Kalksandstein. Planung, Konstruktion, Ausführung
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12. ABDICHTUNG VON KS-MAUERWERK.<br />
dächer, dichte Anflanschkonstruktionen für<br />
den Abdichtungsrand oder die Führung der<br />
Kellerwandabdichtung bis hinter die<br />
Schwellenkonstruktion.<br />
Bei verputzten Sockeln machten die<br />
Abdichtungsregeln bisher im Hinblick auf<br />
den bis 30 cm über Oberkante Gelände<br />
reichenden Spritzwasserschutz keine praktikablen<br />
Angaben zur <strong>Ausführung</strong> der Wandabdichtung.<br />
Die im erdberührten Bereich<br />
üblichen Bitumenaufstriche waren in dieser<br />
Zone weder technisch noch optisch<br />
praktikabel. Nach der aktuellen Normfassung<br />
kann z.B. bei Putzsockeln die Abdichtung<br />
etwa in Höhe Oberkante Gelände<br />
enden, wenn im weiter aufgehenden<br />
Bereich „ausreichend Wasser abweisende“<br />
Bauteile verwendet werden. Damit<br />
kann im Sockelbereich mit Wasser abweisenden<br />
Putzen, Schlämmen oder Beschichtungen<br />
gearbeitet werden.<br />
Um Schäden im Sockelsichtmauerwerk<br />
von Verblendmauerwerk zu vermeiden,<br />
müssen Steinmaterial und Mörtelfugen in<br />
der Sockelzone nicht saugfähig ausgeführt<br />
werden – gleichgültig, ob die Querschnittsabdichtung<br />
nun 30 cm hoch oder auf<br />
Geländeniveau liegt. Bei KS-Mauerwerk<br />
empfiehlt sich daher auch bei zweischaligem<br />
Verblendmauerwerk ein verputzter<br />
oder mit flexiblen Dichtungsschlämmen<br />
beschichteter Sockel (Bild 12/3).<br />
Durchdringungen und Bewegungsfugen<br />
bei der Abdichtung mit KMB.<br />
Bei den üblicherweise bei Bodenfeuchtigkeit<br />
ausgeführten Abdichtungen aus<br />
kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen<br />
kann die KMB hohlkehlenartig<br />
an die Durchdringung herangearbeitet<br />
werden.<br />
Die Abdichtung von Bewegungsfugen<br />
(z.B. Haustrennfugen) erfolgt mit bitumenverträglichen<br />
Streifen aus Kunststoff-Dichtungsbahnen,<br />
die eine Vlies- oder Gewebekaschierung<br />
zum Einbetten in die kunststoffmodifizierte<br />
Bitumendickbeschichtung<br />
besitzen. Die Abdichtung der Überlappungen<br />
dieser Bahnenstreifen muss entsprechend<br />
der jeweiligen Fügetechnik des verwendeten<br />
Kunststoff-Dichtungsmaterials<br />
ausgeführt werden.<br />
12.2.4 Abdichtungen gegen aufstauendes<br />
Sickerwasser.<br />
Wannenförmig die Bodenplatte und die<br />
erdberührten Wandflächen umschließende<br />
einlagige Bahnenabdichtungen und kunststoffmodifizierteBitumendickbeschichtungen<br />
sind bei sorgfältiger <strong>Ausführung</strong> auch<br />
bei Druckwasserbeanspruchung dicht. Sie<br />
sind auch in der Lage, durch ihre Rissüberbrückungseigenschaft<br />
von 5 mm (Bahnen)<br />
bzw. 2 mm (KMB) die bei mangelfrei<br />
konstruierten Bauwerken noch zu erwartenden<br />
Rissbildungen des Untergrundes<br />
aufzunehmen. Trotzdem sahen bis 2000<br />
die Regelwerke bei Druckwasserbeanspruchungen<br />
ausschließlich mehrlagige Bahnenabdichtungen<br />
vor, da diese ein geringeres<br />
Fehlstellenrisiko und eine größere<br />
Widerstandsfähigkeit aufweisen.<br />
Angesichts des Sachverhaltes, dass es<br />
bei der Errichtung von Gebäuden in gering<br />
wasserdurchlässigen Böden oberhalb des<br />
Grundwasserspiegels häufig nicht mehr<br />
zulässig ist, das durch Dränmaßnahmen<br />
anfallende Wasser in eine öffentliche Vorflut<br />
zu leiten, und da mit KMB im Druckwasserbereich<br />
schon länger Erfahrungen<br />
vorliegen, sieht DIN 18195-6 seit 2000 für<br />
den Druckwasserlastfall „aufstauendes Sickerwasser“<br />
vereinfachte wannenförmige<br />
Abdichtungen vor. Deren Anwendung ist auf<br />
Sohltiefen von maximal 3 m unter Gelände<br />
und einem Mindestabstand des Bemessungswasserstandes<br />
von 30 cm unter der<br />
Gebäudesohle beschränkt.<br />
300<br />
(min 150)<br />
wenig<br />
wasserdurchlässiger<br />
Boden<br />
max 3000<br />
KMB, 4 mm,<br />
2-lagig,<br />
mit Einlage<br />
min 300<br />
HHW<br />
Garage<br />
unbeheizt<br />
Bild 12/11: Abdichtung gegen stauendes<br />
Sickerwasser mit KMB.<br />
Abdichtungen mit KMB.<br />
Sollen KMB als Druckwasser haltende Abdichtung<br />
bei Stauwasser angewendet werden,<br />
so sind folgende zusätzliche Anforderungen<br />
zu erfüllen:<br />
● Der Auftrag muss zweilagig sein. Die<br />
zweite Lage darf erst aufgebracht werden,<br />
wenn die erste so weit durchgetrocknet ist,<br />
dass sie durch den zweiten Arbeitsgang<br />
nicht mehr beschädigt wird.<br />
● In die KMB ist eine Verstärkungseinlage<br />
einzuarbeiten.<br />
● Die Mindesttrockenschichtdicke muss<br />
4 mm betragen.<br />
● Nass-Schichtdickenkontrollen (Anzahl,<br />
Lage, Ergebnis) sowie die Durchtrocknungsprüfung<br />
sind zu dokumentieren.<br />
● Als Schutzschichten sollen vorzugsweise<br />
Perimeterdämmplatten oder Dränplatten<br />
mit abdichtungsseitiger Gleitfolie verwendet<br />
werden.<br />
Ergänzend ist folgendes zu beachten:<br />
Bei Druckwasserbelastungen muss deut-<br />
300<br />
(min 150)<br />
wenig<br />
wasserdurchlässiger<br />
Boden<br />
max 3000<br />
min 300<br />
HHW<br />
z.B.<br />
Wohnraum<br />
Bild 12/12: Abdichtung gegen stauendes<br />
Sickerwasser mit einlagiger Bahnenabdichtung.