Weihnachten in Kevelaer - Blickpunkt Kevelaer
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Kunst & Kultur<br />
Elmar Lehnen lässt 10.000 Orgelpfeifen erkl<strong>in</strong>gen:<br />
Adventliche Klänge <strong>in</strong><br />
der <strong>Kevelaer</strong>er Basilika<br />
Die Adventszeit ist für Elmar Lehnen<br />
e<strong>in</strong> Höhepunkt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Berufsjahr.<br />
„Die Stimmung im w<strong>in</strong>terlichen <strong>Kevelaer</strong><br />
ist e<strong>in</strong>fach wunderschön und die<br />
Menschen s<strong>in</strong>d sehr offen und aufnahmebereit<br />
für das, was durch Musik<br />
und Liturgie geschieht.“ In der Vorweihnachtszeit<br />
hat Lehnen e<strong>in</strong>e Menge zu<br />
tun: Er begleitet wie jeden Tag Pilgermesse,<br />
Marienlob und Abendmesse,<br />
dazu die Hochämter an den Wochenenden<br />
und gestaltet zudem M<strong>in</strong>utenandachten,<br />
Predigten und Konzerte<br />
mit. Wenn der 43-Jährige nach dem<br />
Orgelspiel die enge Wendeltreppe<br />
von der Empore h<strong>in</strong>absteigt, empfangen<br />
ihn an der Pforte begeisterte Kirchenbesucher.<br />
„Vielen Dank für Ihre<br />
schöne Begleitung“, sagen die Frauen<br />
und Männer.<br />
Anspruchsvolle adventliche Melodien<br />
Für den Organisten ist dies e<strong>in</strong> tolles<br />
Lob und Motivation, beste musikalische<br />
Qualität zu bieten. „Wir möchten ke<strong>in</strong><br />
weihnachtliches E<strong>in</strong>erlei sondern anspruchsvolle<br />
adventliche Melodien“,<br />
sagt er. Am ersten Advent am Sonntag,<br />
30. November, s<strong>in</strong>gt ab 7 Uhr die<br />
Junge Kantorei unter der Leitung von<br />
Christophe Knabe <strong>in</strong> Begleitung des Jugendstreichorchesters<br />
von Maren Brez<strong>in</strong>ka<br />
<strong>in</strong> der Basilika. E<strong>in</strong>e Woche später<br />
– Beg<strong>in</strong>n ebenfalls 7 Uhr – dirigiert Elmar<br />
Lehnen alle Chöre der Basilkamusik<br />
samt Orchester bei verschiedenen<br />
Magnificat-Vertonungen. Außerdem<br />
gibt es an den Adventssonntagen stets<br />
um 5 Uhr Adventspredigten und während<br />
des Krippenmarkts täglich um 6<br />
Uhr Zehn-M<strong>in</strong>uten-Andachten <strong>in</strong> der<br />
Kerzenkapelle, die Elmar Lehnen musikalisch<br />
begleitet.<br />
10.000 Pfeifen und 135 Register<br />
Die Basilika-Orgel mit 0.000 Pfeifen,<br />
35 Registern und e<strong>in</strong>em Tonspektrum<br />
vom tiefen Kontra-C bis zum C 7 <strong>in</strong><br />
den Obertönen ist Lehnens absolute<br />
Liebl<strong>in</strong>gsorgel. „Sie ist wirklich etwas<br />
ganz Besonderes und das Spiel macht<br />
unglaublich viel Freude.“ Um das Instrument<br />
für die Basilika bauen zu dürfen,<br />
musste die renommierte Kölner<br />
Firma Seifert im Jahr 907 eigens e<strong>in</strong>e<br />
Filiale <strong>in</strong> <strong>Kevelaer</strong> errichten – der heutige<br />
Firmenzweig <strong>in</strong> der Marienstadt<br />
entstand. Weltbekannte Organisten<br />
wie Kalevi Kiv<strong>in</strong>iemi und Jane Parker-<br />
Smith kamen nach <strong>Kevelaer</strong>, um <strong>in</strong><br />
die Tasten dieses ganz besonderen<br />
Schmuckstücks greifen zu dürfen. Elmar<br />
Lehnen tut e<strong>in</strong>e Menge, damit die<br />
Orgel <strong>in</strong> ihrem guten Zustand bleibt. Er<br />
stimmt sie regelmäßig, und er übt mehrere<br />
Stunden am Tag, um musikalisch<br />
topfit zu bleiben.<br />
Mit dem Klavierspiel begann Elmar<br />
Lehnen bereits als K<strong>in</strong>d. Mit 5 Jahren<br />
nahm er dann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Heimatpfarre<br />
Lobberich Orgelunterricht bei Wolfgang<br />
Seifen, se<strong>in</strong>em Vorgänger als<br />
Organist an St. Marien. „Er hat mich<br />
zur Kirchenmusik mit Orgelspiel und<br />
Chorgesang geführt“, erzählt Lehnen,<br />
der danach am Konservatorium <strong>in</strong> Aachen<br />
und <strong>in</strong> Paris studierte. Seit 000 ist<br />
er Organist <strong>in</strong> <strong>Kevelaer</strong>. Obgleich er<br />
seit dieser Zeit bereits viele große Aufführungen<br />
miterlebt und organisiert<br />
hat, träumt er von etwas ganz Besonderem.<br />
Er möchte große Werke wie<br />
beispielsweise Bachs Weihnachtsoratorium<br />
oder das Fauré-Requiem nicht<br />
<strong>in</strong> Konzerte, sondern <strong>in</strong> die Liturgie e<strong>in</strong>b<strong>in</strong>den,<br />
die ihm besonders am Herzen<br />
liegt. „Me<strong>in</strong> Wunsch ist, dass dadurch<br />
die Besucher, die zu Konzerten kommen,<br />
auch zur Messe den Weg <strong>in</strong> die<br />
Basilika f<strong>in</strong>den.“