31.12.2012 Aufrufe

Glück im Spiel?! - Sucht-Hamburg

Glück im Spiel?! - Sucht-Hamburg

Glück im Spiel?! - Sucht-Hamburg

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WS 4:<br />

„<strong>Glück</strong> <strong>im</strong> <strong>Spiel</strong>?!“<br />

Kooperation mit<br />

<strong>Glück</strong>sspielanbietern –<br />

zwischen Schulterschluss<br />

und Grenzziehung<br />

Marita Junker, Beratungsund<br />

Behandlungsstelle<br />

Die Boje Barmbek,<br />

<strong>Hamburg</strong>


Zielsetzung der Anbieter Zielsetzung des Hilfesystems<br />

Jetzt endlich ein<br />

Hauptgewinn!<br />

Staatliche<br />

Regulierung<br />

(<strong>Glück</strong>sspielst<br />

aatsvertrag,<br />

Jugendschutz<br />

gesetz u.a.)<br />

…..zweiter Preis Beratung, dritter<br />

Preis Therapie?<br />

Möglichst viele Menschen Gefährdete Menschen schützen, d.h.<br />

erreichen und an sich binden<br />

Entwicklung und<br />

Umsetzung von<br />

Sozialkonzepten<br />

der Anbieter …in<br />

Zusammenarbeit<br />

mit dem<br />

Hilfesystem?<br />

Bindung an <strong>Spiel</strong> verhindern


Welche <strong>Glück</strong>sspiele gibt es?<br />

1. Lotto, Toto, Keno,<br />

2. Lotterien, Rubbellose (Sofortlotterien)<br />

3. <strong>Glück</strong>sspiele in <strong>Spiel</strong>banken / Casinos: Großes <strong>Spiel</strong> (Roulette) und Kleines <strong>Spiel</strong><br />

(Automaten)<br />

4. <strong>Glück</strong>sspielautomaten in <strong>Spiel</strong>hallen und Gastronomie<br />

5. <strong>Glück</strong>sspiele <strong>im</strong> Internet<br />

6. Sportwetten (Pferdewette, Fußballtoto, Oddset)<br />

8. Spekulationsgeschäfte (Börse), Auktionen<br />

9. illegales <strong>Glück</strong>sspiel


Die dhs schätzt, dass 56 % des Umsatzes <strong>im</strong> <strong>Glück</strong>sspielbereich durch <strong>Sucht</strong>kranke erzielt wird.


Prävalenz nach Art des <strong>Spiel</strong>s<br />

(Angaben ungefähr, aus mehreren Untersuchungen zusammen gezogen 2006)<br />

12-Monatsprävalenz in der<br />

Bevölkerung<br />

Geldspielautomaten<br />

Casino<br />

Lotto<br />

Verteilung Anteil<br />

<strong>Glück</strong>sspielsüchtiger<br />

Geldspielautomaten<br />

Casino<br />

Lotto<br />

Quellen TU Dresden und Forschungsstelle Hohenhe<strong>im</strong>


VERBAND DER DEUTSCHEN AUTOMATENINDUSTRIE E.V.<br />

Paul Gauselmann (Vorsitzender des VDAI), Auszug aus einer Pressemitteilung<br />

WER IM GLASHAUS SITZT, SOLLTE NICHT MIT STEINEN WERFEN!<br />

…(12) Wenn die Zahl der pathologischen <strong>Spiel</strong>er, die gewerblichen GGSG<br />

zuzurechnen sind, zu den Kassen gewerblicher GGSG ins Verhältnis gesetzt werden,<br />

ergibt sich bei ca. 103.000 Euro ein Problemspieler. Bei den <strong>Spiel</strong>banken ergibt sich<br />

jedoch schon bei ca. 29.000 Euro Bruttospielertrag ein Problemspieler. Die<br />

Problematik ist bei den <strong>Spiel</strong>banken unter dieser Sichtweise ca. 3,6 mal größer.<br />

Aber muss man den <strong>im</strong>mer den Menschen in den Mittelpunkt stellen?


Sozialkonzepte der <strong>Spiel</strong>anbieter<br />

Beispiel 1: Lotto <strong>Hamburg</strong><br />

Beispiel 2: <strong>Spiel</strong>banken Niedersachsen<br />

Beispiel 3: Bundesverband Automatenunternehmer e.V.<br />

Beispiel 4: Schmidt-Gruppe ISS<br />

….oder ernstgemeinte Prävention?


ODDSET, LOTTO, TOTO, KENO, SPIEL 77, SUPER 6, <strong>Glück</strong>sSpirale, BINGO, plus 5.<br />

<strong>Spiel</strong>erschutzkonzept


Auszug:<br />

<strong>Glück</strong>sspiele und Sportwetten sind Teil unserer gesellschaftlichen Kultur. ….Was für die eine „genau<br />

passt“, kann für den anderen wie „Gift“ wirken. Die Kehrseite vom <strong>Spiel</strong>spaß ist die <strong>Spiel</strong>sucht mit<br />

allen ihren psychischen, sozialen und finanziellen Fallstricken…<br />

Anbieten von Hilfemaßnahmen<br />

BZgA-Helpline<br />

Telefon: 0800 / 1 37 27 00<br />

<strong>Hamburg</strong>er Helpline <strong>Glück</strong>sspielsucht<br />

Telefon: 040 / 23 93 44 44<br />

Verlinkung<br />

Online-Beratungsstelle<br />

Inhalte des Sozialkonzepts: zur aktiven<br />

<strong>Glück</strong>sspielsuchtprävention<br />

• Telefonische und Online-Beratung für Hilfesuchende<br />

und Angehörige<br />

•Ausrichtung der Qualitätssicherung auf<br />

<strong>Glück</strong>sspielsuchtprävention, des <strong>Spiel</strong>er- und<br />

Jugendschutzes<br />

•Informationen <strong>Glück</strong>sspielsucht / Broschüren, Flyer


Bausteine des Sozialkonzepts<br />

a. Benennung <strong>Spiel</strong>erschutzbeauftragte.<br />

b. Information/Schulung/Evaluation/Feedback.<br />

c. Entwicklung und Implementierung eines Melde-/Interventionssystems.<br />

d. Dokumentation der durchgeführten Maßnahmen und jährlicher Bericht…<br />

e. Informationsmaterial zum verantwortungsvollen sowie problematischen <strong>Spiel</strong>verhalten. …<br />

f. Bereitstellung von Kontaktadressen für Hilfe-und Beratungsstellen<br />

g. Wissenschaftliche Beratung sowie Zusammenarbeit mit Prof. Dr. G. Meyer…<br />

h. Aufbau, Austausch und Pflege des Kontakts zu Beratungsstellen…<br />

Umsetzung <strong>im</strong> Internet:


Verankerung <strong>im</strong> Personal:<br />

<strong>Spiel</strong>erschutzbeauftragte und –verantwortliche in allen 10 Standorten<br />

Aufarbeitung von Meldungen, Gastgespräche, Dokumentation <strong>im</strong> Rahmen des Meldesystems,<br />

Ablauforganisation vor Ort<br />

Auswahl der <strong>Spiel</strong>erschutzbeauftragten vor Ort in Abst<strong>im</strong>mung mit <strong>Spiel</strong>bankleiter und<br />

Betriebsräten<br />

Wichtig: Freiwilligkeit zur Übernahme der Funktion!<br />

Rund 30 Mitarbeiter/-innen bilden das Team „Sozialkonzept“<br />

Meldezettel Früherkennung: Kriterien<br />

1.Notfall: Mord-/ Selbstmorddrohung (sofortige Intervention)<br />

2.Hinweise Dritter…<br />

3.Gast macht negative Aussagen über seine finanzielle Situation…<br />

5.Gast sagt, er/sie habe die Kontrolle über sein/ihr <strong>Spiel</strong>verhalten verloren….<br />

7.Gast bittet um Geld bei anderen Gästen<br />

8.Gast spielt wiederholt, bis er offensichtlich kein Geld mehr hat…<br />

9.Gast verlässt das Casino bei <strong>Spiel</strong>schluss oder Totalverlust nur auf Druck…<br />

11.Gast zeigt heftige emotionale Ausbrüche (aggressives …Verhalten...)…<br />

13.Auffällige Veränderung in der Nutzung der EC-Karte ….<br />

18.andere Beobachtung:


Konzept für modernen <strong>Spiel</strong>erschutz der Anbieter von <strong>Spiel</strong>automaten<br />

Bundesverband der Automatenunternehmer<br />

Verfasser RA Harro Bunke<br />

Hinweise auf besonderes Engagement:<br />

Jugendschutz: „Mitarbeiter in <strong>Spiel</strong>stätten und Gaststätten nehmen ihre<br />

Aufsichtspflichten sehr ernst und in vollem Umfang wahr, d.h. wenn es<br />

offensichtlich zweifelhaft ist, ob ein (spielender) Gast 18 Jahre alt ist, wird er<br />

gebeten, sich zu legit<strong>im</strong>ieren.“<br />

Schulung: „Zahlreiche <strong>Spiel</strong>stättenbetreiber unterweisen ihr Personal sehr<br />

intensiv mit dem Ziel, problematische <strong>Spiel</strong>er frühzeitig zu erkennen und<br />

einem unkontrollierten <strong>Spiel</strong> entgegenzuwirken.“<br />

Quelle: Präsentation Tagungsdokumentation Fairspielt! – Denn <strong>Sucht</strong> ist ein <strong>Spiel</strong>verderber


Und was steht sonst noch <strong>im</strong> Sozialkonzept?<br />

•Übersicht <strong>Spiel</strong>er- und Jugendschutz<br />

•Aufstellung / Baunutzungsverordnung<br />

•Vergnügungssteuer<br />

•<strong>Spiel</strong>erschutz in Geldgewinnspielgeräten: Taktung usw.<br />

•Warnhinweise Jugendschutz<br />

•Telefonische Hotline BzgA<br />

•Automaten-Selbstkontrolle (Alterskennzeichnung)<br />

•Verzicht auf Jackpot-Auslobungen und Alkoholverbot<br />

•Aufstellung in Zweiergruppen<br />

•Informationsflyer wird ausgelegt<br />

Quelle: Präsentation Tagungsdokumentation Fairspielt! – Denn <strong>Sucht</strong> ist ein <strong>Spiel</strong>verderber


I. Gewährleistung und Stärkung eines aktiven Jugendschutzes sowie der<br />

ordnungsrechtlichen Kontrolle des Jugendschutz<br />

II. Etablierung eines nachhaltigen <strong>Spiel</strong>erschutzes in jedem Unternehmen, welcher die<br />

aktive Vermittlung von Gästen mit problematischem <strong>Spiel</strong>verhalten an<br />

Hilfeeinrichtungen zum Ziel hat.<br />

III. Förderung und Aufbau einer nachhaltigen organisationsübergreifenden<br />

Präventionsmaßnahme „<strong>Spiel</strong>erschutz“.<br />

IV. Orientierung an den Grundsätzen des „Responsible Gaming“*)<br />

V. Einsatz für ethisch-moralisches Handeln und Einhaltung dieser Handlungsstandards.<br />

*)Responsible Gaming: u.a. elektronisches Zutrittssystem


Voraussetzungen für <strong>Spiel</strong>erschutz in der SchmidtGruppe<br />

Wissen über Pathologisches <strong>Spiel</strong>en etablieren<br />

„Präventionsbeauftragte“ für die Vermittlung ausbilden<br />

Standards zur Vermittlung <strong>im</strong> Unternehmen schaffen<br />

Kontakte zu Hilfeeinrichtungen aufbauen<br />

Evaluation der Maßnahme<br />

Hazelnut Consulting<br />

Dazu braucht es neue Sichtweisen und Haltungen. Dazu gehört auch, die<br />

Verantwortung als Unternehmen zu begreifen und einen aktiven Umgang<br />

damit entwickeln.


….KURZE PAUSE?<br />

Und dann GEMEINSAM weiter.........<br />

Macht (welche) Kooperation Sinn?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!