Ärzteblatt Mai 2010 - Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern
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ÄRZTEBLATT<br />
5/<strong>2010</strong><br />
MECKLENBURG-VORPOMMERN<br />
Es tut sich was<br />
Das Post-Polio-Syndrom<br />
Als Missionsärztin in Assuan/Oberägypten
Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Es tut sich was 148<br />
Wissenschaft und Forschung<br />
Das Post-Polio-Syndrom 150<br />
Aus der Kammer<br />
Weiterbildungsordnung und ihre Änderungen –<br />
Wo können Sie diese nachlesen? 154<br />
Recht<br />
Aus der Praxis der<br />
Norddeutschen Schlichtungsstelle 155<br />
Fortbildung<br />
19. Seminar- und Fortbildungswoche 159<br />
Was wissen Sie über Umweltmedizin? 160<br />
Veranstaltungen und Kongresse<br />
Impfkurse in <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> 160<br />
Veranstaltungen der <strong>Ärztekammer</strong> M-V 160<br />
Veranstaltungen in unserem Kammerbereich 161<br />
Veranstaltungen in anderen Kammerbereichen 163<br />
Aus der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Öffentliche Ausschreibung 165<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Geschichtliches<br />
Als Missionsärztin in Assuan/Oberägypten 166<br />
Service<br />
Ärzte für Herzgruppen gesucht 167<br />
Orthopäden, Chirurgen und Anästhesisten<br />
gesucht! 167<br />
Aktualisiertes Verzeichnis der Rehabilitations-<br />
wissenschaftler erschienen 168<br />
medfund – Wege zur alternativen Finanzierung 168<br />
Buchvorstellungen<br />
Für Sie gelesen 169<br />
Kulturecke<br />
Casino Royale 172<br />
Theaterinformationen 173<br />
Personalien<br />
Prof. Dr. Hans-Georg Neumann zum<br />
75. Geburtstag 174<br />
Wir beglückwünschen 175<br />
Impressum 175<br />
Seite 147
LEITARTIKEL<br />
Es tut sich was<br />
Eine Zeit lang sah es so aus, als würde unser Kollege und<br />
Gesundheitsminister Dr. med. Philipp Rösler zwar schöne<br />
Pläne haben, aber nichts tun. Über viele Jahre waren wir<br />
von der dienstältesten Gesundheitsministerin der Bundesrepublik<br />
zahlreiche gesundheitspolitische Schnellschüsse<br />
gewohnt, die meist sofort erneuten Reformbedarf auslösten.<br />
Wollen wir einfach mal annehmen, daß sich Minister<br />
Rösler überlegtes Handeln auf die Fahnen geschrieben hat<br />
und vielleicht auch etwas mehr Zeit braucht, um das Erbe zu<br />
ordnen.<br />
Vom 11. bis 14. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> findet in Dresden der 113. Deutsche<br />
Ärztetag statt. Mit den Delegierten blickt die gesamte<br />
deutsche Öffentlichkeit gespannt auf den ersten Auftritt<br />
des Ministers und erwartet Ideen zur Lösung der zahlreichen<br />
gesundheitspolitischen Probleme. Kardinalproblem ist<br />
der Widerspruch zwischen den medizinischen Möglichkeiten<br />
und den Ansprüchen der Bürger einerseits sowie den<br />
von der Lohnsumme abhängigen begrenzten Mitteln der<br />
solidarisch finanzierten Gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) andererseits. Planwirtschaftliche Methoden sind zur<br />
Lösung ungeeignet. (Mittlerweile stellt selbst die SPD bereits<br />
den von ihr mit beschlossenen Gesundheitsfond in Frage.)<br />
Ungehemmte Privatisierung und der von der Vorgängerin<br />
oft beschworene Wettbewerb führen letztlich dazu,<br />
daß der Patient als betriebswirtschaftliche Größe betrachtet<br />
wird (was bringt er, was kostet er?) und daß solidarisch finanzierte<br />
Gelder als Profit in die Taschen von Aktionären<br />
fließen. Da erscheinen mir denn doch eine einheitliche<br />
Kopfpauschale (das Krankheitsrisiko ist weitgehend unabhängig<br />
vom Einkommen) und ein weitgehend steuernfinanziertes<br />
Gesundheitswesen (Steuern zahlt man nach dem<br />
Einkommen) solidarischer. Es wäre eine Reform, die den Namen<br />
verdient.<br />
Daß die Arzneimittelkosten ausufern und die Arzneimittelpreise<br />
in Deutschland ein Ärgernis sind, ist allgemein bekannt.<br />
Die bisher eingeführten (dirigistischen) Steuerungsinstrumente<br />
haben sich als weitgehend wirkungslos erwiesen.<br />
Die jüngst beschlossenen Maßnahmen der Bundesregierung<br />
zur Steuerung der Arzneimittelpreise lassen der<br />
Pharmaindustrie einerseits Raum für (echte) Innovationen<br />
und erhalten Arbeitsplätze in diesem weltweit bedeutenden<br />
Wirtschaftszweig. Andererseits sollen durch ein Preismoratorium<br />
und Zwangsrabatte 1,1 Milliarden Euro über<br />
drei Jahre eingespart werden.<br />
Zunehmend bereitet die ärztliche Versorgung in immer<br />
mehr, vor allem ländlichen Gebieten der Bundesrepublik<br />
Sorgen; ein Problem, von dem vor allem unser Bundesland<br />
betroffen ist und daß durch die demographische Entwicklung,<br />
die Altersstruktur der Ärzteschaft und die Bevölkerungskonzentration<br />
im stadtnahen Raum noch verschärft<br />
wird. Der Spitzenverband Bund der GKV stellt eine Überversorgung<br />
in Ballungsräumen und eine Unterversorgung von<br />
strukturschwachen Regionen fest. Aktuell ist die Rede von<br />
ca. 25.000 zuviel zugelassenen Ärzten; dem gegenüber würden<br />
ca. 800 Ärzte im ländlichen Raum fehlen – Zahlen, die<br />
aus ärztlicher Sicht hinterfragt werden müssen.<br />
In der Bedarfsplanung müssen zweifellos neue Wege beschritten<br />
werden. Der Spitzenverband Bund entwickelt in<br />
einem Positionspapier der Gesetzlichen Krankenkassen Vorstellungen,<br />
die von der Herauslösung der spezialisierten fachärztlichen<br />
Versorgung aus dem ambulanten System und die<br />
Anbindung an Krankenhäuser bis hin zur Bildung von Gesundheitszentren<br />
unter nicht-ärztlicher Leitung, vom Shuttle-<br />
Service für Patienten bis hin zu Sprechtagen in verschiedenen<br />
Orten reichen. Im Abbau der Überversorgung sieht er (wen<br />
Seite 148 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Tagesordnung des 113. Deutschen<br />
Ärztetags in Dresden<br />
Top I: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche<br />
Berufspolitik<br />
Referent: Prof. Dr. med. Dr. h. c. J.-D. Hoppe,<br />
Berlin<br />
Top II: Versorgungsforschung<br />
Referenten: Prof. Dr. med. Dr. h. c. P. Scriba,<br />
München<br />
Prof. Dr. rer. nat. Bärbel Kurth, Berlin<br />
Prof. Dr. rer. biol. hum. H.-K. Selbmann,<br />
Tübingen<br />
Top III: (Muster-)Weiterbildungsordnung<br />
Referent: Dr. med. H. H. Koch, München<br />
Top IV: Patientenrechte – Anspruch an Staat und<br />
Gesellschaft<br />
Referenten: Dr. med. F. U. Montgomery,<br />
Hamburg<br />
Dr. med. P. Liese MdEP<br />
Top V: Tätigkeitsbericht der Bundesärztekammer<br />
Referent: Prof. Dr. med. C. Fuchs, Berlin<br />
Top VI: Bericht über die Jahresrechnung der<br />
Bundesärztekammer für das Geschäftsjahr<br />
2008/2009 (01.07.2008-30.06.2009)<br />
Referenten: Prof. Dr. med. C. Fuchs, Berlin<br />
Dr. med. F. B. Ensink, Göttingen<br />
Top VII: Entlastung des Vorstandes der Bundesärztekammer<br />
für das Geschäftsjahr 2008/2009<br />
Top VIII: Haushaltsvoranschlag für das Geschäftsjahr<br />
<strong>2010</strong>/2011 (01.07.<strong>2010</strong> – 30.06.2011)<br />
Referenten: Prof. Dr. med. C. Fuchs, Berlin<br />
Dr. med. F. B. Ensink, Göttingen<br />
Top IX: Wahl des Tagungsortes für den<br />
115. Deutschen Ärztetag 2012<br />
wundert dies aus Sicht der Kostenträger) ein Einsparvolumen<br />
von fünf Milliarden Euro.<br />
Die CSU hat (wie die anderen Parteien auch) eigene Vorstellung<br />
zur Diskussion gestellt. Danach soll die Versorgung in<br />
Problemregionen durch KV-Eigenpraxen oder auch durch<br />
von den Krankenkassen angestellte Ärzte sichergestellt werden;<br />
Honorarzu- und -abschläge sollen den Niederlassungswillen<br />
der Ärzte steuern; Krankenhäuser sollen in die sektorenübergreifende<br />
Bedarfsplanung einbezogen werden;<br />
MVZ-Zweigstellen und Jobsharing-Praxen sollen helfen.<br />
Gesundheitsminister Röslers Vorschläge zielen auf erleichterte<br />
Studien- und bessere Arbeitsbedingungen für ange-<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
LEITARTIKEL<br />
hende Landärzte. Schließlich hat sich die Gesundheitsministerkonferenz<br />
der Länder schon im Juli 2009 darauf verständigt<br />
die Kompetenz der Länder in der gesundheitlichen<br />
Betreuung zu stärken. So soll der regionale Versorgungsbedarf<br />
entsprechend der Morbidität besser erfaßt werden; ein<br />
Spitzenverband Land der GKV soll in abgestimmten Verträgen<br />
besser auf regionale Besonderheiten reagieren können.<br />
Es liegt auf der Hand, daß diese Probleme nicht ohne ärztlichen<br />
Sachverstand gelöst werden können, nicht gelöst<br />
werden dürfen! Die Selbstverwaltungskörperschaften nehmen<br />
hier eine ganz wichtige Aufgabe wahr.<br />
Deshalb steht auch zu Recht der Auftakt des Ärztetages mit<br />
dem Dialog (früher als Schlagabtausch bezeichnet) zwischen<br />
dem Gesundheitsminister und dem Präsidenten des Ärztetages<br />
im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Dem gegenüber<br />
sind die „Mühen der Ebene“ vielleicht weniger<br />
spektakulär, für den ärztlichen Alltag jedoch bedeutsam.<br />
Die Evaluation der Weiterbildung, mehr noch die Novellierung<br />
der Weiterbildungsordnung läßt wegen der sehr differenzierten<br />
Interessenlage eine lebhafte Diskussion erwarten.<br />
Mit dem TOP „Patientenrechte – Anspruch an Staat und<br />
Gesellschaft“ nimmt die Ärzteschaft ihre Aufgaben als Partner<br />
und Anwalt der Patienten wahr.<br />
Angesichts der oben skizzierten Problematik gewinnt die<br />
Versorgungsforschung immer mehr Bedeutung. Sie ist nur<br />
ein Weg, auf dem ärztlicher Sachverstand in die Lösung der<br />
Probleme einfließt. Ich bin sicher: Auch der Dresdner Ärztetag<br />
wird spannend!<br />
Dr. Wilfried Schimanke<br />
Seite 149
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Das Post-Polio-Syndrom<br />
Peter Brauer<br />
Unter den Ärzten ist das Wissen um die Polio-Encephalo-<br />
Myelitis (PM) als Erkrankung und das Post-Polio-Syndrom<br />
(PPS) als ihre späte Folge besonders im Hinblick auf die einschlägige<br />
Patientenbetreuung bedauerlicherweise mehrheitlich<br />
katastrophal.<br />
Jede Polio-Infektion (PI) ist encephalitisch und hinterläßt<br />
neurogene strukturelle Defekte bei paralytischen wie aparalytischen<br />
Verläufen. Läsionen finden sich neurohistopathologisch<br />
und bei entsprechender Größenordnung auch magnetresonanztomographisch.<br />
Betroffen davon sind das Myelon,<br />
Myelencephalon, Metencephalo, Mesencephalon, Diencephalon<br />
und das Telencephalon in seinen motorischen wie<br />
prämotorischen Anteilen. Der Virusbefall des Myelons erfolgt<br />
nicht obligat. Die emotionalen und intellektuellen Funktionen<br />
sind nicht direkt erfaßt, die sensorischen Funktionen<br />
können teilweise beeinträchtigt sein.<br />
Nur etwa ein Prozent der Infizierten erkranken manifest paralytisch,<br />
etwa ein Prozent aparalytisch, etwa sechs Prozent<br />
abortiv und etwa 92 Prozent bleiben asymptomatisch. Alle<br />
Verlaufsformen erreichen bei erhaltenem oder entsprechend<br />
mehr oder weniger weitgehend wieder hergestelltem funktionellen<br />
Niveau nach einer PI einen klinisch stabilen Zustand<br />
als zeitlich begrenzte Phase. Die Subklinik ist allerdings instabil.<br />
Es handelt sich dabei im spinal motorischen Bereich um<br />
einen neurogenen Remodellierungsvorgang. Restierende gesunde<br />
und vorgeschädigte übernehmen die Funktion zerstörter<br />
Neurone durch Reinervation verwaister Muskeln unter<br />
Bildung motorischer Rieseneinheiten. Sie leisten damit das bis<br />
zu Zehnfache gegenüber dem physiologischen Zustand. Nicht<br />
erfaßte Muskulatur atrophiert. Die kompensierenden Muskeln<br />
hypertrophieren. Im cerebralen Bereich sind Kompensationsvorgänge<br />
in Form von neurogener Sprossung und Neubahnung<br />
zu vermuten. PPS-Symptomatik cerebralen Charakters<br />
legt diese Vermutung nahe. Stark betroffen sind zumeist<br />
verschiedene Stammhirnareale mit wichtigen neuroregulativen<br />
Funktionen wie beispielsweise Hirnaktivierung, Atmung,<br />
Temperatur, Herz-Kreislauf, Schlaf, Schmerz, Gleichgewicht.<br />
Die muskuläre Reinervation ist nicht stabil und unterliegt einem<br />
ständigen Auf- und Abbau von begrenzter Kapazität.<br />
Funktion und Struktur befinden sich auf Dauer kurz unterhalb<br />
oder direkt an ihrer Leistungsgrenze. Durchschnittlich<br />
35 Jahre nach der PM treten bei einem hohen Prozentsatz<br />
der Betroffenen unerwartet, häufig schleichend, seltener<br />
schlagartig neue Symptome auf, die als Tertiärfolgen zu dem<br />
PPS, einer eigenständigen Erkrankung zusammengefaßt werden<br />
und streng von den Polio-<br />
Primär- sowie Polio-Sekundär-Folgen<br />
zu trennen sind. Zu diesem<br />
Kreis gehören mindestens 75 Prozent<br />
der Polio-Überlebenden mit<br />
Folgeparalysen und -paresen, von<br />
den aparalytischen Erkrankungsfällen<br />
sind es etwa 40 %. Abortive<br />
und asymptomatische Infektionsverläufe<br />
sind zu etwa 20 Prozent<br />
betroffen. Das bedeutet für<br />
Deutschland zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt immer noch eine Zahl<br />
von bis zu 100.000 offensichtlich<br />
Betroffenen. Die Dunkelziffer ist<br />
mit mindestens einer Million anzusetzen.<br />
Nach KOS könnte in der<br />
ärztlichen Praxis jeder 40. Patient<br />
der Geburtsjahrgänge bis 1962<br />
ein PPS haben. Das PPS-Risiko ist<br />
von der Größe und Lokalisation<br />
des poliobedingten Vorschadens<br />
Seite 150 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Kontrollierte Physiotherapie<br />
sowie Stärke und Dauer der funktionellen und strukturellen<br />
Belastung bzw. Überlastung abhängig. Es gibt keine absolute<br />
Risikofreiheit nach einer PI.<br />
Die Symptome dieses Syndroms ähneln oder gleichen denen<br />
der ursprünglichen PM mit ihren Frühfolgen wie auch teilweise<br />
denen einer Vielzahl anderer Erkrankungen. Dazu gehören<br />
am häufigsten:<br />
■ Allgemeine Erschöpfung, oft auch fälschlicherweise als<br />
Müdigkeit bezeichnet.<br />
■ Schmerzen als Muskel-, Gelenk- und nicht selten auch als<br />
Ganzkörperschmerz von gleichbleibender oder wechselnder<br />
Lokalisation und Intensität.<br />
■ Allgemeiner Mangel an Kraft und Ausdauer.<br />
■ Neue Paralysen bzw. Paresen.<br />
■ Neue Muskelatrophien.<br />
■ Respirationsstörungen.<br />
■ Temperaturregulationsstörungen mit besonderer Kälteempfindlichkeit.<br />
■ Gleichgewichtsstörungen mit Sturzneigung peripherer<br />
wie zentraler Genese.<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
■ Schluck- und Sprechstörungen.<br />
■ Kreislaufregulationsstörungen.<br />
■ Haut- und Muskelbrennen mit motorischer Unruhe.<br />
■ Neigung zu Muskelkrämpfen, Myofaszikulationen,<br />
Myofibrillationen, Restless-Leg-Symptomatik.<br />
■ Schlafstörungen.<br />
Die genannten und weitere Symptome können einzeln oder<br />
in unterschiedlichen Kombinationen und Ausprägungen auftreten.<br />
Keines muß zwingend vorhanden sein.<br />
Nicht selten ist eine physische oder psychische Belastungsabhängigkeit<br />
erkennbar, aber nicht Bedingung. Physiologische<br />
Belastung bedeutet in der Regel schon Überforderung. Nach<br />
BRUNO ist Streß auf der Basis neurogener Defekte die zweithäufigste<br />
Ursache für PPS-Symptome.<br />
Über solche Poliomyelitisspätfolgen wurde kasuistisch z. B.<br />
durch CHARCOT bereits 1875 in Frankreich berichtet. Ihre Pathogenese<br />
ist nach wie vor teilweise von hypothetischem Charakter.<br />
Es fehlt an einer umfassenden und allgemein anerkannten<br />
Erklärung ihres Ursachenspektrums. Hier sind die zelluläre<br />
und die molekulare Ebene noch weitgehend unklar. Unbestritten<br />
ist der periphere Teilaspekt, das PPS als Verschleiß des<br />
mangelhaften neuromuskulären Komplexes durch absolute<br />
wie relative Überlastung zu werten. Er kann alle Muskeln im<br />
facialen, oralen, pharyngealen, laryngealen Rumpf- und Extremitätenbereich<br />
betreffen. Dabei ist nach den kausalen Lokalisationspunkten<br />
zwischen peripher- wie zentral-neuropathischen<br />
und sekundär-myopathischen Symptomen zu unterscheiden.<br />
Nach letzterem kann kompensierende Muskulatur auch<br />
direkt in einen Insuffizienzzustand geraten. Allgemeiner Ausgangspunkt<br />
ist die Schädigung oder Zerstörung einer relativ<br />
großen Zahl spinaler Motoneurone durch die Polioviren. Ab<br />
Seite 151
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
einem Neuronenverlust von 50 Prozent ist der funktionelle<br />
Ausfall nicht mehr kompensierbar und wird klinisch. Das trifft<br />
auf die PM mit ihren Frühfolgen sowie auf das PPS zu. Unter<br />
diesem Gesichtspunkt existiert bei einer unterschwelligen Dekompensation<br />
auch ein subklinisches bzw. klinisch asymptomatisches<br />
PPS. Nicht selten können deswegen im Verlauf subjektive<br />
den objektivierbaren Symptomen vorangehen.<br />
Poliobedingte Schäden des Gehirns mit ihren Auswirkungen<br />
in Form des PPS gewinnen bei in der Literatur zur Genüge<br />
nachgewiesener pathophysiologischer Grundlage zunehmend<br />
an Interesse, um zentrale Symptome regulativer Art auf den<br />
Gebieten von Leistungsbereitschaft, Leistungsfähigkeit, Respiration,<br />
kardiovaskulärer Steuerung, Temperaturregulation,<br />
Schmerzverarbeitung, Gleichgewichtsregulation usw. einer<br />
Erklärung zuzuführen. Auch hier wäre an eine Verschleißdegeneration<br />
der vorgeschädigten Struktur zu denken.<br />
Wenn aus den neuerlichen Symptomen das PPS als Diagnose<br />
gestellt werden soll, sind aus heutiger Sicht nach BRAUER<br />
folgende Kriterien zugrunde zu legen, nach denen es differentialdiagnostisch<br />
in Erwägung zu ziehen ist:<br />
Die Patientin/der Patient setzt sich zwischen einen Türrahmen und drückt<br />
mit beiden Händen gegen den Rahmen, hält die Spannung 8 bis 10 Sekunden<br />
und macht 5 Wiederholungen.<br />
1. Eine frühere Poliomyelitiserkrankung mit oder ohne direkte<br />
klinische Folgen ist aus der Anamnese bekannt oder<br />
durch Befunde gezielter Diagnostik wahrscheinlich.<br />
2. Zwischen dem Zeitpunkt der sicheren oder wahrscheinlichen<br />
Infektion und dem Auftreten neuerlicher postpolioverdächtiger<br />
Beschwerden liegt eine klinisch stabil<br />
erscheinende Phase.<br />
3. Für die nunmehr auftretenden Krankheitserscheinungen<br />
gibt es keine erkennbar andere Ursache.<br />
Wichtigste Grundlage der Diagnostik ist die sorgfältig und<br />
mit Sachkunde erhobene Anamnese. Ihr kommt das Hauptgewicht<br />
bei der spezifischen Differenzierung zu.<br />
Das Erscheinungsbild der Polio-Spätfolgen ist mit der komplexen<br />
Kausalität in seiner Ausprägung nach Art und Stärke<br />
vielfältig und auf den Patienten bezogen sehr individuell.<br />
Das macht auch die uneinheitlichen, teilweise widersprüchlichen<br />
Ergebnisse von medizinischen Studien zu diesem Thema<br />
aus. Trotzdem sind gerade deswegen ihre Aussagen nicht<br />
pauschal in Zweifel zu ziehen. Die Existenz der eigenständigen<br />
Erkrankung PPS gilt als bewiesen und ist auf keinen Fall<br />
in Frage zu stellen.<br />
In einer Aussage von HALSTEAD und GRIMBY stellt sich das<br />
PPS als interdisziplinär-diagnostisches Problem mit hohem<br />
differentialdiagnostischen Aufwand dar:<br />
1. Ein pathognomonischer Test existiert nicht.<br />
2. Die Symptome sind überwiegend subjektiv und sehr allgemein.<br />
3. Es gibt kein eindeutig spezifisches Symptommuster.<br />
4. Die Diagnose ist eine Ausschlußdiagnose.<br />
Praktisch konfrontiert sind damit in erster Linie Allgemeinmediziner,<br />
Internisten, Kardiologen, Anästhesisten/Intensivmediziner,<br />
Orthopäden, Neurologen, Pulmologen und der<br />
Bereich der physikalischen Medizin. Das PPS ist zugleich ein<br />
therapeutisches Problem, denn es gibt keine hinreichend befriedigende<br />
physiotherapeutische und medikamentöse Einflußmöglichkeit.<br />
Kausal handelt es sich um einen neurogenen<br />
Strukturdefekt. Dieser ist als solcher nicht heilbar, sondern<br />
nur eingeschränkt symptomatisch behandelbar. Die<br />
wesentliche Therapie besteht in einer dosierten Be- und Entlastung<br />
des neuromuskulären Systems einschließlich der respiratorischen<br />
Komponente. Das gilt gleichfalls für die kontrollierte<br />
Physiotherapie unter Beachtung ihrer speziellen<br />
Risiken bezüglich des PPS. Nicht vergessen werden darf die<br />
Überlastungsprävention auf psychischem Gebiet.<br />
Bei seiner Gratwanderung zwischen Minder- und Überbeanspruchung<br />
befindet sich der Patient in einem Circulus vitiosus<br />
Seite 152 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
mit zunehmender Behinderung. Damit erfüllt das PPS alle<br />
Bedingungen einer chronischen Erkrankung. Mobilität, funktionelle<br />
Unabhängigkeit und Entlastung sind nicht zuletzt<br />
auch durch technische Hilfsmittel vordringlich prophylaktisch<br />
zu befördern oder zu erhalten. Die Progredienz liegt bei ungefähr<br />
einem Prozent jährlich und kann nach neueren Erkenntnissen<br />
bei vermuteter Altersabhängigkeit unter relativ<br />
extremer Belastung bis zu 17 Prozent (Zitat FRANZ)) betragen,<br />
wobei die Altersabhängigkeit eigentlich als Ausdruck<br />
von Belastungsdauer, Belastungsgröße und Vorschadensgröße<br />
zu werten ist.<br />
Beim Einsatz von Medikamenten wurde bisher kein signifikant<br />
positiver Effekt auf das PPS nachgewiesen. Dagegen<br />
können PPS-Patienten durch eine unkritische Arzneiverordnung<br />
gefährdet werden. Das kann unter anderem bei Betablockern,<br />
Cholesterinsenkern, Myorelaxantien, Narkotika/<br />
Anästhetika, Opiaten und Psychopharmaka der Fall sein. Narkosen<br />
und Operationen stellen für diese Patienten ein besonderes<br />
Risiko dar. Besonders risikobehaftet ist die Atmung.<br />
Die oben genannten Probleme allein schränken häufig ihres<br />
Folgeaufwandes wegen den notwendigen Behandlungsumfang<br />
ein. Erschwerend kommt hinzu, daß bis heute ein mangelhafter<br />
spezifischer Kenntnisstand bei der überwiegenden<br />
Anzahl der Ärzte und Patienten sowie leider auch eine nicht<br />
selten anzutreffende Ignoranz bei der medizinischen einschließlich<br />
der sozialmedizinischen, der sozialen und sozialpolitischen<br />
Betreuung eine adäquate Versorgung der Betroffenen<br />
verhindert, ja darüber hinaus sehr häufig zu Fehldiagnosen,<br />
Fehlbehandlungen und Fehlentscheidungen mit<br />
teilweise fatalen Folgen für die Lebensqualität der PPS-Patienten<br />
führt. Die Probleme des PPS liegen grundsätzlich in<br />
der Sache, werden jedoch leider viel zu häufig zum Nachteil<br />
bzw. Schaden für den Patienten durch interpersonelle Probleme<br />
aus dem Arzt-Patienten-Verhältnis überdeckt.<br />
Das Post-Polio-Syndrom lehrt uns, daß Poliomyelitisinfektion<br />
und Poliomyelitiserkrankung mehr Schäden setzen, als sich<br />
aus ihrem klinischen Erscheinungsbild und dem der Primärfolgen<br />
ableiten läßt. Es ist nicht heilbar, chronisch progredient,<br />
sein Verlauf ist weitgehend schicksalhaft und individuell<br />
sehr unterschiedlich ausgeprägt.<br />
Zur Vertiefung dieser abrißhaften Darstellung muß auf die<br />
zahlreichen einschlägigen Literaturstellen verwiesen werden.<br />
Literatur beim Verfasser:<br />
Dr. med. Peter Brauer<br />
Mitglied im Ärztlichen Beirat der Polio-Selbsthilfe e.V.<br />
Info-Adresse: www.polio-selbsthilfe.de<br />
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Die Poliomyelitis (kurz Polio) gilt seit 2002 als eine ausgemerzte<br />
Krankheit. Diese Einschätzung der WHO wird auf die<br />
Durchimpfungsrate der Weltbevölkerung zurückgeführt. Sie<br />
ist so richtig wie gefährlich: Zum einen ist das Wissen um<br />
diese Krankheit (auch bei vielen Ärzten) geschwunden; zum<br />
anderen existiert die Krankheit weiterhin. Die im vorstehenden<br />
Beitrag aufgezeigten Spätfolgen sind weitgehend<br />
unbekannt.<br />
In die ärztliche Handbibliothek gehören daher;<br />
„Wir können helfen!“ Erstinformationen für Polio-Betroffene,<br />
Ärzte und Therapeuten<br />
Dr. Peter Brauer „Aspekte des Post-Polio-Syndroms“<br />
zu beziehen über (im Buchhandel nicht erhältlich):<br />
POLIO Selbsthilfe e. V. (Herausgeber)<br />
Beratungs- und Geschäftsstelle<br />
Auf den Hüchten 15<br />
33647 Bielefeld<br />
Telefon: (0521) 403535<br />
Telefax: (0521) 1362993<br />
www.polio-selbsthilfe.net<br />
info@polio-selbsthilfe.net<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG Seite 153
AUS DER KAMMER<br />
Weiterbildungsordnung und ihre Änderungen –<br />
Wo können Sie diese nachlesen?<br />
Zur Klarstellung der Bekanntmachungen der Weiterbildungsordnung<br />
der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> und<br />
ihrer Änderungen werden nachfolgend die jeweiligen Publikationsquellen<br />
aufgelistet:<br />
Die Weiterbildungsordnung der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
vom 20.06.2005, in Kraft getreten<br />
am 04.07.2005, (i. F. Weiterbildungsordnung) wurde veröffentlicht<br />
■ im Sonderheft als Beilage zum <strong>Ärzteblatt</strong> 7/2005,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 11.07.2005,<br />
Nr. 30, Seite 917,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />
Nr. 48, Seite 1259 ff.<br />
Die 1. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 03.02.2006, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 2/2006, Seite 53 f.,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 30.01.2006,<br />
Nr. 5, Seite 156 f.,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />
Nr. 48, Seite 1338.<br />
Die 2. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 03.01.2007, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 1/2007, Seite 24,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 27.11.2006,<br />
Nr. 51, Seite 1517 f.,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />
Nr. 48, Seite 1339 f.<br />
Die 3. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 09.01.2007, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 1/2007, Seite 24,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 08.01.2007,<br />
Nr. 2, Seite 35 f.,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />
Nr. 48, Seite 1340.<br />
Die 4. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 30.10.2007, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 10/2007, Seite 347,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 29.10.2007,<br />
Nr. 44, Seite 1300,<br />
■ im Amtsblatt (Teil Amtlicher Anzeiger) vom 17.11.2008,<br />
Nr. 48, Seite 1341 ff.<br />
Die 5. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 03.05.2008, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 5/2008, Seite 158 f.<br />
Die 6. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 03.12.2008, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 12/2008, Seite 417 ff.<br />
Die 7. Änderung der Weiterbildungsordnung, Artikel I in<br />
Kraft getreten am 01.01.2009 und Artikel III in Kraft getreten<br />
am 01.07.2008, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 3/2009, Seite 82 ff.<br />
Die 8. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 02.09.2009, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 9/2009, Seite 325 ff.<br />
Die 9. Änderung der Weiterbildungsordnung, in Kraft getreten<br />
am 03.01.<strong>2010</strong>, wurde veröffentlicht<br />
■ im <strong>Ärzteblatt</strong> 1/<strong>2010</strong>, Seite 12 f.<br />
Die Weiterbildungsordnung in der aktuell gültigen Fassung<br />
ist einsehbar auf der Internetseite der <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
unter der Adresse www.aek-mv.de.<br />
Seite 154 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Aus der Praxis der Norddeutschen Schlichtungsstelle<br />
Stürze im Krankenhaus<br />
Folgen von Sturzereignissen in medizinischen Behandlungseinrichtungen<br />
können zu Haftungsansprüchen führen. Im<br />
entsprechenden Arzthaftungsverfahren – Zivilprozeß oder<br />
Schlichtung – ist dann zu prüfen, inwieweit das betroffene<br />
ärztliche und Pflegepersonal die erforderliche Obhutspflicht<br />
im konkreten Fall unter Beachtung aller Umstände ausreichend<br />
wahrgenommen hat. Im einzelnen können dabei die<br />
folgenden Fragen zielführend sein:<br />
■ Bestand primär, durch Krankheit oder Behinderung bedingt,<br />
ein erkennbares erhöhtes Sturzrisiko, gegebenenfalls<br />
in welcher Form?<br />
■ Wurden entsprechende, wirksame Präventivmaßnahmen<br />
durchgeführt, gegebenenfalls welche?<br />
■ Erfolgte der Sturz unter Bedingungen, in denen das Risiko<br />
eines Sturzereignisses voll beherrschbar gewesen<br />
wäre, zum Beispiel bei Gehübungen unter Aufsicht, Umlagerungen,<br />
Patiententransport?<br />
Für die „Präventivmaßnahmen“ Bettgitter und Fixierung<br />
gelten Einschränkungen. Diese Maßnahmen stellen grundsätzlich<br />
einen Eingriff in die persönliche (Fortbewegungs-)<br />
Freiheit des Patienten dar. Sofern nicht primär die persönliche<br />
oder vormundschaftliche Einwilligung vorliegt, ist in<br />
begründeten Notfällen die Einwilligung durch vormundschaftliche<br />
Gerichtsentscheidung schnellstmöglich einzuholen.<br />
Die juristischen Implikationen zum Sturzereignis im Krankenhaus<br />
hat Mittendorff in seinem Beitrag im Deutschen<br />
<strong>Ärzteblatt</strong> 104, 36, 2007, S. A2455 – A2456, erläutert.<br />
Die folgenden vier Beispiele aus der Schlichtungsstelle für<br />
Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
sollen die Problematik illustrieren.<br />
Fall 1: Sturz im Patientenzimmer<br />
Bei einer 72jährigen Frau wurde im Rahmen der Behandlung<br />
eines diabetischen Fußsyndroms die Amputation der<br />
rechten Großzehe erforderlich. Die Operation erfolgte am<br />
dritten Behandlungstag. Zwei Tage später stürzte die Patientin<br />
nachts im Patientenzimmer, als sie die Zimmertoilette<br />
aufsuchen wollte. Hierbei zog sie sich eine pertrochantäre<br />
Oberschenkelfraktur rechts zu. Die Fraktur wurde noch am<br />
gleichen Tag mittels Gamma-Nagel stabilisiert. Hinsichtlich<br />
der Wundheilung waren beide Operationen unkompliziert.<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
RECHT<br />
Die Tochter der Patientin führte Beschwerde: Ihre Mutter<br />
sei in der besagten Nacht aus dem Bett gestürzt. Wären<br />
Bettgitter angebracht worden, so wäre der Sturz und damit<br />
der Oberschenkelbruch verhindert worden.<br />
Die Überprüfung der Behandlungsunterlagen durch die<br />
Schlichtungsstelle ergab: Das Krankenblatt wurde ordnungsgemäß<br />
geführt. Insbesondere lagen der ausführliche<br />
Pflegebericht mit täglichen Eintragungen, die interne Unfallmeldung<br />
vom Unfalltag sowie die Meldung an den gesetzlichen<br />
Unfallversicherungsträger vom Folgetag vor.<br />
Übereinstimmend wird folgender Unfallhergang beschrieben:<br />
Die Patientin hatte akut Durchfall bekommen. Nach<br />
dem Verlassen des Bettes trat vor Erreichen der Toilette<br />
durchfälliger Stuhlgang ein. „Die Patientin ist (...) auf eigenem<br />
Stuhlgang ausgerutscht und hingefallen“. Weder im<br />
Pflegebericht noch in der ärztlichen Befunderhebung finden<br />
sich irgendwelche Eintragungen über körperliche Behinderungen<br />
oder Verhaltensstörungen. Die Patientin war<br />
bis zur Zehenoperation mobil und erforderte keine besonderen<br />
Pflege- oder Sicherungsmaßnahmen.<br />
Im Hinblick auf die widersprüchliche Beschreibung des Unfallherganges<br />
folgte die Schlichtungsstelle den zeitnahen,<br />
übereinstimmenden Darstellungen in den Behandlungsunterlagen<br />
und traf folgende Entscheidung: Bei der<br />
Patientin hatte es bis zum Sturzereignis keine Hinweise für<br />
eine besondere Sturzgefährdung gegeben, insbesondere<br />
nicht durch Einschränkung der Selbstkontrolle, Steh- und<br />
Gehinstabilität sowie Kreislaufsymptome. Der Sturz war<br />
Seite 155
RECHT<br />
nicht vorhersehbar. Besondere Schutzmaßnahmen, insbesondere<br />
das Anbringen von Bettgittern, waren nicht begründet,<br />
letztere unter den gegebenen Umständen sogar<br />
unzulässig. Verletzungen der Sorgfaltspflicht waren nicht<br />
erkennbar. Schadenersatzansprüche ließen sich somit<br />
nicht begründen.<br />
Fall 2: Sturz vom OP-Tisch<br />
Ein 72jähriger Mann war durch eine allgemeine Angiosklerose<br />
gesundheitlich schwer beeinträchtigt, unter anderem Zustand<br />
nach Schlaganfall mit Hemiparese rechts, arterielle<br />
Verschlußkrankheit mit Zustand nach Oberschenkelamputation<br />
rechts, Hypertonie, ischämische Herzkrankheit mit Zustand<br />
nach kürzlich eingetretenem Herzinfarkt. Wegen des<br />
zuletzt genannten Befundes wurde in der kardiologischen<br />
Abteilung eines Krankenhauses eine Linksherzkatheteruntersuchung<br />
durchgeführt. Während dieser Untersuchung stürzte<br />
der Patient vom Operationstisch auf den Fußboden, wobei<br />
der Katheter herausgerissen wurde. Folgen dieses Sturzes<br />
waren Milzruptur und Zwerchfellruptur links sowie eine vorübergehende<br />
Verschlechterung des neurologischen Zustandes.<br />
Die Verletzungsfolgen wurden durch Laparotomie, Blutstillung<br />
an der Milz und Zwerchfellnaht erfolgreich versorgt.<br />
Bereits zum Untersuchungszeitpunkt bestand eine Sepsis im<br />
Anfangsstadium, die nunmehr einen dramatischen Verlauf<br />
nahm mit Multiorgandysfunktion, mehrwöchiger Intensivtherapie<br />
mit maximalem Aufwand, unter anderem mehrwöchiger<br />
Beatmung über Tracheotomie. Die Sepsis ließ sich<br />
schließlich nach mehrmonatiger Behandlung und Anschlußheilbehandlung<br />
beherrschen, wobei das ursprüngliche Leistungsvermögen<br />
nicht mehr zu erreichen war.<br />
In der Beurteilung des Sturzereignisses stützte sich die Schlichtungsstelle<br />
auf die eigene Auswertung der Behandlungsunterlagen.<br />
Infolge der Oberschenkelamputation und der Halbseitenlähmung<br />
bestand eine erhöhte Sturzgefahr, unter anderem<br />
wegen der eingeschränkten eigenen Lagekontrolle auf<br />
dem schmalen Operationstisch. Die Eigenkontrolle war zusätzlich<br />
eingeschränkt durch die intravenöse Gabe von 2 mg Dormicum.<br />
In welcher Weise der erhöhten Sturzgefahr bei der<br />
Lagerung tatsächlich Rechnung getragen wurde, ist nicht dokumentiert.<br />
Der Sturz hätte durch geeignete Maßnahmen, wie<br />
Anbringen von (zusätzlichen) Stützen am Operationstisch und<br />
anderer Lagerungshilfsmittel verhindert werden können.<br />
Die Schlichtungsstelle sah in dem Sturz die Verwirklichung<br />
eines voll beherrschbaren Risikos und wies dem betroffenen<br />
Krankenhaus die Haftung für diesen Vorfall zu. Unmittelbare<br />
(und somit Schadenersatzansprüche begründende) Folgen<br />
des Sturzes waren die Milz- und Zwerchfellruptur sowie<br />
die hierdurch erforderliche Operation.<br />
Des weiteren war davon auszugehen, daß diese schwere<br />
Verletzung den Verlauf der bereits im Anfangsstadium befindlichen<br />
Staphylokokkensepsis in erheblichem Maße ungünstig<br />
beeinflußt hat. Da eine Abgrenzung sturzbedingter<br />
Folgen für den Verlauf der Sepsis mit Multiorganversagen<br />
und maximalem intensivmedizinischen Aufwand nicht möglich<br />
war, schlug die Schlichtungsstelle vor, den komplizierten<br />
Verlauf der Sepsis im Vergleichswege je hälftig als<br />
sturz- und schicksalsbedingt anzusehen.<br />
Fall 3: Sturz bei Umlagerung<br />
Bei einer 45jährigen Frau war eine Sprunggelenksarthrodese<br />
links wegen Arthrose als Frakturfolge durchgeführt worden.<br />
Die Arthrodese wurde als Kompressionsfixation mittels<br />
äußeren Spanners durchgeführt. Vor dem Sturzereignis war<br />
der Spanner bereits entfernt worden. Anläßlich einer Gallenblasenoperation<br />
sechs Monate später stürzte die Patientin<br />
bei der Umlagerung vom Operationstisch in das Bett auf<br />
den Fußboden, wobei sie sich schmerzhafte Prellungen auf<br />
der rechten Körperseite zuzog.<br />
Später stellte das Krankenhaus den Unfallhergang wie folgt<br />
dar: Beim Umlagern vom Operationstisch in das Bett seien<br />
die Betträder nicht arretiert worden. Beim Umlagerungsvorgang<br />
sei das Bett seitlich weggerollt und die Patientin<br />
zwischen Operationstisch und Bett auf den Fußboden gestürzt.<br />
Im weiteren Verlauf trat keine knöcherne Konsolidierung<br />
der Arthrodese des oberen Sprunggelenkes ein. Dreieinhalb<br />
Monate später erfolgte daher eine erneute Arthrodeseoperation<br />
in Form der Stabilisierung durch Nägel und Implantation<br />
von Spongiosa. Dieser Eingriff war erfolgreich.<br />
Die Patientin vermutete, daß das Ausbleiben der Gelenkversteifung<br />
nach der Erstoperation Folge des Sturzes vom Operationstisch<br />
war. Die verzögerte Heilung der Arthrodese und<br />
die verlängerte Behandlungsdauer seien somit Folge des<br />
ärztlich beziehungsweise pflegerisch verschuldeten Sturzes.<br />
Die der Schlichtungsstelle zur Verfügung gestellten Behandlungsunterlagen<br />
enthielten keinerlei Angaben zu dem Sturzereignis,<br />
das das Krankenhaus bei seiner Stellungnahme<br />
nachträglich jedoch auch nicht bestritt. Es fehlten allerdings<br />
jegliche Hinweise auf den Sturzvorgang, auf eine ärztliche<br />
Untersuchung hinsichtlich von Sturzfolgen oder sturzbedingten<br />
Beschwerden. Die in derartigen Fällen erforderlichen<br />
Unfallmeldungen wurden unterlassen. Hierin sah die<br />
Schlichtungsstelle einen Dokumentationsmangel, der<br />
grundsätzlich eine Beweislasterleichterung zu Gunsten der<br />
Patientenseite begründen würde. Wegen des im vorliegenden<br />
Fall jedoch eindeutigen Sachverhaltes war dies aller-<br />
Seite 156 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
dings nicht entscheidungserheblich. Hier wurde der Gewährleistung<br />
der Patientensicherheit nicht Rechnung getragen.<br />
Die unterlassene Arretierung der Betträder entsprach<br />
einem Sorgfaltsmangel, der ursächlich für den<br />
Sturz war. Es hat sich ein voll beherrschbares Risiko verwirklicht,<br />
für dessen Folgen das Krankenhaus haftete.<br />
Zur Beantwortung der Frage, ob der Sturz für die Heilungsverzögerung<br />
der Arthrodese verantwortlich war, wurde ein<br />
unfallchirurgisches Gutachten angefordert.<br />
Der Gutachter stellt fest: „Sprunggelenksversteifungsoperationen<br />
haben unabhängig vom angewandten Operationsverfahren<br />
eine relativ hohe Versagerquote von 20 bis 30 Prozent,<br />
indem trotz sachgerechten Vorgehens die gewünschte<br />
knöcherne Überbrückung des Gelenkes nicht oder nicht in<br />
angemessener Zeit eintritt. Aus der Serie der Röntgenbilder<br />
der Patientin sei zu erkennen, daß es aus inneren Gründen<br />
zum Ausbleiben der knöchernen Überbrückung gekommen<br />
ist. Die dreieinhalb Monate nach der Arthrodesenoperation<br />
angefertigten Röntgenaufnahmen weisen aus, daß zu diesem<br />
Zeitpunkt noch keine knöcherne Überbrückung eingetreten<br />
war, somit auch nicht zum Zeitpunkt des Sturzes nach<br />
der Gallenblasenoperation. Auf den später angefertigten<br />
Röntgenaufnahmen sind keine Befunde erkennbar, die auf<br />
eine direkte oder indirekte Schädigung der Operationsregion<br />
durch den Sturz hätten zurückgeführt werden können.<br />
Auch die übrigen Umstände: Sturz auf die rechte Seite, Angabe<br />
von blauen Flecken auf der rechten Körperseite, keine<br />
Angaben über Beschwerden im Bereich des linken oberen<br />
Sprunggelenkes nach dem Sturz, sprechen gegen eine direkte<br />
oder indirekte Schädigung des seinerzeit noch nicht versteiften<br />
linken oberen Sprunggelenkes.<br />
Die Schlichtungsstelle schloß sich der Beurteilung des<br />
Gutachters an und traf folgende Entscheidung:<br />
Der Sturz vom Operationstisch begründete grundsätzlich<br />
Haftungsansprüche. Diese beschränken sich im vorliegenden<br />
Fall jedoch einzig auf die durch den Sturz erlittenen<br />
Prellungen und die hierdurch bedingten Schmerzen für wenige<br />
Tage. Eine ungünstige Beeinflussung der knöchernen<br />
Konsolidierung der Arthrodese ist durch den Sturz nachweislich<br />
nicht eingetreten, so daß aus der verzögerten Heilung<br />
und der erneuten Operation keine Schadenersatzansprüche<br />
abzuleiten waren.<br />
Fall 4: Sturz in der Stationstoilette<br />
Ein 58jähriger Mann wurde an einem Leistenbruchrezidiv<br />
operiert. Die in Intubationsnarkose durchgeführte Operation<br />
dauerte zwei Stunden. Der Patient wurde nach der Operation<br />
kurzfristig im Aufwachraum überwacht und bei nor-<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
RECHT<br />
malen Kreislaufwerten auf die Normalstation zurückverlegt.<br />
Etwa drei Stunden nach Operationsende wurde der Patient<br />
unter Begleitung eines Stationspflegers zur Stationstoilette<br />
geführt. Im Toilettenraum wurde der Patient alleingelassen.<br />
Dort kam es zu einem unbeobachteten Sturzereignis, das<br />
der Patient später wie folgt schilderte: „Beim Hinsetzen<br />
wurde ich ohnmächtig und stürzte. Erst im Krankenbett bin<br />
ich wieder zu mir gekommen. Schmerzen verspürte ich anfänglich<br />
nicht ....“<br />
Der Pfleger fand den Patienten nach seiner Einschätzung<br />
noch in einer gewissen Krampfhaltung vor. Eine Kreislaufdepression<br />
wurde nicht festgestellt, die unmittelbar nach<br />
dem Sturz erhobenen Meßwerte waren normal: Blutdruck<br />
150/90 mm/Hg, Herzfrequenz 76 pro Minute. Eine internistische<br />
Konsiliaruntersuchung mehrere Stunden später beurteilte<br />
den Vorfall „am ehesten als orthostatischen Kollaps<br />
mit sekundärem Krampf“. Ein am Folgetag durchgeführtes<br />
EEG ergab keine Krampfpotentiale.<br />
Der Patient wurde am zweiten postoperativen Tag gut mobilisiert<br />
nach Hause entlassen. Zu Hause traten zunehmend<br />
Seite 157
RECHT<br />
Rückenschmerzen auf, die zwölf Tage nach der Operation<br />
zur Vorstellung beim Hausarzt führten. Dieser stellte röntgenologisch<br />
Serienfrakturen der Brustwirbelkörper sieben,<br />
acht und neun fest. Die Frakturen erwiesen sich als stabil<br />
und wurden konservativ behandelt.<br />
Der Patient sah einen Zusammenhang zwischen dem Sturz<br />
am Operationstag und den später nachgewiesenen Wirbelkörperfrakturen.<br />
Die Schlichtungsstelle forderte zunächst ein radiologisches<br />
Gutachten an. Der Patient hatte bereits früher über Wirbelsäulenbeschwerden<br />
geklagt, so daß zur vermutlichen Datierung<br />
der auslösenden Ursache Stellung zu nehmen war. Der<br />
Gutachter bestätigte die Diagnose: Kompressionsfrakturen<br />
der Brustwirbelkörper sieben, acht und neun jeweils mit<br />
Einbruch der oberen Deckplatte. Keine Hinweise auf Reparationsvorgänge,<br />
somit handelte es sich um frische Frakturen.<br />
Eine Osteoporose bestand nicht.<br />
Nach Auswertung des Gutachtens und der Behandlungsunterlagen<br />
gelangte die Schlichtungsstelle zu folgenden Beurteilungen:<br />
Die Ursache des Sturzes ist letztlich als ungeklärt<br />
anzusehen. Ein Krampfanfall kann trotz des einmalig<br />
negativen EEG-Befundes nicht ausgeschlossen werden, zumal<br />
der Pfleger bei Auffinden des Patienten noch eine Krampfhaltung<br />
beschrieben hatte.<br />
Das selbständige Verlassen des Bettes zirka drei Stunden<br />
nach einer zweistündigen Intubationsnarkose war, auch in<br />
Begleitung eines Pflegers, nicht vertretbar. In dieser postoperativen<br />
Phase muß grundsätzlich noch mit einer Kollapsneigung<br />
oder einem motorischen Koordinationsmangel gerechnet<br />
werden.<br />
Keinesfalls hätte der Patient auf der Toilette unbeobachtet<br />
gelassen werden dürfen. Hier hat die pflegerische Seite nicht<br />
die gebotene Sorgfalt gewahrt, so daß das Sturzereignis<br />
als Folge eines Behandlungsfehlers (Pflegefehlers) einzuordnen<br />
war.<br />
Daß der Sturz kausal für die Wirbelkörperfrakturen war,<br />
muß jedoch angezweifelt werden. Das vorliegende Frakturmuster:<br />
Kompressionsfrakturen dreier Brustwirbelkörper<br />
mit jeweils Einbruch der oberen Deckplatte, setzt ein erhebliches,<br />
kyphosierendes Trauma der Brustwirbelsäule voraus.<br />
Daß der bezeichnete, unbestrittene Sturz aus stehender<br />
oder sitzender Haltung diese schwere Traumafolge – bei gesunder<br />
Knochenstruktur! – verursacht hätte, war unwahrscheinlich.<br />
Derartige Wirbelkörperserienfrakturen sind als<br />
Folge generalisierter Krampfanfälle bekannt; dieser Zusammenhang<br />
war im hier zu beurteilenden Fall jedoch nicht<br />
beweisbar.<br />
Außer dem Mißverhältnis zwischen traumatischer Energie<br />
und Traumafolge bestärkte auch der fehlende zeitliche Zusammenhang<br />
zwischen Sturzereignis und Auftreten der<br />
Fraktursymptome den Zweifel an einem ursächlichen Zusammenhang.<br />
Die schwere Wirbelsäulenverletzung hätte<br />
ein sofortiges Einsetzen der Schmerzsymptomatik nach dem<br />
Trauma erwarten lassen.<br />
Da ein kausaler Zusammenhang zwischen dem (fremd-) verschuldeten<br />
Sturzereignis und den zwölf Tage später festgestellten<br />
Wirbelkörperfrakturen nicht beweisbar und eher<br />
auch unwahrscheinlich war, ließen sich im Ergebnis des<br />
Schlichtungsverfahrens keine Schadenersatzansprüche<br />
begründen.<br />
Verfasser:<br />
Professor Dr. med. Heinrich Vinz<br />
Ärztliches Mitglied der Schlichtungsstelle<br />
für Arzthaftpflichtfragen<br />
der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
Hans-Böckler-Allee 3<br />
30173 Hannover<br />
Seite 158 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
FORTBILDUNG<br />
19. Seminar- und Fortbildungswoche der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
Termin: 09. – 13.11.<strong>2010</strong>, täglich 08.30 – 17.00 Uhr<br />
Reg.-Nr.: 10 /11/ – , Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2, 18225 Kühlungsborn<br />
Es werden folgende Kurse angeboten:<br />
Kompaktkurs Gerontopsychiatrie<br />
für Hausärzte (8 Stunden) 09.11.<strong>2010</strong> 80,00 € 8 P<br />
der Deutschen Akademie für Gerontopsychiatrie und Psychotherapie (DAGPP)<br />
(anerkannt mit 8 Stunden für das Zertifikat „Gerontopsychiatrische Grundversorgung“ der DAGPP)<br />
Herr Dr. med. L. M. Drach<br />
Basiskurs „Palliativmedizinische<br />
Grundversorgung“ (40 Stunden) 09. – 13.11.<strong>2010</strong> 425,00 € 40 P<br />
Herr Dr. med. V. Lakner, Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß, Herr Dr. med. A. Goepel<br />
(anerkannt mit 40 Stunden für die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin)<br />
Bei einer zu geringen Anmeldung findet am 10.11.<strong>2010</strong> ein Refresher-Kurs „Palliativmedizin“<br />
für Fortgeschrittene statt.<br />
Arzthaftung bei ärztlichem Kunstfehler 10.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € 4 P<br />
Herr Dr. N. Rahn – Deutsche Ärzteversicherung<br />
N. N. – Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen <strong>Ärztekammer</strong>n<br />
Rheumatologie-Kurs 10.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />
Herr Prof. Dr. med. C. Kneitz<br />
Interdisziplinärer Ultraschall-Grundkurs 10. – 13.11.<strong>2010</strong> 325,00 € 30 P<br />
Herr Dr. med. A. Holle, Herr Prof. Dr. med. D. Nürnberg<br />
Langzeit-EKG-Kurs 10. – 11.11.<strong>2010</strong> 175,00 € 17 P<br />
Herr Dr. med. W. Voß<br />
Psychosomatische Grundversorgung – 11. – 13.11.<strong>2010</strong> 200,00 € 20 P<br />
20 Stunden Theorie (Block 16 der Kursweiterbildung Allgemeinmedizin)<br />
Herr Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. W. Schneider, Herr Dr. med. J.-F. Buhrmann<br />
Refresher-Kurs für Ärzte mit 12.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />
Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />
Herr Dr. med. R. Baetgen<br />
Praktischer Untersuchungskurs<br />
- Wirbelsäule 12.11.<strong>2010</strong> 08.30 – 11.30 Uhr 50,00 € je 4 P<br />
- Muskulatur 12.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 €<br />
Herr Dr. med. D. Sturm<br />
Refresher-Kurs 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 9 P<br />
„Der lebensbedrohliche Notfall“ (Herz-Lungen-Wiederbelebung) 80,00 €<br />
Herr Dr. med. L. Fischer<br />
Rehabilitation – Verordnungsberechtigung 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 19 P<br />
Herr Dr. med. P. Kupatz<br />
(Voraussetzung: vorab 8stündiges Selbststudium per CD; KV anerkannt)<br />
Grundkurs „Impfen“ 13.11.<strong>2010</strong> 100,00 € 8 P<br />
Frau med. M. Littmann<br />
(Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V)<br />
Pharmakotherapie 13.11.<strong>2010</strong> 14.00 – 17.00 Uhr 50,00 € 4 P<br />
N. N.<br />
Anmeldungen sind ab sofort möglich: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock, Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040, E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Seite 159
FORTBILDUNG<br />
Was wissen Sie über Umweltmedizin?<br />
VII. Umweltmedizinisches Symposium am 8. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
Umweltmedizin ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das sich<br />
mit der Erforschung, Erkennung, Behandlung und Prävention<br />
umweltbedingter und umweltassoziierter Gesundheitsstörungen<br />
befaßt.<br />
Am 08.05.<strong>2010</strong> findet von 09.00 bis 14.30 Uhr im Hörsaal der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a in Rostock, das VII.<br />
Umweltmedizinische Symposium <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
statt. In dieser Veranstaltung werden zwei aktuelle<br />
Themenschwerpunkte diskutiert: arbeitsmedizinische und<br />
umwelthygienische Grenzwerte sowie pflanzliche und<br />
tierische Allergene.<br />
Dem Umweltmedizinischen Ausschuß der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
unter Leitung von Herrn Dr. med. Gerhard Hauk ist es gelun-<br />
Veranstaltungskalender<br />
Impfkurse in<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
- Grundkurs:<br />
Erwerb des Impfzertifikates der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
- Refresher-Kurs:<br />
Voraussetzung: Impfzertifikat einer <strong>Ärztekammer</strong><br />
Gebühr: Grundkurs: je 100,00 €,<br />
Refresher-Kurs: je 50,00 €<br />
Kurse der <strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
11.09.<strong>2010</strong>, 09.30 – 15.00 Uhr,<br />
Refresher-Kurs (Imptag M-V)<br />
Ort: Hotel Neptun, Seestr. 19,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
6 P<br />
13.11.<strong>2010</strong>, 08.30 – 17.00 Uhr, Grundkurs<br />
Ort: Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />
18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann<br />
8 P<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Kurse anerkannter Kursleiter<br />
im Kammerbereich<br />
16.06.<strong>2010</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr,<br />
Refresher-Kurs 5 P<br />
Ort: Technologiepark, Fr.-Barnwitz-Str. 5,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Frau Dr. med. M. Littmann,<br />
Herr Dipl.-Med. U. Freitag<br />
Anmeldung: Institut für Prävention und Gesundheitsförderung<br />
M-V GmbH, Turnerweg 11 a, 23970 Wismar,<br />
Tel.: (03841) 28 34 32, Fax: (03841) 28 34 33,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: ipg-mv@web.de<br />
25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 12.30 Uhr,<br />
Refresher-Kurs 5 P<br />
25.09.<strong>2010</strong>, 08.30 – 16.00 Uhr, Grundkurs 8 P<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. H.-J. Feickert<br />
Ort / Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Sekretariat,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-29 01, Fax: (0395) 7 75-29 03<br />
Bitte beachten!<br />
Die im <strong>Ärzteblatt</strong> 04/<strong>2010</strong> auf Seite 128 angekündigten<br />
„19. Bad Doberaner Ultraschall-Kurse der<br />
Bewegungsorgane“ vom 14. – 16.05.<strong>2010</strong> (Aufbaukurs)<br />
und 26. – 27.11.<strong>2010</strong> (Abschlußkurs) finden<br />
nicht statt und werden auf 2011 verlegt. Voranmeldungen<br />
sind bereits möglich.<br />
Der Refresher-Kurs „Säuglingshüftsonographie“<br />
findet wie geplant am 20.11.<strong>2010</strong> statt.<br />
(s. Veranstaltungen in unserem Kammerbereich)<br />
Die im Fortbildungskatalog am 30.06.<strong>2010</strong> angekündigte<br />
Veranstaltung „Infektionsepidemiologie/<br />
Krankenhaushygiene“ wird auf den 07.07.<strong>2010</strong><br />
verschoben. (s. Veranstaltungen in unserem Kammerbereich)<br />
gen für diese Themen namhafte Referenten, u. a. vom Landesamt<br />
für soziale Dienste Schleswig-Holstein, vom Landesamt<br />
für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei<br />
M-V sowie sachkompetente Mediziner verschiedener Kliniken<br />
unseres Landes, zu finden.<br />
Die Veranstaltung ist für Kolleginnen und Kollegen<br />
verschiedener Tätigkeitsfelder aus allen Kammerbereichen<br />
und auch für nichtärztliches Personal interessant,<br />
die damit herzlich zu diesem Symposium eingeladen<br />
sind.<br />
Dipl.-Päd. Ch. Mertink<br />
Referatsleiterin Fortbildung<br />
Ein vollständiges und aktualisiertes Angebot<br />
finden Sie auf der Internetseite: http://<br />
www.aek-mv.de ➝ Fortbidung ➝<br />
Veranstaltungskalender<br />
Veranstaltungen der<br />
<strong>Ärztekammer</strong> M-V<br />
EKG-Grundkurs 4 P<br />
Termin: 05.05.<strong>2010</strong>, 16.00 – 19.30 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Placke<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
VII. Umweltmedizinisches<br />
Symposium M-V 7 P<br />
Themenschwerpunkte: Grenzwertdiskussion;<br />
Pflanzliche und tierische Allergene<br />
Termin: 08.05.<strong>2010</strong>, 09.00 – 14.30 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />
Seite 160 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Spezialkurs im Strahlenschutz<br />
zum Erreichen der Fachkunde Strahlenschutz nach<br />
Röntgenverordnung<br />
(Voraussetzung: Besuch des Grundkurses)<br />
Termin: 10.06.<strong>2010</strong>, 10.00 Uhr<br />
bis 12.06.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr 21 P<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. J.-C. Kröger<br />
Gebühr: 140,00 € (bei Komplettbuchung von Grundund<br />
Spezialkurs 250,00 €)<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Hallo – ist hier ein Arzt an Bord?<br />
Reisenotfälle zu Lande, zu Wasser<br />
und in der Luft<br />
(offen für alle Interessenten, auch med. Personal)<br />
Themen: Notfälle auf Schiffen und in der Bahn, Besonderheiten<br />
auf Flugreisen,<br />
Die häufigsten Notfälle: Jetlag, Druckausgleich, Reisekrankheit,<br />
Thrombose, Embolie …<br />
Termine: 19.06.<strong>2010</strong> / 09.10.<strong>2010</strong>, je 9 P<br />
jeweils 09.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Dr. med. C. Scheltz /<br />
Herr Dr. med. R. Baetgen<br />
Gebühr: je 100,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Der lebensbedrohliche Notfall<br />
mit praktischen Übungen<br />
zur Notfallmedizin<br />
(für Ärztesenioren) 5 P<br />
Termin: 15.07.<strong>2010</strong>, 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Frau Dr. med. D. Zillig<br />
Gebühr: 25,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Refresher-Kurse „Der lebensbedrohliche<br />
Notfall“<br />
(Herz-Lungen-Wiederbelebung) je 9 P<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
(für niedergelassene Ärzte und deren Assistenzpersonal,<br />
jeweils 09.00 – 16.00 Uhr)<br />
11.09.<strong>2010</strong> Raum 305, Schulungsraum des Pflegedienstes<br />
(MVZ), Universitätsklinikum<br />
Greifswald, Fleischmannstr. 6,<br />
17475 Greifswald<br />
13.11.<strong>2010</strong> Morada Resort Hotel, Hafenstr. 2,<br />
18225 Ostseebad Kühlungsborn<br />
11.12.<strong>2010</strong> Stadtverwaltung, Brandschutz- und<br />
Rettungsamt, Ziegelbergstr. 50,<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Gebühr: je 100,00 € Ärzte, 80,00 € Assistenzpersonal<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
16. Zentrale Fortbildung „Interventionsmöglichkeiten<br />
bei Alkohol-<br />
und Drogenabhängigkeit“ 7 P<br />
Schwerpunkte: Glücksspielsucht und<br />
Medienabhängigkeit<br />
Termin: 25.09.<strong>2010</strong>, 09.00 – 15.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. R. Woratz<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
Curriculum für Transfusionsverantwortliche<br />
bzw. Transfusionsbeauftragte<br />
16 P<br />
(nach dem Transfusionsgesetz und den Richtlinien der<br />
BÄK / PEI)<br />
Termin: 14. – 15.10.<strong>2010</strong><br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. V. Kiefel,<br />
Frau Dr. med. K. Schnurstein<br />
Gebühr: 150,00 €<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
X. Zentrale Fortbildungsveranstaltung<br />
„HIV / AIDS“ 6 P<br />
Termin: 04.12.<strong>2010</strong>, 10.00 – 15.00 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, <strong>Ärztekammer</strong> M-V, August-Bebel-Str. 9 a,<br />
18055 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. G. Hauk<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> M-V, Referat Fortbildung,<br />
August-Bebel-Str. 9 a, 18055 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 49 28-042 / -043, Fax: (0381) 49 28-040,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: fortbildung@aek-mv.de<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Veranstaltungen in unserem<br />
Kammerbereich<br />
Fortbildungen der Klinik für<br />
Psychiatrie und Psychotherapie<br />
und der Klinik für Forensische<br />
Psychiatrie<br />
Termine: jeweils 15.30 – 17.00 Uhr je 2 P<br />
04.05.<strong>2010</strong> Schnüffelstoffe und Designerdrogen<br />
11.05.<strong>2010</strong> Langzeittherapie bipolarer Störungen<br />
18.05.<strong>2010</strong> Depression – Sprechen Psychiater und<br />
Hausärzte über dieselbe Erkrankung?<br />
15.06.<strong>2010</strong> 4. Wissenschaftliches Symposium im<br />
Rahmen der Suchtwoche <strong>2010</strong><br />
22.06.<strong>2010</strong> Wirksamkeit der rTMS auf die schizophrene<br />
Negativsymptomatik<br />
06.07.<strong>2010</strong> ADHS und bipolare Störungen<br />
27.-28.08.<strong>2010</strong> 8. Hansesymposium Rostock:<br />
Zukunft der Psychiatrie –<br />
Psychiatrie der Zukunft<br />
Ort: Hörsaal, Zentrum für Nervenheilkunde,<br />
Universitätsklinikum Rostock<br />
Leitung: Frau Priv.-Doz. Dr. med. habil. J. Höppner,<br />
Herr Prof. Dr. med. habil. D. Schläfke<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />
für Nervenheilkunde, Frau Dr. med. U. Lemke,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-96 83, Fax: (0381) 4 94-96 82,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: ulrike.lemke@med.uni-rostock.de<br />
Häufige Krebserkrankungen in<br />
unserer täglichen Praxis (Teil 1) –<br />
Medizinisches Symposium<br />
Termin: 05.05.<strong>2010</strong>, 17.00 – 20.00 Uhr<br />
Ort: Gutshaus Stolpe, Peenstr. 33,<br />
17391 Stolpe bei Anklam<br />
Leitung / Anmeldung: Herr Dr. med. M. Wiersbitzky,<br />
Leipziger Allee 60, 17389 Anklam,<br />
Tel.: (03971) 29 36 62, Fax: (03971) 29 36 84<br />
Diskussionsforum Palliativmedizin<br />
Termine: 05.05.<strong>2010</strong> / 02.06.<strong>2010</strong> / je 3 P<br />
07.07.<strong>2010</strong> / 04.08.<strong>2010</strong> /01.09.<strong>2010</strong> /<br />
06.10.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong> / 01.12.<strong>2010</strong>,<br />
jeweils 17.00 – 19.00 Uhr<br />
Ort: Raum 2.002a/b (Wohnzimmer der Palliativstation),<br />
2. Etage, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich für<br />
Palliativmedizin, Zentrum für Innere Medizin,<br />
Universitätsklinikum Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Junghanß<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />
für Innere Medizin, Klinik III – Interdisziplinärer Bereich<br />
für Palliativmedizin, Sekretariat, Ernst-Heydemann-Str. 6,<br />
18057 Rostock, Tel.: (0381) 4 94-74 21,<br />
Fax: (0381) 4 94-74 22,<br />
Internet: http://www.palliativ.med.uni-rostock.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: cristina.schulz@med.uni-rostock.de<br />
Seite 161
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Fortbildungen der Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH –<br />
Curriculum für Psychiatrie und<br />
Psychotherapie je 2 P<br />
Termine: jeweils 16.00 – 17.30 Uhr<br />
06.05.<strong>2010</strong> Eßstörungen: Klinische Symptomatik,<br />
Differentialdiagnose und Therapie<br />
27.05.<strong>2010</strong> Die Demenzen, Diagnose<br />
17.06.<strong>2010</strong> Die Demenzen, Therapie und<br />
Management<br />
08.07.<strong>2010</strong> Grundlagen der Testtheorie und<br />
Leistungsdiagnostik<br />
Ort: Alte Bibliothek, Haus 11, Carl-Friedrich-Flemming-<br />
Klinik, HELIOS Kliniken Schwerin GmbH<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. A. Broocks<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />
Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, Klinik für Psychiatrie<br />
und Psychotherapie, Sekretariat,<br />
Wismarsche Str. 393 – 397, 19055 Schwerin,<br />
Tel.: (0385) 5 20-32 12<br />
Ultraschall-Grundkurs der<br />
Gesellschaft der Internisten<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> e. V.<br />
(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />
Termin: 06.05.<strong>2010</strong>, 15.00 Uhr, bis 32 P<br />
09.05.<strong>2010</strong>, 16.00 Uhr<br />
Ort: Ev. Krankenhaus Stift Bethlehem,<br />
Johanna-Odebrecht-Stiftung, Neustädter Str. 1,<br />
19288 Ludwigslust<br />
Leitung: Herr Dr. med. T. Thomsen<br />
Gebühr: 280,00 €<br />
45. Jahrestagung der Gesellschaft<br />
der Internisten <strong>Mecklenburg</strong>-<br />
<strong>Vorpommern</strong> e. V. 14 P<br />
Termin: 07.05.<strong>2010</strong>, 13.00 Uhr, bis<br />
08.05.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: „Goldener Saal“, Schloß Ludwigslust,<br />
Schloßfreiheit, 19288 Ludwigslust<br />
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. D. Werner<br />
Anmeldung: Ev. Krankenhaus Stift Bethlehem,<br />
Johanna-Odebrecht-Stiftung,<br />
Tagungssekretariat Frau Wichmann, Neustädter Str. 1,<br />
19288 Ludwigslust, Tel.: (03874) 43 35 96 oder 43 35 40,<br />
Internet: http://www.gdi-mv.de<br />
6. Handchirurgischer Samstag<br />
Termin: 08.05.<strong>2010</strong>, 10.00 – 15.30 Uhr<br />
Ort: Festsaal, Haus 13, HELIOS Kliniken Schwerin<br />
GmbH, Wismarsche Str. 393 – 397, 19055 Schwerin<br />
Leitung: Herr Dr. med./Univ. Zürich J. Kotas<br />
Anmeldung: HELIOS Kliniken Schwerin GmbH,<br />
Sekretariat Frau A. Käding, Wismarsche Str. 393 – 397,<br />
19055 Schwerin, Tel.: (0385) 5 20-50 25,<br />
Fax: (0385) 5 20-50 26,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: annegret.käding@helios-kliniken.de<br />
Fortbildungen des Zentrums für Innere<br />
Medizin des Universitätsklinikums<br />
Rostock je 3 P<br />
Termine: jeweils 17.30 – 20.00 Uhr<br />
19.05.<strong>2010</strong> Diabetes in der Kardiologie<br />
30.06.<strong>2010</strong> Stellenwert von Prasugrel beim ACS:<br />
Evidenzlage<br />
Ort: Bibliothek (1. OG), Abt. für Kardiologie, Zentrum<br />
für Innere Medizin, Universitätsklinikum Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. C. Nienaber<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Rostock, Zentrum<br />
für Innere Medizin, Medizinische Klinik I,<br />
Abt. Kardiologie, Sekretariat Frau G. Knoop,<br />
Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock,<br />
Tel.: (0381) 4 94-77 03, Fax: (0381) 4 94-77 02,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: gitta.knoop@med.uni-rostock.de<br />
Reanimationstraining der Klinik am<br />
Haussee in Feldberg<br />
26.05.<strong>2010</strong> Therapie des Morbus Parkinson: Interaktion<br />
und Nebenwirkung der Therapie<br />
23.06.<strong>2010</strong> Akuter Schlaganfall als Notfallsituation:<br />
Therapie und Sekundärprävention<br />
28.07.<strong>2010</strong> Differentialtherapie der Schmerzsyndrome<br />
aus orthopädischer Sicht<br />
25.08.<strong>2010</strong> Akute Luftnot<br />
22.09.<strong>2010</strong> Hypertensive Krise<br />
27.10.<strong>2010</strong> Therapie des akuten Koronarsyndroms<br />
24.11.<strong>2010</strong> Akutes Abdomen<br />
22.12.<strong>2010</strong> Fieber unklarer Genese<br />
Leitung: Herr Dr. med. J. Andrich,<br />
Frau Dr. med. I. Blümel<br />
Anmeldung: Klinik am Haussee, Zentrum für Kardiologie,<br />
Sekretariat Frau C. Manz, Buchenallee 1,<br />
17258 Feldberger Seenlandschaften, Tel.: (039831)<br />
5 24 21, E-<strong>Mai</strong>l: c.manz@klinik-am-haussee.de<br />
Schmerztherapie Praxisseminar<br />
Thema: Diagnostik und Therapie chronischer<br />
Kopfschmerzen<br />
Termin: 04.06.<strong>2010</strong>, 17.00 Uhr, bis 19 P<br />
06.06.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: Technologiepark, Fr.-Barnewitz-Str. 5,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Herr Dr. med. F. Bartel<br />
Gebühr: Mitglieder der GGM / DGS: 205,00 € (Ärzte),<br />
105,00 € (Physiotherapeuten),<br />
Nichtmitglieder: 255,00 € (Ärzte), 155,00 € (Physiotherapeuten)<br />
Anmeldung: Gesamtdeutsche Gesellschaft für Manuelle<br />
Medizin GGMM e. V., Geschäftsstelle,<br />
Herr U. Böhnstedt, Wismarsche Str. 43 – 45,<br />
18057 Rostock, Tel.: (0381) 1 21-61 03,<br />
Fax: (0381) 1 21-61 24<br />
Rückenschmerz – Bewährtes und<br />
Neues<br />
Termin: 05.06.<strong>2010</strong>, 09.00 – 14.30 Uhr<br />
Ort: Strand-Hotel Hübner, Seestr. 12,<br />
18119 Rostock-Warnemünde<br />
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. H.-C. Schober,<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Klinik für Innere Medizin I, Sekretariat Frau Paß,<br />
Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01 50 00,<br />
Fax: (0381) 44 01 50 99,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: Inn1@kliniksued-rostock.de<br />
Ultraschall-Aufbaukurs –<br />
Sonographie Abdomen/Retroperitoneum<br />
(einschl. Nieren),<br />
Schilddrüse und Thorax (ohne Herz)<br />
(nach den Richtlinien der KBV und der DEGUM)<br />
Termin: 08.06.<strong>2010</strong>, 09.00 Uhr, bis 30 P<br />
11.06.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: Konferenzraum / Ultraschall- und Endoskopieabteilung<br />
der Abt. für Gastroenterologie,<br />
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum<br />
Rostock, Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. D. Nürnberg,<br />
Herr Dr. med. A. Holle<br />
Gebühr: 270,00 € (inkl. DEGUM-Zertifikat)<br />
Anmeldung: Ruppiner Kliniken GmbH, Medizinische<br />
Klinik B / Schwerpunkt Gastroenterologie, Sekretariat<br />
Frau C. Leisching, Fehrbelliner Str. 38,<br />
16816 Neuruppin, Tel.: (03391) 39 32 10,<br />
Fax: (03391) 39 32 02,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: d.nuernberg@ruppiner-kliniken.de<br />
Klinisch-pathologische Konferenzen<br />
– Interdisziplinäre Veranstaltungen<br />
mit Besprechung aktueller Fälle<br />
Termine: 09.06.<strong>2010</strong> / 03.11.<strong>2010</strong>, je 3 P<br />
jeweils 15.00 – 17.00 Uhr<br />
Ort: Konferenzraum, Bethesda-Klinik,<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum, S.-Allende-Str. 30,<br />
17036 Neubrandenburg<br />
Leitung: Herr Dr. med. T. Decker<br />
Anmeldung: Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum,<br />
Institut für Pathologie, Sekretariat Frau Schulz,<br />
S.-Allende-Str. 30, 17036 Neubrandenburg,<br />
Tel.: (0395) 7 75-33 59, Fax: (0395) 7 75-33 58,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: path@dbknb.de<br />
Treffen des Arbeitskreises Rehabilitationswissenschaften<br />
M-V <strong>2010</strong><br />
Termine: jeweils 16.00 Uhr je 3 P<br />
15.06.<strong>2010</strong> 14. Treffen: Assessments in der<br />
Rehabilitation<br />
12.10.<strong>2010</strong> 15. Treffen: Flexibilisierung der<br />
Rehabilitation<br />
07.12.<strong>2010</strong> 16. Treffen: Macht Reha krank?<br />
Ort: wird noch bekanntgegeben<br />
Anmeldung: Universität Greifswald, Insitut für Community<br />
Medicine, Herr Dr. J. Moock, c/o Frau G. Weidt,<br />
Tel.: (03834) 86-77 62, Fax: (03834) 86-77 66,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: gaby.weidt@uni-greifwald.de<br />
Seite 162 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Integrierte Hypnotherapie und Körperarbeit<br />
für Menschen mit Gewalterfahrungen<br />
in Kinheit und Jugend<br />
Termin: 25.06.<strong>2010</strong>, 13.30 – 15.00 Uhr (Vortrag),<br />
15.30 – 17.00 Uhr (Workshop) 5 P<br />
Ort: Aula, AHG Klinik Waren, Auf dem Nesselberg 5,<br />
17192 Waren<br />
Leitung: Herr Dr. med. O. Kristof,<br />
Frau Dipl.-Psych. C. Weinspach (Münster)<br />
Gebühr: 15,00 € (Vortrag), 25,00 € (Vortrag und<br />
Workshop)<br />
Anmeldung: AHG Klinik Waren, Sekretariat<br />
Frau B. Ulrich, Auf dem Nesselberg 5, 17192 Waren,<br />
Tel.: (03991) 6 35-420, Fax: (03991) 6 35-426,<br />
Internet: http://www.ahg.de, E-<strong>Mai</strong>l: bulrich@ahg.de<br />
Infektionsepidemiologie/Krankenhaushygiene<br />
für Hygienebeauftragte Ärzte, Pflegedienstleitung,<br />
Hygienefachkräfte der Krankenhäuser und Rehakliniken<br />
M-V<br />
Neu! – Termin: 07.07.<strong>2010</strong> (statt: 30.06.<strong>2010</strong>),<br />
09.30 – 15.30 Uhr<br />
Ort: Fachhochschule für öffentliche Verwaltung und<br />
Rechtspflege, Goldberger Str. 12, 18273 Güstrow<br />
Leitung: Frau Dr. med. R. Poldrack<br />
Anmeldung: LAGuS M-V, Landesamt für Gesundheit<br />
und Soziales, Außenstelle Neustrelitz, Frau G. Lorenz,<br />
Schloßstr. 8, 17235 Neustrelitz, Tel.: (03981) 27 21 07,<br />
Fax: (03981) 20 45 45,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: Gerlinde.Lorenz@lagus.mv-regierung.de<br />
8. Greifswalder Sommersymposium –<br />
ALPHA: Akutmedizinische Leitlinien<br />
für Patienten im höheren Alter<br />
Unterthema: Sepsis – (k)ein Todesurteil?<br />
Termin: 27. – 28.08.<strong>2010</strong><br />
Leitung: Herr Dr. med. M. Gründling, Frau J. Simon,<br />
Herr T. Feyerherd, Frau I. Scheer<br />
Gebühr: 90,00 € (Chefärzte / Oberärzte), 50,00 €<br />
(niedergelassene Ärzte), 15,00 € (Pflegekräfte / Studenten);<br />
25 % Abzug bei Anmeldung bis zum<br />
01.06.<strong>2010</strong><br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald, Klinik<br />
für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />
Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />
17475 Greifswald, Tel.: (03834) 86-58 60,<br />
Fax: (03834) 86-58 54,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
6. Dierhagener gynäkologischonkologische<br />
Fortbildungstage<br />
Thema: Mamma-, Genitaltumoren und supportive<br />
Therapie<br />
Termin: 24.09.<strong>2010</strong>, 17.00 Uhr, bis<br />
25.09.<strong>2010</strong>, 14.00 Uhr<br />
Ort: Standhotel Fischland, Ernst-Moritz-Arndt-Str. 6,<br />
18437 Ostseebad Dierhagen<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. habil. B. Gerber<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Universitäts-Frauenklinik, Sekretariat Frau U. Rose,<br />
Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-45 00,<br />
Fax: (0381) 44 01-45 99,<br />
Internet: http://www.kliniksued-rostock.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: ufk@kliniksued-rostock.de<br />
XVII. Ultraschall-Kurse der Rostokker<br />
Südstadt-Ultraschalltage in der<br />
Chirurgie – Abdomen, Retroperitoneum,<br />
Schilddrüse, Thorax (ohne Herz)<br />
Termine: 14.00 Uhr (Beginn 1. Tag) – 14.00 Uhr<br />
(Ende: letzter Tag)<br />
Grundkurs: 07. – 10.10.<strong>2010</strong> 31 P<br />
Abschlußkurs: 18. – 20.11.<strong>2010</strong> 25 P<br />
Ort: Hörsaal, Klinikum Südstadt Rostock, Südring 81,<br />
18059 Rostock<br />
Leitung: Herr Dr. med. habil. J. Bernhardt<br />
Gebühr: jeweils 290,00 € (Ärzte neue Bundesländer),<br />
310,00 € (Ärzte alte Bundesländer)<br />
Anmeldung: Klinikum Südstadt Rostock,<br />
Klinik für Chirurgie, Sekretariat Frau S. Mellendorf,<br />
Südring 81, 18059 Rostock, Tel.: (0381) 44 01-44 01,<br />
Fax: (0381) 44 01-41 09,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: gastrozentrum@kliniksued-rostock.de<br />
Workshop „Anatomie, Anästhesie<br />
und Intensivmedizin“<br />
OP-Praxisworkshop<br />
04.11.<strong>2010</strong>, 07.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Universitätsklinikum Greifswald, Zentral-OP 1,<br />
F.-Sauerbruch-Str. 1, 17475 Greifswald<br />
Symposium<br />
05.11.<strong>2010</strong>, 08.00 Uhr, bis 06.11.<strong>2010</strong>, 15.30 Uhr<br />
Ort: Hörsaal, Institut für Anatomie und Zellbiologie,<br />
Universitätsklinikum Greifswald, Fr.-Loeffler-Str. 23 c,<br />
17475 Greifswald<br />
Leitung: Frau Dr. med. S. Gründling,<br />
Frau Dr. med. M. Zach<br />
Gebühr: bis 30.09.<strong>2010</strong>: 180,00 €<br />
(Symposium 05. – 06.11.<strong>2010</strong>),<br />
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
50,00 € (Praxisteil im OP, 04.11.<strong>2010</strong>;<br />
max. 10 Teilnehmer)<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Greifswald,<br />
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />
Sekretariat Frau S. Pantermehl, Fr.-Loeffler-Str. 23,<br />
17475 Greifswald,<br />
Tel.: (03834) 86-58 60, Fax: (03834) 86-58 54,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: sandra.pantermehl@uni-greifswald.de<br />
19. Rostocker Ultraschallkurse der<br />
Säuglingshüfte <strong>2010</strong><br />
(nach den Ultraschallvereinbarung der KBV vom<br />
31.10.2008, den Richtlinien der WBO der <strong>Ärztekammer</strong><br />
M-V)<br />
20.11.<strong>2010</strong> Refresher-Kurs 9 P<br />
„Säuglingshüftsonographie“<br />
Leitung: Herr Dr. med. P. Kupatz,<br />
Herr Dr. med. A. Hensel, Frau Dr. med. R. Kolp<br />
Ort: Gemeinschaftspraxis Dres. Kolp / Manecke,<br />
Wismarsche Str. 32, 18057 Rostock<br />
Gebühr: 100,00 €<br />
Hinweis: Eine komplette Kursserie zur Säuglingshüftsonographie<br />
wird 2011 angeboten, Registrierungen<br />
sind bereits möglich!<br />
Anmeldung: Rehabilitationsklinik „Moorbad“<br />
Bad Doberan, Sekretariat, Schwaaner Chaussee 2,<br />
18209 Bad Doberan, Tel.: (038203) 93-604,<br />
Fax: (038203) 93-650,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: kupatz@moorbad-doberan.de<br />
Veranstaltungen in anderen<br />
Kammerbereichen<br />
20. Jahre Norddeutsches Neurochirurgentreffen:<br />
Grenzerfahrungen in<br />
der Neurochirurgie<br />
Themen: Politische, ökonomische und medizinischethische<br />
Aspekte<br />
Termin: 08.05.<strong>2010</strong>, 10.00 – 16.00 Uhr<br />
Ort: Audimax, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />
Campus Lübeck, Morhofer Weg 241<br />
(hinter Cafeteria / Mensa), 23562 Lübeck<br />
Anmeldung: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein,<br />
Campus Lübeck, Klinik für Neurochirurgie,<br />
Sekretariat, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,<br />
Tel.: (0451) 5 00-61 03, Fax: (0451) 5 00-61 91,<br />
Internet: http://www.uk-sh.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: sekretariat-tronnier@uk-sh.de<br />
Seite 163
VERANSTALTUNGEN UND KONGRESSE<br />
Ärztliche Führung in Zeiten des<br />
Wandels 80 P<br />
(3 Module und 1,5 abschließende Transfertage)<br />
20. – 22.05.<strong>2010</strong> Modul 1: Die Praxis des<br />
Führens<br />
01. – 03.07.<strong>2010</strong> Modul 2: Führen als interaktiver<br />
Prozeß<br />
02. – 04.09.<strong>2010</strong> Modul 3: Change Management<br />
und betriebswirtschaftliche<br />
Steuerung<br />
10. – 11.12.<strong>2010</strong> Transfertag<br />
Gebühr: 3.500,00 €, 4.100,00 € (inkl. Übernachtung)<br />
Ort: Ev. Bildungsstätte auf Schwanenwerder,<br />
Inselstr. 27 – 28, 14129 Berlin<br />
Leitung: Herr Dr. G. Jonitz<br />
Anmeldung: <strong>Ärztekammer</strong> Berlin,<br />
Qualitätssicherung – Ärztliche Führung,<br />
Frau Mindel-Hennies / Frau Markl-Vieto,<br />
Friedrichstr. 16, 10969 Berlin,<br />
Tel.: (030) 4 08 06-14 03 oder -14 00,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: aerztliche-fuehrung<strong>2010</strong>@aekb.de<br />
Akutschmerzkurse der DGSS<br />
(Deutsche Gesellschaft zum Studium des Schmerzes)<br />
21. – 22.05.<strong>2010</strong> Berlin<br />
04. – 05.06.<strong>2010</strong> Lübeck<br />
02. – 03.07.<strong>2010</strong> Stuttgart<br />
12. – 13.11.<strong>2010</strong> Dortmund<br />
19. – 20.11.<strong>2010</strong> München<br />
10. – 11.12.<strong>2010</strong> Düsseldorf<br />
Leitung: Herr Priv.-Doz. Dr. med. A. Wiebalck<br />
(Bochum)<br />
Gebühr: je 200,00 €<br />
Anmeldung: P & R Kongresse GmbH,<br />
Herr Dipl.-Inform. T. Ruttkowski, Bleibtreustr. 12 a,<br />
10623 Berlin, Tel.: (030) 88 51-008, Fax: (030) 88 51-<br />
029, Internet: http://www.akutschmerzkurs.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@akutschmerzkurs.de<br />
(begrenzte Teilnehmerzahl)<br />
185. Tagung der Vereinigung Nordwestdeutscher<br />
Chirurgen<br />
Thema: Neue Wege zur onkologischen Chirurgie<br />
Termin: 03. – 05.06.<strong>2010</strong><br />
Ort: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus<br />
Lübeck, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck<br />
Leitung: Herr Prof. Dr. med. H.-P. Bruch (Lübeck)<br />
Anmeldung: MCN Medizinische Congressorganisation<br />
Nürnberg AG, Neuwieder Str. 9, 90411 Nürnberg,<br />
Tel.: (0911) 3 93 16-40, Fax: (0911) 3 93 16-66,<br />
Internet: http://www.mcn-nuernberg.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: nwch@mcnag.info<br />
Curriculum „Ärztliches Qualitätsmanagement“<br />
(200 Stunden-Kurs)<br />
Termine: jeweils 09.00 Uhr (Anfang: 1. Tag) –<br />
18.00 Uhr (Ende: 3. Tag)<br />
04. – 06.06.<strong>2010</strong><br />
02. – 04.07.<strong>2010</strong><br />
27. – 29.08.<strong>2010</strong><br />
24. – 26.09.<strong>2010</strong><br />
Ort: 3. Etage, Bildungszentrum gGmbH,<br />
Burgstr. 3 / Kieler Schloß, 24103 Kiel<br />
Gebühr: 2.400,00 € (Mitarbeiter des UK S-H),<br />
2.500,00 € (externe Teilnehmer)<br />
Anmeldung: Biz Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe,<br />
Campus Lübeck, Frau B. Gehrke/<br />
Frau M. Koch, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,<br />
Tel.: (0431) 5 97-37 67, Fax: (0451) 5 00-46 30,<br />
Internet: http://www.biz.uk-sh.de,<br />
E-<strong>Mai</strong>l: marit.koch@uk-sh.de<br />
Detailliertere Angaben und weitere<br />
Fortbildungsveranstaltungen finden Sie auf<br />
der Internetseite:<br />
http://www.baek.de ➝<br />
Fortbildungs portal<br />
Seite 164 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Öffentliche Ausschreibung<br />
von Vertragsarztsitzen gemäß §103 Abs. 4 SGB V<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
AUS DER KASSENÄRZTLICHEN VEREINIGUNG<br />
Die Kassenärztliche Vereinigung <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong> schreibt auf Antrag folgende Vertragsarztsitze zur Übernahme<br />
durch einen Nachfolger aus, da es sich um für weitere Zulassungen gesperrte Gebiete handelt.<br />
Planungsbereich / Fachrichtung Übergabetermin Bewerbungsfrist Ausschreibungsnummer<br />
Rostock<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 02/09/07/2<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 04/01/08<br />
Allgemeinmedizin 1. Oktober 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 18/08/09<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 23/01/09/2<br />
Allgemeinmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 22/01/09/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 03/09/07/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 20/02/08/2<br />
Innere Medizin (hausärztlich) 15. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 11/09/09<br />
Schwerin / Wismar / Nordwestmecklenburg<br />
Chirurgie (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 15/09/09<br />
Haut- und Geschlechtskrankheiten 1. Juli 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 12/04/10<br />
Schwerin<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 09/11/09<br />
Allgemeinmedizin 1. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 19/01/10<br />
Stralsund/Nordvorpommern<br />
Augenheilkunde (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 22/02/10<br />
Neubrandenburg/<strong>Mecklenburg</strong>-Strelitz<br />
Innere Medizin/Kardiologie (Praxisanteil) ab 1. Juli <strong>2010</strong> 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 20/01/10<br />
Innere Medizin/Nephrologie (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 02/03/10<br />
Greifswald<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 26/10/09<br />
Güstrow<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 13/05/09<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) 1. Januar 2011 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 20/01/10<br />
Müritz<br />
Kinder- und Jugendmedizin (Praxisanteil) nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 01/04/08<br />
Rügen<br />
Allgemeinmedizin nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 15/11/09<br />
Allgemeinmedizin 1. Juli <strong>2010</strong> 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 22/10/09<br />
HNO-Heilkunde nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 19/12/09<br />
Innere Medizin/Kardiologie nächstmöglich 15. <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong> 13/07/09<br />
Die Ausschreibungen erfolgen zunächst anonym.<br />
Bewerbungen sind unter Angabe der Ausschreibungsnummer an die Kassenärztliche Vereinigung<br />
<strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong>, Postfach 16 01 45, 19091 Schwerin, zu richten.<br />
Den Bewerbungsunterlagen sind beizufügen:<br />
• Auszug aus dem Arztregister;<br />
• Nachweise über die seit der Eintragung in das Arztregister ausgeübten ärztlichen Tätigkeiten;<br />
• Lebenslauf;<br />
• polizeiliches Führungszeugnis im Original.<br />
Seite 165
GESCHICHTLICHES<br />
Als Missionsärztin in Assuan/Oberägypten<br />
Zum 120. Geburtstag von Dr. med. Elisabeth Herzfeld<br />
Hier soll an eine strebsame und für das Allgemeinwohl engagierte<br />
Ärztin erinnert werden, die ihre schulische und fachliche<br />
Ausbildung in der Hansestadt Greifswald erfuhr, bevor<br />
sie auf Umwegen schließlich als Missionsärztin ihre Berufung<br />
sah.<br />
Vor 120 Jahren, am 22. März 1890, wurde die Missionsärztin<br />
Dr. Elisabeth Herzfeld in Heddesdorf, Kreis Neuwied/Rhein,<br />
geboren. Sie war das fünfte von sechs Kindern des Landgerichtsrates<br />
in Greifswald Geh. Justizrat Dr. Karl Heinrich Herzfeld<br />
(1852-1933) sowie die Enkelin des Ehrenbürgers der Städte<br />
Sprottau und Halle, des Geh. Justizrates Ludwig Herzfeld<br />
(1819-1911). Elisabeth Herzfeld besuchte die Schule der Herrenhuter<br />
Brüdergemeinde Neuwied. Nach der Versetzung ihres<br />
Vaters an das Greifswalder Gericht absolvierte sie bis<br />
Ostern 1905 die Höhere Mädchenschule in Greifswald. Bis 1910<br />
war sie Studentin am Lehrerseminar in Greifswald und konnte<br />
hier erfolgreich ihr Examen ablegen. Diesen „Umweg“ über<br />
das Lehrerstudium nahmen am Ende des 19. Jahrhunderts<br />
zahlreiche Frauen, bevor sie schließlich eine Zulassung an eine<br />
Universität erhielten. In privaten Unterrichtsstunden bereitete<br />
Elisabeth Herzfeld sich auf das Abitur vor, das sie 1912 am<br />
Greifswalder Gymnasium bestand. 1920 publizierte sie in Bezug<br />
auf diese Zeit: „Beiträge zum Aufklärungsunterricht in der<br />
Mädchenfortbildungsschule“, Klinghardt, Leipzig 1920.<br />
Erst ab 1908 konnten sich Frauen an der Greifswalder Universität<br />
ordentlich immatrikulieren. Elisabeth Herzfeld studierte<br />
hier Medizin und ein Semester an der Universität Leipzig. 1915<br />
bestand sie das Physikum und legte bereits 1917 das medizinische<br />
Staatsexamen an der Greifswalder Universität ab. Zwischenzeitlich<br />
arbeitete sie drei Monate als ärztliche Hilfskraft<br />
an der Hebammenlehranstalt <strong>Mai</strong>nz und vier Monate an der<br />
Psychiatrischen Klinik und am Anatomischen Institut der<br />
Greifswalder Universität. Am 25.04.1919 promovierte sie unter<br />
Prof. Dr. Carl Peter (1870-1955) am Anatomischen Institut der<br />
Universität Greifswald mit dem Thema: „Über die Natur der<br />
am lebenden Tier erhaltenen granulären Färbungen bei Verwendung<br />
basischer und saurer Farbstoffe“.<br />
Nach ihrer Approbation 1918 arbeitete sie fünf Jahre als erste<br />
niedergelassene Ärztin in Leipzig. Im Jahre 1926 ging sie als<br />
Missionsärztin der Deutschen evangelischen Mission nach<br />
Oberägypten, wo sie zunächst in den verschiedensten nubischen<br />
Dörfern weit im Süden des Landes arbeitete und missionierte.<br />
1928 wurde sie Chefärztin des kleinen Missionshospitals<br />
in Assuan. Kriegsbedingt mußte sie 1939 Ägypten verlassen<br />
und war dann im Wechsel Ärztin an Berliner Krankenhäusern,<br />
Assistenzärztin am Krankenhaus Schwiebus/ Kreis Züllichau,<br />
Aus der Autobiographie von Dr. E. Herzfeld<br />
Schlesien, und von 1945-1950 am Martin-Luther-Krankenhaus<br />
in Berlin.<br />
1950 erhielt die Sechzigjährige die Genehmigung zur Rückkehr<br />
nach Assuan. Bis 1958 war sie wiederum Chefärztin des Hospitals<br />
in Assuan, das sie neu aufgebaut hatte. Die letzen Jahre<br />
ihres ärztlichen Lebens verbrachte sie in nubischen Dörfern.<br />
1956 erhielt sie in Anerkennung ihrer Arbeit das Bundesverdienstkreuz<br />
1. Klasse. Im <strong>Mai</strong> 1966 kehrte sie schwerkrank nach<br />
Deutschland zurück und starb am 15. September 1966 in Wiesbaden.<br />
Über ihre Tätigkeit schrieb sie die Bücher: „Missionsärztin in<br />
Nubien“, Missionsverlag, Wiesbaden 1934 und 1937, „Als Ärztin<br />
am Nil“, Verlag Mohammedaner-Mission, Wiesbaden 1939,<br />
und „Das Kreuz am Rande der Wüste“ (Autobiographie), Verlag<br />
der Evang. Mission in Oberägypten, Wiesbaden 1966.<br />
Quellen: Herrmann, Britta u. Karin Ritthaler: 90 Jahre Frauenstudium<br />
in Greifswald. Katalog zur Ausstellung im Museum der Hansestadt<br />
Greifswald, April 1999.<br />
Bachhuber, Dagmar: Dr. med. E. Herzfeld (1890-1966) eine der ersten<br />
in Leipzig niedergelassenen Ärztinnen. Med. Diss. Uni. Leipzig 2002.<br />
Prof. Dr. H. Reddemann, Greifswald<br />
Seite 166 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Ärzte für Herzgruppen gesucht<br />
Der Landesverband für Prävention und Rehabilitation von<br />
Herz-Kreislauferkrankungen e. V. <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
(LVPR e. V. M-V) betreut im Stadtgebiet Rostock 35 ambulante<br />
Herzgruppen, in denen über 600 chronisch herzkranke<br />
Patienten – in der Regel einmal wöchentlich – „Sport in der<br />
Herzgruppe“ durchführen. Die Tendenz ist steigend.<br />
Neben einem Notfallmanagement (Defibrillator, Notfallkoffer,<br />
Handy) und einem speziell ausgebildeten Sporttherapeuten<br />
ist ein beaufsichtigender Herzgruppenarzt unabdingbar.<br />
Durch die gestiegene Anzahl von Patienten und Neugründungen<br />
von Herzgruppen in Rostock sucht der Landesverband<br />
M-V dringend Ärzte, die bereit sind, eine Gruppe zu<br />
übernehmen.<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
SERVICE<br />
Besondere Voraussetzungen sind dafür nicht erforderlich,<br />
jeder Arzt ist dazu in der Lage.<br />
Der Landesverband (LV) wendet sich vor allem an Ärzte im<br />
Ruhestand.<br />
Die Weiterbildungen werden regelmäßig vom LV durchgeführt.<br />
Die Bezahlung erfolgt auf Honorarbasis.<br />
Interessierte Ärzte können sich direkt mit der Geschäftsstelle<br />
des Landesverbandes in Verbindung setzen:<br />
Tel.:(0381) 44 43 74 20, Fax: (0381) 44 43 74 29 oder<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@lvpr-mv.de.<br />
W. Seidel<br />
Geschäftsführer LVPR e. V. M-V<br />
Orthopäden, Chirurgen und Anästhesisten<br />
gesucht!<br />
Ärzte ohne Grenzen braucht Unterstützung<br />
Jährlich arbeiten etwa 2.200 internationale und rund 24.000<br />
nationale Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen in mehr als<br />
65 Ländern. Ihre Kompetenz und ihre Einsatzbereitschaft für<br />
Menschen in Not wurden 1999 mit dem Friedensnobelpreis<br />
geehrt.<br />
Ärzte ohne Grenzen ist eine private internationale medizinische<br />
Hilfsorganisation. Die Organisation hilft Menschen,<br />
die durch (Bürger-) Kriege oder Naturkatastrophen in Not<br />
geraten. Ärzte ohne Grenzen gewährt diese Hilfe allen Opfern,<br />
ungeachtet ihrer ethnischen Herkunft, politischen oder<br />
religiösen Überzeugung. Im Namen der universellen medizinischen<br />
Ethik und des Rechts auf humanitäre Hilfe arbeitet<br />
Ärzte ohne Grenzen neutral und unparteiisch und fordert<br />
ungehinderte Freiheit bei der Ausübung ihrer Tätigkeit. Darüber<br />
hinaus engagiert sich die Organisation als Sprachrohr<br />
für Menschen in Not.<br />
Die Hilfsorganisation sucht derzeit dringend Orthopäden,<br />
Chirurgen und Anästhesisten, die sie bei den Auslandsprojek-<br />
ten unterstützen. Der Einsatz vor Ort dauert drei bis sechs<br />
Monate, gute Englischkenntnisse sind zwingend erforderlich;<br />
Französischkenntnisse sind wünschenswert.<br />
Bei entsprechender Qualifikation sollten interessierte Kolleginnen<br />
und Kollegen so schnell wie möglich Frau Elke Felleisen<br />
(Tel. (030) 700 130 210) kontaktieren.<br />
Weitere Informationen: Ärzte ohne Grenzen e. V., Am Köllnischen<br />
Park 1, 10179 Berlin; Tel.: (030) 700 130 210,<br />
Fax: (030) 700 130 340 ; E-<strong>Mai</strong>l: Elke.Felleisen@berlin.msf.org,<br />
Internet: www.aerzte-ohne-grenzen.de<br />
(Information von Ärzte ohne Grenzen e. V.,<br />
redaktionell bearbeitet von W. S.)<br />
Seite 167
SERVICE<br />
Aktualisiertes Verzeichnis der Rehabilitationswissenschaftler<br />
erschienen<br />
Das Verzeichnis der Rehabilitationswissenschaftlerinnen und<br />
Rehabilitationswissenschaftler in Deutschland ist in seiner<br />
umfassend aktualisierten 18. Auflage erschienen. Es kann im<br />
Internet unter www.rehadat.de kostenlos heruntergeladen<br />
werden.<br />
Erstmalig wurde bei dieser Auflage auch auf die Anwendung<br />
der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit,<br />
Behinderung und Gesundheit (ICF) Bezug genommen. Rund<br />
die Hälfte der eingetragenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler<br />
hat dazu Angaben ergänzt.<br />
Gegliedert ist das Verzeichnis in ein Namensregister und ein<br />
Sachverzeichnis. Die Einträge in das Verzeichnis sind alphabetisch<br />
nach den Namen geordnet.<br />
Das Formular zur Neuaufnahme in das Verzeichnis finden Interessenten<br />
im Internet unter: http://www.rehadat.de/<br />
rehadat/rehawiss.jsp.<br />
Das Verzeichnis wird von REHADAT, der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
für Rehabilitation, der Deutschen Vereinigung<br />
für Rehabilitation und der Deutschen Rentenversicherung<br />
Bund herausgegeben.<br />
REHADAT ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft<br />
Köln und wird vom Bundesministerium für Arbeit und<br />
Soziales gefördert.<br />
(Nach einer Pressemitteilung von REHADAT)<br />
medfund – Wege zur alternativen Finanzierung<br />
Der 1. Deutsche Fundraisingtag in der Medizin am 20. <strong>Mai</strong><br />
<strong>2010</strong> will alternative Finanzierungsmöglichkeiten im Gesundheitswesen<br />
aufzeigen. medfund <strong>2010</strong> findet in der Hochschule<br />
Fresenius in Köln statt und richtet sich an die Verantwortlichen<br />
in den Bereichen Marketing, Fundraising, Stiftungen<br />
und kaufmännische Leitung von Kliniken, Krankenhäusern<br />
sowie Forschungseinrichtungen.<br />
Auf dem Fundraisingtag werden Chancen, Risiken sowie Voraussetzungen<br />
und Bedingungen von Fundraising aufgezeigt.<br />
Experten nennen Erfolgsfaktoren und zeigen anhand an-<br />
schaulicher Beispiele, wie Fundraising im Gesundheitswesen<br />
funktioniert und wirkt.<br />
Veranstalterin ist steinrücke+ich, Agentur für Kommunikation<br />
und Fundraising, in Kooperation mit der Fundraising Akademie<br />
und dem Stiftungszentrum München.<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
www.medfund-tagung.de.<br />
(Presseinformation der Agentur steinrücke+ich GmbH,<br />
bearbeitet von W. S.)<br />
Seite 168 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Für Sie gelesen<br />
Kursbuch Echokardiografie<br />
Unter Berücksichtigung der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft<br />
für Kardiologie<br />
Frank A. Flachskampf<br />
4., aktualisierte und erweiterte Auflage<br />
Thieme Verlag Stuttgart 2008, 256 Seiten, 579 Abb., € 139,95<br />
ISBN 978-3-13-125674-4<br />
Das im Jahr 2000 erstmalig<br />
erschienene „Kursbuch<br />
Echokardiografie“ `wendet<br />
sich an Anfänger und<br />
Anwender mit Grundkenntnissen<br />
auf dem Gebiet<br />
der Echokardiographie`<br />
so der Autor in seinem<br />
Vorwort zur 1. Auflage.<br />
Dies macht die auch<br />
farblich abgesetzte, an das<br />
übliche Kurssystem angelehnte<br />
Untergliederung in<br />
Grund-, Aufbau- und Abschlußkurs<br />
sinnvoll. Die<br />
Lernziele für die einzelnen Kursabschnitte werden vom Autor<br />
in Kenntnis der Ultraschallvereinbarung einleitend genannt.<br />
Im Grundkurs-Teil werden die Rolle der Echokardiographie in<br />
der Kardiologie und die Indikationen zur echokardiographischen<br />
Diagnostik besprochen. Fehlen dürfen in keinem Ultraschallbuch<br />
die physikalischen und technischen Grundlagen.<br />
Erfreulich ist die für den Mediziner übersichtliche und straffe<br />
Darstellung, der für das klinische Verständnis notwendigen<br />
Ultraschallphysik. Darauf folgt, die vom Anfänger erwartete<br />
Darstellung der Untersuchungstechnik. Diesem Abschnitt ist<br />
der notwendige Platz eingeräumt. Der typische Untersuchungsablauf<br />
wird detailliert durchgesprochen. Dazu gehören<br />
Ausführungen zur richtigen Patientenlagerung, zu den Geräteeinstellungen<br />
und wertvolle Hinweise zur Befunddokumentation.<br />
Systematisch wird der Ablauf der transthorakalen<br />
echokardiographischen Untersuchung mit Darstellung der verschiedenen<br />
Schallfenster und Schnittebenen einschließlich der<br />
M-Mode-Untersuchung abgearbeitet. Der gut verständliche,<br />
schnörkellose Text wird hervorragend durch schematische Bilder<br />
und Ultraschallbilder ergänzt. Das sehr gute „Verhältnis“<br />
von Text zu Bildmaterial ist für das Gesamtwerk hervorzuheben.<br />
Die Bebilderung wird zudem noch hervorragend durch<br />
die zugehörige DVD ergänzt.<br />
Der Aufbaukurs-Teil nimmt den größten Platz ein. Hier geht es<br />
nun um den klinischen Einsatz der Echokardiographie in der<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
kardiologischen und internistischen Diagnostik und ihren hohen<br />
Stellenwert für die therapeutischen Entscheidungen. In<br />
jeweils einzelnen Kapiteln werden der linke Ventrikel und Kardiomyopathien,<br />
die Mitralklappe, die Aortenklappe, der linke<br />
Vorhof, rechter Ventrikel mit Pulmonalklappe und Pulmonalarterie,<br />
rechter Vorhof mit Vorhofseptum und Trikuspidalklappe,<br />
die Aorta und das Perikard in der für den Untersuchungsablauf<br />
notwendigen Relevanz und Fragestellung systematisch<br />
abgearbeitet.<br />
Neben dem Erkennen der pathologischen Befunde wird auf<br />
deren exakte Beschreibung, Schweregradeinteilung und Einordnung<br />
in das Gesamtkrankheitsbild Wert gelegt. Immer<br />
wieder wird auch kritisch zu Limitationen der Methode und<br />
Fehlermöglichkeiten Stellung genommen. Dies erfolgt wiederum<br />
in einer sehr übersichtlichen, gut strukturierten Darstellungsweise<br />
unter Nutzung von Tabellen, einer guten Textgliederung<br />
und sehr gutem Bildmaterial.<br />
`Substantielle Erweiterung` hat die 4. Auflage im Teil Abschlußkurs<br />
erhalten. Hier wurden insbesondere die Gebiete<br />
transösophageale Echokardiographie und Streßechokardiographie,<br />
entsprechend ihrem hohen praktischen Stellenwert,<br />
ausgebaut. Zudem sind kurze Kapitel der echokardiographischen<br />
Notfalldiagnostik, den Herzklappenprothesen und der<br />
Kontrastechokardiographie gewidmet.<br />
Zusammenfassend erfüllt das Buch die Zielstellung des Autors<br />
bzw. seinen Zweck: `Sein Ziel ist es, das Erkennen und Verstehen<br />
normaler Morphologie und Physiologie sowie der wichtigen<br />
häufigen pathologischen Befunde zu ermöglichen. Es soll<br />
die Einarbeitung in die Echokardiographie in rationaler und<br />
gründlicher Form ermöglichen, ohne sich in einem Wust von<br />
Details zu verzetteln`.<br />
Orthopädisch-unfallchirurgische<br />
Begutachtung<br />
Hrsg.: K.-D. Thomann, F. Schröter, V. Grosser<br />
1. Auflage, Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag<br />
München 2009<br />
587 Seiten, 165 Abb., € 130,00<br />
ISBN 978-3-437-24860-3<br />
Dr. T. Körber, Rostock<br />
Der ärztliche Gutachter hat eine wichtige Aufgabe bei der Bewertung<br />
gesundheitlicher Beeinträchtigungen entsprechend<br />
der Fragestellungen der verschiedenen Versicherungssysteme.<br />
Er bewegt sich in der Konfliktzone zwischen den jeweiligen<br />
Seite 169
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
Interessen des Versicherten<br />
und der Versicherung.<br />
Die speziellen Bedürfnisse<br />
aller beteiligten Parteien<br />
sollten eindeutig, fachlich<br />
korrekt und unmißverständlich<br />
beantwortet<br />
werden.<br />
Die Herausgeber des<br />
Handbuchs „Orthopädisch-unfallchirurgische<br />
Begutachtung“ haben sich<br />
auf die Vermittlung der<br />
Grundlagen der Begutachtung<br />
in verschiedenen<br />
Ver sicherungszweigen und die Entwicklung transparenter<br />
und nachvollziehbarer Kriterien der Begutachtung der wichtigsten<br />
Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
konzentriert (Richtlinien der Begutachtung; Referenzwerte).<br />
Thormann, Schröter und Grosser sowie weitere elf Autoren<br />
sprechen für eine ausgewiesene Expertise der Begutachtung<br />
aller erforderlichen Fachgebiete, angefangen von der Unfall-<br />
und orthopädischen Chirurgie über die Neurologie und<br />
Psychiatrie bis hin zur Sozialmedizin und Rehabilitation.<br />
Es ist den Autoren gelungen, in 34 Kapiteln umfassend den aktuellen<br />
Wissensstand der Begutachtung darzulegen. Grundlegende<br />
Rechtsbegriffe werden auch für Nichtjuristen verständlich<br />
dargestellt. Auf die Stellung des Gutachtens im Rahmen der<br />
Sozialgesetzgebung wird adäquat eingegangen. In sinnvoller<br />
Verknüpfung werden Begriffe unterschiedlicher Rechtsformen<br />
definiert, gegenseitig abgegrenzt und gewichtet.<br />
Die einzelnen unfallchirurgisch-orthopädisch zu begutachtenden<br />
Verletzungsfolgen werden vom Kopf bis zum Fuß<br />
didaktisch brillant abgehandelt, so daß keine Fragen offenbleiben.<br />
In vorbildlicher Art und Weise werden Hinweise auf Zusatzgutachten<br />
bei speziellen Fragestellungen, die über die unfallchirurgisch-orthopädische<br />
Kompetenz hinausgehen, eingeflochten.<br />
Neurologisch-psychiatrische Probleme der Begutachtung,<br />
wie eine negative Antwortverzerrung und die Bewertung<br />
körperlicher Beschwerden nichtorganischen Ursprungs<br />
sind in einer aktuellen wissenschaftlich fundierten<br />
Form schlüssig eingearbeitet.<br />
Der Leser erhält zu jedem bestimmten Verletzungsmuster eine<br />
präzise, schnörkellose, mit wenigen Worten den Kern des Problems<br />
treffende Aussage. Abschließend erscheint zu jeder zu<br />
beurteilenden Verletzung der Umfang der Schadensbemessung<br />
in tabellarischer Form entsprechend der unterschiedlichen<br />
Versicherungssysteme. Die Autoren stützen sich bei ihren<br />
Bewertungen auf eine Vielfalt souveräner Quellen, die jedem<br />
Kapitel in einer Literaturübersicht zugeordnet sind.<br />
Das Buch enthält ein Angebot zum Online-Zugang. Mit der<br />
Nutzung des Elsevier-Portals kann der Leser mit exklusiven<br />
Zusatzinhalten arbeiten und auf viele weitere unterschiedliche<br />
Themengebiete zugreifen. Voraussetzung ist, daß den<br />
Nutzungsbedingungen zugestimmt wird.<br />
Den Herausgebern gelingt es, das komplexe Thema in kompakter<br />
Form zu präsentieren und dennoch eine umfassende<br />
Darstellung zu erreichen. Das als Handbuch deklarierte Werk<br />
wird den Ansprüchen eines solchen mit einer entsprechenden<br />
Darstellung aller Aspekte der Begutachtung des Fachgebietes<br />
Orthopädie-Unfallchirurgie und der sich daraus ergebenden<br />
angrenzenden Fragestellungen voll und ganz gerecht.<br />
Dieses Buch ist dem Gutachter eine ausgezeichnete Hilfe zur<br />
Navigation im Spannungsfeld der unterschiedlichen Interessen.<br />
Es sollte in keiner Bibliothek von Instituten bzw. Ärzten fehlen,<br />
die sich mit gutachterlichen Fragestellungen beschäftigen.<br />
Dr. D. Thiede, Wismar<br />
Atlas der diagnostischen Endourologie<br />
Hrsg. Sebastian Wille und Axel Heidenreich<br />
Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2009<br />
134 Seiten, 307 Abbildungen, gebunden, € 69,95<br />
ISBN 978-3-13-143471-5<br />
Urethrozystoskopie und<br />
Ureterorenoskopie sind<br />
trotz deutlicher Verbesserung<br />
der nichtinvasiven<br />
bildgebenden Techniken in<br />
der Diagnostik urologischer<br />
Erkrankungen unbestritten<br />
wichtige und für den Urologen<br />
aufschlußreiche Untersuchungsmethoden.<br />
Dazu sind in zahlreichen<br />
Fällen gleichzeitig therapeutische,<br />
zumindest bioptische<br />
Maßnahmen möglich.<br />
Die Kenntnis über und das Erlernen dieser Standarduntersuchungstechniken<br />
ist für den angehenden Facharzt unentbehrlich.<br />
Die Indikationen, die technische Durchführung und das<br />
typische visuelle Bild findet er in diesem Atlas. Urologen, die<br />
sich mit kinderurologischen Problemen beschäftigen wollen,<br />
finden darin die Besonderheiten der Untersuchungstechnik bei<br />
Seite 170 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Säuglingen und Kindern und sehr gut dargestellte endoskopische<br />
Befunde dieser Altersgruppe.<br />
Neben den technischen Details, dem notwendigen Instrumentarium,<br />
Hinweisen zur Vorbereitung der Patienten und der<br />
praktischen Durchführung der Endoskopie werden normale<br />
Anatomie, aber auch Normvarianten und Anomalien in Text<br />
und Bild beschrieben. Als pathologische Veränderungen sind<br />
die verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, Urolithiasis<br />
und natürlich Neubildungen in jeweils eigenen Kapiteln dargestellt.<br />
Die Pathologie im Kindesalter wird mit einem eigenen<br />
Kapitel hervorgehoben.<br />
Das Doppelseitenkonzept erleichtert das Verständnis des didaktisch<br />
gut aufbereiteten erklärenden und klinischen Textes durch<br />
die auf der Gegenseite vorhandenen typischen fotografischen<br />
Abbildungen. Die auch verwendeten und schon im Jahr 1955 in<br />
der 4. Auflage erschienenen „Handatlas der Cystoskopie und<br />
Urethrocystoskopie“ von Kneise und Stolze veranlaßten Aquarelle<br />
zeugen von vorzüglichem beschreibenden und zeichnerischen<br />
Können. Sie sind historisch wertvoll, interessant und für<br />
den jeweiligen Befund typisch. Mit modernen Instrumenten<br />
und Endofotografie sind sie aber heute bestimmt durch praxisrelevante<br />
Bilder zu ersetzen.<br />
Der Atlas wird allen jüngeren Urologen und auch Kinderchirurgen<br />
zur Weiterbildung sehr empfohlen.<br />
Die Charité<br />
Ein Krankenhaus in Berlin 1710 bis heute<br />
Ernst Peter Fischer<br />
Siedler Verlag München 2009<br />
288 Seiten, zahlreiche s/w Abb., € 19,95<br />
ISBN 978-3-88680-880-9<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Dr. C. Brock, Neubrandenburg<br />
Die Berliner Charité ist 300 Jahre alt und gehört zu den berühmten<br />
Krankenhäusern der Welt. Das vorliegende Buch des<br />
Wissenschaftshistorikers Ernst Peter Fischer (geb. 1947) aus Konstanz<br />
verspricht „nur eine gedrängte schlaglichtartige Darstellung<br />
der vielschichtigen Abläufe“ der Charité-Geschichte. Der<br />
Abriß würdigt erneut die wechselvolle Geschichte des bedeutenden<br />
deutschen Universitätsklinikums, fesselt jedoch nicht so<br />
unmittelbar wie Werke anderer Autoren.<br />
Neben dem spannenden, populären Buch des Journalisten Gerhard<br />
Jaeckel („Die Charité – Die Geschichte eines Weltzentrums<br />
der Medizin von 1710 bis zur Gegenwart“, 6. Auflage, Berlin,<br />
2004) gibt es das zweibändige, sehr quellenreiche Werk des<br />
Pathologen Heinz David („...es soll das Haus die Charité heißen...“,<br />
Hamburg, 2004). Von den 147 Anmerkungen in Fischers<br />
Buch gehen 60 (über 40%) auf David zurück, der insofern me-<br />
BUCHVORSTELLUNGEN<br />
dizin-historisch lege artis<br />
abgeschöpft wird. (Zu<br />
DDR-Zeiten hatte der Charité-FührungsoffizierWerner<br />
Dewitz verdeckt Informationen<br />
von ihm als IMS<br />
„Heinz-Werner“ notiert,<br />
wie David 2006 in der Autobiographie„Lebensrouten“<br />
mitgeteilt hat.) Mit<br />
mehr als 40 eigenen Charité-Jahren<br />
geht der ehemalige<br />
Dekan David in seinem<br />
Werk bis an die Wurzeln,<br />
während Fischer für seinen<br />
Querschnitt vornehmlich<br />
Sekundärquellen zusammengetragen<br />
hat.<br />
Die Gliederung des Buches folgt den Zäsuren der deutschen<br />
Geschichte: Reichsgründung, Erster Weltkrieg, Weimarer Republik,<br />
NS-Zeit, deutsche Teilung, Wende 1989. Die Darstellung<br />
ist übersichtlich, Kerninhalte sind grau unterlegt. Gewürdigt<br />
werden besonders auch die berühmten Ärzte und Forscher<br />
des Kaiserreiches und der Weimarer Republik, die mit<br />
ihren Leistungen den Charité-Mythos begründet haben, an<br />
den es heute anzuknüpfen gilt. (Werner Forssmanns ursprüngliche<br />
Herzkatheter-Selbstversuche erfolgten jedoch nicht in<br />
der Charité als „Assistent bei Sauerbruch“, wie Fischer meint,<br />
sondern es war das Krankenhaus Eberswalde, in dem der spätere<br />
Nobelpreisträger erstmals mit einem Ureterenkatheter<br />
sein rechtes Herz sondierte.)<br />
Der abschließende „Ausblick“ ist mit einer umstrittenen Begriffsverknüpfung<br />
der Gegenwart überschrieben: „Das Krankenhaus<br />
als Unternehmen“. Fischer referiert, daß die heutige<br />
„Charité – Universitätsmedizin Berlin“ ein Unternehmenskonzept<br />
vorgestellt habe, um „Spar- und Konsolidierungsstrategien<br />
mit dem gleichzeitigen Vorantreiben von Wachstumsbereichen“<br />
zu verknüpfen. Das klingt wie das „Überholen ohne<br />
einzuholen“ der Parteilinie der Vorwendezeit. Gegenwärtig<br />
wird mit einem „Charité-Masterplan“ nach „betriebswirtschaftlicher<br />
Optimierung“ gesucht.<br />
Im Hinblick auf das 300. Jubiläum der auf Deutsch Nächstenliebe<br />
genannten Krankenanstalt war 2009 zu einem „World<br />
Health Summit – The Evolution of Medicine“ eingeladen worden,<br />
um „die Gesundheit im globalen Maßstab zu verbessern“.<br />
Bleibt für die Zukunft zu wünschen, daß die anglophilen Charité-Strategen<br />
im Neodarwinismus über dem Globus ihren Nächsten<br />
nicht vergessen mögen. Charité – ad multos annos !<br />
Prof. H. Nizze, Rostock<br />
Seite 171
BUCHVORSTELLUNGEN / KULTURECKE<br />
DUDEN<br />
Die deutsche Rechtschreibung plus Korrektor kompakt<br />
Hrsg.: Dudenredaktion (Vorsitzender: Dr. Matthias Wermke)<br />
25., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage,<br />
Dudenverlag Mannheim Wien Zürich 2009<br />
1216 Seiten, geb., mit CD-ROM, € 29,95<br />
ISBN 978-3-411-04015-5<br />
Die 25. Auflage des Standardwerks DUDEN – Die deutsche<br />
Rechtschreibung ist umfassend und aktuell.<br />
Der Stichwortteil wurde erheblich erweitert (mehr als 135 000<br />
Einträge) und dabei die jüngste Entwicklung im Wortschatz<br />
der deutschen Gegenwartssprache berücksichtigt.<br />
Bewährte Kapitel und Abschnitte sind im mehrfarbigen, benutzerfreundlichen<br />
Layout zu finden, z. B. die Regeln zur<br />
Rechtschreibung und Zeichensetzung, die Hinweise zur Verarbeitung<br />
von Texten und E-<strong>Mai</strong>ls sowie das Verzeichnis wichtiger<br />
grammatischer Fachausdrücke.<br />
Neu hinzugekommen ist ein kurzer Abriß wichtiger Stationen<br />
aus der Geschichte der deutschen Orthographie sowie ein<br />
Sonderteil zur Sprachstatistik.<br />
Casino Royale<br />
lautet das Motto des diesjährigen Medizinerballs<br />
der Universität Rostock.<br />
Ganz in James-Bond-Manier warten<br />
wir in unserer Casinonacht mit tollem<br />
Essen, inspirierender Musik und jeder<br />
Menge Spaß auf. Der Ball wird traditionell<br />
vom 3. Studienjahr der Medizinischen Fakultät organisiert.<br />
Herzlich laden wir dazu Angehörige der Fakultät, Ärzte und<br />
Interessierte am 4. Juni <strong>2010</strong> in die Yachthafenresidenz<br />
„Hohe Düne“ ein. Ein typisch amerikanisches Buffet von<br />
den Gourmetköchen des Hauses stellt das kulinarische Highlight<br />
dar.<br />
Der musikalische Rahmen wird von einer Jazzband der HMT<br />
und am späteren Abend von einem DJ gebildet. Dabei kann<br />
natürlich die ein oder andere flotte Sohle aufs Parkett gelegt<br />
werden. Auf den Spuren eines Geheimagenten kann<br />
man sich an einem unserer Spieltische (Black Jack, Poker,<br />
American Roulette) just for fun und somit ohne Geld im<br />
Glücksspiel versuchen.<br />
Diese Jubiläumsausgabe gibt es auch als Medienpaket mit der<br />
Duden-Rechtschreibprüfung für Microsoft Office und Microsoft<br />
Works.<br />
Der DUDEN Korrektor kompakt kontrolliert weit über das Maß<br />
der Standard-Rechtschreibsoftware hinaus u. a. Rechtschreibung,<br />
Grammatik, Zeichensetzung, Abkürzungen, Schreibvarianten<br />
und Schreibstil. Korrekturvorschläge werden einfach<br />
durch Klick übernommen, in Zweifelsfällen blendet das Programm<br />
Dudenempfehlungen ein.<br />
Manche Verbindlichkeiten sind natürlich auch skeptisch zu sehen,<br />
wie z. B. bei Getrenntschreibung die Änderung des sehr<br />
häufig vorkommenden Schildes „Ausfahrt freihalten!“ in<br />
„Ausfahrt frei halten!“; die Schilderhersteller haben das wohl<br />
noch nicht bemerkt.<br />
Der Rezensent ist davon überzeugt, daß die Fähigkeit, korrekt<br />
zu schreiben, ihren hohen Stellenwert auch im Zeitalter computergestützter<br />
Informations- und Kommunikationsprozesse<br />
behaupten wird.<br />
Besonders Schreiben von Hand fördert den Gedankenfluß,<br />
deshalb schreiben Sie mal wieder einen Brief per Hand und ...<br />
schocken Ihre Freunde!<br />
Prof. H. H. Büttner, Wismar<br />
Der Einlaß erfolgt ab 18.30 Uhr und die Buffeteröffnung um<br />
20.00 Uhr. Des Weiteren lockt die traditionelle Tombola mit<br />
vielen Gewinnen.<br />
Ein Shuttleservice sorgt für die reibungslose An- und Abreise.<br />
Die Hinfahrt findet um 18.15 Uhr vom ZOB und die Rückfahrten<br />
um 1.00 Uhr, 2.30 Uhr und 4.00 Uhr statt.<br />
Karten (22,50 E bzw. 35,00 E) sind ab Anfang <strong>Mai</strong> erhältlich<br />
bei: Weiland, Apotheker- und Ärztebank und Mediathek<br />
(Schillingallee).<br />
Nähere Informationen finden Sie auf unserer Website unter<br />
www.medizinerball-rostock.de.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Ihr Mediball-Team<br />
Seite 172 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Theaterinformationen<br />
<strong>Mecklenburg</strong>er Staatstheater Schwerin<br />
Premieren im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
14.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, E-Werk<br />
Frauen – Männer – Paare<br />
Tanzstück von Birgit Scherzer<br />
21.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />
Die heilige Johanna der Schlachthöfe<br />
Schauspiel von Bertolt Brecht<br />
26. 05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />
Mien Mann, dat Prachtstück<br />
Lustspiel von Avery Hopwood<br />
Fritz-Reuter-Bühne<br />
Premiere im Juni<br />
25.06.<strong>2010</strong>, 21.00 Uhr, Auf dem Alten Garten<br />
Schloßfestspiele <strong>2010</strong><br />
Die Macht des Schicksals<br />
Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi<br />
Text von Francesco Maria Piave<br />
Die Schloßfestspiele Schwerin, die seit 1993 stattfinden, bieten<br />
<strong>2010</strong> mit der „Macht des Schicksals“ die wohl melodienreichste<br />
Oper Verdis. In der konsequenten Gestaltung schicksalhafter<br />
Zufälle lag für Verdi eine große Faszination und Inspiration:<br />
So zieht sich das prägnante „Schicksalsmotiv“ wie ein Leitfaden<br />
von der Ouvertüre durch die gesamte Oper.<br />
Theater <strong>Vorpommern</strong><br />
Premieren im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
20.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Greifswald, Großes Haus<br />
28.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Stralsund, Großes Haus<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
28.05.<strong>2010</strong>, 20.00 Uhr , Greifswald,<br />
Rubenowsaal (Stadthalle)<br />
Leonce und Lena<br />
Komödie von Georg Büchner<br />
Volkstheater Rostock<br />
KULTURECKE<br />
Tanzzeit <strong>2010</strong><br />
Zwei zeitgenössische<br />
Choreographien von<br />
Raffaella Galdi und<br />
Ousseni Sako<br />
Die Tanzzeit <strong>2010</strong> ist<br />
packend, intensiv, verrückt,<br />
fragil, befremdlich,<br />
pulsierend, interdisziplinär,<br />
ironisch<br />
und vieles mehr.<br />
Premiere im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
15.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Großes Haus<br />
My Fair Lady<br />
Musical von Frederick Loewe<br />
Buch von Alan Jay Lerner nach Pygmalion“ von George<br />
Bernard Shaw<br />
Deutsch von Robert Gilbert<br />
Theater- und Orchester GmbH<br />
Neubrandenburg/Neustrelitz<br />
Premieren im <strong>Mai</strong> <strong>2010</strong><br />
22.05.<strong>2010</strong>, 15.00 Uhr, Schauspielhaus Neubrandenburg,<br />
Probebühne<br />
Der Fischer und seine Frau<br />
Puppenspiel für Kinder ab vier Jahren<br />
Koproduktion mit dem Theater Maskotte<br />
22.05.<strong>2010</strong>, 19.30 Uhr, Landestheater Neustrelitz,<br />
Großes Haus<br />
La Cage aux Folles – Ein Käfig voller Narren<br />
Musical von Jerry Herman<br />
Musik und Songtexte von Jerry Herman<br />
Buch von Harvey Fierstein nach der gleichnamigen Komödie<br />
von Jean Poiret<br />
Seite 173
PERSONALIEN<br />
Prof. Dr. Hans-Georg Neumann zum<br />
75. Geburtstag<br />
Am 17. Februar <strong>2010</strong> beging Prof.<br />
em. Dr. med. habil. Hans-Georg<br />
Neumann seinen 75. Geburtstag.<br />
Ein Rückblick auf seine zielstrebige<br />
berufliche Entwicklung und<br />
sein sehr erfolgreiches Wirken als<br />
Rostocker Arzt anläßlich dieses Jubiläums<br />
ruft zwangsläufig Respekt<br />
und Anerkennung bei Kollegen<br />
hervor, aber auch dankbare Erinnerungen<br />
an die sehr angenehme<br />
kollegiale Zusammenarbeit.<br />
Hans-Georg Neumann, geboren am 17. Februar 1935 in Breslau,<br />
erlangte 1952 in Zittau mit dem Abitur die Hochschulreife.<br />
Medizinstudium von 1952 bis 1957 in Leipzig, Promotion<br />
zum Dr. med. im gleichen Jahr. Von 1960 bis 1964 Weiterbildung<br />
zum Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe an der<br />
Rostocker Universitätsfrauenklinik (UFK) unter Prof. Dr. H.<br />
Kyank. Der noch junge Facharzt wechselte gemeinsam mit<br />
Dr. Günter Seidenschnur (später Prof. Seidenschnur) als dessen<br />
Oberarzt und Stellvertreter von der UFK Ende 1965 an<br />
das neuerbaute Bezirkskrankenhaus Rostock. Jetzt galt es,<br />
ein gänzlich neues Team aus Ärzten, Hebammen und Schwestern<br />
zur leistungsfähigen Einheit zu profilieren. Daran hatte<br />
Dr. Neumann in seiner ruhigen und fachkompetenten Art<br />
wesentlichen Anteil.<br />
Schon frühzeitig fokussierte sich das Augenmerk von Hans-<br />
Georg Neumann auf Aspekte der präventiven und sozialen<br />
Medizin innerhalb der Frauenheilkunde; seine Arbeitsschwerpunkte<br />
in Forschung und Lehre wurden die intrauterine Kontrazeption,<br />
die Organisation von regionalen und überregionalen<br />
Vorsorgeuntersuchungen sowie die Epidemiologie des<br />
generativen Verhaltens von Frauen und Teenagern.<br />
Die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeit (1968-1973)<br />
über Effektivität und Akzeptabilität von Intrauterinpessaren<br />
waren Anlaß, diese Methode in der DDR einzuführen. Eine<br />
besondere Leistung – modellhaft nicht wieder erreicht – war<br />
die Entwicklung eines computergestützten Screeningprogammes<br />
zur Erfassung der Vor- und Frühstadien des Zervixkarzinoms,<br />
womit er an der Akademie für Ärztliche Fortbildung<br />
der DDR die Habilitation (1975) erreichte. Die Effektivität<br />
zytologischer Vorsorgeuntersuchungen wurde von ihm<br />
in einer 10-Jahresanalyse (1987) wissenschaftlich belegt.<br />
1984 wechselte H.-G. Neumann wieder zur Universität Rostock<br />
als Leiter der Abteilung Familienplanung im Institut für<br />
Sozialhygiene. Nach Erwerb des Zweit-Facharzt für Sozialhygiene<br />
erfolgten die Berufung zum ordentlichen Dozenten<br />
(1986) und zum Universitätsprofessor (1992); zuvor wurde er<br />
Direktor (1991) des Instituts (später Institut für Gesundheitswissenschaften),<br />
das er bis zur Emeritierung am 31.03.2000<br />
leitete. Seine wissenschaftliche Tätigkeit findet Ihren Ausdruck<br />
in 123 Publikationen inklusive Buchbeiträge und 228<br />
Vorträgen.<br />
In Nachfolge von Prof. Mehlan wurde H.-G. Neumann Vorsitzender<br />
der DDR-Familienplanungsorganisation „Ehe und Familie“.<br />
Er organisierte deren Neustrukturierung 1990 bis zur<br />
Fusion mit „Pro Familia“ der BRD. Von 1993 bis 1998 war er<br />
Vorsitzender des Fachbeirates und Dozent an der Akademie<br />
für Sozialmedizin M-V in Schwerin.<br />
Bei der <strong>Ärztekammer</strong> M-V hatte er den Vorsitz der Fachkommission<br />
Sozialmedizin inne.<br />
Prof. Neumann war „Member of the European Regional<br />
Council der IPPF“; weiterhin Mitglied der Norddeutschen Gesellschaft<br />
für Gynäkologie und Geburtshilfe, der Deutschen<br />
Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention sowie des<br />
Norddeutschen Forschungsverbundes.<br />
Trotz seiner Aktivitäten und vielseitigen Verpflichtungen war<br />
er immer ein ausgeglichener Arzt, ein überzeugender Hochschullehrer<br />
und ein menschlich sehr angenehmer Kollege.<br />
Ihm zur Seite stand immer seine Frau, die Gynäkologin Dr.<br />
Edith Neumann; die Kinder Uwe und Solveyg haben gleichfalls<br />
in der Medizin ihre berufliche Erfüllung gefunden.<br />
Seit nunmehr zehn Jahren im beruflichen Ruhestand, bleibt<br />
er wegen seiner akzeptierten Leistungen, seiner menschlichen<br />
Kollegialität und seinem Teambewußtsein von allen, die<br />
mit ihm fachlichen oder persönlichen Kontakt hatten und<br />
haben, in wertschätzender Erinnerung.<br />
Ich wünsche Ihnen, lieber Herr Professor Neumann – auch im<br />
Namen aller, die sich mit Ihnen in vielfältigster Hinsicht verbunden<br />
fühlen – für die Gestaltung Ihrer persönlichen Zukunft<br />
alles Gute, dazu die entsprechende physische Kondition<br />
und immer die unverzichtbare Portion Glück.<br />
Prof. Dr. med. habil. Eckhard Koepcke<br />
Seite 174 ÄRZTEBLATT MECKLENBURG-VORPOMMERN
Wir beglückwünschen<br />
Veröffentlicht werden nur die Namen der Jubilare,<br />
die mit der Publikation einverstanden sind.<br />
50. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />
Dipl.-Med. Gerald Baumann 11.6.1960 Burow<br />
Dr. med. Martin Fechner 20.6.1960 Stralsund<br />
Dr. med. Tom Piotraschke 21.6.1960 Pasewalk / Jatznick<br />
Michael Kietzmann 22.6.1960 Neu Poserin<br />
Dr. med. Bodo Seidel 22.6.1960 Neubrandenburg<br />
Dr. med. Matthias Richter 23.6.1960 Rostock<br />
Dipl.-Med. Karin Busse 28.6.1960 Pasewalk / Damerow<br />
60. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />
Dipl.-Med. Mathilde Turloff 3.6.1950 Schwerin / Pampow<br />
Dr. med. Beate Schiffner 4.6.1950 Neubrandenburg<br />
Dr. med. Heide-Elisabeth Bayer 10.6.1950 Friedland<br />
Dr. med. Klaus-Rainer Bogun 10.6.1950 Rostock / Schönfeld Mühle<br />
Dr. med. Angelika Rülke 11.6.1950 Rostock / Admannshagen<br />
Dr. med. Gabriele Grau 18.6.1950 Rostock<br />
70. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />
Prof. Dr. med. habil. Hansjörg Seiter 6.6.1940 Daskow<br />
Dr. med. Günther Schwesinger 8.6.1940 Greifswald / Groß Schoritz<br />
Dr. med. Lothar Wilke 10.6.1940 Neustrelitz<br />
SR Dr. med. Christel Gertler 11.6.1940 Ostseebad Binz<br />
Dr. med. Sabine Meng 11.6.1940 Greifswald<br />
Dr. med. Christa Busecke 24.6.1940 Rostock<br />
Dr. med. Dieter Ewald 24.6.1940 Krummenhagen<br />
SR Dr. med. Karin Bornitz 26.6.1940 Schwerin<br />
Dr. med. Michael Lafrenz 30.6.1940 Rostock<br />
75. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />
Dr. med. Volkmar Wiebe 3.6.1935 Ostseebad Rerik<br />
Prof. Dr. med. habil. Joachim Dabels 4.6.1935 Pruchten<br />
Dr. med. Wolfram Hoba 4.6.1935 Sukow<br />
Dr. med. Wiebke Jacobs 4.6.1935 Benzin<br />
Dr. med. Rose-Marie Sparre 5.6.1935 Rostock<br />
Dr. med. Berthold Michalowski 6.6.1935 Wismar<br />
Dr. sc. med. Werner Bruchmüller 9.6.1935 Schwerin<br />
MR Dr. med. Maria Brandenburg 20.6.1935 Neubrandenburg<br />
Dr. med. Karin Schumacher 21.6.1935 Rostock<br />
Priv.-Doz.Dr.med.habil. Gerd Klemm 28.6.1935 Rostock<br />
80. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />
SR Dr. med. Jutta Schulz 14.6.1930 Ludwigslust<br />
MR Dr. med. Karl-Arno Tolzin 15.6.1930 Rostock<br />
SR Dr. med. Renate Dumschat 25.6.1930 Groß Stieten<br />
85. Geburtstag im Juni <strong>2010</strong><br />
Dr. med. Gerhart Hafemeister 10.6.1925 Schwerin<br />
Dr. med. Irmgard Stender 28.6.1925 Wismar<br />
AUSGABE 5/<strong>2010</strong> 20. JAHRGANG<br />
Impressum<br />
PERSONALIEN<br />
HERAUSGEBER <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Telefon: 0381 49280-0<br />
Telefax: 0381 49280-80<br />
REDAKTION Dr. med. A. Crusius<br />
(Chefredakteur)<br />
Dr. med. G. Langhans<br />
(stellvertr. Chefredakteur)<br />
Prof. Dr. med. H. Büttner<br />
Dr. med. R. Bruhn<br />
Dr. med. W. Schimanke<br />
Dr. med. C. Brock<br />
ANSCHRIFT DER REDAKTION <strong>Ärztekammer</strong> <strong>Mecklenburg</strong>-<strong>Vorpommern</strong><br />
August-Bebel-Straße 9a<br />
18055 Rostock<br />
Zuschriften redaktioneller Art bitte nur<br />
an diese Anschrift, nicht an ein einzelnes<br />
Mitglied der Redaktion<br />
E-<strong>Mai</strong>l: aerzteblatt@aek-mv.de<br />
VERANTWORTLICH IM SINNE<br />
DES PRESSEGESETZES Dr. med. A. Crusius<br />
Bitte reichen Sie die Manuskripte per E-<strong>Mai</strong>l oder auf Diskette / CD im<br />
Word-for-Windows-Format ein. Vorname, Name und korrekte Anschrift des<br />
Autors sind erforderlich. Die Redaktion freut sich auch über unverlangt<br />
ein gesandte Manuskripte.<br />
Die Beiträge geben die Auffassung der namentlich ge nannten Autoren<br />
wieder, die der Mei nung der Schriftleitung nicht zu entsprechen braucht.<br />
Die Re daktion muß sich natürlich das Recht vorbehalten, über die Veröffentlichung,<br />
aber auch die Ge staltung des Beitra ges einschließlich kleiner<br />
re dak tio neller Änderungen zu entscheiden. Änderungen, die den Sinn des<br />
Beitra ges betreffen, werden mit dem Autor abgestimmt.<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich ge schützt. Mit Aus nahme der gesetzlich zugelassenen<br />
Fälle ist eine Verwer tung ohne Einwilli gung des Verlages strafbar. Für Angaben<br />
über die Dosierung und Applikation von Präparaten kann von der<br />
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vom 1.1.<strong>2010</strong> gültig.<br />
VERLAGSLEITUNG Dr. Rainer Stumpe<br />
ANZEIGENDISPOSITION Melanie Bölsdorff<br />
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An der Hebemärchte 6<br />
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ISSN: 0939-3323<br />
Seite 175