Weihnachten in Kevelaer - Blickpunkt Kevelaer
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Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Marien erwarb „Der eiserne Vorhang wurde geöffnet“:<br />
EuroArt-Skulptur der Versöhnung<br />
bleibt am Kapellenplatz <strong>in</strong> <strong>Kevelaer</strong><br />
<strong>Kevelaer</strong> ist e<strong>in</strong>e Stadt der Kunst und<br />
des Kunsthandwerks. Regelmäßig<br />
f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den Straßen und Gassen<br />
der Marienstadt Skulpturen ihre „Heimat<br />
auf Zeit“. In diesen Tagen treten<br />
die letzten Skulpturen der Ausstellung<br />
„EuroArt zu Gast <strong>in</strong> <strong>Kevelaer</strong>“<br />
ihre Heimreise <strong>in</strong> die Künstlerkolonien<br />
Europas an. E<strong>in</strong>e Skulptur jedoch<br />
hat dauerhaft ihre Heimat <strong>in</strong> <strong>Kevelaer</strong><br />
gefunden. Bereits bei der Jury-<br />
Sitzung zur EuroArt-Ausstellung der<br />
Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft<br />
der Stadt <strong>Kevelaer</strong> fand die Skulptur<br />
„Der eiserne Vorhang wurde geöffnet“<br />
von Franz Donner aus dem<br />
österreichischen Heiligenkreuz am<br />
Waasen das e<strong>in</strong>hellige Votum der<br />
Juroren. <strong>Kevelaer</strong>s Bürgermeister<br />
Dr. Axel Stibi zählte ebenso zu den<br />
Juroren wie Dr. Benno W. K. Risch<br />
als Generalsekretär von EuroArt,<br />
Pfarrer Dr. Stefan Zekorn als Rektor<br />
der Wallfahrt, Gabriele Polders als<br />
Vorsitzende des Verkehrsvere<strong>in</strong>s <strong>Kevelaer</strong><br />
und Wirtschaftsförder<strong>in</strong> Ruth<br />
Keuken. „Allen Juroren war klar: Diese<br />
Skulptur passt zu <strong>Kevelaer</strong> und<br />
soll im Forum Pax Christi ausgestellt<br />
werden“, er<strong>in</strong>nert sich Dr. Stefan Zekorn.<br />
Am Ende der Ausstellungszeit<br />
stand für die Verantwortlichen am<br />
Kapellenplatz fest, dass aus dem<br />
dreimonatigen Gastspiel e<strong>in</strong> dauerhafter<br />
Verbleib werden sollte und<br />
die Pfarrgeme<strong>in</strong>de St. Marien entschied<br />
sich zum Kauf der Skulptur<br />
„Der eiserne Vorhang wurde geöffnet“.<br />
Kalter Krieg und Pax Christi<br />
Mit dem Eisernen Vorhang wird<br />
nicht nur die Berl<strong>in</strong>er Mauer, sondern<br />
hauptsächlich die ideologisch<br />
unüberw<strong>in</strong>dbare Grenze während<br />
des Kalten Krieges beschrieben. In<br />
Europa wurden die militärischen<br />
Grenzanlagen entlang des Eisernen<br />
Vorhangs nach über vier Jahrzehnten<br />
der Teilung zuerst im Mai 989 <strong>in</strong><br />
Ungarn abgebaut. Die symbolische<br />
Öffnung e<strong>in</strong>es Grenztores zwischen<br />
Österreich und Ungarn am 9. August<br />
989 galt als erste „offizielle“<br />
Öffnung des Eisernen Vorhangs. Als<br />
die Berl<strong>in</strong>er Mauer am 9. November<br />
989 geöffnet wurde, bedeutete<br />
dies <strong>in</strong> Deutschland das Ende des<br />
Eisernen Vorhangs.<br />
Die Skulptur „Der eiserne Vorhang<br />
wurde geöffnet“ verbleibt an ihrem<br />
Standort im Forum Pax Christi<br />
unmittelbar neben der Gedenktafel<br />
für Bischof Pierre Marie Théas<br />
aus Lourdes, der am 03. April 948<br />
beim Friedenskongress <strong>in</strong> <strong>Kevelaer</strong><br />
die deutsche Sektion von Pax Christi<br />
gründete. „Ich br<strong>in</strong>ge euch den<br />
Bruderkuss des christlichen Frankreichs,<br />
e<strong>in</strong>en Kuss, der Verzeihung<br />
gewährt und solche sucht, das<br />
heißt: der Kuss der Versöhnung.“<br />
Mit diesen bewegenden Worten<br />
bot er damals auf dem Kapellenplatz<br />
dem deutschen Volk den<br />
Frieden an. Auch Papst Johannes<br />
Paul II., der <strong>Kevelaer</strong> am 0 . Mai<br />
987 besuchte, engagierte sich für<br />
die Versöhnung über ideologische<br />
Grenzen h<strong>in</strong>weg, sprach über die<br />
Überw<strong>in</strong>dung des Kommunismus,<br />
des Eisernen Vorhangs und hat<br />
selbst maßgeblich dazu beigetragen.<br />
„Beide Kunstwerke – die Skulptur<br />
und die Gedenktafel – stehen<br />
für Frieden und Versöhnung“, so<br />
Dr. Stefan Zekorn. „Für die Besucher<br />
unseres Marienwallfahrtsortes werden<br />
diese Werke zu Er<strong>in</strong>nerungen<br />
daran, dass die Fe<strong>in</strong>dschaften und<br />
Trennungen des 0. Jahrhunderts<br />
wesentlich durch die Glaubenskraft<br />
engagierter Christen überwunden<br />
wurden.“