Schlagzeug und Schlagstöcke - Dresdner Akzente
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Das B<strong>und</strong>essozialgericht in Kassel<br />
hat in seinem Urteil vom 30. Juni<br />
klargestellt, dass auch bei einer<br />
Zahnersatzbehandlung im Ausland<br />
ein genehmigter Heil- <strong>und</strong><br />
Kostenplan Voraussetzung ist.<br />
Hierzu nimmt der Präsident des<br />
Verbandes Deutscher Zahntechniker-Innungen,<br />
Jürgen Schwichtenberg,<br />
folgendermaßen Stellung:<br />
„Das Urteil ist sachgerecht <strong>und</strong><br />
konsequent. Die einheitliche Anwendung<br />
des geltenden Rechts<br />
schützt nicht nur den Patienten<br />
vor medizinischen Risiken <strong>und</strong><br />
finanziellen Gefahren, sondern<br />
sichert auch den fairen Wett-<br />
Jeden Dienstag <strong>und</strong> Donnerstag<br />
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Zahntechnik<br />
Urteil sachgerecht <strong>und</strong> konsequent<br />
bewerb. Zahnersatz-Tourismus<br />
ohne Transparenz kann es nicht<br />
geben. Zahnersatz verbleibt im<br />
M<strong>und</strong>e des Patienten oft jahrzehntelang<br />
<strong>und</strong> erfordert eine regelmäßige<br />
Kontrolle. Billig kann<br />
den Patienten dann teuer zu stehen<br />
kommen, wenn nach dem<br />
‚Wochenend-Trip‘ ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Probleme auftreten oder später<br />
Mängelhaftungsfragen im Ausland<br />
durchgesetzt werden sollen. Ein<br />
Patient ist daher gut beraten, wenn<br />
er auf die hohe zahnmedizinische<br />
Versorgungsqualität der Zahnärzte<br />
<strong>und</strong> zahntechnischen Meisterbetriebe<br />
in Deutschland vertraut.“ pi<br />
Dr. medic stom.<br />
BEATRIX KARWATH<br />
KIEFERORTHOPÄDIN<br />
Pietzschstr. 6 · 01159 Dresden · Tel.: 4 126688<br />
<strong>Dresdner</strong> Journal<br />
<strong>Dresdner</strong> Nachrichten/Donnerstag, 4. September 009<br />
n Initiative<br />
Ein Auffangnetz für Traumatisierte<br />
Das Traumanetz Sachsen hielt vor Kurzem seine zweite Fachtagung im Hygienemuseum<br />
Das Leben kann der menschlichen Seele Ereignisse entgegen<br />
schleudern, die W<strong>und</strong>en reißen. Seien es private Erschütterungen,<br />
wie der Schreck bei quietschenden Reifen <strong>und</strong> berstendem Blech,<br />
oder Katastrophen globalen Ausmaßes, wie der Schock angesichts<br />
zweier Wolkenkratzer, die in Rauch <strong>und</strong> Ruß zusammenstürzen.<br />
Gerade Letzteres wurde u. a. zum Sinnbild der Verw<strong>und</strong>ung<br />
menschlicher Seelen. W<strong>und</strong>e heißt auf Griechisch Trauma, <strong>und</strong> so<br />
tagte das Traumanetz Sachsen am 8. Jahrestag der Anschläge auf<br />
das World Trade Center.<br />
Von Willi Hetze<br />
Solche Ereignisse, aber auch<br />
Kriege, Vergewaltigungen, soziale<br />
Ausgrenzung <strong>und</strong> Mobbing, können<br />
die Belastungsgrenze eines<br />
Menschen überschreiten, wodurch<br />
sich die Erfahrungen nicht mehr<br />
ohne Weiteres verarbeiten lassen.<br />
So treten möglicherweise Trauma-Folgestörungen<br />
auf, unter<br />
denen der Betroffene leidet. Gerade<br />
die umfangreiche Palette der<br />
Ursachen <strong>und</strong> Folgen macht eine<br />
Vernetzung verschiedener Institutionen<br />
<strong>und</strong> Personen notwendig,<br />
so zwischen Katastrophenschutz,<br />
Jugendamt, Therapiekliniken, Unfallkassen,<br />
Universitäten, Seelsorgern<br />
<strong>und</strong> Psychologen. Wie sich<br />
diese Zusammenarbeit verbessern<br />
ließe, war Thema auf der 2. Tagung<br />
des Traumanetzes Sachsen<br />
im Hygienemuseum. Darüber hinaus<br />
hielt Frau Prof. Beerlage aus<br />
Magdeburg einen Vortrag über<br />
psychosoziale Notfallversorgung,<br />
Jessica Jonas referierte über Kriseninterventionsteams<br />
<strong>und</strong> Not-<br />
Seit 15 Jahren gibt es das <strong>Dresdner</strong><br />
Frauenschutzhaus. Anlässlich seines<br />
Bestehens eröffnet am Montag, dem<br />
28. September 15:30 Uhr im Foyer<br />
des „Hauses an der Kreuzkirche“<br />
die Wanderausstellung „Am Rande<br />
der Wahrnehmung“. Sie wird dort<br />
bis zum 2. Oktober zu sehen sein.<br />
Im Mittelpunkt stehen Kinder <strong>und</strong><br />
ihr trauriges Erleben häuslicher<br />
Gewalt. Laut einer repräsentativen<br />
Untersuchung des B<strong>und</strong>esfamilienministeriums<br />
ist bei jeder fünften<br />
Frau, die von häuslicher Gewalt<br />
fallseelsorge, Dr. Michael Hase informierte<br />
über Krisenintervention<br />
bei Erwachsenen <strong>und</strong> Dr. Edelhard<br />
Thoms sprach über Kinder in Not.<br />
Krisenintervention bei Kindern<br />
<strong>und</strong> Jugendlichen war das Thema<br />
von Dagmar Eckers, <strong>und</strong> die Frage<br />
der Kostenübernahme behandelte<br />
Kai Jurig in seiner Funktion als<br />
stellvertretender Leiter Rehabilitation<br />
<strong>und</strong> Entschädigung von der<br />
Unfallkasse Sachsen.<br />
Eingeladen hatte Dr. Julia Schellong,<br />
die Oberärztin für Psychotraumatologie<br />
am Universitätsklinikum<br />
Dresden ist <strong>und</strong> das<br />
Traumanetz Sachsen leitet. Sie<br />
zeigte sich mit der Tagung zufrieden,<br />
„weil viele Teilnehmer aus<br />
unterschiedlichen Professionen<br />
da waren, <strong>und</strong> es Vorträge gab, die<br />
ein Thema von mehreren Seiten<br />
beleuchteten.“ Ein Anliegen war<br />
ihr der Kontakt mit anderen Netzwerken.<br />
„Wir brauchen eine niedrige<br />
Austauschschwelle, weil sich<br />
aus der Praxis immer viele Fragen<br />
ergeben.“ Damit stieß sie bei den<br />
n Ausstellung<br />
Kaum wahrgenommen<br />
n Benefizkonzert<br />
Comedia Vocale<br />
Old Table 204 Dresden veranstaltet<br />
am 26. September ein Benefizkonzert<br />
mit der Gesangsgruppe „Comedia<br />
Vocale“. Ab 19:30 Uhr erklingen<br />
in den Deutschen Werkstätten<br />
Hellerau Töne der Comedian<br />
Harmonists, Stücke der Wise Guys<br />
<strong>und</strong> Songs anderer bekannter Interpreten.<br />
Die neunköpfige Gruppe<br />
betroffen ist, das Kind direkt in die<br />
Auseinandersetzung zwischen seinen<br />
Eltern involviert. Deshalb bietet<br />
das <strong>Dresdner</strong> Frauenschutzhaus<br />
nicht nur Frauen, sondern immer<br />
auch deren Kindern Zuflucht <strong>und</strong><br />
Unterstützung an. In den vergangenen<br />
15 Jahren haben dies mehr<br />
als 1.500 Frauen <strong>und</strong> über 1.600<br />
Kinder angenommen. DN<br />
„Am Rande der Wahrnehmung“,<br />
geöffnet: Dienstag bis Donnerstag<br />
6– 0 Uhr, Freitag 6–16 Uhr<br />
Belastungsgrenze überschritten<br />
Teilnehmern auf Zustimmung. So<br />
wünschte sich Dr. Thoms, „dass<br />
das Traumanetz auch in andere<br />
Netzwerke eingeb<strong>und</strong>en wird.“<br />
Wichtig sei es, die Sprache <strong>und</strong> Arbeit<br />
des anderen zu kennen. Eine<br />
gute Kommunikation ermögliche<br />
im Krisenfall automatisierte Ablaufschemata,<br />
wodurch schneller<br />
<strong>und</strong> effizienter geholfen werden<br />
könnte.<br />
Als Signal solle von der Tagung<br />
ausgehen, dass die Folgestörungen<br />
nach belastenden Ereignissen<br />
bekannter werden, <strong>und</strong> dass mehr<br />
Aufklärung stattfindet, sagte Frau<br />
Dr. Schellong. Mit der Tagung ist<br />
man dem Ziel näher gekommen,<br />
Betroffenen eine Anlaufstelle anzubieten,<br />
die durch ihre gute Vernetzung<br />
umfangreiche Hilfe vermitteln<br />
kann.<br />
n Informationen<br />
Traumanetz Sachsen<br />
Informationsbörse<br />
traumatherapeutische<br />
Beratungs- <strong>und</strong> Therapieangebote<br />
www.traumanetz-sachsen.de<br />
n Am Gorbitzer Hang<br />
Keine Zukunft, keine Vergangenheit<br />
Informationsveranstaltung zum Weltalzheimertag am 21. September im ASB-Seniorenheim<br />
Man muss sich einen wolkenverhangenen<br />
Himmel vorstellen,<br />
der nur durch unvorhersehbare,<br />
zufällige Wolkenlücken unterbrochen<br />
wird. Diese Stückchen<br />
blauen Himmels sind dann Erinnerungen<br />
an eine frühe Kindheit<br />
oder Jugend. So beschreibt Dr.<br />
Hans-Joachim Moosche, Mitglied<br />
der Alzheimergesellschaft,<br />
das schwerste Stadium der Demenz<br />
bei Alzheimerpatienten. Die<br />
komplette Intelligenz <strong>und</strong> das Gedächtnis<br />
gehen verloren. Um über<br />
die Krankheit aufzuklären <strong>und</strong> Betroffenen<br />
<strong>und</strong> Familienangehörigen<br />
die Möglichkeit zu geben, sich<br />
beraten zu lassen, veranstaltete das<br />
ASB-Seniorenheim „Am Gorbitzer<br />
Hang“ zum Weltalzheimertag am<br />
21. September einen Informationstag<br />
zum Thema Demenz. „Von<br />
den 243 Bewohner hier sind etwa<br />
75 Prozent dementiell erkrankt“,<br />
in Fräcken singt, spielt, stolpert <strong>und</strong><br />
albert bevorzugt über Kleinkunstbühnen.<br />
Sie sorgen für leichte <strong>und</strong><br />
unbeschwerte musikalische Unterhaltung<br />
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Mit Demenz darf man nicht allein gelassen werden.<br />
erklärt Ilona Lehmann, Freizeitbegleiterin<br />
im Seniorenheim. „Daher<br />
bieten wir geronto-psychiatrische<br />
Tagesbetreuung an, bei der 14 Bewohner<br />
intensiv betreut werden.“<br />
Um 1900 wurde das kleine Dörfchen Goppeln zum Ausgangspunkt<br />
neuer Bestrebungen einer jungen Künstlerschaft. Friedrich<br />
Pappermann war nur einer der Vertreter dieser neuen Künstlerkolonie.<br />
Sein Geburtstag jährt sich am . Februar zum h<strong>und</strong>ertsten<br />
Mal. Seinem Gedächtnis ist die Ausstellung „Goppeln als Malerdorf“<br />
gewidmet. Bis zum 5. Oktober kann man die Werke von<br />
über fünfzig Künstlern in den Städtischen Sammlungen Freital auf<br />
Schloss Burgk betrachten. Ein reich bebilderter Katalog (15 Euro)<br />
ergänzt die Exposition.<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag geschlossen<br />
Dienstag bis Freitag 13–16 Uhr,<br />
Sonnabend/Sonntag 10–17 Uhr<br />
Kontakt:<br />
Telefon: 0351/649156 , www.freital.de<br />
Foto: Frank Radel/pixelio.de<br />
Es ist nicht schwierig, den Patienten<br />
ein Lächeln auf das Gesicht<br />
zu zaubern, wenn man weiß, wie<br />
man mit ihnen umzugehen hat.<br />
Ein Film stellte an diesem Nach-<br />
Foto: Alfred-Lohmann/pixelio.de<br />
mittag die integrative Validation<br />
vor, eine Verfahrensweise, bei der<br />
man nicht versucht, die dementen<br />
Menschen auf das, was wir als normales<br />
gesellschaftliches Level empfinden,<br />
zu bringen, sondern in ihre<br />
Welt eintaucht. Dr. Moosche erklärt<br />
das auch in seinem von vielen<br />
eigenen Erfahrungen gespickten<br />
Vortrag. „Man muss sich vorstellen<br />
wie es ist, sich an nichts mehr zu<br />
erinnern, auch nicht, ob der eigene<br />
Sohn heute zu Besuch war. Da ist<br />
es nur natürlich, dass der Patient<br />
aggressiv auf die Frage ‚War ihr<br />
Sohn heute da?‘ reagiert. Er weiß<br />
es nämlich einfach nicht. Besser ist<br />
es zu sagen: ‚Es war schön, dass ihr<br />
Sohn heute da war.‘ Die Dementen<br />
sagen gerne Ja, aber was bleibt ihnen<br />
auch übrig?“ Wichtig ist es,<br />
wertzuschätzen, was die Dementen<br />
bewegt, egal wie unsinnig es erscheinen<br />
mag. Christin Ehrhardt