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ingenieurabteilung unter neuer leitung

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Gruppe von jungen Strahlenschutz Fachleuten besucht ukrainischen Unglücksreaktor<br />

Exkursion nach Tschernobyl<br />

Im Rahmen einer Privatinitiative, begab<br />

sich am 1. November eine zehnköpfige<br />

Teilnehmergruppe auf den Weg nach<br />

Tschernobyl, um sich über den aktuellen<br />

Stand der stillgelegten Kernkraftwerke<br />

und der Umgebung zu informieren.<br />

Die Initiative für die Exkursion ging von<br />

der Dipl.Ing. Natalia Ladyzheva aus, die<br />

in Russland geboren, 1998 ein Praktikum<br />

in einem der damals noch in Betrieb<br />

befindlichen Reaktoren machte<br />

und nach ihrem Aufbaustudium an der<br />

Fachhochschule Gießen bei der Studsvik<br />

GmbH in Pforzheim arbeitete.<br />

Nachdem die Gruppe von München aus<br />

mit dem Flugzeug in Kiew landete, ging<br />

es mit dem Bus in das 200 Kilometer<br />

entfernte Slavutich und am nächsten<br />

Morgen mit dem zug in die 30-Kilometer-Sperrzone.<br />

Nach der üblichen Ausweiskontrolle<br />

und Dosimeter Ausgabe wurden wir<br />

von unseren Führern ins Informationszentrum<br />

zum Block 4 (Unglücksreaktor)<br />

gebracht. Hier war die Gruppe schon<br />

sehr positiv überrascht, dass man sich<br />

ohne Restriktionen vollkommen frei bewegen<br />

und auch bis auf die Sperranlagen<br />

alles fotografieren durfte. Natürlich<br />

hatten einige Teilnehmer auch eigene<br />

Dosisleistungsmessgeräte mit, die wir<br />

auch uneingeschränkt nutzen durften.<br />

Die von uns ermittelten Werte reichten<br />

bis zu 12 Mikrosievert/Std.<br />

Im Informationszentrum bekamen wir<br />

einen ausführlichen Bericht über den<br />

Unglücksreaktor und dem Sarkophag,<br />

der im Oktober 86 fertig gestellt und<br />

für 30 Jahre konzipiert wurde. Auf<br />

Grund des schlechten zustandes wurde<br />

auch ausführlich auf die Bebauung einer<br />

zweiten riesigen Einschlusshülle<br />

über den Sarkophag eingegangen. Das<br />

„New Safe Containment“ ist eine 105m<br />

hohe und 150m lange Halle mit einer<br />

freien Spannweite von 257m. Sie wird<br />

STUDSVIK INFO NR. 62 | DEZEMBER 2007<br />

östlich des zerstörten Reaktors aufgestellt.<br />

Die fertige Konstruktion wird<br />

dann über den bestehenden, 1986<br />

in aller Eile erstellten und sanierten<br />

Schutzbau geschoben und soll für<br />

eine Lebensdauer von 100 Jahren den<br />

Reaktor samt Sarkophag von der Umwelt<br />

isolieren. zur zeit finden Abstützmaßnahmen<br />

statt, um ein Einstürzen<br />

vor der Fertigstellung der neuen Umbauung<br />

zu verhindern. Im September<br />

2007 hat das staatliche ukrainische<br />

Unternehmen „Chernobyl Nuclear Power<br />

Plant“ (ChNPP) die Aufträge für die<br />

Langzeitsanierung erteilt. Die Arbeiten<br />

sollen Ende des Jahres beginnen und<br />

53 Monate dauern. Davon sind 18 Monate<br />

für die ingenieurtechnische Auslegung<br />

und Bewilligung vorgesehen. Eine<br />

Belüftung und weitere Einrichtungen<br />

werden dafür sorgen, dass keine radioaktiven<br />

Stoffe in die Umgebung austreten.<br />

Etwa zur Jahrhundertmitte will<br />

man im Schutz der Sicherheitshülle den

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