ZooZukunft 2009 - Tiergartenfreunde Heidelberg eV
ZooZukunft 2009 - Tiergartenfreunde Heidelberg eV
ZooZukunft 2009 - Tiergartenfreunde Heidelberg eV
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Schloss-Wolfsbrunnenweg 46<br />
69118 <strong>Heidelberg</strong><br />
www.carl-bosch-museum.de
Zoo aktuell 1 / <strong>2009</strong><br />
Zoo aktuell 1 / <strong>2009</strong><br />
19.Jahrgang, Heft Nr. 62 (ISSN 1615-2387) Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
19.Jahrgang, Heft Nr. 62 (ISSN 1615-2387) Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
Editorial<br />
Editorial<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Editorial / Inhaltsverzeichnis / Termine 1<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Editorial Vorwort des / Inhaltsverzeichnis Zoodirektors / Termine 12<br />
ich sitze gerade im Zug auf dem Rückweg von der Vorwort Einen alten des Baum Zoodirektors verpflanzt man doch! 23<br />
ich 12.Tagung sitze gerade Europäischer im Zug Zooförderer auf dem Rückweg die in Berlin von statt- der<br />
12.Tagung fand und schließe Europäischer die Arbeiten Zooförderer an der die neuen in Berlin Zoo aktuell stattfand<br />
Ausgabe und schließe ab. Frisch die sind Arbeiten die Gedanken an der neuen noch Zoo an die aktuell Ta-<br />
Ausgabe gung, die ab. ganz Frisch unter sind dem die Motto Gedanken „Artenschutz“ noch an und die „EhTagung,renamt“ die standen. ganz unter dem Motto „Artenschutz“ und „Ehrenamt“<br />
standen.<br />
Passend zum ersten Tagungsthema ist der Artikel in<br />
Passend diesem Heft zum von ersten Dr.Wünnemann Tagungsthema „Verantwortung ist der Artikel ist in<br />
diesem unteilbar“. Heft Der von Tiergarten Dr.Wünnemann <strong>Heidelberg</strong> „Verantwortung hat seinen Platz ist<br />
unteilbar“. und seine Verantwortung Der Tiergarten gefunden <strong>Heidelberg</strong> – hat wichtig seinen ist Platz aber<br />
und auch seine das Bewusstsein Verantwortung dieser gefunden Arbeit in – der wichtig Öffentlichkeit! ist aber<br />
auch das Bewusstsein dieser Arbeit in der Öffentlichkeit!<br />
Informationen zur Europäischen Zoofördertagung finden<br />
Informationen Sie im Internet zur unter Europäischen www.zoofoerderer.net Zoofördertagung . finden<br />
Sie im Internet unter www.zoofoerderer.net .<br />
Vor Ihnen liegt die erste Ausgabe der Zoo aktuell des<br />
Vor Jahres Ihnen <strong>2009</strong>. liegt Nachdem die erste wir Ausgabe im vergangenen der Zoo Jahr aktuell 75 Jah- des<br />
Einen Verantwortung alten Baum ist unteilbar verpflanzt man doch! 43<br />
Verantwortung Zoo feiert 75jähriges ist unteilbar Jubiläum 46<br />
Zoo Interview feiert Dr. 75jähriges Julia Scharpegge Jubiläum 86<br />
Interview Initiative Zooerlebnis Dr. Julia Scharpegge e.V. 89<br />
Initiative Aktion Pro Zooerlebnis Elefant 2008 e.V. 129<br />
Aktion Beitritte Pro 2008 Elefant 2008 12<br />
Beitritte Beitrittserklärung 2008 13 12<br />
Beitrittserklärung Glühweinstand <strong>2009</strong> 13 14<br />
Glühweinstand „Zoo-Zukunft <strong>2009</strong>“ <strong>2009</strong> 15 14<br />
„Zoo-Zukunft Zooreise 2008 <strong>2009</strong>“ – Brasilien 15 18<br />
Zooreise Unbekanntes 2008 aus – Brasilien Dänemark 20 18<br />
Unbekanntes aus Dänemark 20<br />
Das Impressum finden Sie auf der linken Umschlagseite.<br />
Das Impressum finden Sie auf der linken Umschlagseite.<br />
Termine <strong>2009</strong><br />
Termine <strong>2009</strong><br />
Jahres re <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>2009</strong>. Nachdem feiern wir im durften, vergangenen steht das Jahr Jahr 75 <strong>2009</strong> Jah- Jahreshauptversammlung der<br />
re ganz <strong>Tiergartenfreunde</strong> im Zeichen des feiern 75.Zoogeburtstags. durften, steht das Aus Jahr diesem <strong>2009</strong> Jahreshauptversammlung <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> der e.V. 29.04.<strong>2009</strong><br />
ganz Anlass im haben Zeichen wir auch des die 75.Zoogeburtstags. Farbgebung des Aus Umschlages diesem <strong>Tiergartenfreunde</strong> Familienfest im Zoo <strong>Heidelberg</strong> in Kooperation e.V. mit 29.04.<strong>2009</strong><br />
Anlass der Zoo haben aktuell wir geändert, auch die aber Farbgebung den klassischen des Umschlages Aufbau Familienfest dem Bündnis für im Zoo Familie in Kooperation mit 16.05.<strong>2009</strong><br />
der des Zoo Heftes aktuell beibehalten. geändert, aber den klassischen Aufbau dem Direktorenführung Bündnis für Familie für die<br />
16.05.<strong>2009</strong><br />
des Heftes beibehalten.<br />
Direktorenführung <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> für die e.V. 11.07.<strong>2009</strong><br />
Im Heft finden Sie außerdem den Bericht zum Umzug <strong>Tiergartenfreunde</strong> Patenparty (exclusiv <strong>Heidelberg</strong> für Paten) e.V. 31.07.<strong>2009</strong><br />
11.07.<strong>2009</strong><br />
Im der Heft Riesenschildkröten, finden Sie außerdem ein Interview den Bericht mit der zum neuen Umzug Zoo- Patenparty Gorilla-Aktionstag (exclusiv für Paten) 31.07.<strong>2009</strong><br />
15.08.<strong>2009</strong><br />
der tierärztin Riesenschildkröten, Dr. Julia Scharpegge, ein Interview Neuigkeiten mit der neuen aus Zoo- der<br />
Gorilla-Aktionstag Teilnahme an der<br />
15.08.<strong>2009</strong><br />
tierärztin Zooschule, Dr. die Julia Entwicklung Scharpegge, der Aktion Neuigkeiten Pro Elefant aus sowie der<br />
Teilnahme „Nacht der an Wissenschaft“ der<br />
07.11.<strong>2009</strong><br />
Zooschule, der Beitritte die zum Entwicklung Verein im Jahr der Aktion 2008, Pro einen Elefant Bericht sowie zur<br />
„Nacht Jubiläumsfestakt der Wissenschaft“ 07.11.<strong>2009</strong><br />
der Zookunft Beitritte <strong>2009</strong> zum und Verein zwei im Reiseberichte Jahr 2008, einen nach Bericht Brasilien zur<br />
Jubiläumsfestakt<br />
75 Jahre Zoo <strong>Heidelberg</strong><br />
Zookunft und Dänemark. <strong>2009</strong> und zwei Reiseberichte nach Brasilien<br />
75 (für Jahre geladene Zoo Gäste) <strong>Heidelberg</strong><br />
12.11.<strong>2009</strong><br />
und Dänemark.<br />
(für geladene Gäste) 12.11.<strong>2009</strong><br />
Herzlichst<br />
Die Termine finden sie auch im Internet unter www.zoo-<br />
Herzlichst<br />
Die heidelberg.de Termine finden und/oder sie www.tiergartenfreunde.de auch im Internet unter www.zoo- ,<br />
Ihr Lothar Teichmann<br />
heidelberg.de und/oder www.tiergartenfreunde.de ,<br />
Ihr Lothar Teichmann<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 1<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 1
Liebe Zoofreunde,<br />
Vor 75 Jahren wurde der Kurpfälzische Tiergarten eröffnet.<br />
Wir möchten dieses Jubiläum mit ihnen feiern. Die<br />
Veranstaltungen des Jubiläumsjahres reflektieren die<br />
Aufgaben, denen sich unsere Vorgänger stets gestellt<br />
haben und denen auch wir uns verpflichtet fühlen. Mit<br />
Ausstellungen der Fotos weltberühmter Naturfotografen<br />
wollen wir Sie für die Schönheit und Bedrohung unserer<br />
Natur sensibilisieren. Lassen Sie sich von Matthias Breiter<br />
in die Wildnis Alaskas entführen, lernen Sie mit Florian<br />
Schulz die Natur in Größe und im Detail zu bewundern.<br />
Beim Betrachten erstklassiger Naturaufnahmen<br />
könnte man Weinen – vor Trauer über all das was wir<br />
Menschen bereits zerstört haben, vor Glück, dass unsere<br />
Erde noch solche Schätze bereithält und vor Wut, weil<br />
auch diese letzten Paradiese bedroht sind.<br />
Dem großen Familienfest im Mai (gemeinsam mit dem<br />
Bündnis für Familie der Stadt <strong>Heidelberg</strong> und der Erhardt-Schott-Schule)<br />
folgt ein spezieller Tag für chronisch<br />
kranke und behinderte Kinder. Beide stehen für<br />
den besonderen Wert, den der Zoo für Familien und viele<br />
benachteiligte Gruppen unserer Gesellschaft hat. Welche<br />
anderen Angebote nutzen Familien gemeinsam. Im Zoo<br />
sind bis zu drei Generationen beim Rundgang und in<br />
intensivem Gespräch anzutreffen. Viele Gruppen, für die<br />
sonst spezielle Angebote mit erheblichem Aufwand geschaffen<br />
werden (oder geschaffen werden müssten)<br />
gehören im Zoo zu den Stammkunden: Menschen, die<br />
aus nahen oder fernen Ländern zu uns kommen, und nur<br />
wenig Deutsch sprechen zum Beispiel. Menschen mit<br />
Behinderungen nutzen den Zoo häufiger als alle anderen<br />
Kulturinstitutionen. Die soziale Bedeutung ist für den<br />
Zoo seit seiner Gründung immer wichtig gewesen.<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
den Bomben des zweiten Weltkriegs zum Opfer. Mit der<br />
neuen Voliere erhalten unsere Riesenseeadler eine Unterkunft,<br />
die innovative Tierhaltung und ansprechende<br />
Landschaftsgestaltung verbindet. In 75 Jahren haben die<br />
im und für den Zoo tätigen Menschen immer auch ihr<br />
Bestes zum Wohl der ihnen anvertrauten Tiere gegeben.<br />
Von den Gründern Carl Bosch und Otto Fehringer über<br />
Max und Emmy Strang und Anna Fuhrmeister, die während<br />
und nach dem Krieg den Zoo durch viele Klippen<br />
geleiteten, Wolfgang Rohr und meinen dynamischen<br />
Vorgänger Dieter Poley reicht die Reihe der in Leitungsfunktion<br />
verantwortlichen Frauen und Männer.<br />
Heute arbeiten im Zoo über 60 Tierpfleger, Handwerker,<br />
Gärtner, Servicekräfte, Verwaltungsmitarbeiter, Auszubildende,<br />
Wissenschaftler und viele mehr. Für uns alle<br />
wird der 9 Juni <strong>2009</strong> ein besonderer Tag sein. Mit dem<br />
Spatenstich für das neue Elefantenhaus tritt das größte<br />
Bauprojekt des Zoos in eine neue Phase. Die vielen<br />
hundert Planungsstunden, wohl an die tausend Briefe<br />
und Mails fügen sich dann in ein Bauprojekt, dass unseren<br />
Zoo sicher prägen wird. Das neue Elefantenhaus<br />
steht auch für eine besondere Qualität unserer Arbeit im<br />
Zoo, über die ich mich besonders freue: Der Wille ganz<br />
vieler Mitarbeiter auch neue Wege zu beschreiten, die<br />
Bereitschaft das Risiko des Scheiterns gemeinsam zu<br />
tragen und die Freude ständig dazu zu lernen. Der Zoo<br />
<strong>Heidelberg</strong> hat immer wieder für neue Ideen gestanden –<br />
von den Gründungszeiten mit Greifvogelvoliere und Fledermausturm<br />
bis heute, wo die gelungene Integration<br />
des Gorillakindes „Kiki“ in seine Familie einen Meilenstein<br />
in der Haltung von Menschenaffen setzt.<br />
All dies können wir gemeinsam im Jubiläumsjahr Revue<br />
passieren lassen.<br />
Mit der Eröffnung der Voliere für Riesenseeadler greifen<br />
Ich freue mich auf Sie<br />
wir eine Tradition auf, die mit dem Bau der großen Greifvogelvoliere<br />
in den Gründungsjahren begann. Dieses<br />
vielleicht bedeutendste Bauwerk des jungen Zoos fiel<br />
Klaus Wünnemann<br />
2 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
Einen alten Baum<br />
verpflanzt man doch!<br />
Die Weisheit „Einen Alten Baum verpflanzt man nicht.“<br />
gilt nicht immer. Zumindest im Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
sollte er jetzt relativiert werden. In einem Alter von etwa<br />
70 Jahren zogen die Sychellen-Riesenschildkröten in ihr<br />
neues zu Hause um.<br />
Langsam und bedächtig erkunden Julius und Cäsar ihr<br />
neues Riesenschildkrötenhaus im Tiergarten <strong>Heidelberg</strong>.<br />
Ob die beiden wissen, dass hier früher die Schabrackentapire<br />
zu Hause waren? Wahrscheinlich nicht, denn<br />
kaum etwas erinnert in dem neuen, umgebauten Haus<br />
an die alten Bewohner. Unser letzter Tapirmann Colin<br />
verließ <strong>Heidelberg</strong> 2007 und zog in den Zoo Twycross<br />
um. Seitdem wurde intensiv darüber nachgedacht welche<br />
Tierart diesen so zentralen Platz am Mähnenrobbengehege<br />
neu beziehen darf. Letztlich fiel die Entscheidung<br />
zugunsten unserer ältesten Zootiere, den Sychellen-Riesenschildkröten<br />
aus. Die Schildkröten kamen vor<br />
etwa 50 Jahren zu uns und sind die ältesten Zoobewohner<br />
im Tiergarten <strong>Heidelberg</strong>.<br />
Das neue Innengehege hat eine Grundfläche von 16 m<br />
Länge und 2,5 Breite m und ist etwa 4 mal größer als<br />
das alte Haus. Neben wesentlich mehr Platz im Innengehege<br />
bekommen die Tiere auch eine wesentlich größere<br />
Außenanlage. Die Außenanlage wird eine Fläche<br />
ca. 20 m Breite 30 m Länge umschließen und wird sich<br />
in unterschiedliche sandige und erdige Bereiche gliedern.<br />
Natürlich darf auch in der Außenanlage ein großes<br />
Wasserbecken nicht fehlen. Die Tiere können dann im<br />
Innenraum als auch im Freien Ihre Badelust voll ausleben.<br />
Wer unsere Schildkröten schon länger kennen<br />
weiß, dass sie die meiste Zeit des Tages fast vollständig<br />
untergetaucht im 3 m x 2,5 m großen Wasserbecken<br />
verbringen. Der Innenraum bietet den Tieren mit seinen<br />
Sandflächen und Rindenmulchbereichen eine Wahlmög-<br />
lichkeit. Aber auch für die Fitness hat sich mit dem Einzug<br />
in das neue Haus einiges getan. Die Tiere werden<br />
nun in ihrem neuen Domizil regelmäßig trainiert. Das<br />
sogenannte Targettraining, bei dem sich die Tiere auf<br />
eine Art Führungsstab konzentrieren und dadurch geführt<br />
und in Bewegung gehalten werden, wird regelmäßig<br />
angewendet.<br />
Mit dem Umzug verbessern sich nicht nur die Haltungsbedingungen<br />
entscheidend, sondern wir werden auch die<br />
Chance haben die Tiere zu uns nach <strong>Heidelberg</strong> zurückzuholen,<br />
die bis jetzt im Duisburger Zoo untergebracht<br />
waren. Die Duisburger Kollegen begannen zeitgleich mit<br />
dem Targettraining. Die 3 Riesenschildkröten werden<br />
dann zwar nicht von Duisburg nach <strong>Heidelberg</strong> laufen,<br />
aber selbstständig in das Transportfahrzeug hinein- und<br />
hinausgehen können. Dadurch entfällt das Heben der<br />
Tiere durch unsere Pfleger und minimiert durch die Kooperation<br />
natürlich den Stress für beide, Mitarbeiter und<br />
Tier. (pesch)<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 3
Verantwortung ist unteilbar<br />
Seit neun Jahren engagiert sich der Zoo <strong>Heidelberg</strong> im<br />
Naturschutz auch außerhalb der Grenzen unseres Tiergartenareals.<br />
Bekanntestes Projekt ist die West African<br />
Primate Conservation Action e.V. (WAPCA), die in <strong>Heidelberg</strong><br />
gegründet wurde und deren Geschäftsführung<br />
wir wahrnehmen. Wir kümmern uns mit WAPCA um das<br />
Überleben der seltensten Affen Afrikas. Weißscheitelmangaben<br />
und Roloway-Meerkatzen sind unmittelbar<br />
von der Ausrottung bedroht. Der Miss Waldron´s Rotcolobus<br />
hat wieder eine kleine Hoffnung auf ein Überleben,<br />
nachdem er bereits als ausgerottet gemeldet wurde. In<br />
Ghana und der Elfenbeinküste ist aber noch sehr viel zu<br />
tun, bis die Wälder von Ankasa (Ghana) ujnd Tanoe<br />
(Elfenbenküste) ein sicherer Zufluchtsort für die letzten<br />
Bestände dieser wunderbaren Affenarten sein werden.<br />
Die Freilandstudien der letzten Jahren lassen leider<br />
kaum Raum für die Hoffnung, dass es außerhalb dieser<br />
Gebiete noch nennenswerte Bestände vor allem der<br />
Roloway-Meerkatze gibt. Deshalb kann es beim Schutz<br />
dieser Gebiete auch keine Kompromisse geben _ wir<br />
werden auch in Zukunft ca. 25.000 € pro Jahr in die<br />
Arbeit von WAPCA investieren, damit unser Planet nicht<br />
noch ärmer wird.<br />
Die aktive Beteiligung an den Naturschutzkampagnen<br />
des Europäischen Zooverbandes ist ein weiterer Baustein<br />
unserer Naturschutzarbeit. Auch bei der Madagaskarkampagne<br />
konnten wir durch Aktionen und Spenden<br />
unserer Besucher und Zoofreunde einen Beitrag leisten<br />
– einen der höchsten aller deutschen Zoos! In diesem<br />
Jahr werden wir auch das Internationale Jahr des Gorillas<br />
in unsere Arbeit integrieren und für die Lebensräume<br />
der freilebenden Verwandten von Bobo und Kiki werben.<br />
In unserer Region unterstützen wir die Wiederansiedlung<br />
von Feldhamstern mit einer jährlichen Nachzucht von<br />
etwa 150 Tieren, die hoffentlich den Menschen in Nord-<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
baden das vorausschauende Wirtschaften wieder anschaulich<br />
vor Augen führen.<br />
Schon in den letzten Jahren haben wir einzelne Projekte<br />
unterstützt, bei denen Not am Mann war. Dies wollen wir<br />
nun verstärken. Bei der letzten Gesellschafterversammlung<br />
des Zoos haben die Gesellschafter zugestimmt,<br />
dass der Zoo ca. 2% seiner Einnahmen aus Eintrittsgeldern,<br />
Umsätzen des Zooshops und Pachten für Naturschutzarbeit<br />
außerhalb des Zoos einsetzt.<br />
Als erste Maßnahme haben wir einen Notfallfond für<br />
Projekte gegründet, die dringend nötig aber nicht ausreichend<br />
finanziert sind – dieser Fond hat bereits auf der<br />
weltweiten Naturschutzkonferenz in Houston als „<strong>Heidelberg</strong><br />
Emergency Fund“ für unsere Stadt und unseren<br />
Zoo geworben. Als erste Projekte haben wir ein Schutzprojekt<br />
für den seltensten Geier der Welt, den Kahlkopfgeier,<br />
ein Projekt zur Pflege und Auswilderung von<br />
Schuppentieren und die Stützung des Bestandes der in<br />
Mittelamerika hochbedrohten Hellroten Aras ausgewählt.<br />
Unter über 40 Projekten, die sich beworben haben, war<br />
die Auswahl schwer zu treffen. Geier erfreuen sich allgemein<br />
nur mäßiger Beliebtheit – deshalb haben es<br />
4 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
Schutzprojekte für Geier viel schwerer Sponsoren zu<br />
finden als solche für Tiger. Dabei nehmen Geier in vielen<br />
Ökosystemen ungemein wichtige Funktionen wahr – die<br />
„Gesundheitspolizei der Steppe“ werden sie gerne genannt.<br />
In Südasien ist die Population sämtlicher Geierarten<br />
zusammengebrochen. Ein Medikament, das in großen<br />
Mengen bei Rindern eingesetzt wurde, erwies sich<br />
als hochgiftig für Geier. Das Medikament war leicht durch<br />
ein anderes zu ersetzen – nachdem es Millionen Geier<br />
getötet hatte.<br />
Ob und wann die Restpopulationen sich wieder erholen<br />
können ist offen, die Folgen sind verheerend. Die Tollwuthäufigkeit<br />
in Indien ist deutlich gestiegen – was früher<br />
Geier gefressen haben, vertilgen jetzt streunende Hunde,<br />
die Krankheiten auf den Menschen übertragen. Geierschutz<br />
schützt damit die Gesundheit von Menschen.<br />
Schuppentiere werden in Asien in unvorstellbaren Mengen<br />
gewildert. Das Fleisch wird gegessen und die seltsamen<br />
Schuppen finden in der chinesischen Medizin<br />
Verwendung. Schuppentiere werden noch kaum erfolgreich<br />
gehalten oder gar nachgezüchtet. Wir unterstützen<br />
die Bemühungen des Angkor Center for the Conservati-<br />
on of Biodiversity (ACCB) in Kambodscha die Haltung<br />
und Zucht von Schuppentieren zu Erforschen und für die<br />
Bedrohung dieser Tiere zu sensibilisieren.<br />
Der Hellrote Ara ist einer der schönsten Papageien der<br />
Welt. In Mittelamerika ist er bis auf wenige hundert Tiere<br />
ausgerottet worden. In Mexiko, Belize und Guatemala<br />
haben sich Naturschützer zusammengefunden, die den<br />
hellroten Ara und seinen Lebensraum, den Maya-Wald,<br />
erhalten wollen. Wir unterstützen diese Bemühungen in<br />
Guatemala.<br />
Der Zoo <strong>Heidelberg</strong> kann nicht überall sein, wo die Natur<br />
in Not gerät. Aber wir können andere für den Naturschutz<br />
begeistern und mit unserem Beispiel anspornen sich<br />
ebenfalls zu engagieren. Gerade weil wir nicht zu den<br />
ganz großen Zoos gehören, ist es wichtig, dass wir zeigen,<br />
was auch bei sehr beschränkten finanziellen Mitteln<br />
möglich ist. Für unsere Stadt sind diese Projekte erstklassige<br />
Werbung in Regionen der Welt, wo der „student<br />
prince“ weitgehend unbekannt ist. Zur Nachahmung<br />
wärmstens empfohlen. (wün)<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 5
Zoo feiert 75jähriges Jubiläum<br />
Liebe Zoofreundinnen und Zoofreunde,<br />
75 Jahre nach seiner Gründung ist der <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Zoo laut einer aktuellen Studie der „Forschungsgruppe<br />
Wahlen“ neben dem Mannheimer Luisenpark das beliebteste<br />
Ausflugsziel der Bewohner der Metropolregion<br />
Rhein-Neckar.<br />
Dieses Ergebnis bestätigt mindestens zwei Funktionen<br />
von Zoologischen Gärten. Moderne Zoos bieten ein lebendiges<br />
Freizeitangebot, das Familien gemeinsam erleben<br />
können und sie werden von vielen Menschen als<br />
ein Ort der Erholung geschätzt. Neben Entspannung und<br />
gemeinsamer Freizeitgestaltung hat der <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Zoo aber auch weitere wichtige Funktionen: Unser Zoo<br />
ist eine Stätte der Bildung, ein Ort des Staunens und des<br />
Lernens, der kleine und große Besucher seine Tiere und<br />
deren Lebensräume begreifen lässt, um sie für den Natur-<br />
und Artenschutz zu sensibilisieren.<br />
Das Jahr <strong>2009</strong> steht deshalb ganz im Zeichen von Aktionen,<br />
die die spezifischen Themen des Zoos in den Vordergrund<br />
stellen. Bereits im Februar starteten wir mit der<br />
Wanderausstellung „Deadline“ unser Jubiläumsjahr. Die<br />
Ausstellung stellt den unverantwortlichen Umgang der<br />
Menschen mit den Weltmeeren und seinen Lebewesen<br />
eindrücklich dar. Hier zeigen wir, was Zoos heute auch<br />
sein müssen: Anwälte der Natur, die auf die verheerenden<br />
Auswirkungen kurzfristigen Gewinnstrebens aufmerksam<br />
machen. Die Ausstellung zeigen wir bis Ende<br />
April.<br />
Seit dem 29. März präsentieren wir in einer weiteren<br />
Ausstellung die schönsten Fotos vieler <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Zootierkinder – alle mit Liebe und Geduld aufgenommen<br />
von Zoofotografin Rose von Selasinsky. Ein Besuch im<br />
Raubtierhaus, in dem die Bilder bis Ende Juni ausgestellt<br />
sind, lohnt sich allemal!<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
Neben dem Yellowstone-See ist eine Großvoliere für die<br />
beeindruckenden Riesenseeadler Kamtschatkas entstanden,<br />
die am 7. April eröffnet wurde. An der Voliere<br />
haben wir eine Informationshütte gebaut, die für diese<br />
vergessene Ecke der Welt wirbt. Es ist eine Gegend, die<br />
über gewaltige Landschaften, geologische Phänomene<br />
und eine faszinierende Tierwelt verfügt.<br />
Ab dem 18. April zeigen wir Aufnahmen des renommierten<br />
Naturfotografen Matthias Breiter. Die Ausstellung<br />
„Wild Alaska“ im Afrikahaus vermittelt eine fantastische<br />
Vorstellung von den grandiosen Bergen, Flüssen, Gletschern,<br />
Wäldern und der einzigartigen Tierwelt dieses<br />
großflächigen US-Bundesstaates.<br />
Am 5. Mai geht es nach draußen auf den Mannheimer<br />
Maimarkt. Zoo, <strong>Tiergartenfreunde</strong> und Zooschule präsentieren<br />
sich dort in der Halle der Metropolregion.<br />
In Kooperation mit dem „Bündnis für Familie <strong>Heidelberg</strong>“<br />
veranstalten wir am 16. Mai ein großes Familienfest mit<br />
spannenden Aktionen rund um unsere Tiere, mit Kinderschminken,<br />
Zauberkünstlern und vielen weiteren Attraktionen.<br />
Als besonderes Angebot ist an diesem Tag der<br />
Zooeintritt für Familien stark vergünstigt!<br />
Endlich kann mit dem Bau unseres Elefantenhauses<br />
begonnen werden! Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner<br />
wird mit dem Spatenstich am 9. Juni um 14.30 Uhr<br />
den Baubeginn eröffnen.<br />
Auf eine weitere, großartige Ausstellung können sich<br />
unsere Besucher ab dem 28. Juni freuen. Der in den<br />
USA lebende, mehrfach preisgekrönte Naturfotograf<br />
Florian Schulz zeigt einen Ausschnitt seiner beeindruckenden<br />
Werke. Schulz erhielt als erster Fotograf von<br />
der „North American Nature Photographers Association“<br />
den „Visions Award“, eine Auszeichnung für einen Fotografen,<br />
der durch seine Vision und seine inspirierende<br />
Arbeit im Bereich der Naturfotografie, des Umweltschut-<br />
6 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
zes und der Bildung ganz besonders hervorsticht. Zahlreiche<br />
Auszeichnungen in den renommiertesten internationalen<br />
Wettbewerben der Naturfotografie wie „BBC<br />
Wildlife“ und „Nature’s Best“ dokumentieren die hohe<br />
Qualität seiner Arbeit.<br />
Am 16. Juli ab 14.00 Uhr veranstalten wir einen ganz<br />
besonderen Tag im Zoo exklusiv für chronisch kranke<br />
und behinderte Kinder und Jugendliche. Die jungen Besucher<br />
können zusammen mit ihren Familien und Pflegern<br />
eine unbeschwerte Zeit im Zoo genießen, wo Begegnungen<br />
mit Tieren und ein umfangreiches Erlebnisprogramm<br />
auf sie warten. Unterstützt werden Zoo und<br />
Zooschule von „HERZENSSACHE“, der Kinderhilfsaktion<br />
von SWR und SR. Der Zoo wird für alle anderen Besucher<br />
an diesem Tag um 14.00 Uhr geschlossen.<br />
Die UN-Konvention zum Schutz wandernder Tierarten<br />
hatte auf ihrer 9. Konferenz in Rom das Jahr <strong>2009</strong> zum<br />
Jahr des Gorillas ernannt und eine weltweite Kampagne<br />
zum Schutz der vom Aussterben bedrohten Menschenaffen<br />
gestartet. Naturschutzorganisationen wie Pro Wildlife,<br />
der WWF und der Weltzooverband WAZA beteiligen<br />
sich daran. Drei der vier Gorilla-Unterarten sind derzeit<br />
auf der Roten Liste als „vom Aussterben bedroht“ klassifiziert.<br />
Hauptbedrohungsfaktoren sind nach Angabe der<br />
Umweltstiftung WWF Wilderei und Lebensraumzerstörung.<br />
Daneben häufen sich Anzeichen, dass das gefährliche<br />
Ebolavirus ganze Gorillabestände auslöscht. Auch<br />
der <strong>Heidelberg</strong>er Zoo setzt sich mit einem Gorilla-<br />
Aktionstag am 15. August für die Rettung dieser intelligenten<br />
und sensiblen Tiere ein.<br />
Am 7. November nehmen wir mit einem spannenden<br />
Programm an der „Nacht der Wissenschaft“ teil.<br />
Das Jubiläumsjahr beschließen wir mit einem großen<br />
Festakt am 12. November in der Stadthalle <strong>Heidelberg</strong>.<br />
Feiern Sie mit uns mit! Wir freuen uns sehr, Sie bei unseren<br />
Veranstaltungen begrüßen zu können.<br />
Steffanie Richter (SR)<br />
Veranstaltungen auf einen Blick:<br />
• Bis Ende April: Wanderausstellung „Deadline“.<br />
Scheune<br />
• Bis Ende Juni: Ausstellung „Tierkinder im <strong>Heidelberg</strong>er<br />
Zoo“. Fotos von Rose von Selasinsky. Raubtierhaus<br />
• 18. April bis Mitte Juni: Ausstellung „Wild Alaska“<br />
Bilder des Naturfotografen Matthias Breiter (Kanada).<br />
Afrikahaus<br />
• 5. Mai, ganztags: Zoo und Zooschule präsentieren<br />
sich auf dem Mannheimer Maimarkt<br />
• 16. Mai, 11.00 bis 18:30 Uhr: Großes Familienfest<br />
im Zoo in Kooperation mit dem „Bündnis für Familie<br />
<strong>Heidelberg</strong>“. Empfang durch Oberbürgermeister Dr.<br />
Eckart Würzner<br />
• 9. Juni, 14:30 Uhr: Spatenstich „Elefantenhaus“ mit<br />
Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner<br />
• 28. Juni bis Mitte September: Ausstellung mit Bildern<br />
des mehrfach preisgekrönten Naturfotografen<br />
Florian Schulz. Afrikahaus<br />
• 16. Juli: Ein Traumtag im Zoo exklusiv für chronisch<br />
kranke und körperlich behinderte Kinder (geschlossene<br />
Veranstaltung)<br />
• 31. Juli, abends: Patenparty im Zoo (geschlossene<br />
Veranstaltung)<br />
• 15. August, ganztags: Gorilla Aktions-Tag. Eine<br />
Veranstaltung zum UN-Jahr des Gorillas <strong>2009</strong><br />
• 7. November: Teilnahme an der „Nacht der Wissenschaft“<br />
im Rhein-Neckar-Dreieck<br />
• 12. November: Jubiläumsfestakt im Kongresshaus<br />
<strong>Heidelberg</strong> (geschlossene Veranstaltung)<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 7
Interview Dr. Julia Scharpegge<br />
Dr. Julia Scharpegge empfängt uns in dem – erstaunlich<br />
geräumigen – Container, der Behandlungsraum, Büro<br />
und Bibliothek beherbergt. Auch Sprechzimmer? Sicher<br />
spricht sie mit den Tieren, aber: Wenn die erst mal hier<br />
drin sind ? Freundlich bietet sie uns einen Platz auf dem<br />
Operationstisch an. Dankend lehnen wir ab; obwohl:<br />
Bartelmus und ich hätten darauf Platz gehabt, wenn wir<br />
uns richtig zusammen gekuschelt hätten. Es muß an was<br />
anderem liegen…<br />
Man hört es nicht, aber Frau Dr. Scharpegge ist <strong>Heidelberg</strong>erin!<br />
Der Name freilich deutet aufs westfälische und<br />
manche Äußerung unserer Gesprächspartnerin passen<br />
gut zu diesem Volksstamm (was als Kompliment gedacht<br />
ist!).<br />
Sie bestätigt eine nahe liegende Annahme: Schon als<br />
Kind hat sie sich für Tiere interessiert, macht später mehrere<br />
Praktika, darunter in einer Kleintierpraxis in Neckargemünd.<br />
Das Studium beginnt sie 1997 in München und bleibt<br />
auch dort bis zum Examen 2003. Weitere Praktika führen<br />
sie ins Ausland, z. B. nach Südafrika und in die USA.<br />
In Duisburg findet sie Gelegenheit zur Doktorarbeit und<br />
betritt ernsthaft den Biotop „Zoo“: Sie untersucht die<br />
Lungengeräusche von Meeressäugern. Natürlich benutzt<br />
sie zur Auswertung ihrer Aufnahmen Computer! Wir haben<br />
unsere Bewunderung geäußert, aber nicht weiter<br />
nachgefragt. Außer: Wie sind bei solchen Untersuchungen<br />
die Standards (Normalwerte) definiert? Viele Vergleiche<br />
wird es noch nicht geben. Wen also die Ergebnisse<br />
interessieren, möge sich bitte an die Wissenschaftlerin<br />
selbst wenden.<br />
Nach drei Jahren Duisburg und Abschluss ihrer Dissertation<br />
geht`s wieder in die Ferne: Ihre praktische Erfahrung<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
mit Delphinen prädestiniert sie für den Loro – Park auf<br />
Teneriffa. Dieser Name weckt in uns natürlich angenehme<br />
Vorstellungen. Hier findet Frau Scharpegge eine<br />
besondere Art der Tierpräsentation vor, die sie als interessante<br />
Erfahrung bucht. Als die uns wohlbekannte<br />
Frau Jurczinsky von <strong>Heidelberg</strong> nach Duisburg geht,<br />
bewirbt sich Frau Scharpegge um die Nachfolge. Und<br />
jetzt haben wir sie am Hals!<br />
Wir fragen sie nach ihrem Berufsalltag.<br />
Neben der Überwachung der Lebensäußerungen aller<br />
Tiere zur frühzeitigen Erkennung von Krankheiten, bestimmten<br />
routinemäßigen Aufgaben, wie Impfungen (bestimmte<br />
Katzenkrankheiten, Tollwut, Tetanus) sind es<br />
natürlich die eigentlichen veterinärmedizinischen Notfälle,<br />
die das diagnostische und therapeutische Eingreifen<br />
von Frau Dr. Scharpegge erforderlich machen. Wir erfahren<br />
von ihr und sehen bei einem Rundblick, dass sie<br />
durchaus gut ausgerüstet ist; Neben einem genügenden<br />
Labor und dem notwendigen chirurgischen Instrumentarium<br />
benützt sie ein modernes (tragbares!) Röntgengerät<br />
und – voller Freude erkennen wir es wieder – das seinerzeit<br />
von unserem Verein gestiftete Narkosegerät. Sie<br />
8 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
beurteilt es nach wie vor als sehr praktisch und schildert<br />
uns mehrere Anwendungen. Sogar nach Hamburg ist sie<br />
damit gereist. Mit seiner Hilfe sind alle Mähnenrobben im<br />
Computertomographen des DKFZ untersucht worden<br />
(Wir berichteten darüber). Der wünschenswerte Ersatz<br />
des nicht mehr zeitgemäßen Ultraschallgerätes würde<br />
allerdings eine größere Investition bedeuten. Es ehrt<br />
Frau Dr. Scharpegge, dass sie hierfür auch eine spezielle<br />
Weiterbildung für notwendig hält!<br />
Auch die Zuziehung von konsiliarischen Kollegen findet<br />
unsere Anerkennung: So hat der ihr aus gemeinsamer<br />
Zeit im Loro-Park bekannte Dr. Bürkle bei unseren<br />
Großpapageien Gewebsentnahmen aus dem Kropf<br />
durchgeführt (natürlich in Narkose!).<br />
Und wir erleben die Überlegungen zu einem aktuellen<br />
Fall mit: Ein Blessbock hat sich verletzt. Der Bruch der<br />
Kniescheibe ist bekannt, eine Verletzung des Oberschenkelknochens<br />
fraglich. Nach einer weiteren Rö-<br />
Aufnahme will sie den in dieser Problematik besonders<br />
erfahrenen chirurgischen Kollegen in Kirchheim/Teck<br />
befragen.<br />
Wir stellen uns vor – und Frau Scharpegge bestätigt<br />
diese Annahme - , dass solche akuten Fälle nur unregelmäßig<br />
auftreten.<br />
Sie hat daher auch die Aufgaben des. sog. Inspektors<br />
übernommen. Das heißt z. B. die Bestellung der Futtermittel<br />
und die Aufstellung der Dienstpläne.<br />
Wir sind beeindruckt von dem breiten Spektrum ihrer<br />
Tätigkeiten und freuen uns, dass sie die Tiere unseres<br />
zoologischen Gartens ärztlich betreut!<br />
Das Interview mit Dr. Julia Scharpegge führten Dr. Dietrich<br />
Lorenz und Gerhard Bartelmus, das Bild entstand<br />
von Dr. Ursula Lorenz.<br />
Initiative Zooerlebnis e.V.<br />
Ein bunter Strauß mit Angeboten<br />
Nachdem die Initiativer Zooerlebnis e.V. im letzten Jahr<br />
die magische Grenze von 20.000 betreuten Kindern und<br />
Jugendlichen überschritten hat, hat sich in <strong>Heidelberg</strong><br />
eine der größten Zooschulen im deutschsprachigen<br />
Raum entwickelt. Aufgrund der Vielfalt der Angebote<br />
findet sich für alle Interessenten das passende Bildungsangebot:<br />
Elefantenpfleger beantwortet Fragen von Kindern aus den Zoo-Ferien<br />
Im Freizeitbereich finden Kindergeburtstage und die Ferienprogramme<br />
den größten Anklang. Etwa siebenhundertmal<br />
rückten die Info-Ranger aus, um gemeinsam mit<br />
einer Geburtstagsgruppe den Zoo zu erleben. Im Mittelpunkt<br />
des sehr erlebnisreichen Rundganges steht dabei<br />
das Verständnis für die natürliche Lebensweise und der<br />
Schutz der Tiere. In den Zoo-Ferien können sich die<br />
Kinder darüber hinaus mit vielen praktischen Einsätzen<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 9
in der Zooschule und bei den Tieren noch intensiver mit<br />
diesen Themen beschäftigen. So wächst auch das Bewußtsein<br />
für eine artgerechte Tierhaltung- nicht nur im<br />
Zoo, sondern auch für die eigenen Haustiere. Bei den<br />
Zoo-Camps, also den Übernachtungen im Zoo, lernen<br />
die jungen Teilnehmer bei nächtlichen Exkursionen die<br />
eher versteckt lebenden einheimischen Tiere, wie zum<br />
Beispiel Wiesel und Fledermäuse näher kennen und<br />
verstehen.<br />
Verhaltensbeobachtung im Zoo<br />
Der Terminkalender der Zooschule für <strong>2009</strong><br />
Auch in diesem Jahr bieten wir wieder die Zoo-Kurse an,<br />
die besonders interessierten und engagierten Kindern<br />
die Möglichkeit bietet, die Zooschule über ein halbes<br />
Jahr in einer festen Kleingruppe zu besuchen. In diesem<br />
Winter konnten zusätzlich zwei Gruppen der Stephen-<br />
Hawking-Schule Neckargemünd und eine Gruppe hochbegabter<br />
Schüler der Kinderakademie <strong>Heidelberg</strong> daran<br />
teilnehmen. Auch die Zoo-Schwärmer haben ihr Einsatzgebiet<br />
erweitert. Sie stellen nun auch Kindergärten und<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
Grundschulen die Besonderheiten außergewöhnlicher<br />
Tiere vor, zum Beispiel von schweren Achatschnecken,<br />
riesigen Insekten, bunten Amphibien und stacheligen<br />
Reptilien.<br />
Die Zooschule ist auch als außerschulischer Lernort<br />
begehrt. Etwa fünfhundert Schulklassen entscheiden<br />
sich mittlerweile pro Jahr, entweder einen informativen<br />
Rundgang oder ein themengebundenes Programm mit<br />
speziell ausgebildeten Zoolehren mitzumachen. Den Zoo<br />
mit allen Sinnen erleben, Menschenaffen, Raubtiere, Die<br />
Klassen der Wirbeltiere sowie The small five- die Welt<br />
der Wirbellosen sind die beliebtesten Programme der so<br />
genannten Zoo-Schule.<br />
Die begehrten Aktionstage werden auch in diesem Jahr<br />
wieder durchgeführt. Zoo-Ostern am Gründonnerstag ist<br />
in der ersten Jahreshälfte im Angebot, im Herbst sind<br />
Halloween und die Aktiven Wintertage wieder an der<br />
Reihe.<br />
Für die meisten dieser Angebote werden die Plätze über<br />
Vorverkauf besetzt, die Tickets sind an der Zookasse zu<br />
erwerben. Informationen gibt es auf der Homepage der<br />
Zooschule unter www.initiative-zooerlebnis.de und in den<br />
Sprechstunden (Mo und Do, 14 bis 16 Uhr unter 06221<br />
3955713). Gerne nehmen wir Interessenten auch auf<br />
den Verteiler des kostenlosen Newsletters mit auf. Sie<br />
erhalten dann immer rechtzeitig die aktuellen Informationen<br />
der Zooschule.<br />
Auch in diesem Jahr freuen wir uns wieder auf viele aktive<br />
Kinder. Karten zu den folgenden Veranstaltungen<br />
erhalten Sie nur im Vorverkauf an der Zookasse. Ab dem<br />
zweiten Geschwisterkind gibt es 15% Ermäßigung.<br />
Zoo-Ferien (täglich 9:30-12:30 Uhr)<br />
Vorverkauf, € 75,-/Woche (6- 12 Jahre)<br />
Pfingstferien<br />
1. Woche: 25.05. bis 29.05.09<br />
10 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
2. Woche: 02.06. bis 06.06.09<br />
Sommerferien<br />
1. Woche: 03.08. bis 07.08.09<br />
2. Woche: 10.08. bis 14.08.09<br />
3. Woche: 17.08. bis 21.08.09<br />
4. Woche: 24.08. bis 28.08.09<br />
5. Woche: 31.08. bis 04.09.09<br />
6. Woche: 07.09. bis 11.09.09<br />
Herbstferien<br />
26.10. bis 30.11.09<br />
Herbstferien (Rheinland – Pfalz/Hessen)<br />
12.10 bis 16.10.<strong>2009</strong><br />
Zoo-Camp (Sa. 17:00 bis So. 10:00 Uhr)<br />
Vorverkauf, € 50,-/Nacht (8- 12 Jahre)<br />
Pfingstferien<br />
Nacht 06.06 auf 07.06.09<br />
Sommerferien<br />
1. Nacht: 15.08. auf 16.08.09<br />
2. Nacht: 22.08. auf 23.08.09<br />
3. Nacht: 05.09. auf 06.09.09<br />
4. Nacht: 12.09. auf 13.09.09<br />
Zoo-Kurse 19.10.09 bis 31.03.10 (Nachmittags)<br />
ca. 20 Kurse á 1½ h; € 150,-/Kind (5-10 J.)<br />
Halloween im Zoo 22.10.07 (16:30-19:00 Uhr)<br />
Vorverkauf, € 12,-/Kind ( 5-12 Jahre)<br />
Aktive Wintertage (9:30-16:30 Uhr incl. Verpflegung)<br />
Vorverkauf, € 60,-/2Tage (8-12 Jahre)<br />
12. und 13.12.<strong>2009</strong><br />
29. und 30.12.<strong>2009</strong><br />
04. und 05.01.2010<br />
07. und 08.01.2010<br />
Hier treffen Sie uns in diesem Jahr an Mitmachständen:<br />
• 05.05. Maimarkt Mannheim: Halle der Regionen<br />
• 16.05. Zoo: Jubiläums-Familienfest<br />
• 21.06. Neckarwiese: Lebendiger Neckar<br />
• 16.07. Traumtag: Ein exklusiver Tag für chronisch<br />
kranke Kinder<br />
• 15.08. Zoo: Gorillatag<br />
• 18. und 19.09. Neckarwiese: Agenda-Tage<br />
… und dann planen wir noch:<br />
• Abendführungen für Erwachsene<br />
• Vision 21- Kinder retten die Welt (einwöchiges Ferienprogramm<br />
für Naturfreunde der 5. und 6. Klasse)<br />
Für regelmäßige und aktuelle Informationen bestellen<br />
Sie doch einfach unseren kostenlosen Newsletter unter<br />
www.initiative–zooerlebnis.de .<br />
erhältlich in Apotheken, Drogerien und Drogerie-Märkten<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 11
Aktion Pro Elefant 2008<br />
Bereits seit fünf Jahren läuft die Aktion „Pro Elefant“ der<br />
<strong>Tiergartenfreunde</strong> zugunsten des Neubaus eines Elefantenhauses<br />
im <strong>Heidelberg</strong>er Tiergarten. Bis zum<br />
08.02.<strong>2009</strong> sind 64.227,17 € an zweckgebundenen<br />
Spenden eingegangen, für die wir uns recht herzlich<br />
bedanken.<br />
Im Jahr 2008 haben die Aktion „Pro Elefant“ folgende<br />
Spender unterstützt:<br />
10,00€ Volker Lenz; 250,00€ Werner Haug;<br />
50,00€ Sonja u. Volker Essert; 10,00€ Volker Lenz;<br />
250,00€ Werner Haug; 50,00€ Sonja Essert;<br />
25,00€ Heide Felzmann; 20,00€ Renate Bürgy;<br />
25,00€ Heidi Klafsky; 50,00€ Ruth Vater;<br />
100,00€ Klaus Gutfleisch; 50,00€ Johannes Hedicke;<br />
25,00€ Bellinda Böhler; 50,00€ Lucie Rettig;<br />
25,00€ Klaus Gutfleisch; 25,00€ H. Knopf;<br />
100,00€ Wolfram Nickel; 50,00€ Uwe Bayerlein;<br />
100,00€ Christof u. Christina Hake;<br />
50,00€ Ralph Krichbaum; 20,00€ Ralf u. Ulrike Schmidt;<br />
100,00€ Dr. Thorsten Paprotny;<br />
250,00€ Andrea Rembarz;<br />
5,00€ Ricky Morrill u. Alexandra Langner-Morrill;<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
20,00€ Jürgen u,. Sabine Faderl; 100,00€ Robert Martin;<br />
20,00€ Alexander Gallas;<br />
50,00€ Margot u. Philipp Hendrich; 50,00€ Ruth Vater;<br />
5,00€ Edwin Geldner; 10,00€ Jan Gebhardt;<br />
33,33 € Mihalik Miklos; 5,00€ Christine Lorang;<br />
1.000,00€ Karl-Heinz Burrer; 100,00€ Timo Liebich;<br />
100,00€ Reinhold Winter; 50,00€ Hedwig Kemptner;<br />
200,00€ Dr. Carsten Deus; 20,00€ Willibert Schröder;<br />
50,00€ Reinhard Goecke;<br />
120,00€ Prof.Dr. Klaus Wayss;<br />
100,00€ Dr. Claus Pittius;<br />
30,00€ Dr. Herrmann Bernhard;<br />
30,00€ Dr. Michael Guschlbauer;<br />
50,00€ Dr. Dieter Sommer; 50,00€ Jülka Sommer;<br />
500,00€ Linde Götze; 50,00€ Ruth Vater;<br />
100,00€ Dr. Sigrid Kupsch-Losereit;<br />
150,00€ Martin u. Margarete Busch;<br />
50,00€ Klaus Gutfleisch; 10,00€ Dagmar Ernst;<br />
20,00€ Liselotte Freund;<br />
100,00€ Dr. Rainer Hofmann;<br />
70,00€ Manfred u. Ute Egenberger;<br />
30,00€ Belinda Böhler; 150,00€ W.P. Heblich<br />
Wir danken allen Spendern die zum Erfolg der Aktion Pro<br />
Elefant beigetragen haben und hoffen auch weiterhin auf<br />
einen kontinuierlichen Spendeneingang auf unserem<br />
Eingangskonto 16128 bei der Sparkasse <strong>Heidelberg</strong><br />
(Bankleitzahl 67250020). Vielen Dank. (jp/lt)<br />
Beitritte 2008<br />
Im Jahr 2008 konnten wir 37 neue Mitgliedschaften verzeichnen.<br />
Hiermit möchten wir die neuen Mitglieder recht<br />
herzlich begrüßen.<br />
• Renate Achterberg (Nussloch)<br />
• Melanie & Dirk Battigge (Ladenburg)<br />
12 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
• Sonja Bittner (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Antje Böhm (Wilhelmsfeld)<br />
• Walter Dürr (Dossenheim)<br />
• Diana Veith und Herrn Michael Essert (Mannheim)<br />
• Susanna & Alex Gallas (Mannheim)<br />
• M. Geissinger (Viernheim)<br />
• Edwin Geldner (Dossenheim)<br />
• Dr.Giok Hiang und Günter Gornik (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Tanja und Tobias Gottschalk (Sinsheim)<br />
• Christina Hake (Graben-Neudorf)<br />
• Renate und Kurt Horn (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Jutta Illing (Nußloch)<br />
• Inga Kemmer (Mörlenbach)<br />
• Swantje Kirsch und Carsten Trappe (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Karin Knitter-Lehmann (Walldorf)<br />
• Friedrich König (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Nadine Künzel (Wiesloch-Schatthausen)<br />
• Michaela und Hartmut Martin (Eppelheim)<br />
• Christine Mundhenk und Ingo Fänger (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Dr.Michael Ott (Schriesheim)<br />
• Kerstin Schwegler und Thomas Paral (Eppelheim)<br />
• Bettina Plangl (Graben-Neudorf)<br />
• Heike Reiß-Ekelund und Tobias Reiß (Eppelheim)<br />
• Bettina Schmidt-Rau / Wolfgang Rau (Hockenheim)<br />
• Andrea & Marco Schrader (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Dr. Jochen Schrader (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Bettina & Thomas Schütte (Wiesloch)<br />
• Achim Smailus (Neidenstein)<br />
• Ulrike Sommer (Eppelheim)<br />
• Dr.Thomas Stingl (Karlsruhe)<br />
• Irmgard Trietsch (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Heinrich Unser (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Anja & Dr.Robert Voigt (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Sara und Florian von Pein (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
• Klaus Zeddel (<strong>Heidelberg</strong>)<br />
Herzlich Willkommen bei den <strong>Tiergartenfreunde</strong>n. (lt)<br />
Beitrittserklärung<br />
Hiermit erkläre(n) ich/wir meinen/unseren Beitritt in den<br />
Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V. und die<br />
Bereitschaft zur Leistung der Beiträge gemäß der unten<br />
gewählten Beitrittsklasse. Der Beitritt ist zu jedem Kalendermonat<br />
möglich, für das laufende Geschäftsjahr wird je<br />
Monat 1/12 des Jahresbeitrages fällig.<br />
Adresse<br />
____________________________________________<br />
____________________________________________<br />
____________________________________________<br />
Datum und Unterschrift<br />
___________ _______________________________<br />
Beitrittsklasse<br />
( ) Mitgliedschaft A zu 55,- Euro<br />
(Einzelmitgliedschaft mit Zugangsrecht in den Zoo)<br />
( ) Mitgliedschaft B zu 85,- Euro<br />
(Familienmitgliedschaft für Paare und deren minderjährige<br />
Kinder mit Zugangsrecht in den Zoo)<br />
Bitte Namen und Geburtsjahr aller Kinder angeben.<br />
( ) Mitgliedschaft F zu 35,- Euro<br />
(Fördermitgliedschaft ohne Zugangsrecht zum Zoo)<br />
Bitte einsenden an :<br />
Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V,<br />
Postfach 11 03 52, 69072 <strong>Heidelberg</strong><br />
oder per Telefax (06202) 69 23 41. Vielen Dank.<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 13
Glühweinstand <strong>2009</strong><br />
Am 06.01.<strong>2009</strong> fand bei herrlichem Winterwetter mit<br />
klirrender Kälte die erste Aktion der <strong>Tiergartenfreunde</strong> im<br />
Neuen Jahr statt: Der traditionelle Glühweinstand an der<br />
Förderhütte.<br />
Nach den zahlreichen Feiertagen kam der Besuch zunächst<br />
zögernd in Gang, brachte aber dann unter der<br />
routinierten Regie der Familie Schmidt mit anderen Hel-<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
fern den erhofften Anklang. Glühwein und Kinderpunsch<br />
wurden nicht nur wegen des heißen Getränkes sondern<br />
auch wegen der Qualität gelobt. Das war der Trost für<br />
kalte Füße. Der Erlös geht wie gewohnt ans Elefantenhaus.<br />
Gleichzeitig gab es weitere Aktionen: Tiere füttern, Maskenbemalen.<br />
Letzteres zeigte erstklassige Kunst am<br />
Kind wie hier bei Liliane aus Mosbach.<br />
Ursula Lorenz<br />
14 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
„<strong>ZooZukunft</strong> <strong>2009</strong>“<br />
Thema „Vergesellschaftung“<br />
Liebe <strong>Tiergartenfreunde</strong>,<br />
heute möchte ich Ihnen über eine Tagung berichten, die<br />
ich besucht habe: „<strong>ZooZukunft</strong> <strong>2009</strong>“. Sie fand in Duisburg<br />
statt und war in der Hauptsache vom dortigen Zoo<br />
organisiert. Von Experten aus Österreich, der Schweiz,<br />
den Niederlanden und Deutschland wurde in Vorträgen<br />
und Diskussionen das Thema „Vergesellschaftung“ abgehandelt.<br />
Damit ist die Gemeinschaftshaltung von zwei<br />
oder mehreren Arten auf einer Anlage gemeint.<br />
Wenn wir bedenken, welche Probleme es im Zusammenleben<br />
innerhalb einer Art, nämlich der des Menschen,<br />
gibt, ist es erstaunlich, welchen Nutzen aus dem gemeinsamen<br />
Bewohnen einer Anlage nicht nur die Tiere<br />
selbst, sondern auch die Besucher und der Zoo ziehen<br />
können.<br />
Zuerst aber darf ich Sie von drei Bekannten grüßen:<br />
Zuerst von unserer früheren Tierärztin Kerstin Jurczinsky.<br />
Sie fühlt sich in Duisburg wohl und wird dort sehr<br />
geschätzt. Sie hat den Reigen der Vortragenden eröffnet.<br />
Sie werden sich auch noch an Dr. Michael Martys erinnern,<br />
den wir beim Besuch seines „Alpenzoos“ in Innsbruck<br />
kennen gelernt haben. Und schließlich habe ich<br />
auch Dieter Rollepatz vom Zoo Neuwied getroffen, den<br />
Präsidenten der Deutschen Zooförderer, der uns zu unserem<br />
75-jährigen Jubiläum besucht hatte.<br />
Ich werde Ihnen nun einige Gedanken und Beispiele zum<br />
Thema „Vergesellschaftung“ vorstellen, ohne natürlich<br />
das ganze Programm der Tagung darzustellen.<br />
So kann die gemeinsame Haltung von Arten , die auch in<br />
freier Wildbahn zusammenleben, dem Besucher die Verhältnisse<br />
im natürlichen Lebensraum darstellen. Für die<br />
Tiere bedeutet dies - bei Gelingen – eine positive Reizanreicherung<br />
(„behavioural enrichment“). Und für den<br />
Zoo u. U. Platzersparnis.<br />
Natürlich darf die Lebensqualität einer Art nicht durch die<br />
Dominanz einer anderen gemindert werden (Nahrungskonkurrenz,<br />
Stress, Verletzungen ). Die (schrittweise!)<br />
Zusammenführung muß also in ihren Konsequenzen gut<br />
überlegt sein, Jäger und Beute müssen getrennt bleiben,<br />
Rückzugsmöglichkeiten geschaffen werden.<br />
von links: Herr Weiss (<strong>Tiergartenfreunde</strong> Duisburg), Herr und Frau<br />
Winkler (Zoodirektor Duisburg), Herr Kohlmann (<strong>Tiergartenfreunde</strong><br />
Nürnberg)<br />
Ein legitimes Ziel ist die Steigerung der Attraktivität einer<br />
Anlage, wie das Beispiel von Kerkrade/NL zeigt:<br />
Hier wird das Interesse der Besucher für Mangaben,<br />
bedrohte Affen der alten Welt, die in kleinen Gruppen<br />
leben, durch gemeinsame Haltung mit Gorillas geweckt.<br />
Ein – auch aus HD! – wohlbekanntes Beispiel sind afrikanische<br />
Huftieranlagen.<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 15
In Salzburg haben wir in der Großvoliere „Mönchsberg“<br />
Waldrappe und Rothühner gesehen. In einer Heckenvoliere<br />
lebten Mönchsgeier, Bartkauz und Schwarzstorch –<br />
wie in der spanischen Estremadura – zusammen.<br />
Auch wenn Sie tropische Hallen als Gemeinschaftsanlagen<br />
schon erlebt haben, möchte ich Ihnen die 2005 in<br />
Duisburg eröffnete und nach einem Nebenfluß des Amazonas<br />
benannte „Rio-Negro-Halle“ schildern, quasi als<br />
Appetitanregung:<br />
Dort kann man z. B. den A.-Flußdelphin bewundern (einziges<br />
Vorkommen außerhalb Venezuelas). In einer tropischen<br />
Flora (über 1000 Pflanzen) u. a. Tamanduas,<br />
Zweifingerfaultiere, Geckos und tropische Vogelarten<br />
(Tamarine, Tukane, Tyrannen). Es würde zu weit führen,<br />
die Bewohner des Aquariums aufzuzählen, das sogar für<br />
Seekühe konzipiert ist. Seine 18 m – Scheibe (9 cm Acrylglas!)<br />
musste aus Japan transportiert werden! Angebunden<br />
ist die neue Innenanlage für Riesenotter (In HD<br />
möglich?).<br />
Als Besucher der letzten Europäischen Förderertagung<br />
konnte ich in Zürich ein weiteres Beispiel einer Tropenhalle<br />
bewundern: Im Masoala-Regenwald kann das Interesse<br />
auf eine komplexe Amphibienfauna gerichtet werden.<br />
Jetzt berichtete der Zürcher Freund über Arterhaltungsprogramme<br />
durch diese Haltungen, da 1/3 aller<br />
Amphibien weltweit kurz vor dem Aussterben stehen.<br />
(2008: „Year of the frog!“).<br />
Hilfreich können Kampagnen „in situ“ (Madagaskar, Vietnam)<br />
und „ex situ“ (Nachzuchtanlagen, besucherattraktive<br />
Haltung) sein.<br />
Neu für mich: Gerade bei den Amphibien ist die Artenvielfalt<br />
noch lange nicht erfasst; immer wieder werden<br />
„verborgene („kryptische“) Arten entdeckt.<br />
Nebenbei: Amphibien müssen eine Quarantäne durchlaufen,<br />
da sie durch den Chitridpilz bedroht sind.<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
Ein spezieller Fall von zeitweiser Vergesellschaftung ,<br />
nämlich mit dem Menschen, stellt die Handaufzucht dar.<br />
Am Beispiel eines Wolfsrudels in Wiesenthal wurden<br />
Vorteile (Impfungen, größere Toleranz für Besuchernähe,<br />
stressfreie Gesundheitskontrolle, begrenztes Gehege)<br />
dargelegt. In diesem Fall gelang die Wiedereingliederung<br />
in das Rudel. Die Handaufzucht sollte jedoch ein<br />
Individualfall bleiben, da handaufgezogene Tiere durch<br />
ihre Menschenprägung später oft Verhaltensstörungen<br />
zeigen.<br />
Ehepaar Weiss (<strong>Tiergartenfreunde</strong> Duisburg)<br />
Dass Gemeinschaftshaltung innerhalb einer Art problematische<br />
sein kann, zeigte Anni Fuchs vom Zoo Frankfurt<br />
am Beispiel des Zuchtmanagements von Rostkatzen<br />
(kleinste Katzenart, im Freiland nicht erforscht).<br />
Dr. Mägdefrau/Nürnberg musste natürlich über den regelrechten<br />
„Hype“ um „Flocke“ berichten, obwohl das<br />
Thema Gemeinschaftshaltung nur am Rande berührt<br />
wurde: Das Publikum forderte den Pfleger als „Gesellschafter“!<br />
16 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
In der Gemeinschaftshaltung haben natürlich Aquarien<br />
und Terrarien eine lange Tradition, weil sich in diesen<br />
Anlagen große Möglichkeiten komplexer Lebensgemeinschaften<br />
(z. B. Korallenriff) in einem großen Gestaltungs-<br />
und Bewegungsraum ergeben. In Leipzig z.B,. reicht das<br />
Artenspektrum von Panzerechsen über Haie und Lungenfische<br />
bis zu Wirbellosen. Der technische Aufwand<br />
ist allerdings groß , die damit verbundenen Gefahren<br />
(Defekte, Technikgläubigkeit) nicht gering.<br />
Wir bleiben im Wasser und treffen auf eine Duisburger<br />
Spezialität: Beginnend mit einem ersten „Delfinarium „<br />
1965 werden die großen Tümmler gehalten. 1988 wurde<br />
die erste (Lebend!-) Geburt verzeichnet. Eine Vergesellschaftung<br />
konnte jetzt nicht gezeigt werden, gelang aber<br />
in der Vergangenheit (mit Belugawalen).<br />
Von der Vorführung war ich begeistert ! Ich konnte mir<br />
nicht vorstellen, dass diese „Kunststücke“ den Tieren<br />
keinen Spaß machten.<br />
Ich schließe mit Exoten: Dr. Bürkle berichtete, dass<br />
manche Papageienarten durch legalen und illegalen<br />
Handel sowie massive Biotopzerstörungen in den Ursprungsländern<br />
an den Rand der Ausrottung gebracht<br />
wurden. Großzuchten mit professionellem Management<br />
versuchen, den Bedarf an „handzahmen“ Tieren zu befriedigen.<br />
Anzustreben ist die Gruppenhaltung (auch mit verwandten<br />
Arten), mit möglichst wenig Mensch-Tier-Kontakt.<br />
In diesem Zusammenhang muß man sich vorstellen,<br />
dass einige bedrohte Arten in Menschenhand in weitaus<br />
größeren Zahlen vorhanden sind, als in freier Wildbahn .<br />
So existieren vom Spix-Ara weltweit noch 70 Tiere; der<br />
Echo-Sittich hat sich von einer Restpopulation von 10<br />
Tieren 1990 auf 300 Tiere erholt.<br />
Ganz beschließen darf ich diesen Bericht nicht, ohne die<br />
absolute Spezialität des Duisburger Tiergartens zu erwähnen:<br />
10 Exemplare der madagassischen Schleichkatze<br />
„Fossa“ bedeuten 10% des Weltbestandes !<br />
Dr.Dietrich Lorenz<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 17
Zooreise 2008 – Brasilien<br />
Die Zooreise 2008 führte eine Gruppe von 12 Personen<br />
in der Zeit von Ende Juni bis Mitte Juli für 18 Tage nach<br />
Brasilien. Unter der wissenschaftlichen Reiseleitung unseres<br />
Zoodirektors Dr. Wünnemann wurden sowohl das<br />
südliche Amazonien, das Pantanal und die Gegend von<br />
Nobres besucht.<br />
Anfahrt zur Cristalino Lodge<br />
Nach der Ankunft in Cuiaba, wurde die Zeit bis zum Weiterflug<br />
– wie könnte es für eine Zooreise passender<br />
sein? – mit einem Besuch des Zoos überbrückt. In den<br />
weitläufigen Anlagen, darunter das größte Riesenottergehege<br />
der Welt, werden den Besuchern fast ausschließlich<br />
einheimische Tierarten näher gebracht.<br />
Amazonien<br />
Nach einer ersten Eingewöhnungsnacht und ersten Erkundungen<br />
von Fauna und Flora ging es per Jeep und<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
anschließend per Boot zur ausschließlich über den Wasserweg<br />
erreichbaren Cristalino Jungle Lodge.<br />
Die dort verbrachten Tage waren mit Höhepunkten wie<br />
Bootsfahrten, Wanderungen oder Panoramaaussichten<br />
z.B. von einem 50 m hohen Beobachtungsturm gespickt,<br />
und bleiben wohl nicht zuletzt dank der hervorragenden<br />
Guides vor Ort für alle Mitreisenden unvergessliche Momente.<br />
Sonnenaufgang im Regenwald<br />
Pantanal<br />
Nach einem weiteren Inlandsflug tauschten wir den dichten<br />
Regenwald gegen die recht offene und savannenartige<br />
Landschaft der „Serengeti Südamerikas“. Der Vogelreichtum<br />
dieser Region ist unbeschreiblich und wirklich<br />
überwältigend, so dass man die vor Ort vernommene<br />
Aussage „Gebt mir Wasser und Brot und lasst mich hier“<br />
irgendwie verstehen kann …<br />
18 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
Selbstverständlich wurden im „krokodilhaltigsten“ Gebiet<br />
der Erde – die Schätzungen liegen bei 30 bis 40 Millionen<br />
Exemplaren- auch jede Menge Kaimane von uns<br />
beobachtet bzw. mit der Kamera festgehalten. Aber auch<br />
Kapuziner- und Brüllaffen, Aras, Wasserschweine oder<br />
Pekaris, um nur einige zu nennen, konnten von uns beobachtet<br />
werden.<br />
Pantanal aus der Vogelperspektive<br />
Die zweite Station während des Pantanalaufenthalts war<br />
die Fazenda Caranda wo wir auch Einblicke ins Leben<br />
der Cowboys –hier Pantaneros genannt- erhielten. Die<br />
Möglichkeit eines kurzen Rundflugs über einen Teil des<br />
Pantanals nutzten einige der Mitreisenden spontan und<br />
wurden durch atemberaubende Aussichten aus der Vogelperspektive<br />
belohnt.<br />
Bergwelt Nobres und Chapada dos Guimaraes<br />
Die letzte Etappe führte uns nach Nobres und zur Chapada<br />
dos Guimaraes, einem Hochplateau mit bizarren<br />
Felsformationen. Die Möglichkeit, in Nobres im glaskla-<br />
ren, fischreichen Wasser eines Flusses zu schnorcheln,<br />
ließen sich einige der Gruppe nicht entgehen und konnten<br />
hier die Unterwasserwelt hautnah entdecken – ein<br />
unglaubliches Erlebnis!<br />
Der Nationalpark Chapada dos Guimaraes war leider zu<br />
unserer Reisezeit aus Sicherheitsgründen gesperrt, jedoch<br />
konnten wir Felsformationen wie den „Pharao“<br />
oder auch die „Portão do Inferno“ (Höllenpforte) auch<br />
ohne direkten Zugang besichtigen.<br />
Unsere letzte Nacht verbrachten nur einige Meter vom<br />
geografischen Mittelpunkt Südamerikas entfernt, bevor<br />
es hieß „Abschied nehmen und die Heimreise antreten“.<br />
Der größte Teil der Gruppe machte sich von hier aus mit<br />
Erlebnissen und unvergesslichen Eindrücken auf den<br />
Weg nach Hause. Die „Unermüdlichen“ suchten weitere<br />
Eindrücke in Rio de Janeiro und kehrten einige Tage<br />
später ebenfalls wohlbehalten nach Deutschland zurück.<br />
Brasilien 2008 – Eine abwechslungsreiche Reise mit<br />
vielen unvergesslichen Momenten! (msp)<br />
New York 2010<br />
Im Herbst 2010 wird die Gemeinschaft Deutscher Zooförderer<br />
e.V. (GDZ) erstmals für die Mitglieder eine<br />
Mehrtagesreise anbieten. Ziel dieser Reise wird New<br />
York mit seinen fünf Zoologischen Einrichtungen sein.<br />
Wir werden Ihnen in der kommenden Ausgabe der Zoo<br />
aktuell dieses Reiseangebot detailliert vorstellen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bereits heute unter<br />
www.zoofoerderer.de und/oder über den Beauftragten<br />
für Öffentlichkeitsarbeit der GDZ e.V., Hr. Teichmann<br />
teichmann@zoofoerderer.de<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 19
Unbekanntes aus Dänemark<br />
Bereits seit Jahren stand auf der persönlichen Reiseliste<br />
des Autors ein Besuch in Jütland. So ging es vergangenen<br />
September 1.000 km nach Norden – der Zoo’s wegen.<br />
Selbstverständlich gibt es viele große Namen von<br />
Zoos die einen Besuch in Jütland wert sind:<br />
Zoo Aalborg, Givskud Zoo, Kattegatcentre Grenaa,<br />
Randers Regenskov oder den Zoo Odense.<br />
Randers Regenwald & Aalborg Zoo sind immer einen Besuch wert.<br />
Über alle diese Einrichtungen lassen sich immer wieder<br />
in Vereinszeitschriften (z.B. im „Zoofreund“ 146/2007 aus<br />
Hannover) kürzere oder längere Reiseberichte finden.<br />
An dieser Stelle sollen aber nun zwei kleinere Einrichtungen<br />
behandelt werden, über die kaum etwas in der<br />
deutschsprachigen Zooliteratur zu finden ist.<br />
Ferskvands Akvarium AQUA<br />
Vejlsoveij 55, 8600 Silkeborg<br />
www.ferskvandscentret.dk/aqua<br />
Am südlichen Stadtwald von Silkeborg befindet sich in<br />
Nachbarschaft mehrerer staatlicher Institutionen das<br />
Ferskvands Akvarium.<br />
Zeitschrift rund um den Tiergarten <strong>Heidelberg</strong><br />
Das AQUA ist ein moderner Bau bei dem die Aquarien<br />
im Freien liegen und der Besucher vom Haus aus durch<br />
Glasscheiben in diese hineinblickt.<br />
Das AQUA zeigt unbekannte Einblicke in die Fluß- und Seenlandschaft.<br />
Demzufolge haben die Süßwasserfische die eigentliche<br />
Priorität und üben damit eine ungeahnte Faszination aus.<br />
Während im Untergeschoß alles rund um den Aal erläutert<br />
und gezeigt wird, sind im Erdgeschoß auch Terrarien<br />
20 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong>
und den Verein der <strong>Tiergartenfreunde</strong> <strong>Heidelberg</strong> e.V.<br />
mit Kreuzottern, Ringelnattern, Blindschleichen und Fröschen<br />
zu beobachten. Weitere naturwissenschaftliche<br />
Ausstellungen werden im ersten und zweiten Stock gezeigt.<br />
In den Freianlagen sind Fischotter, Biber, Waschbären<br />
und Iltis zu entdecken.<br />
Skandinavisk Dyrepark<br />
Nodagervej, 8560 Kolind<br />
www.skandinaviskdyrepark.dk<br />
In einigen Reiseführern (z.B. Marco Polo) findet sich<br />
diese Einrichtung als kleiner Tipp zu einem Besuch zu<br />
Arhus. Wer allerdings meint, neben „Den Gamble By“ in<br />
Arhus auch den Dyrepark besuchen zu können ist<br />
schnell auf dem Holzweg. Die Einrichtung befindet sich<br />
rund 40 km nordöstlich des Stadtzentrums Arhus und der<br />
Besucher muss auch eine sehr holprige Anfahrt in Kauf<br />
nehmen – auch ein Navigationsgerät ist sinnvoll.<br />
Das Eingangsgebäude zum Dyrepark weist schon auf den Wildparkcharakter<br />
hin.<br />
Im Dyrepark werden ausschließlich Tiere des nordischen<br />
Lebensraums gezeigt und ist damit eigentlich ein „Wildpark“.<br />
Den Höhepunkt des Parkes bilden jeweils weitläufige<br />
Anlagen für Wölfe, Braunbären, Elche und Eisbären,<br />
welche auf einem Stelzenweg durchlaufen werden.<br />
Einmalige faszinierende Tiereinblicke erwarten den Besucher<br />
und Hobbyfotografen. Zum Beispiel umfasst das<br />
Eisbärengehege 2,6 Hektar und wird täglich von einer<br />
eigenen Eisanlage mit 5 Tonnen Eis bestückt.<br />
Eisbärengehege mit „Besuchersteg“<br />
Entsprechende dokumentierte Fütterungen runden das<br />
Gesamtbild ab. Das Mammut Aktivitets Center zeigt ein<br />
Mammut-Skelett und ermöglicht den Vergleich heute<br />
lebender Tierarten mit Sommer- und Winterfell wie z.B.<br />
auch beim Polarfuchs, Wolf, Bär oder Moschusochse.<br />
Keinesfalls für einen deutschen Wildpark typisch, ist<br />
auch die Haltung von Kreuzottern und Rentieren. Ansonsten<br />
ist natürlich auch Reh-, Dam-, Schwarz-, Rot-<br />
und Sikawild zu sehen. (lt)<br />
Zoo aktuell 62 / <strong>2009</strong> 75 Jahre Tiergarten <strong>Heidelberg</strong> 21