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Für alle, die mehr wissen wollen Nr.2 Februar/März 2009 1,50 Euro / 1,50 TL<br />

istanbulpost.net<br />

Kyoto-Ratifizierung<br />

und die türkischen<br />

NGOs<br />

Die <strong>Istanbul</strong> Post fragte<br />

den Energieexperten und Journalisten<br />

Özgür Gürbüz nach<br />

seiner Einschätzung der Ratifizierung<br />

und den Perspektiven<br />

türkischer Umweltinitiativen.<br />

Seite 3<br />

Trotz Wirtschaftskrise<br />

erfolgreiche<br />

EMITT in <strong>Istanbul</strong><br />

Mit Syrien als Partnerland<br />

bot die größte türkische Tourismusmesse<br />

EMITT in diesem<br />

Jahr Gelegenheit, Kooperationen<br />

auszubauen und neue<br />

Märkte zu erkunden. Der türkische<br />

Tourismus gab sich optimistisch,<br />

die Krise mit Gewinn<br />

zu bewältigen. Seite 24<br />

Kreatives Design -<br />

Made in <strong>Istanbul</strong>:<br />

Autoban<br />

Die beiden Designer Seyhan<br />

Özdemir und Sefer Ça≠lar, die<br />

sich kurz Autoban nennen, gelten<br />

als Shootingstarsder türkischen<br />

Designszene. Wallpaper<br />

kürte das 2003 gegründete Designerduo<br />

zu den „Best Young<br />

Designers” 2004“. Seite 29<br />

Kunstakademie in<br />

Tarabya steht in den<br />

Startlöchern<br />

Als neues Glied in der Ernst<br />

Reuter Initiative zur Vertiefung<br />

des deutsch-türkischen Dialogs<br />

wird noch in diesem Jahr mit<br />

den Vorbereitungen zur Eröffnung<br />

einer Kunstakademie auf<br />

dem Gelände der Sommerresidenz<br />

in Tarabya begonnen.<br />

Seite 4<br />

Zusammenarbeit bei<br />

erneuerbarer Energie<br />

Die Energie Baden Württemberg AG gründet mit der<br />

türkischen Borusan Enerji ein Joint Venture für<br />

Investitionen in neue Kraftwerke.<br />

Stefan Hibbeler / <strong>Istanbul</strong> Seit Jahren zeigen deutsche Unternehmen<br />

großes Interesse an der Nutzung erneuerbarer Energiequellen in der Türkei.<br />

Anfang März ist zu den bestehenden Kooperationen ein weiteres Glied<br />

hinzugekommen.<br />

Die Energie Baden-Württemberg AG bereitet eine strategische<br />

Partnerschaft mit Borusan Enerji in der Türkei vor. Nach der<br />

Unterzeichnung eines Vorvertrags erklärte Borusan, dass eine gemeinsame<br />

Investition zur Errichtung einer Kraftwerkskapazität von 2000 MW im<br />

Bereich der erneuerbaren Energie geplant ist. Die bei der Borusan Enerji<br />

bereits vorhandene Kapazität von 912 MW wird in die Partnerschaft eingebracht.<br />

“Das Wissen ist ein<br />

unendlicher Ozean.<br />

Wer nach Wissen<br />

sucht, ist ein Taucher<br />

in diesem Meer.”<br />

Mevlana<br />

Mit einem vielf’ältigen offiziellen und einem ebenso vielseitigen inoffiziellen<br />

Programm war <strong>Istanbul</strong> Gastgeberin des Weltwasserforums.<br />

Lebenselexir Wasser<br />

Das Ziel ist gemeinsam - eine<br />

internationale Herangehensweise<br />

an eine nachhaltige<br />

Nutzung von Wasser. Aber die<br />

Mittel und Wege zum Ziel<br />

liegen weit auseinander.<br />

Stefan Hibbeler / <strong>Istanbul</strong> Klimawandel, Wasserverschmutzung<br />

und Klimawandel sind nur einige<br />

wenige Gesichtspunkte, die Wasser zu einem<br />

Kandiaten für eines der wichtigsten Themen des<br />

21. Jahrhunderts machen. Die Prognose, dass<br />

Konflikte um Wasser Auslöser von Kriegen werden,<br />

macht umso deutlicher, dass internationale<br />

Strategien zum Schutz und zur gemeinsamen Nutzung<br />

von Wasserressourcen erforderlich sind.<br />

Grundlagen für die Entwicklung eines internationalen<br />

Ansatzes hat sich das 5. UN Wasserforum<br />

zum Ziel gesetzt. Das vom 16. bis 22. März durchgeführte<br />

offizielle Forum, zu dem sich 30.000 Besucher<br />

angemeldet haben, wurde von zahlreichen<br />

Programmen und Aktivitäten außerhalb des<br />

Kongressprogramms begleitet.<br />

Globale und lokale Ansatzpunkte<br />

Während Kritiker den Veranstaltern des Wasserforums<br />

vorwerfen, mit der Austragung in <strong>Istanbul</strong><br />

die Regierung bei ihren Plänen zur Privatisierung<br />

von Gewässern und Wasserversorgung zu legen,<br />

hob der türkische Staatspräsident Abdullah<br />

Bei seiner Ansprache zum 5. Weltwasserforum unterstrich Staatspräsident Abdullah<br />

Gül die gemeinsame Verantwortung für Wasser und seine nachhaltige Nutzung.<br />

Gül in seiner Eröffnungsrede hervor, dass “niemand<br />

mehr sagen kann, “ich lebe in meinem Land<br />

und meiner Region”, um sich der gemeinsamen<br />

Verantwortung zu entziehen. Der Generalsekretär<br />

des Wasserforums Prof. Oktay Tabasaranerklärte,<br />

zum Ziel des Forums einen Meilenstein für die internationale<br />

Diskussion zu setzen und sich insbesondere<br />

mit konkreten lokalen Lösungen zu beschäftigen.<br />

Kritik hinnehmen<br />

Angesichts eines harten Polizeieinsatzes mit<br />

Festnahmen bei einer Protestaktion bei der Eröffnung<br />

des Wasserforums übten zivilgesellschaftliche<br />

Organisationen Kritik. Sie riefen die türkische<br />

Regierung auf, mehr Geduld gegenüber Widerspruch<br />

und Protestaktionen zu zeigen. Insbesondere<br />

die Abschiebung von zwei Aktivistinnen stieß<br />

auf Widerspruch. Seite 4<br />

Politik 2–Pressespiegel 6–Wirtschaft 7–Aus den Sektoren 12 – Kultur 26 – Veranstaltungen 30<br />

FOTO: SANAR fiEN/NAR PHOTOS


02<br />

Stefan Hibbeler<br />

<strong>Istanbul</strong><br />

Gedanken<br />

shibbeler@istanbulpost.net<br />

In guter Verfassung?<br />

Seit der Jahreswende häufen sich die Ankündigungen. Zuerst<br />

meldete Parlamentspräsident Toptan die Notwendigkeit an, die Verfassungsdiskussion<br />

wieder aufzunehmen. Er erhielt Zustimmung von<br />

Ministerpräsident Erdogan, Staatspräsident Gül und dem Vorsitzenden<br />

des Verfassungsausschuss des Parlaments Kuzu. Von der CHP<br />

als der größten Oppositionspartei im Parlament hieß es, es fehle das<br />

Vertrauen, um eine neue Verfassungsdiskussion zu beginnen.<br />

Dabei sind sich alle politischen Kräfte einig, dass die geltende<br />

Verfassung unzureichend ist. Zu den seit Jahren umstrittenen Themen<br />

gehört beispielsweise, die Unabhängigkeit der Justiz. Eine umfassende<br />

Justizreform, die den politischen Einfluss auf die Justiz verringerte,<br />

ist ohne Arbeit an der Verfassung kaum möglich. Auch die<br />

Immunität von Parlamentariern - ein weiteres Streitthema - ist in<br />

der Verfassung verankert.<br />

Auch auf dem Weg in die EU sind zweifelsohne Änderungen an<br />

der Verfassung erforderlich. So ist beispielsweise das Gesetz über<br />

die Einrichtung eines Ombudsmanns am Urteil des Verfassungsgerichts<br />

gescheitert, das forderte, dass dazu eine verfassungsmäßige<br />

Rechtsgrundlage geschaffen werden müsse. Eine Reihe weiterer<br />

Punkte, die unter den politischen Kriterien der Beitrittspartnerschaft<br />

der EU mit der Türkei genannt werden, haben einen direkten oder<br />

indirekten Bezug zur Verfassung.<br />

Es wäre jedoch unfair, die “Schuld” für die Stagnation der Verfassungsdiskussion<br />

allein der CHP in die Schuhe zu schieben. Gleich<br />

nach der Parlamentswahl lancierte die AKP einen Expertenbericht<br />

für den Entwurf einer neuen Verfassung. Dann blieb lange im Dunkeln,<br />

wie sich die AKP selbst dazu stellt. Auch war die Rede davon,<br />

die Verfassung im Schnellverfahren zu verabschieden und dann einem<br />

Referendum zu unterziehen. Eine offizielle Position zur Verfassung<br />

hat die Partei nach wie vor nicht vorgelegt.<br />

Die zivilgesellschaftliche Plattform, die die politische Diskussion<br />

begleiten wollte, ist inzwischen eingeschlafen.<br />

Wäre es vor diesem Hintergrund nicht vielleicht sinnvoller, statt<br />

eine Diskussion über einige Verfassungsartikel zu beginnen, sich<br />

Gedanken über das Verfahren zu machen, wie eine neue Verfassung<br />

erarbeitet werden sollte?<br />

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<strong>Istanbul</strong> Post<br />

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kostet in der Türkei 18,- TL<br />

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Fax: +90 (212) 216 31 94<br />

ISTANBUL POST<br />

Herausgeber / ‹mtiyaz Sahibi:<br />

Dr. Stefan Hibbeler<br />

Chefredakteur / Sorumlu Müdür:<br />

Abbas Özp›nar<br />

Redaktion / Yaz› ‹flleri:<br />

Dr. Stefan Hibbeler, Dr. Perihan Ügeöz,<br />

Abbas Özp›nar, Anna Esser, Müge Özba¤<br />

Art Direktion / Art Direktör:<br />

Mükremin Seçim<br />

Art der Veröffentlichung / Yay›n Türü:<br />

Periodische Publikation / Yayg›n, süreli<br />

Nr.2 | Februar/MΔärz 2009<br />

istanbulpost.net POLITIK<br />

Adresse / Yönetim Adresi:<br />

Selahattin P›nar Cad. No:23 B Blok D:4<br />

34387 Mecidiyeköy / ‹stanbul<br />

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Fax: +90 (212) 216 31 94<br />

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Konsens über neue<br />

Geschäftsordnung<br />

Während die Parteien mit aller Härte den Kommunalwahlkampf<br />

führen einigten sich Politiker<br />

aller Parteien.<br />

Konsensorientierung ist nicht unbedingt die erste<br />

Eigenschaft, die einem im Zusammenhang mit türkischer<br />

Politik und dem Parlament einfällt. Jedoch hat eine im<br />

Oktober 2008 gegründete Kommission, in die alle im<br />

Parlament vertretenen Parteien Mitglieder entsandt haben,<br />

den Entwurf einer neuen parlamentarischen Geschäftsordnung<br />

erarbeitet. Zur Begründung für ihre Bemühungen<br />

verweisen die Kommissionsmitglieder darauf,<br />

dass in 34 Jahren, seit Erlass der geltenden Geschäftsordnung<br />

111 Änderungen vorgenommen wurden,<br />

die ihre innere Systematik in Frage stellen.<br />

Gelten Geschäftsordnungen meist als langweilig,<br />

birgt der Vorschlag der Kommission einige wichtige<br />

Neuerungen, die Rückwirkung auf die politische Kultur<br />

haben können.<br />

Neue Kommissionen<br />

Vorgeschlagen werden die Gründung einer<br />

Kommission für die Chancengleichheit von Mann und<br />

Frau, eine Kommission zu Informatik, eine Zukunftskommission<br />

und eine zu Forschung und Entwicklung.<br />

Mindestens einmal jährlich sollen in allen Kommissionen<br />

die einschlägigen Ministerien Bericht erstatten.<br />

Das Budget dieser Ministerien wird in den<br />

Kommissionen beraten. Kommissionssitzungen sollen<br />

zivilgesellschaftlichen Organisationen offen stehen und<br />

diese das Recht erhalten, sich in Aussprachen zu Wort<br />

zu melden. Um die Arbeit der parlamentarischen<br />

Kommissionen kontinuierlicher zu gestalten, wird ihre<br />

Tagesordnung eine Woche zuvor festgelegt und für den<br />

Zeitraum eines Monats eine Rahmentagesordnung<br />

erlassen. Auch Abgeordnete, die nicht der Kommission<br />

angehören, sollen das Recht erhalten, Anträge an die<br />

Kommission zu stellen.<br />

Neben den feststehenden Kommissionen können<br />

weitere gebildet werden, die Fragestellungen untersuchen<br />

und dem Parlament Bericht erstatten.<br />

Der Geschäftsordnungsentwurf sieht weiter vor,<br />

dass keine Sammelgesetze mehr erlassen werden sollen.<br />

An solchen Gesetzen, mit denen Änderungen in einer<br />

Vielzahl anderer Gesetze vorgenommen werden, wird<br />

kritisiert, dass sie die Systematik der Rechtsentwicklung<br />

stören. Ebenfalls entfallen soll die Einstufung von<br />

Gesetzen als “grundlegende Gesetze”. Für grundlegende<br />

Gesetze sieht die bestehende Tagesordnung ein<br />

beschleunigtes Beratungsverfahren mit verkürzten<br />

Redezeiten und vereinfachtem Abstimmungsverfahren<br />

vor.<br />

Beschleunigung der Beratungen<br />

In allgemeinen Aussprachen sollen nur noch fünfzehn<br />

Abgeordnete für jeweils drei Minuten Redezeit<br />

erhalten. Für die Beschlussfähigkeit soll die Anwesenheit<br />

eines Fünftels der Abgeordneten ausreichend sein.<br />

Im Plenum sollen die Kontrollbefugnisse erweitert und<br />

wirksamer gestaltet werden. Auch soll der direkte<br />

Dialog in Form von Frage und Antwort im Plenum zugelassen<br />

werden.<br />

Vorgesehen ist außerdem die Gründung eines<br />

Ethikrats des Parlaments.<br />

Der Ankündigung des Vorsitzenden der Konsens-<br />

Eine neue Geschäftsordnung soll das Parlament<br />

handlungsfähiger machen.<br />

kommission, des AKP-Politikers Kapusuz, soll die neue<br />

Geschäftsordnung ab dem kommenden Gesetzgebungsjahr<br />

zur Anwendung kommen.<br />

Tragbarer Kompromiss?<br />

Das Ergebnis der Konsenskommission erscheint<br />

beachtlich. Offen bleibt jedoch, wie tragfähig der<br />

Kompromiss ist. Die Anhörung und Einbeziehung zivilgesellschaftlicher<br />

Organisationen in die Ausschussarbeit<br />

wäre ein wichtiger Meilenstein. Wie wirksam er wird,<br />

lässt sich jedoch erst bei Veröffentlichung des<br />

Geschäftsordnungsentwurfs ermessen - nur dann kann<br />

eingeschätzt werden, unter welchen Umständen ein<br />

solches Rederecht verwirklicht wird.<br />

Streit hat es bereits um den Titel einer der neu<br />

vorgesehenen Kommissionen gegeben. Ursprünglich<br />

sollte eine Gleichstellungskommission von Mann und<br />

Frau gegründet werden. Nun ist als Kompromiss daraus<br />

eine Kommission für die Chancengleichheit von Mann<br />

und Frau geworden. Dies ruft den Widerstand einiger<br />

Abgeordneter hervor, die die Position vertreten, dass<br />

durch die Namensgebung der Auftrag der Kommission<br />

eingeschränkt werde.<br />

In den letzten Jahren waren Sammelgesetze und<br />

“grundlegende Gesetze” wichtige Instrumente der<br />

Regierungsparteien. So wurde beispielsweise ein großer<br />

Teil der EU-Reformen als “grundlegendes Gesetz”<br />

beschleunigt verabschiedet. Das aktuelle Maßnahmepaket<br />

gegen die Wirtschaftskrise ist ein typisches<br />

Beispiel für Sammelgesetze - offen bleibt ob eine<br />

Regierung darauf verzichten wird. Und schließlich<br />

bleibt noch der heikelste Punkt - die Beschränkung der<br />

Redezeit im Plenum. Stefan Hibbeler / Ankara


ZIVILGESELLSCHAFT<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Eine Bewertung der Energiepolitik nach der Ratifizierung des Kyoto Protokolls:<br />

Die Ratifizierung allein<br />

reicht noch nicht aus<br />

Die Türkei hat nach Jahre langem zögern das<br />

internationale Kyoto-Protokoll zum Klimaschutz<br />

ratifiziert. Bislang hatte die türkische Regierung<br />

die Ratifizierung des Abkommens mit dem Argument<br />

abgelehnt, man müsse zuerst die eigene industrielle<br />

Entwicklung abschließen.<br />

Die <strong>Istanbul</strong> Post hat mit dem Energieexperten<br />

und Journalisten Özgür Gürbüz, der selbst zahlreiche<br />

NGO-Bewegungen unterstützt und in ihnen geleitet<br />

hat, über die Ratifizierung des Kyoto Protokolls<br />

und die Energiepolitik der Türkei gesprochen.<br />

Warum hat die Türkei mit der Ratifizierung<br />

so lange gewartet?<br />

Als 1997 das Kyoto Protokoll verabschiedet<br />

wurde, hat die Türkei einen grossen Fehler gemacht.<br />

Die Türkei gehört zu den Industrieländern<br />

der OECD, doch schien es nicht möglich, die Ziele<br />

für 2012 zu erreichen. Als es ernst wurde und die<br />

Ziele und das Protokoll umgesetzt werden sollten,<br />

hat die Türkei 2001 bei der Marakesch COP7 Versammlung<br />

ihren Standpunkt geändert. Nach der<br />

Versammlung hat die Türkei nicht viel unternommen.<br />

Ihr war nicht klar, dass die Ratifizierung des<br />

Protokolls auch für den EU-Beitritt notwendig ist.<br />

Natürlich ist die Ratifizierungsentscheidung begrüßenswert.<br />

Doch leider wurde sie nicht getroffen,<br />

um diese Emission zu verringern, sondern im<br />

Hinblick auf den EU Beitritt und um bei der nächsten<br />

COP Versammlung mitverhandeln zu können.<br />

Wie wird das Kyoto Protokoll die Türkei beeinflussen?<br />

Und kann das Protokoll den hohen<br />

CO2 Ausstoss des Landes verringern?<br />

Bis 2012 muss die Türkei keinerlei Kriterien erfüllen,<br />

doch sie muss sich für die Zeit nach 2012<br />

vorbereiten. Es geht um den Kampf gegen die<br />

Erderwärmung. 1990 betrug die CO2 Emission der<br />

Türkei 170 Millionen Tonnen, 2006 stieg sie auf<br />

über 331 Millionen Tonnen. Dieser Anstieg von 95<br />

Prozent setzt die Türkei in der Weltrangliste<br />

Zahlreiche Umweltorganisationen kamen in zahlreichen Meetings zusammen um die<br />

Regierung zur Ratifizierung des Kyoto Protokolls zu bewegen.<br />

auf Platz eins. Dies bedeutet ein CO2 Ausstoss<br />

von 5 Tonnen pro Person. Damit liegt die Türkei<br />

über dem Weltdurchschnitt und China. Die einzige<br />

Chance für die Türkei ist die Verfolgung eines<br />

realistischen und verantwortungsvollen Zieles.<br />

Nun ist jedoch der Bau eines Atomkraftwerkes<br />

geplant.<br />

Das Protokoll zählt die Atomkraft nicht zu den<br />

sauberen Energien und fördert sie nicht. Die Länder<br />

sind frei, wie sie das Ziel der CO2 Minderung<br />

erreichen. Es gibt kein technisches Hindernis.<br />

Aus welchen Energiequellen will die Türkei<br />

neben der Atomkraft ihren Energiebedarf in<br />

Zukunft decken?<br />

Auch, wenn es große Probleme und Abhängigkeiten<br />

von der Erdgasversorgung gibt, wird sie<br />

weiterhin die Energiepolitik beherrschen. Die För-<br />

derung für Kohle, die geplanten Kohlekraftwerke<br />

zeigen, dass Kohle und Erdgas den Energiebedarf<br />

decken werden. Doch das Interesse an Windkraft<br />

und Sonnenenergie zeigt, dass die erneuerbaren<br />

Energiequellen an Bedeutung gewinnen.<br />

Nimmt die Türkei ihr Potential erneuerbarer<br />

Energieressourcen auch wirklich wahr?<br />

Heute sind Windanlagen mit einer Kapazität<br />

von 500 MW vorhanden. Offizielle Zahlen zeigen,<br />

dass das wahre Potential der Türkei bei 48.000<br />

MW liegt. Die Sonnenenergie ist im Aufwind. Ein<br />

großes Potential steckt in der Geothermalenergie.<br />

Die Nutzung effizienter Technologien muss<br />

verbreitet werden. Und diese haben nicht nur mit<br />

dem Energiepotential zu tun, sondern haben auch<br />

eine wirtschaftliche Seite. Somit kann die Türkei<br />

ihren Handel stärken und neue Arbeitsplätze<br />

schaffen. Müge Özba¤ / <strong>Istanbul</strong><br />

Den nächsten Schritt denken<br />

Die Landschaft von Umweltorganisationen in der Türkei ist recht bunt. Inwiefern haben die<br />

zahlreichen Kampagnen die Türkei zur Ratifizierung motiviert?<br />

In der Türkei gab es zahlreiche voneinander unabhängige Kampagnen. Allerdings gaben viele NGOs nur<br />

Schreckensszenarien von sich. Davon hebt sich das lokale Umweltzentrum REC ab, das mit regelmäßigen<br />

Aufklärungskampagnen und ihren Lobby- Arbeiten die Öffentlichkeit informierte. Die NGOs die mit ihren<br />

Kampagnen auf die Strasse gingen, glichen meiner Meinung nach Pop-Sternchen, die bald auch wieder<br />

erloschen. Die Kampagne "Kyoto'yu ‹mzala" (Unterschreibt Kyoto!) wurde von den NGOs geführt, ohne<br />

überhaupt zu wissen um was es hier geht.<br />

Was sehen die NGOs nun für die Zukunft vor. Was muss die Türkei tun?<br />

Wie bereits gesagt. Unter den NGOs herrscht derzeit eine große Stille. Aktiv hat sich nur die REC eingebracht.<br />

Sie schlägt der Türkei vor, mit den anderen Schwellenländern darunter auch Südkorea und Mexiko,<br />

gemeinsam Ziele in der Herabsetzung der Co2 Emission zu schaffen. Die NGOs jedoch haben sich nur auf<br />

"Kyoto" konzentriert und haben die eigentliche Problematik der globalen Erderwärmung völlig vergessen.<br />

Die Türkei muss nun dringend ihre Energie-, Verkehrs- und Industriepolitik ändern. Es ist offensichtlich,<br />

dass zahlreiche Kohlekraftwerke, Zementfabriken und ein Infrastruktursystem, das bis zu 90% auf dem<br />

Landweg abgewickelt wird, nicht mehr lange zukunftsfähig ist. Ein Land dessen Sonne und Wind so viel<br />

Potential aufweist, braucht keine Energiepolitik, die nur aus Atomkraft, Kohle und Erdgas besteht.<br />

FOTO: ÖZGÜR GÜRBÜZ<br />

03<br />

FOTO: ARCHIV<br />

Angehörige<br />

fordern<br />

Aufklärung<br />

Ende Januar nahmen Angehörige<br />

von Verschwundenen ihre wöchentlich<br />

samstags durchgeführte Mahnwache<br />

wieder auf. Sie fordern Aufklärung<br />

über das Schicksal ihrer<br />

Angehörigen und dass die Verantwortlichen<br />

zur Rechenschaft gezogen<br />

werden.<br />

Im Mai 1995 hatte dieser stumme<br />

Protest begonnen und 200 Wochen<br />

hindurch ununterbrochen angehalten.<br />

Die Kundgebungen haben dazu<br />

beigetragen, auf das Verschwinden<br />

von Menschen nach Entführung oder<br />

Festnahme aufmerksam zu machen.<br />

Nach wie vor ist das Schicksal vieler<br />

in den 1990er Jahren Verschwundener<br />

ungeklärt, sind die Verantwortlichen<br />

nicht festgestellt und zur<br />

Rechenschaft gezogen.<br />

Mit der Ergenekon-Untersuchung<br />

sind auch die Verschwundenen<br />

wieder auf die Tagesordnung<br />

gekommen. Im Zuge der Ermittlungen<br />

ist manches Material über illegalen<br />

Maßnahmen der Sicherheitskräfte<br />

in den 1990er Materialien an<br />

die Öffentlichkeit gedrungen. Die<br />

Samstagsproteste sollen dazu beitragen,<br />

dass diesen Spuren nachgegangen<br />

wird.<br />

Tiere in Not<br />

Zwar sollte sich mit der neuen<br />

Tierschutzverordnung die Lage der<br />

Straßentiere in der Türkei grundsätzlich<br />

verbessern. Doch Bilder aus<br />

allen Landesteilen über das Vorgehen<br />

gegen Hunde und Katzen<br />

sowie Berichte über die Lage der<br />

Tierheime machen immer wieder darauf<br />

aufmerksam, dass die Umsetzung<br />

hinter den Ansprüchen zurückbleibt.<br />

Die holländische ActieZwerfhonden<br />

unterstützt Personen in der Türkei,<br />

die sich um Straßentiere kümmern,<br />

arbeitet mit türkischen Organisationen<br />

zusammen und bemüht<br />

sich um internationale Öffentlichkeitsarbeit,<br />

um türkische Tierschützer<br />

zu unterstützen. Informationen:<br />

www.actiezwerfhonden.nl


04<br />

Ost-Politik<br />

Ankaras<br />

Mit dem Eklat von Davos, d.h.<br />

der harschen Kritik von Ministerpräsident<br />

Erdogan am israelischen<br />

Staatspräsidenten Peres im Januar,<br />

hat eine neue Phase in der Diskussion<br />

über die türkische Außenpolitik<br />

begonnen. Es zeigt sich, dass die Türkei<br />

seit einigen Jahren sowohl im<br />

wie auch im Nahost-Konflikt eine aktivere<br />

Rolle sucht.<br />

Die Türkei ist zurzeit das einzige<br />

in westliche Bündnisse integrierte<br />

Land, das gute Beziehungen zu Syrien<br />

und zur Hamas unterhält. Ende<br />

Februar wurde gemeldet, dass der<br />

Iran die Türkei um Vermittlung zur<br />

Verbesserung der Beziehungen zu<br />

den USA gebeten habe. Die Meldung<br />

traf ungefähr zeitgleich mit der Einladung<br />

der US-Außenministerin Hilary<br />

Clinton nach Ankara ein.<br />

Aus amerikanischer Sicht kommt<br />

der Türkei im Hinblick auf ihre Rückzugspläne<br />

aus dem Irak gesteigerte<br />

Bedeutung zu. Die Erweiterung der<br />

Nutzungsrechte des US-Luftwaffenstützpunkts<br />

in Incirlik wäre dazu von<br />

großem Vorteil.<br />

Mit Interesse wird in den USA<br />

zudem die Intensivierung der türkisch-armenischen<br />

Beziehungen betrachtet.<br />

Nach einem Türkei-Besuch<br />

erklärte der Abgeordnete im Repräsentantenhaus<br />

Wexler, dass die<br />

Möglichkeit bestehe, dass die Grenze<br />

zwischen Armenien und der Türkei<br />

geöffnet werden könnte.<br />

Fühlbare<br />

Verstimmung<br />

Auch wenn jüngst eine Umfrage<br />

der BBC ergab, dass die türkische Bevölkerung<br />

bei allem Misstrauen gegenüber<br />

der Welt außerhalb ihrer<br />

Grenzen, Deutschland als einzigem<br />

Land Vertrauen entgegenbringt, ist<br />

das Verhältnis nicht immer ungetrübt.<br />

Zumindest scheint sich in Teilen<br />

der regierenden AKP der Eindruck<br />

eingenistet zu haben, dass die<br />

Bundesregierung etwas gegen die<br />

Partei habe.<br />

So erklärte der stellvertretende<br />

Parteivorsitzende Nihat Ergün Mitte<br />

Februar, dass hinter dem Strafverfahren<br />

gegen den Deniz Feneri e.V.<br />

das Bestreben stehe, der AKP zu<br />

schaden.<br />

Ende Februar findet sich die Einschätzung<br />

von Prof. Dr. Mahir Kaynak,<br />

dass hinter einer kritischen Bewertung<br />

der türkischen Finanzpolitik<br />

durch die Commerzbank der Gedanke<br />

stehe, “Deutschland weiß, dass<br />

ohne eine Wirtschaftskrise die Regierung<br />

nicht gestürzt werden kann.<br />

Es soll eine Krise herbeigeführt werden,<br />

um die Regierung zu stürzen.”<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net AUßENPOLITIK<br />

Neue Dimensionen des Dialogs durch<br />

Kunst: Kunstakademie Tarabya<br />

Die Sommerresidenz der deutschen Botschafter in <strong>Istanbul</strong> bereichert mit neuen Funktionen<br />

die deutsch-türkischen Beziehungen.<br />

Seit Jahren bieten die Sommerresidenz und ihr großer Garten einen idealen Rahmen für Gespräche und Empfänge. Vom interreligiösen<br />

Dialog bis zum Sommerfest der AHK wird sie seit Jahren als Ort der Begegnung genutzt.<br />

Angekündigt wurde das Projekt bei der Frankfurter<br />

Buchmesse im vergangenen Jahr: Im Rahmen<br />

der 2006 vom damaligen türkischen Außenminister<br />

Abdullah Gül und seinem deutschen Kollegen<br />

Frank Walter Steinmeier eingeleiteten<br />

Ernst-Reuter Initiative soll nicht nur in diesem<br />

Jahr die Gründung einer deutsch-türkischen Universität<br />

in <strong>Istanbul</strong> erfolgen, sondern auch auf<br />

dem Gelände der Sommerresidenz des deutschen<br />

Botschafters in Tarabya am Bosporus eine<br />

deutsch-türkische Kunstakademie geschaffen<br />

werden.<br />

Mitglieder des Bundestagsausschuss Kultur<br />

und Medien nutzten ihre Delegationsreise, um in<br />

einem Pressegespräch über das Projekt zu berichten.<br />

Nach einem Überblick über den Stand des<br />

Projekts durch Botschafter Ekart Cuntz unterstrichen<br />

die Abgeordneten die Wichtigkeit, die sie<br />

dem Projekt zumessen. Gelder, um bereits im<br />

diesem Jahr mit den erforderlichen Instandset-<br />

zungsarbeiten von zwei Gebäuden zu beginnen,<br />

seien in den Haushalt eingestellt worden. Gedacht<br />

sei an ein Zentrum, in dem Künstler aus Deutschland<br />

für jeweils sechs Monate arbeiten können.<br />

Vorbild sei das sehr erfolgreiche Zentrum Villa<br />

Massimo in Rom, wobei die Akademie in <strong>Istanbul</strong><br />

konzeptionell stärker für die Öffentlichkeit geöffnet<br />

sein soll.<br />

Mit den erforderlichen Renovierungsarbeiten<br />

soll bereits in diesem Jahr begonnen werden.<br />

Geplant ist, dass die Kunstakademie bereits im<br />

kommenden Jahr, wenn <strong>Istanbul</strong> eine der drei europäischen<br />

Kulturhauptstädte ist, eröffnet werden<br />

soll.<br />

Vielfältige Erwartungen<br />

Mit dem Projekt werden mehrere Erwartungen<br />

verbunden. Zum einen bedürfen die Gebäude<br />

der Sommerresidenz dringend einer umfassenden<br />

Renovierung, die sich jedoch nur rechtfertigen<br />

lässt, wenn eine dem diplomatischen Status der<br />

Anlage entsprechende Nutzung gefunden werden<br />

kann. Mit dem Einzug der deutsch-türkischen<br />

Außenhandelskammer zur Jahreswende, die im<br />

Gegenzug für ein zeitlich befristetes kostenloses<br />

Nutzungsrecht die Renovierung eines Gebäudes<br />

übernommen hatte, sind zwei Gebäude für die zu<br />

gründende Kunstakademie sowie die beiden verbleibenden<br />

Gebäude für die <strong>Istanbul</strong>er Zweigstelle<br />

des Orientinstituts vorgesehen.<br />

Neben diesen praktischen Erwägungen und<br />

dem in Deutschland steigenden Interesse an türkischer<br />

Kunst und Kultur erhoffen sich die Abgeordneten<br />

außerdem Impulse für den deutschtürkischen<br />

Dialog. Ohne Begrenzung auf künstlerische<br />

Disziplinen, unter diplomatischem Schirm<br />

doch mit der Trägerschaft durch das Goethe Institut<br />

zugleich auch frei von politischer Kontrolle,<br />

sollen künstlerische Kontakte und Beziehungen<br />

vertieft werden. IP / <strong>Istanbul</strong><br />

Reiches Alternativprogramm zum UN-Forum<br />

FOTO: MEHMET KAÇMAZ/NAR PHOTOS<br />

Das offizielle Programm des fünften UN-Wasserforums wurde durch zahlreiche<br />

Alternativprogramme begleitet. Bereits vor der Eröffnung des Forums<br />

trat in <strong>Istanbul</strong> das internationale “Wassergericht” zusammen und setzte sich<br />

mit Staudammprojekten in Lateinamerika und der Türkei auseinander. Die<br />

Veranstaltung hob insbesondere die Verpflichtung zur Wahrung der Interessen<br />

der betroffenen Bevölkerung, zur Wahrung des Kulturerbes sowie der Beachtung<br />

der Interessen benachbarter Länder hervor.<br />

Im Anschluss an das offizielle Forum wurde das Santral istanbul, ein Kulturzentrum<br />

in Trägerschaft der Bilgi Universität, zum Austragungsort für ein alternatives<br />

Wasserforum. Ziel der Veranstaltungen, zu denen Vertreter internatio-naler<br />

Initiativen und Wissenschaftler anreisten, war es, “Nachhaltigkeit”<br />

nicht allein technisch oder wirtschaftlich, sondern insbesondere uach unter sozialen<br />

und gesellschaftlichen Gesichtspunkten einzulösen.<br />

FOTO: ISTANBUL POST


TÜRKEI - EU<br />

Noch sind viele Fragezeichen um das Pipelineprojekt<br />

vom Kaspischen Meer nach Europa nicht ausgeräumt.<br />

Harte Verhandlungen<br />

um Nabucco-Pipeline<br />

Ende Januar trafen sich die Energieminister der<br />

sechs Länder, die das Nabucco-Projekt tragen wollen, zu<br />

einer Regierungskonferenz in Budapest. Im Anschluss an<br />

die Konferenz gab sich der türkische Energieminister<br />

Hilmi Güler optimistisch, dass noch im ersten Halbjahr<br />

2009 ein Vertrag abgeschlossen und das Projekt eingeleitet<br />

werden könne. Zuvor gilt es jedoch noch eine<br />

Reihe von Hindernissen zu überwinden.<br />

Angesichts der durch den Streit zwischen der<br />

Ukraine und Russland auch in diesem Winter wieder<br />

aufgetretenen Gasversorgungskrise in vielen europäischen<br />

Ländern kommt zweifellos dem Nabucco-Projekt<br />

als einer alternativen Leitung außerhalb Russlands eine<br />

hohe Bedeutung für die Diversifizierung der Energieversorgung<br />

Europas zu. Gleichwohl bestehen nach wie vor<br />

Zweifel, da die Bereitstellung des Gases, das durch die<br />

Rohre fließen soll, als noch nicht gesichert gilt. Neben<br />

dieser Frage sind auch die Konditionen innerhalb des<br />

Nabucco-Konsortiums nicht geklärt - weder die an die<br />

Transitländer zu zahlenden Gebühren für die Gasdurchleitung<br />

noch die Zusicherung von Gaskontingenten aus<br />

der Pipeline.<br />

Anhaltende politische Bedenken<br />

Nicht zu unterschätzen sind außerdem die politischen<br />

Bedenken, die mit dem Projekt verbunden sind. Als<br />

Ministerpräsident Erdogan bei seinem Brüssel-Besuch<br />

im Januar eine Verbindung zwischen Nabucco und der<br />

Eröffnung der Beitrittsverhandlungen im Kapitel Energie<br />

herstellte, heizte er die Diskussion über Zuverlässigkeit<br />

der Türkei als Partner in Europa weiter an.<br />

Zu den politischen Verstrickungen gehört außerdem,<br />

dass die Türkei darauf bestanden hatte, dass<br />

Frankreich nicht Teil des Konsortiums werde. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass Frankreich sich weiter um eine<br />

Beteiligung bemühen wird und sich dabei gegebenenfalls<br />

seines Einflusses in der EU bedienen wird.<br />

Zudem ist Nabucco nicht das einzige Pipeline-<br />

Projekt der EU. So wird gemeldet, dass die EU-Energieminister<br />

Mitte Februar beschlossenhaben, die bisher für<br />

das Nabucco-Projekt in Aussicht gestellten 250 Mio.<br />

Euro um 50 Mio. Euro zu kürzen. Hintergrund ist, Mittel<br />

für die Unterstützung weiterer Pipelines - wie zum<br />

Beispiel einer von Algerien nach Italien - freizubekommen.<br />

Ein weiterer Faktor, der Nabucco verlangsamen<br />

könnte, ist die aktuelle Wirtschaftskrise. Sie erschwert<br />

nicht nur die Aufbringung des erforderlichen Kapitals,<br />

sondern hat zugleich auch die Energienachfrage stark<br />

verringert. Zwar werden energiepolitische Maßnahmen<br />

nicht auf der Grundlage des gegenwärtigen, sondern des<br />

zukünftigen beschlossen. Gleichwohl sind sie aber von<br />

aktuellen politischen Prioritätensetzungen abhängig.<br />

Stefan Hibbeler / <strong>Istanbul</strong><br />

CHP eröffnet Verbindungsbüro in Brüssel<br />

Auf die Frage, was denn hinter<br />

dem neuen Interesse der CHP an<br />

Europa stehe, reagierte der Vorsitzende<br />

der größten türkischen<br />

Oppositionspartei unwirsch: Seine<br />

Partei habe das Thema nie zur Seite<br />

gelegt, dementsprechend könne<br />

auch von keinem “neuen Interesse”<br />

die Rede sein. Zugleich stellte<br />

Baykal die CHP bei seinem ersten<br />

Besuch in Brüssel nach fünf Jahren<br />

als eine Kraft dar, die seit den<br />

1960er Jahren viel für die Integration<br />

der Türkei in Europa geleistet<br />

habe.<br />

Baykal nutzte seine Rede<br />

anläßlich der Eröffnung des CHP-<br />

Verbindungsbüros in Brüssel Anfang<br />

Februar, um einige europapolitische<br />

Positionen seiner Partei klarzustellen.<br />

Er unterstrich, dass die CHP Reformen<br />

unterstützen werde, die auf<br />

eine Ausweitung bürgerlicher Freiheiten<br />

und kultureller Rechte zielten.<br />

Zugleich wies er ein ethnischer<br />

Identität oder Religion orientiertes<br />

Staatsverständnis zurück.<br />

Bei seinen Gesprächen mit<br />

Vertretern der EU-Kommission und<br />

EU-Politikern drängte Baykal außerdem<br />

darauf, einen Zieltermin für<br />

den EU-Beitritt der Türkei zu nennen.<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Mustafa Sar›gül<br />

fiiflli in Europa<br />

05<br />

Über die Beitrittsverhandlungen zwischen der Türkei und der EU<br />

erscheinen Fortschrittsberichte und über diese Fortschrittsberichte<br />

erscheinen Kommentare in den Medien. Auch wenn von Zeit zu Zeit<br />

Hoffnung aufkommt, hält sie nicht lange an. Doch allem zum Trotz<br />

verringert sich der Wunsch der Türkei nicht, der EU beizutreten.<br />

Dies muss man richtig verstehen. Die Geschichte des Osmanischen<br />

Reiches, dessen Erben wir sind, gründete sich nicht auf<br />

Beziehungen zu östlichen, sondern zu den westlichen Ländern -<br />

seine Freundschaft und Bündnisse beruhten fast ausschließlich auf<br />

Beziehungen zu den europäischen Staaten. Auch ist die Geschichte<br />

Europas nicht zu schreiben, ohne auch die Türken zu nennen.<br />

Auch heute wird 70% des Außenhandels mit europäischen Ländern<br />

abgewickelt. Und wenn einige europäische Länder ihre politischen<br />

und wirtschaftlichen Beziehungen zur EU erst neu aufbauen,<br />

erstrecken sich unsere über mehrere Jahrhunderte. Es kommt hinzu,<br />

dass Tausende unserer Landsleute in unterschiedlichen europäischen<br />

Ländern mit ihrer Arbeit zur Produktion beitragen.<br />

Ob die Vollmitgliedschaft erreicht wird oder nicht: diese Beziehungen<br />

zur EU werden weitergehen. Ohnehin wird die Vollmitgliedschaft<br />

in der Europäischen Union sie nur vervollständigen und zur<br />

Harmonisierung und Absicherung beitragen.<br />

Es zeigt sich, dass die auftretenden Probleme sich nicht allein<br />

darauf beziehen, wie sich die Türkei in die EU einpasst. Es zeigt sich,<br />

dass die EU aus wirtschaftlichen oder auch anderen Gründen nicht<br />

bereit ist, ein Land von der Größe der Türkei aufzunehmen. Ich<br />

möchte damit sagen, dass solange die Türkei und die Europäische<br />

Union existieren, es unausweichlich ist, dass sie sich als eine<br />

Notwendigkeit der Weltwirtschaft Tag für Tag weiter vereinigen.<br />

An einem Ort wie Sisli, an dem das wirtschaftliche Herz <strong>Istanbul</strong>s<br />

schlägt, können wir dieses globale, soziale und politische Phänomen<br />

nicht übergehen. Am 1. September 2005, einen Monat vor der<br />

Aufnahme der Beitrittsverhandlungen wurde von der Kommunalverwaltung<br />

Sisli als erste in der Türkei ein Europa-Informationszentrum<br />

gegründet. Ziel dieses Zentrum ist es, die Bevölkerung über die<br />

Europäische Union zu informieren, gemeinsame Projekte zu entwickeln<br />

sowie Information über die EU und die EU-Beziehungen<br />

Studenten und Akademikern, Journalisten und Politikern sowie den<br />

zivilgesellschaftlichen Organisationen zugänglich zu machen. Auch<br />

fahren wir damit fort, europäische Persönlichkeiten mit internationalem<br />

Einfluss zu Veranstaltungen in unseren Bezirk einzuladen.<br />

Die Türkei ist ohnehin ein europäisches Land - sie hat kein<br />

Problem "europäisch" zu sein. Sie verfügt über berechtigte Ansprüche<br />

aufgrund ihrer geographischen Lage und wirtschaftlichen, sozialen,<br />

kulturellen und historischen Gründen Mitglied der EU zu werden.<br />

TURKEY'S<br />

CORPORATE<br />

CARGO


06<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net PRESSESPIEGEL<br />

Der Ministerpräsident ruft zum Zeitungsboykott auf, das Finanzamt schickt der Dogan Gruppe eine<br />

Rekordstrafe - die Medien sind Teil des politischen Machtkampfs.<br />

Steuerstrafe oder Disziplinierung?<br />

Im Herbst vergangenen Jahres erklärte Ministerpräsident Erdogan, die Dogan Gruppe als größte Verlags- und Mediengruppe des Landes,<br />

benutze ihre Medienmacht, um die Regierung zu erpressen. Seitdem hat er mehrfach dazu aufgerufen, Zeitungen, die Lügen verbreiten, nicht zu<br />

kaufen. Im Vorfeld der Kommunalwahl steht die Parteilichkeit von Medien im Brennpunkt.<br />

M‹LL‹YET REFERANS YEN‹ fiAFAK<br />

Ein Imperium des<br />

Schreckens<br />

Steuerdrohung an die<br />

Dogan Gruppe<br />

Am 18. Februar teilte die Dogan Holding der <strong>Istanbul</strong>er<br />

Börse mit, dass sie aufgrund einer Steuerprüfung eine Rekordstrafe<br />

erhalten habe. Im Zentrum steht der Verkauf eines<br />

Aktienanteils von 25 % am Fernsehunternehmen der Gruppe<br />

an den Axel Springer Verlag im Jahr 2006. Die Dogan Gruppe<br />

erklärt weiter, dass sie sowohl die Steuerforderung als auch<br />

die Strafe für ungerechtfertigt hält und Klage erheben wird. Sie<br />

bestreitet sowohl das Steuervergehen als auch die Höhe der<br />

Strafe. Die Milliyet weist außerdem darauf hin, dass die<br />

Steuerforderung und -strafe den Transaktionswert der Aktien<br />

übersteige.<br />

Angesichts wiederholter Angriffe von Ministerpräsident<br />

Erdogan gegen die Medien der Dogan Gruppe wirft die Milliyet<br />

der Finanzbehörde vor, Steuern als Druckmittel einzusetzen,<br />

um die Dogan Medien einzuschüchtern. Neben der Milliyet<br />

gehören auch so auflagenstarke Zeitungen wie Hürriyet und<br />

Posta sowie mehrere Fernsehkanäle zur Dogan Gruppe.<br />

ZAMAN<br />

Ist das etwas Neo-<br />

Kemalismus?<br />

In seiner Kolumne fragt Ekrem Dumanli am 19. Februar, ob<br />

bei der Wahl in <strong>Istanbul</strong> Kemal Kilicdaroglu für die CHP oder<br />

für eine Mediengruppe antrete. “Einige Zeitungen und Fernsehkanäle<br />

reihen von morgens bis abends Lobpreisungen an<br />

Kemal Bey aneinander. Kemal Bey rauf, Kemal Bey runter. Als<br />

ob es ein neuer Kemalismus sei. Wie richtig es ist, Kemal<br />

Kilicdaroglu wie einen neuen Mustafa Kemal zu behandeln,<br />

wird die Zeit zeigen.”<br />

Dumanli greift in seinem Kommentar den Besuch von<br />

Kilicdaroglu bei der Milliyet auf. Bezogen auf Vorwürfe gegen<br />

den Parteigenossen Sevigen hatte er gesagt, “die nötigen<br />

Schritte müssen veranlasst werden”. Diese Forderung bringt<br />

Kilicdaroglu jedoch in Konflikt mit der Parteiführung. Der<br />

Kommentar endet folgendermaßen: “Solche Fragen werden<br />

von den CHP-nahen Medien nicht gestellt. Einen Kandidaten<br />

dauernd auf den Bildschirm zu bringen, ruft bei den Wählern<br />

Beunruhigung hervor.”<br />

Die zur Dogan Gruppe gehörende Zeitung Referans greift<br />

die Steuerstrafe aus einer allgemeineren Sicht auf. In ihrer<br />

Meldung heißt es, das zahlreiche Geschäftsleute und Unternehmer<br />

inzwischen verweigern, dass ihre Stellungnahmen mit<br />

Namen veröffentlicht werden, weil sie Nachteile befürchten.<br />

Ein namentlich nicht genannter Geschäftsmann erklärt,<br />

dass es sich bei dem Vorfall um etwas handele, dass jedem<br />

zustößt, der nicht wie die Regierung denkt. In der Geschäftswelt<br />

denke jeder so. Man habe verstanden, dass man kein<br />

Geld verdienen kann, wenn man anders als die Regierung<br />

denkt. Man stecke den Kopf bei manchen Themen in den Sand.<br />

Ein anderer wird mit der Einschätzung wiedergegeben,<br />

dass zwar die Steuerstrafe erst noch vom Gericht geprüft werden<br />

müsse, dass es jedoch immer einen hohen Preis gekostet<br />

habe, nicht mit der Regierung übereinzustimmen. Jeder in der<br />

Bevölkerung habe Befürchtungen, wenn es darum geht, die<br />

eigene Meinung zu sagen.<br />

VATAN<br />

Wer die AK Partei<br />

verärgert<br />

Die Dogan Medien Gruppe, die der Ministerpräsident<br />

bei Kundgebungen wie eine Oppositionspartei zur Zielscheibe<br />

macht, erhielt eine Steuerstrafe in Höhe von 826 Millionen<br />

TL.<br />

Nach Beleidigungen und dem Aufruf des Ministerpräsidenten,<br />

die Zeitungen der Gruppe nicht zu kaufen, ist auch die<br />

Finanzbehörde aktiv geworden und hat der Gruppe eine<br />

Steuerstrafe in Höhe von 460 Millionen Dollar erteilt.<br />

Der Vatan-Kolumnist Güngör Mengi kommentiert die<br />

Strafe als Forderung, sich zu ergeben. Er schreibt, dass<br />

während heute überall die Ausweitung von Freiheit gefordert<br />

wird, die Regierung in der Türkei daran arbeite, eine Medienlandschaft<br />

zu schaffen, die ihre Aufgabe zu kontrollieren und<br />

zu kritisieren, aufgegeben hat. Güngör ruft die Intellektuellen<br />

des Landes auf, die Pressefreiheit zu verteidigen...<br />

826 Millionen Steuer-<br />

Schock<br />

Nach der Mitteilung, dass die Finanzbehörde der Dogan<br />

Medien Gruppe eine Strafe von 826 Millionen TL erteilte,<br />

ereignete sich an der Börse ein “Dogan Alptraum”. Die Unternehmen<br />

der Dogan Gruppe haben bis zum Abend 487<br />

Millionen Lira an Wert verloren.<br />

In der Meldung wird darauf hingewiesen, dass die verhängte<br />

Strafe dem Dreifachen des Werts der Mediengruppe<br />

entspricht. Verbunden mit der Ankündigung der Dogan<br />

Mediengruppe, Rechtsmittel einzulegen, wird auf eine 2007<br />

gegen das Dogan Unternehmen Petrol Ofis verhängte Strafe in<br />

Höhe von 1,2 Mrd. TL hingewiesen. Hier hatte die Gruppe einen<br />

Vergleich mit der Finanzverwaltung geschlossen und die<br />

Forderung auf 275 Millionen TL verringert.<br />

In der Meldung wird außerdem auf die angespannte<br />

Finanzlage der Dogan Mediengruppe hingewiesen. Angesichts<br />

fälliger Verbindlichkeiten müsse die Gruppe entweder eine<br />

Erhöhung des Eigenkapitals vornehmen oder aber Mitgliedsunternehmen<br />

verkaufen.<br />

CUMHUR‹YET<br />

Steuern als<br />

Erziehungsmaßnahme<br />

Am 20. Februar berichtet die Cumhuriyet mit zwei<br />

Meldungen auf der Titelseite über den Vorfall. Der Aufmacher<br />

ist die Aussage des CHP-Vorsitzenden Deniz Baykal, dass der<br />

Druck auf die Medien das Regime in Frage stelle. Die zweite<br />

trägt die Überschrift “Boykottaufruf genügte nicht. Steuern als<br />

erzieherische Maßnahme für die Presse.”<br />

Baykal erklärte, dass es sich bei dem Vorfall um eine<br />

Systemfrage handele. Es zeige, mit welchen Gefahren die<br />

Demokratie in der Türkei konfrontiert sei. Im folgenden<br />

Absatz wird Ministerpräsident Erdogan wiedergegeben, der<br />

bei einer Wahlkampfrede in Aksaray sagte: “Eine staatliche<br />

Stelle erlässt einen Rechtsakt und schon fangen sie wieder an,<br />

die Regierung zu kritisieren. Statt zu verleumden, sollten sie<br />

sich entsprechend der Gesetze verhalten.” Er warf der Opposition<br />

vor, die Sprache der parteilichen Medien von Ikitelli<br />

(Hauptgebäude der Dogan Medien) zu benutzen.


INFLATION*<br />

11,77 11,13 11,99 12,82 12,40 9,50<br />

Aug.<br />

‘08<br />

Sep.<br />

‘08<br />

Okt.<br />

‘08<br />

Nov.<br />

‘08<br />

*Verbraucherpreise, 12 Monatszeitraum<br />

Dez.<br />

‘08<br />

Jan.<br />

‘09<br />

WIRTSCHAFT<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Türkische Banken<br />

trotzen der Krise<br />

Gute Geschäfte, positive Bilanzen und gesicherte Kredite für das<br />

erste Halbjahr 2009 geben dem türkischen Bankensektor im internationalen<br />

Vergleich ein positves Erscheinungsbild.<br />

Als am 10. Februar der Präsident der unabhängigen<br />

türkischen Bankenaufsicht BDDK Tevfik<br />

Bilgin seine Bewertung des türkischen<br />

Bankensektors für 2008 abgab, war ihm sein Stolz<br />

anzumerken - großzügig bot er interessierten<br />

Ländern und internationalen Organisationen<br />

Beratung durch seine Organisation an.<br />

Hintergrund ist, dass die Kapitaldecke der<br />

türkischen Banken trotz einer schweren internationalen<br />

Finanzkrise deutlich über der Zielmarge<br />

liegt.<br />

Grundsätzliche Schwierigkeiten werden auch<br />

für 2009 nicht erwartet. Eine Analyse des<br />

Zeitraums von Oktober 2008 bis Januar 2009 zeigt,<br />

dass die Krise auch die Bankgeschäfte in der<br />

Türkei beeinträchtigt, doch die gefürchteten<br />

Risiken im Schuldendienst und der Aufnahme<br />

neuer internationaler Kredite konnten gemeistert<br />

werden. Für 2009 werden die Risiken als deutlich<br />

geringer eingeschätzt, da die türkischen Banken<br />

ihre Neuverschuldung gebremst haben.<br />

Trotz absehbarer Gewinneinbußen in 2009<br />

bleibt der türkische Bankensektor angesichts seines<br />

hohen Entwicklungspotenzials in den kommenden<br />

Jahren darum international weiterhin<br />

von großem Interesse.<br />

Die Krise und der Bankensektor<br />

Das türkische Bankenwesen schloss 2008 mit<br />

einem Kreditvolumen in Höhe von 368 Mrd. TL ab.<br />

Dies entspricht einem Zuwachs von 29 Prozent -<br />

doch zeigt sich, dass die Ausweitung des Kreditvolumens<br />

im vierten Quartal 2008 nur noch bei 1,8<br />

Prozent liegt. Wie Alaattin Aktas mit Verweis auf<br />

eine Umfrage der Zentralbank in der Wirtschaftszeitung<br />

Dünya ausführt, kann man den Hintergrund<br />

für diese Entwicklung in einer rigideren<br />

Kreditvergabe durch die Banken suchen. Doch die<br />

Umfrage zeigt auch, dass mit Ausbruch der Krise<br />

nicht nur das Angebot an Krediten sank, sondern<br />

zugleich auch die Nachfrage. Am stärksten ist der<br />

Einbruch dabei bei den Individualkrediten. Die<br />

Nachfrage nach Immobilienkrediten und Krediten<br />

für Kraftfahrzeuge ist demnach fast vollständig<br />

zum Erliegen gekommen.<br />

EXPORT* DEVISENKURSINDEX* VERBRAUCHERVERTRAUEN*<br />

12.602 11.043 12.830 9.725 9.339 9.724<br />

Juli<br />

‘08<br />

Aug.<br />

‘08<br />

Sep.<br />

‘08<br />

Okt.<br />

‘08<br />

Nov.<br />

‘08<br />

Dez.<br />

‘08<br />

Der Anteil der Kredite in Vollstreckung hat sowohl<br />

bei Geschäftskunden wie auch Verbrauchern<br />

zugenommen. Andererseits liegt das Verschuldungsniveau<br />

in der Türkei deutlich unter dem der<br />

europäischen Länder und in den USA.<br />

Der Nettogewinn des Bankwesens lag 2008<br />

bei 13,3 Mrd. TL. Doch zeigt sich im vierten Quartal<br />

ein deutlicher Rückgang. Die BDDK führt diesen<br />

Rückgang auf der einen Seite auf ein geringeres<br />

Geschäftsaufkommen der Banken zurück. Auf der<br />

anderen Seite wird jedoch auch als Grund angesehen,<br />

dass es die Banken während der schweren<br />

Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten<br />

im vierten Quartal 2008 vorzogen, Geld zu halten.<br />

Die BDDK geht davon aus, dass der Rückgang<br />

im Kreditaufkommen und die Liquiditätsstrategie<br />

der Banken auch in 2009 fortgesetzt werden.<br />

193,9 191,8 172,9 169,4 166,8 165,3<br />

Aug.<br />

‘08<br />

Sep.<br />

‘08<br />

Okt.<br />

‘08<br />

Nov.<br />

‘08<br />

Dez.<br />

‘08<br />

Jan.<br />

‘09<br />

Dementsprechend geringer sind auch die Gewinnerwartungen<br />

für 2009.<br />

Mittelfristig positive Aussichten<br />

Zum Jahreswechsel 2009 verfügte die Türkei<br />

über 49 Banken, davon vier in Staatseigentum. 17<br />

der 32 Geschäftsbanken befinden sich in ausländischem<br />

Besitz.<br />

Während das technische Niveau des türkischen<br />

Bankenwesens international als hoch angesehen<br />

wird, ist die Inanspruchnahme von Bankleistungen<br />

im Vergleich noch unterdurchschnittlich.<br />

Der Präsident des BDDK Tevfik Bilgin verweist<br />

als Beispiel darauf, dass bei einer Bevölkerung<br />

von 71 Millionen ein Aufkommen von<br />

785.000 Personen mit Immobilienkrediten gering<br />

ausfällt. Stefan Hibbeler / <strong>Istanbul</strong><br />

79,85 80,72 74,24 68,80 69,90 71,56<br />

*Import/Export (Mrd. Dollar) *1995=100 *100=neutral, unter 100=negativ<br />

Aug.<br />

‘08<br />

Sep.<br />

‘08<br />

Okt.<br />

‘08<br />

Nov.<br />

‘08<br />

Dez.<br />

‘08<br />

Jan.<br />

‘09<br />

Finanzminister<br />

Kemal Unak›tan<br />

07<br />

Steuerpaket<br />

der Regierung<br />

vorgelegt<br />

Befristete<br />

Steuererleichterung für<br />

einige Produkte<br />

Am 16. März begann eine auf drei<br />

Monate angelegteMehrwertsteuersenkung<br />

auf Autos, Wohnungen und<br />

Küchengeräte/Heimelektronik. Ziel<br />

der Maßnahme ist eine Belebung der<br />

Nachfrage, um der Industrie eine<br />

Chance zu geben, Lagerbestände<br />

abzubauen.<br />

Bereit am 26. Januar war ein<br />

weiteres Wirtschaftspaket beschlossen<br />

worden, das neben einer<br />

Verlängerung des Investitionsförderungsgesetzes<br />

um ein Jahr, eine<br />

Verringerung der Steuerbelastung<br />

von Telefon und Internet, die<br />

Steuerbefreiung für Verkaufserlöse<br />

lizenzierter Landwirtschaftsdepots<br />

und eine Reihe weiterer Bestimmungen<br />

enthält.<br />

Reaktionen der Wirtschaft<br />

Während die Mehrwertsteuerermäßigung<br />

im März vor allem von<br />

der Kraftfahrzeugindustrie sehr positiv<br />

aufgenommen wurde, klagen<br />

andere Wirtschaftszweige - insbesonder<br />

die Textil- und Bkleidungsindustrie<br />

- dass ihnen keine Förderungen<br />

zuteil kommen. Angesichts<br />

eines Haushaltsdefizits in Höhe von<br />

10 Mrd. TL für Januar und Februar<br />

verengen sich jedoch die Spielräume<br />

für weitere Maßnahmen. So setzt die<br />

Regierung zusätzlich auf Kreditierungsprogramm<br />

wie für den Exporthandel<br />

oder längere Kreditlaufzeiten<br />

in der Landwirtschaft IP WR


08<br />

DIE WIRTSCHAFT IN<br />

ZAHLEN<br />

INFLATIONSRATE (%)<br />

Produzentenpreise<br />

Verbraucherpreis<br />

(Index 2003)<br />

AUßENHANDEL<br />

Export<br />

Dezember (Mrd. $)<br />

Import<br />

Dezember (Mrd. $)<br />

Außenhandeldefizit<br />

Dezember (%)<br />

Exportindex Menge<br />

Monat April<br />

(Neu: 2003=100)<br />

Exportindex Wert<br />

Monat April<br />

(Neu: 2003=100<br />

Februar<br />

-0,34<br />

1,17<br />

BRUTTOSOZIALPRODUKT (2008)<br />

1. Quartal<br />

3,9<br />

Stand Januar<br />

2. Quartal<br />

6,7<br />

7,891<br />

9,271<br />

14,9<br />

145,8<br />

147,2<br />

ERWARTUNGSABFRAGE ZENTRALBANK<br />

Bericht vom 1. Befragung März 2009<br />

Verbraucherpreise<br />

6,58<br />

(Jahresende)<br />

Dollarkurs<br />

1,7041<br />

(Jahresende)<br />

Wachstum<br />

-1,0<br />

(Jahr gesamt, %)<br />

ZAHLUNGSBILANZ (Mio USD)<br />

Bilanzergebnis<br />

Netto-Investitionsbilanz<br />

AUTOMOBILSEKTOR (OSD)<br />

Produktion<br />

Verkauf<br />

Export<br />

Import<br />

PRODUKTIONSINDEX*<br />

Industrie<br />

Chemische Industrie<br />

Maschinenbau<br />

Elektrische Maschinen<br />

(1997=100)<br />

BANKENSEKTOR<br />

Entwicklung Aktiva<br />

Kreditvergabe (Mrd. YTL)<br />

Verbraucherkredit<br />

Exportkredite<br />

Geschäftskredite<br />

Factoring<br />

Leasing<br />

Dezember<br />

38.482<br />

44.418<br />

36.516<br />

26.057<br />

Januar<br />

291<br />

614<br />

Dezember<br />

99,1179,1<br />

173,4<br />

182,8<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net POLITIK<br />

Vormonat<br />

-0,29<br />

0.23<br />

Vormonat<br />

3. Quartal<br />

0,5<br />

9,724<br />

11.271<br />

21,8<br />

136,4<br />

148,2<br />

zuvor<br />

7,22<br />

1,6546<br />

0,0<br />

zuvor<br />

-3.003<br />

-162<br />

Seit Jahresanfang<br />

1.147.110<br />

526.544<br />

910.270<br />

306.087<br />

Vormonat<br />

148,8<br />

153,6<br />

176,1<br />

167,7<br />

0,7 %<br />

84,166<br />

31,287<br />

84,613<br />

91<br />

585<br />

Licht am Ende des Tunnels?<br />

Die Bewertungen für Januar in der<br />

monatlichen Konjunkturumfrage von<br />

Zentralbank und Statistikinstitut lesen<br />

sich wie ein düsteres Szenario. Geringer<br />

Auftragseingang, hohe Lagerbestände<br />

und die Einschätzung, dass türkische<br />

Unternehmen in den letzten Monaten an<br />

Wettbewerbsfähigkeit auf europäischen<br />

Märkten verloren haben. Doch auf den<br />

zweiten Blick gibt es dennoch einige<br />

Indikatoren, die von der Hoffnung auf<br />

eine Stabilisierung künden. So konnte die<br />

Einschätzung der allgemeinen Wirtschaftsentwicklung<br />

gegenüber Dezember mehr<br />

als 11 Punkte gut machen. Deutliche<br />

Verbesserungen zeigen sich auch bei der<br />

Einschätzung der Produktions- und der<br />

Beschäftigungsentwicklung in den kommenden<br />

drei Monaten.<br />

Einbrüche in Leitsektoren<br />

Zunächst gilt es jedoch einige<br />

schlechte Nachrichten zu verdauen. Der<br />

Index des produzierenden Gewerbes gibt<br />

an, dass die Industrieproduktion im<br />

Dezember um rund 20 Prozent gefallen<br />

ist. Überdurchschnittlich hart getroffen<br />

hat es den Kraftfahrzeugbau. Folgt man<br />

den Daten des Vereins der türkischen<br />

Kraftfahrzeugindustrie OSD, so setzte sich<br />

der Rückgang auch im Januar fort - die<br />

Produktion sei auf das Niveau von vor<br />

fünf Jahren zurückgegangen. Auch im Februar<br />

werden Betriebsferien und Entlassungen<br />

aus der Branche gemeldet.<br />

Beim Außenhandel steht einem sinkenden<br />

Export ein noch schneller sinkender<br />

Import gegenüber. Sowohl der<br />

Mengen- als auch der Wertindex des<br />

Exports sind im Dezember gesunken. Das<br />

Außenhandelsdefizit ist auf ein Niveau<br />

um 22 Prozent zurückgegangen. Die<br />

Zahlungsbilanz zeigt Anzeichen von<br />

Konsolidierung und die türkische Zentralbank<br />

kommt in ihren Inflationsszenarien<br />

zu dem Schluss, dass einem zu<br />

schnellen Absinken der Inflation entgegengewirkt<br />

werden müsse, um die Wirtschaftsentwicklung<br />

nicht einzuschränken.<br />

Für 2009 Rezession erwartet<br />

Folgt man der Erwartungsumfrage<br />

der Zentralbank, so hat sich im Zeitraum<br />

eines Monats die Erwartung zur Entwicklung<br />

des Bruttosozialprodukts deutlich<br />

verschlechtert. War vor zu Jahresbeginn<br />

davon ausgegangen worden, dass das<br />

Jahr mit einem Wachstum um ein Prozent<br />

abgeschlossen werden könne, ergab sich<br />

im März ein Rückgang um ein Prozent.<br />

Suche nach Alternativmärkten<br />

Bisher sind weder aus Europa noch<br />

aus den USA konkrete Anzeichen für eine<br />

wirtschaftliche Erholung zu erkennen.<br />

Aufgrund rückläufiger Rohstoffeinnahmen<br />

wirkt auch der russische Markt, der<br />

für einige türkische Wirtschaftszweige in<br />

Auf der Hauptversammlung der Kammer wurde ein neuer<br />

Vorstand gewählt.<br />

Neuer Vorstand der<br />

AHK Türkei<br />

Am 3. März wählte die Deutsch-Türkische Industrie- und<br />

Handelskammer in <strong>Istanbul</strong> einen neuen Vorstand. Nachdem der<br />

amtierende Kammervorsitzende Teoman Yelkencio¤lu satzungsgemäß<br />

nicht erneut kandidierte, konkurrierten zahlreiche Kandidaten um die<br />

begehrten Sitze im Kammervorstand.<br />

Franz Koller neuer Kammerpräsident<br />

Der neue AHK-Vorstand setzt sich demnach, nach Reihenfolge der<br />

erzielten Stimmen, aus Prof. Dr. Metin Sa¤manl› (Rödl & Partner), Refik<br />

Türko¤lu (Anwaltskanzlei Refik N. Türko¤lu & Partner), Holger Terstiege<br />

(Haribo), Arzu Orhon (Deutsche Bank), Franz Koller (Mercedes-Benz<br />

Finansman) und Dr. Sebastian Guth (Bayer Türk) zusammen. Von der DIHK<br />

wurden zudem Marc Landau (AHK Türkei) und von der TOBB Dr. Mazhar<br />

Umur Basmac› benannt.<br />

In seiner konstituierenden Sitzung wählte der neue Vorstand Franz<br />

Koller in das Amt des Präsidenten, Prof. Dr. Metin Sa¤manl› in das des 1.<br />

Vizepräsidenten und Schatzmeisters sowie Dr. Mazhar Umur Basmac› in<br />

das des 2. Vizepräsidenten. IP WR<br />

Staatspräsident Abdullah Gül betonte, dass für seine Afrika-Reise im<br />

Februar Wirtschaftsinteressen eine wichtige Rolle spielten.<br />

den vergangenen Jahren zunehmend an<br />

Bedeutung gewonnen hat, wenig aussichtsreich.<br />

Vor diesem Grund legen es die geographische<br />

Lage und kulturelle Verbindungen<br />

nahe, dass sich die türkische Exportwirtschaft<br />

stärker auf den Nahost-<br />

Raum, den Balkan und Afrika konzentriert.<br />

Bereits in den vergangenen Monaten<br />

zeigen die Exportstatistiken, dass der<br />

Nachfragerückgang in Europa zumindest<br />

zum Teil durch Geschäfte mit Nachbarländern<br />

und auf neuen Märkten kompensiert<br />

werden konnte.<br />

Ohne Zweifel wird der gestiegene<br />

Wettbewerb aufgrund weltweit nachlassender<br />

Nachfrage insbesondere für die<br />

Industrie den Innovationsdruck stark erhöhen.<br />

Gerade auf diesem Gebiet - sowohl<br />

bei der Produkt- wie auch bei der<br />

Prozessinnovation - ist das Bewusstsein<br />

in der türkischen Wirtschaft in jüngster<br />

Zeit deutlich gestiegen. Trotz schlechter<br />

Daten zeigt sich also verhaltener Optimismus.<br />

IP WR<br />

YASED-Konferenz<br />

Turkey - Land of<br />

Opportunities<br />

Am 11. und 12. Februar führte der Verein ausländischer<br />

Direktinvestoren YASED im Swisshotel<br />

<strong>Istanbul</strong> die Konferenz “Turkey - The Land of<br />

Opportunities” durch. Die hochkarätig besetzte<br />

Konferenz fand sowohl im Hinblick auf die Maßnahmen<br />

der Regierung zur Bewältigung der Wirtschaftskrise<br />

und den laufenden Verhandlungen mit<br />

dem IMF als auch bezogen auf die Entwicklung<br />

ausländischer Direktinvestitionen große Beachtung.<br />

Nachdem bereits 2008 mit einem deutlichen<br />

Rückgang ausländischer Direktinvestitionen<br />

abgeschlossen werden musste, wirken nach Einschätzung<br />

von YASED die Perspektiven für dieses<br />

Jahr angesichts weltweit rückläufiger Investitionen<br />

nicht günstiger. Der stellvertretende Ministerpräsident<br />

Nazim Ekren nutzte die Konferenz<br />

für die Ankündigung eines umfassenden Wirtschaftspakets.<br />

IP WR


Daimler siedelt F&E in<br />

der Türkei an<br />

Der Daimler Konzern hat beschlossen, die Mercedes-Fabrik in Hosdere<br />

(<strong>Istanbul</strong>) als weltweit vierten Standort für die Forschung und Entwicklung<br />

(F&E) auszubauen. Bisher waren die F&E Aktivitäten von Daimler in<br />

Deutschland, Japan und Brasilien angesiedelt.<br />

Mitte Februar erhielt die Mercedes-Benz Türk AS das F&E-Zertifikat von<br />

Daimler. Der Direktionsratsvorsitzende der Mercedes-Benz Türk AS Jürgen<br />

Ziegler verwies in diesem Zusammenhang auf die günstigen Konditionen,<br />

die durch das im vergangenen Jahr in der Türkei in Kraft getretene Gesetz<br />

zur Förderung von F&E geboten werden. Er erklärte weiter: “Mit dem<br />

erworbenen Zertifikat erlangen wir nicht nur materielle Vorteile, sondern<br />

wir werden zugleich auch Mehrwert produzieren.” Für die türkische<br />

Wirtschaft sei es wichtiger, so Ziegler, die Wertschöpfung zu erhöhen als<br />

neue Produkte herzustellen. IP WR<br />

Bayer führt neue Produkte ein<br />

Bayer Schering gibt bekannt, das Türkei-Geschäft durch die Einführung<br />

neuer Produkte auszubauen. Dazu werde ein Programm durchgeführt, mit<br />

dem neuartige Medikamente gemäß den Bedürfnissen der Türkei eingeführt<br />

werden. Als Anwendungsbereiche werden u.a. die Krebstherapie, Hormonpräparate<br />

und Thrombosmedikamente genannt. Im vergangenen Jahr konnte<br />

das Unternehmen ein Wachstum oberhalb der Zuwachsraten des<br />

Pharma-Sektors erzielen. Die Türkei ist in Europa der sechstgrößte Markt<br />

für Medikamente und verfügt über die höchsten Zuwachsraten. IP WR<br />

Mit MAN-Motoren auf hoher See<br />

MAN beteiligte sich mit seinem Sortiment von Schiffsmotoren an der im<br />

Februar in <strong>Istanbul</strong> durchgeführten Avrasya Boat Show. In diesem Zusammenhang<br />

verweist das Unternehmen stolz darauf, dass es im eigenen<br />

Marktsegment in der Türkei über einen Marktanteil von 40 % verfügt. Da die<br />

Türkei der drittgrößte Hersteller von Yachten in Europa ist, wiegt dieser<br />

Marktanteil umso schwerer. Als wichtigste Vorteile gibt MAN für seine<br />

Produkte hohe Sicherheit, geringer Verbrauch, hohe Leistung und eine<br />

große Produktvielfalt an. IP WR<br />

Österreich auf Rang 10 bei FDI<br />

Mit einem Investitionsvolumen von 1,3 Mrd. Euro (von 1980-2007) liegt<br />

Österreich auf Rang 10 unter den ausländischen Direktinvestoren in der<br />

Türkei. In einem Beitrag des Wirtschaftsblatt werden als bekannteste<br />

österreichische Unternehmen in der Türkei OMV, Verbund, Red Bull und<br />

Mayr Melnhof genannt. In dem Beitrag wird außerdem auf die wachsende<br />

Bedeutung türkischstämmiger Geschäftsleute in Österreich verwiesen. Im<br />

vergangenen Jahr konnte der Export aus Österreich in die Türkei stärker<br />

ausgebaut werden als die Importe in Gegenrichtung. IP WR<br />

Kooperation bei Windenergie<br />

Das türkische Unternehmen Ataseven und die deutsche Epuron wollen<br />

gemeinsam 10 Windkraftanlagen errichten. Dazu ist eine Investition von<br />

700 Mio. Euro vorgesehen. Als Standorte sind eine Anlage in Bursa, vier in<br />

Izmir, drei in Balikesir und zwei in Manisa vorgesehen. Die erforderlichen<br />

Anträge zur Errichtung der Windkraftanlagen wurden 2007 bei der<br />

türkischen Regulierungsbehörde EPK gestellt.<br />

Die 1998 gegründete Epuron ist auf dem Gebiet erneuerbarer Energien<br />

tätig und bietet Komplettlösungen - von Projektierung und Finanzierung<br />

über die Errichtung bis zum Betrieb - von Anlagen für Wind-, Sonnen-,<br />

Bioenergie und Photovoltaik an. Außerhalb Deutschlands ist Epuron an<br />

weltweit elf Standorten, darunter auch in der Türkei vertreten. Von 1998<br />

bis 2001 war Epuron ausschließlich in Deutschland tätig, mit der Errichtung<br />

eines Kraftwerks in Frankreich wurde 2002 der erste Schritt zur Internationalisierung<br />

vollzogen. Ab 2005 wurde durch den Erwerb ausländischer<br />

Unternehmen im Bereich erneuerbarer Energien sowie der Gründung einer<br />

Tochterfirma in Italien und Niederlassungen in verschiedenen Ländern die<br />

Internationalisierung weiter verstärkt. IP WR<br />

UNTERNEHMEN<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Türkische Unternehmen auf<br />

der CeBIT 2009 präsent<br />

Wenn die CeBIT in Hannover vom 3. bis zum 8. März<br />

ihre Pforten öffnet, werden auch mehr als zwanzig Unternehmen<br />

aus der Türkei dabei sein. Sie nehmen an einer<br />

CeBIT mit deutlich weniger Ausstellern als in den vergangenen<br />

Jahren teil Doch trotz einer Reihe von Problemen<br />

aufgrund der Krise sieht der Informatik- und Kommunikationssektor<br />

in der Türkei keinen Grund für Pessimismus.<br />

Zwar dämpfen schwankende Devisenkurse den Hardware-<br />

Absatz und führte die internationale Bankenkrise zu einer<br />

Verschiebung einer Reihe von Projekten des als Kunden<br />

wichtigen Finanzsektors - doch werden in diesem Jahr<br />

wichtige Umwälzungen insbesondere auf dem Gebiet der<br />

Telekommunikation erwartet, die den Sektor als Ganzes<br />

betreffen werden.<br />

Neuer Zielmarkt: Mittelstand<br />

Mit der Lizenzvergabe für die dritte Generation der<br />

Mobilkommunikation und der Bereitstellung von Hochgeschwindigkeits-DSL<br />

Verbindungen durch die türkische<br />

Telekom ergeben sich neue Anreize sowohl für den Hardals<br />

auch für den Softwaremarkt.<br />

Obgleich der türkische ITT-Sektor für 2009 mit einem<br />

nachlassenden Wachstum rechnet, gibt er sich zuversichtlich.<br />

Der Vorsitzende des türkischen Vereins des<br />

Informatiksektors TUBISAD Tugrul Tekbulut rechnete<br />

noch vor kurzem damit, dass zwar die Wachstumsziele<br />

revidiert, jedoch immer noch ein Zuwachs um 7 % für<br />

dieses Jahr möglich wäre. Potenziale werden insbesondere<br />

in der Verbindung von Informationstechnologie und<br />

09<br />

Gute Geschäfte trotz weniger Ausstellern und<br />

geringerer Besucherzahl.<br />

Telekommunikation sowie bei der Erschließung neuer<br />

Marktbereiche gesehen. So wird in den türkischen<br />

Vereinen des Sektors beispielsweise darüber diskutiert,<br />

wie der geringe Grad an EDV und Computernutzung in<br />

kleinen und mittleren Unternehmen überwunden werden<br />

kann. Der Auftritt auf der CeBIT in Hannover ist aus türkischer<br />

Sicht darum sowohl mit Angebots- wie auch mit<br />

Kooperationsinteressen verbunden. IP WR


10<br />

Innovation:<br />

Ein Modell<br />

aus dem<br />

Westen<br />

Innovation ist eine Vision, die -<br />

wie viele andere Visionen auch - im<br />

Westen aufgebrochen ist und jetzt<br />

über Länder und Kontinente hinweg<br />

sich bis in die Türkei ausdehnt. Der<br />

westliche Hintergrund schlägt sich<br />

nicht nur in der Wortwahl nieder,<br />

wie Innovation definiert und ihre<br />

Vorzüge beschrieben werden. Überdies<br />

spiegelt er sich unmittelbar in<br />

den Maßnahmen ab, die für die<br />

Entwicklung einer betrieblichen<br />

Innovationskultur und Förderung<br />

der Innovationspotentiale von Mitarbeitern<br />

empfohlen werden: flache<br />

Organisationsstrukturen, Abbau von<br />

Hierarchieebenen, prozessorientierte<br />

Teamarbeit, Förderung der Kooperationsfähigkeit<br />

als strukturelle<br />

und mentale Bedingungen, die auf<br />

die Mitarbeiter motivierend wirken<br />

sollen und deshalb innovationsfördernd<br />

sind.<br />

Das sind einige der durchgängigen<br />

Inhalte von aktuellen<br />

Empfehlungen zur Innovation, die<br />

sich von Vorbildern auf amerikanischen<br />

oder westeuropäischen Märkten<br />

kaum unterscheiden. Ihren ausländischen<br />

Vorbildern ähnlich sind<br />

ebenso die auf dem türkischen Markt<br />

vorstehenden Methoden und Werkzeuge,<br />

die für einen Innovationserfolg<br />

gepriesen werden.<br />

Nun stellt sich aber die Frage, ob<br />

ein türkischer Manager seine Mitarbeiter<br />

auf dieselbe Weise zum Innovationserfolg<br />

führen kann, wie<br />

der Manager einer ganz anderen Kulturgemeinschaft.<br />

Erfolgreiche Landwirte<br />

zum Beispiel wissen, dass man<br />

nicht jede Pflanze auf jeden beliebigen<br />

Boden einpflanzen kann und<br />

dass die besonderen Eigenschaften<br />

der Pflanze erkundet und Bodenproben<br />

gemacht werden müssen, bevor<br />

man Pflanzen einpflanzt. Können<br />

also Verfahren, die die innovativen<br />

Potentiale von Angehörigen<br />

eines bestimmten kulturellen Bezugsrahmens<br />

anregen, auch türkische<br />

Mitarbeiter motivieren?<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Ein Dossier von Dr. Perihan Ügeöz<br />

DOSSIER INNOVATION<br />

Innovationsmanagement<br />

braucht Kulturbezug<br />

Zur Bewältigung von Krisen und sich ändernder Marktbedingungen kommt<br />

Innovation eine Schlüsselstellung zu.<br />

Das Schlagwort "Innovation" ist zurzeit in<br />

aller Munde. Die Türkei steht dem nicht nach. Der<br />

weltweit verschärfte Wettbewerbsdruck und die<br />

Erkenntnis, dass man mit Nachahmung weder<br />

dem indischen noch chinesischen Vormarsch auf<br />

den Weltmärkten standhalten kann, haben der<br />

Forderung nach Innovation auch in türkischen<br />

Handels- und Wirtschaftkreisen zur aktuellen<br />

Popularität verholfen. So erklärte unter anderem<br />

der Vorsitzende der Handelskammer der Stadt<br />

Eskisehir, die Zukunftsstrategie seiner Stadt sowie<br />

des gesamten Landes sei einzig Innovation. Da auf<br />

den Beinen nur derjenige stehen bleiben werde,<br />

der innovative Ideen und Strategien hat, so der<br />

Vorsitzende, wurde beispielsweise in Eskisehir<br />

das Projekt zur Schaffung von Kapazität für<br />

Innovationsstrategien (ESINKAP) ins Leben gerufen.<br />

Mit Unterstützung eines vom englischen<br />

Außenministerium finanzierten Fons für strategische<br />

Programme (SPF) startete in Izmir erst jüngst<br />

ein anderes Projekt zur Förderung der<br />

Innovationskapazität von klein- und mittelständischen<br />

Unternehmen. Das Projekt hat zum<br />

Ziel, über einen Zeitrahmen von 24 Monaten in 6<br />

türkischen Städten (Izmir, Ankara, Antalya,<br />

Gaziantep, Konya, Mersin) parallel zur Lissabon-<br />

Strategie der EU im Bereich Innovation die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen<br />

sowie den örtlichen Kammern zu fördern. Neben<br />

der Durchführung von Bedarfsanalysen sieht das<br />

Projekt ferner vor, in zweitägigen Bildungsveranstaltungen<br />

Vertreter von Unternehmen als Innovationsberater<br />

zu schulen, die ihren Betrieben auf<br />

der Suche nach innovativen Strategien und beim<br />

Aufbau einer Innovationskultur auf die Sprünge<br />

helfen sollen.<br />

Der Begriff der "Innovation" steht auch auf<br />

dem Weiterbildungsmarkt hoch im Kurs. Ein Blick<br />

auf das aktuelle Angebotsspektrum von<br />

staatlichen und privaten Trägern betrieblicher<br />

Weiterbildung zeigt, dass "Innovation" eines der<br />

meist angebotenen Themen ist. Als Zielgruppe<br />

werden vorwiegend Führungspersonen des mittleren<br />

und oberen Managements angesprochen.<br />

Die Türkei hat Fortschritte bei technischen Innovationen gemacht. Städte wie Eskisehir<br />

mit ihrer Industrietradtion und Universität stellen Innovation in den Fordergrund.<br />

In eintägigen Bildungsveranstaltungen sollen die<br />

Teilnehmer über die Vorzüge von Innovation<br />

informiert und mit Techniken zur Förderung einer<br />

betrieblichen Innovationskultur vertraut gemacht<br />

werden.<br />

Positive Einstellung ist eine Sache<br />

Die hohe Popularität des Begriffes erweckt alles<br />

in allem den Anschein, als sei eine landesweite<br />

Kampagne zur Mobilmachung für Innovation<br />

im Gange. In einer von der EU vorgelegten Untersuchung<br />

über Einstellungen zur Innovation hat die<br />

Türkei tatsächlich auch einen Spitzenplatz errungen.<br />

Nach dieser Untersuchung ist sie für Innovation<br />

offener als jedes andere EU-Land. Ihre faktische<br />

Performanz ist jedoch trotzdem schlechter<br />

als die des jüngsten EU-Mitgliedes und noch immer<br />

ist der Beitrag von Innovation zum Wachstum<br />

im Land eher gering. Mit Ausnahme von einem bis<br />

zwei Sektoren, erklärt Erdal Karamercan - CEO der<br />

Eczacibasi Gruppe, sei das in den vergangenen<br />

Jahre verbuchte Wirtschaftswachstum bei Pro-<br />

duktion und Dienstleistungen nicht auf Innovation<br />

zurückzuführen, sondern vor allem auf finanzielle<br />

Transaktionen wie direkte Kapitalinvestitionen,<br />

Fusionen und Aufkäufe.<br />

Dass "Innovation" als Leitgedanke gegenwärtig<br />

ein grenzübergreifender Modetrend ist, steht<br />

außer Frage. Aber es steht auch außer Frage, dass<br />

die weltweiten Krisenbedingungen diesen Trend<br />

unabdingbar machen. Wer die Zerrüttungen überstehen<br />

und Wettbewerbsvorteile erringen will,<br />

muss sich in der Tat der Herausforderung für<br />

innovative Ideen und Strategien stellen. Darüber<br />

kann kein Zweifel bestehen. Innovation verstanden<br />

als die erfolgreiche Implementierung von<br />

kreativen Ideen lebt aber von Erneuerung und<br />

Weiterentwicklung des Neuen. Eine positive<br />

Einstellung zur Innovation zu haben und bereit zu<br />

sein, im Dienste der Kreativität die Ärmel<br />

hochzukrempeln, ist dabei eine Sache. Eine<br />

andere, ist jedoch, dass man sich über den eigenen<br />

kulturellen Kontext, seiner Stärken wie<br />

Schwächen Klarheit verschafft.<br />

Managementmodelle - unabhängig von Kultur?<br />

Für lange Zeit herrschte der Glaube, Managementmodelle seien unabhängig<br />

von kulturellen Unterschieden zwischen Gesellschaften von einem<br />

Land zum anderen übertragbar. Ursächlich für diesen Glauben war die<br />

Annahme, dass die Leitlinien des Managementhandelns weitgehend<br />

universalen Charakter besitzen und darum von kulturellen Elementen unabhängig<br />

seien. Eine andere Annahme stützte sich auf die Vision, dass, in dem<br />

Masse, indem Modernisierung und Industrialisierung weltweit voranschreiten,<br />

die Managementpraktiken einander von allein ähneln werden.<br />

In den vergangenen Jahren haben die rasante Verflechtung der<br />

Weltmärkte sowie der internationale Wettbewerbsdruck Unternehmen wohl<br />

auf bestimmte Modelle oder Strategien gelenkt und damit eine gewisse<br />

Vereinheitlichung von Herangehensweisen und Managementverfahren hervorgebracht.<br />

Ein Beispiel dafür ist das Schlagwort "Benchmarking" -ein kontinuierlicher<br />

Prozess, bei dem Produkte und Dienstleistungen des eigenen<br />

Unternehmens mit denen des stärksten Konkurrenten verglichen werden.<br />

Sowohl zahlreiche Untersuchungen als auch insbesondere Personen, die<br />

mit den spezifischen Herausforderungen von interkulturellen Kontexten<br />

reichlich vertraut sind, wissen jedoch anschaulich zu berichten, dass bei allen<br />

wachsenden Ähnlichkeiten vor allem im Bereich Mitarbeiterführung,<br />

betrieblicher Interaktion und Kommunikation sowie bei Werten und<br />

Haltungen in Arbeitszusammenhängen die kulturellen Unterschiede zwischen<br />

Gesellschaften weiterhin wirksam bleiben.


Kultur ist<br />

Bezugsrahmen<br />

Eine vom Kulturbezug unabhängige Theorie- und<br />

Ideenbildung ist undenkbar - ebensowenig wie ihre<br />

Umsetzung<br />

Kultur ist der Bezugsrahmen menschlichen Denkens und Handelns.<br />

Nicht nur die Art und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren,<br />

Informationen aus ihrem Umfeld aufnehmen und verarbeiten, stehen unter<br />

dem Einfluss der Kultur, in der man geboren und aufgewachsen ist. Selbst<br />

Dinge, die man vorzieht oder tendiert, abzulehnen, werden von Kultur beeinflusst.<br />

Im Rahmen von partizipativen Human Resource Management<br />

Ansätzen, die aus dem westlichen Ausland importiert wurden, hatten<br />

beispielsweise neuere Feedbackmethoden auch in der Türkei eine Zeitlang<br />

Konjunktur. Im Unterschied zu herkömmlichen Feedbackverfahren, die<br />

überwiegend von oben nach unten wirksam waren, sollten die Mitarbeiter<br />

nun motiviert werden, ihre Vorgesetzten und sich selbst zu beurteilen.<br />

Während diese Ansätze in Kulturen mit einer niedrigen Machtdistanz und<br />

einer starken individualistischen Tendenz größere Erfolge erzielten, ist<br />

dieser Erfolg im türkischen Kulturkontext, der sich durch eine relativ hohe<br />

Machtdistanz auszeichnet und eine starke kollektivistische Orientierung<br />

aufweist, mäßig geblieben. Türkische Mitarbeiter hatten vielfach Mühe,<br />

sich selbst höher zu bewerten als ihre Vorgesetzten und tendierten so, sich<br />

selbst niedrigere Ratings zu geben. Ähnlich verhielt es sich auch mit<br />

importierten Strategien zum Konfliktmanagement, bei denen die<br />

Beteiligten motiviert werden, die Probleme von Angesicht zu Angesicht<br />

direkt anzusprechen. Wieder anders als in individualistischen Kulturen<br />

zeigte es sich, dass anstelle von direkten Verfahren, indirekte und subtile<br />

Herangehensweisen bevorzugt werden, die nicht zum Gesichtsverlust<br />

führen und vor allem die Loyalität und den Zusammenhalt innerhalb der<br />

Gruppe verstärken. Was ein Deutscher als Zeichen von Integrität und<br />

Ehrlichkeit auszulegen vermag, neigt ein Türke, als Ausdruck von Grobheit<br />

und Überheblichkeit wahrzunehmen. Wer über die Kulturbedingtheit<br />

menschlichen Handelns und Urteilens im Bilde ist, macht sich erst gar nicht<br />

die Mühe, zu fragen, wer denn nun Recht hat.<br />

Kultur und Innovation<br />

Was folgt nun daraus für Innovationsmanagement? Kann ein türkischer<br />

Manager seine Mitarbeiter dann genauso zu neuen Ideen motivieren,<br />

wie der Manager einer Kultur mit geringerer Macht- und<br />

Autoritätstoleranz?<br />

Der kulturelle Bezugsrahmen hat Auswirkung auf Kreativität und innovative<br />

Prozesse. Im Kontext ihres eigenen Ordnungssystems und<br />

entsprechend den Notwendigkeiten und Anforderungen ihres jeweiligen<br />

Systems besitzt jede Kultur das Potential, kreative Ideen zu entfalten und<br />

innovativ zu sein. Damit aber Innovation letzten Endes mehr bietet als nur<br />

eine positive Einstellung dazu, muss es eben darum gehen, dieses kulturelle<br />

Ordnungssystem zu verstehen, sich halt Klarheit über seine Stärken<br />

wie auch Schwächen zu verschaffen. Das ist auch die Voraussetzung, wenn<br />

man Innovationsmanagement in einem Land machen will. Damit man die<br />

aus dem Ausland importierten Strategien und Werkzeuge dem eigenen kulturellen<br />

Kontext anpassen und weiterentwickeln kann. Wie lange kann<br />

man nur mit Nachahmung Innovation betreiben?<br />

DOSSIER INNOVATION<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Innovation aus der Region<br />

heraus entwickeln<br />

Als eines der schwerwiegendsten Hindernisse für<br />

die Entwicklung der Türkei gelten die regionalen Gefälle in<br />

Wertschöpfung und Wohlstand. Die hohe Konzentration<br />

von Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Entwicklungsressourcen<br />

führt nicht zuletzt dazu, dass Potenziale<br />

nicht genutzt und die regionalen Disparitäten vertieft werden.<br />

Innovationsstrategien, deren zentrale Elemente<br />

Technologieparks und regionale Innovationszentren sind,<br />

zielen darauf, mittelfristig regionale Ungleichgewichte zu<br />

überwinden. Die Technologieparks dienen der Vertiefung<br />

der Zusammenarbeit zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen<br />

und Unternehmen. Die Anfang Januar vorgestellten<br />

regionalen Innovationszentren sollen ausgehend<br />

von den Potenzialen der Region Kreativität vor Ort<br />

mobilisieren. Das Modell ergänzt damit die regionalen Entwicklungsgesellschaften,<br />

die nach und nach ihre Arbeit<br />

aufnehmen.<br />

Bei den regionalen Innovationszentren handelt es sich<br />

um eine Initiative, die vom Dachverband verschiedener<br />

Unternehmer- und sektoraler Wirtschaftsvereine unter-<br />

11<br />

stützt, durch die Einbeziehung des Wettbewerbsforums<br />

von TÜSIAD & Sabanci Universität sowie der Nationalen<br />

Innovationsinitiative eingebunden und durch die Beteiligung<br />

der staatlichen Wissenschaftsagentur TÜBITAK in die<br />

Wissenschaftsförderung integriert ist. Ausgerichtet auf die<br />

regionale Wirtschaftsstruktur sollen Innovationszentren<br />

geschaffen werden, die verbunden mit der Wirtschaftsstruktur<br />

ihrer Region Profile aufweisen, die Antwort auf<br />

Probleme vor Ort geben sollen.<br />

Geplant sind acht Zentren, deren Profile in regionalen<br />

Workshops entwickelt wurden. Für Westanatolien beispielsweise<br />

sind als Profil Elektronik & Software, landwirtschaftsgestützte<br />

Technologien und Öko-Technologien<br />

vorgesehen. Verschiedene Modelle der Zusammenarbeit<br />

von Innovations- und Forschungszentren mit der<br />

Wirtschaft haben in den vergangenen Jahren gezeigt, dass<br />

neben unternehmensbezogener Forschung und Entwicklung<br />

auch gemeinsame Projekte zum Vorteil ganzer Sektoren<br />

erfolgreich umgesetzt werden können. Für die Regionen<br />

wiederum bedeutet dies Hoffnung auf neue Investitionen.


12<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net MASCHINENBAU<br />

Die industrielle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Türkei ist längst<br />

Alltag geworden. Doch die World of Industry bot Gelegenheit, sich sich ihrer<br />

Bedeutung nochmals zu vergegenwärtigen.<br />

WIN schlug Brücke<br />

von <strong>Istanbul</strong> nach Dortmund<br />

Die rund um die Uhr heftig pulsierende Megametropole<br />

<strong>Istanbul</strong> hat zwei unverzichtbare Standbeine. Eines auf dem asiatischen,<br />

das andere auf dem europäischen Kontinent. Nicht nur<br />

aus diesem durch die geografischen Gegebenheiten bestimmtem<br />

Grund heraus kommt der faszinierenden Stadt eine nicht unerhebliche<br />

Brückenfunktion zu. Hier lässt sich hoher Nutzen generieren:<br />

für <strong>Istanbul</strong>, die Türkei und selbstredend für deren Partner<br />

in aller Welt.<br />

Das hat man auch im Ausland erkannt. Beispielsweise in<br />

Deutschland. So muss es nicht wundernehmen, dass der gute Ruf<br />

<strong>Istanbul</strong>s selbst in den deutschen Regionen einen guten Klang<br />

hat. So auch im Ruhrgebiet, respektive Dortmund.<br />

Von Dortmund an den Bosporus<br />

Als kürzlich die "WIN", die führende Industriemesse der<br />

Türkei, ihre Pforten weit und einladend geöffnet hatte, waren<br />

auch hochrangige Vertreter aus Wirtschaft und Kultur der Stadt<br />

Dortmund erwartungsvoll an den Bosporus gereist.<br />

Wie das Internetportal "derwesten.de" am 9. Februar vermeldete,<br />

erklärte der deutsche Generalkonsul in <strong>Istanbul</strong>,<br />

Matthias von Kummer, die Chancen der jeweiligen Partner auf<br />

beiden Seiten der Brücke Deutschland-Türkei so: "Die Türkei<br />

bietet hervorragende Marktchancen für deutsche Unternehmen.<br />

Umgekehrt schätzen türkische Unternehmen die technologische<br />

Leistungsfähigkeit und Innovationskraft deutscher Unternehmen."<br />

Dies scheint auch und gerade in Zeiten einer der größten<br />

Finanzkrisen - ein Ereignis, das sich tagtäglich mehr und mehr zu<br />

einer folgenschweren Weltwirtschaftskrise zuspitzt - der letzten<br />

siebzig Jahre, in welcher wir uns derzeit befinden, zu gelten.<br />

Es geschieht nun schon das dritte Jahr in Folge, dass die<br />

Wirtschaftsförderung 13 Dortmunder Unternehmen und<br />

Verbände zur WIN World of Industry auf das Messegelände von<br />

Beylikdüzü nach <strong>Istanbul</strong> einlädt. Man hofft am Bosporus gute<br />

Geschäfte zu machen.<br />

Erfolgreiche Beispiele für Zusammenarbeit<br />

Wie das WDR-Regionalfernsehen berichtete, haben bereits<br />

zwei Dortmunder Firmen den Beweis dafür angetreten, dass das<br />

nicht nur möglich ist, sondern auch beide Seiten von solchen<br />

Abschlüssen profitieren. Seit Jahren schon sind die Wilo AG und<br />

die KHS AG (vormals Holstein & Kappert) in der Türkei tätig.<br />

Darüber hinaus haben 60 Dortmunder Firmen Niederlassungen<br />

dort. Darunter auch viele der zirka 2100 von türkischstämmigen<br />

Inhabern geführten Dortmunder Betriebe.<br />

Die Wilo AG, in <strong>Istanbul</strong> von Verkaufsdirektor Cem Demiriz<br />

vertreten, hat u.a. mit der auf perfektes Knowhow gestützten<br />

Installation von international bewährter Technik dafür gesorgt,<br />

dass die etwa 200 großen, einige Stockwerke tief unter dem 26etagigen<br />

Einkaufszentrum "Astoria" laufenden Pumpen einwandfrei<br />

ihren Dienst tun und so für eine moderne und intelligente<br />

Wärmeversorgung bzw. Klimaregelung des Gebäuderiesen sorgen.<br />

Für Wilo arbeiten in <strong>Istanbul</strong> 60 Mitarbeiter. Überdies sorgen<br />

in der Türkei 30 Verkaufsagenten und 75 Händler dafür, dass<br />

Wilo-Erzeugnisse auch in anderen Landesteilen Käufer finden.<br />

Auch in diesem Jahr nahm Nordrhein Westfalen mit einem eigenen Stand an der WIN teil. Das Bundesland<br />

brachte sich außerdem am 7. Februar mit einem Innovationsforum in die Messe ein.<br />

Wie der WDR weiter informierte, ist die Firma KHS der<br />

Lieferant für moderne Getränkeabfüll-Straßen in der Türkei. Die<br />

KHS-Vertretung in <strong>Istanbul</strong> steht unter Leitung von Vedat Güler.<br />

Einem Mann, der einst in Deutschland aufwuchs. Maschinen der<br />

Firma arbeiten z.B. in der größten türkischen Produktionsanlage<br />

von Coca Cola. Auch die Brauerei Efes meldet vermehrt Interesse<br />

an Getränkeabfülllinien dieser Firma an.<br />

Auch die Wirtschaftsförderer setzen auf die hohe<br />

Wertschätzung von Produkten "Made in Germany". Sich an das<br />

Gängige anlehnend, werben sie mit dem Slogan "Hightech Made<br />

in Dortmund". Zirka 30 Dortmunder Unternehmen nutzen verstärkt<br />

das moderne Medium Internet, um auf ihre Leistungen<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Das gute Klima auf der WIN-Messe in <strong>Istanbul</strong> wirkt ganz<br />

offenbar auch hier inspirierend: Für den 20. Mai 2009 ist in der<br />

Dortmunder Westfalenhalle der 2. NRW-Tag der deutschtürkischen<br />

Gesellschaft in Kooperation mit dem Land Nordrhein-<br />

Westfalen und der Türkisch-Deutschen IHK avisiert.<br />

Bildungskooperation im Maschinenbau<br />

Und im Herbst diesen Jahres will die TU Dortmund für 30<br />

Studierende einen Elitestudiengang "Maschinenbau" einrichten.<br />

Darunter sollen zehn Studierende aus der Türkei sein. Prof. Dr.<br />

Erman Tekkaya ist für die Leitung des Studienganges vorgesehen.<br />

Dortmund hat also <strong>Istanbul</strong> entdeckt und <strong>Istanbul</strong> in der<br />

Stadt Dortmund abermals einen interessanten Partner gefunden.<br />

Das ist gelebte deutsch-türkische Partnerschaft u.a. inspiriert von<br />

und durch die Brückenstadt <strong>Istanbul</strong>. Das Treffen zeigte: Diese<br />

Brücke selbst verbindet nicht nur Asien und Europa, sondern ist<br />

auch von beiden Seiten her von den Menschen in der Türkei und<br />

Deutschland und für deren Ideen gleichermaßen gut passierbar.<br />

Deshalb ist diese Verbindung - allen Unkenrufen zum Trotz - nicht<br />

nur jetzt schon, trag- sondern auch nach wie vor immer noch<br />

weiter ausbaufähig. Claus Stille / Deutschland<br />

FOTO: HMI-ISTANBUL


Daha fazlas›n› bilmek isteyen herkes için Say›: 2 fiubat/Mart 2009 1,50 Euro / 1,50 TL<br />

istanbulpost.net<br />

“Dünya pazarlar›na<br />

Almanya ile birlikte<br />

aç›lal›m”<br />

Avrupa program› kapsam›nda<br />

Almanya'n›n Stuttgart<br />

kentinde düzenlenen “Türk-Alman<br />

Ekonomi Forumu”nda konuflan<br />

ekonomiden sorumlu<br />

Devlet Bakan› Mehmet fiimflek,<br />

Türkiye ve Almanya'n›n ekonomide<br />

birbirlerini tamamlayan<br />

mükemmel partnerler oldu¤unu<br />

belirterek, “Türkiye'nin<br />

Afrika'ya aç›l›mlar› var,<br />

Ortado¤u ve Orta Asya ile kuvvetli<br />

ba¤lar› var. Sadece Türkiye'ye<br />

yat›r›m yapmak yetmez,<br />

dünya pazarlar›na birlikte aç›lal›m”<br />

dedi. Sayfa 16<br />

20. Türk Filmleri<br />

Günleri’nde tema:<br />

Para ya da vicdan<br />

20'inci kez düzenlenen Münih<br />

Türk Film Günleri, 'Para ya<br />

da vicdan' slogan› ile bafll›yor.<br />

22 Mart pazar günü Dervifl Zaim'in<br />

Nokta filmi ile yap›lacak<br />

gala gecesinde dünyaca ünlü<br />

müzisyen Ömer Faruk Tekbilek<br />

bir resital sunacak. Etkinlikte<br />

yeni yap›mlarla birlikte Metin<br />

Erksan’›n ödüllü filmi Susuz Yaz<br />

da gösterime girecek. Sayfa 19<br />

Kriz Türk turizmi<br />

için bir f›rsata<br />

dönüflebilecek mi?<br />

Berlin’de Uluslararas› Turizm<br />

Fuar›’na kat›lan Türkiye,<br />

<strong>Istanbul</strong>’un 2010’da Kültür Baflkenti<br />

olmas› rüzgar›n› da arkas›na<br />

al›p krizi f›rsata dönüfltürmeyi<br />

hedefliyor. Fuar›n gelecek<br />

y›l konuk ülkesi olacak<br />

olan Türkiye ilgiden memnun.<br />

Sayfa15<br />

“Zekan›n ›fl›¤›na her<br />

zaman ulaflabiliriz,<br />

ama gönül zenginli¤ini<br />

bize kimse veremez.”<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

TIR floförü Mehmet Soysal’›n baflvurusu ile Avrupa Adalet Divan›'n›n, ifl için AB ülkelerine<br />

gidecek Türklere vize talep edilmemesi yönündeki karar› farkl› yorumlan›yor.<br />

AB’de vize tart›flmas›<br />

Abbas Özp›nar / Lüksemburg Avrupa Adalet Divan›’n›n<br />

Türk TIR floförü Mehmet Soysal’›n baflvurusu<br />

üzerine “23 Kas›m 1970 tarihli Katma Protokol'ün<br />

41'inci maddesi, yürürlü¤e girdi¤i tarihte vize<br />

yükümlülü¤ü olmad›¤› için, Türkiye'de kurulu<br />

flirketlerde çal›flan Türk vatandafllar›na hizmet sunumu<br />

için Avrupa Birli¤i (AB) üyesi ülkelere girifllerinde<br />

vize flart› getirilemeyece¤i fleklinde yorumlanmal›d›r”<br />

yönündeki karar› ‘Türklere vize kalk›yor<br />

mu?’ sorusunu ak›llara getirdi. Uzmanlar›n<br />

yapt›¤› aç›klamalar ise karar›n önemli oldu¤unu<br />

ancak ifl dünyas›yla s›n›rl› oldu¤unu gösteriyor.<br />

Karar ifl adamlar›na yönelik<br />

Berlin Humboldt Üniversitesi Hukuk Fakültesi<br />

ö¤retim üyesi Prof. Stefan Grundmann, karar›n<br />

özellikle Türk veya Alman nakliyat firmalar›nda çal›flan<br />

floförlere iliflkin oldu¤una dikkati çekti. Bu karar›n<br />

tüm Türk vatandafllar›n›n AB’ye vizesiz gidebilece¤i<br />

anlam›na gelmedi¤inin alt›n› çizen Grundmann,<br />

”hizmet özgürlü¤ü” kapsam›nda, bu karar›n<br />

ifl adamlar› için de geçerli olabilece¤ini belirtti.<br />

Grundmann, karar›n kapsam›n›n serbest çal›flan ifl<br />

adamlar›na da uygulanacak flekilde geniflletilebilece¤ini<br />

belirterek, "Bu kapsamda hem flirket çal›flanlar›,<br />

hem de ticaret yapan serbest çal›flan kifliler,<br />

karardan yararlanabilir" dedi.<br />

Ortak de¤erlendirme toplant›s›<br />

Öte yandan, Almanya Türk Toplumu (TGD),<br />

Türk-Alman Sanayi ve Ticaret Odas› (TD-IHK), Avrupa<br />

Türk ‹fladamlar› ve Sanayicileri Derne¤i (AT‹-<br />

AD), Berlin-Brandenburg Türk-Alman ‹flverenler<br />

Birli¤i (TDU) ortaklafla düzenledikleri bas›n toplant›s›nda<br />

karar› masaya yat›rd›. Berlin’deki TDU merkezinde<br />

konuflan TGD Baflkan› Kenan Kolat “'Hukuki<br />

aç›dan vizenin Türk vatandafllar› için tümüyle<br />

kalkt›¤› anlam›na gelmiyor. Karar do¤rultusunda ifl<br />

Türk dönerinin ünü, Avrupa’y› aflt›, Çin’e ulafl›yor.<br />

Döner hamburger savafl›<br />

ATD‹D / Berlin Japonya'da 150, Güney Afrika'da ise 100'ün üzerinde<br />

döner restoran› faaliyette, Avustralya'da y›lda 100 milyon Dolar'l›k döner<br />

sat›l›yor. Sektör flimdi Çin'e girmeye haz›rlan›yor. Avrupa Türk Döner<br />

‹malatç›lar› Derne¤i Baflkan› Atasever fiir, Amerikan fast-food zinciri<br />

McDonald's'›n döner yüzünden Avrupa'da 200 restoran›n› kapatmak<br />

zorunda kald›¤›n› belirtiyor.<br />

Sadece Almanya'da 2,5 milyar Euro ciroya sahip döner, Avrupa'da<br />

180 bin kifliye istihdam sa¤l›yor. Sürekli büyüyen sektörde 350 civar›nda<br />

imalatç› bulunuyor ve Almanya’da imalat›n yar›s› ihraç ediliyor. Almanya<br />

d›fl›nda Fransa, Belçika, ‹talya, ‹ngiltere, Hollanda ve ‹spanya en çok<br />

döner tüketilen ülkeler aras›nda.<br />

Lüksemburg'daki Avrupa Adalet Divan›'na TIR fioförü Mehmet Soysal’›n baflvurusu<br />

sonucunda Türk floförlere AB dahilinde vizesiz serbest dolafl›m hakk› tan›yan karar›<br />

üzerine yorum farkl›l›klar› ve tart›flmalar durulmuyor.<br />

ve bilim adamlar›yla sporcular, sanatç›lar ve bas›n<br />

mensuplar›n›n vizesiz olarak iki ay boyunca AB ülkelerinde<br />

kalabilmeleri mümkün” diye konufltu. Alman<br />

‹çiflleri Bakanl›¤›n›n olay› TIR floförlerine indirgeme<br />

e¤iliminde oldu¤unu belirten Kolat, Alman<br />

ve Türk hükümeti nezdinde giriflimlerde bulunacaklar›n›<br />

ve karar›n gere¤inin yerine getirilmesi<br />

için AB Komisyonuna yaz› göndereceklerini kaydetti.<br />

Kolat, ayr›ca vize talebi reddedilen sanatç›,<br />

sporcu, ifl ve bilim adam› ile bas›n mensuplar›na<br />

dava açmalar›n› önereceklerini söyledi.<br />

AT‹AD Baflkan› Recep Keskin de, Almanya ile ifl<br />

yapan çok say›da Türk ifl adam›n›n vize zorluklar›<br />

nedeniyle do¤ru dürüst çal›flamad›¤›n› belirtti.<br />

Toplant›ya kat›lan ve Avrupa Adalet Divan› karar›n›n<br />

al›nmas›na öncü olan ifl adam› Osman Çat,<br />

yapt›¤› aç›klamada, 14 y›l boyunca sürdürdü¤ü hukuk<br />

mücadelesinin sonucunda iflas aç›klamas›nda<br />

bulunmak zorunda kald›¤›n› söyledi.<br />

Kesin çözüm ‘Schengen’de<br />

Karar›n uygulanmas› ve kapsam› üzerine tart›flmalar<br />

sürerken, henüz diplomatik temsilciliklere<br />

herhangi bir yaz› gelmedi¤ini belirten uzmanlar,<br />

karar›n AB üyesi ülkeler taraf›ndan uygulansa bile<br />

bunun zaman alaca¤›n› belirtiyor. Ülkelerin itiraz<br />

hakk› da dikkate al›n›rsa, kesin çözüm Schengen<br />

Yasas›’nda yap›lacak bir düzenlemede gözüküyor.<br />

Politika 14 – Ekonomi 16 – Almanya’da Türkler 18 – Bölgesel Haberler 17 – Kültür / Etkinlik / Rehber 22<br />

FOTO: ARCHIV


14<br />

Ekolojik<br />

seçim<br />

program›<br />

Alman Yefliller Partisi, Eylül<br />

2009'da yap›lacak olan genel seçimlerde<br />

klima, e¤itim ve adalet konular›nda<br />

daha fazla yat›r›m›n yap›lmas›n›<br />

iflleyecek.<br />

Kriz program›n› da aç›klayan Yefliller,<br />

krizin ekolojik standartlar gözetilerek<br />

çözümünü ve gelir da¤›l›m›n›n,<br />

do¤ru, adaletli da¤›t›lmas›n› talep<br />

etti. Klima, e¤itim ve sosyal adalet<br />

alan›nda yap›lacak yat›r›mlarla<br />

bir milyon kiflinin daha ifl piyasas›nda<br />

istihdam›n› sa¤layacaklar›n›n sözünü<br />

veren Özdemir, bunun kamu ulafl›m,<br />

rüzgar ve günefl enerjisi sektörü ve<br />

anaokulu ve çocuk bak›m› alanlar›nda<br />

sa¤lanaca¤›n›n alt›n› çizdi. Kapitalizmin<br />

ekonomiyi zora soktu¤unu ifade<br />

eden efl baflkanlar, borsada baz›<br />

s›n›rlamalar olmas› gerekti¤ini belirterek,<br />

finans geliri vergisi ad› alt›nda<br />

vergi uygulamas›n› talep ettiler.<br />

Yeflil Toplum Sözleflmesi<br />

Öte yandan, efl baflkanlar Claudia<br />

Roth ve Cem Özdemir, kendilerinin<br />

Sosyal Demokrat Parti (SPD) ile koalisyon<br />

için seçim çal›flmalar› yapmad›klar›n›<br />

belirttiler. 76 sayfal›k ‘Yeni<br />

Yeflil Toplum Sözleflmesi’ni tan›tan<br />

ikili, bu sözleflmenin partinin seçim<br />

program› oldu¤unu ve may›s ay›nda<br />

yap›lacak parti kongresinde oylanaca¤›n›<br />

ifade ettiler. Kongrede hangi<br />

parti ile koalisyon yap›laca¤› aç›klanacak.<br />

Partinin etkili isimlerinden<br />

Renate Künast ve Jürgen Trittin, SPD<br />

ve Hür Demokrat Parti FDP ile Ampel<br />

koalisyonu isterlerken birçok partili,<br />

herhangi bir koalisyon sözü ile seçimlere<br />

girilmemesi gerekti¤ini ifade<br />

ediyor. Ajanslar / Frankfurt<br />

Merkel’e<br />

partisinden bask›<br />

Genel seçimlerine 6 ay kala, Baflbakan<br />

Angela Merkel'e, partisinin<br />

önde gelen isimlerden politikalar›n›<br />

de¤ifltirmesi yönünde bask›lar art›yor.<br />

H›ristiyan Demokrat Birlik Partisi’nin<br />

(CDU) siyasi profilini yeterince<br />

muhafazakar bulmayanlar Merkel'e<br />

'mali ve ekonomi politikalar›nda düzeltmelere<br />

gitmesi için elefltirilerini<br />

artt›r›yor. Baden-Württemberg Baflbakan›<br />

Günther Oettinger, Büyük Koalisyon<br />

döneminin bitti¤ini, CDU’nun<br />

nerede yer ald›¤›n› aç›kça söylemesi<br />

gerekti¤ini belirtiyor. IP / Berlin<br />

Say›: 2 | fiubat/Mart 2009<br />

istanbulpost.net POL‹T‹KA<br />

Avrupa Ordusu hayalden<br />

öteye gidebilecek mi?<br />

Avrupa Ordusu, 1999 y›l›ndan beri Avrupa Birli¤i'nin gündeminde. Ancak baz›<br />

siyasi engeller, ortak savunma ve güvenlik politikalar›nda ilerleme kaydedilmesini<br />

önlüyor. Birçok üyenin NATO'ya üyeli¤i de sistemin önünde bir engel.<br />

Avrupa Birli¤i Savunma Bakanlar›, bir anlamda<br />

Avrupa Birli¤i'nin (AB) üvey evlatlar› konumundalar.<br />

Çünkü konu güvenli¤e geldi¤inde, 27 üye ülke<br />

de kendi ordusunu ve savunma sanayini öncelikle<br />

ulusal düzlemde ele al›yor. AB genelinde silah alt›nda<br />

yaklafl›k iki milyon asker var. Birlik üyesi 27<br />

ülkenin ordular›n›n toplam masraf› 160 milyar Euro'yu<br />

buluyor.<br />

"Ortak güvenlik ve savunma politikas› projesi",<br />

1999 y›l›ndan beri AB'nin gündeminde. Bu proje,<br />

Birli¤in d›fl politikada güçlenmesini sa¤lamak<br />

aç›s›ndan da önemli. Fransa Cumhurbaflkan› Nicolas<br />

Sarkozy, Avrupa Birli¤i'nin savunma politikas›n›<br />

de¤ifltirmeden, siyasi bir güç olmas›n› istemenin<br />

de mümkün olmad›¤›n› vurguluyor.<br />

Ortak yürütülen operasyonlar<br />

Almanya Baflbakan› Angela Merkel'in de daha<br />

önce belirtti¤i gibi Avrupa Birli¤i'nin hedefi, ortak<br />

Avrupa Birli¤i Ordusu'nu kurmak. Bu hedefe do¤ru<br />

giderek daha fazla ad›m at›l›yor. 2005 y›l›nda bir<br />

düzine muharip birlik kurulmas›na karar verildi.<br />

Bunlar çabuk yer de¤ifltirebilen ve pek çok Avrupa<br />

Birli¤i ülkesinin bir araya getirebilece¤i 1500 kiflilik<br />

birliklerdi. Plan, bunlar›n alt› ayda bir de¤ifltirilerek<br />

görev bölgesinde konuflland›r›lmas› ve acil durumlarda<br />

kriz bölgelerine nakledilmesiydi. Birliklere<br />

takviye yap›labilmesi için ise Savunma Bakan›'n›n<br />

onay› gerekiyordu. Bu nedenle baz› durumlarda<br />

onama gerçekleflmedi¤inden, birliklere ek<br />

kuvvet sa¤lanamad›.<br />

Avrupa Birli¤i'nin halen yürüttü¤ü baz› ortak<br />

askeri operasyonlar var. Bunlardan biri, Avrupa<br />

Birli¤i Askeri Personeli'nin Bosna'da sürdürdü¤ü<br />

bar›fl› koruma çal›flmalar›. Bunun d›fl›nda AB, Kongo'daki<br />

seçimleri denetledi. Ayr›ca AB gemileri<br />

"Atalanta Operasyonu" kapsam›nda Somali'deki<br />

korsanlarla da mücadele ediyor.<br />

AB bünyesindeki ortak operasyon planlar› yavafl<br />

yavafl flekillenmeye baflland›. Ancak bu noktada<br />

bakanlar›n kendi ulusal ç›karlar› belirleyici olmaya<br />

devam ediyor. Ayr›ca pek çok üye ülkenin<br />

ayn› zamanda NATO'ya da üye olmas›, Avrupa Birli¤i'nin<br />

güvenlik politikas›ndaki önemini geri plana<br />

itiyor.<br />

Avrupa Birli¤i ortak savunmas› ve ortak ordu projesi önünde en büyük engel, üye ülkelerin<br />

ulusal savunmalar›n› ön planda tutmalar›. Birçok ülkenin ayn› zamanda NATO<br />

üyesi olmas› da ayr› bir sorun teflkil ediyor.<br />

Birlik tasarruf için silahlanmada da ortak politikalar›n<br />

izlenmesini hedefliyor. Ancak bunun<br />

önünde bir tak›m siyasi engeller var. Öncelikle<br />

uluslararas› rekabetin korunmas› ve tedarik flartlar›n›n<br />

fleffaflaflt›r›lmas› için yeni bir yönerge haz›rlanmas›<br />

gerekiyor.<br />

Fransa'n›n 2008 y›l›n›n ikinci yar›s›nda Avrupa<br />

Birli¤i Dönem Baflkanl›¤›'n› yürüttü¤ü dönemde,<br />

öncelikler aras›na al›nan ortak savunma politikas›<br />

pek hissedilmedi. Çek Cumhuriyeti'nin dönem baflkanl›¤›<br />

s›ras›nda da ortak savunma politikas› aray›fl›na<br />

h›z verilmesi beklenmiyor. DW / Brüksel<br />

Türkiye’nin AB üyeli¤i seçim malzemesi<br />

CSU Genel<br />

Sekreteri<br />

Alexander<br />

Dobrindt<br />

Almanya'da federal hükümetin ortaklar›ndan Hristiyan Sosyal Birlik Partisi (CSU) Genel Sekreteri<br />

Alexander Dobrindt, Türkiye'nin Avrupa Birli¤i'ne tam üyeli¤ine karfl› ç›kt›. Dobrindt, ayr›ca Avrupa<br />

Parlamentosu milletvekillerinin do¤rudan seçimle belirlenmesini istedi ve “Seçmenlerin oylar›n›<br />

kime verdiklerini ve Avrupa'da da kimin, neden sorumlu oldu¤unu bilmeleri gerekiyor” dedi.<br />

Türkiye'nin AB üyeli¤ine de de¤inen Dobrindt, flunlar› söyledi: “Daha fazla do¤rudan demokrasi<br />

ve örne¤in Türkiye'nin tam üyeli¤ine aç›kça 'Hay›r' demek, bizim Hristiyan Sosyal Birlik Partisi olarak<br />

kendi seçim program›m›zda aç›kça biçimlendirebilece¤imiz talepler aras›nda yer al›yor.”<br />

Öte yandan, hükümetinin büyük orta¤› Hristiyan Demokrat Birlik (CDU), 7 Haziran'da yap›lacak<br />

Avrupa Parlamentosu (AP) seçim program›n› kabul etti. Baflkent Berlin'de düzenlenen Avrupa<br />

Kongresi'nde kabul edilen seçim program›nda Türkiye'nin AB üyeli¤ine karfl› ç›k›l›yor ve s›k›<br />

iflbirli¤inin sürdürülmesi için ''imtiyazl› ortakl›k'' teklifi yineleniyor. IP / Berlin<br />

FOTO: EC


ALMANYA’DA TÜRKLER<br />

Hatice<br />

Akyün'e<br />

Tolerans<br />

ve Medeni<br />

Cesaret<br />

ödülü<br />

Alman kamuoyunda Türkler topluma en kötü uyum sa¤layan göçmen grubu<br />

olarak görülüyor. Bunu gösteren bir araflt›rma medyay› aya¤a kald›rm›flt›.<br />

Ancak ne “O Türkler” veya ne “O Almanlar” konusunda genelleme yap›lamaz.<br />

Buna en iyi örneklerden biri Duisburger Tolerans ve Medeni Cesaret<br />

Ödülü’ne lay›k görülen Hatice Akyün.<br />

Kimse genç türklerin önünde<br />

olan engelleri görmüyor. Örne¤in, ço-<br />

¤u genç e¤itimlerini bir diploma almadan<br />

yar›da kesmek zorunda kal›yor.<br />

Ama bu sadece Türk gençleri için<br />

geçerli de¤il. Okulu b›rakan bir çok<br />

Alman gençi de var. Bu gerçek Türk<br />

gençlerinin sorunlar›n› ortadan kald›rm›yor<br />

ama en az›ndan sa¤l›kl› bir<br />

denge kuruyor.<br />

Tek yönlü düflünce flekline çok k›zan<br />

Hatice Akyün'e göre bu problemler<br />

sosyal sorunlardan kaynaklan›yor.<br />

Ve buna göre, özellikle de e¤itimden<br />

uzak ve maddi yönden zay›f ailelerden<br />

gelen cocuklar çok zorlan›yor.<br />

Ama sadece Türkler de¤il. Böyle<br />

zamanlarda politika devreye girmeli.<br />

“Türkiye’de misafirleri<br />

iflçi olarak çal›flt›rmazlar”<br />

‹stisnalar kaideyi bozmaz. Bir istisna<br />

da Hatice Akyün. Üç yafl›ndayken<br />

1972 y›l›nda ailesiyle beraber Orta<br />

Anadolu'nun Akp›nar Köyü'nden<br />

Duisburg-Marxloh'a geldi. Orada babas›<br />

“misafir iflçi” olarak bir madende<br />

çal›flmaya bafllad›. Bu s›fat Hatice'nin<br />

hiç hofluna gitmiyor. Bir televizyon<br />

program›nda bunun nedenini aç›klam›flt›:<br />

“Türkiye'de misafirleri iflçi olarak<br />

çal›flt›rmazlar”.<br />

Akyün'ün annesi ve babas› okuma<br />

yazma bilmiyor. Hatice Grimm<br />

masallar› yard›m›yla Almanca ö¤renmeye<br />

çal›fl›yor. Mesleki e¤itimini bitirdikden<br />

sonra Au-pair olarak New<br />

York'a gidiyor. Çok fazla kitap okudu-<br />

¤u için gazetecili¤e e¤ilimi gittikçe art›yor.<br />

Ve tesadüfler herkesin hayat›nda<br />

oldu¤u gibi onun da yan›nda oluyor.<br />

Duisburg'daki ‘Westdeutsche Allgemeine<br />

Zeitung' ad›nda yerel bir gazetenin<br />

türk tutuklularla röportaj yapabilecek<br />

bir kifliyi arad›klar›nda Ha-<br />

tice Akyün gazetecili¤e bafll›yor.<br />

Ard›ndan Akyün lise diplomas›n›<br />

al›yor ve üniversiteye bafll›yor. Önce<br />

bafllad›¤› “Society Gazetesi” sayesinde<br />

serbest gazeteci olarak çal›flmaya<br />

bafll›yor. Spiegel Dergisi, kad›n dergisi<br />

EMMA ve Berliner Tagesspiegel için<br />

yazd›¤› makaleler ile tüm dikkatleri<br />

üzerine çekmeyi baflar›yor. En çok ilgi<br />

çeken Spiegel'de yay›nlanan manflet<br />

dosyas›: “Allah'›n haktan mahsun<br />

k›zlar›”.<br />

“Kültürler aras›<br />

farkl›l›klar zenginliktir”<br />

Hatice Akyün'ün ilk kitab›<br />

2005'de ç›kt›. “Einmal Hans mit scharfer<br />

Soße” adl› bu kitab›nda <strong>Istanbul</strong><br />

ve Berlin aras›nda geçen hayat›n› anlat›yor.<br />

Kitapta Türk ve Alman kültürlerinin<br />

farkl›l›klar›n› espirili bir flekilde<br />

yans›t›yor. Ancak bu farkl›l›klar bir<br />

zenginlik olarak da alg›lanabilir. Geçen<br />

y›l ikinci kitab› yay›nland›: “Ali<br />

zum Dessert - leben in einer neuen<br />

Welt”. Kitap›nda Hatice Akyün bir anne<br />

olarak kendi hayat›n› anlat›yor.<br />

Bir Türkle asla evlenmek istemeyen<br />

Hatice Akyün, buna ra¤men yine<br />

de bir Türk ile evlendi.<br />

“Türkler her zaman<br />

önyarg› ile karfl›land›”<br />

Modern ve özgüveni yüksek bir<br />

kad›n olan Hatice Akyün’ü tipik Türk<br />

kocas›yla olan iliflkisi beklenmedik<br />

bir biçimde olumlu etkiledi.<br />

Modern ve aç›k görüfllü olmas›na<br />

ra¤men Hatice Akyün böylece kendisinin<br />

de çok fazla önyarg›l› oldu¤unu<br />

fark etti. Ve Hatice Akyün'e göre Almanya'daki<br />

Türkler her zaman bu önyarg›larla<br />

karfl›laflt›. Mesela baz› kad›nlar›n<br />

baflörtüsü ve tehlikeli olarak<br />

gösterilen ‹slam dinini Hatice Akyün<br />

bu korku ve önyarg›lar›n sebepleri<br />

olarak gösteriyor.<br />

‹spanyollar veya ‹talyanlar Almanlar<br />

taraf›ndan bu kadar çok elefltirilmiyor<br />

çünkü sonuçta ayn› bat›<br />

kültüründen geliyorlar ve ayn› dine<br />

ba¤l›lar. “Bir ‹talyan aflc› Almanya'da<br />

sadece ‹talyanca konuflsa Almanlar<br />

buna bay›l›r” diyor Akyün.<br />

“Almanya’da<br />

Türk olmak fl›k de¤il”<br />

Di¤er yandan, Türkçe konuflan<br />

bir Türk garson için: “Bu adam niye<br />

Almanca konuflmuyor? Niye uyum<br />

sa¤lam›yor?” diye sorarlar. Hatice Akyün<br />

üzücü gerçe¤i fark ediyor: “Türk<br />

olmak fl›k de¤il”.<br />

“Bir çözüm olarak tek yapabilece-<br />

¤imiz biraraya gelmek ve konuflmak”<br />

diyen Akyün Bunun sayesinde insanlar<br />

birbirini daha iyi tan›r ve anlar diye<br />

belirtiyor.<br />

“Uyum için<br />

Almanca ö¤renmek flart”<br />

Hatice Akyün'ün annesinin ve babas›n›n<br />

ve di¤er Türklerin sadece<br />

Türk televizyonlar›n› izlemesi hiç hofluna<br />

gitmiyor. Eskiden bu kanallar<br />

yokken Alman kanallar› izlenirdi.<br />

Böylece zorunlu da olsa az çok Almanca<br />

ö¤renebiliyorlard›.<br />

Akyün için Almanca'y› ö¤renmek<br />

uyum sa¤lamak için tek yol.<br />

Son yap›lan araflt›rmalar en kötü<br />

uyum sa¤layan göçmen gurubunun<br />

Türkler oldu¤unu gösteriyor. Bu tür<br />

araflt›rmalar onu çok rahats›z ediyor<br />

ve durumu ç›kmaz bir yola sürüklüyor.<br />

39 yafl›ndaki yazar Duisburger<br />

Tolerans ve Medeni Cesaret Ödülü’ne<br />

lay›k görüldü. Bunda en büyük etken<br />

yaz›lar›nda her iki kültürün aras›nda<br />

olmas› gereken tolerans ve anlay›fl›<br />

ön plana ç›karmas›. Claus Stille<br />

Say›: 2 | fiubat/Mart 2009<br />

istanbulpost.net<br />

15<br />

Türkler aras›nda<br />

SPD birinci<br />

Almanya'da yap›lan bir araflt›rmaya göre, Türklerin<br />

ço¤u genel seçimlerde Sosyal Demokrat Parti'ye (SPD)<br />

oy verecek.<br />

Berlin'deki ''Data 4 U'' adl› araflt›rma enstitüsü taraf›ndan 3-8 Mart<br />

2009 tarihleri aras›nda, 18 yafl›ndan büyük ve yaklafl›k üçte biri Alman vatandafl›<br />

olan toplam 2 bin 999 Türk aras›nda telefonla yap›lan bir araflt›rman›n<br />

sonuçlar›na göre, Almanya'da yaflayan Türklerin yüzde 55,5'i SPD'ye<br />

oy vermek istiyor.<br />

Araflt›rmada Yefliller Partisi'nin de Türklerin yüzde 23,3'ünün oyunu ald›¤›,<br />

buna karfl›n bugün seçim olmas› durumunda Birlik partilerinin<br />

(CDU/CSU) Türklerin yüzde 10,1'inin, Hür Demokrat Parti'nin de (FDP) sadece<br />

yüzde 0,9'unun oyunu alaca¤› belirtildi.<br />

Baflbakan olarak Cem Özdemir’i görmek istiyorlar<br />

Almanya'da do¤rudan baflbakan seçilebilse Türklerin yüzde 25,1'inin<br />

Yefliller Partisi Efl Baflkan› Cem Özdemir'e oy vermek istedi¤i, Özdemir'i yüzde<br />

20,2'yle SPD'nin baflbakan aday› olan Almanya D›fliflleri Bakan› Frank-<br />

Walter Steinmeier'in ve yüzde 7,5 ile Birlik partilerinin baflbakan aday› olan<br />

Almanya Baflbakan› Angela Merkel'in izledi¤i kaydedildi.<br />

''Data 4 U'' enstitüsünün yöneticilerinden Umut Karakafl, Özdemir'in<br />

Türkler aras›nda bu ölçüde desteklenmesinin, bir göçmenin Almanya'da<br />

neler yapabilece¤ini göstermesinden kaynakland›¤›n› söyledi.<br />

Araflt›rma enstitüsünün Alman yöneticisi Joachim Schulte de, ço¤u<br />

Türk'ün, muhafazakar olmalar›na ra¤men tercihleriyle SPD ve Yefliller<br />

Partizi’nin uyum sürecine sa¤lad›¤› katk›lar› takdir ettiklerini gösterdiklerini<br />

ifade etti. Data 4 U / Berlin<br />

Almanya’daki Türklerin sorunlar›na destek giriflimi:<br />

D‹T‹B'ten 'Sosyal<br />

ve Aile Dan›flma Hatt›'<br />

Diyanet ‹flleri Türk ‹slam Birli¤i (D‹T‹B), Almanya'daki vatandafllar›n ailevi,<br />

okul, e¤itim, ergenlik, psikolojik, uyuflturucu, alkol ve kumar ba¤›ml›-<br />

¤›, aile içi fliddet, evlilik, boflanma, borçlanma, aile birleflimi ve oturma izni,<br />

resmi dairelerde karfl›lafl›lan sorunlar, ayr›mc›l›k ve ›rkç›l›k gibi konularda<br />

dan›flma ve yönlendirme hizmeti verecek olan 'D‹T‹B - Dan›flma Hatt›'n›<br />

hizmete soktu. Köln'de bulunan D‹T‹B Genel Merkezi'nde tan›t›m toplant›s›nda<br />

konuflan Genel Baflkan Sadi Arslan, kurumun sadece dini hizmetler<br />

vermedi¤ini, birçok kültür ve e¤itim hizmeti verdi¤ini hat›rlatarak, buna<br />

flimdi bir de sosyal dan›flma hizmeti eklediklerini aktard›.<br />

Bilgilerin gizli tutulaca¤› servise, hafta için saat 09.00 ile 16.00 aras›nda,<br />

sabit telefon ücreti ile 0221 355 55 90 numaral› telefonla, danisma@ditib.de<br />

ve hotline@ditib.de e-mail adresleriyle ulafl›labilecek. Dan›flma hatt›<br />

için Türkçe ve Almanca afifller de haz›rland›. D‹T‹B / Köln<br />

Futbol: Çok kültür - Tek Tutku<br />

Alman Futbol Federasyonu, Düsseldorf'ta düzenlenen bir törenle<br />

“Uyum Ödülleri” da¤›tt›. “Futbol: Çok kültür - Tek tutku“ slogan›yla Alman<br />

Futbol Federasyonu (DFB) ve ana sponsoru Mercedes-Benz, bu y›l ikincisi<br />

verilen ödül için, göçmen kökenli çocuk ve gençlerin, futbol arac›l›¤›yla<br />

topluma uyumuna katk›da bulunan projeleri belirliyor. Köln'deki Rhein-<br />

Flanke Spor Derne¤inin direktörü Josef Londji, bir sokak futbolu giriflimi<br />

olan “Köln Kickt“ adl› projesi ile ödül almaya hak kazand›. IP / Düsseldorf


16<br />

Makine sektöründe<br />

siparifller geçen y›la<br />

göre yüzde 42 düfltü<br />

Almanya'da ihracat›n önemli<br />

branfllar›ndan makine sanayi,<br />

küresel krizin etkisi alt›na<br />

girdi. Siparifller belirgin flekilde<br />

düfltü. Üretim, geçen y›l›n ayn›<br />

dönemine k›yasla yüzde 40'a<br />

varan düflüfl kaydetti. Alman<br />

Makine ve Tesis ‹malatç›lar›<br />

Birli¤i (VDMA) Baflkan› Hannes<br />

Hesse, sektördeki firmalara<br />

son dönemlerde çok az siparifl<br />

gelmeye bafllad›¤›n›, sadece<br />

2008'in Aral›k ay›nda -geçen<br />

y›la oranla- üretimde yüzde<br />

40'a varan düflüfl kaydedildi¤ini<br />

vurgulad›. Ayr›ca çok say›da<br />

sipariflin durduruldu¤unu ya da<br />

ertelendi¤ini belirtti.<br />

Alman ekonomisi<br />

2008 y›l› son çeyrekte<br />

yüzde 2,1 darald›<br />

Federal ‹statistik Bürosu, Almanya<br />

ekonomisinin 2008 y›l›n›n<br />

son çeyre¤inde bir önceki<br />

çeyre¤e göre yüzde 2,1 oran›nda<br />

darald›¤›n› aç›klad›. Bu, Almanya'n›n<br />

1990 y›l›nda birleflmesinden<br />

sonra ekonomisindeki<br />

en kötü çeyrek performans›<br />

oldu. Ekonomi ikinci ve<br />

üçüncü çeyrekte de yüzde 0,5<br />

daralm›flt›. Geçen y›l yüzde 1,3<br />

büyüyen Alman ekonomisinin<br />

bu y›l yüzde 2,25 daralaca¤›<br />

tahmin ediliyor.<br />

15 üyeli Euro<br />

Bölgesi’nde<br />

ekonomi küçüldü<br />

Euro Bölgesi 2008 y›l› son<br />

çeyre¤inde, 3'üncü çeyre¤e göre<br />

yüzde 1,5 küçüldü. AB ‹statistik<br />

Kurumu Eurostat'›n verilerine<br />

göre geçen y›l›n ilk çeyre-<br />

¤inde binde 7 büyüyen 15 üyeli<br />

Euro Bölgesi, ikinci ve üçüncü<br />

çeyreklerde binde 2'fler küçülmüfltü.<br />

Euro Bölgesi gayri safi<br />

yurt içi has›las› 2008'in son<br />

çeyre¤inde, bir önceki y›l›n ayn›<br />

dönemine göre de yüzde 1,2<br />

darald›.<br />

Say›: 2 | fiubat/Mart 2009<br />

istanbulpost.net EKONOM‹<br />

Stuttgart’ta Türk-Alman Ekonomi Forumu’na kat›lan Devlet Bakan› fiimflek, iki<br />

ülkenin ekonomide birbirini tamamlayan mükemmel partnerler oldu¤unu belirtti.<br />

“Dünya pazarlar›na<br />

Almanya ile birlikte aç›lal›m”<br />

Almanya'n›n Stuttgart flehrinde düzenlenen<br />

“Türk-Alman Ekonomi Forumu”nda konuflan ekonomiden<br />

sorumlu Devlet Bakan› Mehmet fiimflek,<br />

Türkiye ve Almanya'n›n ekonomide birbirlerini tamamlayan<br />

mükemmel partnerler oldu¤unu belirterek,<br />

“Türkiye'nin Afrika'ya aç›l›mlar› var, Ortado¤u<br />

ve Orta Asya ile kuvvetli ba¤lar› var. Sadece<br />

Türkiye'ye yat›r›m yapmak yetmez, dünya pazarlar›na<br />

birlikte aç›lal›m” dedi.<br />

Stuttgart'ta SELF e.V ve ADUV adl› Türk ifladamlar›<br />

dernekleri taraf›ndan düzenlenen Türk-<br />

Alman Ekonomi Forumu’nun aç›l›fl konuflmas›n›<br />

yapan Belediye Baflkan› Wolfgang Schuster,<br />

“Ulm'den gelen de Türkiye'den gelen de pasaportundan<br />

ba¤›ms›z olarak bizim için ayn›d›r” diyerek<br />

flehirdeki Türk hemflerileriyle de iyi iliflkiler gelifltirdiklerini<br />

kaydetti. Türklerin flehre ekonomik ve<br />

kültürel katk›lar›ndan bahsetti.<br />

Oettinger: Türkiye AB için önemli<br />

Daha sonra konuflan Baden-Würtemberg<br />

Eyaleti Baflbakan› Günther Oettinger, “Türkiye ile<br />

1886 y›l›ndan beri eyalet olarak iliflkimiz var” diyerek,<br />

ekonomik, co¤rafik, stratejik olarak Türkiye'nin<br />

önemini anlatt›. Eyaletten yurt d›fl›na ihraç<br />

edilen makinelerin üçte birinin Türkiye'ye gitti¤ini<br />

belirten Oettinger, ekonomik iliflkileri daha da<br />

gelifltirmek istediklerini söyledi. Amerika'n›n<br />

geçen yüz y›l›n süper gücü oldu¤unu kaydeden<br />

Eyalet Baflbakan›, “Bundan sonraki yüz y›l Avrupa<br />

Birli¤i'nin (AB) yüzy›l› olacak. Bu noktada<br />

da Türkiye'nin önemi çok büyük” fleklinde konufltu.<br />

Ard›ndan kürsüye gelen ekonomiden sorumlu<br />

Devlet Bakan› Mehmet fiimflek, Türkiye ve Almanya'n›n<br />

ekonomide birbirlerini her yönüyle tamamlayan<br />

mükemmel partnerler oldu¤unu belirterek,<br />

“Türkiye'nin Afrika'ya aç›l›mlar› var, Ortado¤u ve<br />

Orta Asya ile kuvvetli ba¤lar› var. dünya pazarlar›na<br />

birlikte aç›lal›m” dedi. AB sürecine önem verdiklerini<br />

kaydeden Devlet Bakan› Mehmet fiimflek,<br />

sürecin Türkiye'yi çok h›zl› bir flekilde dönüfltürdü-<br />

Baflbakan Merkel,<br />

CeBIT Fuar›’n›n aç›l›fl›n›<br />

Kaliforniya Valisi<br />

Arnold Schwarzenegger<br />

ile birlikte yapt›.<br />

Ekonomiden sorumlu Devlet Bakan› Mehmet fiimflek, Almanya’daki temaslar› kapsam›nda<br />

Hamburg kentinde "Global Finans Krizi ve Etkileri" konulu bir konferansa da<br />

kat›ld›.<br />

¤ünü vurgulad›. Bakan, Türkiye'nin bu sayede her<br />

alanda birinci s›n›fa yükselmeyi amaçlad›¤›n› belirterek,<br />

bu aflamadan sonra AB'ye büyük katk›<br />

sa¤layacak duruma gelece¤ini anlatt›.<br />

“Enerjide yat›r›mc›lar› bekliyoruz”<br />

Türkiye'nin son y›llarda gerçeklefltirdi¤i ekonomik<br />

at›l›mlar› rakamlarla ifade eden Bakan fiimflek,<br />

küresel krize de de¤indi. fiimflek, “Hiç bir ülke<br />

bu krize ba¤›fl›kl› de¤il. Her ülke etkilendi. Türkiye<br />

bu krize en haz›rl›kl› olan ülkelerden biriydi” diye<br />

konufltu. fiimflek, Türkiye'nin krizden en h›zl› ç›kacak<br />

ülkeler aras›nda oldu¤unu da sözlerine ekledi.<br />

Önümüzdeki 10-12 y›l içinde Türkiye'de özellikle<br />

enerji alan›nda 125 milyar dolarl›k bir yat›r›m potansiyelinin<br />

bulundu¤unu aktaran Devlet Bakan›,<br />

Alman yat›r›mc›lara konuyla ilgilenmeleri teklifinde<br />

bulundu. IP / Stuttgart<br />

“Toplant›lar›n amac›<br />

Varl›k Yasas› de¤il”<br />

Türkiye'deki yat›r›m f›rsatlar› ve Türk ekonomisinin<br />

katetti¤i mesafe hakk›nda ufuk turu yapt›klar›n›<br />

belirten Bakan fiimflek, toplant›lar›n<br />

ana gündeminin Varl›k Bar›fl› Yasas› olmad›¤›na<br />

iflaret etti. fiimflek, “Varl›k Bar›fl›'n›n esas hedefi<br />

Türkiye'de yerlefliklerin d›flar›da tuttu¤u paray›<br />

Türkiye'ye geri getirmesine yönelik. Zaten<br />

Avrupa'da yaflayan Türk vatandafllar›n›n Türkiye'ye<br />

kendi varl›klar›n›n getirip yat›r›m yapmas›n›n<br />

önünde bir engel yok. Türkiye'de yerlefliklerin<br />

offshore hesaplarda, d›flar›daki vergi<br />

cennetlerinde tuttuklar› imkanlar›n Türkiye'ye<br />

geri kazand›r›lmas› amac› tafl›n›yor” dedi.<br />

Biliflimde büyüme<br />

devam edecek<br />

Dünyan›n önde gelen biliflim fuar› CeBIT öncesi yap›lan bir<br />

araflt›rmaya göre Biliflim ve haberleflme sektörü bu y›l dünya<br />

genelinde yüzde 3 büyüyecek.<br />

Piyasa araflt›rma enstitüsü EITO'ya göre, 2009 y›l›nda da sektörde, dünya<br />

çap›nda 2 trilyon 400 milyar Euro’yla, yaklafl›k yüzde 3'lük büyüme bekleniyor.<br />

Krizin gölgesinde geçen bu y›lki CeBIT Fuar›’na 21 Türk firmas› geldi. Geçen<br />

y›llarda oldu¤u gibi bu y›l da Türk yaz›l›m firmalar›ndan kat›l›mlar oldu. Ço¤unlu¤u<br />

bilgi teknolojileri güvenli¤i alan›nda faaliyet gösteren firmalar konunun<br />

öneminin her geçen y›l artt›¤›na dikkat çekiyor. Bir firma yetkilisi, “Almanya sanayi<br />

casuslu¤u vakalar›yla çok büyük ekonomik kay›plar yaflad›. Özellikle Çin,<br />

Hindistan, Japonya kökenli firmalar›n onlar›n know-how'lar›n› çalmalar› nedeniyle<br />

20 milyar Euro kay›plar› var geçen y›ldan. Bu bizim için dikkat çekici bir<br />

nokta. Almanya pazar›na girmek istiyoruz” diye konufltu. CeBIT / Hannover


Berlin Uluslararas› Turizm Borsas› (ITB) Fuar›’nda Türk stand›n›<br />

ziyaret eden Berlin Eyaleti Baflbakan› Wowereit, Türkiye’nin<br />

gelecek y›l fuar›n konuk ülkesi oldu¤unu hat›rlatt›.<br />

Kriz Türkiye<br />

turizmi için f›rsat<br />

Berlin'de gerçeklefltirilen Uluslararas› Turizm Fuar›'na (ITB)<br />

kat›lan Türk temsilciler, küresel ekonomik krizin kendileri<br />

için avantaj olaca¤› görüflünde. Türkiye önümüzdeki y›l<br />

fuar›n konuk ülkesi olacak.<br />

Berlin'de düzenlenen 43. ITB Fuar›’na aralar›nda Türkiye'nin de bulundu¤u<br />

187 ülkeden yaklafl›k 11 bin firma ve kurulufl kat›l›yor. Türkiye, fuarda<br />

dikkat çeken ülkeler aras›nda yer al›yor. Turizm alan›nda her geçen y›l geliflme<br />

kaydeden Türkiye, bu sektörde dünyan›n ilk 10 ülkesinden biri. Kültür<br />

ve Turizm Bakanl›¤›'n›n verilerine göre Türkiye turist say›s› ve sa¤lanan gelir<br />

aç›s›ndan 2008 y›l›nda rekor kaydetti. Türkiye'ye gelen turist say›s› bir<br />

önceki y›la göre yaklafl›k yüzde 13 artarak, 26 milyon 300 bine ulaflt›. Geçen<br />

y›l turizmden yaklafl›k 22 milyar Dolar gelir elde edildi.<br />

Fuar›n aç›l›fl›nda Türk stand›n› ziyaret eden Berlin Eyaleti Baflbakan›<br />

Klaus Wowereit, Türkiye'nin bir tatil ülkesi olarak ITB'de yer alan önemli<br />

ülkelerden biri oldu¤unu söyledi.<br />

2008’de dört buçuk milyon Alman turist geldi<br />

Turizm alan›nda Türkiye için önem tafl›yan ülkelerin bafl›nda Almanya<br />

geliyor. 2008 y›l›nda Türkiye'ye yaklafl›k dört buçuk milyon Alman turistin<br />

geldi¤ini belirten Kültür ve Turizm Bakanl›¤› Müsteflar› Y›lmaz, “Türkiye'ye<br />

gelen Alman turistlerin 2009 y›l›nda da artaca¤›n› düflünüyoruz. Çünkü<br />

Türkiye, ödeyecekleri ücretin kat kat daha fazlas›n› alabilecekleri bir ülke"<br />

dedi.<br />

Avrupa-Türk Turizm ‹fl Konseyi Baflkan› Hüseyin Baraner de, müflterilerin<br />

bütçelerine uygun, ödeyebilecekleri tatilleri tercih etti¤ini belirtti. Dünyay›<br />

sarsan ekonomik krizin turizm sektöründe de olumsuz etkilerinin görüldü¤ünü<br />

belirten Baraner, ancak bu krizin Türkiye için avantajlar› da oldu¤unu<br />

söyledi. Baraner, krizin olumlu taraf›n› ise flu flekilde ifade etti: "Zaman›nda<br />

Türkiye ile ilgilenmemifl olan turizmciler ve turistler daha çok ilgilenmeye<br />

bafllad›. Çünkü en iyi sat›lan yer Türkiye oldu¤u için müflteriler, seyahat<br />

acenteleri, uçak flirketleri, tur operatörleri Türkiye'ye yöneldiler."<br />

Gelecek y›l ITB’nin ‘Konuk ülke’si Türkiye<br />

Türkiye önümüzdeki y›l ITB’nin konuk ülkesi olacak. ‹lgili anlaflma Berlin'de<br />

Kültür ve Turizm Bakanl›¤› Müsteflar› ‹smet Y›lmaz ile Fuar Direktörü<br />

David Ruetz aras›nda imzaland›. Fuar›n Yönetim Kurulu Baflkan› Raimund<br />

Hosch, "Türkiye'de son y›llarda turizmin geliflimini yak›ndan takip ettik.<br />

Türkiye uluslararas› çapta önem kazanan bir ülke oldu. Gelecek y›l konuk<br />

ülke olmas›ndan büyük memnuniyet duyuyoruz. Türkiye'yi seçmemizin bir<br />

nedeni de ‹stanbul'un 2010’da Avrupa Kültür Baflkenti olmas›. Almanya ile<br />

Türkiye aras›nda s›k› ba¤lar mevcut. Türkiye'nin ITB’de konuk ülke olma imkân›n›<br />

kullanmas›n› memnuniyetle karfl›lad›k" diye konufltu. ITB / Berlin<br />

FOTO: ITB<br />

EKONOM‹<br />

Hem ekonomik krize hem de küresel ›s›nmaya çözüm olarak sunulan, yenilenebilir<br />

enerjilerin esas al›nd›¤› bir ekonomi anlay›fl› geliyor.<br />

Sanayileflme sona erdi, dünya<br />

yeflil ekonomiye yöneliyor<br />

Ekonomik ‹flbirli¤i ve Kalk›nma<br />

Örgütü OECD ile Dünya Bankas›'n›n da<br />

aralar›nda bulundu¤u pek çok uluslararas›<br />

organizasyonun öngörüsü bu<br />

flekilde. Uluslararas› kurulufllar, ancak<br />

çevre teknolojilerinin ve yenilenebilir<br />

enerjilerin 21'inci yüzy›lda dünyan›n<br />

yaflanabilecek bir yer olarak kalmas›na<br />

yard›mc› olabilece¤i uyar›s›nda bulunuyor.<br />

Almanya'da faaliyet gösteren<br />

Çevre ve Kalk›nma Forumu'nun<br />

halka iliflkiler sorumlusu Jürgen Meier'e<br />

göre 'yeflil gelecek' zaten bafllad›.<br />

Meier, "Henüz ortada konjonktür<br />

programlar› yokken, Almanya'da yenilenebilir<br />

enerjilerin devreye girmesi<br />

sayesinde, yaklafl›k 250 bin kifliye is-<br />

Say›: 2 | fiubat/Mart 2009<br />

istanbulpost.net<br />

tihdam olana¤› sa¤lad›k. Bu yeni ifller<br />

son y›llarda yürütülen Ar-Ge çal›flmalar›<br />

sayesinde olufltu. Konutlar›n modernlefltirilmesi<br />

ve binalar›n izole<br />

edilmesi sayesinde, özellikle ›s›nma<br />

için kullan›lan do¤algazdan tasarruf<br />

sa¤lan›yor. Böylece yat›r›lan her Euro,<br />

yeni istihdam alanlar› olarak geri dönüyor.<br />

Bu ekonomi için oldu¤u kadar<br />

iklimin korunmas› için de önemli" diye<br />

konufluyor.<br />

Dönüflüm kaç›n›lmaz<br />

Sosyal Demokrat Partili Federal<br />

milletvekili Hermann Scheer, uzun y›llard›r<br />

ekonomide yenilenebilir enerjilere<br />

a¤›rl›k verilmesi için mücadele<br />

17<br />

edenlerin bafl›nda. Bu çabalar›yla<br />

1999 y›l›nda Alternatif Nobel Ödülü'ne<br />

lay›k görülen ekonomi ve sosyal<br />

bilimler uzman› Scheer, klasik enerji<br />

flirketlerinin, piyasadaki lider konumlar›n›<br />

kaybetmek istemediklerini söylüyor.<br />

Scheer, "Bu kaç›n›lmaz dönüflüm<br />

ile, petrol, kömür, do¤algaz,<br />

uranyum gibi ticari enerji türleri, yerini<br />

rüzgâr enerjisi, günefl enerjisi, hidrolik<br />

enerji gibi ücretsiz enerjilere b›rakacak.<br />

Petrol satanlar, bir anda günefl<br />

ya da rüzgâr enerjisi satmaya bafllayamayacak.<br />

Zira yenilenebilir enerjiler<br />

özellefltirilemez ve potansiyelleri<br />

de petrol gibi 's›n›rl› üretici ülkelere'<br />

ba¤›ml› de¤il" diyor. DW / Bonn


18<br />

Münih'te Alman memurlar<br />

Türkçe ö¤reniyor<br />

Bavyera eyaletinin baflkenti Münih'te kaymakaml›kta (Landratsamt)<br />

çal›flan baz› görevliler Türkçe ö¤renmeye bafllad›. Münih Landratsamt Dairesinde<br />

görevli 20 civar›nda Alman memur uyum görevlisi Ali Danabafl'›n<br />

teflviki ile Türklere daha iyi hizmet sunmak için cumartesi günleri Türkçe<br />

kursuna kat›l›yor. Kurs için Ali Danabafl, “Bunun Almanya'da baflka bir örne¤i<br />

yok. Memurlar›m›z sadece Türkçe ö¤renmiyor, Türk kültürünü de tan›ma<br />

f›rsat›n› buluyor. Ayr›ca bu kursu kaymakaml›¤›m›z›n sunmas› da ayr›<br />

bir özellik” fleklinde konufltu. Alt› ay sonra kurs ile ilgili ilk de¤erlendirme<br />

yap›l›rken gerekirse baflka dillerde de kurslar sunulacak. Kursun ö¤retmenli¤ini<br />

yapan Hülya Eckart ise söz konusu e¤itim program›n›n dil kursundan<br />

ziyade Türk kültürü hakk›nda ayd›nlanma hüviyetinde oldu¤unu<br />

söylüyor. IP / Münih<br />

Dresden'de Osmanl› sergisi<br />

Kas›m ay›nda, Dresden’de rezidans saray›nda "Türckische Cammer" ad›<br />

alt›nda bir Osmanl› sergisi aç›lacak. Saray›n ikinci kat›nda toplam 750 metrekarelik<br />

bir alanda aç›lacak sergide, aralar›nda 16. ve 19. yüzy›llar aras›nda<br />

Osmanl›lar›n kulland›¤› yaklafl›k 600 k›yafet ve malzemenin bulundu¤u<br />

toplam 1000 Do¤u sanat› eseri yer alacak. Serginin en önemli parças›n›<br />

oluflturan yaklafl›k 20 metre uzunlu¤unda ve 6 metre yüksekli¤indeki bir<br />

Osmanl› çad›r› yaklafl›k 3,6 milyon Euro ödenerek yenilendi.<br />

Dresden'deki sergide yer alan eserlerin büyük k›sm›n›n ‹kinci Dünya<br />

Savafl›’ndan sonra Rusya'ya götürüldü¤ü, ancak daha sonra 1958 y›l›nda di-<br />

¤er baz› eserlerle birlikte iade edildi¤i kaydedildi.<br />

Koleksiyonun proje sorumlusu Gücen Günaltay, eserlerin tümünün 450<br />

y›l önce ‹stanbul ve Edirne'den sat›n al›narak getirildi¤ine iflaret ederek,<br />

"Bu eserler aras›nda çal›nt› ve izinsiz getirilen hiçbir eser bulunmamaktad›r"<br />

dedi. Ajanslar / Dresden<br />

Say›: 2 | fiubat/Mart 2009<br />

istanbulpost.net BÖLGELER<br />

2. Türk-Alman Ekonomi<br />

Görüflmeleri ≈Dortmund’da<br />

Türk- Alman Ticaret ve Sanayi Odas› tarafından<br />

geçen y›l ilk kez düzenlenen Kuzey Ren Vestfalya<br />

(KRV) Türk- Alman Ekonomi Görüflmeleri’nin<br />

ikincisini bu y›l 20 May›s 2009’da Dortmund<br />

Westfalenhallen Kongre Merkezi'nde yapılacak.<br />

Son y›llarda artan Türk-Alman ticaret<br />

iliflkilerindeki olumlu geliflmelere<br />

ivme kazand›rmak amac›yla<br />

Türk-Alman Ticaret ve Sanayi Odas›’n›n<br />

ev sahipli¤inde ikincisi gerçeklefltirilecek<br />

KRV Türk-Alman Ekonomi<br />

Görüflmeleri’ne bu y›l da yo¤un kat›l›m<br />

bekleniyor.<br />

Organizasyon, Almanya’n›n ekonomik<br />

ve ticari olarak en dinamik<br />

bölgelerinden biri olan Kuzey Ren<br />

Vestfalya’n›n en büyük kenti Dortmund’da<br />

Westfalenhallen’de 20 May›s<br />

2009’da gerçeklefltirilecek. Eyalet<br />

bir milyona yak›n Türk nüfusu ve<br />

yaklafl›k 24 bini aflk›n Türk kökenli firma<br />

ve bunlar›n sa¤lad›¤› 120 bini aflk›n<br />

istihdam ile Türkiye aç›s›ndan büyük<br />

önem tafl›yor.<br />

Türk-Alman ticaret iliflkilerindeki<br />

olumlu geliflmeleri ve dinamizmi göz<br />

önünde bulundurarak yap›lan organizasyonda,<br />

Almanya’dan ve Türkiye’den<br />

gelen ziyaretçi ve ifladamlar›,<br />

ticaret ve siyaset dünyas›ndan temsilcilerle<br />

buluflup, yat›r›m ve iflbirli¤i<br />

konular›n› görüflme imkan› bularak<br />

muhtemel ifl ortaklar›yla bir araya<br />

gelebilecek. Panellerde özellikle Türkiye’de<br />

yat›r›m olanaklar› konuflulacak.<br />

‹fl dünyas›, bürokrasi<br />

ve uzmanlar bulufluyor<br />

Türkiye ile Almanya’dan, ekonomi<br />

ve politika dünyas›ndan 500 dolay›nda<br />

kat›l›mc›n›n beklendi¤i Türk-<br />

Alman Ekonomi Görüflmeleri’nde fir-<br />

malar standlar›yla da kat›labilecek.<br />

Organizasyon, Türk-Alman Ticaret ve<br />

Sanayi Odas› ile Dortmund Yatırım<br />

Destek ve Tanıtım Ajansı ortakl›¤› ile<br />

gerçeklefltiriliyor.<br />

Uluslararası iliflkiler, bilim, sanayi,<br />

ikili ticaretde yeni e¤ilimler üzerine<br />

sergiler yer alacak ve her iki ülkeden<br />

uzmanlar›n kat›l›m›yla ziyaretçiler<br />

bilgilendirilecek.<br />

Panelin bu y›lki oda¤›ndaki konular›;<br />

yeni teknolojiler ve malzemeler,<br />

gelecekte enerji pazarı, otomotiv,<br />

bilim ve bilginin yanı sıra, Almanya<br />

ve Türkiye’de satıfl ve yatırım piyasaları<br />

oluflturacak.<br />

Konferans program› ve kay›t formuna<br />

www.td-ihk.de internet adresinden<br />

ulafl›labilir. TD-IHK / Köln


KÜLTÜR<br />

20. Türk Film Günleri’nde<br />

ikilem: Para m›? Vicdan m›?<br />

20'inci kez düzenlenen Münih Türk Film Günleri,<br />

'Para ya da vicdan' slogan› ile bafll›yor.<br />

22 Mart pazar günü Dervifl Zaim'in Nokta filmi<br />

ile yap›lacak gala gecesinde dünyaca ünlü müzisyen<br />

Ömer Faruk Tekbilek bir resital<br />

sunacak.<br />

20'nci y›l›n› kutlayan Münih Türk Film Günleri, insan ve ekonomi ba¤lant›s›n›<br />

ifllemesiyle Türkiye'de son döneme damgas›n› vuran Ben Hopkins'in Pazar-<br />

Bir Ticaret Masal›, Dervifl Zaim'in Nokta, Seyfi Teoman'›n Tatil Kitab› ve Özcan<br />

Alper'in Sonbahar gibi yap›tlar› ile ayn› konunun klasiklerinden Metin Erksan'›n<br />

bafl eseri Susuz Yaz filmini gösteriyor. Bireyin içinde bulundu¤u sosyo-ekonomik<br />

koflullardan s›yr›lma, de¤iflen yaflam standartlar›na ayak uydurma ve kendisiyle<br />

etik anlamda hesaplaflma çabas› bu filmlerin ortak yan›n› oluflturuyor.<br />

Metin Erksan’›n Susuz Yaz’› yeni yap›mlarla birlikte<br />

Etkinli¤in aç›l›fl filmi olan Dervifl Zaim'in Tuz Gölü üzerinde çekti¤i Nokta<br />

filmi, aç›k aç›k 'Para m› yoksa vicdani de¤erler mi?' sorusunu geleneksel ahlak<br />

ö¤retilerinin genel muhasebesi aras›ndan sorarken, ‹ngiliz as›ll› Rejisör Ben<br />

Hopkins’in Türkiye'de çekti¤i Pazar- Bir Ticaret Masal› filmiyle küresel ekonomik<br />

krizin ortaya ç›k›fl nedenlerini, h›rç›n kapitalizm elefltirisi üzerinden önceden<br />

saptamaya çal›fl›yor. Ayn› flekilde Tatil Kitab› ve Sonbahar filmleri de ekonomik<br />

koflullar›n bireyi her zamankinden daha fazla zorlayan kabuk de¤ifltirmesi<br />

karfl›s›ndaki aray›fl süreçlerini yans›t›yor. Türk sinemas›n›n ustalar›ndan Metin<br />

Erksan'›n 1964 yap›m› Susuz Yaz filmi ise 'Para ya da vicdan' ikilemini siyahbeyaz<br />

perdeden zorluyor.<br />

Türk-Alman ortak yap›m› ‘Ja-Ich Will’ (Evet-‹stiyorum)<br />

Ekonomik krizin para-metreleri çok geldi diyenler için ise Türk sinemas›n›n<br />

usta oyuncular› Haluk Bilginer ve Özgü Namal'›n baflrolleri paylaflt›klar› komedi-trajik<br />

Güneflin O¤lu ile Türk Alman ortak yap›m› olan Sinan Akkufl'un komedi<br />

filmi Evet-‹stiyorum'un uygun olabilir. Küresel krizlere en güzel yan›tlar›n evrensel<br />

durufllar oldu¤undan hareketle de çekimlerini Kürflat K›zbaz'›n, müziklerini<br />

gala gecesinde bir resital sunacak olan dünyaca ünlü sanatç› Ömer Faruk<br />

Tekbilek'in yapt›¤› Mevlana belgeseli izlenebilir.<br />

Münih Türk Film Günleri, 20. jübilesini 28 Mart Cumartesi gecesi yap›lacak<br />

müzikli dansl› bir parti ile kutlayacak. IP KR<br />

Festivalin en iyileri: Mommo ve Mimar<br />

En iyi uzun metrajl› film ödülünü Mommo’nun<br />

yönetmeni Atalay Tafldiken ve Mimar’›n yönetmeni<br />

Ina Weisse ald›.<br />

Say›: 2 | fiubat/Mart 2009<br />

istanbulpost.net<br />

‹ki ülke sinema sanatı arasında kültürlerarası diyalo¤a<br />

hizmet eden ve Almanya çapındaki en önemli festival<br />

olma niteli¤ini tafl›yan Nürnberg’deki Türkiye /<br />

Almanya Film Festivali’nin 14’ncüsünde uzun metrajl›<br />

film ödülü Mimar ve Mommo adl› filmler taraf›ndan<br />

paylafl›ld›.<br />

Her yıl Türkiye ve Almanya’dan uzun ve kısa metraj ile belgesel filmlere<br />

genifl bir platform sa¤layan festival, bu sayede izleyicilere, iki ülke sinemasının<br />

güncel örneklerini benzeri olmayan genifl bir yelpazede sunuyor.<br />

Aralar›nda Haluk Bilginer ve Nurgül Yeflilçay'›n bulundu¤u jüri heyeti, uzun<br />

metrajl› film dal›ndaki ödülü yönetmen Atalay Tafldiken'in filmi “Mommo“<br />

ve yönetmen ‹na Weisse'nin filmi ”Mimar“a verdi. ‹ki yetim kardeflin yaflam<br />

öyküsünü konu alan Mommo ayr›ca, seyirci ödülünü de kazand›. Törende<br />

konuflan ünlü sanatç› Haluk Bilginer "Türk sinemas› art›k dünyaya yay›l›yor"<br />

dedi.<br />

Festivale, sanatç› ve yazar Zülfü Livaneli ile gazeteci ve yazar Can Dündar<br />

da kat›larak okuma ve söylefli programlar›nda yer ald›lar. Etkinli¤in<br />

onur konu¤u Can Dündar’›n senaryosunu yaz›p yönetti¤i ve Türkiye’de büyük<br />

tart›flmalara neden olan Mustafa belgeseli de ilk defa Almanya’da gösterime<br />

girdi. IP KR / Nürnberg<br />

19<br />

Türk kültürünü keflfetmek<br />

ister misiniz?<br />

Cultural<br />

Detective:<br />

Türkiye<br />

Cultural Detective: Türkiye, bugüne<br />

de¤in toplam 53 ayr› ülke için<br />

gelifltirilmifl olan modüllerden biri.<br />

Kitap kendi kültürümüzün önceliklerine<br />

duyarl›l›k kazand›rmakla kalm›yor,<br />

davran›fl ve al›flkanl›klar›m›z›,<br />

fark›nda olmadan yönlendiren temel<br />

kültürel de¤erlerimizi mercek alt›na<br />

ald›ktan sonra, “biz” ile “öteki” aras›nda<br />

kültür köprüsü kurmam›z› kolaylaflt›rmak<br />

için eflsiz bir keflif yolculu¤una<br />

davet ediyor.<br />

Kültürel farkl›l›klar ço¤u zaman<br />

gülünç, tuhaf ya da bir tehdit olarak<br />

alg›lan›r. Cultural Detective yöntemi<br />

bunun aksine, ifl ve çal›flma ortam›nda<br />

bir araya gelen kültürel farkl›l›klar›n<br />

birer zenginlik ve geliflim potansiyeli<br />

olarak de¤erlendirilmesini sa¤l›yor.<br />

Bunu yaparken de¤iflik kültürlerin<br />

davran›fl kurallar›, görgü kaideleri<br />

hakk›nda kuru bilgi rehberlerini ezbere<br />

sunmuyor. Kültürlerin güçlü taraflar›na<br />

odaklanmay› teflvik eden<br />

aktif yaklafl›m› ile bu güçler aras›nda<br />

müflterek amaçlar için köprü kurman›n<br />

yollar›n› göstererek.<br />

Bu y›l›n bafl›nda ‹ngilizce versiyonu<br />

yay›nlanan ve yak›nda Almanca<br />

ve Frans›zca olarak da okuyucular›na<br />

ulaflacak kitap, Dr. Perihan Ügeöz,<br />

George Simons ve Dianne Hofner<br />

Saphiere’in imzalar›n› tafl›yor. IP KR<br />

Alman sanatç›dan<br />

türkçe flark›lar<br />

Hamburg ve ‹stanbul aras›nda<br />

yaflam›n› sürdüren ve türkçeye çok<br />

iyi hakim olan Alman ses sanatç›s›<br />

Mario Rispo, ''Hüzün - Benim ‹stanbul'um''<br />

adl› program›n prömiyerini<br />

gerçeklefltirdi.<br />

Hamburg Schmidt Tiyatrosu'nda<br />

gerçeklefltirilen prömiyerde Mario<br />

Rispe türkçe sözlü Pop Müzik ve Türk<br />

Sanat Müzi¤i eserlerinden oluflan bir<br />

programla sahne ald›. Hamburglu sanatç›,<br />

Sezen Aksu, Müzeyyen Sener,<br />

Bar›fl Manço, Zeki Müren gibi tan›nm›fl<br />

Türk sanatç›lar›n›n eserlerini<br />

seslendirdi. IP KR / Hamburg


20<br />

E-buluflma ile<br />

konsolosluk<br />

randevusu<br />

“E-konsolosluk.net”, sayesinde<br />

yurtd›fl›ndaki Türk vatandafllar› konsolosluk<br />

ifllemlerinin ço¤unu internet<br />

üzerinden yapabiliyordu. Ancak,<br />

ilk askerlik uzat›m›, yeni pasaport,<br />

yeni nüfus cüzdan›, vekalet gibi bizzat<br />

konsolosluklara gidilmesi gereken<br />

konularda bu yeterli olmuyor.<br />

Yeni devreye giren “e-buluflma” hizmetiyle<br />

vatandafllar internet üzerinden<br />

randevu alarak konsoloslu¤a gelip<br />

ifllemini yapt›rabilecek. Münih’ten<br />

sonra Frankfurt Baflkonsoloslu¤u da<br />

uygulamaya geçti. Baflkonsolos ‹lhan<br />

Sayg›l› konuyla ilgili bir bilgilendirme<br />

toplant›s› yapt›.<br />

S›ra beklemeye son<br />

Frankfurt Baflkonsoloslu¤u bu<br />

flekilde günde 36 kifliye hizmet verecek.<br />

Bir gün öncesinden al›nacak<br />

randevuyla ertesi gün 13:30 ile 15:00<br />

saatleri aras›nda ifllem yapt›r›labilecek.<br />

‹stenilen gün randevu listesi doluysa,<br />

sistem otomatik olarak bir<br />

sonraki güne randevu teklif edecek.<br />

Randevu al›p gelenler e-buluflma<br />

odas›nda çay›n›, kahvesini yudumlarken<br />

görevli personel söz konusu ifllemleri<br />

10 dakika içinde yapt›r›p evraklar›<br />

tekrar sahibine getirecek.<br />

IP / Frankfurt<br />

AB’den ‹sviçre’ye<br />

bask› art›yor<br />

Banka hesaplar›n› gizli tutan ülkelere<br />

'fleffaflaflmalar›' yönünde yap›lan<br />

bask›lar art›yor. ‹sviçre'nin en<br />

büyük ticari bankas› UBS'nin müflteri<br />

kay›tlar›n› Amerikan adli makamlar›na<br />

vermesinin ard›ndan banka, müflterilere<br />

vergi kaç›rmada yard›m etmekle<br />

suçland›. Avrupa Birli¤i (AB)<br />

Komisyonu Baflkan› Jose Manuel Barroso<br />

banka bilgilerinin fleffaflaflt›r›lmas›<br />

için üç ülkeye ça¤r› yapt›. OECD<br />

ve G-20 ülkeleri de ‹sviçre, Lüksemburg<br />

ve Avusturya’ya bask› yaparak<br />

hesaplar›n›n gizlili¤ini kald›rmalar›n›<br />

istedi. Bu üç ülke haz›rlanmakta olan<br />

“Vergi cenneti ülkeler” bafll›¤› alt›ndaki<br />

kara listeye dahil edilmelerini<br />

engellemeye çal›fl›yor. IP / Brüksel<br />

Say›: 2 | fiubat/Mart 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Alman polikas›n›n›n renkli flahsiyetlerinden<br />

Münih Belediye Baflkan› Christian Ude'nin an›lar›ndan<br />

derlenen 'K›rm›z› Köprü'de Kurtlar› Ararken'<br />

adl› kitap eski Avrupa Parlamentosu Milletvekili<br />

Ozan Ceyhun'un çevirisiyle Türkçe olarak<br />

yay›nland›. 1993 y›l›ndan beri Münih Belediye Baflkanl›¤›<br />

görevini sürdüren Ude, eski gazeteci, avukat<br />

ve ayn› zamanda ünlü bir kabare sanatç›s›.<br />

Baflta kendi olmak üzere partisini, politik olaylar›<br />

ve politikac›lar›, halen Almanya'n›n çeflitli kentlerinde<br />

devam ettirdi¤i kabare gösterilerinde i¤nelemekten<br />

kaç›nmayan Ude, kitapta da ayn› üslubu<br />

sergiliyor. Bu tarz›, onu halka daha da yaklaflt›r›yor.<br />

Bu yüzden Türklerin de yo¤un yaflad›¤› Münih'te<br />

dört dönem üst üste belediye baflkan› olarak<br />

seçilme baflar›s›n› göstermifl.<br />

Anadolu da¤lar›nda kurt peflinde<br />

Avukatl›k mesle¤inde ihtisas alan› olan kira<br />

anlaflmazl›klar› nedeniyle Almanya'da birçok Türkün<br />

de davas›n› üstlenen ve bu nedenle de Türkler<br />

aras›nda belediye baflkanl›¤› yapmadan önce<br />

de tan›n›p sevilen Ude'nin Türkiye ve Türklerle ilgili<br />

an›lar› eskilere dayan›yor. 1972 y›l›nda bir arkadafl›n›n<br />

Do¤u Anadolu da¤lar›nda dolaflan bafl›bofl<br />

kurtlar› bir dergi için foto¤raflamak amac›yla<br />

ç›kt›¤› seyahate o da kat›l›yor. Hiçbir kurdu görmeden<br />

biten bu macerada; bölge halk›yla, Türk insan›yla<br />

yak›ndan tan›flma f›rsat› buluyor. Kitaba<br />

ismini veren bu öyküde Alman politikac›, uzun<br />

tren yolculu¤unu ve bölgede yaflad›klar› olaylar›<br />

kendi bak›fl aç›s›yla aktar›yor.<br />

Kitab›n tercümesini yapan Ozan Ceyhun, fiiflli<br />

Belediye Baflkan› Mustafa Sar›gül'e Christian<br />

Ude'nin kitab›n› yay›nlama önersinde bulunur. Zaten<br />

y›llard›r iflbirli¤i içinde oldu¤u meslektafl› söz<br />

konusu olunca Sar›gül hemen 'evet' der. Ude'nin<br />

dört kitab›ndan seçilen öyküleri Türkçe’ye çeviren<br />

Ceyhun gazetemize yapt›¤› aç›klamada, “Kitab›n<br />

tan›t›m›n› Christian Ude'nin de kat›l›m›yla Astoria<br />

Al›flverifl Merkezi’nde yapt›k. Güzel bir kalabal›k<br />

kitaplar›n› imzalatt›. fiiflli Belediyesi Avrupa Birli¤i<br />

Merkezi'nin bast›rd›¤› bu kitab›n Türkiye'deki po-<br />

litik kültüre de katk›s› olacak. Görevini yaparken<br />

yaflad›klar›n› mizahi bir flekilde dile getiriyor ve<br />

bunun asl›nda ne kadar güzel bir fley oldu¤unu<br />

gösteriyor. Türkiye'de bazen politikac›lar baston<br />

yutmufl gibi oturmay›, as›k suratl› olmay› politikan›n<br />

bir gere¤i gibi düflünüyor. Ude gibi popüler,<br />

sevilen bir politikac› da konulara mizahi yaklaflman›n<br />

halk›n gözünde güzel bir yerinin oldu¤unu<br />

anlatmaya çal›fl›yor” diyor. Ceyhun, kitapta yer<br />

alan öykülerden bir tanesini de flöyle aktar›yor:<br />

“Ben belediye baflkan›y›m”<br />

“Yeni belediye baflkan› olmufl ama baca¤›nda<br />

bir rahats›zl›¤› var. Tek bafl›na çal›flt›¤› odas›nda<br />

merhem sürmek için pantalonunu ç›kar›yor ve kü-<br />

“Daha fazlas›n› bilmek isteyen herkes için”<br />

Türk dostu Münih Belediye Baflkan›’n›n seçme öyküleri, Ozan Ceyhun’un çevirisiyle<br />

Türkçe olarak bir kitapta topland›.<br />

Christian Ude ile politikaya<br />

mizahi bir bak›fl<br />

Münih Belediye Baflkan› Christian Ude’nin görevde iken bafl›ndan<br />

geçen olaylar› ‘ti’ye ald›¤› an›lar›, arkadafl› fiiflli Belediye<br />

Baflkan› Mustafa Sar›gül’ün deste¤iyle Türkçe olarak yay›nland›.<br />

loduyla kal›yor. Bir ara bir metni okumak için aya-<br />

¤a kalk›yor. Üstte ceket-k›ravat, altta ise külotla<br />

duran bir belediye baflkan›. O s›rada da baflkan›<br />

tan›mayan gece bekçisi kap›y› çalmadan içeri dal›yor.<br />

Bir yanda silahl› bir adam, öte yanda Ude'nin<br />

komik durumu ve bir süre flaflk›n bak›flmalar. Ude,<br />

bir karars›zl›ktan sonra 'Ben belediye baflkan›y›m'<br />

diyor. Bekçi ise 'Bu palavraya inanmak zorunda<br />

m›y›m?' dercesine Ude'ye bak›yor. Neyse ki inan›yor<br />

ve sorun çözülüyor.”<br />

Dünyan›n önemli metropollerinden birinin<br />

belediye baflkan›, bafl›ndan geçen ilginç olaylar›<br />

yazma cesaretini göstermifl ve yay›mlam›fl. Bu bak›fl<br />

aç›s›n›n siyaset dünyas›n›n geneline yay›lmas›n›<br />

ümit ediyoruz. Abbas Özp›nar / ‹stanbul<br />

Melda’n›n l.o.s projesine Köhler’den ödül<br />

Almanya Türk Toplumu (TGD) bünyesinde gerçeklefltirilen ''l.o.s'' adl› projeyi<br />

hayata geçiren Melda Akbafl (17) adl› Türk k›z›, ''Almanya-Fikirler ülkesi'' adl›<br />

inisiyatif taraf›ndan ödüllendirildi.<br />

Berlin'deki TGD bürosunda yap›lan törende, inisiyatif ile iflbirli¤i yapan<br />

Deutsche Bank'›n yetkilileri Rene Gronau ve Mihrican Do¤ulu, Cumhurbaflkan›<br />

Horst Köhler'in imzalad›¤› sertifikay› ve kupay› Melda'ya verdiler.<br />

Proje di¤er ö¤rencileri de cesaretlendiriyor<br />

Gronau, burada yapt›¤› konuflmada, ''l.o.s'' adl› projenin hedefinin, yabanc›<br />

kökenli ö¤rencileri okullar›ndaki ö¤renci kurullar›na kat›lmalar› yönünde<br />

teflvik etmek oldu¤unu, bunun da ö¤rencilerin okul hayat›na daha fazla kat›l›m›n›<br />

sa¤lad›¤›n› ifade etti. Ö¤rencilerin bu kurullara kat›l›mlar›yla öz güvenlerini<br />

de artt›rd›klar›n› belirten Gronau, Melda'n›n bu projeyle di¤er ö¤rencileri de<br />

cesaretlendirdi¤ini kaydetti.<br />

Gronau, söz konusu projenin ''Fikirlerin Ülkesinde 365 Yer'' adl› kitapta<br />

di¤er projelerle birlikte yer alaca¤›n› sözlerine ekledi. TGD / Berlin


Ein Industriezweig mit hohen Wachstumsraten und<br />

technologischen Impulsen<br />

Maschinenbau -<br />

ein Schlüsselsektor<br />

Hohe technologische Anforderungen, hohe Wertschöpfung und große<br />

Exportpotenziale machen den Maschinenbau zu einem industriellen<br />

Schlüsselsektor mit starker Ausstrahlung auf alle anderen Industriezweige.<br />

Der türkische Maschinenbau liegt bezogen auf die Produktion auf dem<br />

6. Platz in Europa. 4,3 % der Maschinenproduktion in Europa erfolgen in<br />

der Türkei. Sowohl die Produktion als auch der Export haben große<br />

Zuwachsraten verzeichnet - von einem Exportniveau von 1,8 Mrd. Dollar<br />

im Jahr 2001 stieg der Export auf 9,2 Mrd. Dollar in 2007. Ein großer Teil<br />

des Maschinenexports geht in europäische Länder und nach Kanada. Der<br />

hohe Anteil an Kunden in industrialisierten Ländern zeigt das technologische<br />

Niveau, dass der türkische Maschinenbau erreicht hat. Gleichwohl ist<br />

die Türkei nach wie vor ein Nettoimporteur bei Maschinen. Im Jahr 2007<br />

standen einem Export von 9,2 Mrd. Dollar ein Import von 23,3 Mrd. Dollar<br />

gegenüber.<br />

Dominanz kleiner und mittlerer Unternehmen<br />

Der türkische Maschinenbau ist von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen (KMU) geprägt. Insgesamt wird von 11.000 Unternehmen<br />

ausgegangen, von denen ca. 3.000 in den Bereich mittelständischer<br />

Unternehmen fallen. Während die Kleinteiligkeit des Maschinenbaus<br />

Vorteile im Hinblick auf Flexibilität und Adaptionsfähigkeit mit sich bringt,<br />

so schlägt sie sich zugleich auch auf den durchschnittlichen Umsatz nieder.<br />

Während der durchschnittliche Umsatz pro Unternehmen in der EU bei 17<br />

Mio. Euro liegt, erreicht er in der Türkei nur 5,9 Mio. Euro. Der geringere<br />

Umsatz geht zulasten von Forschungs- und Entwicklungskapazität und<br />

stellt auch beim Absatz ein bedeutendes Problem dar. Eine Analyse der<br />

Staatlichen Planungsagentur merkt an, dass türkische Maschinen vom<br />

Preis her durchaus wettbewerbsfähig sind. Beim für den Verkauf wichtigen<br />

Faktor, langfristige Finanzierungen zu bieten, verlieren die türkischen<br />

Unternehmen jedoch an Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Im Kernbereich des türkischen Maschinenbaus, den KMU, sind<br />

schätzungsweise 180.000 bis 200.000 Mitarbeiter beschäftigt. Die durchschnittliche<br />

Betriebsgröße der 185 Mitgliedsunternehmen der Union des<br />

Maschinenbaus beträgt 53 Beschäftigte.<br />

Das im Expertenbericht der Staatlichen Planungsorganisation festgestellte<br />

Handicap unzureichender F&E-Aktivitäten wird in den letzten<br />

Jahren durch den Ausbau von Technologieparks und Innovationszentren<br />

sowie einer Intensivierung der Zusammenarbeit von Wirtschaft und<br />

Universitäten langsam aufgefangen.<br />

Organisierter Maschinenbau<br />

Präsident der Union der<br />

Exporteure des Maschinenbaus<br />

Mustafa Dirin<br />

So vielfältig wie die Zweige<br />

des Maschinenbaus ist auch<br />

seine Organisation in einer Reihe<br />

von Vereinen und Organisationen.<br />

Die wichtigsten Organisationen<br />

sind die Union<br />

des Maschinenbaus (MIB), die<br />

Unio n der Exporteure des<br />

Maschinenbaus und die Kammer<br />

der; Maschinenbauingenieure.<br />

Ihnen gesellen sich zahlreiche<br />

sektorale Vereine, Plattformen<br />

und Publikationen hinzu.<br />

Während neue Entwicklungen<br />

auf den Internetseiten<br />

der genannten Organisationen<br />

verfolgt werden können, bietet<br />

insbesondere der Bericht der Expertenkommission Maschinenbau der Staatlichen<br />

Planungsagentur (DPT) als Teil der Vorbereitungen für den 9. Entwicklungsplan<br />

einen umfassenden Überblick über den Sektor und seine<br />

Perspektiven. Der Bericht in türkischer Sprache kann über die Internetseite<br />

der DPT (www.dpt.gov.tr) erreicht werden.<br />

MASCHINENBAU<br />

Vom 26. Februar bis zum 1. März<br />

findet der zweite Teil der Messe<br />

“World of Industries” (WIN) in <strong>Istanbul</strong><br />

statt. Mit ihren drei Teilmessen -<br />

Elektrotechnik, Automatisierung sowie<br />

Hydraulik-Pneumatik - ist insbesondere<br />

der zweite Messeabschnitt<br />

von großem Interesse für den Maschinenbau.<br />

Von der ersten Teilmesse, die bereits<br />

vom 5. bis zum 8. Februar mit vier<br />

Messen stattfand, meldet die<br />

Wirtschaftszeitung Referans, dass die<br />

Wahl Ägyptens als Partnerland eine<br />

richtige Entscheidung war. Denn bereits<br />

am ersten Tag zeigten insbesondere<br />

Investoren aus dem arabischen<br />

Raum großes Interesse an den ausgestellten<br />

Maschinen und Neuheiten.<br />

Angesichts starker Einbrüche bei der<br />

Industrieproduktion weltweit sieht<br />

sich auch der türkische Maschinen-<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Der grösste Maschinenbauhersteller der Türkei Durmazlar Makina, exportiert trotz der Wirtschaftskrise<br />

vorrangig nach Deutschland und ganz Europa.<br />

Leistungsschau<br />

des Maschinenbaus<br />

Trotz Wirtschaftskrise erfreute sich die World of Industries 2009 eines hohen Interesses<br />

bei Ausstellern und Besuchern. Das Partnerland Ägypten gab neue Impulse.<br />

Bisher wird der Anteil ausländischer Unternehmen am<br />

türkischen Maschinenbau als gering eingeschätzt. Der Expertenbericht<br />

der Staatlichen Planungsagentur geht jedoch<br />

davon aus, dass in den kommenden Jahren das Interesse<br />

ausländischer Unternehmen aufgrund verschiedener<br />

Standortvorteile - insbesondere das Potenzial<br />

an jungen, qualifizierten Mitarbeitern und<br />

die niedrigeren Ingenieurkosten, steigen<br />

wird.<br />

Als Beispiele für internationale Unternehmen,<br />

die nicht nur mit Verkaufsbüros,<br />

sondern auch Produktionsstätten in der<br />

Türkei präsent sind, können Bosch-Rexroth und Festo genannt<br />

werden.<br />

Bosch-Rexroth ist ein internationales Unternehmen<br />

mit Produktionsstätten in 25 Ländern, das sich auf hydrau-<br />

bau auf wichtigen Kernmärkten wie<br />

Europa und Nordamerika in der<br />

Klemme. Der Ausbau der Beziehungen<br />

zur Nahost-Region demgegenüber<br />

könnte ein wichtiger Faktor bei<br />

der Dämpfung der ausfallenden Bestellungen<br />

von den Stammmärkten<br />

werden. Die regionale Ausstrahlung<br />

der Messe in den Nahost-Raum,<br />

Mittelasien und den Kaukasus erweist<br />

sich vor diesem Hintergrund als<br />

ein wichtiger Vorteil, der sich in<br />

steigenden Ausstellerzahlen niederschlägt.<br />

Steigender<br />

Innovationsdruck<br />

Zeigen aktuelle Statistiken und<br />

Umfrageergebnisse, dass in der Türkei<br />

wie auch in einer Reihe von europäischen<br />

Ländern die Industrieproduktion<br />

besonders schwer von der<br />

21<br />

internationalen Krise betroffen wurde,<br />

so ist allen Beteiligten auch klar,<br />

dass der Weg aus der Krise für die<br />

einzelnen Unternehmen in der Steigerung<br />

ihrer Wettbewerbsfähigkeit<br />

liegt. Automation und “fließende Bewegung”<br />

durch hydraulische und<br />

pneumatische Bewegungssteuerung<br />

ermöglichen nicht nur Kostensenkungen,<br />

sondern zugleich auch höhere<br />

Genauigkeit, die sich in Qualität<br />

und Kundenzufriedenheit niederschlägt.<br />

Genauere Verarbeitung und<br />

geringerer Ausschuss verringern den<br />

Input und tragen damtti dazu bei, internationalem<br />

Wettbewerbsdruck<br />

besser standzuhalten.<br />

Das hohe Interesse am ersten<br />

Messedurchgang, der 43.645 Bescuher<br />

auf das Messegelände in <strong>Istanbul</strong><br />

mag als Vorzeichen für den zweiten<br />

Teil gelten.<br />

Global Player auf dem türkischen Markt<br />

lische und hydropneumatische elektronisch gesteuerte<br />

Bewegungssysteme sowie Automatisierungstechnik konzentriert.<br />

Das 2006 in Bursa eröffnete Werk ist auf die Fertigung<br />

hochtechnologischer Hydrauliksysteme spezialisiert.<br />

FESTO ist ein Unternehmen, das weltweit<br />

auf dem Gebiet der Automatisierungstechnik<br />

tätig ist. Seit 1989 mit einer eigenen<br />

Firma in der Türkei präsent, nahm Festo<br />

1995 auch die Produktion von Pneumatikelementen<br />

in der Türkei auf.<br />

Mit ihren Beiträgen zur Entwicklung der<br />

Technologie des türkischen Maschinenbaus und ihren ausgebauten<br />

Fortbildungsaktivitäten sind beide Unternehmen<br />

wichtige Beispiele für Beiträge ausländischer Direktinvestitionen<br />

zur Entwicklung der türkischen Wirtschaft.


22<br />

Bezirk für Bezirk <strong>Istanbul</strong> - Teil 2<br />

Bak›rköy<br />

Vom feinen Badeort zum<br />

modernen Stadtzentrum<br />

Gibt es einen Stadtteil <strong>Istanbul</strong>s, der nicht auf eine weit zurückreichende<br />

Geschichte zurückblicken kann? Wenn man daran denkt, dass im<br />

früher zu Bakirköy gehörenden Kücükcekmece die ältesten Siedlungsspuren<br />

<strong>Istanbul</strong>s gefunden wurden, die bis auf die Steinzeit zurückreichen,<br />

kann man die Frage verneinen. Doch zeigt die Geschichte des Ortsnamens,<br />

dass Bakirköy als eine lang von Griechen und Armeniern geprägte Siedlung<br />

nicht unbedingt mit <strong>Istanbul</strong> assoziiert wurde. Makriköy als der Name<br />

des heutigen Siedlungskerns, der bis in die 1920er Jahre in Gebrauch war<br />

und aus einer Mischung aus Griechisch und Türkisch “entferntes Dorf”<br />

bedeutet, verweist darauf, dass vor nicht allzu langer Zeit die Stadtgrenzen<br />

noch weit entfernt lagen.<br />

Heute ist Bakirköy ein attraktives Siedlungsgebiet. Aufgrund seiner<br />

guten Verkehrsverbindungen mit Schnellbootlinien über das Marmarameer<br />

auf die anatolische Stadtseite, Metro- und Straßenbahnanbindung<br />

und natürlich den Flughafen, liegt es zugleich nahe an den Vergnügungswie<br />

auch den Geschäftszentren <strong>Istanbul</strong>s.<br />

Einer der grünsten Bezirke <strong>Istanbul</strong>s<br />

Seinen Aufschwung als Stadtbezirk verdankt Bakirköy dem Flughafen<br />

und natürlich der hohen Zuwanderung, die <strong>Istanbul</strong> in den vergangenen<br />

vierzig Jahren erlebte. Noch vor gar nicht langer Zeit begehrte Sommerfrische,<br />

begann sich ab den 1950er Jahren die Besiedlung zu verdichten.<br />

Mit den Siedlungskomplexen von Ataköy, die in den 1960er Jahren von der<br />

damals noch staatlichen Emlakbank begonnen wurden, entwickelte sich<br />

eine Mischung aus geplantem Siedlungsbau und urwüchsiger Stadtdynamik.<br />

Doch anders als in vielen anderen <strong>Istanbul</strong>er Stadtteilen ist in<br />

Bakirköy das Grün nicht vollständig der Bebauung zum Opfer gefallen.<br />

Bakirköy gilt als einer der grünsten Stadtbezirke von ganz <strong>Istanbul</strong>.<br />

Die Einkaufszentren mit ihrer Kinos und Restaurants sowie die günstigen<br />

Verkehrsverbindungen machen Bakirköy zu einem Anziehungspunkt<br />

auch für die angrenzenden Stadtteile. Zusammen mit der Istiklal Caddesi,<br />

Kadiköy und Eminönü zählt der Stadtbezirk zu den sozialen Zentren der<br />

Stadt.<br />

Mit seiner modernen Infrastruktur, Grünanlagen und Vergnügungsmöglichkeiten<br />

zieht Bakirköy Menschen aus der ganzen<br />

Stadt an.<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net SERIE<br />

Der Glanz längst<br />

vergangener Zeiten<br />

Noch bis in die 1940er Jahre hinein teilte sich das gesellschaftliche Leben<br />

<strong>Istanbul</strong>s in eine Sommer- und eine Wintersaison. Den Winter verbrachte<br />

man “in der Stadt”. Für den Sommer aber zog man in die Sommerresidenzen<br />

am Marmarameer. Große hölzerne Ufervillen, die Yali genannt werden,<br />

Casinos, Restaurants und natürlich der Strand bestimmten im Sommer das<br />

Leben der höheren Kreise.<br />

Wer heute alte Fotos aus den Gründungsjahren der<br />

Türkischen Republik betrachtet, wird immer wieder stutzen.<br />

Da sind nicht nur die jungen Mädchen in Shorts bei<br />

der Parade zum Jugendtag, sondern auch häufig Bilder<br />

ausgelassenen Strandvergnügens. Während <strong>Istanbul</strong> -<br />

nicht zuletzt aufgrund des starken Wachstums der Stadt<br />

und der damit einhergehenden Wasserverschmutzung, für<br />

lange Zeit Abschied von seinen Stränden nehmen musste,<br />

hat sich die in den 1920er Jahren etablierte Strandkultur so<br />

richtig auch dann nicht erholt, als die manche der traditionsreichen<br />

Strände wieder eröffnet wurden.<br />

Es heißt, die Strandkultur sei durch russische Flüchtlinge<br />

in den 1920er Jahren in der Türkei eingeführt worden.<br />

Sie traf dabei auf die bereits im 19. Jahrhundert verbreitete<br />

Gewohnheit, den Sommer außerhalb der Stadt am<br />

Bosporus oder am Marmarameer zu verbringen.<br />

Sommer auf dem Land<br />

Es waren die führenden gesellschaftlichen Kreise, die<br />

ihre meist hölzernen Ufervillen in ausgedehnten Gärten<br />

errichten ließen. Zu ihnen gesellten sich Casinos und Restaurants,<br />

die für standesgemäße Unterhaltung sorgten.<br />

Noch vor fünfzig Jahren galten einige Siedlungen von<br />

Bakirköy als Ausflugsorte und Sommerfrische. In den Kindheitserinnerungen<br />

mancher <strong>Istanbul</strong>er sind Florya und Yesilköy<br />

Orte, die von großen Gärten und Alleen geprägt<br />

sind. Sie berichten von den Stränden und einem Leben,<br />

das an eine Kleinstadt fernab von <strong>Istanbul</strong> erinnert.<br />

Was davon geblieben ist? Vielleicht am stärksten noch<br />

das Image des Stadtteils. Bakirköy mit seinen Siedlungen<br />

Das 1935 für Atatürk errichtete Meeres Palais wird heute als<br />

Museum genutzt.<br />

gilt nach wie vor als eine Wohngegend mit hohem Prestige.<br />

Auch Mustafa Kemal Atatürk hat sich eine Sommerresidenz<br />

errichten lassen. Das 1935 errichtete Strandpalais liegt<br />

im Stadtbezirk Bakirköy und heißt “Meeres Palais”. Im<br />

Bauhaus-Stil errichtet, ist es ein Beispiel für den Einfluss<br />

internationaler Architektur auf die türkische.<br />

Hierhin zog sich der erste Präsident der Türkei zurück,<br />

wenn er genug hatte von der Etikette des staatlichen Zeremoniells.<br />

Doch diente das Palais auch politischen Anlässen.<br />

Es wurde Zeuge zahlreicher Staatsbesuche.<br />

Atatürk Meeres Palais<br />

Heute sind von dem Gebäudekomplex noch das Haupthaus,<br />

das Generalsekretariat und das Haus für die Bediensteten<br />

vorhanden. Das bis 1988 von den Staatspräsidenten<br />

genutzte Palais wurde danach der dem Parlament zugeordneten<br />

Präsidium für Schlösser übertragen, renoviert<br />

und als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.<br />

Neben der Architektur des Gebäudes kann man die Arbeitsräume<br />

Atatürks und eine Fotoausstellung besichtigen.<br />

Heute erinnert in Bakirköy nur noch wenig an den<br />

verträumten Badeort. Doch mit der Errichtung des Meeres<br />

Palais erhielt der Ortsteil Florya neue Impulse. Er entwickelte<br />

sich zunächst zu einem Sommerort. Mit der Errichtung<br />

des Flughafens und der Zuwanderung nach <strong>Istanbul</strong><br />

setzte eine schnelle Verstädterung ein. Die im Zusammenhang<br />

mit dem Meeres Palais errichteten Grünanlagen<br />

jedoch brachten Bakirköy noch einmal einen Gewinn. Sie<br />

wurden in Parks verwandelt und tragen zur Qualität städtischen<br />

Lebens des Bezirks bei.<br />

FOTO: ARCHIV


Steckbrief - Bak›rköy<br />

in Schlagzeilen<br />

Gelegen auf der europäischen Stadtseite am Marmarameer.<br />

Verkehrsmäßig angebunden durch den Flughafen, Stadtbahn, Metro und<br />

die Schnellfähren (Denizotobüs).<br />

Bakirköy verfügt über mehrere kommunale Kulturzentren, in denen<br />

auch mehrere Theater untergebracht sind. Das Yunus Emre Kulturzentrum<br />

ist in einem aus osmanischer Zeit stammenden Munitionsdepot<br />

(Baruthanesi) untergebracht. Zu weiteren sehenswerten historischen<br />

Bauten gehören das Azatli Baruthanesi, das auf den Vertrag von<br />

Ayastefanos nach dem türkisch-russischen Krieg von 1877/1878 verweisende<br />

russische Denkmal und der alte Hamam.<br />

Bakirköy verfügt mit der Ataköy Marina über einen großen<br />

Yachthafen. Mit dem Yachthafen verbunden sind ein Yachtklub,<br />

Segelschule und zahlreiche Wettkämpfe.<br />

Ein großes Restaurant, das für seine Cig Köfte bekannt ist und über<br />

eine Terrasse verfügt ist das Cevheri’s an der Kennedy Cad. Eine andere<br />

Möglichkeit ist das Le Chateau Restaurant im Yachthafen mit einer<br />

türkisch-griechischen Küche. Das Kasibeyaz Restaurant in Florya ist ein<br />

großes, helles, mit Pflanzen dekoriertes Restaurant, das für seine Fleischund<br />

Fischgerichte und seine Baklava bekannt ist.<br />

Bakirköy verfügt über mehrere große Einkaufszentren wie das<br />

Bakirköy Einkaufszentrum, das Capacity und das Carousel.<br />

Mit acht Kinos verfügt der Stadtbezirk über eine für <strong>Istanbul</strong>er<br />

Verhältnisse beträchtliche Infrastruktur.<br />

Insbesondere im Sommer stellen die Strände von Yesilköy, Yesilyurt,<br />

Florya und Ataköy eine besondere Attraktion dar.<br />

Mit dem Dünya Ticaret Merkeci verfügt Bakirköy außerdem über ein<br />

Kongreßzentrum mit zwei Hotels und einer Besucherkapazität von 3.500<br />

Personen.<br />

Carousel,<br />

ein Erfolgsmodell<br />

Das Carousel in Bakirköy setzt in mancherlei Hinsicht Maßstäbe. Als<br />

eines der ersten Einkaufszentren seiner Art läutete es den Siegeszug dieser<br />

neuen städtischen Zentren für Freizeit, Einkauf und Amüsement ein. Mit<br />

ausschlaggebend für diesen Erfolg ist die Einbettung in das Siedlungsgebiet<br />

Ataköy. Ataköy wiederum gilt als ein erfolgreiches Modell öffentlichen<br />

Siedlungsbaus. Die <strong>Istanbul</strong>er Architektenkammer bewertet Ataköy, mit<br />

dessen Errichtung in den 1960er Jahren begonnen wurde, mit seiner<br />

Infrastruktur und Architektur als ein erfolgreiches Beispiel.<br />

Mit seiner gläsernen Pyramide als ein Zentrum konzipiert, in dem<br />

neben Einkauf auch Freizeitgestaltung und Vergnügen zu ihrem Recht<br />

kommen, begann mit den etwa zeitgleich entstandenen Akmerkezi und<br />

Capitol der Siegeszug der “shoping malls” in der Türkei. Die sich schnell<br />

ausbreitende Popularität dieser Einkaufszentren hat ihnen viel Spott und<br />

Häme eingetragen. Mit ihren Kinos und Schnellrestaurants sind sie jedoch<br />

nach wie vor für junge Leute unabhängig von Einkommen und Stellung ein<br />

wichtiger Anziehungspunkt. Dazu tragen nicht zuletzt die sorgfältige<br />

Ausstattung und natürlich der Glanz der bunten Einkaufswelt bei. Es sei<br />

angemerkt, dass mit einer Länge von 45 Metern das Carousel über das<br />

längste Schaufenster der Türkei verfügt.<br />

Verkehrsmäßig günstig gelegen, ist das Carousel direkt vom Flughafen<br />

sowie per Schnellboot, Vorstadtbahn, Bus und Auto zu erreichen.<br />

FOTO: ARCHIV<br />

SERIE<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Historisch eine der Keimzellen der türkischen Luftfahrt gehört der Flughafen heute zu<br />

den modernsten der Welt.<br />

Der Atatürk Flughafen -<br />

eine Welt für sich<br />

Nach der Privatisierung wurden die Flughafenterminals auf den neuesten technologischen Stand<br />

gebracht und die Kapazität stark erweitert.<br />

Pforte zur Welt - für die einen<br />

der Eintritt in die Türkei, für die anderen<br />

der Punkt, an dem sie das Land<br />

verlassen. Für wieder andere ist der<br />

Atatürk Flughafen <strong>Istanbul</strong> ein Kreuzpunkt:<br />

Man kommt hier an, verweilt<br />

ein wenig, steigt in ein anderes Flugzeug<br />

um und fliegt weiter. Nicht zu<br />

vergessen die zahllosen Frachtstücke,<br />

die hier umgeschlagen und weitertransportiert<br />

werden.<br />

Der Flughafen ist mit der Stadt<br />

gewachsen. Und parallel dazu auch<br />

die Turkish Airlines, die zu den am<br />

schnellsten wachsenden Fluggesellschaften<br />

der Welt zählt. Immerhin gehört<br />

der Atatürk Flughafen zu den<br />

zehn frequentiertesten in Europa.<br />

Zum Anstieg der Verkehrsdichte trug<br />

dabei nicht allein das kontinuierlich<br />

steigende Passagieraufkommen bei.<br />

Ein weiterer Grund ist das stark angewachsene<br />

Luftfrachtaufkommen.<br />

Millionen von Reisenden<br />

Der internationale Atatürk Flughafen<br />

<strong>Istanbul</strong> fertigt pro Jahr 315.000<br />

Flugzeuge von 300 Fluggesellschaften<br />

ab. Mit einem Passagieraufkommen<br />

von 35 Millionen übersteigt dies die<br />

Einwohnerzahl der Mega-Stadt <strong>Istanbul</strong><br />

um mehr als das Doppelte.<br />

Nach einer Bauzeit von nur 22<br />

Monaten wurde das neue Auslandsterminal,<br />

das von TAV errichtet wurde<br />

und betrieben wir d, im Jahr 2000<br />

eingeweiht. 2005 übernahm die TAV,<br />

die in der Türkei und anderen Ländern<br />

weitere Flughäfen betreibt,<br />

auch das Inlandsterminal. Es wurde<br />

grundlegend saniert und nach modernen<br />

Maßstäben ausgestattet.<br />

Um der Herausforderung von bis<br />

zu 100.000 Reisenden am Tag, die<br />

hier abgefertigt werden, gerecht zu<br />

werden, wurde viel Wert auf Technologie<br />

und Automatisierung gelegt.<br />

Dank der Computersteuerung ist es<br />

auf diese Weise für Transitreisende<br />

möglich, ohne beim Umsteigen ihr<br />

Gepäck abzuholen, es direkt an das<br />

richtige Flugzeug weiterzuleiten.<br />

Vollautomatisch werden auf diese<br />

Weise 15.000 Gepäckstücke pro Stunde<br />

abgefertigt.<br />

In Punkto Sicherheit wurde nicht<br />

nur an Flugsicherheit gedacht. Angesichts<br />

der Erdbebengefahr am Marmarameer<br />

wurde der Flughafen gemäß<br />

höchster Erdbebensicherheitsstandards<br />

errichtet.<br />

Vergessene Geschichte<br />

Der heutige Atatürk Flughafen,<br />

der der Entwicklung Bakirköys wichtige<br />

Impulse gegeben hat, geht auf<br />

das Jahr 1953 zurück. Doch eigentlich<br />

reicht die Verbindung Bakirköys zur<br />

Luftfahrt weiter zurück. Noch vor<br />

dem Ersten Weltkrieg, nach einem<br />

italienischen Luftangriff auf die osmanische<br />

Armee in Lybien, wurde mit<br />

dem Aufbau einer eigenen Flugzeugindustrie<br />

begonnen. Nach Grün-<br />

23<br />

FOTO: TAV<br />

dung der Republik bis zum Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs wurde eine bedeutende<br />

Industrie aufgebaut und<br />

auch ein eigenes ziviles Passagierflugzeug<br />

entwickelt. Mit dem amerikanischen<br />

Marshallplan wurde die<br />

weitere Entwicklung und Produktion<br />

jedoch eingestellt.<br />

Bereits 1935 wurde in der Siedlung<br />

Yesilköy, die zu Bakirköy gehört,<br />

ein Flughafen und eine Luftfahrtschule<br />

eingerichtet. Bereits 1912 fand von<br />

Yesilköy aus der erste zivile Flug<br />

statt. 1949 bis 1953 wurde dieser Flughafen<br />

zum heutigen Atatürk Flughafen<br />

gemäß internationaler Standards<br />

ausgebaut. Mit einer zweiten Ausbauphase<br />

von 1975 bis 1983 erreichte<br />

er seine heutigen Dimensionen.<br />

Eine Stadt in der Stadt<br />

Mit seinen Abfertigungsanlagen,<br />

Hangars, Wartungseinrichtungen, Cafeterias,<br />

Restaurants, Geschäften und<br />

Parkplätzen ist der Atatürk Flughafen<br />

nicht nur für kurze Zeit Gastgeber für<br />

Millionen von Menschen - für mehr<br />

als Zehntausend Menschen ist er<br />

auch Arbeitsplatz.<br />

Der Atatürk Flughafen ist einer<br />

der internationalsten Plätze der Türkei.<br />

Schon hat er mit Sabiha Gökcen<br />

eine Schwester erhalten. Galt dieser<br />

neue Flughafen vor wenigen Jahren<br />

noch als zu wenig ausgelastet, beginnt<br />

sich auch hier eine Verdichtung<br />

spüren zu lassen.


24<br />

In einer Vorabinformation des World Travel Reports,<br />

der jedes Jahr zur Internationalen Tourismusmesse Berlin<br />

bekannt gegeben wird, zeigt sich eine deutliche Skepsis für<br />

das laufende Jahr. Bereits im vergangenen Jahr haben sich<br />

für europäische Reisen Ferndestinationen als rückläufig<br />

erwiesen. Für dieses Jahr rechnen die Autoren außerdem<br />

damit, dass Destinationen außerhalb der Euro-Zone an<br />

Attraktivität gewinnen.<br />

„Wir müssen davon ausgehen, dass die Destinationen<br />

in der Eurozone weiter unter der starken Währung leiden<br />

werden", erklärt Dr. Martin Buck, Direktor Kompetenz-<br />

Center Travel & Logistics bei der Messe Berlin, die den<br />

IPK-Report regelmäßig in Auftrag gibt. „Europäische Touristen<br />

entscheiden sich immer häufiger für preiswertere<br />

Destinationen außerhalb der Eurozone. Die Türkei meldet<br />

für 2008 Zuwächse von rund 13Prozent und wird auch<br />

2009 zu den Gewinnern des neuen Trends gehören", so<br />

Buck weiter.<br />

„Der ITB World Travel Trends Report 2009 mit den<br />

kompletten Zahlen für 2008 und den aktuellen Wirt-<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net TOURISMUS<br />

ITB World Travel Report<br />

hält Türkei für Gewinnerin<br />

Türkei auf der ITB im März 2008<br />

schaftstrends für das erste Quartal des laufenden Jahres<br />

wird bei der ITB Berlin im März vorliegen", teilt Dr. Buck<br />

mit. "Die Reisebranche wird dann genauer wissen, was sie<br />

2009 und danach erwarten darf. Destinationen, die ihre<br />

Marketingstrategien den jüngsten Daten anpassen, werden<br />

diese schwierige Phase sicher besser überstehen." IP / Berlin<br />

Erfolgreiche<br />

EMITT <strong>Istanbul</strong><br />

An der vom 11. bis zum 15. Februar in <strong>Istanbul</strong> durchgeführten größten<br />

türkischen Tourismusmesse nahmen 3.000 Aussteller aus 50 Ländern teil.<br />

Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung der Ausstellerzahl<br />

um die Hälfte. Die in diesem Jahr zum 13. Mal veranstaltete Messe wurde<br />

vom Minister für Kultur und Tourismus Ertugrul Günay eröffnet. Erstmals<br />

wurde die EMITT in diesem Jahr mit einem Partnerland ausgerichtet - die<br />

Wahl fiel dabei auf Syrien.<br />

Zu den vielfältigen Themen der diesjährigen Messe gehörte der besondere<br />

Akzent auf den Gesundheitstourismus. Die Sonderkonferenz am<br />

13. Februar, bei der auf internatonalem Niveau die Spitzen des internationalen<br />

Gesundheits- und Tourismussektors zusammentrafen, fand breites<br />

Echo in den türkischen Medien.<br />

Wichtigste Messe des östlichen Mittelmeerraums<br />

Während sich im VIP-Salon der Messe <strong>Istanbul</strong> groß mit seinen Vorbereitungen<br />

auf 2010, dem Jahr in dem <strong>Istanbul</strong> europäische Kulturhauptstadt<br />

ist, präsentierte, fiel in diesem Jahr auch die breite Beteiligung zahlreicher<br />

türkischer Kommunen mit ihren Tourismusprogrammen ins Auge. Das hohe<br />

Interesse an der EMITT wurde insbesondere damit kommentiert, dass angesichts<br />

vieler Unberechenbarkeiten für die bevorstehende Saison der<br />

Tourismussektor im In- und Ausland seine Promotionsaktivitäten steigert.<br />

Der Suche nach neuen Trends, Marketing und Absatzformen sowie Informationen<br />

über die Marktentwicklung zu erhalten, haben die Bedeutung der<br />

Messe insbesondere für den östlichen Mittelmeerraum steigen lassen. IP TR<br />

Neues Tourismus-Paket<br />

in Vorbereitung<br />

Im Ministerium für Kultur und Tourismus werden Vorbereitungen für ein<br />

Maßnahmepaket für den Tourismus getroffen. Während die Rechtsgrundlage<br />

zur Bereitstellung öffentlicher Grundstücke für Tourismusinvestitionen<br />

bereits im Februar bekannt gegeben wurde, konzentrieren sich zurzeit nach<br />

Auskunft des Ministers Ertugrul Günay die Vorbereitungen auf beschäftigungsfördernde<br />

Maßnahmen. Durch eine Verringerung der Sozialversicherungsprämie<br />

und anderer Nebenkosten sollen Hotels außerhalb der Saison<br />

in die Lage versetzt werden, ihr Personal zu halten. Dies kommt einer jahrelangen<br />

Forderung des Sektors entgegen, der darauf hinweist, dass durch die<br />

Personalentlassungen außerhalb der Saison nicht nur soziale Probleme für<br />

die Mitarbeiter auftreten, sondern auch qualifizierte Kräfte verloren gehen.<br />

In einem Interview mit dem Fachorgan Turizm’de Bu Sabah verwies<br />

Günay im Hinblick auf Forderungen nach einer weiteren Senkung der<br />

Mehrwertsteuer auf touristische Leistungen auf die Senkung des Vorjahrs.<br />

Auch werde mit dem Finanzministerium daran gearbeitet, Spielräume für<br />

Subventionen und Investitionsförderung auszuloten. IP TR<br />

Bestes Hotel <strong>Istanbul</strong>s<br />

Den diesjährigen Wettbewerb “Trip Advisor - Travellers’ choice” <strong>Istanbul</strong><br />

von Expedia gewann das Sirkeci Konak Hotel. Grundlage des Wettbewerbs<br />

sind Besucherkommentare auf der Webseite von Expedia. Bei der Auswertung<br />

dieser Kommentare - insbesondere auch unter dem Gesichtspunkt der<br />

Servicequalität - erreichte das Sirkeci Konak Hotel einen Wert von 4,85 von<br />

5 Punkten. Im vergangenen Jahr ging der Preis an das Four Seasons <strong>Istanbul</strong>.<br />

Dementsprechend rechnet es sich das Sirkeci Konak Hotel als großen<br />

Erfolg an, als Boutique-Hotel im Wettbewerb mit den großen 5-Sterne<br />

Hotels bestanden zu haben. IP TR<br />

Zusammenarbeit mit Syrien<br />

Während der Tourismusmesse EMITT unterzeichnete der türkische Minister<br />

für Kultur und Tourismus Günay und sein syrischer Kollege Agha al<br />

Kalaa ein auf den Zeitraum 2009-2011 gerichtetes Kooperationsabkommen.<br />

Im Zentrum stehen insbesondere die Zusammenarbeit bei Verkehr und<br />

Marketing sowie in der Tourismusausbildung. Angesichts historischer Verbindungen<br />

birgt die Zusammenarbeit hohes Potenzial für den Kulturtourismus.<br />

IP TR


26<br />

Ein leises, tragisch-komisches Familiendrama:<br />

Yesim Ustaoglus Pandoras Box<br />

Regisseurin Yesim Ustaoglu erzählt die Ge-schichte einer an<br />

Alzheimer erkrankten alten Frau, die allein in einem Dorf am<br />

Schwarzen Meer lebt. Eines Tages verschwindet sie, und ihre<br />

Kinder kommen aus dem fernen <strong>Istanbul</strong>, um ihre vermisste<br />

Mutter in den Bergen zu suchen und nach <strong>Istanbul</strong> zu bringen.<br />

Gefangen in ihrem eigenen misslungenem Leben, sieht sich<br />

aber keiner von ihnen der Aufgabe gewachsen, die resolute alte<br />

Frau zu betreuen. Das Familiendrama ist, trotz des dramatischen<br />

Inhalts, kein pessimistischer Film. Denn ihr Enkel scheint<br />

sie zu verstehen.<br />

Wild und eindringlich durch die Geschichte<br />

der türkischen Linken: Murat Uyurkulak- Zorn<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net KULTUR<br />

Das Erstlingswerk des 1972 in<br />

Aydin geborenen Journalisten<br />

Murat Uyurkulak ist eine literarische<br />

Sensation, in dem in osmanischer<br />

Erzähltradition wild<br />

und mit ständig wechselnden<br />

Handlungsebenen die Geschichte<br />

der Linken in der Türkei<br />

seit den 50er Jahren beschrieben<br />

wird. Eindringlich vergegenwärtigt<br />

er den repressiven<br />

Staatsapparat auf der einen und<br />

den Hass und Zorn auf eben<br />

diesen Staat auf der anderen<br />

Seite auf herausragende Weise.<br />

Orient Expressions: türkische Filmmusik aus<br />

den 60er Jahre elektronisch neu verpackt<br />

Das neue Album des Trios<br />

Orient Expressions ist eine Hommage<br />

an die Musik des goldenen<br />

Zeitalters des türkischen Kinos in<br />

den 60er Jahren. Untermalt<br />

mit extravaganten elektronischen<br />

Klängen geht die Musik sowohl dem<br />

Liebhaber der elektronischen Musik, als auch dem der türkischen<br />

Volksmusik sofort ins Ohr.<br />

Wände an den Wänden<br />

im Do¤ançay Museum<br />

Ein unscheinbares Haus in einer Seitenstraße der Istiklal in <strong>Istanbul</strong><br />

beherbert das erste zeitgenössische Museum der Stadt, das Dogancay-<br />

Museum. Burhan Dogancay ist besonders bekannt für seine Gemälde<br />

und Fotografien von Wänden.<br />

In einer kleinen Gasse in dem<br />

<strong>Istanbul</strong>er Stadtteil Beyoglu, zwischen<br />

abgerissenen Häusern,<br />

Obsthändlern und Nachtclubs fällt<br />

der kleine Banner an dem frisch renovierten<br />

gelben Haus gar nicht auf.<br />

Doch ein genauerer Blick lohnt<br />

sich. In der Balo-Sokak, die von der<br />

Istiklal zur Tarlabasi hinunterführt,<br />

befindet sich nämlich das 2004 gegründete,<br />

erste zeitgenössische Museum<br />

der Türkei, das nur einem einzigen<br />

Künstler gewidmet ist.<br />

Burhan Cahit Do¤ançay wurde<br />

1929 in <strong>Istanbul</strong> geboren und lebt seit<br />

40 Jahren in New York und <strong>Istanbul</strong>.<br />

Der Künstler träumte lange Zeit<br />

davon, seine Werke in einem Muse-<br />

um in seiner Heimatstadt zu sammeln.<br />

Da es jedoch in <strong>Istanbul</strong> kein<br />

Museum für zeitgenössische Kunst<br />

gab, dem er seine Werke hätte schenken<br />

können, blieb ihm nichts anderes<br />

übrig, als selbst so ein Museum zu<br />

eröffnen. Doch nicht nur ein Museum<br />

sollte es sein, sondern vielmehr auch<br />

eine Schule. Und so beherbergt das<br />

Museum heute auch ein Studio, in<br />

dem Do¤ançay Kunstunterricht für<br />

Kinder erteilt.<br />

Gleichzeitig<br />

Museum und Schule<br />

In Sachen Kunst wurde Do¤ançay<br />

schon früh von seinem Vater, dem<br />

türkischen Maler Adil Do¤ançay, sowie<br />

dem Maler Arif Kaptan ausgebildet.<br />

Nach Abschluss seines Studiums<br />

der Rechtswissenschaften an der<br />

Universität Ankara ging er Anfang<br />

der 50er Jahre nach Paris, um an der<br />

Université de Paris zu promovieren<br />

und nebenbei an der Académie de la<br />

Grande Chaumière Kunst zu studieren.<br />

Nach einer kurzen Karriere im<br />

diplomatischen Dienst, die ihn 1962<br />

nach New York brachte, beschloss<br />

Do¤ançay 1964, sich in New York niederzulassen<br />

und sich voll und ganz<br />

der Kunst zuzuwenden. Mittlerweile<br />

pendelt der Künstler zwischen New<br />

York, seiner Heimatstadt <strong>Istanbul</strong><br />

und Turgutreis im Süden der Türkei.<br />

Einflüsse durch Reisen<br />

Sein Werk besteht aus Gemälden,<br />

Skulpturen, Fotos, Grafiken, Ze-<br />

Das Dogancay Museum im <strong>Istanbul</strong>er Stadtviertel Beyoglu beherbergt ausschließlich Werke der<br />

Dogancay Familie selbst. Die vielfältigen Skulpturen, Fotografien und Gemälde von Burhan Dogancay<br />

und seinem Vater Aydin sind auf drei kleinen Stockwerken untergebracht.<br />

ichnungen und Aubusson-Wandteppichen.<br />

Die Einflüsse seiner Reisen<br />

durch über 113 Länder fließen oft in<br />

seine Werken ein. Wände haben eine<br />

besondere Wirkung auf den Künstler.<br />

Einen Rundgang durch das dreistöckige<br />

Museum beginnt man am<br />

besten im dritten Stock. Dort sind Bilder<br />

des Künstlers ausgestellt, die<br />

während seiner Studienjahre entstanden<br />

sind, sowie Werke von Dogançays<br />

Vater Adil, der ebenfalls Maler<br />

ist. Das Museum führt chronologisch<br />

durch die Entwicklung seiner<br />

Werke. Im zweiten Stock sind seine<br />

neueren Arbeiten zu sehen. Im ersten<br />

Stock gibt es seit Oktober ein kleines<br />

Café mit dem Namen „Turkish Delight“,<br />

in dem nur türkischer Kaffee,<br />

Tee und „Lokum“ serviert werden.<br />

Anna Esser / <strong>Istanbul</strong>


Das 7. Internationale Frauen-<br />

Wanderfilmfestival "Filmmor" findet<br />

in diesem Jahr zwischen dem 09. und<br />

18. März in <strong>Istanbul</strong> statt. Weitere<br />

Stationen der Filme sind Manisa (20.,<br />

21.3), fianl›urfa (5., 6.4.)und Trabzon<br />

Filmmor Frauen<br />

Film Festival<br />

Mit sich selbst im Reinen<br />

(11., 12.4.). Im Rahmen des Festivals<br />

werden Dokumentarfilme, Kurz- und<br />

Spielfilme, die unter der Regie von<br />

Frauen entstanden sind, gezeigt.<br />

Thema des diesjährigen Festivals ist<br />

“Der Körper”. Des Weiteren werden<br />

KULTUR<br />

Workshops und Gesprächsrunden<br />

mit Regisseurinnen und eine<br />

Konferent zu dem Thema “Körper<br />

und Sexismus im Kino” veranstaltet.<br />

Anna Esser / <strong>Istanbul</strong><br />

Europäisches Jazzfestival<br />

in Izmir<br />

Bereits zum 16. Mal findet in Izmir das „Europäische<br />

Jazzfestival“ statt. Vom 2. bis 13. März haben Jazzfans die<br />

Möglichkeit, an der Küstenstadt Jazzgrößen von Dee Dee<br />

Bridgewater und der <strong>Istanbul</strong> Superband bis zum Ulrich<br />

Drechsler Trio zu lauschen. Das Festival wurde von der IK-<br />

SEV - Stiftung für Kunst und Ausbildung Izmir in Zusammenarbeit<br />

mit dem Goethe Institut, dem französischen Kulturzentrum,<br />

dem Griechischen Konsulat, dem Österreichischen<br />

Kulturforum und dem Italienischen Konsulat organisiert.<br />

Zwei Ausstellungen, ein Seminar, zwei Workshops runden<br />

das Festival ab. IP KR<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Das Ankara Film<br />

Festival wird 20 Jahre<br />

Unterstützung<br />

für Theaterprojekte<br />

27<br />

Vom 12. bis 22. März findet in diesem Jahr das Ankara Film Festival<br />

statt. Kinobegeisterte aus dem ganzen Land sind dabei, wenn nun schon<br />

zum 20. Mal Dokumentar-, Kurz- und Spielfilme von Regisseuren aus der<br />

Türkei und Europa gezeigt werden. Auch in diesem Jahr werden die besten<br />

Filme in mehreren Kategorien ausgezeichnet. Das Festival, wird am 12.<br />

März von den bekannten Theaterschauspielern Demet Akba¤ und Güven<br />

K›raç eröffnet. Die Filme des Festivals werden in Kinosaelen K?z?lay<br />

Büyülüfener und im Kinosaal des zeitgenossischen Kunstzentrums der<br />

Stadtverwaltung Çankaya gezeigt. IP KR<br />

Viel Unterstützung erhielten Theaterregisseure für Projekte an<br />

kleineren Privatbühnen vom Kultur- und Tourismusministerium während<br />

der Saison 2008/2009. Insgesamt 2.005.000 Türkische Lira wurden in verschiedene<br />

kleine, private Theaterprojekte investiert, erklärte der Kulturund<br />

Tourismusminister der Türkei, Ertu¤rul Günay. „Das bedeutet eine<br />

Steigerung der finanziellen Unterstützung für kleine Bühnen von 67% im<br />

Vergleich zum Vorjahr”, so Günay. Damit wurden in der letzten Saison insgesamt<br />

247 private Theater und 288 Projekte gefördert. Auch in diesem<br />

Jahr soll die Förderung noch gesteigert werden. Genaue Zahlen wurden<br />

aber bisher vom Kulturministerium nicht bekannt gegeben. IP KR<br />

Musikalische Probebühne<br />

für junge Talente<br />

Seit 14 Jahren sind die Toborg Roxy<br />

Musik Tage (Tuborg Roxy Müzik Günleri)<br />

nun schon ein Sprungbrett für so manches<br />

junges Musiktalent. Vom 4. März bis 13.<br />

April können sich junge Musiker für den<br />

Wettbewerb anmelden, am 18. Mai wird<br />

die Jury den Sieger bekannt geben. Viele<br />

ehemalige Gewinner des Wettbewerbs<br />

sind mittlerweile feste Größen in der<br />

türkischen Musiklandschaft wie beispielsweise<br />

Kurban, Gevende oder der Rocker<br />

Hayko Cepkin. Neben dem Wettbewerb<br />

stehen auch zahlreiche Workshops auf<br />

dem Programm. IP KR<br />

Dokumentation über Hrant<br />

Dink in der Bilgi Universität<br />

Der Dokumentarfilm "Die Mordakte Hrant Dink" von Simone Sitte und<br />

Osman Okkan beschäftigt sich mit dem Schicksal des türkisch-armenischen<br />

Journalisten Hrant Dink, der 2007 in <strong>Istanbul</strong> auf offener Strasse<br />

erschossen wurde, weil er sich für Demokratie und Menschenrechte einsetzte.<br />

Der Film belegt die Verwicklungen von türkischen Militärs und<br />

Polizisten in diesen Mordfall. Er wird am 20. März um 16.00 Uhr in der Bilgi<br />

Universität <strong>Istanbul</strong> gezeigt. IP KR<br />

Zeitgenössische Kunst aus der<br />

Türkei bei Sotherby's<br />

Zum ersten Mal wurde im März in dem bekannten Auktionshaus<br />

Sotherby's in London Werke bekannter zeitgenössischer Künstler aus der<br />

Türkei versteigert. Unter den zu verkaufenden Stücken waren unter<br />

anderem Werke von Bernev Alpogan, Bedri Baykam und Çi¤dem Simavi.<br />

Das teuerste Werk, ein Gemälde des bekannten zeitgenössischen Künstlers<br />

Mübin Orhon, wurde für 193.250 Sterlin verkauft. IP KR


28<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net WEGWEISER<br />

A¤va: Eine Oase der Natur<br />

Nur 100 km von <strong>Istanbul</strong> entfernt liegt ein kleines Paradies: das kleine Fischerdorf A¤va<br />

an der Schwarzmeerküste ist perfekt für einen entspannenden Wochenendausflug.<br />

Lange Sandstrände, leise dahinfließende, grün eingesäumte Flüsschen, Hängematten auf den Terassen der kleinen Gästehäuser und Hotels und vor allem die<br />

absolute Ruhe in mitten einer fast unberührten Natur lassen den Besucher allen Stress der Großstadt vergessen.<br />

Eine holperige Straße schlängelt sich Kurve<br />

um Kurve zwischen den Wäldern hindurch,<br />

durch kleine Dörfer, in denen die Zeit stehen<br />

geblieben zu sein scheint. Kuhherden versperren<br />

die Weiterfahrt, Hühner flattern gackernd<br />

an den Straßenrand. Die Straße geht bergab, eine<br />

grüne Oase erwartet einen am Fuß des Hügels.<br />

Rechts und links der schlaglöcherigen<br />

Straße tauchen kleine Boutique-Hotels auf,<br />

junge Männer in T-Shirt wedeln mit Prospekten<br />

dem Besucher einen Willkommensgruß zu. Das<br />

typisch türkische Dörfchen mit seinen zusammengezimmerten<br />

Häusern, Großfamilien auf<br />

Traktoren und streunenden Hunden ist auf den<br />

ersten Blick nichts Besonderes. Aber dann<br />

schimmert etwas Grünes zwischen den kleinen<br />

Häusern, ein kleiner Fluss schlängelt sich durch<br />

den Ort. Erst, wenn man zu Fuß an das Ufer des<br />

Flusses läuft, erkennt man, warum das Dorf<br />

A¤va in fiile im Nordosten von <strong>Istanbul</strong> an der<br />

Schwarzmeerküste so bekannt ist.<br />

Quakkonzerte und sonst nichts<br />

An den Ufern des grünen Göksu Flusses<br />

zwischen Bäumen und Schilfsträuchern begrüßt<br />

einen das Schnattern der Enten, Frösche<br />

stimmen immerzu ein neues Quackkonzert an,<br />

eine Ruhe breitet sich aus, die den Großstadtrummel<br />

vergessen lässt. Nur 110 km nordwestlich<br />

von <strong>Istanbul</strong> liegt der kleine Ferienort<br />

A¤va, der sich zwischen den Flüssen Göksu und<br />

Yeflilçay ausdehnt, die hier ins Schwarzen Meer<br />

fließen. Der Name "A¤va" kommt aus dem Lateinischen<br />

Aqua und bedeutet "Wasser". Kleine<br />

bunte Kanus schaukeln darin, heimelige Resta-<br />

urants direkt am Ufer laden zum Mittagessen<br />

ein. Die vielen Ferienanlangen reihen sich in<br />

die Natur ein, die Holzbungalows am Ufer scheinen<br />

ihren perfekten Platz gefunden zu haben.<br />

Dazu gibt es traumhafte Strände und eine üppige<br />

Vegetation, die gerade im Frühling eindrucksvoll<br />

ist.<br />

Gerade im Frühling eindrucksvoll<br />

Der Ort war lange Zeit nur Wenigen als<br />

Ausflugsziel bekannt. Doch seit vor einigen Jahren<br />

die Serie „Bir <strong>Istanbul</strong> masali“ hier gedreht<br />

wurde, hat sich das geändert. Berna fientürk<br />

runzelt die Stirn, wenn sie davon erzählt. Seitdem,<br />

erzählt die Besitzerin des Gästehauses<br />

Greenline, habe sich einiges geändert in A¤va.<br />

Sie klagt über die Touristen, die die <strong>Istanbul</strong>er<br />

Vergnügungsmanier nach A¤va holen wollen.<br />

„Aber ich habe einen Dickschädel und mache<br />

aus meinem Haus kein Vergnügungszentrum!“<br />

Und das ist auch gut so. Das Gästehaus, dass sie<br />

seit 10 Jahren betreibt, ist eine Oase der Ruhe,<br />

man fühlt sich ein wenig wie zu Besuch in<br />

Frankreich. Das urige Restaurant mit einem<br />

kleinen Kamin in der Mitte, der gepflegte Garten<br />

mit den vielen Froschstatuen und die Te-<br />

rasse am Ufer lassen einen das laute <strong>Istanbul</strong><br />

vollständig vergessen.<br />

2500 Menschen leben in A¤va, die Einwohnerzahl<br />

steigt im Sommer aber bis auf 15.000.<br />

Besonders an den Wochenenden in den Sommermonaten<br />

kommen viele <strong>Istanbul</strong>er nach<br />

A¤va, um dem Großstadttrubel zu entfliehen.<br />

Aber auch im Winter oder vielleicht gerade<br />

dann ist A¤va eine Oase der Ruhe und Erholung.<br />

Die Hotels sind nicht überfüllt, scheint die<br />

Sonne, so kann man, in Decken eingehüllt, auf<br />

den kleinen Holzstegen seinen Kaffee genießen<br />

oder Tretboot fahren, oder man verbringt die<br />

Abende bei einem guten Glas Wein vor dem<br />

Kaminfeuer.<br />

Der perfekte Ort für Wochenende<br />

Langeweile kommt in A¤va nicht auf. Das<br />

klare Flusswasser ist zum Schwimmen und Angeln<br />

ideal. Auch das nur 300 - 500 m weit entfernt<br />

liegende Meer, der 3 km lange Strand mit<br />

unberührten Buchten lädt zum Schwimmen ein.<br />

Auch kann man Tretboot fahren, Paddeln,<br />

Fahrrad fahren oder jagen. Für eine Fahrt auf<br />

den Flüsschen kann man sich Boote mieten.<br />

Romantisch ist eine Bootsfahrt vor allem, wenn<br />

die unzähligen Fischerboote abends zum Fang<br />

aufs Schwarze Meer ausfahren.<br />

Vor allem sind es aber die Lage, die wundervolle<br />

Bucht mit dem kilometerlangen Strand<br />

und die reizvolle Landschaft, die A¤va zwar<br />

nicht mehr zu einem Geheimtipp, so aber doch<br />

zu einem perfekten Ort für einen wunderbaren<br />

Wochenendausflug machen! Anna Esser /<br />

<strong>Istanbul</strong><br />

Greenline Guest House<br />

Yakuplu Sapa¤›<br />

A¤va - ‹stanbul<br />

Tel : +90-(216) 721 84 91<br />

Fax : +90-(216) 721 84 91<br />

Email: info@agvagreenline.com<br />

www.agvagreenline.com<br />

Tranquilla River Lodge<br />

Kurfali Village Goksu Riverside<br />

A¤va - <strong>Istanbul</strong><br />

Tel : +90-(216) 721 73 77<br />

Email: info@tranquilla.com.tr<br />

Picollo Mundo<br />

Kurfalli Koyu Göksu Nehri Kiyisi<br />

A¤va - <strong>Istanbul</strong><br />

Tel: +90-(216) 721 73 79<br />

Fax: +90-(216) 721 73 80<br />

Email: info@piccolomondohotel.com<br />

www.piccolomondohotel.com<br />

Acqua Verde<br />

Kurfall› köyü A¤va / ‹stanbul<br />

Tel : +90-(216) 721 71 43<br />

Fax : +90-(216) 721 71 43<br />

Email : acquaverde@acquaverde.com.tr<br />

www.acquaverde.com.tr


DESIGN<br />

Modern, individuell und angenehm, so beschreibt das<br />

Designerduo Autoban ihre außergewöhnlichen Kreationen.<br />

Spinnenlampen<br />

und Tintenfischlüster<br />

Die beiden Designer Seyhan Özdemir und Sefer<br />

Ça¤lar, die sich kurz Autoban nennen, gelten als Shootingstars<br />

der türkischen Designszene. Wallpaper kürte<br />

das 2003 gegründete Designerduo zu den „Best Young Designers<br />

of the Year 2004“, für das Museums-Restaurant<br />

„Müzedechanga“ in <strong>Istanbul</strong> gewann es den „Wallpaper<br />

Best New Restaurant 2006“-Award. „Damit gehörten wir<br />

mit einem Schlag zu den fünf besten jungen Designern<br />

weltweit“, erzählt Özdemir lächelnd.<br />

Wie der Name sagt, steht Autoban für „Freiheit“. Mit<br />

Eigensinn, freiheitlichem Geist und alltagstauglichen Objekten<br />

erobert das Duo ganze Kontinente.<br />

„Wir haben nach einem Namen gesucht,<br />

der international klingt. Autoban<br />

steht für Geschwindigkeit<br />

und Freiheit, das gefiel<br />

uns“, erklärt die junge<br />

Designerin.<br />

Auch ihre Kreationen<br />

zeugen von Freiheit. Die beiden<br />

Designer glauben an die gestalterische<br />

Kraft, die modernes<br />

Design haben kann,<br />

wenn eine Spur von Emotionalität<br />

hinzu gemischt wird.<br />

Jedes einzelne Produkt von Autoban hat<br />

einen bestimmten Charakter oder erzählt eine Geschichte.<br />

Der Ausgangspunkt liegt jedoch immer im Material und<br />

in seinen Möglichkeiten.<br />

Tradition und Moderne<br />

Die Entwürfe basieren auf Ideen, die aus der Natur<br />

oder dem täglichen Leben stammen. So hat sich das Duo<br />

für die roten eisernen Tischbeine eines ihrer Tische von<br />

einer örtlichen Werft inspirieren lassen, denn wenn man<br />

genau hinschaut, ahmen sie die großen Baukräne nach.<br />

Das Ergebnis ist ein Tisch - aber auch eine Skulptur, wenn<br />

man will.<br />

Seyhan Özdemir und Sefer Ça¤lar verwendet viele lokale<br />

Materialien wie Holz, Glas, Eisen und verarbeitet sie<br />

nach den Möglichkeiten örtlicher Handwerkskunst, die<br />

man hier in <strong>Istanbul</strong> überall finden kann. Gerade die tra-<br />

Autoban Gallerie<br />

Meflrutiyet Caddesi 64/A 118<br />

Beyo¤lu-<strong>Istanbul</strong><br />

Tel: +90 (212) 252 67 97<br />

www.autoban212.com<br />

ditionellen Materialien haben einen hohen Wert für sie,<br />

weil sie beständiger und nachhaltiger sind. „Wir schaffen<br />

neue und moderne Objekte mit bewährtem Hintergrund.“<br />

So wie sich Tradition und Handwerk in der Auswahl<br />

der Materialien wiederspiegeln, so fließt auch ihre Herkunft<br />

in die Objekte mit ein. Seyhan Özdemir steht auf<br />

dem kleinen Balkon ihres Büros im <strong>Istanbul</strong>er Stadtviertel<br />

Beyo¤lu und blickt zum Goldenen Horn. „Unsere Wurzeln<br />

sind spürbar, aber eher auf indirekte Art, wenn wir zum<br />

Beispiel auf regionale Materialien und traditionelle Handwerkskunst<br />

zurückgreifen. Oder indem wir geometrisch<br />

inspirierte Formen einsetzen, wie zum Beispiel<br />

beim Wandteiler in unserem<br />

Museumsrestaurant „Müzedechanga“,<br />

oder die Tradition der osmanischen<br />

Tulpe als abstrahierte<br />

Form in der Lampe<br />

„Tulip“ aufleben lassen.“<br />

International<br />

auf der Überholspur<br />

Inzwischen haben sie in<br />

ihrem Viertel einen eigenen<br />

Showroom eröffnet, in dem<br />

ihr Studio „Autoban“ neben fabelhaften<br />

Interpretationen von Möbel-Klassikern der dreißiger und<br />

vierziger Jahre ein umwerfend cooles Möbeldesign<br />

präsentiert. Mit ihrem Möbeldesign gehen sie international<br />

auf die Überholspur. Anna Esser / <strong>Istanbul</strong><br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

29


30<br />

Tanzbar und<br />

folkloristisch:<br />

Orient Expressions<br />

Am 26. März gibt das<br />

experimentierfreudige Trio<br />

Orient Expressions im<br />

Ghetto in <strong>Istanbul</strong> ein<br />

Konzert. Dabei werden sie<br />

wieder einmal beweisen,<br />

was man mit türkischer<br />

Folklore so alles anfangen<br />

kann und nach ihren<br />

Maßstäben türkischen und<br />

kurdischen Folk so aufpolieren,<br />

dass er tanzbar<br />

wird.<br />

Szenische<br />

Lesung über das<br />

Witwendasein<br />

Einer der meistgespielten<br />

deutschen Theaterautoren<br />

wird am 15. März<br />

mit einer szenischen Lesung<br />

im Garajistanbul zugegen<br />

sein. Fitzgerald Kusz<br />

erzählt in komischen, grotesken,<br />

aber auch tragischen<br />

Szenen von den<br />

Freuden und Leiden des<br />

Witwendaseins.<br />

Musik zum<br />

Weltfrauentag im<br />

Kapal› Çarfl›<br />

Zum Weltfrauentag am<br />

8. März wird der bekannte<br />

Pianist Tuluyhan Ugurlu<br />

zwei Konzerte im Großen<br />

Basar in <strong>Istanbul</strong> geben.<br />

Während der Konzerte<br />

werden mehr als 100<br />

Geschichten von Frauen,<br />

von Kleopatra bis Latife<br />

Hanim erzählt.<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net VERANSTALTUNGEN<br />

AUSSTELLUNG<br />

Ankara<br />

TAN ORAL - KARIKATUREN<br />

Datum: bis 22.03.2009<br />

Ort: Nezih Danyal Karikatür<br />

Vakfı Galerisi<br />

Zeit: 10:00 - 19:00<br />

Tel: +90 (312) 229 84 83<br />

NUR TARıM -SCULPTURE<br />

Datum: 13.03 - 24.04.2009<br />

Ort: Galeri Nev<br />

Zeit: 10:00 - 19:00<br />

Tel: +90 (312) 437 93 90<br />

<strong>Istanbul</strong><br />

„LOB AN DEN SCHATTEN“<br />

Datum: 22.01. - 06.05.2009<br />

Ort: <strong>Istanbul</strong> Modern<br />

Zeit: 10:00 - 18:00<br />

Tel: +90 (212) 334 73 00<br />

www.istanbulmodern.org<br />

MEREDITH DITTMAR<br />

Datum: 05-29,3.2009<br />

Ort: Milk Gallery<br />

Zeit: 12:00 - 19:00<br />

Tel: +90 (532) 564 87 66<br />

Izmir<br />

ORTSZEIT / LOCAL TIME<br />

FOTOGRAFIEN VON STEFAN<br />

KOPPELKAMM<br />

Die Ausstellung besteht<br />

aus 30 Plakaten, die ausgewählte<br />

Schwarzweiß-<br />

Fotografien aus dem Projekt<br />

„Ortszeit / Local Time“ des<br />

Berliner Fotografen und<br />

Grafikdesigners Stefan Koppelkamm<br />

zeigen.<br />

Datum: 19.02. - 20.03.2009<br />

Ort: Goethe-Institut Izmir<br />

Zeit: 10:00 - 18:00<br />

Ort: Goethe-Institut Izmir<br />

Tel: +90 (232) 489 56 87<br />

www.goethe.de/izmir<br />

spo@izmir.goethe.org<br />

DER DEKOR-DER ENTWURF-<br />

DIE SKIZZE<br />

Datum: 27.03-10.04.2009<br />

Ort: Izmir Sanat Galerie<br />

Kültürpark 26 A¤ustos Kapısı<br />

‹zmir<br />

Zeit: 09:00 - 20:00<br />

Tel: +90 (232) 483 56 52<br />

www.izmirsanat.org.tr<br />

EVENT<br />

Ankara<br />

DAS JUGENDSTÜCK “KAZANDIK”<br />

-WIR HABEN GEWONNEN-<br />

Am 20. April 2009 wird das<br />

Stück "Kazandik" vom Tiyatro<br />

Tempo in Ankara uraufgeführt.<br />

Autorin: Anja Tuckermann<br />

Direktors: Bülent Acar -<br />

Haluk Yüce<br />

Musik: Nedim Y›ld›z<br />

Dramaturg: Bülent Acar-<br />

Hasan Özsoy<br />

Zeit: 19:00<br />

Ort: ODTÜ Kulturzentrum<br />

Tel: +90 (312) 419 52 83<br />

www.goethe.de/ankara<br />

Mirkelam ist einer der bekanntesten Musiker der modernen türkischen Popmusik. Am 27. März in<br />

der Beyo¤lu Hayal Kahvesi wird er seine meist geliebten Lieder vortragen. Auf die Fans wartet<br />

auch eine Überraschung. Für das Konzert hat er ein ganz besonderes Repertuar vorbereitet.<br />

<strong>Istanbul</strong><br />

ALLIANCE OF CIVILIZATIONS<br />

Datum: 06-07.04.2009<br />

Ort: The Ç›ra¤an Palace<br />

Kempinski<br />

www.unaoc.org/<br />

MX GP OF TURKEY<br />

Datum: 11.04-12.04.2009<br />

Ort: Hezarfen Flughafen<br />

Çatalca / <strong>Istanbul</strong><br />

Zeit: 16:00<br />

Tel: +90 (212) 887 15 17<br />

www.mx1istanbul.com<br />

Izmir<br />

WELTETHOS:<br />

GEMEINSAMKEITEN DER<br />

RELIGIONEN (VORTRAG)<br />

Datum: 30-31.03.2009<br />

Ort: Dokuz Eylül Universität<br />

spo@izmir.goethe.org<br />

KINO<br />

<strong>Istanbul</strong><br />

OBERHAUSEN ON TOUR<br />

In Zusammenarbeit<br />

mit Internationale Kurzfilmtage<br />

Oberhausen und Pera<br />

Museum.<br />

Datum: 20.03-22.03.2009<br />

Ort: Pera Museum<br />

Meflrutiyet Cad. No: 65<br />

Tepebafl› - Beyo¤lu<br />

Tel: +90 (212) 249 20 09<br />

www.goethe.de/istanbul<br />

20.03.2009<br />

16:00 - Best of International<br />

Competition (86'30'')<br />

19:00 - Best of German<br />

Competition (82'30'')<br />

21.03.2009<br />

14:00 - Best of International<br />

Competition (86'30'')<br />

16:00 - Best of Film and<br />

Video (70')<br />

18:00 - MuVi Award (59'30'')<br />

22.03.2009<br />

14:00 - Best of German<br />

Competition (82'30'')<br />

16:00 - Best of Film and<br />

Video (70')<br />

18:00 - MuVi Award (59'30'')<br />

MUSIK<br />

Ankara<br />

BILKENT<br />

SYMPHONIEORCHESTER<br />

Dirigent: Gürer Aykal Solisten:<br />

Evelina Dobracheva,<br />

Sopran; Vsevolod Grivnov,<br />

Tenor Programm: Bizet:<br />

Carmen; Massenet: Manon,<br />

Werther, Verdi: Rigoletto,<br />

La Traviata, Luisa Miller,<br />

Saygun: Yunus Emre<br />

Datum: 03.04.2009<br />

Ort: Bilkent Konzertsaal<br />

Zeit: 20:00<br />

Tel: +90 (312) 290 22 84<br />

Antalya<br />

NUR YOLDAfi<br />

Datum: 03.04.2009<br />

Ort: Orpheus Pub<br />

Eski Lara Yolu 198 / 2 Bozkan<br />

Petrol Arkası LARA<br />

Zeit: 21:30<br />

www.biletix.com<br />

<strong>Istanbul</strong><br />

AKBANK ODA ORKESTRASI -<br />

STEPHEN KOVACEVICH<br />

(PIYANO)<br />

Datum: 25.03.2009<br />

Ort: Caddebostan<br />

Kültür Merkezi<br />

Uhr: 19:30<br />

www.biletix.com<br />

SELEN GÜLÜN & SIBEL TÜZÜN<br />

JAZZ PROJECT<br />

Datum: 25.03.2009<br />

Ort: Babylon Beyo¤lu<br />

Uhr: 21:30<br />

www.biletix.com<br />

HAYKO CEPKIN - AKUSTIK -<br />

SENFONIK<br />

Datum: 27.03.2009<br />

Ort: Balans Jolly Joker /<br />

Beyo¤lu<br />

Uhr: 21:30<br />

Tel: +90 (212) 249 07 49<br />

www.biletix.com<br />

M‹RKELAM<br />

(KOMPONISTEN UND<br />

INTERPRETEN)<br />

Datum: 27.03.2009<br />

Ort: Beyo¤lu Hayal Kahvesi<br />

Büyük Parmak Kapı Sk.<br />

Afrika Han No:A-B<br />

Uhr: 23:59<br />

Tel: +90 (212) 249 07 49<br />

www.biletix.com<br />

STAATLICHES<br />

SYMPHONIEORCHESTER<br />

ISTANBUL<br />

Dirigent: Alpaslan Ertngealp<br />

Solist: Daniel Grosgurin<br />

(Cello) Programm: E. Lalo,<br />

P.I. Tschaikowsky<br />

Datum: 03.04.2009<br />

Ort: Caddebostan<br />

Kulturzentrum<br />

Uhr: 19:30<br />

Tel: +90 (216) 467 36 00


ESSEN&TRINKEN<br />

Dem Himmel ganz nah<br />

Auf der Terasse des 5. Kat in Beyoglu kann man die Schönheit <strong>Istanbul</strong>s<br />

bei einem guten Frühstücksbruch voll auskosten.<br />

Vom 5. Kat kann man bei gutem Essen einen herrlichen<br />

Ausblick auf den Bosporus genießen.<br />

Mitten in Cihangir fühlt man sich dem<br />

Himmel ein Stück näher und verfällt <strong>Istanbul</strong><br />

noch ein wenig mehr. Von dem Restaurant 5.Kat,<br />

das sich, wie der Name schon sagt, im 5. Stock<br />

eines renovierten Altbaus liegt, hat man einen<br />

fantastischen Blick über die Stadt, von der<br />

ersten Brücke bis zum Goldenen Horn. Aber<br />

nicht nur der Blick, auch das Restaurant mit<br />

angeschlossener Bar auf der Terrasse ist definitiv<br />

einen Besuch wert. Die nicht ganz preisgünstigen<br />

Gerichte aus aller Welt, manchmal wild<br />

zusammengewürfelt, sind hervorragend, kein<br />

Wunder, ist doch die Besitzerin Yasemin Alkaya<br />

schon seit ihrem 7. Lebensjahr begeisterte<br />

Köchin. Doch nicht nur im Sommer ist das 5. Kat<br />

ein Genuss. Mit dem Ausbau eines Wintergartens<br />

auf der Terrasse kann man die Schönheit <strong>Istanbul</strong>s<br />

und einen ihrer gastronomischen Highlights<br />

jetzt das ganze Jahr über auskosten.<br />

Anna Esser/ <strong>Istanbul</strong><br />

5. Kat<br />

So¤anc› Sokak No: 7 Kat 5<br />

Cihangir <strong>Istanbul</strong><br />

Tel: +90-(212) 293 37 74<br />

E-mail: info@5kat.com<br />

www.5kat.com<br />

Nr.2 | Februar/März 2009<br />

istanbulpost.net<br />

Zwar steht zu Hause nicht jeden<br />

Tag Tscherkessen-Huhn und hausgemachte<br />

Desserts auf dem Tisch, aber<br />

in dem 1996 eröffneten Restaurant<br />

F›cc›n in Beyo¤lu hat man das Gefühl,<br />

als könnte es immer so sein. Das<br />

schlichte, aber gemütliche Restaurant<br />

ist bekannt für seine tscherkessischen<br />

Spezialitäten und hier vor allem<br />

für das fantastische Tscherkessen-Huhn,<br />

das man unbedingt<br />

probieren sollte. Auch die hausgemachten<br />

Nachspeisen und Böreks<br />

sind ausgezeichnet. Für die Zubereitung<br />

der traditionellen Speisen<br />

31<br />

Ein bisschen wie zu Hause<br />

werden hauptsächlich Bionahrungsmittel<br />

verwendet. Schon um sieben<br />

Uhr morgens öffnet das F›cc›n seine<br />

Türen, um mit dem Duft von frischem<br />

Gebäck und Börek aus seiner Backstube<br />

den Tag und seine Gäste zu begrüßen.<br />

Anna Esser/ <strong>Istanbul</strong><br />

Ficc›n<br />

13 Kallavi Sokak, 7/1<br />

Beyo¤lu <strong>Istanbul</strong><br />

Tel: +90 (212) 293 37 86<br />

245 48 58<br />

E-mail: fccn@ficcin.com<br />

www.ficcin.com

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