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Kalksandstein. Planung, Konstruktion, Ausführung

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128<br />

12. ABDICHTUNG VON KS-MAUERWERK.<br />

dächer, dichte Anflanschkonstruktionen für<br />

den Abdichtungsrand oder die Führung der<br />

Kellerwandabdichtung bis hinter die<br />

Schwellenkonstruktion.<br />

Bei verputzten Sockeln machten die<br />

Abdichtungsregeln bisher im Hinblick auf<br />

den bis 30 cm über Oberkante Gelände<br />

reichenden Spritzwasserschutz keine praktikablen<br />

Angaben zur <strong>Ausführung</strong> der Wandabdichtung.<br />

Die im erdberührten Bereich<br />

üblichen Bitumenaufstriche waren in dieser<br />

Zone weder technisch noch optisch<br />

praktikabel. Nach der aktuellen Normfassung<br />

kann z.B. bei Putzsockeln die Abdichtung<br />

etwa in Höhe Oberkante Gelände<br />

enden, wenn im weiter aufgehenden<br />

Bereich „ausreichend Wasser abweisende“<br />

Bauteile verwendet werden. Damit<br />

kann im Sockelbereich mit Wasser abweisenden<br />

Putzen, Schlämmen oder Beschichtungen<br />

gearbeitet werden.<br />

Um Schäden im Sockelsichtmauerwerk<br />

von Verblendmauerwerk zu vermeiden,<br />

müssen Steinmaterial und Mörtelfugen in<br />

der Sockelzone nicht saugfähig ausgeführt<br />

werden – gleichgültig, ob die Querschnittsabdichtung<br />

nun 30 cm hoch oder auf<br />

Geländeniveau liegt. Bei KS-Mauerwerk<br />

empfiehlt sich daher auch bei zweischaligem<br />

Verblendmauerwerk ein verputzter<br />

oder mit flexiblen Dichtungsschlämmen<br />

beschichteter Sockel (Bild 12/3).<br />

Durchdringungen und Bewegungsfugen<br />

bei der Abdichtung mit KMB.<br />

Bei den üblicherweise bei Bodenfeuchtigkeit<br />

ausgeführten Abdichtungen aus<br />

kunststoffmodifizierten Bitumendickbeschichtungen<br />

kann die KMB hohlkehlenartig<br />

an die Durchdringung herangearbeitet<br />

werden.<br />

Die Abdichtung von Bewegungsfugen<br />

(z.B. Haustrennfugen) erfolgt mit bitumenverträglichen<br />

Streifen aus Kunststoff-Dichtungsbahnen,<br />

die eine Vlies- oder Gewebekaschierung<br />

zum Einbetten in die kunststoffmodifizierte<br />

Bitumendickbeschichtung<br />

besitzen. Die Abdichtung der Überlappungen<br />

dieser Bahnenstreifen muss entsprechend<br />

der jeweiligen Fügetechnik des verwendeten<br />

Kunststoff-Dichtungsmaterials<br />

ausgeführt werden.<br />

12.2.4 Abdichtungen gegen aufstauendes<br />

Sickerwasser.<br />

Wannenförmig die Bodenplatte und die<br />

erdberührten Wandflächen umschließende<br />

einlagige Bahnenabdichtungen und kunststoffmodifizierteBitumendickbeschichtungen<br />

sind bei sorgfältiger <strong>Ausführung</strong> auch<br />

bei Druckwasserbeanspruchung dicht. Sie<br />

sind auch in der Lage, durch ihre Rissüberbrückungseigenschaft<br />

von 5 mm (Bahnen)<br />

bzw. 2 mm (KMB) die bei mangelfrei<br />

konstruierten Bauwerken noch zu erwartenden<br />

Rissbildungen des Untergrundes<br />

aufzunehmen. Trotzdem sahen bis 2000<br />

die Regelwerke bei Druckwasserbeanspruchungen<br />

ausschließlich mehrlagige Bahnenabdichtungen<br />

vor, da diese ein geringeres<br />

Fehlstellenrisiko und eine größere<br />

Widerstandsfähigkeit aufweisen.<br />

Angesichts des Sachverhaltes, dass es<br />

bei der Errichtung von Gebäuden in gering<br />

wasserdurchlässigen Böden oberhalb des<br />

Grundwasserspiegels häufig nicht mehr<br />

zulässig ist, das durch Dränmaßnahmen<br />

anfallende Wasser in eine öffentliche Vorflut<br />

zu leiten, und da mit KMB im Druckwasserbereich<br />

schon länger Erfahrungen<br />

vorliegen, sieht DIN 18195-6 seit 2000 für<br />

den Druckwasserlastfall „aufstauendes Sickerwasser“<br />

vereinfachte wannenförmige<br />

Abdichtungen vor. Deren Anwendung ist auf<br />

Sohltiefen von maximal 3 m unter Gelände<br />

und einem Mindestabstand des Bemessungswasserstandes<br />

von 30 cm unter der<br />

Gebäudesohle beschränkt.<br />

300<br />

(min 150)<br />

wenig<br />

wasserdurchlässiger<br />

Boden<br />

max 3000<br />

KMB, 4 mm,<br />

2-lagig,<br />

mit Einlage<br />

min 300<br />

HHW<br />

Garage<br />

unbeheizt<br />

Bild 12/11: Abdichtung gegen stauendes<br />

Sickerwasser mit KMB.<br />

Abdichtungen mit KMB.<br />

Sollen KMB als Druckwasser haltende Abdichtung<br />

bei Stauwasser angewendet werden,<br />

so sind folgende zusätzliche Anforderungen<br />

zu erfüllen:<br />

● Der Auftrag muss zweilagig sein. Die<br />

zweite Lage darf erst aufgebracht werden,<br />

wenn die erste so weit durchgetrocknet ist,<br />

dass sie durch den zweiten Arbeitsgang<br />

nicht mehr beschädigt wird.<br />

● In die KMB ist eine Verstärkungseinlage<br />

einzuarbeiten.<br />

● Die Mindesttrockenschichtdicke muss<br />

4 mm betragen.<br />

● Nass-Schichtdickenkontrollen (Anzahl,<br />

Lage, Ergebnis) sowie die Durchtrocknungsprüfung<br />

sind zu dokumentieren.<br />

● Als Schutzschichten sollen vorzugsweise<br />

Perimeterdämmplatten oder Dränplatten<br />

mit abdichtungsseitiger Gleitfolie verwendet<br />

werden.<br />

Ergänzend ist folgendes zu beachten:<br />

Bei Druckwasserbelastungen muss deut-<br />

300<br />

(min 150)<br />

wenig<br />

wasserdurchlässiger<br />

Boden<br />

max 3000<br />

min 300<br />

HHW<br />

z.B.<br />

Wohnraum<br />

Bild 12/12: Abdichtung gegen stauendes<br />

Sickerwasser mit einlagiger Bahnenabdichtung.

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