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Ärzteblatt Mai 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern

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ÄRZTEBLATT<br />

5/<strong>2010</strong><br />

MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />

Es tut sich was<br />

Das Post-Polio-Syndrom<br />

Als Missionsärztin in Assuan/Oberägypten


Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Es tut sich was 148<br />

Wissenschaft und Forschung<br />

Das Post-Polio-Syndrom 150<br />

Aus der Kammer<br />

Weiterbildungsordnung und ihre Änderungen –<br />

Wo können Sie diese nachlesen? 154<br />

Recht<br />

Aus der Praxis der<br />

Norddeutschen Schlichtungsstelle 155<br />

Fortbildung<br />

19. Seminar- und Fortbildungswoche 159<br />

Was wissen Sie über Umweltmedizin? 160<br />

Veranstaltungen und Kongresse<br />

Impfkurse in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 160<br />

Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 160<br />

Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 161<br />

Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen 163<br />

Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

Öffentliche Ausschreibung 165<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Geschichtliches<br />

Als Missionsärztin in Assuan/Oberägypten 166<br />

Service<br />

Ärzte für Herzgruppen gesucht 167<br />

Orthopäden, Chirurgen und Anästhesisten<br />

gesucht! 167<br />

Aktualisiertes Verzeichnis der Rehabilitations-<br />

wissenschaftler erschienen 168<br />

medfund – Wege zur alternativen Finanzierung 168<br />

Buchvorstellungen<br />

Für Sie gelesen 169<br />

Kulturecke<br />

Casino Royale 172<br />

Theaterinformationen 173<br />

Personalien<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Neumann zum<br />

75. Geburtstag 174<br />

Wir beglückwünschen 175<br />

Impressum 175<br />

Seite 147


LEITARTIKEL<br />

Es tut sich was<br />

Eine Zeit lang sah es so aus, als würde unser Kollege und<br />

Gesundheitsminister Dr. med. Philipp Rösler zwar schöne<br />

Pläne haben, aber nichts tun. Über viele Jahre waren wir<br />

von der dienstältesten Gesundheitsministerin der Bundesrepublik<br />

zahlreiche gesundheitspolitische Schnellschüsse<br />

gewohnt, die meist sofort erneuten Reformbedarf auslösten.<br />

Wollen wir einfach mal annehmen, daß sich Minister<br />

Rösler überlegtes Handeln auf die Fahnen geschrieben hat<br />

und vielleicht auch etwas mehr Zeit braucht, um das Erbe zu<br />

ordnen.<br />

Vom 11. bis 14. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> findet in Dresden der 113. Deutsche<br />

Ärztetag statt. Mit den Delegierten blickt die gesamte<br />

deutsche Öffentlichkeit gespannt auf den ersten Auftritt<br />

des Ministers und erwartet Ideen zur Lösung der zahlreichen<br />

gesundheitspolitischen Probleme. Kardinalproblem ist<br />

der Widerspruch zwischen den medizinischen Möglichkeiten<br />

und den Ansprüchen der Bürger einerseits sowie den<br />

von der Lohnsumme abhängigen begrenzten Mitteln der<br />

solidarisch finanzierten Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV) andererseits. Planwirtschaftliche Methoden sind zur<br />

Lösung ungeeignet. (Mittlerweile stellt selbst die SPD bereits<br />

den von ihr mit beschlossenen Gesundheitsfond in Frage.)<br />

Ungehemmte Privatisierung und der von der Vorgängerin<br />

oft beschworene Wettbewerb führen letztlich dazu,<br />

daß der Patient als betriebswirtschaftliche Größe betrachtet<br />

wird (was bringt er, was kostet er?) und daß solidarisch finanzierte<br />

Gelder als Profit in die Taschen von Aktionären<br />

fließen. Da erscheinen mir denn doch eine einheitliche<br />

Kopfpauschale (das Krankheitsrisiko ist weitgehend unabhängig<br />

vom Einkommen) und ein weitgehend steuernfinanziertes<br />

Gesundheitswesen (Steuern zahlt man nach dem<br />

Einkommen) solidarischer. Es wäre eine Reform, die den Namen<br />

verdient.<br />

Daß die Arzneimittelkosten ausufern und die Arzneimittelpreise<br />

in Deutschland ein Ärgernis sind, ist allgemein bekannt.<br />

Die bisher eingeführten (dirigistischen) Steuerungsinstrumente<br />

haben sich als weitgehend wirkungslos erwiesen.<br />

Die jüngst beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung<br />

zur Steuerung der Arzneimittelpreise lassen der<br />

Pharmaindustrie einerseits Raum für (echte) Innovationen<br />

und erhalten Arbeitsplätze in diesem weltweit bedeutenden<br />

Wirtschaftszweig. Andererseits sollen durch ein Preismoratorium<br />

und Zwangsrabatte 1,1 Milliarden Euro über<br />

drei Jahre eingespart werden.<br />

Zunehmend bereitet die ärztliche Versorgung in immer<br />

mehr, vor allem ländlichen Gebieten der Bundesrepublik<br />

Sorgen; ein Problem, von dem vor allem unser Bundesland<br />

betroffen ist und daß durch die demographische Entwicklung,<br />

die Altersstruktur der Ärzteschaft und die Bevölkerungskonzentration<br />

im stadtnahen Raum noch verschärft<br />

wird. Der Spitzenverband Bund der GKV stellt eine Überversorgung<br />

in Ballungsräumen und eine Unterversorgung von<br />

strukturschwachen Regionen fest. Aktuell ist die Rede von<br />

ca. 25.000 zuviel zugelassenen Ärzten; dem gegenüber würden<br />

ca. 800 Ärzte im ländlichen Raum fehlen – Zahlen, die<br />

aus ärztlicher Sicht hinterfragt werden müssen.<br />

In der Bedarfsplanung müssen zweifellos neue Wege beschritten<br />

werden. Der Spitzenverband Bund entwickelt in<br />

einem Positionspapier der Gesetzlichen Krankenkassen Vorstellungen,<br />

die von der Herauslösung der spezialisierten fachärztlichen<br />

Versorgung aus dem ambulanten System und die<br />

Anbindung an Krankenhäuser bis hin zur Bildung von Gesundheitszentren<br />

unter nicht-ärztlicher Leitung, vom Shuttle-<br />

Service für Patienten bis hin zu Sprechtagen in verschiedenen<br />

Orten reichen. Im Abbau der Überversorgung sieht er (wen<br />

Seite 148 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Tagesordnung des 113. Deutschen<br />

Ärztetags in Dresden<br />

Top I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche<br />

Berufspolitik<br />

Referent: Prof. Dr. med. Dr. h. c. J.-D. Hoppe,<br />

Berlin<br />

Top II: Versorgungsforschung<br />

Referenten: Prof. Dr. med. Dr. h. c. P. Scriba,<br />

München<br />

Prof. Dr. rer. nat. Bärbel Kurth, Berlin<br />

Prof. Dr. rer. biol. hum. H.-K. Selbmann,<br />

Tübingen<br />

Top III: (Muster-)Weiterbildungsordnung<br />

Referent: Dr. med. H. H. Koch, München<br />

Top IV: Patientenrechte – Anspruch an Staat und<br />

Gesellschaft<br />

Referenten: Dr. med. F. U. Montgomery,<br />

Hamburg<br />

Dr. med. P. Liese MdEP<br />

Top V: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer<br />

Referent: Prof. Dr. med. C. Fuchs, Berlin<br />

Top VI: Bericht über die Jahresrechnung der<br />

Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr<br />

2008/2009 (01.07.2008-30.06.2009)<br />

Referenten: Prof. Dr. med. C. Fuchs, Berlin<br />

Dr. med. F. B. Ensink, Göttingen<br />

Top VII: Entlastung des Vorstandes der Bundesärztekammer<br />

für das Geschäftsjahr 2008/2009<br />

Top VIII: Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr<br />

<strong>2010</strong>/2011 (01.07.<strong>2010</strong> – 30.06.2011)<br />

Referenten: Prof. Dr. med. C. Fuchs, Berlin<br />

Dr. med. F. B. Ensink, Göttingen<br />

Top IX: Wahl des Tagungsortes für den<br />

115. Deutschen Ärztetag 2012<br />

wundert dies aus Sicht der Kostenträger) ein Einsparvolumen<br />

von fünf Milliarden Euro.<br />

Die CSU hat (wie die anderen Parteien auch) eigene Vorstellung<br />

zur Diskussion gestellt. Danach soll die Versorgung in<br />

Problemregionen durch KV-Eigenpraxen oder auch durch<br />

von den Krankenkassen angestellte Ärzte sichergestellt werden;<br />

Honorarzu- und -abschläge sollen den Niederlassungswillen<br />

der Ärzte steuern; Krankenhäuser sollen in die sektorenübergreifende<br />

Bedarfsplanung einbezogen werden;<br />

MVZ-Zweigstellen und Jobsharing-Praxen sollen helfen.<br />

Gesundheitsminister Röslers Vorschläge zielen auf erleichterte<br />

Studien- und bessere Arbeitsbedingungen für ange-<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

LEITARTIKEL<br />

hende Landärzte. Schließlich hat sich die Gesundheitsministerkonferenz<br />

der Länder schon im Juli 2009 darauf verständigt<br />

die Kompetenz der Länder in der gesundheitlichen<br />

Betreuung zu stärken. So soll der regionale Versorgungsbedarf<br />

entsprechend der Morbidität besser erfaßt werden; ein<br />

Spitzenverband Land der GKV soll in abgestimmten Verträgen<br />

besser auf regionale Besonderheiten reagieren können.<br />

Es liegt auf der Hand, daß diese Probleme nicht ohne ärztlichen<br />

Sachverstand gelöst werden können, nicht gelöst<br />

werden dürfen! Die Selbstverwaltungskörperschaften nehmen<br />

hier eine ganz wichtige Aufgabe wahr.<br />

Deshalb steht auch zu Recht der Auftakt des Ärztetages mit<br />

dem Dialog (früher als Schlagabtausch bezeichnet) zwischen<br />

dem Gesundheitsminister und dem Präsidenten des Ärztetages<br />

im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dem gegenüber<br />

sind die „Mühen der Ebene“ vielleicht weniger<br />

spektakulär, für den ärztlichen Alltag jedoch bedeutsam.<br />

Die Evaluation der Weiterbildung, mehr noch die Novellierung<br />

der Weiterbildungsordnung läßt wegen der sehr differenzierten<br />

Interessenlage eine lebhafte Diskussion erwarten.<br />

Mit dem TOP „Patientenrechte – Anspruch an Staat und<br />

Gesellschaft“ nimmt die Ärzteschaft ihre Aufgaben als Partner<br />

und Anwalt der Patienten wahr.<br />

Angesichts der oben skizzierten Problematik gewinnt die<br />

Versorgungsforschung immer mehr Bedeutung. Sie ist nur<br />

ein Weg, auf dem ärztlicher Sachverstand in die Lösung der<br />

Probleme einfließt. Ich bin sicher: Auch der Dresdner Ärztetag<br />

wird spannend!<br />

Dr. Wilfried Schimanke<br />

Seite 149


WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Das Post-Polio-Syndrom<br />

Peter Brauer<br />

Unter den Ärzten ist das Wissen um die Polio-Encephalo-<br />

Myelitis (PM) als Erkrankung und das Post-Polio-Syndrom<br />

(PPS) als ihre späte Folge besonders im Hinblick auf die einschlägige<br />

Patientenbetreuung bedauerlicherweise mehrheitlich<br />

katastrophal.<br />

Jede Polio-Infektion (PI) ist encephalitisch und hinterläßt<br />

neurogene strukturelle Defekte bei paralytischen wie aparalytischen<br />

Verläufen. Läsionen finden sich neurohistopathologisch<br />

und bei entsprechender Größenordnung auch magnetresonanztomographisch.<br />

Betroffen davon sind das Myelon,<br />

Myelencephalon, Metencephalo, Mesencephalon, Diencephalon<br />

und das Telencephalon in seinen motorischen wie<br />

prämotorischen Anteilen. Der Virusbefall des Myelons erfolgt<br />

nicht obligat. Die emotionalen und intellektuellen Funktionen<br />

sind nicht direkt erfaßt, die sensorischen Funktionen<br />

können teilweise beeinträchtigt sein.<br />

Nur etwa ein Prozent der Infizierten erkranken manifest paralytisch,<br />

etwa ein Prozent aparalytisch, etwa sechs Prozent<br />

abortiv und etwa 92 Prozent bleiben asymptomatisch. Alle<br />

Verlaufsformen erreichen bei erhaltenem oder entsprechend<br />

mehr oder weniger weitgehend wieder hergestelltem funktionellen<br />

Niveau nach einer PI einen klinisch stabilen Zustand<br />

als zeitlich begrenzte Phase. Die Subklinik ist allerdings instabil.<br />

Es handelt sich dabei im spinal motorischen Bereich um<br />

einen neurogenen Remodellierungsvorgang. Restierende gesunde<br />

und vorgeschädigte übernehmen die Funktion zerstörter<br />

Neurone durch Reinervation verwaister Muskeln unter<br />

Bildung motorischer Rieseneinheiten. Sie leisten damit das bis<br />

zu Zehnfache gegenüber dem physiologischen Zustand. Nicht<br />

erfaßte Muskulatur atrophiert. Die kompensierenden Muskeln<br />

hypertrophieren. Im cerebralen Bereich sind Kompensationsvorgänge<br />

in Form von neurogener Sprossung und Neubahnung<br />

zu vermuten. PPS-Symptomatik cerebralen Charakters<br />

legt diese Vermutung nahe. Stark betroffen sind zumeist<br />

verschiedene Stammhirnareale mit wichtigen neuroregulativen<br />

Funktionen wie beispielsweise Hirnaktivierung, Atmung,<br />

Temperatur, Herz-Kreislauf, Schlaf, Schmerz, Gleichgewicht.<br />

Die muskuläre Reinervation ist nicht stabil und unterliegt einem<br />

ständigen Auf- und Abbau von begrenzter Kapazität.<br />

Funktion und Struktur befinden sich auf Dauer kurz unterhalb<br />

oder direkt an ihrer Leistungsgrenze. Durchschnittlich<br />

35 Jahre nach der PM treten bei einem hohen Prozentsatz<br />

der Betroffenen unerwartet, häufig schleichend, seltener<br />

schlagartig neue Symptome auf, die als Tertiärfolgen zu dem<br />

PPS, einer eigenständigen Erkrankung zusammengefaßt werden<br />

und streng von den Polio-<br />

Primär- sowie Polio-Sekundär-Folgen<br />

zu trennen sind. Zu diesem<br />

Kreis gehören mindestens 75 Prozent<br />

der Polio-Überlebenden mit<br />

Folgeparalysen und -paresen, von<br />

den aparalytischen Erkrankungsfällen<br />

sind es etwa 40 %. Abortive<br />

und asymptomatische Infektionsverläufe<br />

sind zu etwa 20 Prozent<br />

betroffen. Das bedeutet für<br />

Deutschland zum gegenwärtigen<br />

Zeitpunkt immer noch eine Zahl<br />

von bis zu 100.000 offensichtlich<br />

Betroffenen. Die Dunkelziffer ist<br />

mit mindestens einer Million anzusetzen.<br />

Nach KOS könnte in der<br />

ärztlichen Praxis jeder 40. Patient<br />

der Geburtsjahrgänge bis 1962<br />

ein PPS haben. Das PPS-Risiko ist<br />

von der Größe und Lokalisation<br />

des poliobedingten Vorschadens<br />

Seite 150 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Kontrollierte Physiotherapie<br />

sowie Stärke und Dauer der funktionellen und strukturellen<br />

Belastung bzw. Überlastung abhängig. Es gibt keine absolute<br />

Risikofreiheit nach einer PI.<br />

Die Symptome dieses Syndroms ähneln oder gleichen denen<br />

der ursprünglichen PM mit ihren Frühfolgen wie auch teilweise<br />

denen einer Vielzahl anderer Erkrankungen. Dazu gehören<br />

am häufigsten:<br />

■ Allgemeine Erschöpfung, oft auch fälschlicherweise als<br />

Müdigkeit bezeichnet.<br />

■ Schmerzen als Muskel-, Gelenk- und nicht selten auch als<br />

Ganzkörperschmerz von gleichbleibender oder wechselnder<br />

Lokalisation und Intensität.<br />

■ Allgemeiner Mangel an Kraft und Ausdauer.<br />

■ Neue Paralysen bzw. Paresen.<br />

■ Neue Muskelatrophien.<br />

■ Respirationsstörungen.<br />

■ Temperaturregulationsstörungen mit besonderer Kälteempfindlichkeit.<br />

■ Gleichgewichtsstörungen mit Sturzneigung peripherer<br />

wie zentraler Genese.<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

■ Schluck- und Sprechstörungen.<br />

■ Kreislaufregulationsstörungen.<br />

■ Haut- und Muskelbrennen mit motorischer Unruhe.<br />

■ Neigung zu Muskelkrämpfen, Myofaszikulationen,<br />

Myofibrillationen, Restless-Leg-Symptomatik.<br />

■ Schlafstörungen.<br />

Die genannten und weitere Symptome können einzeln oder<br />

in unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungen auftreten.<br />

Keines muß zwingend vorhanden sein.<br />

Nicht selten ist eine physische oder psychische Belastungsabhängigkeit<br />

erkennbar, aber nicht Bedingung. Physiologische<br />

Belastung bedeutet in der Regel schon Überforderung. Nach<br />

BRUNO ist Streß auf der Basis neurogener Defekte die zweithäufigste<br />

Ursache für PPS-Symptome.<br />

Über solche Poliomyelitisspätfolgen wurde kasuistisch z. B.<br />

durch CHARCOT bereits 1875 in Frankreich berichtet. Ihre Pathogenese<br />

ist nach wie vor teilweise von hypothetischem Charakter.<br />

Es fehlt an einer umfassenden und allgemein anerkannten<br />

Erklärung ihres Ursachenspektrums. Hier sind die zelluläre<br />

und die molekulare Ebene noch weitgehend unklar. Unbestritten<br />

ist der periphere Teilaspekt, das PPS als Verschleiß des<br />

mangelhaften neuromuskulären Komplexes durch absolute<br />

wie relative Überlastung zu werten. Er kann alle Muskeln im<br />

facialen, oralen, pharyngealen, laryngealen Rumpf- und Extremitätenbereich<br />

betreffen. Dabei ist nach den kausalen Lokalisationspunkten<br />

zwischen peripher- wie zentral-neuropathischen<br />

und sekundär-myopathischen Symptomen zu unterscheiden.<br />

Nach letzterem kann kompensierende Muskulatur auch<br />

direkt in einen Insuffizienzzustand geraten. Allgemeiner Ausgangspunkt<br />

ist die Schädigung oder Zerstörung einer relativ<br />

großen Zahl spinaler Motoneurone durch die Polioviren. Ab<br />

Seite 151


WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

einem Neuronenverlust von 50 Prozent ist der funktionelle<br />

Ausfall nicht mehr kompensierbar und wird klinisch. Das trifft<br />

auf die PM mit ihren Frühfolgen sowie auf das PPS zu. Unter<br />

diesem Gesichtspunkt existiert bei einer unterschwelligen Dekompensation<br />

auch ein subklinisches bzw. klinisch asymptomatisches<br />

PPS. Nicht selten können deswegen im Verlauf subjektive<br />

den objektivierbaren Symptomen vorangehen.<br />

Poliobedingte Schäden des Gehirns mit ihren Auswirkungen<br />

in Form des PPS gewinnen bei in der Literatur zur Genüge<br />

nachgewiesener pathophysiologischer Grundlage zunehmend<br />

an Interesse, um zentrale Symptome regulativer Art auf den<br />

Gebieten von Leistungsbereitschaft, Leistungsfähigkeit, Respiration,<br />

kardiovaskulärer Steuerung, Temperaturregulation,<br />

Schmerzverarbeitung, Gleichgewichtsregulation usw. einer<br />

Erklärung zuzuführen. Auch hier wäre an eine Verschleißdegeneration<br />

der vorgeschädigten Struktur zu denken.<br />

Wenn aus den neuerlichen Symptomen das PPS als Diagnose<br />

gestellt werden soll, sind aus heutiger Sicht nach BRAUER<br />

folgende Kriterien zugrunde zu legen, nach denen es differentialdiagnostisch<br />

in Erwägung zu ziehen ist:<br />

Die Patientin/der Patient setzt sich zwischen einen Türrahmen und drückt<br />

mit beiden Händen gegen den Rahmen, hält die Spannung 8 bis 10 Sekunden<br />

und macht 5 Wiederholungen.<br />

1. Eine frühere Poliomyelitiserkrankung mit oder ohne direkte<br />

klinische Folgen ist aus der Anamnese bekannt oder<br />

durch Befunde gezielter Diagnostik wahrscheinlich.<br />

2. Zwischen dem Zeitpunkt der sicheren oder wahrscheinlichen<br />

Infektion und dem Auftreten neuerlicher postpolioverdächtiger<br />

Beschwerden liegt eine klinisch stabil<br />

erscheinende Phase.<br />

3. Für die nunmehr auftretenden Krankheitserscheinungen<br />

gibt es keine erkennbar andere Ursache.<br />

Wichtigste Grundlage der Diagnostik ist die sorgfältig und<br />

mit Sachkunde erhobene Anamnese. Ihr kommt das Hauptgewicht<br />

bei der spezifischen Differenzierung zu.<br />

Das Erscheinungsbild der Polio-Spätfolgen ist mit der komplexen<br />

Kausalität in seiner Ausprägung nach Art und Stärke<br />

vielfältig und auf den Patienten bezogen sehr individuell.<br />

Das macht auch die uneinheitlichen, teilweise widersprüchlichen<br />

Ergebnisse von medizinischen Studien zu diesem Thema<br />

aus. Trotzdem sind gerade deswegen ihre Aussagen nicht<br />

pauschal in Zweifel zu ziehen. Die Existenz der eigenständigen<br />

Erkrankung PPS gilt als bewiesen und ist auf keinen Fall<br />

in Frage zu stellen.<br />

In einer Aussage von HALSTEAD und GRIMBY stellt sich das<br />

PPS als interdisziplinär-diagnostisches Problem mit hohem<br />

differentialdiagnostischen Aufwand dar:<br />

1. Ein pathognomonischer Test existiert nicht.<br />

2. Die Symptome sind überwiegend subjektiv und sehr allgemein.<br />

3. Es gibt kein eindeutig spezifisches Symptommuster.<br />

4. Die Diagnose ist eine Ausschlußdiagnose.<br />

Praktisch konfrontiert sind damit in erster Linie Allgemeinmediziner,<br />

Internisten, Kardiologen, Anästhesisten/Intensivmediziner,<br />

Orthopäden, Neurologen, Pulmologen und der<br />

Bereich der physikalischen Medizin. Das PPS ist zugleich ein<br />

therapeutisches Problem, denn es gibt keine hinreichend befriedigende<br />

physiotherapeutische und medikamentöse Einflußmöglichkeit.<br />

Kausal handelt es sich um einen neurogenen<br />

Strukturdefekt. Dieser ist als solcher nicht heilbar, sondern<br />

nur eingeschränkt symptomatisch behandelbar. Die<br />

wesentliche Therapie besteht in einer dosierten Be- und Entlastung<br />

des neuromuskulären Systems einschließlich der respiratorischen<br />

Komponente. Das gilt gleichfalls für die kontrollierte<br />

Physiotherapie unter Beachtung ihrer speziellen<br />

Risiken bezüglich des PPS. Nicht vergessen werden darf die<br />

Überlastungsprävention auf psychischem Gebiet.<br />

Bei seiner Gratwanderung zwischen Minder- und Überbeanspruchung<br />

befindet sich der Patient in einem Circulus vitiosus<br />

Seite 152 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


mit zunehmender Behinderung. Damit erfüllt das PPS alle<br />

Bedingungen einer chronischen Erkrankung. Mobilität, funktionelle<br />

Unabhängigkeit und Entlastung sind nicht zuletzt<br />

auch durch technische Hilfsmittel vordringlich prophylaktisch<br />

zu befördern oder zu erhalten. Die Progredienz liegt bei ungefähr<br />

einem Prozent jährlich und kann nach neueren Erkenntnissen<br />

bei vermuteter Altersabhängigkeit unter relativ<br />

extremer Belastung bis zu 17 Prozent (Zitat FRANZ)) betragen,<br />

wobei die Altersabhängigkeit eigentlich als Ausdruck<br />

von Belastungsdauer, Belastungsgröße und Vorschadensgröße<br />

zu werten ist.<br />

Beim Einsatz von Medikamenten wurde bisher kein signifikant<br />

positiver Effekt auf das PPS nachgewiesen. Dagegen<br />

können PPS-Patienten durch eine unkritische Arzneiverordnung<br />

gefährdet werden. Das kann unter anderem bei Betablockern,<br />

Cholesterinsenkern, Myorelaxantien, Narkotika/<br />

Anästhetika, Opiaten und Psychopharmaka der Fall sein. Narkosen<br />

und Operationen stellen für diese Patienten ein besonderes<br />

Risiko dar. Besonders risikobehaftet ist die Atmung.<br />

Die oben genannten Probleme allein schränken häufig ihres<br />

Folgeaufwandes wegen den notwendigen Behandlungsumfang<br />

ein. Erschwerend kommt hinzu, daß bis heute ein mangelhafter<br />

spezifischer Kenntnisstand bei der überwiegenden<br />

Anzahl der Ärzte und Patienten sowie leider auch eine nicht<br />

selten anzutreffende Ignoranz bei der medizinischen einschließlich<br />

der sozialmedizinischen, der sozialen und sozialpolitischen<br />

Betreuung eine adäquate Versorgung der Betroffenen<br />

verhindert, ja darüber hinaus sehr häufig zu Fehldiagnosen,<br />

Fehlbehandlungen und Fehlentscheidungen mit<br />

teilweise fatalen Folgen für die Lebensqualität der PPS-Patienten<br />

führt. Die Probleme des PPS liegen grundsätzlich in<br />

der Sache, werden jedoch leider viel zu häufig zum Nachteil<br />

bzw. Schaden für den Patienten durch interpersonelle Probleme<br />

aus dem Arzt-Patienten-Verhältnis überdeckt.<br />

Das Post-Polio-Syndrom lehrt uns, daß Poliomyelitisinfektion<br />

und Poliomyelitiserkrankung mehr Schäden setzen, als sich<br />

aus ihrem klinischen Erscheinungsbild und dem der Primärfolgen<br />

ableiten läßt. Es ist nicht heilbar, chronisch progredient,<br />

sein Verlauf ist weitgehend schicksalhaft und individuell<br />

sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />

Zur Vertiefung dieser abrißhaften Darstellung muß auf die<br />

zahlreichen einschlägigen Literaturstellen verwiesen werden.<br />

Literatur beim Verfasser:<br />

Dr. med. Peter Brauer<br />

Mitglied im Ärztlichen Beirat der Polio-Selbsthilfe e.V.<br />

Info-Adresse: www.polio-selbsthilfe.de<br />

WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />

Die Poliomyelitis (kurz Polio) gilt seit 2002 als eine ausgemerzte<br />

Krankheit. Diese Einschätzung der WHO wird auf die<br />

Durchimpfungsrate der Weltbevölkerung zurückgeführt. Sie<br />

ist so richtig wie gefährlich: Zum einen ist das Wissen um<br />

diese Krankheit (auch bei vielen Ärzten) geschwunden; zum<br />

anderen existiert die Krankheit weiterhin. Die im vorstehenden<br />

Beitrag aufgezeigten Spätfolgen sind weitgehend<br />

unbekannt.<br />

In die ärztliche Handbibliothek gehören daher;<br />

„Wir können helfen!“ Erstinformationen für Polio-Betroffene,<br />

Ärzte und Therapeuten<br />

Dr. Peter Brauer „Aspekte des Post-Polio-Syndroms“<br />

zu beziehen über (im Buchhandel nicht erhältlich):<br />

POLIO Selbsthilfe e. V. (Herausgeber)<br />

Beratungs- und Geschäftsstelle<br />

Auf den Hüchten 15<br />

33647 Bielefeld<br />

Telefon: (0521) 403535<br />

Telefax: (0521) 1362993<br />

www.polio-selbsthilfe.net<br />

info@polio-selbsthilfe.net<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG Seite 153


AUS DER KAMMER<br />

Weiterbildungsordnung und ihre Änderungen –<br />

Wo können Sie diese nachlesen?<br />

Zur Klarstellung der Bekanntmachungen der Weiterbildungsordnung<br />

der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und<br />

ihrer Änderungen werden nachfolgend die jeweiligen Publikationsquellen<br />

aufgelistet:<br />

Die Weiterbildungsordnung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

vom 20.06.2005, in Kraft getreten<br />

am 04.07.2005, (i. F. Weiterbildungsordnung) wurde veröffentlicht<br />

■ im Sonderheft als Beilage zum <strong>Ärzteblatt</strong> 7/2005,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 11.07.2005,<br />

Nr. 30, Seite 917,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />

Nr. 48, Seite 1259 ff.<br />

Die 1. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 03.02.2006, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 2/2006, Seite 53 f.,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 30.01.2006,<br />

Nr. 5, Seite 156 f.,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />

Nr. 48, Seite 1338.<br />

Die 2. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 03.01.2007, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 1/2007, Seite 24,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 27.11.2006,<br />

Nr. 51, Seite 1517 f.,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />

Nr. 48, Seite 1339 f.<br />

Die 3. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 09.01.2007, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 1/2007, Seite 24,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 08.01.2007,<br />

Nr. 2, Seite 35 f.,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />

Nr. 48, Seite 1340.<br />

Die 4. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 30.10.2007, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 10/2007, Seite 347,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 29.10.2007,<br />

Nr. 44, Seite 1300,<br />

■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />

Nr. 48, Seite 1341 ff.<br />

Die 5. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 03.05.2008, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 5/2008, Seite 158 f.<br />

Die 6. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 03.12.2008, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 12/2008, Seite 417 ff.<br />

Die 7. Änderung der Weiterbildungsordnung, Artikel I in<br />

Kraft getreten am 01.01.2009 und Artikel III in Kraft getreten<br />

am 01.07.2008, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 3/2009, Seite 82 ff.<br />

Die 8. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 02.09.2009, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 9/2009, Seite 325 ff.<br />

Die 9. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />

am 03.01.<strong>2010</strong>, wurde veröffentlicht<br />

■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2010</strong>, Seite 12 f.<br />

Die Weiterbildungsordnung in der aktuell gültigen Fassung<br />

ist einsehbar auf der Internetseite der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

unter der Adresse www.aek-mv.de.<br />

Seite 154 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />

Stürze im Krankenhaus<br />

Folgen von Sturzereignissen in medizinischen Behandlungseinrichtungen<br />

können zu Haftungsansprüchen führen. Im<br />

entsprechenden Arzthaftungsverfahren – Zivilprozeß oder<br />

Schlichtung – ist dann zu prüfen, inwieweit das betroffene<br />

ärztliche und Pflegepersonal die erforderliche Obhutspflicht<br />

im konkreten Fall unter Beachtung aller Umstände ausreichend<br />

wahrgenommen hat. Im einzelnen können dabei die<br />

folgenden Fragen zielführend sein:<br />

■ Bestand primär, durch Krankheit oder Behinderung bedingt,<br />

ein erkennbares erhöhtes Sturzrisiko, gegebenenfalls<br />

in welcher Form?<br />

■ Wurden entsprechende, wirksame Präventivmaßnahmen<br />

durchgeführt, gegebenenfalls welche?<br />

■ Erfolgte der Sturz unter Bedingungen, in denen das Risiko<br />

eines Sturzereignisses voll beherrschbar gewesen<br />

wäre, zum Beispiel bei Gehübungen unter Aufsicht, Umlagerungen,<br />

Patiententransport?<br />

Für die „Präventivmaßnahmen“ Bettgitter und Fixierung<br />

gelten Einschränkungen. Diese Maßnahmen stellen grundsätzlich<br />

einen Eingriff in die persönliche (Fortbewegungs-)<br />

Freiheit des Patienten dar. Sofern nicht primär die persönliche<br />

oder vormundschaftliche Einwilligung vorliegt, ist in<br />

begründeten Notfällen die Einwilligung durch vormundschaftliche<br />

Gerichtsentscheidung schnellstmöglich einzuholen.<br />

Die juristischen Implikationen zum Sturzereignis im Krankenhaus<br />

hat Mittendorff in seinem Beitrag im Deutschen<br />

<strong>Ärzteblatt</strong> 104, 36, 2007, S. A2455 – A2456, erläutert.<br />

Die folgenden vier Beispiele aus der Schlichtungsstelle für<br />

Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />

sollen die Problematik illustrieren.<br />

Fall 1: Sturz im Patientenzimmer<br />

Bei einer 72jährigen Frau wurde im Rahmen der Behandlung<br />

eines diabetischen Fußsyndroms die Amputation der<br />

rechten Großzehe erforderlich. Die Operation erfolgte am<br />

dritten Behandlungstag. Zwei Tage später stürzte die Patientin<br />

nachts im Patientenzimmer, als sie die Zimmertoilette<br />

aufsuchen wollte. Hierbei zog sie sich eine pertrochantäre<br />

Oberschenkelfraktur rechts zu. Die Fraktur wurde noch am<br />

gleichen Tag mittels Gamma-Nagel stabilisiert. Hinsichtlich<br />

der Wundheilung waren beide Operationen unkompliziert.<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

RECHT<br />

Die Tochter der Patientin führte Beschwerde: Ihre Mutter<br />

sei in der besagten Nacht aus dem Bett gestürzt. Wären<br />

Bettgitter angebracht worden, so wäre der Sturz und damit<br />

der Oberschenkelbruch verhindert worden.<br />

Die Überprüfung der Behandlungsunterlagen durch die<br />

Schlichtungsstelle ergab: Das Krankenblatt wurde ordnungsgemäß<br />

geführt. Insbesondere lagen der ausführliche<br />

Pflegebericht mit täglichen Eintragungen, die interne Unfallmeldung<br />

vom Unfalltag sowie die Meldung an den gesetzlichen<br />

Unfallversicherungsträger vom Folgetag vor.<br />

Übereinstimmend wird folgender Unfallhergang beschrieben:<br />

Die Patientin hatte akut Durchfall bekommen. Nach<br />

dem Verlassen des Bettes trat vor Erreichen der Toilette<br />

durchfälliger Stuhlgang ein. „Die Patientin ist (...) auf eigenem<br />

Stuhlgang ausgerutscht und hingefallen“. Weder im<br />

Pflegebericht noch in der ärztlichen Befunderhebung finden<br />

sich irgendwelche Eintragungen über körperliche Behinderungen<br />

oder Verhaltensstörungen. Die Patientin war<br />

bis zur Zehenoperation mobil und erforderte keine besonderen<br />

Pflege- oder Sicherungsmaßnahmen.<br />

Im Hinblick auf die widersprüchliche Beschreibung des Unfallherganges<br />

folgte die Schlichtungsstelle den zeitnahen,<br />

übereinstimmenden Darstellungen in den Behandlungsunterlagen<br />

und traf folgende Entscheidung: Bei der<br />

Patientin hatte es bis zum Sturzereignis keine Hinweise für<br />

eine besondere Sturzgefährdung gegeben, insbesondere<br />

nicht durch Einschränkung der Selbstkontrolle, Steh- und<br />

Gehinstabilität sowie Kreislaufsymptome. Der Sturz war<br />

Seite 155


RECHT<br />

nicht vorhersehbar. Besondere Schutzmaßnahmen, insbesondere<br />

das Anbringen von Bettgittern, waren nicht begründet,<br />

letztere unter den gegebenen Umständen sogar<br />

unzulässig. Verletzungen der Sorgfaltspflicht waren nicht<br />

erkennbar. Schadenersatzansprüche ließen sich somit<br />

nicht begründen.<br />

Fall 2: Sturz vom OP-Tisch<br />

Ein 72jähriger Mann war durch eine allgemeine Angiosklerose<br />

gesundheitlich schwer beeinträchtigt, unter anderem Zustand<br />

nach Schlaganfall mit Hemiparese rechts, arterielle<br />

Verschlußkrankheit mit Zustand nach Oberschenkelamputation<br />

rechts, Hypertonie, ischämische Herzkrankheit mit Zustand<br />

nach kürzlich eingetretenem Herzinfarkt. Wegen des<br />

zuletzt genannten Befundes wurde in der kardiologischen<br />

Abteilung eines Krankenhauses eine Linksherzkatheteruntersuchung<br />

durchgeführt. Während dieser Untersuchung stürzte<br />

der Patient vom Operationstisch auf den Fußboden, wobei<br />

der Katheter herausgerissen wurde. Folgen dieses Sturzes<br />

waren Milzruptur und Zwerchfellruptur links sowie eine vorübergehende<br />

Verschlechterung des neurologischen Zustandes.<br />

Die Verletzungsfolgen wurden durch Laparotomie, Blutstillung<br />

an der Milz und Zwerchfellnaht erfolgreich versorgt.<br />

Bereits zum Untersuchungszeitpunkt bestand eine Sepsis im<br />

Anfangsstadium, die nunmehr einen dramatischen Verlauf<br />

nahm mit Multiorgandysfunktion, mehrwöchiger Intensivtherapie<br />

mit maximalem Aufwand, unter anderem mehrwöchiger<br />

Beatmung über Tracheotomie. Die Sepsis ließ sich<br />

schließlich nach mehrmonatiger Behandlung und Anschlußheilbehandlung<br />

beherrschen, wobei das ursprüngliche Leistungsvermögen<br />

nicht mehr zu erreichen war.<br />

In der Beurteilung des Sturzereignisses stützte sich die Schlichtungsstelle<br />

auf die eigene Auswertung der Behandlungsunterlagen.<br />

Infolge der Oberschenkelamputation und der Halbseitenlähmung<br />

bestand eine erhöhte Sturzgefahr, unter anderem<br />

wegen der eingeschränkten eigenen Lagekontrolle auf<br />

dem schmalen Operationstisch. Die Eigenkontrolle war zusätzlich<br />

eingeschränkt durch die intravenöse Gabe von 2 mg Dormicum.<br />

In welcher Weise der erhöhten Sturzgefahr bei der<br />

Lagerung tatsächlich Rechnung getragen wurde, ist nicht dokumentiert.<br />

Der Sturz hätte durch geeignete Maßnahmen, wie<br />

Anbringen von (zusätzlichen) Stützen am Operationstisch und<br />

anderer Lagerungshilfsmittel verhindert werden können.<br />

Die Schlichtungsstelle sah in dem Sturz die Verwirklichung<br />

eines voll beherrschbaren Risikos und wies dem betroffenen<br />

Krankenhaus die Haftung für diesen Vorfall zu. Unmittelbare<br />

(und somit Schadenersatzansprüche begründende) Folgen<br />

des Sturzes waren die Milz- und Zwerchfellruptur sowie<br />

die hierdurch erforderliche Operation.<br />

Des weiteren war davon auszugehen, daß diese schwere<br />

Verletzung den Verlauf der bereits im Anfangsstadium befindlichen<br />

Staphylokokkensepsis in erheblichem Maße ungünstig<br />

beeinflußt hat. Da eine Abgrenzung sturzbedingter<br />

Folgen für den Verlauf der Sepsis mit Multiorganversagen<br />

und maximalem intensivmedizinischen Aufwand nicht möglich<br />

war, schlug die Schlichtungsstelle vor, den komplizierten<br />

Verlauf der Sepsis im Vergleichswege je hälftig als<br />

sturz- und schicksalsbedingt anzusehen.<br />

Fall 3: Sturz bei Umlagerung<br />

Bei einer 45jährigen Frau war eine Sprunggelenksarthrodese<br />

links wegen Arthrose als Frakturfolge durchgeführt worden.<br />

Die Arthrodese wurde als Kompressionsfixation mittels<br />

äußeren Spanners durchgeführt. Vor dem Sturzereignis war<br />

der Spanner bereits entfernt worden. Anläßlich einer Gallenblasenoperation<br />

sechs Monate später stürzte die Patientin<br />

bei der Umlagerung vom Operationstisch in das Bett auf<br />

den Fußboden, wobei sie sich schmerzhafte Prellungen auf<br />

der rechten Körperseite zuzog.<br />

Später stellte das Krankenhaus den Unfallhergang wie folgt<br />

dar: Beim Umlagern vom Operationstisch in das Bett seien<br />

die Betträder nicht arretiert worden. Beim Umlagerungsvorgang<br />

sei das Bett seitlich weggerollt und die Patientin<br />

zwischen Operationstisch und Bett auf den Fußboden gestürzt.<br />

Im weiteren Verlauf trat keine knöcherne Konsolidierung<br />

der Arthrodese des oberen Sprunggelenkes ein. Dreieinhalb<br />

Monate später erfolgte daher eine erneute Arthrodeseoperation<br />

in Form der Stabilisierung durch Nägel und Implantation<br />

von Spongiosa. Dieser Eingriff war erfolgreich.<br />

Die Patientin vermutete, daß das Ausbleiben der Gelenkversteifung<br />

nach der Erstoperation Folge des Sturzes vom Operationstisch<br />

war. Die verzögerte Heilung der Arthrodese und<br />

die verlängerte Behandlungsdauer seien somit Folge des<br />

ärztlich beziehungsweise pflegerisch verschuldeten Sturzes.<br />

Die der Schlichtungsstelle zur Verfügung gestellten Behandlungsunterlagen<br />

enthielten keinerlei Angaben zu dem Sturzereignis,<br />

das das Krankenhaus bei seiner Stellungnahme<br />

nachträglich jedoch auch nicht bestritt. Es fehlten allerdings<br />

jegliche Hinweise auf den Sturzvorgang, auf eine ärztliche<br />

Untersuchung hinsichtlich von Sturzfolgen oder sturzbedingten<br />

Beschwerden. Die in derartigen Fällen erforderlichen<br />

Unfallmeldungen wurden unterlassen. Hierin sah die<br />

Schlichtungsstelle einen Dokumentationsmangel, der<br />

grundsätzlich eine Beweislasterleichterung zu Gunsten der<br />

Patientenseite begründen würde. Wegen des im vorliegenden<br />

Fall jedoch eindeutigen Sachverhaltes war dies aller-<br />

Seite 156 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


dings nicht entscheidungserheblich. Hier wurde der Gewährleistung<br />

der Patientensicherheit nicht Rechnung getragen.<br />

Die unterlassene Arretierung der Betträder entsprach<br />

einem Sorgfaltsmangel, der ursächlich für den<br />

Sturz war. Es hat sich ein voll beherrschbares Risiko verwirklicht,<br />

für dessen Folgen das Krankenhaus haftete.<br />

Zur Beantwortung der Frage, ob der Sturz für die Heilungsverzögerung<br />

der Arthrodese verantwortlich war, wurde ein<br />

unfallchirurgisches Gutachten angefordert.<br />

Der Gutachter stellt fest: „Sprunggelenksversteifungsoperationen<br />

haben unabhängig vom angewandten Operationsverfahren<br />

eine relativ hohe Versagerquote von 20 bis 30 Prozent,<br />

indem trotz sachgerechten Vorgehens die gewünschte<br />

knöcherne Überbrückung des Gelenkes nicht oder nicht in<br />

angemessener Zeit eintritt. Aus der Serie der Röntgenbilder<br />

der Patientin sei zu erkennen, daß es aus inneren Gründen<br />

zum Ausbleiben der knöchernen Überbrückung gekommen<br />

ist. Die dreieinhalb Monate nach der Arthrodesenoperation<br />

angefertigten Röntgenaufnahmen weisen aus, daß zu diesem<br />

Zeitpunkt noch keine knöcherne Überbrückung eingetreten<br />

war, somit auch nicht zum Zeitpunkt des Sturzes nach<br />

der Gallenblasenoperation. Auf den später angefertigten<br />

Röntgenaufnahmen sind keine Befunde erkennbar, die auf<br />

eine direkte oder indirekte Schädigung der Operationsregion<br />

durch den Sturz hätten zurückgeführt werden können.<br />

Auch die übrigen Umstände: Sturz auf die rechte Seite, Angabe<br />

von blauen Flecken auf der rechten Körperseite, keine<br />

Angaben über Beschwerden im Bereich des linken oberen<br />

Sprunggelenkes nach dem Sturz, sprechen gegen eine direkte<br />

oder indirekte Schädigung des seinerzeit noch nicht versteiften<br />

linken oberen Sprunggelenkes.<br />

Die Schlichtungsstelle schloß sich der Beurteilung des<br />

Gutachters an und traf folgende Entscheidung:<br />

Der Sturz vom Operationstisch begründete grundsätzlich<br />

Haftungsansprüche. Diese beschränken sich im vorliegenden<br />

Fall jedoch einzig auf die durch den Sturz erlittenen<br />

Prellungen und die hierdurch bedingten Schmerzen für wenige<br />

Tage. Eine ungünstige Beeinflussung der knöchernen<br />

Konsolidierung der Arthrodese ist durch den Sturz nachweislich<br />

nicht eingetreten, so daß aus der verzögerten Heilung<br />

und der erneuten Operation keine Schadenersatzansprüche<br />

abzuleiten waren.<br />

Fall 4: Sturz in der Stationstoilette<br />

Ein 58jähriger Mann wurde an einem Leistenbruchrezidiv<br />

operiert. Die in Intubationsnarkose durchgeführte Operation<br />

dauerte zwei Stunden. Der Patient wurde nach der Operation<br />

kurzfristig im Aufwachraum überwacht und bei nor-<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

RECHT<br />

malen Kreislaufwerten auf die Normalstation zurückverlegt.<br />

Etwa drei Stunden nach Operationsende wurde der Patient<br />

unter Begleitung eines Stationspflegers zur Stationstoilette<br />

geführt. Im Toilettenraum wurde der Patient alleingelassen.<br />

Dort kam es zu einem unbeobachteten Sturzereignis, das<br />

der Patient später wie folgt schilderte: „Beim Hinsetzen<br />

wurde ich ohnmächtig und stürzte. Erst im Krankenbett bin<br />

ich wieder zu mir gekommen. Schmerzen verspürte ich anfänglich<br />

nicht ....“<br />

Der Pfleger fand den Patienten nach seiner Einschätzung<br />

noch in einer gewissen Krampfhaltung vor. Eine Kreislaufdepression<br />

wurde nicht festgestellt, die unmittelbar nach<br />

dem Sturz erhobenen Meßwerte waren normal: Blutdruck<br />

150/90 mm/Hg, Herzfrequenz 76 pro Minute. Eine internistische<br />

Konsiliaruntersuchung mehrere Stunden später beurteilte<br />

den Vorfall „am ehesten als orthostatischen Kollaps<br />

mit sekundärem Krampf“. Ein am Folgetag durchgeführtes<br />

EEG ergab keine Krampfpotentiale.<br />

Der Patient wurde am zweiten postoperativen Tag gut mobilisiert<br />

nach Hause entlassen. Zu Hause traten zunehmend<br />

Seite 157


RECHT<br />

Rückenschmerzen auf, die zwölf Tage nach der Operation<br />

zur Vorstellung beim Hausarzt führten. Dieser stellte röntgenologisch<br />

Serienfrakturen der Brustwirbelkörper sieben,<br />

acht und neun fest. Die Frakturen erwiesen sich als stabil<br />

und wurden konservativ behandelt.<br />

Der Patient sah einen Zusammenhang zwischen dem Sturz<br />

am Operationstag und den später nachgewiesenen Wirbelkörperfrakturen.<br />

Die Schlichtungsstelle forderte zunächst ein radiologisches<br />

Gutachten an. Der Patient hatte bereits früher über Wirbelsäulenbeschwerden<br />

geklagt, so daß zur vermutlichen Datierung<br />

der auslösenden Ursache Stellung zu nehmen war. Der<br />

Gutachter bestätigte die Diagnose: Kompressionsfrakturen<br />

der Brustwirbelkörper sieben, acht und neun jeweils mit<br />

Einbruch der oberen Deckplatte. Keine Hinweise auf Reparationsvorgänge,<br />

somit handelte es sich um frische Frakturen.<br />

Eine Osteoporose bestand nicht.<br />

Nach Auswertung des Gutachtens und der Behandlungsunterlagen<br />

gelangte die Schlichtungsstelle zu folgenden Beurteilungen:<br />

Die Ursache des Sturzes ist letztlich als ungeklärt<br />

anzusehen. Ein Krampfanfall kann trotz des einmalig<br />

negativen EEG-Befundes nicht ausgeschlossen werden, zumal<br />

der Pfleger bei Auffinden des Patienten noch eine Krampfhaltung<br />

beschrieben hatte.<br />

Das selbständige Verlassen des Bettes zirka drei Stunden<br />

nach einer zweistündigen Intubationsnarkose war, auch in<br />

Begleitung eines Pflegers, nicht vertretbar. In dieser postoperativen<br />

Phase muß grundsätzlich noch mit einer Kollapsneigung<br />

oder einem motorischen Koordinationsmangel gerechnet<br />

werden.<br />

Keinesfalls hätte der Patient auf der Toilette unbeobachtet<br />

gelassen werden dürfen. Hier hat die pflegerische Seite nicht<br />

die gebotene Sorgfalt gewahrt, so daß das Sturzereignis<br />

als Folge eines Behandlungsfehlers (Pflegefehlers) einzuordnen<br />

war.<br />

Daß der Sturz kausal für die Wirbelkörperfrakturen war,<br />

muß jedoch angezweifelt werden. Das vorliegende Frakturmuster:<br />

Kompressionsfrakturen dreier Brustwirbelkörper<br />

mit jeweils Einbruch der oberen Deckplatte, setzt ein erhebliches,<br />

kyphosierendes Trauma der Brustwirbelsäule voraus.<br />

Daß der bezeichnete, unbestrittene Sturz aus stehender<br />

oder sitzender Haltung diese schwere Traumafolge – bei gesunder<br />

Knochenstruktur! – verursacht hätte, war unwahrscheinlich.<br />

Derartige Wirbelkörperserienfrakturen sind als<br />

Folge generalisierter Krampfanfälle bekannt; dieser Zusammenhang<br />

war im hier zu beurteilenden Fall jedoch nicht<br />

beweisbar.<br />

Außer dem Mißverhältnis zwischen traumatischer Energie<br />

und Traumafolge bestärkte auch der fehlende zeitliche Zusammenhang<br />

zwischen Sturzereignis und Auftreten der<br />

Fraktursymptome den Zweifel an einem ursächlichen Zusammenhang.<br />

Die schwere Wirbelsäulenverletzung hätte<br />

ein sofortiges Einsetzen der Schmerzsymptomatik nach dem<br />

Trauma erwarten lassen.<br />

Da ein kausaler Zusammenhang zwischen dem (fremd-) verschuldeten<br />

Sturzereignis und den zwölf Tage später festgestellten<br />

Wirbelkörperfrakturen nicht beweisbar und eher<br />

auch unwahrscheinlich war, ließen sich im Ergebnis des<br />

Schlichtungsverfahrens keine Schadenersatzansprüche<br />

begründen.<br />

Verfasser:<br />

Professor Dr. med. Heinrich Vinz<br />

Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle<br />

für Arzthaftpflichtfragen<br />

der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />

Hans-Böckler-Allee 3<br />

30173 Hannover<br />

Seite 158 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

FORTBILDUNG<br />

19. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

Termin: 09. – 13.11.<strong>2010</strong>, täglich 08.30 – 17.00 Uhr<br />

Reg.-Nr.: 10 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />

Es werden folgende Kurse angeboten:<br />

Kompaktkurs Gerontopsychiatrie<br />

für Hausärzte (8 Stunden) 09.11.<strong>2010</strong> 80,00 € 8 P<br />

der Deutschen Akademie für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie (DAGPP)<br />

(anerkannt mit 8 Stunden für das Zertifikat „Gerontopsychiatrische Grundversorgung“ der DAGPP)<br />

Herr Dr. med. L. M. Drach<br />

Basiskurs „Palliativmedizinische<br />

Grundversorgung“ (40 Stunden) 09. – 13.11.<strong>2010</strong> 425,00 € 40 P<br />

Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß, Herr Dr. med. A. Goepel<br />

(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin)<br />

Bei einer zu geringen Anmeldung findet am 10.11.<strong>2010</strong> ein Refresher-Kurs „Palliativmedizin“<br />

für Fortgeschrittene statt.<br />

Arzthaftung bei ärztlichem Kunstfehler 10.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € 4 P<br />

Herr Dr. N. Rahn – Deutsche Ärzteversicherung<br />

N. N. – Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />

Rheumatologie-Kurs 10.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />

Herr Prof. Dr. med. C. Kneitz<br />

Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 10. – 13.11.<strong>2010</strong> 325,00 € 30 P<br />

Herr Dr. med. A. Holle, Herr Prof. Dr. med. D. Nürnberg<br />

Langzeit-EKG-Kurs 10. – 11.11.<strong>2010</strong> 175,00 € 17 P<br />

Herr Dr. med. W. Voß<br />

Psychosomatische Grundversorgung – 11. – 13.11.<strong>2010</strong> 200,00 € 20 P<br />

20 Stunden Theorie (Block 16 der Kursweiterbildung Allgemeinmedizin)<br />

Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />

Refresher-Kurs für Ärzte mit 12.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />

Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />

Herr Dr. med. R. Baetgen<br />

Praktischer Untersuchungskurs<br />

- Wirbelsäule 12.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € je 4 P<br />

- Muskulatur 12.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 €<br />

Herr Dr. med. D. Sturm<br />

Refresher-Kurs 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />

„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) 80,00 €<br />

Herr Dr. med. L. Fischer<br />

Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 19 P<br />

Herr Dr. med. P. Kupatz<br />

(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />

Grundkurs „Impfen“ 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 8 P<br />

Frau med. M. Littmann<br />

(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />

Pharmakotherapie 13.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />

N. N.<br />

Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock, Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

Seite 159


FORTBILDUNG<br />

Was wissen Sie über Umweltmedizin?<br />

VII. Umweltmedizinisches Symposium am 8. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

Umweltmedizin ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich<br />

mit der Erforschung, Erkennung, Behandlung und Prävention<br />

umweltbedingter und umweltassoziierter Gesundheitsstörungen<br />

befaßt.<br />

Am 08.05.<strong>2010</strong> findet von 09.00 bis 14.30 Uhr im Hörsaal der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a in Rostock, das VII.<br />

Umweltmedizinische Symposium <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

statt. In dieser Veranstaltung werden zwei aktuelle<br />

Themenschwerpunkte diskutiert: arbeitsmedizinische und<br />

umwelthygienische Grenzwerte sowie pflanzliche und<br />

tierische Allergene.<br />

Dem Umweltmedizinischen Ausschuß der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

unter Leitung von Herrn Dr. med. Gerhard Hauk ist es gelun-<br />

Veranstaltungskalender<br />

Impfkurse in<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

- Grundkurs:<br />

Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

- Refresher-Kurs:<br />

Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong><br />

Gebühr: Grundkurs: je 100,00 €,<br />

Refresher-Kurs: je 50,00 €<br />

Kurse der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

11.09.<strong>2010</strong>, 09.30 – 15.00 Uhr,<br />

Refresher-Kurs (Imptag M-V)<br />

Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,<br />

18119 Rostock-Warnemünde<br />

6 P<br />

13.11.<strong>2010</strong>, 08.30 – 17.00 Uhr, Grundkurs<br />

Ort: Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />

18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />

8 P<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

Kurse anerkannter Kursleiter<br />

im Kammerbereich<br />

16.06.<strong>2010</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr,<br />

Refresher-Kurs 5 P<br />

Ort: Technologiepark, Fr.-Barnwitz-Str. 5,<br />

18119 Rostock-Warnemünde<br />

Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,<br />

Herr Dipl.-Med. U. Freitag<br />

Anmeldung: Institut für Prävention und Gesundheitsförderung<br />

M-V GmbH, Turnerweg 11 a, 23970 Wismar,<br />

Tel.: (03841) 28 34 32, Fax: (03841) 28 34 33,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: ipg-mv@web.de<br />

25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 12.30 Uhr,<br />

Refresher-Kurs 5 P<br />

25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 16.00 Uhr, Grundkurs 8 P<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. H.-J. Feickert<br />

Ort / Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Sekretariat,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-29 01, Fax: (0395) 7 75-29 03<br />

Bitte beachten!<br />

Die im <strong>Ärzteblatt</strong> 04/<strong>2010</strong> auf Seite 128 angekündigten<br />

„19. Bad Doberaner Ultraschall-Kurse der<br />

Bewegungsorgane“ vom 14. – 16.05.<strong>2010</strong> (Aufbaukurs)<br />

und 26. – 27.11.<strong>2010</strong> (Abschlußkurs) finden<br />

nicht statt und werden auf 2011 verlegt. Voranmeldungen<br />

sind bereits möglich.<br />

Der Refresher-Kurs „Säuglingshüftsonographie“<br />

findet wie geplant am 20.11.<strong>2010</strong> statt.<br />

(s. Veranstaltungen in unserem Kammerbereich)<br />

Die im Fortbildungskatalog am 30.06.<strong>2010</strong> angekündigte<br />

Veranstaltung „Infektionsepidemiologie/<br />

Krankenhaushygiene“ wird auf den 07.07.<strong>2010</strong><br />

verschoben. (s. Veranstaltungen in unserem Kammerbereich)<br />

gen für diese Themen namhafte Referenten, u. a. vom Landesamt<br />

für soziale Dienste Schleswig-Holstein, vom Landesamt<br />

für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei<br />

M-V sowie sachkompetente Mediziner verschiedener Kliniken<br />

unseres Landes, zu finden.<br />

Die Veranstaltung ist für Kolleginnen und Kollegen<br />

verschiedener Tätigkeitsfelder aus allen Kammerbereichen<br />

und auch für nichtärztliches Personal interessant,<br />

die damit herzlich zu diesem Symposium eingeladen<br />

sind.<br />

Dipl.-Päd. Ch. Mertink<br />

Referatsleiterin Fortbildung<br />

Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot<br />

finden Sie auf der Internetseite: http://<br />

www.aek-mv.de ➝ Fortbidung ➝<br />

Veranstaltungskalender<br />

Veranstaltungen der<br />

<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />

EKG-Grundkurs 4 P<br />

Termin: 05.05.<strong>2010</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />

Gebühr: 25,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

VII. Umweltmedizinisches<br />

Symposium M-V 7 P<br />

Themenschwerpunkte: Grenzwertdiskussion;<br />

Pflanzliche und tierische Allergene<br />

Termin: 08.05.<strong>2010</strong>, 09.00 – 14.30 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />

Seite 160 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

Spezialkurs im Strahlenschutz<br />

zum Erreichen der Fachkunde Strahlenschutz nach<br />

Röntgenverordnung<br />

(Voraussetzung: Besuch des Grundkurses)<br />

Termin: 10.06.<strong>2010</strong>, 10.00 Uhr<br />

bis 12.06.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr 21 P<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. J.-C. Kröger<br />

Gebühr: 140,00 € (bei Komplettbuchung von Grundund<br />

Spezialkurs 250,00 €)<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

Hallo – ist hier ein Arzt an Bord?<br />

Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser<br />

und in der Luft<br />

(offen für alle Interessenten, auch med. Personal)<br />

Themen: Notfälle auf Schiffen und in der Bahn, Besonderheiten<br />

auf Flugreisen,<br />

Die häufigsten Notfälle: Jetlag, Druckausgleich, Reisekrankheit,<br />

Thrombose, Embolie …<br />

Termine: 19.06.<strong>2010</strong> / 09.10.<strong>2010</strong>, je 9 P<br />

jeweils 09.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Frau Dr. med. C. Scheltz /<br />

Herr Dr. med. R. Baetgen<br />

Gebühr: je 100,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

Der lebensbedrohliche Notfall<br />

mit praktischen Übungen<br />

zur Notfallmedizin<br />

(für Ärztesenioren) 5 P<br />

Termin: 15.07.<strong>2010</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Frau Dr. med. D. Zillig<br />

Gebühr: 25,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

Refresher-Kurse „Der lebensbedrohliche<br />

Notfall“<br />

(Herz-Lungen-Wiederbelebung) je 9 P<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,<br />

jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />

11.09.<strong>2010</strong> Raum 305, Schulungsraum des Pflegedienstes<br />

(MVZ), Universitätsklinikum<br />

Greifswald, Fleischmannstr. 6,<br />

17475 Greifswald<br />

13.11.<strong>2010</strong> Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />

18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />

11.12.<strong>2010</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />

Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />

17033 Neubrandenburg<br />

Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

16. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten<br />

bei Alkohol-<br />

und Drogenabhängigkeit“ 7 P<br />

Schwerpunkte: Glücksspielsucht und<br />

Medienabhängigkeit<br />

Termin: 25.09.<strong>2010</strong>, 09.00 – 15.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. R. Woratz<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

Curriculum für Transfusionsverantwortliche<br />

bzw. Transfusionsbeauftragte<br />

16 P<br />

(nach dem Transfusionsgesetz und den Richtlinien der<br />

BÄK / PEI)<br />

Termin: 14. – 15.10.<strong>2010</strong><br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />

Frau Dr. med. K. Schnurstein<br />

Gebühr: 150,00 €<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

X. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />

„HIV / AIDS“ 6 P<br />

Termin: 04.12.<strong>2010</strong>, 10.00 – 15.00 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />

18055 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />

August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Veranstaltungen in unserem<br />

Kammerbereich<br />

Fortbildungen der Klinik für<br />

Psychiatrie und Psychotherapie<br />

und der Klinik für Forensische<br />

Psychiatrie<br />

Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />

04.05.<strong>2010</strong> Schnüffelstoffe und Designerdrogen<br />

11.05.<strong>2010</strong> Langzeittherapie bipolarer Störungen<br />

18.05.<strong>2010</strong> Depression – Sprechen Psychiater und<br />

Hausärzte über dieselbe Erkrankung?<br />

15.06.<strong>2010</strong> 4. Wissenschaftliches Symposium im<br />

Rahmen der Suchtwoche <strong>2010</strong><br />

22.06.<strong>2010</strong> Wirksamkeit der rTMS auf die schizophrene<br />

Negativsymptomatik<br />

06.07.<strong>2010</strong> ADHS und bipolare Störungen<br />

27.-28.08.<strong>2010</strong> 8. Hansesymposium Rostock:<br />

Zukunft der Psychiatrie –<br />

Psychiatrie der Zukunft<br />

Ort: Hörsaal, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />

Universitätsklinikum Rostock<br />

Leitung: Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. J. Höppner,<br />

Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />

für Nervenheilkunde, Frau Dr. med. U. Lemke,<br />

Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-96 83, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: ulrike.lemke@med.uni-rostock.de<br />

Häufige Krebserkrankungen in<br />

unserer täglichen Praxis (Teil 1) –<br />

Medizinisches Symposium<br />

Termin: 05.05.<strong>2010</strong>, 17.00 – 20.00 Uhr<br />

Ort: Gutshaus Stolpe, Peenstr. 33,<br />

17391 Stolpe bei Anklam<br />

Leitung / Anmeldung: Herr Dr. med. M. Wiersbitzky,<br />

Leipziger Allee 60, 17389 Anklam,<br />

Tel.: (03971) 29 36 62, Fax: (03971) 29 36 84<br />

Diskussionsforum Palliativmedizin<br />

Termine: 05.05.<strong>2010</strong> / 02.06.<strong>2010</strong> / je 3 P<br />

07.07.<strong>2010</strong> / 04.08.<strong>2010</strong> /01.09.<strong>2010</strong> /<br />

06.10.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong> / 01.12.<strong>2010</strong>,<br />

jeweils 17.00 – 19.00 Uhr<br />

Ort: Raum 2.002a/b (Wohnzimmer der Palliativstation),<br />

2. Etage, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich für<br />

Palliativmedizin, Zentrum für Innere Medizin,<br />

Universitätsklinikum Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />

für Innere Medizin, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich<br />

für Palliativmedizin, Sekretariat, Ernst-Heydemann-Str. 6,<br />

18057 Rostock, Tel.: (0381) 4 94-74 21,<br />

Fax: (0381) 4 94-74 22,<br />

Internet: http://www.palliativ.med.uni-rostock.de,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: cristina.schulz@med.uni-rostock.de<br />

Seite 161


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />

Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />

Curriculum für Psychiatrie und<br />

Psychotherapie je 2 P<br />

Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />

06.05.<strong>2010</strong> Eßstörungen: Klinische Symptomatik,<br />

Differentialdiagnose und Therapie<br />

27.05.<strong>2010</strong> Die Demenzen, Diagnose<br />

17.06.<strong>2010</strong> Die Demenzen, Therapie und<br />

Management<br />

08.07.<strong>2010</strong> Grundlagen der Testtheorie und<br />

Leistungsdiagnostik<br />

Ort: Alte Bibliothek, Haus 11, Carl-Friedrich-Flemming-<br />

Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />

Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />

Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie<br />

und Psychotherapie, Sekretariat,<br />

Wismarsche Str. 393 – 397, 19055 Schwerin,<br />

Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />

Ultraschall-Grundkurs der<br />

Gesellschaft der Internisten<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e. V.<br />

(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />

Termin: 06.05.<strong>2010</strong>, 15.00 Uhr, bis 32 P<br />

09.05.<strong>2010</strong>, 16.00 Uhr<br />

Ort: Ev. Krankenhaus Stift Bethlehem,<br />

Johanna-Odebrecht-Stiftung, Neustädter Str. 1,<br />

19288 Ludwigslust<br />

Leitung: Herr Dr. med. T. Thomsen<br />

Gebühr: 280,00 €<br />

45. Jahrestagung der Gesellschaft<br />

der Internisten <strong>Mecklenburg</strong>-<br />

<strong>Vorpommern</strong> e. V. 14 P<br />

Termin: 07.05.<strong>2010</strong>, 13.00 Uhr, bis<br />

08.05.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />

Ort: „Goldener Saal“, Schloß Ludwigslust,<br />

Schloßfreiheit, 19288 Ludwigslust<br />

Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. D. Werner<br />

Anmeldung: Ev. Krankenhaus Stift Bethlehem,<br />

Johanna-Odebrecht-Stiftung,<br />

Tagungssekretariat Frau Wichmann, Neustädter Str. 1,<br />

19288 Ludwigslust, Tel.: (03874) 43 35 96 oder 43 35 40,<br />

Internet: http://www.gdi-mv.de<br />

6. Handchirurgischer Samstag<br />

Termin: 08.05.<strong>2010</strong>, 10.00 – 15.30 Uhr<br />

Ort: Festsaal, Haus 13, HELIOS Kliniken Schwerin<br />

GmbH, Wismarsche Str. 393 – 397, 19055 Schwerin<br />

Leitung: Herr Dr. med./Univ. Zürich J. Kotas<br />

Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />

Sekretariat Frau A. Käding, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />

19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-50 25,<br />

Fax: (0385) 5 20-50 26,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: annegret.käding@helios-kliniken.de<br />

Fortbildungen des Zentrums für Innere<br />

Medizin des Universitätsklinikums<br />

Rostock je 3 P<br />

Termine: jeweils 17.30 – 20.00 Uhr<br />

19.05.<strong>2010</strong> Diabetes in der Kardiologie<br />

30.06.<strong>2010</strong> Stellenwert von Prasugrel beim ACS:<br />

Evidenzlage<br />

Ort: Bibliothek (1. OG), Abt. für Kardiologie, Zentrum<br />

für Innere Medizin, Universitätsklinikum Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Nienaber<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />

für Innere Medizin, Medizinische Klinik I,<br />

Abt. Kardiologie, Sekretariat Frau G. Knoop,<br />

Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock,<br />

Tel.: (0381) 4 94-77 03, Fax: (0381) 4 94-77 02,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: gitta.knoop@med.uni-rostock.de<br />

Reanimationstraining der Klinik am<br />

Haussee in Feldberg<br />

26.05.<strong>2010</strong> Therapie des Morbus Parkinson: Interaktion<br />

und Nebenwirkung der Therapie<br />

23.06.<strong>2010</strong> Akuter Schlaganfall als Notfallsituation:<br />

Therapie und Sekundärprävention<br />

28.07.<strong>2010</strong> Differentialtherapie der Schmerzsyndrome<br />

aus orthopädischer Sicht<br />

25.08.<strong>2010</strong> Akute Luftnot<br />

22.09.<strong>2010</strong> Hypertensive Krise<br />

27.10.<strong>2010</strong> Therapie des akuten Koronarsyndroms<br />

24.11.<strong>2010</strong> Akutes Abdomen<br />

22.12.<strong>2010</strong> Fieber unklarer Genese<br />

Leitung: Herr Dr. med. J. Andrich,<br />

Frau Dr. med. I. Blümel<br />

Anmeldung: Klinik am Haussee, Zentrum für Kardiologie,<br />

Sekretariat Frau C. Manz, Buchenallee 1,<br />

17258 Feldberger Seenlandschaften, Tel.: (039831)<br />

5 24 21, E-<strong>Mai</strong>l: c.manz@klinik-am-haussee.de<br />

Schmerztherapie Praxisseminar<br />

Thema: Diagnostik und Therapie chronischer<br />

Kopfschmerzen<br />

Termin: 04.06.<strong>2010</strong>, 17.00 Uhr, bis 19 P<br />

06.06.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />

Ort: Technologiepark, Fr.-Barnewitz-Str. 5,<br />

18119 Rostock-Warnemünde<br />

Leitung: Herr Dr. med. F. Bartel<br />

Gebühr: Mitglieder der GGM / DGS: 205,00 € (Ärzte),<br />

105,00 € (Physiotherapeuten),<br />

Nichtmitglieder: 255,00 € (Ärzte), 155,00 € (Physiotherapeuten)<br />

Anmeldung: Gesamtdeutsche Gesellschaft für Manuelle<br />

Medizin GGMM e. V., Geschäftsstelle,<br />

Herr U. Böhnstedt, Wismarsche Str. 43 – 45,<br />

18057 Rostock, Tel.: (0381) 1 21-61 03,<br />

Fax: (0381) 1 21-61 24<br />

Rückenschmerz – Bewährtes und<br />

Neues<br />

Termin: 05.06.<strong>2010</strong>, 09.00 – 14.30 Uhr<br />

Ort: Strand-Hotel Hübner, Seestr. 12,<br />

18119 Rostock-Warnemünde<br />

Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. H.-C. Schober,<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Klinik für Innere Medizin I, Sekretariat Frau Paß,<br />

Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01 50 00,<br />

Fax: (0381) 44 01 50 99,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: Inn1@kliniksued-rostock.de<br />

Ultraschall-Aufbaukurs –<br />

Sonographie Abdomen/Retroperitoneum<br />

(einschl. Nieren),<br />

Schilddrüse und Thorax (ohne Herz)<br />

(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />

Termin: 08.06.<strong>2010</strong>, 09.00 Uhr, bis 30 P<br />

11.06.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />

Ort: Konferenzraum / Ultraschall- und Endoskopieabteilung<br />

der Abt. für Gastroenterologie,<br />

Klinik und Poliklinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum<br />

Rostock, Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. D. Nürnberg,<br />

Herr Dr. med. A. Holle<br />

Gebühr: 270,00 € (inkl. DEGUM-Zertifikat)<br />

Anmeldung: Ruppiner Kliniken GmbH, Medizinische<br />

Klinik B / Schwerpunkt Gastroenterologie, Sekretariat<br />

Frau C. Leisching, Fehrbelliner Str. 38,<br />

16816 Neuruppin, Tel.: (03391) 39 32 10,<br />

Fax: (03391) 39 32 02,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: d.nuernberg@ruppiner-kliniken.de<br />

Klinisch-pathologische Konferenzen<br />

– Interdisziplinäre Veranstaltungen<br />

mit Besprechung aktueller Fälle<br />

Termine: 09.06.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong>, je 3 P<br />

jeweils 15.00 – 17.00 Uhr<br />

Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />

Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, S.-Allende-Str. 30,<br />

17036 Neubrandenburg<br />

Leitung: Herr Dr. med. T. Decker<br />

Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />

Institut für Pathologie, Sekretariat Frau Schulz,<br />

S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />

Tel.: (0395) 7 75-33 59, Fax: (0395) 7 75-33 58,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: path@dbknb.de<br />

Treffen des Arbeitskreises Rehabilitationswissenschaften<br />

M-V <strong>2010</strong><br />

Termine: jeweils 16.00 Uhr je 3 P<br />

15.06.<strong>2010</strong> 14. Treffen: Assessments in der<br />

Rehabilitation<br />

12.10.<strong>2010</strong> 15. Treffen: Flexibilisierung der<br />

Rehabilitation<br />

07.12.<strong>2010</strong> 16. Treffen: Macht Reha krank?<br />

Ort: wird noch bekanntgegeben<br />

Anmeldung: Universität Greifswald, Insitut für Community<br />

Medicine, Herr Dr. J. Moock, c/o Frau G. Weidt,<br />

Tel.: (03834) 86-77 62, Fax: (03834) 86-77 66,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: gaby.weidt@uni-greifwald.de<br />

Seite 162 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Integrierte Hypnotherapie und Körperarbeit<br />

für Menschen mit Gewalterfahrungen<br />

in Kinheit und Jugend<br />

Termin: 25.06.<strong>2010</strong>, 13.30 – 15.00 Uhr (Vortrag),<br />

15.30 – 17.00 Uhr (Workshop) 5 P<br />

Ort: Aula, AHG Klinik Waren, Auf dem Nesselberg 5,<br />

17192 Waren<br />

Leitung: Herr Dr. med. O. Kristof,<br />

Frau Dipl.-Psych. C. Weinspach (Münster)<br />

Gebühr: 15,00 € (Vortrag), 25,00 € (Vortrag und<br />

Workshop)<br />

Anmeldung: AHG Klinik Waren, Sekretariat<br />

Frau B. Ulrich, Auf dem Nesselberg 5, 17192 Waren,<br />

Tel.: (03991) 6 35-420, Fax: (03991) 6 35-426,<br />

Internet: http://www.ahg.de, E-<strong>Mai</strong>l: bulrich@ahg.de<br />

Infektionsepidemiologie/Krankenhaushygiene<br />

für Hygienebeauftragte Ärzte, Pflegedienstleitung,<br />

Hygienefachkräfte der Krankenhäuser und Rehakliniken<br />

M-V<br />

Neu! – Termin: 07.07.<strong>2010</strong> (statt: 30.06.<strong>2010</strong>),<br />

09.30 – 15.30 Uhr<br />

Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />

Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow<br />

Leitung: Frau Dr. med. R. Poldrack<br />

Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />

und Soziales, Außenstelle Neustrelitz, Frau G. Lorenz,<br />

Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz, Tel.: (03981) 27 21 07,<br />

Fax: (03981) 20 45 45,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />

8. Greifswalder Sommersymposium –<br />

ALPHA: Akutmedizinische Leitlinien<br />

für Patienten im höheren Alter<br />

Unterthema: Sepsis – (k)ein Todesurteil?<br />

Termin: 27. – 28.08.<strong>2010</strong><br />

Leitung: Herr Dr. med. M. Gründling, Frau J. Simon,<br />

Herr T. Feyerherd, Frau I. Scheer<br />

Gebühr: 90,00 € (Chefärzte / Oberärzte), 50,00 €<br />

(niedergelassene Ärzte), 15,00 € (Pflegekräfte / Studenten);<br />

25 % Abzug bei Anmeldung bis zum<br />

01.06.<strong>2010</strong><br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Klinik<br />

für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />

Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />

17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-58 60,<br />

Fax: (03834) 86-58 54,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

6. Dierhagener gynäkologischonkologische<br />

Fortbildungstage<br />

Thema: Mamma-, Genitaltumoren und supportive<br />

Therapie<br />

Termin: 24.09.<strong>2010</strong>, 17.00 Uhr, bis<br />

25.09.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />

Ort: Standhotel Fischland, Ernst-Moritz-Arndt-Str. 6,<br />

18437 Ostseebad Dierhagen<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. B. Gerber<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Universitäts-Frauenklinik, Sekretariat Frau U. Rose,<br />

Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-45 00,<br />

Fax: (0381) 44 01-45 99,<br />

Internet: http://www.kliniksued-rostock.de,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: ufk@kliniksued-rostock.de<br />

XVII. Ultraschall-Kurse der Rostokker<br />

Südstadt-Ultraschalltage in der<br />

Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />

Schilddrüse, Thorax (ohne Herz)<br />

Termine: 14.00 Uhr (Beginn 1. Tag) – 14.00 Uhr<br />

(Ende: letzter Tag)<br />

Grundkurs: 07. – 10.10.<strong>2010</strong> 31 P<br />

Abschlußkurs: 18. – 20.11.<strong>2010</strong> 25 P<br />

Ort: Hörsaal, Klinikum Südstadt Rostock, Südring 81,<br />

18059 Rostock<br />

Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt<br />

Gebühr: jeweils 290,00 € (Ärzte neue Bundesländer),<br />

310,00 € (Ärzte alte Bundesländer)<br />

Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />

Klinik für Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />

Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-44 01,<br />

Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />

Workshop „Anatomie, Anästhesie<br />

und Intensivmedizin“<br />

OP-Praxisworkshop<br />

04.11.<strong>2010</strong>, 07.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Universitätsklinikum Greifswald, Zentral-OP 1,<br />

F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />

Symposium<br />

05.11.<strong>2010</strong>, 08.00 Uhr, bis 06.11.<strong>2010</strong>, 15.30 Uhr<br />

Ort: Hörsaal, Institut für Anatomie und Zellbiologie,<br />

Universitätsklinikum Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c,<br />

17475 Greifswald<br />

Leitung: Frau Dr. med. S. Gründling,<br />

Frau Dr. med. M. Zach<br />

Gebühr: bis 30.09.<strong>2010</strong>: 180,00 €<br />

(Symposium 05. – 06.11.<strong>2010</strong>),<br />

VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

50,00 € (Praxisteil im OP, 04.11.<strong>2010</strong>;<br />

max. 10 Teilnehmer)<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />

Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />

Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />

17475 Greifswald,<br />

Tel.: (03834) 86-58 60, Fax: (03834) 86-58 54,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />

19. Rostocker Ultraschallkurse der<br />

Säuglingshüfte <strong>2010</strong><br />

(nach den Ultraschallvereinbarung der KBV vom<br />

31.10.2008, den Richtlinien der WBO der <strong>Ärztekammer</strong><br />

M-V)<br />

20.11.<strong>2010</strong> Refresher-Kurs 9 P<br />

„Säuglingshüftsonographie“<br />

Leitung: Herr Dr. med. P. Kupatz,<br />

Herr Dr. med. A. Hensel, Frau Dr. med. R. Kolp<br />

Ort: Gemeinschaftspraxis Dres. Kolp / Manecke,<br />

Wismarsche Str. 32, 18057 Rostock<br />

Gebühr: 100,00 €<br />

Hinweis: Eine komplette Kursserie zur Säuglingshüftsonographie<br />

wird 2011 angeboten, Registrierungen<br />

sind bereits möglich!<br />

Anmeldung: Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />

Bad Doberan, Sekretariat, Schwaaner Chaussee 2,<br />

18209 Bad Doberan, Tel.: (038203) 93-604,<br />

Fax: (038203) 93-650,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: kupatz@moorbad-doberan.de<br />

Veranstaltungen in anderen<br />

Kammerbereichen<br />

20. Jahre Norddeutsches Neurochirurgentreffen:<br />

Grenzerfahrungen in<br />

der Neurochirurgie<br />

Themen: Politische, ökonomische und medizinischethische<br />

Aspekte<br />

Termin: 08.05.<strong>2010</strong>, 10.00 – 16.00 Uhr<br />

Ort: Audimax, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />

Campus Lübeck, Morhofer Weg 241<br />

(hinter Cafeteria / Mensa), 23562 Lübeck<br />

Anmeldung: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />

Campus Lübeck, Klinik für Neurochirurgie,<br />

Sekretariat, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,<br />

Tel.: (0451) 5 00-61 03, Fax: (0451) 5 00-61 91,<br />

Internet: http://www.uk-sh.de,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: sekretariat-tronnier@uk-sh.de<br />

Seite 163


VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />

Ärztliche Führung in Zeiten des<br />

Wandels 80 P<br />

(3 Module und 1,5 abschließende Transfertage)<br />

20. – 22.05.<strong>2010</strong> Modul 1: Die Praxis des<br />

Führens<br />

01. – 03.07.<strong>2010</strong> Modul 2: Führen als interaktiver<br />

Prozeß<br />

02. – 04.09.<strong>2010</strong> Modul 3: Change Management<br />

und betriebswirtschaftliche<br />

Steuerung<br />

10. – 11.12.<strong>2010</strong> Transfertag<br />

Gebühr: 3.500,00 €, 4.100,00 € (inkl. Übernachtung)<br />

Ort: Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder,<br />

Inselstr. 27 – 28, 14129 Berlin<br />

Leitung: Herr Dr. G. Jonitz<br />

Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> Berlin,<br />

Qualitätssicherung – Ärztliche Führung,<br />

Frau Mindel-Hennies / Frau Markl-Vieto,<br />

Friedrichstr. 16, 10969 Berlin,<br />

Tel.: (030) 4 08 06-14 03 oder -14 00,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: aerztliche-fuehrung<strong>2010</strong>@aekb.de<br />

Akutschmerzkurse der DGSS<br />

(Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes)<br />

21. – 22.05.<strong>2010</strong> Berlin<br />

04. – 05.06.<strong>2010</strong> Lübeck<br />

02. – 03.07.<strong>2010</strong> Stuttgart<br />

12. – 13.11.<strong>2010</strong> Dortmund<br />

19. – 20.11.<strong>2010</strong> München<br />

10. – 11.12.<strong>2010</strong> Düsseldorf<br />

Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. A. Wiebalck<br />

(Bochum)<br />

Gebühr: je 200,00 €<br />

Anmeldung: P & R Kongresse GmbH,<br />

Herr Dipl.-Inform. T. Ruttkowski, Bleibtreustr. 12 a,<br />

10623 Berlin, Tel.: (030) 88 51-008, Fax: (030) 88 51-<br />

029, Internet: http://www.akutschmerzkurs.de,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@akutschmerzkurs.de<br />

(begrenzte Teilnehmerzahl)<br />

185. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher<br />

Chirurgen<br />

Thema: Neue Wege zur onkologischen Chirurgie<br />

Termin: 03. – 05.06.<strong>2010</strong><br />

Ort: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus<br />

Lübeck, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck<br />

Leitung: Herr Prof. Dr. med. H.-P. Bruch (Lübeck)<br />

Anmeldung: MCN Medizinische Congressorganisation<br />

Nürnberg AG, Neuwieder Str. 9, 90411 Nürnberg,<br />

Tel.: (0911) 3 93 16-40, Fax: (0911) 3 93 16-66,<br />

Internet: http://www.mcn-nuernberg.de,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: nwch@mcnag.info<br />

Curriculum „Ärztliches Qualitätsmanagement“<br />

(200 Stunden-Kurs)<br />

Termine: jeweils 09.00 Uhr (Anfang: 1. Tag) –<br />

18.00 Uhr (Ende: 3. Tag)<br />

04. – 06.06.<strong>2010</strong><br />

02. – 04.07.<strong>2010</strong><br />

27. – 29.08.<strong>2010</strong><br />

24. – 26.09.<strong>2010</strong><br />

Ort: 3. Etage, Bildungszentrum gGmbH,<br />

Burgstr. 3 / Kieler Schloß, 24103 Kiel<br />

Gebühr: 2.400,00 € (Mitarbeiter des UK S-H),<br />

2.500,00 € (externe Teilnehmer)<br />

Anmeldung: Biz Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe,<br />

Campus Lübeck, Frau B. Gehrke/<br />

Frau M. Koch, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,<br />

Tel.: (0431) 5 97-37 67, Fax: (0451) 5 00-46 30,<br />

Internet: http://www.biz.uk-sh.de,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: marit.koch@uk-sh.de<br />

Detailliertere Angaben und weitere<br />

Fortbildungsveranstaltungen finden Sie auf<br />

der Internetseite:<br />

http://www.baek.de ➝<br />

Fortbildungs portal<br />

Seite 164 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Öffentliche Ausschreibung<br />

von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />

Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />

durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />

Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />

Rostock<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 02/09/07/2<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 04/01/08<br />

Allgemeinmedizin 1. Oktober 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 18/08/09<br />

Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 23/01/09/2<br />

Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 22/01/09/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 03/09/07/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 20/02/08/2<br />

Innere Medizin (hausärztlich) 15. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 11/09/09<br />

Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />

Chirurgie (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 15/09/09<br />

Haut- und Geschlechtskrankheiten 1. Juli 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 12/04/10<br />

Schwerin<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 09/11/09<br />

Allgemeinmedizin 1. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 19/01/10<br />

Stralsund/Nordvorpommern<br />

Augenheilkunde (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 22/02/10<br />

Neubrandenburg/<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />

Innere Medizin/Kardiologie (Praxisanteil) ab 1. Juli <strong>2010</strong> 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 20/01/10<br />

Innere Medizin/Nephrologie (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 02/03/10<br />

Greifswald<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 26/10/09<br />

Güstrow<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 13/05/09<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 20/01/10<br />

Müritz<br />

Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 01/04/08<br />

Rügen<br />

Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 15/11/09<br />

Allgemeinmedizin 1. Juli <strong>2010</strong> 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 22/10/09<br />

HNO-Heilkunde nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 19/12/09<br />

Innere Medizin/Kardiologie nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 13/07/09<br />

Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym.<br />

Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung<br />

<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />

Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />

• Auszug aus dem Arztregister;<br />

• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />

• Lebenslauf;<br />

• polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />

Seite 165


GESCHICHTLICHES<br />

Als Missionsärztin in Assuan/Oberägypten<br />

Zum 120. Geburtstag von Dr. med. Elisabeth Herzfeld<br />

Hier soll an eine strebsame und für das Allgemeinwohl engagierte<br />

Ärztin erinnert werden, die ihre schulische und fachliche<br />

Ausbildung in der Hansestadt Greifswald erfuhr, bevor<br />

sie auf Umwegen schließlich als Missionsärztin ihre Berufung<br />

sah.<br />

Vor 120 Jahren, am 22. März 1890, wurde die Missionsärztin<br />

Dr. Elisabeth Herzfeld in Heddesdorf, Kreis Neuwied/Rhein,<br />

geboren. Sie war das fünfte von sechs Kindern des Landgerichtsrates<br />

in Greifswald Geh. Justizrat Dr. Karl Heinrich Herzfeld<br />

(1852-1933) sowie die Enkelin des Ehrenbürgers der Städte<br />

Sprottau und Halle, des Geh. Justizrates Ludwig Herzfeld<br />

(1819-1911). Elisabeth Herzfeld besuchte die Schule der Herrenhuter<br />

Brüdergemeinde Neuwied. Nach der Versetzung ihres<br />

Vaters an das Greifswalder Gericht absolvierte sie bis<br />

Ostern 1905 die Höhere Mädchenschule in Greifswald. Bis 1910<br />

war sie Studentin am Lehrerseminar in Greifswald und konnte<br />

hier erfolgreich ihr Examen ablegen. Diesen „Umweg“ über<br />

das Lehrerstudium nahmen am Ende des 19. Jahrhunderts<br />

zahlreiche Frauen, bevor sie schließlich eine Zulassung an eine<br />

Universität erhielten. In privaten Unterrichtsstunden bereitete<br />

Elisabeth Herzfeld sich auf das Abitur vor, das sie 1912 am<br />

Greifswalder Gymnasium bestand. 1920 publizierte sie in Bezug<br />

auf diese Zeit: „Beiträge zum Aufklärungsunterricht in der<br />

Mädchenfortbildungsschule“, Klinghardt, Leipzig 1920.<br />

Erst ab 1908 konnten sich Frauen an der Greifswalder Universität<br />

ordentlich immatrikulieren. Elisabeth Herzfeld studierte<br />

hier Medizin und ein Semester an der Universität Leipzig. 1915<br />

bestand sie das Physikum und legte bereits 1917 das medizinische<br />

Staatsexamen an der Greifswalder Universität ab. Zwischenzeitlich<br />

arbeitete sie drei Monate als ärztliche Hilfskraft<br />

an der Hebammenlehranstalt <strong>Mai</strong>nz und vier Monate an der<br />

Psychiatrischen Klinik und am Anatomischen Institut der<br />

Greifswalder Universität. Am 25.04.1919 promovierte sie unter<br />

Prof. Dr. Carl Peter (1870-1955) am Anatomischen Institut der<br />

Universität Greifswald mit dem Thema: „Über die Natur der<br />

am lebenden Tier erhaltenen granulären Färbungen bei Verwendung<br />

basischer und saurer Farbstoffe“.<br />

Nach ihrer Approbation 1918 arbeitete sie fünf Jahre als erste<br />

niedergelassene Ärztin in Leipzig. Im Jahre 1926 ging sie als<br />

Missionsärztin der Deutschen evangelischen Mission nach<br />

Oberägypten, wo sie zunächst in den verschiedensten nubischen<br />

Dörfern weit im Süden des Landes arbeitete und missionierte.<br />

1928 wurde sie Chefärztin des kleinen Missionshospitals<br />

in Assuan. Kriegsbedingt mußte sie 1939 Ägypten verlassen<br />

und war dann im Wechsel Ärztin an Berliner Krankenhäusern,<br />

Assistenzärztin am Krankenhaus Schwiebus/ Kreis Züllichau,<br />

Aus der Autobiographie von Dr. E. Herzfeld<br />

Schlesien, und von 1945-1950 am Martin-Luther-Krankenhaus<br />

in Berlin.<br />

1950 erhielt die Sechzigjährige die Genehmigung zur Rückkehr<br />

nach Assuan. Bis 1958 war sie wiederum Chefärztin des Hospitals<br />

in Assuan, das sie neu aufgebaut hatte. Die letzen Jahre<br />

ihres ärztlichen Lebens verbrachte sie in nubischen Dörfern.<br />

1956 erhielt sie in Anerkennung ihrer Arbeit das Bundesverdienstkreuz<br />

1. Klasse. Im <strong>Mai</strong> 1966 kehrte sie schwerkrank nach<br />

Deutschland zurück und starb am 15. September 1966 in Wiesbaden.<br />

Über ihre Tätigkeit schrieb sie die Bücher: „Missionsärztin in<br />

Nubien“, Missionsverlag, Wiesbaden 1934 und 1937, „Als Ärztin<br />

am Nil“, Verlag Mohammedaner-Mission, Wiesbaden 1939,<br />

und „Das Kreuz am Rande der Wüste“ (Autobiographie), Verlag<br />

der Evang. Mission in Oberägypten, Wiesbaden 1966.<br />

Quellen: Herrmann, Britta u. Karin Ritthaler: 90 Jahre Frauenstudium<br />

in Greifswald. Katalog zur Ausstellung im Museum der Hansestadt<br />

Greifswald, April 1999.<br />

Bachhuber, Dagmar: Dr. med. E. Herzfeld (1890-1966) eine der ersten<br />

in Leipzig niedergelassenen Ärztinnen. Med. Diss. Uni. Leipzig 2002.<br />

Prof. Dr. H. Reddemann, Greifswald<br />

Seite 166 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Ärzte für Herzgruppen gesucht<br />

Der Landesverband für Prävention und Rehabilitation von<br />

Herz-Kreislauferkrankungen e. V. <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

(LVPR e. V. M-V) betreut im Stadtgebiet Rostock 35 ambulante<br />

Herzgruppen, in denen über 600 chronisch herzkranke<br />

Patienten – in der Regel einmal wöchentlich – „Sport in der<br />

Herzgruppe“ durchführen. Die Tendenz ist steigend.<br />

Neben einem Notfallmanagement (Defibrillator, Notfallkoffer,<br />

Handy) und einem speziell ausgebildeten Sporttherapeuten<br />

ist ein beaufsichtigender Herzgruppenarzt unabdingbar.<br />

Durch die gestiegene Anzahl von Patienten und Neugründungen<br />

von Herzgruppen in Rostock sucht der Landesverband<br />

M-V dringend Ärzte, die bereit sind, eine Gruppe zu<br />

übernehmen.<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

SERVICE<br />

Besondere Voraussetzungen sind dafür nicht erforderlich,<br />

jeder Arzt ist dazu in der Lage.<br />

Der Landesverband (LV) wendet sich vor allem an Ärzte im<br />

Ruhestand.<br />

Die Weiterbildungen werden regelmäßig vom LV durchgeführt.<br />

Die Bezahlung erfolgt auf Honorarbasis.<br />

Interessierte Ärzte können sich direkt mit der Geschäftsstelle<br />

des Landesverbandes in Verbindung setzen:<br />

Tel.:(0381) 44 43 74 20, Fax: (0381) 44 43 74 29 oder<br />

E-<strong>Mai</strong>l: info@lvpr-mv.de.<br />

W. Seidel<br />

Geschäftsführer LVPR e. V. M-V<br />

Orthopäden, Chirurgen und Anästhesisten<br />

gesucht!<br />

Ärzte ohne Grenzen braucht Unterstützung<br />

Jährlich arbeiten etwa 2.200 internationale und rund 24.000<br />

nationale Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in mehr als<br />

65 Ländern. Ihre Kompetenz und ihre Einsatzbereitschaft für<br />

Menschen in Not wurden 1999 mit dem Friedensnobelpreis<br />

geehrt.<br />

Ärzte ohne Grenzen ist eine private internationale medizinische<br />

Hilfsorganisation. Die Organisation hilft Menschen,<br />

die durch (Bürger-) Kriege oder Naturkatastrophen in Not<br />

geraten. Ärzte ohne Grenzen gewährt diese Hilfe allen Opfern,<br />

ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, politischen oder<br />

religiösen Überzeugung. Im Namen der universellen medizinischen<br />

Ethik und des Rechts auf humanitäre Hilfe arbeitet<br />

Ärzte ohne Grenzen neutral und unparteiisch und fordert<br />

ungehinderte Freiheit bei der Ausübung ihrer Tätigkeit. Darüber<br />

hinaus engagiert sich die Organisation als Sprachrohr<br />

für Menschen in Not.<br />

Die Hilfsorganisation sucht derzeit dringend Orthopäden,<br />

Chirurgen und Anästhesisten, die sie bei den Auslandsprojek-<br />

ten unterstützen. Der Einsatz vor Ort dauert drei bis sechs<br />

Monate, gute Englischkenntnisse sind zwingend erforderlich;<br />

Französischkenntnisse sind wünschenswert.<br />

Bei entsprechender Qualifikation sollten interessierte Kolleginnen<br />

und Kollegen so schnell wie möglich Frau Elke Felleisen<br />

(Tel. (030) 700 130 210) kontaktieren.<br />

Weitere Informationen: Ärzte ohne Grenzen e. V., Am Köllnischen<br />

Park 1, 10179 Berlin; Tel.: (030) 700 130 210,<br />

Fax: (030) 700 130 340 ; E-<strong>Mai</strong>l: Elke.Felleisen@berlin.msf.org,<br />

Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de<br />

(Information von Ärzte ohne Grenzen e. V.,<br />

redaktionell bearbeitet von W. S.)<br />

Seite 167


SERVICE<br />

Aktualisiertes Verzeichnis der Rehabilitationswissenschaftler<br />

erschienen<br />

Das Verzeichnis der Rehabilitationswissenschaftlerinnen und<br />

Rehabilitationswissenschaftler in Deutschland ist in seiner<br />

umfassend aktualisierten 18. Auflage erschienen. Es kann im<br />

Internet unter www.rehadat.de kostenlos heruntergeladen<br />

werden.<br />

Erstmalig wurde bei dieser Auflage auch auf die Anwendung<br />

der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit,<br />

Behinderung und Gesundheit (ICF) Bezug genommen. Rund<br />

die Hälfte der eingetragenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />

hat dazu Angaben ergänzt.<br />

Gegliedert ist das Verzeichnis in ein Namensregister und ein<br />

Sachverzeichnis. Die Einträge in das Verzeichnis sind alphabetisch<br />

nach den Namen geordnet.<br />

Das Formular zur Neuaufnahme in das Verzeichnis finden Interessenten<br />

im Internet unter: http://www.rehadat.de/<br />

rehadat/rehawiss.jsp.<br />

Das Verzeichnis wird von REHADAT, der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

für Rehabilitation, der Deutschen Vereinigung<br />

für Rehabilitation und der Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund herausgegeben.<br />

REHADAT ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />

Köln und wird vom Bundesministerium für Arbeit und<br />

Soziales gefördert.<br />

(Nach einer Pressemitteilung von REHADAT)<br />

medfund – Wege zur alternativen Finanzierung<br />

Der 1. Deutsche Fundraisingtag in der Medizin am 20. <strong>Mai</strong><br />

<strong>2010</strong> will alternative Finanzierungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen<br />

aufzeigen. medfund <strong>2010</strong> findet in der Hochschule<br />

Fresenius in Köln statt und richtet sich an die Verantwortlichen<br />

in den Bereichen Marketing, Fundraising, Stiftungen<br />

und kaufmännische Leitung von Kliniken, Krankenhäusern<br />

sowie Forschungseinrichtungen.<br />

Auf dem Fundraisingtag werden Chancen, Risiken sowie Voraussetzungen<br />

und Bedingungen von Fundraising aufgezeigt.<br />

Experten nennen Erfolgsfaktoren und zeigen anhand an-<br />

schaulicher Beispiele, wie Fundraising im Gesundheitswesen<br />

funktioniert und wirkt.<br />

Veranstalterin ist steinrücke+ich, Agentur für Kommunikation<br />

und Fundraising, in Kooperation mit der Fundraising Akademie<br />

und dem Stiftungszentrum München.<br />

Anmeldung und weitere Informationen:<br />

www.medfund-tagung.de.<br />

(Presseinformation der Agentur steinrücke+ich GmbH,<br />

bearbeitet von W. S.)<br />

Seite 168 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Für Sie gelesen<br />

Kursbuch Echokardiografie<br />

Unter Berücksichtigung der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft<br />

für Kardiologie<br />

Frank A. Flachskampf<br />

4., aktualisierte und erweiterte Auflage<br />

Thieme Verlag Stuttgart 2008, 256 Seiten, 579 Abb., € 139,95<br />

ISBN 978-3-13-125674-4<br />

Das im Jahr 2000 erstmalig<br />

erschienene „Kursbuch<br />

Echokardiografie“ `wendet<br />

sich an Anfänger und<br />

Anwender mit Grundkenntnissen<br />

auf dem Gebiet<br />

der Echokardiographie`<br />

so der Autor in seinem<br />

Vorwort zur 1. Auflage.<br />

Dies macht die auch<br />

farblich abgesetzte, an das<br />

übliche Kurssystem angelehnte<br />

Untergliederung in<br />

Grund-, Aufbau- und Abschlußkurs<br />

sinnvoll. Die<br />

Lernziele für die einzelnen Kursabschnitte werden vom Autor<br />

in Kenntnis der Ultraschallvereinbarung einleitend genannt.<br />

Im Grundkurs-Teil werden die Rolle der Echokardiographie in<br />

der Kardiologie und die Indikationen zur echokardiographischen<br />

Diagnostik besprochen. Fehlen dürfen in keinem Ultraschallbuch<br />

die physikalischen und technischen Grundlagen.<br />

Erfreulich ist die für den Mediziner übersichtliche und straffe<br />

Darstellung, der für das klinische Verständnis notwendigen<br />

Ultraschallphysik. Darauf folgt, die vom Anfänger erwartete<br />

Darstellung der Untersuchungstechnik. Diesem Abschnitt ist<br />

der notwendige Platz eingeräumt. Der typische Untersuchungsablauf<br />

wird detailliert durchgesprochen. Dazu gehören<br />

Ausführungen zur richtigen Patientenlagerung, zu den Geräteeinstellungen<br />

und wertvolle Hinweise zur Befunddokumentation.<br />

Systematisch wird der Ablauf der transthorakalen<br />

echokardiographischen Untersuchung mit Darstellung der verschiedenen<br />

Schallfenster und Schnittebenen einschließlich der<br />

M-Mode-Untersuchung abgearbeitet. Der gut verständliche,<br />

schnörkellose Text wird hervorragend durch schematische Bilder<br />

und Ultraschallbilder ergänzt. Das sehr gute „Verhältnis“<br />

von Text zu Bildmaterial ist für das Gesamtwerk hervorzuheben.<br />

Die Bebilderung wird zudem noch hervorragend durch<br />

die zugehörige DVD ergänzt.<br />

Der Aufbaukurs-Teil nimmt den größten Platz ein. Hier geht es<br />

nun um den klinischen Einsatz der Echokardiographie in der<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

kardiologischen und internistischen Diagnostik und ihren hohen<br />

Stellenwert für die therapeutischen Entscheidungen. In<br />

jeweils einzelnen Kapiteln werden der linke Ventrikel und Kardiomyopathien,<br />

die Mitralklappe, die Aortenklappe, der linke<br />

Vorhof, rechter Ventrikel mit Pulmonalklappe und Pulmonalarterie,<br />

rechter Vorhof mit Vorhofseptum und Trikuspidalklappe,<br />

die Aorta und das Perikard in der für den Untersuchungsablauf<br />

notwendigen Relevanz und Fragestellung systematisch<br />

abgearbeitet.<br />

Neben dem Erkennen der pathologischen Befunde wird auf<br />

deren exakte Beschreibung, Schweregradeinteilung und Einordnung<br />

in das Gesamtkrankheitsbild Wert gelegt. Immer<br />

wieder wird auch kritisch zu Limitationen der Methode und<br />

Fehlermöglichkeiten Stellung genommen. Dies erfolgt wiederum<br />

in einer sehr übersichtlichen, gut strukturierten Darstellungsweise<br />

unter Nutzung von Tabellen, einer guten Textgliederung<br />

und sehr gutem Bildmaterial.<br />

`Substantielle Erweiterung` hat die 4. Auflage im Teil Abschlußkurs<br />

erhalten. Hier wurden insbesondere die Gebiete<br />

transösophageale Echokardiographie und Streßechokardiographie,<br />

entsprechend ihrem hohen praktischen Stellenwert,<br />

ausgebaut. Zudem sind kurze Kapitel der echokardiographischen<br />

Notfalldiagnostik, den Herzklappenprothesen und der<br />

Kontrastechokardiographie gewidmet.<br />

Zusammenfassend erfüllt das Buch die Zielstellung des Autors<br />

bzw. seinen Zweck: `Sein Ziel ist es, das Erkennen und Verstehen<br />

normaler Morphologie und Physiologie sowie der wichtigen<br />

häufigen pathologischen Befunde zu ermöglichen. Es soll<br />

die Einarbeitung in die Echokardiographie in rationaler und<br />

gründlicher Form ermöglichen, ohne sich in einem Wust von<br />

Details zu verzetteln`.<br />

Orthopädisch-unfallchirurgische<br />

Begutachtung<br />

Hrsg.: K.-D. Thomann, F. Schröter, V. Grosser<br />

1. Auflage, Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag<br />

München 2009<br />

587 Seiten, 165 Abb., € 130,00<br />

ISBN 978-3-437-24860-3<br />

Dr. T. Körber, Rostock<br />

Der ärztliche Gutachter hat eine wichtige Aufgabe bei der Bewertung<br />

gesundheitlicher Beeinträchtigungen entsprechend<br />

der Fragestellungen der verschiedenen Versicherungssysteme.<br />

Er bewegt sich in der Konfliktzone zwischen den jeweiligen<br />

Seite 169


BUCHVORSTELLUNGEN<br />

Interessen des Versicherten<br />

und der Versicherung.<br />

Die speziellen Bedürfnisse<br />

aller beteiligten Parteien<br />

sollten eindeutig, fachlich<br />

korrekt und unmißverständlich<br />

beantwortet<br />

werden.<br />

Die Herausgeber des<br />

Handbuchs „Orthopädisch-unfallchirurgische<br />

Begutachtung“ haben sich<br />

auf die Vermittlung der<br />

Grundlagen der Begutachtung<br />

in verschiedenen<br />

Ver sicherungszweigen und die Entwicklung transparenter<br />

und nachvollziehbarer Kriterien der Begutachtung der wichtigsten<br />

Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

konzentriert (Richtlinien der Begutachtung; Referenzwerte).<br />

Thormann, Schröter und Grosser sowie weitere elf Autoren<br />

sprechen für eine ausgewiesene Expertise der Begutachtung<br />

aller erforderlichen Fachgebiete, angefangen von der Unfall-<br />

und orthopädischen Chirurgie über die Neurologie und<br />

Psychiatrie bis hin zur Sozialmedizin und Rehabilitation.<br />

Es ist den Autoren gelungen, in 34 Kapiteln umfassend den aktuellen<br />

Wissensstand der Begutachtung darzulegen. Grundlegende<br />

Rechtsbegriffe werden auch für Nichtjuristen verständlich<br />

dargestellt. Auf die Stellung des Gutachtens im Rahmen der<br />

Sozialgesetzgebung wird adäquat eingegangen. In sinnvoller<br />

Verknüpfung werden Begriffe unterschiedlicher Rechtsformen<br />

definiert, gegenseitig abgegrenzt und gewichtet.<br />

Die einzelnen unfallchirurgisch-orthopädisch zu begutachtenden<br />

Verletzungsfolgen werden vom Kopf bis zum Fuß<br />

didaktisch brillant abgehandelt, so daß keine Fragen offenbleiben.<br />

In vorbildlicher Art und Weise werden Hinweise auf Zusatzgutachten<br />

bei speziellen Fragestellungen, die über die unfallchirurgisch-orthopädische<br />

Kompetenz hinausgehen, eingeflochten.<br />

Neurologisch-psychiatrische Probleme der Begutachtung,<br />

wie eine negative Antwortverzerrung und die Bewertung<br />

körperlicher Beschwerden nichtorganischen Ursprungs<br />

sind in einer aktuellen wissenschaftlich fundierten<br />

Form schlüssig eingearbeitet.<br />

Der Leser erhält zu jedem bestimmten Verletzungsmuster eine<br />

präzise, schnörkellose, mit wenigen Worten den Kern des Problems<br />

treffende Aussage. Abschließend erscheint zu jeder zu<br />

beurteilenden Verletzung der Umfang der Schadensbemessung<br />

in tabellarischer Form entsprechend der unterschiedlichen<br />

Versicherungssysteme. Die Autoren stützen sich bei ihren<br />

Bewertungen auf eine Vielfalt souveräner Quellen, die jedem<br />

Kapitel in einer Literaturübersicht zugeordnet sind.<br />

Das Buch enthält ein Angebot zum Online-Zugang. Mit der<br />

Nutzung des Elsevier-Portals kann der Leser mit exklusiven<br />

Zusatzinhalten arbeiten und auf viele weitere unterschiedliche<br />

Themengebiete zugreifen. Voraussetzung ist, daß den<br />

Nutzungsbedingungen zugestimmt wird.<br />

Den Herausgebern gelingt es, das komplexe Thema in kompakter<br />

Form zu präsentieren und dennoch eine umfassende<br />

Darstellung zu erreichen. Das als Handbuch deklarierte Werk<br />

wird den Ansprüchen eines solchen mit einer entsprechenden<br />

Darstellung aller Aspekte der Begutachtung des Fachgebietes<br />

Orthopädie-Unfallchirurgie und der sich daraus ergebenden<br />

angrenzenden Fragestellungen voll und ganz gerecht.<br />

Dieses Buch ist dem Gutachter eine ausgezeichnete Hilfe zur<br />

Navigation im Spannungsfeld der unterschiedlichen Interessen.<br />

Es sollte in keiner Bibliothek von Instituten bzw. Ärzten fehlen,<br />

die sich mit gutachterlichen Fragestellungen beschäftigen.<br />

Dr. D. Thiede, Wismar<br />

Atlas der diagnostischen Endourologie<br />

Hrsg. Sebastian Wille und Axel Heidenreich<br />

Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2009<br />

134 Seiten, 307 Abbildungen, gebunden, € 69,95<br />

ISBN 978-3-13-143471-5<br />

Urethrozystoskopie und<br />

Ureterorenoskopie sind<br />

trotz deutlicher Verbesserung<br />

der nichtinvasiven<br />

bildgebenden Techniken in<br />

der Diagnostik urologischer<br />

Erkrankungen unbestritten<br />

wichtige und für den Urologen<br />

aufschlußreiche Untersuchungsmethoden.<br />

Dazu sind in zahlreichen<br />

Fällen gleichzeitig therapeutische,<br />

zumindest bioptische<br />

Maßnahmen möglich.<br />

Die Kenntnis über und das Erlernen dieser Standarduntersuchungstechniken<br />

ist für den angehenden Facharzt unentbehrlich.<br />

Die Indikationen, die technische Durchführung und das<br />

typische visuelle Bild findet er in diesem Atlas. Urologen, die<br />

sich mit kinderurologischen Problemen beschäftigen wollen,<br />

finden darin die Besonderheiten der Untersuchungstechnik bei<br />

Seite 170 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Säuglingen und Kindern und sehr gut dargestellte endoskopische<br />

Befunde dieser Altersgruppe.<br />

Neben den technischen Details, dem notwendigen Instrumentarium,<br />

Hinweisen zur Vorbereitung der Patienten und der<br />

praktischen Durchführung der Endoskopie werden normale<br />

Anatomie, aber auch Normvarianten und Anomalien in Text<br />

und Bild beschrieben. Als pathologische Veränderungen sind<br />

die verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, Urolithiasis<br />

und natürlich Neubildungen in jeweils eigenen Kapiteln dargestellt.<br />

Die Pathologie im Kindesalter wird mit einem eigenen<br />

Kapitel hervorgehoben.<br />

Das Doppelseitenkonzept erleichtert das Verständnis des didaktisch<br />

gut aufbereiteten erklärenden und klinischen Textes durch<br />

die auf der Gegenseite vorhandenen typischen fotografischen<br />

Abbildungen. Die auch verwendeten und schon im Jahr 1955 in<br />

der 4. Auflage erschienenen „Handatlas der Cystoskopie und<br />

Urethrocystoskopie“ von Kneise und Stolze veranlaßten Aquarelle<br />

zeugen von vorzüglichem beschreibenden und zeichnerischen<br />

Können. Sie sind historisch wertvoll, interessant und für<br />

den jeweiligen Befund typisch. Mit modernen Instrumenten<br />

und Endofotografie sind sie aber heute bestimmt durch praxisrelevante<br />

Bilder zu ersetzen.<br />

Der Atlas wird allen jüngeren Urologen und auch Kinderchirurgen<br />

zur Weiterbildung sehr empfohlen.<br />

Die Charité<br />

Ein Krankenhaus in Berlin 1710 bis heute<br />

Ernst Peter Fischer<br />

Siedler Verlag München 2009<br />

288 Seiten, zahlreiche s/w Abb., € 19,95<br />

ISBN 978-3-88680-880-9<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />

Die Berliner Charité ist 300 Jahre alt und gehört zu den berühmten<br />

Krankenhäusern der Welt. Das vorliegende Buch des<br />

Wissenschaftshistorikers Ernst Peter Fischer (geb. 1947) aus Konstanz<br />

verspricht „nur eine gedrängte schlaglichtartige Darstellung<br />

der vielschichtigen Abläufe“ der Charité-Geschichte. Der<br />

Abriß würdigt erneut die wechselvolle Geschichte des bedeutenden<br />

deutschen Universitätsklinikums, fesselt jedoch nicht so<br />

unmittelbar wie Werke anderer Autoren.<br />

Neben dem spannenden, populären Buch des Journalisten Gerhard<br />

Jaeckel („Die Charité – Die Geschichte eines Weltzentrums<br />

der Medizin von 1710 bis zur Gegenwart“, 6. Auflage, Berlin,<br />

2004) gibt es das zweibändige, sehr quellenreiche Werk des<br />

Pathologen Heinz David („...es soll das Haus die Charité heißen...“,<br />

Hamburg, 2004). Von den 147 Anmerkungen in Fischers<br />

Buch gehen 60 (über 40%) auf David zurück, der insofern me-<br />

BUCHVORSTELLUNGEN<br />

dizin-historisch lege artis<br />

abgeschöpft wird. (Zu<br />

DDR-Zeiten hatte der Charité-FührungsoffizierWerner<br />

Dewitz verdeckt Informationen<br />

von ihm als IMS<br />

„Heinz-Werner“ notiert,<br />

wie David 2006 in der Autobiographie„Lebensrouten“<br />

mitgeteilt hat.) Mit<br />

mehr als 40 eigenen Charité-Jahren<br />

geht der ehemalige<br />

Dekan David in seinem<br />

Werk bis an die Wurzeln,<br />

während Fischer für seinen<br />

Querschnitt vornehmlich<br />

Sekundärquellen zusammengetragen<br />

hat.<br />

Die Gliederung des Buches folgt den Zäsuren der deutschen<br />

Geschichte: Reichsgründung, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik,<br />

NS-Zeit, deutsche Teilung, Wende 1989. Die Darstellung<br />

ist übersichtlich, Kerninhalte sind grau unterlegt. Gewürdigt<br />

werden besonders auch die berühmten Ärzte und Forscher<br />

des Kaiserreiches und der Weimarer Republik, die mit<br />

ihren Leistungen den Charité-Mythos begründet haben, an<br />

den es heute anzuknüpfen gilt. (Werner Forssmanns ursprüngliche<br />

Herzkatheter-Selbstversuche erfolgten jedoch nicht in<br />

der Charité als „Assistent bei Sauerbruch“, wie Fischer meint,<br />

sondern es war das Krankenhaus Eberswalde, in dem der spätere<br />

Nobelpreisträger erstmals mit einem Ureterenkatheter<br />

sein rechtes Herz sondierte.)<br />

Der abschließende „Ausblick“ ist mit einer umstrittenen Begriffsverknüpfung<br />

der Gegenwart überschrieben: „Das Krankenhaus<br />

als Unternehmen“. Fischer referiert, daß die heutige<br />

„Charité – Universitätsmedizin Berlin“ ein Unternehmenskonzept<br />

vorgestellt habe, um „Spar- und Konsolidierungsstrategien<br />

mit dem gleichzeitigen Vorantreiben von Wachstumsbereichen“<br />

zu verknüpfen. Das klingt wie das „Überholen ohne<br />

einzuholen“ der Parteilinie der Vorwendezeit. Gegenwärtig<br />

wird mit einem „Charité-Masterplan“ nach „betriebswirtschaftlicher<br />

Optimierung“ gesucht.<br />

Im Hinblick auf das 300. Jubiläum der auf Deutsch Nächstenliebe<br />

genannten Krankenanstalt war 2009 zu einem „World<br />

Health Summit – The Evolution of Medicine“ eingeladen worden,<br />

um „die Gesundheit im globalen Maßstab zu verbessern“.<br />

Bleibt für die Zukunft zu wünschen, daß die anglophilen Charité-Strategen<br />

im Neodarwinismus über dem Globus ihren Nächsten<br />

nicht vergessen mögen. Charité – ad multos annos !<br />

Prof. H. Nizze, Rostock<br />

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BUCHVORSTELLUNGEN / KULTURECKE<br />

DUDEN<br />

Die deutsche Rechtschreibung plus Korrektor kompakt<br />

Hrsg.: Dudenredaktion (Vorsitzender: Dr. Matthias Wermke)<br />

25., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage,<br />

Dudenverlag Mannheim Wien Zürich 2009<br />

1216 Seiten, geb., mit CD-ROM, € 29,95<br />

ISBN 978-3-411-04015-5<br />

Die 25. Auflage des Standardwerks DUDEN – Die deutsche<br />

Rechtschreibung ist umfassend und aktuell.<br />

Der Stichwortteil wurde erheblich erweitert (mehr als 135 000<br />

Einträge) und dabei die jüngste Entwicklung im Wortschatz<br />

der deutschen Gegenwartssprache berücksichtigt.<br />

Bewährte Kapitel und Abschnitte sind im mehrfarbigen, benutzerfreundlichen<br />

Layout zu finden, z. B. die Regeln zur<br />

Rechtschreibung und Zeichensetzung, die Hinweise zur Verarbeitung<br />

von Texten und E-<strong>Mai</strong>ls sowie das Verzeichnis wichtiger<br />

grammatischer Fachausdrücke.<br />

Neu hinzugekommen ist ein kurzer Abriß wichtiger Stationen<br />

aus der Geschichte der deutschen Orthographie sowie ein<br />

Sonderteil zur Sprachstatistik.<br />

Casino Royale<br />

lautet das Motto des diesjährigen Medizinerballs<br />

der Universität Rostock.<br />

Ganz in James-Bond-Manier warten<br />

wir in unserer Casinonacht mit tollem<br />

Essen, inspirierender Musik und jeder<br />

Menge Spaß auf. Der Ball wird traditionell<br />

vom 3. Studienjahr der Medizinischen Fakultät organisiert.<br />

Herzlich laden wir dazu Angehörige der Fakultät, Ärzte und<br />

Interessierte am 4. Juni <strong>2010</strong> in die Yachthafenresidenz<br />

„Hohe Düne“ ein. Ein typisch amerikanisches Buffet von<br />

den Gourmetköchen des Hauses stellt das kulinarische Highlight<br />

dar.<br />

Der musikalische Rahmen wird von einer Jazzband der HMT<br />

und am späteren Abend von einem DJ gebildet. Dabei kann<br />

natürlich die ein oder andere flotte Sohle aufs Parkett gelegt<br />

werden. Auf den Spuren eines Geheimagenten kann<br />

man sich an einem unserer Spieltische (Black Jack, Poker,<br />

American Roulette) just for fun und somit ohne Geld im<br />

Glücksspiel versuchen.<br />

Diese Jubiläumsausgabe gibt es auch als Medienpaket mit der<br />

Duden-Rechtschreibprüfung für Microsoft Office und Microsoft<br />

Works.<br />

Der DUDEN Korrektor kompakt kontrolliert weit über das Maß<br />

der Standard-Rechtschreibsoftware hinaus u. a. Rechtschreibung,<br />

Grammatik, Zeichensetzung, Abkürzungen, Schreibvarianten<br />

und Schreibstil. Korrekturvorschläge werden einfach<br />

durch Klick übernommen, in Zweifelsfällen blendet das Programm<br />

Dudenempfehlungen ein.<br />

Manche Verbindlichkeiten sind natürlich auch skeptisch zu sehen,<br />

wie z. B. bei Getrenntschreibung die Änderung des sehr<br />

häufig vorkommenden Schildes „Ausfahrt freihalten!“ in<br />

„Ausfahrt frei halten!“; die Schilderhersteller haben das wohl<br />

noch nicht bemerkt.<br />

Der Rezensent ist davon überzeugt, daß die Fähigkeit, korrekt<br />

zu schreiben, ihren hohen Stellenwert auch im Zeitalter computergestützter<br />

Informations- und Kommunikationsprozesse<br />

behaupten wird.<br />

Besonders Schreiben von Hand fördert den Gedankenfluß,<br />

deshalb schreiben Sie mal wieder einen Brief per Hand und ...<br />

schocken Ihre Freunde!<br />

Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />

Der Einlaß erfolgt ab 18.30 Uhr und die Buffeteröffnung um<br />

20.00 Uhr. Des Weiteren lockt die traditionelle Tombola mit<br />

vielen Gewinnen.<br />

Ein Shuttleservice sorgt für die reibungslose An- und Abreise.<br />

Die Hinfahrt findet um 18.15 Uhr vom ZOB und die Rückfahrten<br />

um 1.00 Uhr, 2.30 Uhr und 4.00 Uhr statt.<br />

Karten (22,50 E bzw. 35,00 E) sind ab Anfang <strong>Mai</strong> erhältlich<br />

bei: Weiland, Apotheker- und Ärztebank und Mediathek<br />

(Schillingallee).<br />

Nähere Informationen finden Sie auf unserer Website unter<br />

www.medizinerball-rostock.de.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

Ihr Mediball-Team<br />

Seite 172 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Theaterinformationen<br />

<strong>Mecklenburg</strong>er Staatstheater Schwerin<br />

Premieren im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

14.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, E-Werk<br />

Frauen – Männer – Paare<br />

Tanzstück von Birgit Scherzer<br />

21.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Die heilige Johanna der Schlachthöfe<br />

Schauspiel von Bertolt Brecht<br />

26. 05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

Mien Mann, dat Prachtstück<br />

Lustspiel von Avery Hopwood<br />

Fritz-Reuter-Bühne<br />

Premiere im Juni<br />

25.06.<strong>2010</strong>, 21.00 Uhr, Auf dem Alten Garten<br />

Schloßfestspiele <strong>2010</strong><br />

Die Macht des Schicksals<br />

Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi<br />

Text von Francesco Maria Piave<br />

Die Schloßfestspiele Schwerin, die seit 1993 stattfinden, bieten<br />

<strong>2010</strong> mit der „Macht des Schicksals“ die wohl melodienreichste<br />

Oper Verdis. In der konsequenten Gestaltung schicksalhafter<br />

Zufälle lag für Verdi eine große Faszination und Inspiration:<br />

So zieht sich das prägnante „Schicksalsmotiv“ wie ein Leitfaden<br />

von der Ouvertüre durch die gesamte Oper.<br />

Theater <strong>Vorpommern</strong><br />

Premieren im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

20.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Greifswald, Großes Haus<br />

28.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Stralsund, Großes Haus<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

28.05.<strong>2010</strong>, 20.00 Uhr , Greifswald,<br />

Rubenowsaal (Stadthalle)<br />

Leonce und Lena<br />

Komödie von Georg Büchner<br />

Volkstheater Rostock<br />

KULTURECKE<br />

Tanzzeit <strong>2010</strong><br />

Zwei zeitgenössische<br />

Choreographien von<br />

Raffaella Galdi und<br />

Ousseni Sako<br />

Die Tanzzeit <strong>2010</strong> ist<br />

packend, intensiv, verrückt,<br />

fragil, befremdlich,<br />

pulsierend, interdisziplinär,<br />

ironisch<br />

und vieles mehr.<br />

Premiere im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

15.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />

My Fair Lady<br />

Musical von Frederick Loewe<br />

Buch von Alan Jay Lerner nach Pygmalion“ von George<br />

Bernard Shaw<br />

Deutsch von Robert Gilbert<br />

Theater- und Orchester GmbH<br />

Neubrandenburg/Neustrelitz<br />

Premieren im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />

22.05.<strong>2010</strong>, 15.00 Uhr, Schauspielhaus Neubrandenburg,<br />

Probebühne<br />

Der Fischer und seine Frau<br />

Puppenspiel für Kinder ab vier Jahren<br />

Koproduktion mit dem Theater Maskotte<br />

22.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Landestheater Neustrelitz,<br />

Großes Haus<br />

La Cage aux Folles – Ein Käfig voller Narren<br />

Musical von Jerry Herman<br />

Musik und Songtexte von Jerry Herman<br />

Buch von Harvey Fierstein nach der gleichnamigen Komödie<br />

von Jean Poiret<br />

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PERSONALIEN<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Neumann zum<br />

75. Geburtstag<br />

Am 17. Februar <strong>2010</strong> beging Prof.<br />

em. Dr. med. habil. Hans-Georg<br />

Neumann seinen 75. Geburtstag.<br />

Ein Rückblick auf seine zielstrebige<br />

berufliche Entwicklung und<br />

sein sehr erfolgreiches Wirken als<br />

Rostocker Arzt anläßlich dieses Jubiläums<br />

ruft zwangsläufig Respekt<br />

und Anerkennung bei Kollegen<br />

hervor, aber auch dankbare Erinnerungen<br />

an die sehr angenehme<br />

kollegiale Zusammenarbeit.<br />

Hans-Georg Neumann, geboren am 17. Februar 1935 in Breslau,<br />

erlangte 1952 in Zittau mit dem Abitur die Hochschulreife.<br />

Medizinstudium von 1952 bis 1957 in Leipzig, Promotion<br />

zum Dr. med. im gleichen Jahr. Von 1960 bis 1964 Weiterbildung<br />

zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe an der<br />

Rostocker Universitätsfrauenklinik (UFK) unter Prof. Dr. H.<br />

Kyank. Der noch junge Facharzt wechselte gemeinsam mit<br />

Dr. Günter Seidenschnur (später Prof. Seidenschnur) als dessen<br />

Oberarzt und Stellvertreter von der UFK Ende 1965 an<br />

das neuerbaute Bezirkskrankenhaus Rostock. Jetzt galt es,<br />

ein gänzlich neues Team aus Ärzten, Hebammen und Schwestern<br />

zur leistungsfähigen Einheit zu profilieren. Daran hatte<br />

Dr. Neumann in seiner ruhigen und fachkompetenten Art<br />

wesentlichen Anteil.<br />

Schon frühzeitig fokussierte sich das Augenmerk von Hans-<br />

Georg Neumann auf Aspekte der präventiven und sozialen<br />

Medizin innerhalb der Frauenheilkunde; seine Arbeitsschwerpunkte<br />

in Forschung und Lehre wurden die intrauterine Kontrazeption,<br />

die Organisation von regionalen und überregionalen<br />

Vorsorgeuntersuchungen sowie die Epidemiologie des<br />

generativen Verhaltens von Frauen und Teenagern.<br />

Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit (1968-1973)<br />

über Effektivität und Akzeptabilität von Intrauterinpessaren<br />

waren Anlaß, diese Methode in der DDR einzuführen. Eine<br />

besondere Leistung – modellhaft nicht wieder erreicht – war<br />

die Entwicklung eines computergestützten Screeningprogammes<br />

zur Erfassung der Vor- und Frühstadien des Zervixkarzinoms,<br />

womit er an der Akademie für Ärztliche Fortbildung<br />

der DDR die Habilitation (1975) erreichte. Die Effektivität<br />

zytologischer Vorsorgeuntersuchungen wurde von ihm<br />

in einer 10-Jahresanalyse (1987) wissenschaftlich belegt.<br />

1984 wechselte H.-G. Neumann wieder zur Universität Rostock<br />

als Leiter der Abteilung Familienplanung im Institut für<br />

Sozialhygiene. Nach Erwerb des Zweit-Facharzt für Sozialhygiene<br />

erfolgten die Berufung zum ordentlichen Dozenten<br />

(1986) und zum Universitätsprofessor (1992); zuvor wurde er<br />

Direktor (1991) des Instituts (später Institut für Gesundheitswissenschaften),<br />

das er bis zur Emeritierung am 31.03.2000<br />

leitete. Seine wissenschaftliche Tätigkeit findet Ihren Ausdruck<br />

in 123 Publikationen inklusive Buchbeiträge und 228<br />

Vorträgen.<br />

In Nachfolge von Prof. Mehlan wurde H.-G. Neumann Vorsitzender<br />

der DDR-Familienplanungsorganisation „Ehe und Familie“.<br />

Er organisierte deren Neustrukturierung 1990 bis zur<br />

Fusion mit „Pro Familia“ der BRD. Von 1993 bis 1998 war er<br />

Vorsitzender des Fachbeirates und Dozent an der Akademie<br />

für Sozialmedizin M-V in Schwerin.<br />

Bei der <strong>Ärztekammer</strong> M-V hatte er den Vorsitz der Fachkommission<br />

Sozialmedizin inne.<br />

Prof. Neumann war „Member of the European Regional<br />

Council der IPPF“; weiterhin Mitglied der Norddeutschen Gesellschaft<br />

für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Deutschen<br />

Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention sowie des<br />

Norddeutschen Forschungsverbundes.<br />

Trotz seiner Aktivitäten und vielseitigen Verpflichtungen war<br />

er immer ein ausgeglichener Arzt, ein überzeugender Hochschullehrer<br />

und ein menschlich sehr angenehmer Kollege.<br />

Ihm zur Seite stand immer seine Frau, die Gynäkologin Dr.<br />

Edith Neumann; die Kinder Uwe und Solveyg haben gleichfalls<br />

in der Medizin ihre berufliche Erfüllung gefunden.<br />

Seit nunmehr zehn Jahren im beruflichen Ruhestand, bleibt<br />

er wegen seiner akzeptierten Leistungen, seiner menschlichen<br />

Kollegialität und seinem Teambewußtsein von allen, die<br />

mit ihm fachlichen oder persönlichen Kontakt hatten und<br />

haben, in wertschätzender Erinnerung.<br />

Ich wünsche Ihnen, lieber Herr Professor Neumann – auch im<br />

Namen aller, die sich mit Ihnen in vielfältigster Hinsicht verbunden<br />

fühlen – für die Gestaltung Ihrer persönlichen Zukunft<br />

alles Gute, dazu die entsprechende physische Kondition<br />

und immer die unverzichtbare Portion Glück.<br />

Prof. Dr. med. habil. Eckhard Koepcke<br />

Seite 174 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN


Wir beglückwünschen<br />

Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />

die mit der Publikation einverstanden sind.<br />

50. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />

Dipl.-Med. Gerald Baumann 11.6.1960 Burow<br />

Dr. med. Martin Fechner 20.6.1960 Stralsund<br />

Dr. med. Tom Piotraschke 21.6.1960 Pasewalk / Jatznick<br />

Michael Kietzmann 22.6.1960 Neu Poserin<br />

Dr. med. Bodo Seidel 22.6.1960 Neubrandenburg<br />

Dr. med. Matthias Richter 23.6.1960 Rostock<br />

Dipl.-Med. Karin Busse 28.6.1960 Pasewalk / Damerow<br />

60. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />

Dipl.-Med. Mathilde Turloff 3.6.1950 Schwerin / Pampow<br />

Dr. med. Beate Schiffner 4.6.1950 Neubrandenburg<br />

Dr. med. Heide-Elisabeth Bayer 10.6.1950 Friedland<br />

Dr. med. Klaus-Rainer Bogun 10.6.1950 Rostock / Schönfeld Mühle<br />

Dr. med. Angelika Rülke 11.6.1950 Rostock / Admannshagen<br />

Dr. med. Gabriele Grau 18.6.1950 Rostock<br />

70. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />

Prof. Dr. med. habil. Hansjörg Seiter 6.6.1940 Daskow<br />

Dr. med. Günther Schwesinger 8.6.1940 Greifswald / Groß Schoritz<br />

Dr. med. Lothar Wilke 10.6.1940 Neustrelitz<br />

SR Dr. med. Christel Gertler 11.6.1940 Ostseebad Binz<br />

Dr. med. Sabine Meng 11.6.1940 Greifswald<br />

Dr. med. Christa Busecke 24.6.1940 Rostock<br />

Dr. med. Dieter Ewald 24.6.1940 Krummenhagen<br />

SR Dr. med. Karin Bornitz 26.6.1940 Schwerin<br />

Dr. med. Michael Lafrenz 30.6.1940 Rostock<br />

75. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />

Dr. med. Volkmar Wiebe 3.6.1935 Ostseebad Rerik<br />

Prof. Dr. med. habil. Joachim Dabels 4.6.1935 Pruchten<br />

Dr. med. Wolfram Hoba 4.6.1935 Sukow<br />

Dr. med. Wiebke Jacobs 4.6.1935 Benzin<br />

Dr. med. Rose-Marie Sparre 5.6.1935 Rostock<br />

Dr. med. Berthold Michalowski 6.6.1935 Wismar<br />

Dr. sc. med. Werner Bruchmüller 9.6.1935 Schwerin<br />

MR Dr. med. Maria Brandenburg 20.6.1935 Neubrandenburg<br />

Dr. med. Karin Schumacher 21.6.1935 Rostock<br />

Priv.-Doz.Dr.med.habil. Gerd Klemm 28.6.1935 Rostock<br />

80. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />

SR Dr. med. Jutta Schulz 14.6.1930 Ludwigslust<br />

MR Dr. med. Karl-Arno Tolzin 15.6.1930 Rostock<br />

SR Dr. med. Renate Dumschat 25.6.1930 Groß Stieten<br />

85. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />

Dr. med. Gerhart Hafemeister 10.6.1925 Schwerin<br />

Dr. med. Irmgard Stender 28.6.1925 Wismar<br />

AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />

Impressum<br />

PERSONALIEN<br />

HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Telefon: 0381 49280-0<br />

Telefax: 0381 49280-80<br />

REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />

(Chefredakteur)<br />

Dr. med. G. Langhans<br />

(stellvertr. Chefredakteur)<br />

Prof. Dr. med. H. Büttner<br />

Dr. med. R. Bruhn<br />

Dr. med. W. Schimanke<br />

Dr. med. C. Brock<br />

ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />

August-Bebel-Straße 9a<br />

18055 Rostock<br />

Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />

an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />

Mitglied der Redaktion<br />

E-<strong>Mai</strong>l: aerzteblatt@aek-mv.de<br />

VERANTWORTLICH IM SINNE<br />

DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />

Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-<strong>Mai</strong>l oder auf Diskette / CD im<br />

Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />

Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />

ein gesandte Manuskripte.<br />

Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />

wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />

Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />

aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />

re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />

Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich ge schützt. Mit Aus nahme der gesetzlich zugelassenen<br />

Fälle ist eine Verwer tung ohne Einwilli gung des Verlages strafbar. Für Angaben<br />

über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der<br />

Redaktion keine Gewähr über nommen werden.<br />

VERLAG, ANZEIGENLEITUNG<br />

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z.Zt. ist Anzeigenpreisliste <strong>2010</strong><br />

vom 1.1.<strong>2010</strong> gültig.<br />

VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe<br />

ANZEIGENDISPOSITION Melanie Bölsdorff<br />

DRUCK Messedruck Leipzig GmbH<br />

An der Hebemärchte 6<br />

04316 Leipzig<br />

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ABONNEMENTPREISE Inland jährlich 83,50 EUR<br />

inkl. Versandkosten<br />

Einzelheft 7,00 EUR<br />

zzgl. 2,50 EUR Versandkosten<br />

Bestellungen nimmt der Verlag entgegen. Die Kündigung des Abonnements<br />

ist mit einer Frist von zwei Monaten mög lich und schrift lich an den Verlag<br />

zu richten. Die Abonnements gelder werden jährlich im voraus in Rechnung<br />

ge stellt.<br />

ISSN: 0939-3323<br />

Seite 175

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