“ja, was soll denn das?“, werden Sie sich - TCBW Wiesbaden
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ALBATROSSE<br />
auf Bailey & Co.<br />
…<strong><strong>“</strong>ja</strong>, <strong>was</strong> <strong>soll</strong> <strong>denn</strong> <strong>das</strong>?<strong>“</strong>, <strong>werden</strong> <strong>Sie</strong> <strong>sich</strong> vielleicht fragen.<br />
Sollten die allseits bekannten Start- und Landeprobleme dieser schwergewichtigen<br />
Vögel etwa auf den regelmäßigen Genuss von irischem<br />
Cremelikör zurückzuführen sein?<br />
von Therese Welz<br />
Nein, <strong>sich</strong>er nicht. Bailey, <strong>das</strong> ist der Name eines der Schulpferde,<br />
die mit starkem Rücken und Engelsgeduld unseren ALBATROS-<br />
Kindern den Zugang in eine Welt eröffnen, die wohl den meisten<br />
von ihnen ohne fremde Hilfe verborgen bleiben würde – die Welt<br />
auf dem Rücken eines Pferdes.<br />
Jeder Reiter weiß intuitiv, wovon hierbei die Rede ist. Das besondere<br />
Zusammenspiel zwischen dem Menschen und einem Tier, <strong>das</strong><br />
schon vor Tausenden von Jahren zu einem seiner engsten Begleiter<br />
wurde. Ein Pferd hält vieles für den Menschen bereit. Doch meistens<br />
handelt es <strong>sich</strong> dabei um Dinge, die <strong>sich</strong> der Wahrnehmung<br />
entziehen, wenn man rundherum gesund ist. Zwar wirkt auch hier<br />
der positive Effekt, <strong>denn</strong> nach einem Ausritt oder der Pflege des<br />
Pferdes fühlt man <strong>sich</strong> wohl und ausgeglichen. Besonders deutlich<br />
wird diese wohltuende Wirkung aber meist erst, wenn die Person,<br />
die – in welcher Weise auch immer – mit dem Pferd umgeht,<br />
gesundheitliche Einschränkungen an Leib oder Seele hinnehmen<br />
muss.<br />
Ross und Reiter bilden eine Einheit. Und wie immer, wenn <strong>sich</strong> zwei<br />
zusammentun, kann der eine von den Stärken des anderen profitieren.<br />
Hier sind es Pferdestärken – im wahrsten Sinne des Wortes –<br />
Auch Platz für zwei auf Nepomuks Rücken<br />
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die unseren Kindern Kräfte verleihen, die auf Dauer, also auch über<br />
die Reitstunde hinaus, wirken können. Bei jedem Schritt des Tieres<br />
übertragen <strong>sich</strong> Bewegungsimpulse auf <strong>das</strong> Kind, und es kann gar<br />
nicht anders, als mit Eigenbewegung darauf zu reagieren. Was solche<br />
reaktiven Bewegungsantworten für einen Menschen bedeuten,<br />
der in seinen Körperfunktionen so stark beeinträchtigt ist, <strong>das</strong>s die<br />
eigene Kraft nicht oder nur sehr unzureichend für diese Form der<br />
Lebensäußerung zur Verfügung steht, kann man <strong>sich</strong> wohl vorstellen.<br />
Es ist wie <strong>das</strong> Laufen ohne Beine – <strong>das</strong> Pferd läuft für <strong>das</strong> beeinträchtigte<br />
Kind. Was an diesem Beispiel deutlich wird, lässt <strong>sich</strong><br />
auch auf alle anderen Eigenschaften dieser wunderbaren Tiere<br />
übertragen. Das Pferd erreicht alle Sinnessysteme seines kleinen<br />
Reiters. Schon beim ersten Kontakt ist eine deutliche Verbesserung<br />
des körperlichen und seelischen Wohlbefindens spürbar – unabhängig<br />
von der Schwere einer Behinderung. Einzelne Kinder benötigen<br />
deutlich weniger krampflösende Medikamente. Manchmal kann sogar<br />
ganz darauf verzichtet <strong>werden</strong>. Kurzum, die Lebensqualität dieser<br />
Kinder und ihrer Familien steigt.<br />
Ja wenn <strong>das</strong> kein Erfolg ist!<br />
Auch schon die ganz Kleinen trauen sic Vertrauen macht mutig!