfinanzierung aus dem Kerngeschäft gegeben.<br />
Übersicht zu ausgewählten Ertragskennziffern<br />
Die dargestellten Ertragskennziffern beziehen sich<br />
ausschließlich auf Wohneinheiten.<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
(€/m²) (€/m²) (€/m²)<br />
Durchschnittliche Sollmiete 4,46 4,41 4,37<br />
Durchschnittliche Istmiete 3,69 3,49 3,37<br />
Maßgeblichen Anteil an der positiven Entwicklung<br />
haben zum einen die umlagewirksamen Modernisierungsmaßnahmen<br />
in einzelnen Quartieren. Andererseits<br />
konnten mit dem Ausbau von über 250 Leerwohnungen<br />
attraktive Räumlichkeiten, mit für unsere Genossenschaft<br />
festgelegten Zielmieten, der Vermietung zugeführt werden.<br />
Ferner wirken sich die Verkäufe von Mietobjekten<br />
mit Nutzen-Lasten-Übergang positiv auf unsere Mietentwicklung<br />
aus, da in den Verkaufsobjekten noch verhältnismäßig<br />
niedrige Mieten vereinbart waren.<br />
Dementsprechend entwickelte sich die Erlösschmälerungsquote<br />
weiter positiv. Auch die im Sanierungskonzept<br />
mit den Gläubigerbanken getroffene Vereinbarung<br />
hinsichtlich der notwendigen Verkäufe von<br />
Gebäuden, die nicht zu unserem Kernbestand zählen,<br />
wirken positiv, da die Verkaufsobjekte einen hohen<br />
Leerstand zu verzeichnen haben.<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
% % %<br />
Erlösschmälerungsquote 17,3 20,7 22,8<br />
Personalaufwand zu den<br />
durchschnittlichen<br />
Verwaltungseinheiten (VE)<br />
<strong>2005</strong> 2004* 2003*<br />
€/VE €/VE €/VE<br />
304,47<br />
289,70<br />
265,85<br />
Sachaufwand zu den<br />
durchschnittlichen<br />
Verwaltungseinheiten (VE) 145,13 154,64 145,85<br />
Summe 449,60 443,34 411,70<br />
* Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.<br />
Die unter dem Punkt 1.4 genannten Personalmaßnahmen<br />
beeinflussen die Verwaltungsaufwendungen<br />
kostenerhöhend. Gegenläufig wirken die zum 30.06.<br />
bzw. 30.09.<strong>2005</strong> auf Grund wesentlicher Personal- und<br />
Strukturänderungen wirksam gewordenen fünf Kündigungen.<br />
Die leicht gestiegenen Personalaufwendungen<br />
konnten durch die betriebsbedingten Kündigungen<br />
noch nicht egalisiert werden. Erst im Geschäftsjahr<br />
2006 wird eine merkliche Reduzierung der Personalkosten<br />
zu erwarten sein.<br />
Des Weiteren resultiert die Erhöhung der Personalaufwendungen<br />
pro VE aus der mit dem Verkauf<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 15<br />
C
von Wohneinheiten einhergehenden Absenkung der<br />
durchschnittlichen Anzahl der kostenaufnehmenden<br />
Verwaltungseinheiten.<br />
Für die Ermittlung der Kennzahlen wurden die<br />
Personalkosten, bereinigt um die Rückstellungsbeeinflussung<br />
aus Urlaubsüberhängen, internen Jahresabschlusskosten<br />
und Abfindungen, sowie die sächlichen<br />
Verwaltungsaufwendungen berücksichtigt.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> hat die Genossenschaft umfangreiche<br />
Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. Einzelheiten wurden unter dem vorangegangenen<br />
Kapitel Modernisierung und Instandhaltung<br />
umfangreich erläutert.<br />
<strong>2005</strong> 2004 2003<br />
(€/m²) (€/m²) (€/m²)<br />
Kosten der Instandhaltung/<br />
Sanierung 9,96 12,54 6,05<br />
3. Voraussichtliche künftige Entwicklung<br />
Die nachfolgend abgebildeten Tabellen geben einen<br />
Einblick in die voraussichtliche künftige Entwicklung<br />
unserer Genossenschaft. Ausgangspunkt der Darstellung<br />
ist die auf die Planungsannahmen des Sanierungskonzeptes<br />
aus dem Jahr 2002 angepasste mittelfristige<br />
Wirtschafts- und Finanzplanung für die Jahre <strong>2005</strong>-<br />
2010. Die enthaltenen Werte beziehen sich wie auch<br />
im Vorjahr ausschließlich auf den Kernbestand der<br />
Genossenschaft und das Kerngeschäft der Hausbewirtschaftung<br />
und sind für die nachfolgenden Jahre bis<br />
2010 entsprechend unseres Erkenntnisstandes weiter<br />
fortgeschrieben worden. Zum besseren Verständnis des<br />
Zahlenwerkes sind folgende Erläuterungen notwendig:<br />
Die laufenden Instandhaltungsaufwendungen bleiben<br />
über den gesamten Planungszeitraum auf konstant<br />
hohem Niveau. Wie schon in den Vorjahren gehen<br />
wir auch weiterhin davon aus, ca. zwei Drittel unserer<br />
Gesamtausgaben im Bereich Instandhaltung für den<br />
marktgerechten Ausbau von Leerwohnungen und die<br />
nachhaltige Verbesserung von Anlagen und Einrichtungen<br />
in unseren Häusern verwenden zu können.<br />
Im Bereich Verwaltungskosten ergeben sich mit<br />
Einführung unserer neuen Software Reduzierungen ab<br />
dem Geschäftsjahr 2007. Des Weiteren werden in den<br />
16 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
Jahren 2007 – 2009 insgesamt drei Mitarbeiter in den<br />
Altersruhestand gehen, deren Stellen voraussichtlich<br />
nur teilweise und mit geringeren Personalkosten neu<br />
besetzt werden. Gegenläufig wird sich auswirken, dass<br />
wir künftig unsere Investitionen in die Aus- und Weiterbildung<br />
unserer Mitarbeiter nachhaltig verstärken<br />
wollen. Ein detailliertes Personalqualifizierungskonzept<br />
ist in Vorbereitung. Für Schulungsmaßnahmen halten<br />
wir ein Budget in Höhe von insgesamt ca. 8 – 10 % der<br />
Lohn- und Gehaltskosten für angemessen.<br />
Für die im Vorjahresbericht noch als „nicht kurzfristig<br />
realisierbar“ eingeschätzten Verkäufe der Wohnquartiere<br />
Otto-Richter-Straße und Rothensee gab es<br />
im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr Interesse als von<br />
uns erwartet. Die Otto-Richter-Straße ist zwischenzeitlich<br />
verkauft. Für 2006 wird mit Besitzübergang ein<br />
Kaufpreis von 1.650 T€ zur Auszahlung an die Genossenschaft<br />
fällig. Der Geldzufluss aus dem Verkauf des<br />
Quartiers Rothensee ist für das Jahr 2007 eingeplant.<br />
Hier steht zum Zeitpunkt der Berichtserstellung ein<br />
Verkauf an einen zahlungsfähigen Investor vermutlich<br />
unmittelbar bevor.<br />
Die Sanierungsarbeiten unserer teilsanierten Restbestände<br />
sollen bis Ende 2008 abgeschlossen sein und<br />
ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert werden.<br />
Die Sanierung unserer bis dato noch unsanierten<br />
Bestände in Stadtfeld Ost soll in fünf Bauabschnitten<br />
in den Jahren 2007 – 2012 durchgeführt werden. In<br />
Fortschreibung unserer Vorjahresplanung haben wir<br />
den hierfür vorgesehenen Aufwand zeitlich geringfügig<br />
verlängert. Ausschlaggebend war unser Bestreben,<br />
möglichst viel eigenes Kapital einzusetzen und nicht<br />
nur von der Bauqualität sondern auch von der Nutzungsidee<br />
anspruchsvolle Projekte zu realisieren (siehe<br />
Diana Schuldt (Kundenbetreuerin Servicemanagement) mit Jürgen Tschentscher<br />
(Mieter) vor dessen Bioladen in der Freiherr-vom-Stein-Straße
hierzu auch Teil 4 des Lageberichtes). Die insgesamt<br />
benötigten Investitionsmittel belaufen sich unverändert<br />
auf ca. 15 Mio. €.<br />
Auf Grund der vorgenannten Maßnahmen wird die<br />
Sollmiete vorausschauend bis zum Jahr 2010 auf ca.<br />
14,6 Mio. € steigen. Die angenommene Leerstandsquote<br />
liegt im sanierten Bereich bei 4 % ab dem Jahr<br />
2007. Die unsanierten Objekte werden weiterhin Leerstandsquoten<br />
von 70-80 % aufweisen, die sich nach<br />
Abschluss der geplanten Baumaßnahmen auf ebenfalls<br />
4 % verringern werden. Forderungsausfälle auf Grund<br />
nicht gezahlter Mieten erwarten wir in Höhe von ca.<br />
1 % der Brutto-Sollmiete.<br />
Im Betrachtungszeitraum sind insgesamt Investitionen<br />
in Höhe von 8,9 Mio. € für die Gebäude- und<br />
Wohnumfeldsanierung vorgesehen. Davon sollen ca.<br />
5,45 Mio. € aus neu aufzunehmenden Krediten und<br />
ca. 3,45 Mio. € aus Eigenmitteln finanziert werden.<br />
Die abgebildeten Darlehen sind im Jahr der Valutierung<br />
jeweils zu 50 % und ab dem folgenden Jahr zu<br />
100 % mit einem Zinssatz von 5 % in der Wirtschafts-<br />
und Finanzplanung berücksichtigt. Es ergibt sich<br />
dennoch eine stetig sinkende Zinsbelastung auf Grund<br />
planmäßiger Tilgungsleistungen.<br />
Unter Berücksichtigung aller vorgenannten Prämissen<br />
ergeben sich die folgenden Planzahlen für die<br />
Jahre 2006 – 2010:<br />
Wirtschaftsplanung 2006–2010<br />
Angaben in T€ Stand 31.03.06<br />
Fläche in m² 257.556,00<br />
Anzahl WE/GE Kernbestand 4.133<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Sollmiete 14.100 14.200 14.300 14.400 14.600<br />
Aufwendungszuschuß 518 430 324 244 207<br />
Erlösschmälerung 1.470 1.370 1.170 1.100 1.000<br />
in % 10,43 9,65 8,18 7,64 6,85<br />
nicht umlagefähige BK 440 390 350 330 300<br />
Netto-Istmiete 12.708 12.870 13.104 13.214 13.507<br />
Instandhaltung (incl. Ausbauinvestitionen) 2.000 2.000 2.000 2.000 2.000<br />
Verwaltungskosten (incl. Vermietungsmanagement) 2.200 2.100 2.100 2.100 2.100<br />
Zinsen 5.780 5.660 5.560 5.490 5.437<br />
AfA 3.060 3.060 3.100 3.150 3.210<br />
Jahresüberschuss/ -fehlbetrag (-) -332 50 344 474 760<br />
Finanzplanung 2006–2010<br />
Angaben in T€ Stand 31.03.06<br />
Fläche in m² 257.556,00<br />
Anzahl WE/GE Kernbestand 4.133<br />
2006 2007 2008 2009 2010<br />
Sollmiete 14.100 14.200 14.300 14.400 14.600<br />
Aufwendungszuschuß 518 430 324 244 207<br />
Erlösschmälerung (incl. Mietausfall) 1.470 1.370 1.170 1.100 1.000<br />
in % 10,43 9,65 8,18 7,64 6,85<br />
nicht umlagefähige BK 440 390 350 330 300<br />
Netto-Istmiete 12.708 12.870 13.104 13.214 13.507<br />
Instandhaltung (incl. Ausbauinvestitionen) 2.000 2.000 2.000 2.000 2.000<br />
Verwaltungskosten (incl. Vermietungsmanagement) 2.200 2.100 2.100 2.100 2.100<br />
Kapitaldienst 8.200 8.210 8.265 8.355 8.455<br />
Überschuss Kerngeschäft 308 560 739 759 952<br />
- Investitionen 350 1.050 2.000 2.500 3.000<br />
+ Darlehensvalutierungen 0 750 1.200 1.500 2.000<br />
+ Verkaufserlöse 1.640 800 0 269 0<br />
Finanzmittelüberschuss/ -bedarf (-) 1.598 1.060 -61 28 -48<br />
Nettogeldvermögen am 31.12. des Vorjahres 1.558 3.156 4.216 4.155 4.183<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 17<br />
Nettogeldvermögen am 31.12 des Geschäftsjahres 3.156 4.216 4.155 4.183 4.135<br />
C
4. Risiken und Chancen der künftigen<br />
Entwicklung<br />
Wohnungsleerstand<br />
Die Genossenschaft bewirtschaftete zum Abschlussstichtag<br />
insgesamt 4.697 Wohnungen von denen 946<br />
Wohnungen nicht vermietet waren. Die Leerstandsquote<br />
betrug somit 20,14 % und liegt deutlich über der<br />
vom GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und<br />
Uwe Jordan (Haushandwerker) und Regina Bugaisky (Mieterin in Brückfeld) während<br />
der Malerarbeiten in der Wohnung der Familie<br />
Immobilienunternehmen e.V. als bestandsgefährdend<br />
eingestuften Schwelle von 15 %. Trotzdem sind wir der<br />
Auffassung, dass durch den Wohnungsleerstand keine<br />
Bestandsgefährdung, nicht mal eine Entwicklungsbeeinträchtigung<br />
für unsere Genossenschaft ausgeht.<br />
Zum Verständnis dieser Auffassung ist eine genauere<br />
Betrachtung der Wohnungsleerstände erforderlich.<br />
Der Wohnungsbestand der Genossenschaft ist von<br />
uns in vier Bereiche unterteilt: Kernbestand saniert,<br />
Kernbestand teilsaniert, Kernbestand unsaniert und<br />
Verkaufsbestand. Im sanierten Kernbestand bewirtschaftete<br />
die Genossenschaft zum Abschlussstichtag<br />
3.563 Wohnungen, das sind 75,9 % des Gesamt- und<br />
87,1 % des Kernbestandes des Unternehmens. Nur<br />
in diesem Teilsegment unseres Wohnungsbestandes<br />
betreiben wir ein aktives Vermietungsmanagement.<br />
Hier konnte der Leerstand innerhalb der letzten zwei<br />
Jahre von 9,29 % (31.12.2003) über 7,37 % (31.12.<br />
2004) auf 4,63 % (31.12. <strong>2005</strong>) gesenkt werden.<br />
Dieser positive Trend setzt sich auch im Zeitraum der<br />
Berichtserstellung fort. Bis zum Jahresende soll eine<br />
Leerstandsquote von unter 4 % erreicht werden. Dieses<br />
Ziel scheint uns mit heutigem Kenntnisstand realistisch.<br />
Hätte die Genossenschaft ausschließlich diesen Woh-<br />
18 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
nungsbestand, wäre weder von einer Bestandsgefährdung<br />
(≥15 %) noch von einer Entwicklungsbeeinträchtigung<br />
(≥10 %) die Rede. Unter der Herausrechnung<br />
rein umzugsbedingter Leerstände (
Deckungsbeitrag zu erwarten ist. Rein theoretisch<br />
könnte es sich die Genossenschaft sogar leisten, diese<br />
Objekte zu verschenken, wofür es sofort Abnehmer<br />
gäbe, ohne die langfristigen Unternehmensziele<br />
nachhaltig zu gefährden. Eine solche Maßnahme wäre<br />
unternehmerischer Unsinn und wird deshalb von uns<br />
nicht in Erwägung gezogen, hätte aber eine sofortige<br />
Senkung der Gesamtleerstandsquote auf nur noch<br />
12,37 % zur Folge.<br />
Uwe Braune (Abteilungsleiter Servicemanagement) mit Alfred Koch (Mitglied der<br />
1893 seit Januar 1973) bei einem Treffen in der Martin-Andersen-Nexö-Straße<br />
Unter Herausrechnung unserer noch vollständig<br />
unsanierten Restbestände würde sich die vorgenannte<br />
Quote weiter auf 6,83 % reduzieren. Zum unsanierten<br />
Kernbestand zählen insgesamt 330 Wohnungen mit<br />
einer Leerstandsquote von 75,45 % zum Bilanzstichtag.<br />
Diese Liegenschaften befinden sich zu 98 % in ausgezeichneter<br />
Lage im Stadtteil Stadtfeld Ost und könnten<br />
ohne Schwierigkeiten für einen Preis von deutlich über<br />
200 €/m² an Investoren veräußert werden. Dies kommt<br />
für uns deshalb nicht in Betracht, weil wir dieses, sich<br />
geschlossen in unserem Eigentum befindliche Quartier,<br />
nicht scheibchenweise an unterschiedliche Konkurrenten<br />
verteilen wollen. Vielmehr gehen wir davon aus,<br />
hier in den nächsten fünf Jahren finanziell tragbare<br />
Sanierungen durchzuführen und die Wohnungen anschließend<br />
zu Mieten im oberen Preissegment vollständig<br />
vermieten zu können.<br />
Aus diesen bewusst in Kauf genommenen Wohnungsleerständen<br />
eine Entwicklungsbeeinträchtigung<br />
oder Bestandsgefährdung ableiten zu wollen, ist in<br />
etwa dasselbe, als wenn man einem Bauträger und<br />
Projektentwickler, der in nennenswertem Umfang<br />
baureife Grundstücksreserven in 1A-Lage besitzt, eine<br />
verminderte Bonität zuspräche, nur weil diese aktuell<br />
noch keine Rendite erwirtschaften. Unsere Grundstücke<br />
mit zurzeit noch unsanierten Gebäudebeständen sind<br />
für uns keine wirtschaftliche Belastung, sondern eine<br />
stille Reserve und genossenschaftseigenes Entwicklungspotenzial.<br />
Die Gebäude in der Amsdorf/Helmstedter Straße,<br />
Nachtweide und Warschauer Straße sind als teilsanierter<br />
Kernbestand eingeordnet. Hier befinden sich insgesamt<br />
197 Wohnungen (4,2 % des Gesamtbestandes)<br />
mit einer Leerstandsquote von 46,7 % zum Bilanzstichtag.<br />
Auf Grund der geringen Fremdkapitalbelastung<br />
sind diese Liegenschaften nicht nur kostendeckend,<br />
sondern können durchaus in die Kategorie „Cashcow“<br />
eingeordnet werden.<br />
Der Leerstand in diesen Objekten hat sich in den<br />
letzten Jahren kaum verändert, die Amsdorf/Helmstedter<br />
Straße ist sogar das Quartier mit der geringsten<br />
Fluktuationsrate im gesamten genossenschaftlichen<br />
Bestand. Die restlichen Sanierungsarbeiten können<br />
mit einem vertretbaren finanziellen Aufwand durchgeführt<br />
werden und nach abgeschlossener Vollsanierung<br />
sehen wir gute Vermietungschancen. Das am Anfang<br />
des abgelaufenen Geschäftsjahres noch als teilsaniert<br />
eingestufte Gebäude Innsbrucker Straße 2-6 ist seit<br />
Abschluss der Baumaßnahmen zu 100 % vermietet.<br />
Die Sanierung aller zurzeit noch teilsanierten Objekte<br />
soll bis Ende 2008 abgeschlossen sein. Diese zeitliche<br />
Streckung erfolgt nur deshalb, weil wir auf die Inanspruchnahme<br />
neuer Kredite verzichten und die Maßnahmen<br />
ausschließlich mit angespartem Eigenkapital<br />
finanzieren wollen.<br />
Keiner der untersuchten Bestandsbereiche mit<br />
prozentual hohem Leerstand hat derzeit negative<br />
Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Genos-<br />
Diana Marth (Mitglied der 1893 seit Juli1996) und Brunhilde Kühn (Kundenbetreuerin<br />
Servicemanagement) vor Ort bei der Aufnahme einer Schadensmeldung<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 19<br />
C
senschaft, eher das Gegenteil trifft zu. Ohne diese Bestände<br />
hätte die Genossenschaft eine Leerstandsquote<br />
von 4,63 %. Ein Kennwert, der deutlich zum Ausdruck<br />
bringt: Keine Entwicklungsbeeinträchtigung, keine<br />
Bestandsgefährdung. Wie kann sich jetzt das Vorhandensein<br />
von Vermögensgegenständen negativ<br />
auf die Bewertung eines Unternehmens auswirken,<br />
wenn deren Fehlen sich nicht positiv, weder auf die<br />
aktuelle Wirtschafts- und Finanzlage noch auf die<br />
Entwicklungsmöglichkeiten auswirkt? Die Antwort<br />
auf diese Frage liegt unserer Überzeugung nach auf der<br />
Hand: Gar nicht!<br />
Bei der Bewertung von Risiken und Chancen im<br />
Bereich Wohnungsleerstand kommen wir deshalb<br />
zu Ergebnissen, die sich nur scheinbar im Widerspruch<br />
zu allgemein anerkannten Benchmark-<br />
Analysen befinden: Die mit hohen Leerständen<br />
belasteten Wohnungsbestände der Genossenschaft<br />
bieten eher Chancen als Risiken bei der künftigen<br />
Steigerung unseres unternehmerischen Erfolges.<br />
Durch die Verkaufsbestände können der Genossenschaft<br />
Finanzmittel zugeführt werden, die wir sinnvoll<br />
für weitere Investitionen und den Aufbau von<br />
Liquiditätsreserven verwenden können. Durch die<br />
schrittweise Fortführung der Investitionen in die<br />
noch teil- bzw. unsanierten Restbestände wird sich<br />
die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft weiter<br />
nachhaltig verbessern lassen. Dies gilt nicht zuletzt<br />
auch deswegen, weil hier, anders als in der Vergangenheit,<br />
weitest gehend keine Sanierungen im<br />
bewohnten Bestand mit den damit verbundenen<br />
Mehrkosten und notwendigen Kompromissen bei<br />
der Maßnahmenabstimmung durchgeführt werden<br />
müssen. Der hohe Vermietungsstand in den bereits<br />
sanierten Objekten unserer Genossenschaft zeigt<br />
die hohe Attraktivität unseres Immobilienportfolios.<br />
Gleichzeitig liegt aber hier auch ein Risiko für<br />
die Zukunft. Die erreichten Vermietungserfolge<br />
sind nun noch geringfügig zu steigern und dürfen<br />
nicht zu einer überheblichen Selbsteinschätzung<br />
führen, dass sich unsere Wohnungen künftig „von<br />
alleine“ vermieten werden.<br />
20 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
Verschuldung<br />
Der hohe Verschuldungsgrad der Genossenschaft<br />
wurde in den Lageberichten der vergangenen Jahre<br />
immer als eines der größten vorhandenen Risiken für<br />
die weitere positive Entwicklung unseres Unternehmens<br />
bewertet. An dieser grundsätzlichen Feststellung<br />
hat sich auch bis zum Zeitpunkt der Berichtserstellung<br />
nichts Wesentliches verändert. Bei langfristiger Betrachtung<br />
liegt aber im planmäßigen, kontinuierlichen<br />
Abbau unserer Kreditverbindlichkeiten bei gleichzeitiger<br />
Sicherung der nachhaltigen Ertragskraft unserer<br />
Wohnungsbestände auch eine der größten Chancen,<br />
die sich unserer Genossenschaft bietet.<br />
Zum Bilanzstichtag beliefen sich unsere Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten auf insgesamt<br />
113 Mio. €. Setzt man diese Zahl ins Verhältnis zu unseren<br />
ausschließlich im Kernbestand befindlichen Wohnungen,<br />
ergibt sich eine durchschnittliche Verschuldungsquote<br />
von 440 € je m² Wfl. Berücksichtigt man<br />
weiterhin die noch ausstehenden Investitionsbedarfe<br />
für die Fertigstellung unserer bis dato noch unsanierten<br />
Objekte mit einem voraussichtlichen Investitionsvolumen<br />
in Höhe von 15 Mio. € und einem Fremdkapitalanteil<br />
von 50 %, ergibt sich eine fiktive Verschuldung<br />
von ca. 120 Mio. € und eine Verschuldungsquote von<br />
470 € je m² Wfl.<br />
Gemäß unseren eigenen „Guidelines“ für die Kredit-<br />
Neuaufnahme soll die Fremdkapitalbelastung unserer<br />
Liegenschaften den Grenzwert von 400 € je m² Wfl.<br />
nicht überschreiten. Bei planmäßiger Fortführung der<br />
Tilgungsleistungen wird dieser Grenzwert ohne Berücksichtigung<br />
der Restinvestitionen erstmals im Geschäfts-<br />
Margot Kanter (Neumieterin in der Röntgenstraße) zusammen mit Christin Rusche<br />
(Kundenbetreuerin Vermietungsmanagement)
Jens Kuske (Kundenbetreuer Vermietungsmanagement) bei der Wohnungsbesichtigung<br />
mit Nicole Steffens (Neumitglied seit Februar 2006)<br />
jahr 2009 und mit Berücksichtigung der Restinvestitionen<br />
erstmals im Geschäftsjahr 2012 unterschritten. Der<br />
Effekt der sich jährlich erhöhenden Tilgungsleistungen<br />
durch eingesparte Zinsen kann sich in den darauf folgenden<br />
Jahren weiter erheblich verstärken, so dass sich<br />
für die Genossenschaft neue Investitionsmöglichkeiten<br />
für die künftige Sicherung und Verbesserung ihrer Wohnungsbestände<br />
ergeben.<br />
Eine Verschuldungsquote von 400 € je m²/Wfl. liegt<br />
zwar deutlich über dem Branchendurchschnitt ostdeutscher<br />
Wohnungsunternehmen, aber auch deutlich unter<br />
den regelmäßig von privaten Investoren aufgenommenen<br />
Finanzierungsmitteln, wenn diese z. B. von uns<br />
unsanierte Liegenschaften erwerben und anschließend<br />
sanieren; und zwar am selben Standort an dem auch<br />
wir agieren. Demzufolge bewerten also auch Banken<br />
heutzutage die Kapitaldienstfähigkeit von Immobilienportfolios<br />
nicht ausschließlich nach überregionalen<br />
Standorteinschätzungen sondern ebenfalls – und nach<br />
unserer Beobachtung mit langsam wieder ansteigender<br />
Tendenz – nach individuellen, projektbezogenen<br />
Ertragskrafterwartungen.<br />
Der GdW sieht es als ein die Entwicklung beeinträchtigendes<br />
Merkmal an, wenn das Verhältnis von<br />
Fremdkapitalzinsen zu Ist-Miete die Quote von 40 %<br />
übersteigt. Oberhalb einer Quote von 50 % geht man<br />
von einer Bestandsgefährdung aus. Im Umkehrschluss<br />
handelt es sich um ein gesundes Verhältnis, wenn die<br />
40 % Marke unterschritten wird.<br />
Im abgeschlossenen Geschäftsjahr sank in unserer<br />
Genossenschaft diese Kennzahl erstmalig unter die<br />
50 % Marke und wurde bei Auswertung unseres<br />
Jahresabschlusses mit 46,6 % ermittelt. Unter Berück-<br />
sichtigung des zum Jahresende erreichten Vermietungsstandes<br />
und bei linearer Fortschreibung aller übrigen<br />
Parameter werden wir erstmalig im Geschäftsjahr 2011<br />
die 40 % Marke unterschreiten können. Hierbei sind<br />
noch nicht berücksichtigt die in der Vergangenheit<br />
stets realisierten Mieterhöhungspotenziale im Rahmen<br />
der Neuvermietung, Mieterhöhungspotenziale bei<br />
Bestandsmietern, die zurzeit noch deutlich unter dem<br />
genossenschaftlichen Durchschnitt liegende Mietpreise<br />
zahlen, mögliche Senkungen der Kapitalkosten durch<br />
Prolongationen ehemals hoch verzinster Darlehen sowie<br />
die Erhöhung der Vermietungsquote durch Fertigstellung<br />
bisher teilsanierter Gebäude und die weitere Senkung<br />
des Wohnungsleerstandes im bereits sanierten Bereich.<br />
Bei günstiger Entwicklung aller vorgenannten Bereiche<br />
kann bis zum Jahr 2015, ohne allgemeine Anhebung der<br />
Sollmiete und ohne das Erschließen anderer – eigenkapitalähnlicher<br />
– Finanzierungsmöglichkeiten, ein Verhältnis<br />
von Kapitalkosten zu Ist-Miete von unter 30 % erreicht<br />
werden. Spätestens bis dahin sollte die Genossenschaft<br />
aber auch wieder über ausreichende Finanzierungsspielräume<br />
verfügen, um sich den dann geltenden Anforderungen<br />
des Marktes aktiv stellen zu können.<br />
Karola Kaluza (Kundenbetreuerin Servicemanagement) mit Dr. Volker Dobrowolny<br />
(Mieter in Stadtfeld) in seiner neu eingerichteten Küche<br />
Negative Auswirkungen können sich ergeben, wenn<br />
der Kapitalmarkt künftig wieder deutlich und anhaltend<br />
anzieht. Dieses Risiko darf nicht unterschätzt werden<br />
und deswegen werden wir die Kapitalmarktentwicklung<br />
auch weiterhin sehr intensiv beobachten und jede<br />
Möglichkeit nutzen, zumindest das Zinsänderungsrisiko<br />
durch unterschiedliche Vertragslaufzeiten über einen<br />
möglichst breiten zeitlichen Korridor zu verteilen. Auch<br />
die Nutzung von Zinssicherungsinstrumenten und die<br />
Umschuldung einzelner Kreditportfolien können künftig<br />
helfen, Risiken zu minimieren.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 21<br />
C
Nach überschlägigen Berechnungen kann sich die<br />
Genossenschaft im Jahre 2015 einen durchschnittlichen<br />
Fremdkapitalkostensatz für alle Kredite in Höhe von<br />
6,5 % leisten, ohne die dann bereits erreichte durchschnittliche<br />
Tilgungsquote von über 3,5 % zu verändern.<br />
Eine Kapitalkostenquote oberhalb der 50 %<br />
Marke würde sich dann erst bei durchschnittlichen<br />
Fremdkapitalkosten von mehr als 7,5 % p. a. ergeben<br />
und das auch nur unter der Voraussetzung, dass Mieterhöhungsspielräume<br />
weiterhin nicht vorhanden sind.<br />
Zinsänderungen in der vorgenannten Größe hat es<br />
in vergleichbaren vergangenen Zeiträumen durchaus<br />
gegeben, bisher aber immer einhergehend mit Angebotsengpässen<br />
und entsprechenden Preissteigerungen<br />
am Wohnungsmarkt. Diese Kausalität ist nach unserer<br />
Einschätzung auch für künftige Perioden wahrscheinlich,<br />
da nur in Zeiten hoher Renditeerwartungen und expansiver<br />
Märkte so viel Kapital nachgefragt wird, dass auch<br />
die Zinsen in erheblichem Umfang steigen können.<br />
Instandhaltungsstaus<br />
Solange ein Bauteil, ein Bauelement oder eine<br />
technische Einrichtung in seiner Funktion nicht<br />
beeinträchtigt und zum bestimmungsmäßigen<br />
Gebrauch geeignet ist, gibt es auch keinen<br />
Instandhaltungsstau. Solange regelmäßig ein<br />
bestimmter Betrag für die laufende Instandhaltung<br />
der Gebäude ausgegeben wird – ein<br />
Betrag von 7,50 € je m² wird allgemein als<br />
angemessen angesehen – ist mit deren Entstehung<br />
auch nicht zu rechnen. Solange keine<br />
Die langjährige Genossenschafterin Elfriede Thomas nimmt die Glückwünsche<br />
von Lutz Jaenicke (Kundenbetreuer Servicemanagement) zum 80-sten Geburtstag<br />
entgegen<br />
22 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
Gesine Brock (Kundenbetreuerin Vermietungsmanagement) bei detailierten Absprachen<br />
mit Elsbeth Wagner zum Ausbau Ihrer Wohnung<br />
Instandhaltungsstaus bestehen und mit deren<br />
Entstehung auch nicht zu rechnen ist, gibt es<br />
keine Notwendigkeit zur Bildung von Rückstellungen<br />
oder Rücklagen zur späteren Finanzierung<br />
unterlassener Instandhaltung.<br />
Diese Schlussfolgerungen erweisen sich spätestens<br />
dann als Irrtum, wenn sich im Rahmen eines Mieterwechsels<br />
herausstellt, dass der Zuschnitt oder die<br />
Ausstattung einer Wohnung, der Zustand eines Treppenhauses<br />
oder die Gestaltung der Außenanlagen nicht<br />
mehr zeit- und marktgerecht sind und zur Behebung<br />
dieses Mangels keine ausreichenden Budgetreserven<br />
vorhanden sind.<br />
Inhaltlich ist der Begriff des „Instandhaltungsstaus“<br />
auch irreführend, da es sich eher um „Investitionsstaus“<br />
handelt. Buchhalterisch sind solche Aufwendungen<br />
aber regelmäßig in der Kontenklasse 8 des<br />
wohnungswirtschaftlichen Kontenrahmens unter<br />
„Kosten der Instandhaltung“ abzubilden. Selbst im<br />
Rahmen detaillierter betriebswirtschaftlicher Auswertungen<br />
findet eine Analyse dieser Betriebsausgaben<br />
eher formal – Wirtschaftseinheiten/Gewerke – und nur<br />
selten inhaltlich – bringt was/bringt nichts – statt.<br />
Dies erhöht die Gefahr der Nichtbeachtung oder Verdrängung<br />
und hat darüber hinaus den fatalen Nebeneffekt,<br />
dass ein Unternehmen, welches jährlich 7,50 €/m²<br />
für das „Flicken“ und „in-Funktion-halten“ unmoderner<br />
Bauteile ausgibt, genauso bewertet wird, wie ein Unternehmen,<br />
welches die gleichen Beträge dafür verwendet,<br />
energiesparende Heizkesselanlagen einzubauen,<br />
„Nasszellen“ in „Wellness-Bäder“ zu verwandeln und<br />
aus „Freianlagen“ „Erlebnisbereiche“ zu machen.
Eine andere bilanzielle Darstellung ist meistens nur<br />
dann möglich, wenn gleich ein ganzes Gebäude oder<br />
eine Wirtschaftseinheit umfassend neu gestaltet wird.<br />
Dann wiederum handelt es sich um eine aktivierungsfähige<br />
Werterhöhung, deren vorangegangener Wertverlust<br />
- insbesondere in Ostdeutschland, nur 15 Jahre<br />
nach der DM-Eröffnungsbilanz und dem damaligen<br />
Viehweger-Erlass – durch Abschreibungen noch nicht<br />
ausreichend abgebildet wurde. Wir vertreten deshalb<br />
den Standpunkt, dass in unserem wohnungswirtschaftlichen<br />
Buchwerk die Einführung einer Kontengruppe<br />
„Kosten für Marktwert erhaltende bauliche Maßnahmen“<br />
sowie „Anspar-Rückstellungen für unterlassene<br />
Marktwert erhaltende bauliche Maßnahmen“ dringend<br />
zu empfehlen ist. Hierdurch würden vorhandene<br />
Risiken transparenter und Maßnahmen zur Risikominimierung<br />
und Schaffung künftiger Stärken leichter<br />
abzubilden sein.<br />
Wolfhardt Dehnhardt (Systemadministrator) und Stefan Sävke (speed Ware GmbH)<br />
während der Präsentation neuer Software<br />
Die durch Instandhaltungs- bzw. Investitionsstaus<br />
verursachten Risiken für die künftige Entwicklung<br />
wohnungswirtschaftlicher Unternehmen – auch solcher<br />
Unternehmen, die in jüngster Vergangenheit von internationalen<br />
Investmentgesellschaften erworben wurden<br />
– sind groß. Auch in unserer Genossenschaft sind diese<br />
Risiken vorhanden und nicht zu unterschätzen. Deshalb<br />
untersuchen wir regelmäßig und systematisch unseren<br />
Gebäudebestand nicht nur auf aktuell vorhandene<br />
Mängel, sondern auch auf Übereinstimmung mit den<br />
von uns erwarteten Anforderungen neuer Mieter, kurz-,<br />
mittel- und langfristig. Unternehmensintern unterscheiden<br />
wir nicht mehr nach den klassischen Kategorien<br />
„Instandhaltung“ und „Modernisierung“. Auch die rein<br />
buchhalterisch/bilanziell relevante Zuordnung in „Auf-<br />
wand“ oder „Aktivierung“ hat keine ausschlaggebende<br />
Bedeutung im Rahmen von uns als notwendig angesehener<br />
Investitionsentscheidungen. Unsere gesamten<br />
Ausgaben für bauliche Maßnahmen ordnen, budgetieren<br />
und analysieren wir nach folgenden Kategorien:<br />
Ausgaben für die Wiederherstellung eines vertragsgemäß<br />
geschuldeten Zustandes<br />
Ausgaben für die Verbesserung eines vertragsgemäß<br />
geschuldeten Zustandes<br />
Ausgaben zur Erhöhung der Wohnzufriedenheit<br />
Ausgaben zur Anpassung an veränderte Wohnbedürfnisse<br />
Ausgaben zur vorzeitigen Anpassung an sich künftig<br />
verändernde Wohnbedürfnisse<br />
Wir hoffen, uns mit dieser Einstellung auf die vorgenannten<br />
Risiken ausreichend eingestellt zu haben, um<br />
für die Zukunft Wettbewerbsvorteile gegenüber unseren<br />
Mitbewerbern und somit Chancen zur Verbesserung<br />
der künftigen Entwicklung zu erhalten.<br />
Altersstruktur<br />
Unsere Gesellschaft altert. Der Altersdurchschnitt<br />
der Mitglieder unserer Genossenschaft ist überdurchschnittlich<br />
hoch. Das genossenschaftliche<br />
Miteinander gestaltet sich oft dort besonders<br />
schwierig, wo unterschiedliche Generationen<br />
und damit unterschiedliche Wertevorstellungen<br />
aufeinander treffen.<br />
Die Verknüpfung der drei vorgenannten Aussagen<br />
verdeutlicht eine der größten Herausforderungen, der<br />
sich nicht nur unsere Genossenschaft, sondern die<br />
gesamte genossenschaftlich organisierte Wohnungswirtschaft<br />
und große Teile der übrigen Anbieter von<br />
Wohnraum künftig zu stellen haben. Welche Wohnung<br />
ist auch altengerecht aus Sicht der Alten? Wie kann verhindert<br />
werden, dass ganze innerstädtische Quartiere<br />
„vergreisen“, weil insbesondere Familien mit Kindern<br />
sich mehr und mehr in Stadtrandgebiete zurückziehen?<br />
Wie erhalte ich einen gesunden Mix von Jung und Alt<br />
in meinen Wohngebieten und – auch wenn es sich<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 23<br />
C
Michael Zenß (Kundenbetreuer Servicemanagement) und Hans-Joachim Busch<br />
(Mitgliedervertreter der 1893) streichen die Wäschepfähle in der Helmholtzstraße<br />
pietätlos anhört – wie komme ich an neue Mieter,<br />
wenn die alten gestorben sind? Diese und viele ähnlich<br />
lautende Fragen gilt es in naher Zukunft zu beantworten,<br />
mit schlüssigen Konzepten und funktionierenden<br />
Projekten.<br />
Für Genossenschaften kommt erschwerend hinzu,<br />
dass deren Organvertreter und handelnde Personen<br />
schon auf Grund der basisdemokratischen Strukturen<br />
ihrer Gesellschaftsform, einem gewissen Zwang<br />
zur Harmonie ausgesetzt sind. Leicht erliegt man der<br />
Versuchung, nur das umzusetzen, was die geringsten<br />
Widerstände erwarten lässt. Für die Bewältigung der<br />
vorgenannten Aufgaben wird es aber für uns und<br />
andere Genossenschaften erforderlich sein, die genossenschaftlichen<br />
Grundprinzipien einer starken und<br />
trotzdem offenen Solidargemeinschaft auf den Prüfstand<br />
zu bringen, diese neu zu bewerten und weiter<br />
zu entwickeln. Hierzu sind Phantasie und Enthusiasmus<br />
genauso notwendig, wie Verständnis und Beharrlichkeit.<br />
Wir stellen uns dieser Aufgabe und den damit<br />
verbundenen Risiken, indem wir den intensiven inhaltlichen<br />
Dialog mit unseren Mitgliedern aufnehmen<br />
und diesen mit konkreten, aus unserer Sicht zukunftsweisenden<br />
Projekten begleiten und veranschaulichen<br />
wollen. Unter der Überschrift „U 14 - ein Haus für Kids“<br />
planen wir den Umbau und die umfassende Sanierung<br />
eines unserer Gebäude, ausschließlich ausgerichtet<br />
auf die Bedürfnisse und Wünsche von Kindern und<br />
deren Eltern. In zeitlich enger Abfolge sollen danach<br />
ein Projekt für „Menschen in der zweiten Lebenshälfte“<br />
und ein „Mehrgenerationenhaus“ realisiert werden. Die<br />
beiden letztgenannten Vorhaben befinden sich noch in<br />
der Phase der Ideenfindung, sind aber Teil eines ganz-<br />
24 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht<br />
heitlichen Ansatzes, mit dem wir die Fragestellungen<br />
zu unserer künftigen Wohnungs- und Nutzerstruktur<br />
angehen.<br />
Die mit diesen Projekten zu gewinnenden Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen werden sich voraussichtlich<br />
richtungweisend auf unsere künftige Unternehmensstrategie<br />
auswirken. Auch hier sehen wir neben den<br />
genannten Risiken große Chancen für unsere Genossenschaft,<br />
sich als ein „besserer“ Vermieter zu behaupten<br />
und die Vorteile genossenschaftlichen Wohnens<br />
lebendig und erlebbar zu machen.<br />
Forderungsverkäufe/Umschuldungen<br />
In der Risikoanalyse des Lageberichtes zum Geschäftsjahr<br />
2004 haben wir unter anderem auf Risiken<br />
hingewiesen, die dadurch entstehen könnten, dass<br />
von unseren Gläubigerbanken gewährte Kredite an<br />
bestimmte Investorengruppen verkauft werden, die<br />
lediglich an einer kurzfristigen Gewinnabschöpfung<br />
interessiert sind. Auch wenn uns zum damaligen Zeitpunkt<br />
keine Hinweise auf bevorstehende oder geplante<br />
Forderungsverkäufe vorlagen, die unser Unternehmen<br />
betrafen, sahen wir hierin eine latente und nicht<br />
kalkulierbare Gefahr, die den Fortbestand der Genossenschaft<br />
gefährden könnte. Für diesen hypothetischen<br />
Pessimismus sehen wir mit heutigem Kenntnisstand<br />
keine Veranlassung mehr.<br />
Keiner der uns gewährten Kredite kann aus<br />
Bankensicht als „non performed“ angesehen werden.<br />
Zins- und Tilgungsleistungen erfolgen pünktlich und<br />
die von uns gewährten Besicherungen sind aufgrund<br />
der gestiegenen Ertragskraft der Objekte ausreichend.<br />
Innerhalb der vereinbarten Zinsbindungszeiträume ist<br />
es deshalb für uns nicht über die Maßen bedeutend, an<br />
wen wir die vereinbarten Zahlungen leisten. Sonderkündigungsrechte<br />
sehen wir nicht. Nach Auslaufen der<br />
jeweils vereinbarten Vertragszeiten, sehen wir heute<br />
durchaus Möglichkeiten der Umfinanzierung, wenn die<br />
Verhandlungen mit aktuellen Forderungsinhabern nicht<br />
zu Ergebnissen führen, die in Einklang mit den langfristigen<br />
Vorstellungen und Zielen unserer Genossenschaft<br />
stehen. Unter Nutzung heute üblicher Zinssicherungssysteme<br />
können wir uns in bestimmten Fällen auch<br />
schon bis zu zwei Jahre im Voraus auf solche Gegebenheiten<br />
einstellen.
Unsere Gläubigerbanken haben im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr und bis zum Zeitpunkt der Berichtserstellung<br />
deutlich zuerkennen gegeben, dass sie an<br />
einer Aufrechterhaltung unserer Geschäftsbeziehungen<br />
auf partnerschaftlicher Ebene nachhaltiges Interesse<br />
haben. Von insgesamt drei Instituten wurde die grundsätzliche<br />
Bereitschaft auch für Neuabschlüsse signalisiert.<br />
Darüber hinaus haben sich Finanzierungsinstitute<br />
aus dem Versicherungs- und dem Investmentbereich für<br />
eine künftige Zusammenarbeit mit uns ausgesprochen.<br />
In einem Fall erhielten wir ein verbindliches Finanzierungsangebot<br />
im deutlich zweistelligen Millionenbereich.<br />
Andere Banken, die sich in der Vergangenheit<br />
bereits sehr stark in Ostdeutschland und Sachsen-Anhalt<br />
engagiert haben, haben mit Hinweis auf Klumpenrisiken<br />
und den erst sehr kurzen Zeitraum seit Verabschiedung<br />
unseres Sanierungskonzeptes noch keine<br />
konkreten Angebote unterbreiten können. Allerdings<br />
wurde uns auch hier mitgeteilt, dass man die jüngsten<br />
wirtschaftlichen Fortschritte unserer Genossenschaft als<br />
sehr positiv bewertet, was wir wiederum nicht überbewerten<br />
wollen.<br />
Im Ergebnis und als Zusammenfassung der vorgenannten<br />
Ereignisse sehen wir die künftige Entwicklung<br />
der Finanzierungsstruktur unseres Unternehmens<br />
wieder besonnen optimistisch. Diese Einstellung stützt<br />
sich auch auf unsere Beobachtung und Auswertung des<br />
Verhaltens internationaler Finanz- und Investmentgesellschaften<br />
und -organisationen, die Deutschland und<br />
insbesondere den deutschen Immobilienmarkt wieder<br />
entdeckt und wieder in Bewegung gebracht haben,<br />
wenn auch mit differenziert zu betrachtenden Auswirkungen.<br />
Klaus Kümmel (Mitgliedervertreter der 1893) mit Frau Christa und Enkel Enrico<br />
zusammen mit Christian Patzwahl (Vorstandsvorsitzender) in ihrer Wohnung in der<br />
Gartenstadt Westernplan<br />
In Bezug auf die Geschehnisse in unserer nationalen<br />
Bankenlandschaft meinen wir, eine weitgehende<br />
Parallelität zu den Entwicklungen unseres eigenen<br />
Unternehmens zu erkennen, die man wie folgt skizzieren<br />
könnte:<br />
Chance/Wachstum → Unvorsicht/Risiko →<br />
Krise/Stillstand → Sanierung/Vorsicht →<br />
Konsolidierung/Erfolg<br />
Wir selber sehen uns hier bereits im Stadium der Konsolidierung<br />
ohne dabei die im Zeitraum der Sanierung<br />
schätzen gelernte Vorsicht aufzugeben.<br />
Magdeburg, den 27. April 2006<br />
Patzwahl Wartmann<br />
Vorstand Vorstand<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Lagebericht 25<br />
C
D Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Aktiva Bilanz zum<br />
A. Anlagevermögen<br />
26 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
€ € €<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 21.822,00 29.200,00<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und grundstücksgleiche<br />
Rechte mit Wohnbauten 178.575.816,77 181.263.029,07<br />
2. Grundstücke mit Geschäfts und anderen Bauten 272.978,33 724.891,25<br />
3. Grundstücke ohne Bauten 924.860,67 869.871,19<br />
4. Betriebs- und Geschäftsausstattung 132.231,00 179.905.886,77 179.523,00<br />
Anlagevermögen insgesamt: 179.927.708,77 183.066.514,51<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Zum Verkauf bestimmte Grundstücke<br />
und andere Vorräte<br />
1. Grundstücke ohne Bauten 148.365,40 148.365,40<br />
2. Grundstücke mit fertigen Bauten 493.226,97 594.353,01<br />
3. Unfertige Leistungen 4.922.032,90 4.608.167,26<br />
4. Andere Vorräte 3.240,00 5.566.865,27 2.090,00<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Vermietung 184.819,00 255.887,04<br />
2. Forderungen aus Verkauf von Grundstücken 37.039,86 44.746,79<br />
3. Forderungen aus anderen Lieferungen und Leistungen 1.305,42 1.305,42<br />
4. Sonstige Vermögensgegenstände 177.796,61 400.960,89 403.176,30<br />
III. Flüssige Mittel<br />
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 3.978.167,76 4.393.596,67<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Andere Rechnungsabgrenzungsposten 14.198,26 7.156,15<br />
Bilanzsumme 189.887.900,95 193.525.358,55
31. Dezember <strong>2005</strong> Passiva<br />
A. Eigenkapital<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
€ € €<br />
I. Geschäftsguthaben<br />
- der mit Ablauf des Geschäftsjahres ausgeschiedenen Mitglieder 201.291,92 177.650,29<br />
- der verbleibenden Mitglieder 2.653.928,00 2.654.519,33<br />
- aus gekündigten Geschäftsanteilen 0,00 1.440,00<br />
Rückständige fällige Einzahlungen auf Geschäftsanteile 14.757,00 € 2.855.219,92 (19.206,67)<br />
II. Ergebnisrücklagen<br />
1. Sonderrücklage gem. § 27 Abs. 2 DMBilG 55.847.363,01 55.847.363,01<br />
2. Gesetzliche Rücklage 1.234.852,95 1.234.852,95<br />
- davon aus Jahresüberschuss Geschäftsjahr eingestellt: 0,00 € (440,00)<br />
3. Andere Ergebnisrücklagen 10.068.184,71 67.150.400,67 10.064.295,49<br />
- davon aus Bilanzgewinn Vorjahr eingestellt: 3.889,22 € (145.352,83)<br />
III. Bilanzgewinn/Bilanzverlust (-)<br />
1. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (-) -362.695,68 4.329,22<br />
2. Einstellung in Ergebnisrücklagen 0,00 -362.695,68 440,00<br />
Eigenkapital insgesamt: 69.642.924,91 69.984.010,29<br />
B. Rückstellungen<br />
Sonstige Rückstellungen 1.029.043,21 1.173.300,44<br />
C. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 113.206.172,54 115.638.518,05<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber anderen Kreditgebern 13.065,87 18.959,99<br />
3. Erhaltene Anzahlungen 4.855.213,23 4.996.837,38<br />
4. Verbindlichkeiten aus Vermietung 131.309,30 123.694,17<br />
5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 963.601,77 1.467.939,06<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 45.195,12 119.214.557,83 122.099,17<br />
- davon aus Steuern: 6.097,12 € (11.529,56)<br />
- davon im Rahmen der sozialen Sicherheit: 0,00 € (32.668,79)<br />
D. Rechnungsabgrenzungsposten 1.375,00 0,00<br />
Bilanzsumme 189.887.900,95 193.525.358,55<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung 27<br />
D
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für die Zeit vom 01.01.<strong>2005</strong> bis 31.12.<strong>2005</strong><br />
28 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
€ € €<br />
1. Umsatzerlöse<br />
a) aus der Hausbewirtschaftung 18.030.638,61 18.049.934,63<br />
b) aus Verkauf von Grundstücken 104.051,13 55.011,70<br />
c) aus anderen Lieferungen und Leistungen<br />
2. Veränderungen des Bestandes an zum<br />
Verkauf bestimmten Grundstücken mit<br />
12.236,86 18.146.926,60 6.087,16<br />
fertigen Bauten sowie unfertigen Leistungen 212.739,60 -387.016,73<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 8.016,36 37.228,17<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge 581.653,06 1.264.788,59<br />
5. Aufwendungen für bezogene Lieferungen<br />
und Leistungen<br />
a) Aufwendungen für Hausbewirtschaftung 7.354.042,15 6.906.671,65<br />
b) Aufwendungen für Verkaufsgrundstücke 4.650,06 895,05<br />
c) Aufwendungen für andere Lieferungen und Leistungen 7.248,34 7.365.940,55 1.118,36<br />
6. Rohergebnis<br />
7. Personalaufwand<br />
11.583.395,01 12.117.348,46<br />
a) Löhne und Gehälter 1.244.847,17 1.294.674,18<br />
b) soziale Abgaben<br />
8. Abschreibungen<br />
auf immaterielle Vermögensgegenstände des<br />
246.377,09 1.491.224,26 247.560,04<br />
Anlagevermögens und Sachanlagen 3.092.112,92 3.084.432,01<br />
9. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.062.566,76 921.175,35<br />
10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 60.436,67 84.263,62<br />
11. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 5.973.948,48 6.259.330,88<br />
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 23.979,32 394.439,62<br />
13. Steuern vom Einkommen und Ertrag 0,15 -0,20<br />
14. Sonstige Steuern 374.993,14 383.616,76<br />
15. Ausgleichsbetrag an den Besserungsfonds -11.681,71 -6.493,84<br />
16. Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag (-) -362.695,68 4.329,22<br />
17. Einstellungen aus dem Jahresüberschuss<br />
in die Ergebnisrücklagen 440,00<br />
18. Bilanzgewinn 3.889,22
E Anhang für das Geschäftsjahr <strong>2005</strong><br />
1. Allgemeine Angaben<br />
Die Gliederung der Bilanz sowie der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung (GuV) entspricht der Verordnung über<br />
Formblätter für Wohnungsunternehmen in der Fassung<br />
vom 6. März 1987. Das Formblatt ist um spezifische<br />
Posten des DMBilG erweitert worden.<br />
Die GuV ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt<br />
worden.<br />
2. Erläuterungen zu den Bilanzierungsund<br />
Bewertungsmethoden<br />
Bei der Bewertung gehen wir von der Fortführung der<br />
Unternehmenstätigkeit gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB<br />
aus. Im Einzelnen wurden folgende Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden angewendet:<br />
Anlagevermögen<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu fortgeführten<br />
Anschaffungskosten bewertet. Die immateriellen<br />
Vermögensgegenstände wurden mit 20 % p. a.<br />
abgeschrieben. Davon ausgenommen sind immaterielle<br />
Werte bis 410,00 €, die im Jahr der Anschaffung<br />
wie geringwertige Wirtschaftsgüter mit 100 % p. a.<br />
abgeschrieben werden.<br />
Sachanlagen<br />
Das Sachanlagevermögen wurde zu fortgeführten<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten bewertet.<br />
Im Jahr <strong>2005</strong> wurden wieder Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen<br />
durchgeführt. Das Sachanlagevermögen<br />
wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungs-<br />
kosten – vermindert um planmäßige Abschreibungen<br />
– angesetzt.<br />
Aus der im Geschäftsjahr <strong>2005</strong> bilanzierten Antragstellung<br />
auf erhöhte Investitionszulage nach § 3a InvZulG<br />
ergibt sich ein höherer Auszahlungsanspruch in Höhe<br />
von 65 T€, der in vollem Umfang ertragswirksam unter<br />
„Sonstige betriebliche Erträge“ ausgewiesen wurde.<br />
Darin sind 39 T€ für förderfähige Herstellungsarbeiten<br />
an Wohnbauten enthalten.<br />
Eigene Bauleistungen sind im Geschäftsjahr in Höhe<br />
von 8.016,36 € angefallen, diese umfassen die auf<br />
Basis von Stundennachweisen der angestellten Projektbetreuer<br />
für deren Überwachungs- u. ä. Tätigkeiten<br />
aktivierten Arbeitsleistungen zzgl. 20 % Gemeinkosten<br />
auf die angefallenen Arbeitsleistungen.<br />
Gegenstände des Sachanlagevermögens werden linear,<br />
entsprechend folgender voraussichtlicher Nutzungsdauer,<br />
abgeschrieben (Restbuchwertmethode):<br />
Wohnbauten<br />
Jahre<br />
40, 50 bzw. 80<br />
Geschäftsbauten 10, 25 bzw. 40<br />
Garagen 10 bzw. 30<br />
Außenanlagen 10, 40 bzw. 50<br />
Des Weiteren werden Wohnbauten mit einem Abschreibungssatz<br />
von 2 bzw. 2,5 % linear abgeschrieben (typisierte<br />
AfA). Für Einbauküchen wird eine Nutzungsdauer<br />
von 10 Jahren angesetzt und über diesen Zeitraum<br />
linear abgeschrieben.<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung wird nach den<br />
geltenden AfA-Sätzen abgeschrieben.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des<br />
Zuganges voll abgeschrieben.<br />
Erbbaurechte werden linear über die Vertragsdauer (30<br />
Jahre) abgeschrieben.<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen gemäß § 253 Abs.<br />
2 Satz 3 HGB auf den niedrigeren beizulegenden Wert<br />
am Abschlussstichtag waren nicht notwendig.<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Anhang 29<br />
E
Umlaufvermögen<br />
Grundstücke ohne Bauten<br />
Die zum Verkauf bestimmten Grundstücke ohne Bauten<br />
wurden entsprechend vernünftiger kaufmännischer<br />
Beurteilung bewertet. Abschreibungen gemäß § 253<br />
Abs. 3 HGB waren nicht notwendig.<br />
Grundstücke mit fertigen Bauten<br />
Entsprechend § 253 Abs. 3 HGB erfolgte die Bewertung<br />
auch für die Grundstücke mit fertigen Bauten. Durch<br />
Verkauf hat sich der Bestand an zum Verkauf bestimmten<br />
Grundstücken um 101.126,04 € verringert.<br />
Unfertige Leistungen<br />
Die unfertigen Leistungen beinhalten noch nicht<br />
abgerechnete Betriebskosten sowie Heizkosten für den<br />
Zeitraum <strong>2005</strong>. Die Bewertung der noch abzurechnenden<br />
Kosten erfolgte zu Anschaffungswerten, soweit<br />
nicht auf Grund von Leerstand und anderen Risiken<br />
Abwertungen notwendig waren.<br />
Andere Vorräte<br />
Die Heizmaterialien wurden zu Anschaffungskosten<br />
bewertet. Diese wurden durch Anwendung des Durchschnittspreisverfahrens<br />
ermittelt.<br />
Forderungen und<br />
sonstige Vermögensgegenstände<br />
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />
wurden mit dem Nennwert unter Berücksichtigung<br />
von Wertberichtigungen angesetzt.<br />
30 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Anhang<br />
Flüssige Mittel<br />
In den flüssigen Mitteln sind Verfügungsbeschränkungen<br />
für standortbezogene Modernisierungen in Höhe von<br />
502.190,07 € enthalten. Darüber hinaus bestehen treuhänderische<br />
Verwaltungen in Höhe von 124.832,31 €.<br />
Ergebnisrücklagen<br />
Die Sonderrücklage gemäß § 27 Abs. 2 DMBilG hat<br />
sich zum Vorjahr nicht verändert.<br />
Die gesetzliche Rücklage bleibt zum Vorjahr unverändert,<br />
da auf Grund des ausgewiesenen Jahresfehlbetrages<br />
eine Zuweisung gemäß § 39 der Satzung nicht<br />
möglich ist.<br />
Die anderen Ergebnisrücklagen haben sich wie folgt<br />
entwickelt:<br />
Bilanzansatz zum 31.12.2004 10.064.295,49 €<br />
Zuführung des in 2004 entstandenen<br />
Bilanzgewinn gemäß § 28 Buchstabe I<br />
i.V.m. § 38 Abs. 2 der Satzung 3.889,22 €<br />
Bestand am 31.12.<strong>2005</strong> 10.068.184,71 €<br />
Rückstellungen<br />
Rückstellungen wurden insgesamt nach vernünftiger<br />
kaufmännischer Beurteilung gemäß § 249 HGB gebildet.<br />
Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag<br />
angesetzt.
3. Erläuterungen zur Bilanz und zur<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
3.1 Angaben zur Bilanz<br />
Die Entwicklung der einzelnen Positionen des Anlagevermögens<br />
ist in dem nachfolgenden Anlagespiegel<br />
dargestellt.<br />
Anlagespiegel<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
31.12.2004<br />
Buchwert<br />
31.12.2004<br />
Zugänge des<br />
Geschäftsjahres<br />
Abgänge des<br />
Geschäftsjahres<br />
Umbuchungen im<br />
Geschäftsjahres<br />
Anschaffungs-/<br />
Herstellungskosten<br />
31.12.<strong>2005</strong><br />
Abschreibungen<br />
kumuliert<br />
31.12.<strong>2005</strong><br />
Abschreibungen im<br />
Geschäftsjahr<br />
Buchwert<br />
31.12.<strong>2005</strong><br />
€ € € € € € € € €<br />
I. Immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 134.510,20 29.200,00 160,00 467,82 0,00 134.202,38 112.380,38 7.465,60 21.822,00<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und<br />
grundstücksgleiche<br />
Rechte mit Wohnbauten<br />
2. Grundstücke mit<br />
Geschäfts- und<br />
anderen Bauten<br />
Grundstücke<br />
Gebäude<br />
Gesamt<br />
Grundstücke<br />
Gebäude<br />
Gesamt<br />
39.801.250,48<br />
198.297.662,79<br />
238.098.913,27<br />
300.489,82<br />
795.228,75<br />
1.095.718,57<br />
35.887.488,27<br />
145.375.540,80<br />
182.263.029,07<br />
300.489,82<br />
424.401,43<br />
724.891,25<br />
0,00<br />
895.091,86<br />
895.091,86<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
539.058,68<br />
1.264.603,71<br />
1.803.662,39<br />
67.197,56<br />
559.893,54<br />
627.091,10<br />
-69.599,48<br />
0,00<br />
-69.599,48<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
39.192.592,32<br />
197.928.150,94<br />
237.120.743,26<br />
233.292,26<br />
235.335,21<br />
468.627,47<br />
3.807.376,81<br />
54.737.549,68<br />
58.544.926,49<br />
0,00<br />
195.649,14<br />
195.649,14<br />
354,45<br />
2.998.105,96<br />
2.998.460,41<br />
0,00<br />
22.944,72<br />
22.944,72<br />
35.385.215,51<br />
143.190.601,26<br />
178.575.816,77<br />
3. Grundstücke ohne Bauten 869.871,19 869.871,19 0,00 14.610,00 69.599,48 924.860,67 0,00 0,00 924.860,67<br />
4. Betriebs- und<br />
Geschäftsausstattung 558.043,26 179.523,00 24.155,79 77.705,94 0,00 504.493,11 372.262,11 63.242,79 132.231,00<br />
Sachanlagen Gesamt 240.622.546,29 183.037.314,51 919.247,65 2.523.069,43 0,00 239.018.724,51 59.112.837,74 3.084.647,92 179.905.886,77<br />
Anlagevermögen Gesamt 240.757.056,49 183.066.514,51 919.407,65 2.523.537,25 0,00 239.152.926,89 59.225.218,12 3.092.112,92 179.927.708,77<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Anhang 31<br />
1893 GB_<strong>2005</strong>_Tabelle2.indd 2 31.05.2006 13:47:36<br />
233.292.26<br />
39.686,07<br />
272.978,33<br />
C
E<br />
Unfertige Leistungen<br />
Die Position „Unfertige Leistungen“ beinhaltet<br />
4.922.032,90 € (Vorjahr 4.608.167,26 €) noch<br />
nicht abgerechnete Betriebskosten.<br />
Forderungen<br />
Die Übersicht der Forderungen stellt sich<br />
folgendermaßen dar:<br />
Forderungen Insgesamt in €<br />
Sonstige Vermögensgegenstände<br />
In der Position „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind<br />
folgende Beträge größeren Umfangs enthalten, die erst<br />
nach dem Abschlussstichtag rechtlich entstehen:<br />
Kapitalertragsteuer/SolZ<br />
für das Geschäftsjahr 16.264,76<br />
Kapitalertragsteuer/SolZ für 2004 25.018,51<br />
32 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Anhang<br />
€<br />
Sonstige Rückstellungen<br />
In den „Sonstigen Rückstellungen“ sind folgende Beträge<br />
mit einem nicht unerheblichen Umfang enthalten.<br />
Rückstellungen für/zur: €<br />
Rückstellung für Rechtsstreitigkeiten 28.815,38<br />
Betriebskosten 314.875,58<br />
Prüfungskosten 40.000,00<br />
Verwaltungskosten 40.468,06<br />
Interne Jahresabschlusskosten 44.150,00<br />
Abführungen entsprechend WoGenVermG 345.697,62<br />
unterlassene Instandhaltung 166.681,40<br />
Geschäftsjahr Vorjahr<br />
davon mit einer Restlaufzeit<br />
von mehr als 1 Jahr in € Insgesamt in €<br />
Verbindlichkeiten<br />
davon mit einer Restlaufzeit<br />
von mehr als 1 Jahr in €<br />
Forderungen aus Vermietung 184.819,00 18.386,36 255.887,04 32.481,48<br />
Forderungen aus Verkauf<br />
von Grundstücken 37.039,86 18.710,62<br />
44.746,79 29.242,46<br />
Forderungen aus anderen<br />
Lieferungen und Leistungen 1.305,42 0,00 1.305,42 0,00<br />
Sonstige Vermögensgegenstände 177.796,61 920,33 403.176,30 920,33<br />
Gesamtbetrag 400.960,89 38.017,31 705.115,55 62.644,27<br />
In den „Verbindlichkeiten“ sind keine Beträge größeren<br />
Umfangs enthalten, die nach dem Abschlussstichtag<br />
rechtlich entstehen.<br />
Die Zusammensetzung der Verbindlichkeiten entsprechend<br />
der Laufzeit ergibt sich aus dem Verbindlichkeitenspiegel.<br />
Die Fristen der Verbindlichkeiten sowie die zur Sicherheit<br />
gewährten Pfandrechte und andere Rechte stellen<br />
sich wie folgt dar:<br />
1893 GB_<strong>2005</strong>_Tabelle2.indd 1 31.05.2006 13:47:36
Verbindlichkeitenspiegel per 31.12.<strong>2005</strong><br />
Verbindlichkeiten Insgesamt unter 1 Jahr davon Restlaufzeit<br />
1 bis 5 Jahre<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten<br />
Verbindlichkeiten<br />
gegenüber anderen<br />
Kreditgebern<br />
Verbindlichkeiten<br />
aus Vermietung<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
Sonstige Verbindlichkeiten<br />
Erhaltene Anzahlungen<br />
Gesamt<br />
113.206.172,54<br />
(115.638.518,05)<br />
13.065,87<br />
(18.959,99)<br />
131.309,30<br />
(123.694,17)<br />
963.601,77<br />
(1.467.939,06)<br />
45.195,12<br />
(122.099,17)<br />
4.855.213,23<br />
(4.996.837,38)<br />
119.214.557,83<br />
(122.368.047,82)<br />
Hinweis: Klammerzahlen = Ist Vorjahr<br />
über 5 Jahre Gesichert<br />
€ € € € €<br />
3.508.068,64<br />
(3.545.115,28)<br />
3.300,12<br />
(5.764,87)<br />
89.702,92<br />
(83.907,10)<br />
963.601,77<br />
(1.467.939,06)<br />
45.195,12<br />
(122.099,17)<br />
4.855.213,23<br />
(4.996.837,38)<br />
9.465.081,80<br />
(10.221.662,86)<br />
Die langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten<br />
sind durch Grundpfandrechte gesichert.<br />
3.2 Angaben zur Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung<br />
Die Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung beinhalten<br />
bereinigt um die Erlösschmälerungen wesentliche<br />
Beträge:<br />
Mieten, Pachterlöse etc. 12.848.372,18<br />
Aufwendungszuschüsse 589.434,49<br />
Umlagen 4.592.831,94<br />
€<br />
11.087.595,41<br />
(10.457.100,07)<br />
9.765,75<br />
(13.195,12)<br />
41.018,15<br />
(39.787,07)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
11.138.379,31<br />
(10.510.082,26)<br />
98.610.508,49<br />
(101.636.302,70)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
588,23<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
98.611.096,72<br />
(101.636.302,70)<br />
Sonstige betriebliche Erträge<br />
113.206.172,54<br />
(115.632.024,21)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
0,00<br />
(0,00)<br />
113.206.172,54<br />
(115.632.024,21)<br />
In den „Sonstigen betrieblichen Erträgen“ sind folgende<br />
wesentliche, zum Teil periodenfremde, Beträge<br />
enthalten:<br />
Auflösung von Rückstellungen 104.662,95<br />
Auflösung von Wertberichtigungen 30.009,60<br />
Erträge aus Ausbuchungen von<br />
Verbindlichkeiten 202.791,62<br />
Erlöse aus Versicherungsentschädigungen 94.145,97<br />
Investitionszulage 2004-<strong>2005</strong><br />
(Auszahlung Sicherheitsabschlag) 65.210,00<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Anhang 33<br />
€<br />
E
Aufwendungen für Hausbewirtschaftung<br />
Die Aufwendungen für die Hausbewirtschaftung beinhalten<br />
wesentliche Beträge für:<br />
Betriebskosten 5.232.737,89<br />
Instandhaltung 1.986.805,28<br />
Vertriebskosten 100.797,76<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
In den „Sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ sind<br />
folgende wesentliche, zum Teil periodenfremde,<br />
Beträge enthalten:<br />
Sächliche Aufwendungen 636.950,18<br />
Abschreibungen auf Forderungen<br />
(direkt, indirekt) 148.361,75<br />
Straßenausbaubeträge 112.411,48<br />
Verlust aus Abgang Anlagevermögen<br />
incl. Nebenkosten 118.825,02<br />
Sonderposten – Ausgleichsbetrag an den<br />
Besserungsfonds<br />
Der Ausgleichsbetrag an den Besserungsfonds ergibt<br />
sich aus dem mit allen Gläubigerbanken am<br />
7. Oktober 2002 verabschiedeten Sanierungskonzept<br />
2003 – 2012 und der damit verbundenen Vereinbarung<br />
zur Begründung eines Besserungsfonds. Dementsprechend<br />
wurde ein fiktiver Jahresüberschuss in Höhe von<br />
19.469,52 € ermittelt. Zum Ausgleich für Forderungs-,<br />
Zins- und Vorfälligkeitsentschädigungsverzichte wurden<br />
60 % des fiktiven Jahresüberschusses, das sind<br />
11.681,71 €, lt. Vereinbarung als Ausgleichsbetrag<br />
dem Besserungsfonds zugeführt.<br />
34 <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Anhang<br />
€<br />
€<br />
4. Sonstige Angaben<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
Es bestehen folgende, nicht in der Bilanz ausgewiesene<br />
finanzielle Verpflichtungen, die für die Beurteilung der<br />
Finanzlage von Bedeutung sind.<br />
Diese entstehen, wie bereits unter dem Sonderposten<br />
erwähnt, durch das verabschiedete Sanierungskonzept<br />
2003 – 2012. Hierbei sind Forderungsverzichte und<br />
Verzichte auf Vorfälligkeitsentschädigungen in einen<br />
Besserungsfonds in Höhe von 5.659.299,90 € aufgenommen<br />
worden.<br />
Zu der noch bestehenden finanziellen Verpflichtung aus<br />
dem Jahr 2004, in Höhe von 5.410.551,06 €, wurde im<br />
abgeschlossenen Geschäftsjahr ein Ausgleichsbetrag<br />
über 11.681,71 € zugeführt.<br />
Die noch zu berücksichtigende finanzielle Verpflichtung<br />
reduziert sich auf 5.398.869,35 €.<br />
Angaben der durchschnittlichen<br />
Arbeitnehmerzahl<br />
Arbeitnehmer<br />
Qualitätsmanagement 11<br />
Kundenbetreuung 17<br />
Auszubildende 0<br />
Gesamt 28<br />
Außerdem wurden zeitweilig Aushilfen beschäftigt.
Mitgliederbewegung<br />
Zahl der Mitglieder Anzahl der Geschäftsanteile Haftsumme in €<br />
Bestand am 01.01.<strong>2005</strong> 6.221 89.302 6.843.100,00<br />
Zugang 378 7.281 415.800,00<br />
Zwischensumme: 6.599 96.583 7.258.900,00<br />
Abgänge durch:<br />
Sterbefälle 38 359 41.800,00<br />
Übertragungen 22 411 24.200,00<br />
Kündigungen 322 5.596 354.200,00<br />
Ausschlüsse 41 852 45.100,00<br />
Sterbefälle in früheren Jahren 18 258 19.800,00<br />
Korrektur früherer Jahre 6 121 6.600,00<br />
Bestand am 31.12.<strong>2005</strong> 6.152 88.986 6.767.200,00<br />
Die Geschäftsguthaben der verbleibenden Mitglieder<br />
sind im Geschäftsjahr um 591,33 € gesunken.<br />
Die Haftsumme hat sich im Geschäftsjahr um<br />
75.900,00 € vermindert.<br />
Name und Anschrift des zuständigen<br />
Prüfungsverbandes<br />
Verband der Wohnungsgenossenschaften<br />
Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Olvenstedter Straße 66<br />
39108 Magdeburg<br />
Mitglieder des Vorstandes<br />
Christian Patzwahl<br />
Sandra Wartmann (ab 01.01.<strong>2005</strong>)<br />
Heinz-Dieter Kreutzer (bis 30.06.<strong>2005</strong>)<br />
Mitglieder des Aufsichtsrates<br />
Karl Heinz Rädisch (Vorsitzender)<br />
Dennis Adam (Stellvertreter)<br />
Monika Stollberg (1. Schriftführerin)<br />
Jochen Hoppe (2. Schriftführer)<br />
Günter Walkhoff<br />
Wolfgang Adam<br />
Norbert Michalski<br />
Vorschlag an die Vertreterversammlung zur<br />
Behandlung des Jahresfehlbetrages:<br />
Unter Beachtung des § 48 Genossenschaftsgesetz wird<br />
der Vertreterversammlung nach gemeinsamer Beratung<br />
von Vorstand und Aufsichtsrat der Vorschlag unterbreitet,<br />
den im Jahr <strong>2005</strong> entstandenen Jahresfehlbetrag<br />
von 362.695,68 € gemäß § 34 Abs. 1 Buchstabe d)<br />
i. V. m. § 41 Satzung durch die Entnahme aus der Sonderrücklage<br />
gemäß § 27 Abs. 2 DMBilG zu decken.<br />
Magdeburg, 05.04.2006 Patzwahl Wartmann<br />
Vorstand Vorstand<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2005</strong> • Anhang 35<br />
E
Herausgeber:<br />
<strong>Magdeburger</strong><br />
Wohnungsbaugenossenschaft von 1893 eG<br />
Ulrichplatz 1<br />
39104 Magdeburg<br />
Tel.: 0391 6292-0<br />
Fax: 0391 6292-222<br />
Gestaltung:<br />
DATES Medien Verlag GmbH<br />
Druck:<br />
Grafisches Centrum Cuno GmbH & Co. KG