Download - Schweizer Tierschutz STS
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<strong>STS</strong>‐ZIRKUSBERICHT 2012<br />
www.zirkus-stey.ch<br />
Der Circus Stey tourt in der Nord- und Nordostschweiz. Die Besichtigung durch den<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Tierschutz</strong> <strong>STS</strong> fand in Feuerthalen (SH) statt. Der Zirkus hat sein Lager am<br />
Ortsrand auf Wiese aufgeschlagen.<br />
Stey bietet keinen eindeutig publikumszugänglichen Zirkuszoo an. Die Tiere werden in<br />
kleinen Ausläufen und Lastwagen bzw. das einzelne Pferd in einer Box hinter dem Zelt<br />
gehalten. Den mitreisenden Ziegen, Enten und Kaninchen werden ausreichend grosse<br />
Ausläufe angeboten. Die Gehege sind teilweise eingestreut und verfügen über volle<br />
Tränken und Wasserstellen (Enten); die Ziegen werden in der Gruppe gehalten. Zu<br />
bemängeln ist die Einzelhaltung des Pferdes in einer Box ohne Auslauf. Die Tiere machen<br />
einen gesunden Eindruck; die – offenbar schon ältere – iberische Stute ist etwas rippig.<br />
Im Gegensatz zum vergangenen Jahr wurden die Mindestvorschriften der<br />
<strong>Tierschutz</strong>verordnung – mit Ausnahme der Pferdehaltung - an diesem Standort offenbar<br />
eingehalten. Zirkusse müssen den Mindestanforderungen der TSchV nicht voll<br />
entsprechen, wenn die räumlichen Verhältnisse es an einzelnen Standorten nicht zulassen.<br />
Ein Auslauf für das Pferd wäre wünschenswert. Die Einzelhaltung eines Pferdes ohne Sicht-<br />
, Hör- und Geruchskontakt zu einem anderen Pferdeartigen ist gemäss Art. 59, 3 TSchV<br />
verboten. Allerdings gilt für die am 1. September 2008 bereits bestehenden Haltungen<br />
eine 5-jährige Übergangsfrist. Zudem kann eine kantonale Behörde in begründeten Fällen<br />
eine befristete Ausnahmebewilligung für ein einzeln gehaltenes, altes Pferd erteilen. Das<br />
Kantonsveterinäramt hat den Circus Stey offenbar bereits damit beauftragt, das einzeln<br />
gehaltene Pferd mit einem Pony zu vergesellschaften. Dieses wird voraussichtlich im Laufe<br />
der Tournee 2012 neben dem Pferd eingestellt.<br />
Der Circus Stey hat dieses Jahr drei Tiernummern im Programm: Pablo de la Vega reitet<br />
die Hohe Schule auf seiner weissen Ibererstute. Ein Trüppchen Ziegen zeigt eine<br />
Dressurnummer mit Balance-Akten und Slalomlaufen. Ausserdem werden Laufenten in<br />
einer Art „Freiheitsdressur“ vorgeführt und anschliessend Kaninchen in einer Magier-<br />
Nummer gezeigt. Im Gegensatz zum Vorjahr war die Ziegen-Nummer dieses Mal aus<br />
<strong>Tierschutz</strong>sicht unproblematisch. Eher fragwürdig dagegen war der Umgang mit den<br />
Kaninchen.<br />
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<strong>STS</strong>‐ZIRKUSBERICHT 2012<br />
Haltung der Tiere im Zirkus-Zoo<br />
Gehege 1: Ziegen<br />
Tiere<br />
4 Zwergziegen und 1 grössere<br />
Ziege, alle behornt<br />
Stall / Auslauf<br />
Als Rückzug und Schattenspender<br />
für die Ziegen dient ein<br />
kleiner, eingestreuter Transporter,<br />
der offen steht und über<br />
eine niedrige Rampe erreichbar<br />
ist. An den Transporter schliesst<br />
ein ausreichender Auslauf von<br />
ca. 30 m 2 Fläche an. Der Auslauf<br />
ist auf Gras und teilweise mit<br />
Stroh eingestreut. Einzelne Äste<br />
stehen als Beschäftigungsmaterial<br />
zur Verfügung. Klettermöglichkeiten<br />
gibt es allerdings keine. Wasser steht den Tieren zur Verfügung. Die Tiere<br />
machen einen gesunden Eindruck.<br />
Beurteilung der Haltung aus <strong>Tierschutz</strong>sicht<br />
Das Gehege ist für eine artgerechte Haltung auf Tournee ausreichend bemessen. Positiv zu<br />
erwähnen ist, dass ein Teil des Auslaufs eingestreut ist und Beschäftigungsmaterial zur<br />
Verfügung steht. Es wäre wünschenswert, dass den Ziegen regelmässig erhöhte Liegeplätze<br />
(z.B. Strohballen) und Klettermöglichkeiten angeboten werden.<br />
Gesetzliche Situation<br />
Für die Ziegenhaltung bestehen lediglich minimale Vorschriften zur Nutztierhaltung, welche<br />
auf den Zirkus kaum zu übertragen sind. Die Zirkushaltung erfüllt jedoch grundsätzlich die<br />
Anforderungen an eine artgerechte Ziegenhaltung.<br />
Zirkusse müssen gemäss Art. 95 TSchV den Mindestanforderungen nicht voll entsprechen,<br />
sofern die räumlichen Verhältnisse an einzelnen Gastspielorten dies nicht erlauben. Es wäre<br />
jedoch wünschenswert, wenn die zur Verfügung stehenden Flächen immer grosszügig und in<br />
erster Linie im Interesse der Tiere genutzt würden und man den Ziegen weitere Strukturen wie<br />
erhöhte Liegeplätze oder Klettermöglichkeiten anbieten würde.<br />
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<strong>STS</strong>‐ZIRKUSBERICHT 2012<br />
Gehege 2: Laufenten und Kaninchen<br />
Tiere<br />
9 Laufenten (männlich), mit wahrscheinlich gestutzten Schwanz- und Handschwingen. Die<br />
Kaninchen waren zum Zeitpunkt des Besuchs nicht im Auslauf (evtl. schon in den Boxen für<br />
den Auftritt). In der Manege waren insgesamt 4 Kaninchen zu sehen.<br />
Stall / Auslauf<br />
Die Laufenten werden in einem umzäunten Auslauf von ca. 15 m 2 Fläche auf Gras gehalten. Als<br />
Rückzugsort steht eine grosse, offene Transportbox zur Verfügung. Das Gehege befindet sich<br />
hinter den Wohnwagen und ist dem Publikum kaum zugänglich; die Störung durch fremde<br />
Menschen oder Hunde dürfte damit gering sein. Ein Teil des Geheges ist eingestreut,<br />
ausserdem stehen zwei kleine Wannen Wasser zum Baden zur Verfügung.<br />
Für die Kaninchen wurden drei Ausläufe à jeweils etwa 4 m 2 aufgebaut. Offenbar werden die<br />
Tiere darin einzeln (mit Kontakt am Gitter) oder zu zweit gehalten. Futter, Knabbermaterial,<br />
Wasser und Einstreu waren vorhanden, allerdings keine Rückzugsmöglichkeiten oder Schattenspender.<br />
Gemäss Auskunft des Zirkus werden den Kaninchen an heissen Tagen<br />
Schattenspender (Bambusmatten) angeboten. Die Ställe für die Tiere befinden sich im Wagen<br />
des Tierhalters und sind vom Auslauf her nicht direkt zugänglich. Grabtätigkeiten am<br />
Gitterrand haben Spuren hinterlassen, und die Löcher wurden behelfsmässig verstopft.<br />
Beurteilung der Haltung aus <strong>Tierschutz</strong>sicht<br />
Der zur Verfügung stehende Auslauf der Kaninchen überschreitet deutlich die<br />
Mindestanforderungen gemäss <strong>Tierschutz</strong>verordnung. Es fehlen allerdings permanent<br />
zugängliche Rückzugsmöglichkeiten. Sollten die Tiere einzeln in (wenn auch direkt<br />
benachbarten) Käfigen gehalten werden, wäre diese Haltung aus <strong>Tierschutz</strong>sicht nicht optimal.<br />
Auch erwachsene weibliche Kaninchen sollten in der Gruppe gehalten werden und müssen auf<br />
jeden Fall über Rückzugsmöglichkeiten verfügen.<br />
Die Haltung der Enten ist aus <strong>Tierschutz</strong>sicht in Ordnung, allerdings wäre eine grössere, tiefere<br />
Badewanne wünschenswert. Die Transportbox als einziger Rückzugsort und Schattenplatz für 9<br />
Laufenten ist etwas klein. Angesichts des sehr kurzen Auftritts in der Manege stellt sich auch<br />
die Frage, wozu diese Vögel überhaupt auf Tournee mitgeführt werden müssen. Das Gefieder<br />
der Vögel wirkte glanzlos.<br />
Gesetzliche Situation<br />
Kaninchen bis 5.5 kg Körpergewicht (drei der vier Tiere des Zirkusdürften deutlich leichter<br />
sein!) müssen in Gehegen ohne erhöhte Flächen zu zweit auf mind. 7200 cm 2 gehalten werden.<br />
Die Voraussetzung ist bei der vorliegenden Tierhaltung erfüllt. Eine Einzelhaltung von<br />
erwachsenen Kaninchen ist zwar legal aber nicht tierfreundlich.<br />
Für die Haltung von Enten bestehen keine Mindestvorschriften; den Tieren muss aber<br />
grundsätzlich eine Bademöglichkeit zur Verfügung stehen. Geflügel darf nicht coupiert werden<br />
(Amputationen am Skelett); die Federn dürfen aber gestutzt werden.<br />
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<strong>STS</strong>‐ZIRKUSBERICHT 2012<br />
Zirkusse müssen gemäss Art. 95 TSchV den Mindestanforderungen nicht voll entsprechen,<br />
sofern die räumlichen Verhältnisse an einzelnen Gastspielorten dies nicht erlauben.<br />
Pferdebox<br />
Tiere<br />
1 weisse Stute, wahrscheinlich iberischer Rasse, schon älter<br />
Box<br />
Das Pferd befindet sich in einer Box von 3x4 m Abmessung (12 m 2 ). Die Box ist eingestreut,<br />
verfügt aber nicht über einen Auslauf. Die Box ist direkt an die Längsseite des Pferde-<br />
Transporters angebaut und von einer Zeltplane überdacht.<br />
Beurteilung der Haltung aus <strong>Tierschutz</strong>sicht<br />
Die Box ist aus Sicht Minimalvorschriften <strong>Tierschutz</strong>gesetzgebung gross genug und<br />
ausreichend eingestreut. Problematisch ist allerdings das Fehlen eines Auslaufs, der<br />
mindestens 20-30 m 2 betragen müsste (je nachdem, ob direkt an Box anschliessend oder<br />
separat). Zudem wird das Tier einzeln gehalten, was für Pferde als ausgesprochene<br />
Gruppentiere nicht artgerecht und gemäss Art. 59, 3 TSchV verboten ist. Das Pferd soll aber im<br />
Lauf der Tournee mit einem Pony vergesellschaftet werden.<br />
Gesetzliche Situation<br />
Für ein Pferd bis Stockmass 175 cm muss eine Box von 10.5 m 2 zur Verfügung stehen. Zudem<br />
muss ein Auslauf von 24 m 2 direkt an die Box anschliessend, oder von 36 m 2 , wenn separat, zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Zirkusse müssen allerdings gemäss Art. 95 TSchV diesen Mindestanforderungen nicht voll<br />
entsprechen, sofern die räumlichen Verhältnisse an einzelnen Gastspielorten dies nicht<br />
zulassen.<br />
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<strong>STS</strong>‐ZIRKUSBERICHT 2012<br />
Zirkusvorführung<br />
1. Tiernummer: Hohe Schule, geritten von Pablo de la Vega<br />
• 1 Iberer-Stute<br />
Pablo de la Vega reitet in die Manege und absolviert darin mehrere 8er-Schlaufen und<br />
Runden, lässt das Pferd dabei verschiedene Lektionen der Hohen Schule vorführen. Die<br />
einzelnen Schrittfolgen werden oft nur angedeutet, die Hohe Schule scheint dem schon älteren<br />
Tier nicht zu liegen. Der Reiter setzt andauernd leicht die Sporen zum Antreiben des Pferdes<br />
ein. Allerding reitet er die Stute mit sehr leicht anstehenden Zügeln und einem feinen Kontakt<br />
zum Pferdemaul.<br />
Fazit der Vorführung<br />
Der Reiter macht häufig, wenn auch nur leicht, von den Sporen Gebrauch, die Hilfen sind<br />
deutlich sichtbar. Die ganze Nummer macht einen unharmonischen Eindruck; das Pferd scheint<br />
nicht wirklich zu „wollen“. Es stellt sich die Frage, ob auf diese Nummer nicht verzichtet werden<br />
könnte, zumal das Tier schon älter und offenbar nicht mehr sehr motiviert ist.<br />
2. Tiernummer: Balancierende Ziegen<br />
• 5 Ziegen<br />
5 Ziegen werden in die Manege getrieben. Sie stellen sich der Reihe nach mit den<br />
Vorderläufen auf niedrigen Podesten auf und erhalten zur Belohnung ein „Leckerli“. Dann wird<br />
die grösste der Ziegen an die Leine genommen und trabt im Kreis, wobei sie mehrere niedrige<br />
Hürden überspringt. Anschliessend wird eine der Zwergziegen angeleint. Sie stellt sich<br />
nacheinander mit den Vorderläufen auf jede der Hürden und wirft diese um. Zur Belohnung<br />
erhält sie wiederum kleine Leckerbissen. Eine dritte Ziege dreht auf dem Manegenrand eine<br />
Runde. Dann wird eine weitere Zwergziege auf den bereitstehenden Balancierbalken geschickt,<br />
den sie über einige Stufen erklimmt. Zwischen den auf dem Balken montierten Säulen<br />
absolviert die Ziege einen Slalom. Weil dieses Tier etwas rundlich ist, hat es sichtlich Mühe, sich<br />
zwischen den Metallsäulen hindurch zu winden. Das gezeigte starke Wedeln ist ein Zeichen<br />
von Stress. Eine weitere Ziege balanciert zugleich über die Säulen hinweg. Die einzelnen<br />
Trittbretter sind eher zu klein und die Säulen zu weit auseinander. Die Ziege muss unnatürlich<br />
„schnüren“ (einen Fuss vor den anderen setzen, was dem natürlichen Bewegungsablauf der<br />
Ziegen zuwider läuft) und von Tritt zu Tritt springen. Sie zeigt vor jedem Sprung Stresssignale<br />
(Wedeln, Kopf werfen) und landet unsicher. Eine weitere Ziege überquert einen etwas tiefer<br />
liegenden Balken anschliessend auf den Vorderfusswurzelgelenken. Anschliessend stellen sich<br />
die vier Zwergziegen mit den Vorderläufen nebeneinander auf den tiefer liegenden Balken. Die<br />
grosse Ziege erklettert eines der Podeste und springt die ca. 1.4m über ihre Artgenossinnen<br />
hinweg auf das andere Podest.<br />
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<strong>STS</strong>‐ZIRKUSBERICHT 2012<br />
Nach absolvierter Übung erhalten die Ziegen ihre Belohnung in Form von Streicheleinheiten<br />
und „Leckerlis“. Dann laufen sie nochmals eine Runde in der Manege und verlassen<br />
anschliessend das Zelt.<br />
Fazit der Vorführung<br />
Der Umgang mit den Tieren ist – im Gegensatz zum vergangenen Jahr – rücksichtsvoll und<br />
freundlich. Die Peitsche wird nur sachte zur Lenkung eingesetzt. Manchmal wird den Tieren<br />
Hilfestellung an der Leine gegeben. Die Tiere werden nicht zur Übung gezwungen und mit<br />
Futter und Streicheln regelmässig belohnt. Allerdings scheinen einige der gezeigten Übungen<br />
die Tiere zu überfordern. Beim Slalomlaufen und Balancieren konnten Stressanzeichen<br />
beobachtet werden. Im Grossen und Ganzen aber eine aus <strong>Tierschutz</strong>sicht unproblematische<br />
Nummer.<br />
3. Tiernummer: Laufenten und Kaninchen<br />
• 9 Laufenten<br />
• 4 Kaninchen<br />
Die Laufenten watscheln als Gruppe in die Manege. Entlang des Manegenrands sind einige<br />
dünne Hölzer ausgelegt. Der Dompteur leitet die Entengruppe mit der Peitsche im Kreis durch<br />
die Manege. Dabei springen die Vögel mehr oder weniger geschickt über die im Weg<br />
liegenden „Hürden“. Einige Vögel verlieren den Anschluss an die Gruppe und beginnen zu<br />
flattern, laufen schneller, um wieder Anschluss zu finden. Nach ein, zwei Runden verlassen die<br />
Enten die Manege bereits wieder.<br />
Es wird nun eine mit einem Tuch bedeckte Kiste in die Manege geschoben, und ein Zauberer<br />
tritt auf. Unter dem Tuch ist eine Erhebung – als der „Zauberer“ das Tuch wegzieht, sitzt auf<br />
der Kiste ein schwarzes Kaninchen. Das Tuch wird wieder über das Tier gelegt, und der<br />
Zauberer drückt mit der flachen Hand auf das Kaninchen – welches durch den Deckel der Kiste<br />
hindurch in dieser zu verschwinden scheint. Dasselbe wird anschliessend zuerst mit einem<br />
weissen, dann mit einem wildfarbenen Kaninchen wiederholt: aus der Kiste zaubern, Tuch weg,<br />
Tuch drauf, in die geschlossene Kiste „drücken“. Das wildfarbene Kaninchen wird vor dem<br />
Verschwindenlassen am Manegenrand entlang getragen und den Kindern zum Streicheln<br />
hingehalten. Schliesslich, als alle drei Kaninchen offenbar wieder in der Kiste verschwunden<br />
sind, bringt ein Assistent eine künstliche Riesenschlange herbei, öffnet die Kiste und wirft die<br />
Schlange demonstrativ zu den Kaninchen. Anschliessend spricht der Zauberer einige Sprüche,<br />
gestikuliert dabei – und zaubert aus der Kiste ein (lebendes) Riesenkaninchen hervor.<br />
Anschliessend werden die Kaninchen einzeln aus der Kiste geholt und rasch aus der Manege<br />
getragen.<br />
Fazit der Vorführung<br />
Problematisch ist die Vorführung der Kaninchen. Kaninchen sind äussert schreckhafte,<br />
stressempfindliche Tiere, die auf Angstsituationen relativ rasch mit Starre und ggf. sogar<br />
Herzattacken reagieren. Die Tiere wirkten während der Vorführung verschreckt,<br />
wahrscheinlich v.a. auch durch die laute Musik und die fremden Menschen, welche eines der<br />
Tiere gar berühren dürfen – sie duckten sich regungslos flach auf den Boden, die Augen weit<br />
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<strong>STS</strong>‐ZIRKUSBERICHT 2012<br />
aufgerissen und die Ohren flach an den Körper angelegt. Die Kaninchen hatten eindeutig<br />
Angst. Der Umgang mit ihnen war eher unsanft, die Tiere wurden am Nackenfell gepackt und<br />
herumgetragen (was bei erwachsenen Tieren problematisch ist) sowie auf nicht genau<br />
nachvollziehbare Weise durch Händedruck in die Kiste befördert; eines der Tiere fiel dem<br />
Assistenten aus den Händen und versuchte Richtung Ausgang zu entwischen, wurde aber<br />
sofort wieder eingefangen. Eine aus <strong>Tierschutz</strong>sicht eher problematische Nummer.<br />
Stand: April 2012<br />
SCHWEIZER TIERSCHUTZ <strong>STS</strong><br />
Dornacherstrasse 101, CH‐4008 Basel, Tel. 061 365 99 99, Fax 061 365 99 90<br />
sts@tierschutz.com; www.tierschutz.com<br />
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