Effektive Verwendung von Titandioxid [.pdf] - DuPont
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<strong>Effektive</strong> <strong>Verwendung</strong> <strong>von</strong> <strong>Titandioxid</strong><br />
Einführung<br />
Beschichtungshersteller und Fachleute, die<br />
Beschichtungen berechnen, sind an der Herstellung und<br />
Vermarktung preiswerter, qualitativ hochwertiger<br />
Produkte zur Verbesserung ihres Ertrags interessiert. TiO2 hat in vielen Beschichtungen große Auswirkungen auf<br />
Qualität und Kosten. Für Beschichtungshersteller lohnt<br />
sich also die sehr gewissenhafte Beantwortung der<br />
folgenden Fragen:<br />
• Wird TiO2 in meinen Produkten für das Erzielen der<br />
Opazität wirklich effizient eingesetzt?<br />
• Wird die beste TiO2-Güteklasse eingesetzt?<br />
• Wird der richtige Anteil an TiO2 pro Gallone für das<br />
Erreichen der gewünschten Qualität oder zuviel oder zu<br />
wenig eingesetzt?<br />
• Wie können TiO2 und Toner für das gewünschte<br />
Gleichgewicht an Helligkeit und Opazität eingesetzt<br />
werden?<br />
Meistens wurden diese Fragen bezüglich der Qualität<br />
wenig gewissenhaft beantwortet. Die genaue<br />
Beantwortung der Fragen ist wichtig und nützlich,<br />
besonders, da <strong>Titandioxid</strong> weltweit nicht allzu reichlich<br />
vorhanden ist und dies wahrscheinlich auch noch einige<br />
Zeit so bleiben wird.<br />
Für die Bestimmung des Deckvermögens oder der<br />
Opazität nutzen Beschichter allgemein entweder visuelle<br />
oder instrumentelle Methoden. Bei einem visuellen<br />
Vergleich <strong>von</strong> zwei Beschichtungen wird der Beobachter<br />
sagen, dass eine Beschichtung im Vergleich zur anderen<br />
eine höhere, geringere oder vielleicht gleiche Opazität<br />
aufweist. Der Unterschied kann möglicherweise sogar<br />
geschätzt werden. Gleiches betrifft die Kontrastverhältnisse,<br />
wobei hier das Schätzen durch den<br />
Beobachter weniger eine Option ist.<br />
Beispiel: Beschichtung A weist ein Kontrastverhältnis<br />
<strong>von</strong> 0,920 auf und Beschichtung B eines <strong>von</strong> 0,900.<br />
Somit kann ausgesagt werden, dass Beschichtung A eine<br />
höhere Opazität als Beschichtung B hat. Wir können<br />
sagen, dass sie um 0,020 höher ist; damit ist jedoch nicht<br />
klar, was für eine Veränderung eintreten muss, damit<br />
Beschichtung B das gleiche Deckvermögen aufweist.<br />
Dies ist also bei Entscheidungen über Veränderungen zur<br />
Verbesserung der Opazität nicht hilfreich.<br />
Glücklicherweise können mithilfe der Gleichungen nach<br />
Kubelka und Munk quantitative Antworten auf die obigen<br />
Fragen mit einem angemessenen Aufwand an Laborarbeit<br />
gefunden werden. Diese Herangehensweise ist vielen auf<br />
diesem Gebiet Tätigen vertraut. Wir denken, dass der<br />
Einsatz dieses Verfahrens mit unserem benutzerfreundlichen<br />
Computerprogramm sehr erleichtert wird. Dieses<br />
Dokument konzentriert sich auf die Erläuterung dieser<br />
Methode. Außerdem werden Bespiele zur <strong>Verwendung</strong><br />
angeboten.<br />
Hintergrund<br />
Im Jahr 1931 haben Kubelka und Munk Gleichungen<br />
veröffentlicht, in denen die Beziehung zwischen<br />
Kontrastverhältnis, Helligkeit und der Menge des<br />
lichtstreuenden Materials in einem pigmentierten Film<br />
dargestellt wird. Die Gleichungen sind sehr komplex und<br />
beziehen langwierige mathematische Berechnungen ein.<br />
Mit den Jahren wurden die Gleichungen verändert1 und in<br />
einfachere tabellarische oder grafische Form<br />
gebracht. 2,3,4,5,6,7 Der weitverbreitete Einsatz <strong>von</strong><br />
Computern bei der Herstellung <strong>von</strong> Beschichtungen hat<br />
uns veranlasst, eine einfach zu verwendende Software für<br />
eine schnelle, genaue und weniger langwierige<br />
Berechnung nach Kubelka und Munk zu entwickeln.<br />
Die allgemeine Kubelka-Munk-Gleichung lautet:<br />
SX(1R∞–R∞)<br />
R = (Rg–R∞)/R∞–R∞(Rg–1/R∞)e<br />
SX(1/R∞–R∞)<br />
(Rg–R∞)–(Rg/R∞)e<br />
Dabei ist R der Reflexionsgrad eines Filmes vor einem<br />
Hintergrund mit dem Reflexionsgrad Rg als Funktion der<br />
Streuungsleistung SX des Filmes. R∞ ist der<br />
Reflexionsgrad eines Filmes, der so dick ist, dass sich der<br />
Reflexionsgrad bei zunehmender Filmdicke nicht ändert.<br />
Mit dieser Beziehung kann die Streuungsleistung SX<br />
einer Beschichtung bestimmt werden.
SX ist ein dimensionsloser Ausdruck; S ist der<br />
Streuungskoeffizient, und X ist der Anteil des<br />
Streuungsmaterials. S ist eine Konstante der jeweiligen<br />
Beschichtung und eine direkte Maßzahl für die Effektivität<br />
des TiO 2 beim Zustandekommen <strong>von</strong> Opazität und<br />
Helligkeit. Die Streuungsleistung <strong>von</strong> SX dieser<br />
Beschichtung kann nur durch Variationen <strong>von</strong> X, dem Anteil<br />
des lichtstreuenden Materials, geändert werden. X kann als<br />
Filmdicke in mil oder gal/ft 2 ausgedrückt werden (die<br />
Einheiten <strong>von</strong> S entsprechen dem Reziprokwert <strong>von</strong> X, also<br />
mil –1 oder ft 2 /gal).<br />
X kann auch als Anteil des in der Beschichtung vorhandenen<br />
TiO 2 ausgedrückt werden, im Allgemeinen g/m 2 , d. h.<br />
Gramm an TiO 2 auf einen Quadratmeter beschichteter<br />
Fläche. Die Einheiten <strong>von</strong> S sind der Reziprokwert <strong>von</strong> X,<br />
beispielsweise m 2 /g.*<br />
In Abbildung 1 finden Sie eine grafische Darstellung der<br />
Kubelka-Munk-Gleichung. Dabei wird der Reflexionsgrad<br />
R∞ über Schwarz in Bezug zum Kontrastverhältnis und zu<br />
SX dargestellt. Durch die experimentellen Bestimmung des<br />
Kontrastverhältnisses und des Reflexionsgrades über<br />
Schwarz kann mithilfe <strong>von</strong> Abbildung 1 sowohl SX als<br />
auch R∞ bestimmt werden.<br />
Abbildung 1: Kubelka-Munk-Wechselbeziehung<br />
.90<br />
Reflectance Over Black<br />
.85<br />
.80<br />
.75<br />
3.03.5<br />
SX Scale<br />
6.0 6.5 7.0<br />
4.0 4.5 5.0 5.5 7.5 8.0 8.5<br />
Paint B<br />
Paint A<br />
.85 .90 .95 1.00<br />
Contrast Ratio<br />
Die Streuungskoeffizienten werden <strong>von</strong> vielen Faktoren in<br />
der Farbrezeptur beeinflusst. Sie stellen beim Vergleich <strong>von</strong><br />
Farbrezepturen, unterschiedlicher TiO 2-Güteklassen und <strong>von</strong><br />
Rezepturänderungen hilfreiche quantitative Maßzahlen dar.<br />
Der Vorteil des Arbeitens mit den Lichtstreuungskoeffizienten<br />
statt nur mit dem Kontrastverhältnis kann<br />
mithilfe der Daten in Tabelle 1 dargestellt werden, die den<br />
Beispielen in Abbildung 1 entnommen wurden.<br />
In diesem Fall haben beide Farben den gleichen SX-Wert <strong>von</strong><br />
4,3, wodurch die gleiche Lichtstreuungsleistung<br />
gekennzeichnet wird. Farbe A hat aufgrund größerer<br />
Absorption (geringeres R∞) ein größeres<br />
Gesamtdeckungsvermögen (höheres Kontrastverhältnis). Eine<br />
auf die Helligkeit <strong>von</strong> 0,81 getönte Farbe B würde mit der<br />
Farbe A übereinstimmen. In diesem Beispiel ist X als<br />
Ausdruck der praktischen Ergiebigkeit für beide Farben gleich.<br />
.95<br />
.90<br />
R∞ Scale<br />
.85 .80 .75<br />
2<br />
Tabelle 1:<br />
Beispiel für den Farbvergleich anhand der<br />
Lichtstreuungsleistung<br />
Kontrast- Angewendete praktische<br />
Farbe verhältnis R∞ SX Ergiebigkeit (in ft 2 /gal)<br />
A 0.94 0.81 4.3 800<br />
B 0.93 0.85 4.3 800<br />
Anhand der gleichen Daten können wir die für eine<br />
vollständige Deckung erforderliche praktische Ergiebigkeit<br />
berechnen.** Wie in Abbildung 1 dargestellt, benötigt<br />
Farbe A für eine vollständige Deckung einen SX-Wert <strong>von</strong><br />
6,7; in der Grafik ist dieser Punkt durch das Kontrastverhältnis<br />
<strong>von</strong> 0,98 und R∞ <strong>von</strong> 0,81 definiert. Da S eine<br />
Konstante ist, muss für die Erhöhung <strong>von</strong> SX die Filmdicke<br />
X um den Faktor 6,7/4,3 = 1,55 erhöht werden. Die<br />
praktische Ergiebigkeit ist zu X umgekehrt proportional; also<br />
muss die praktische Ergiebigkeit für eine vollständige<br />
Deckung 800/1,55 = 510 ft 2 /gal betragen.<br />
Ebenso erfordert die Farbe B für eine vollständige Deckung<br />
einen SX-Wert <strong>von</strong> 7,7; d. h. die Filmdicke X muss für eine<br />
vollständige Deckung um den Faktor 7,7/4,3 = 1,8 erhöht<br />
werden. Die praktische Ergiebigkeit beträgt bei vollständiger<br />
Deckung durch den trockenen Film 800/1,8 = 445 ft 2 /gal.<br />
Unser Computerprogramm, das den gleichen Konzepten<br />
folgt und die gleichen Eingaben verwendet, berechnete<br />
genauere Ergebnisse, als sie in einem Diagramm oder in<br />
einer Tabelle abgelesen werden können, da eine Interpolation<br />
nicht erforderlich ist.<br />
Computerprogramm<br />
Zur Erleichterung der Berechnungen steht auf einer Diskette<br />
ein benutzerfreundliches Computerprogramm zur<br />
Verfügung. Mit diesem Programm werden für die<br />
Einschätzung des Verhaltens <strong>von</strong> TiO 2 und <strong>von</strong><br />
Beschichtungen optische Informationen, einschließlich<br />
Streuungskoeffizienten für TiO 2 und praktische<br />
Farbergiebigkeit bei vollständiger Deckung berechnet.<br />
In Tabelle 2 sind die Ein- und Ausgaben für das<br />
Computerprogramm aufgeführt.<br />
Die Eingaben sind Reflexionsgrade und andere<br />
Informationen, die der Farbchemiker meist misst. Praktische<br />
Beschichtungen hängen <strong>von</strong> der Absorption des Lichtes<br />
sowie <strong>von</strong> der Streuung zur Entwicklung der Opazität ab.<br />
Die Lichtabsorption durch eine Beschichtung kann<br />
quantitativ durch den Absorptionskoeffizienten K<br />
beschrieben werden. K/S steht einzig zu R∞ in Beziehung.<br />
Wenn also R∞ und S bekannt sind, kann K berechnet<br />
werden. Dies wird auch <strong>von</strong> unserem Computerprogramm<br />
durchgeführt.<br />
Ein Beispiel der Ergebnisse der Computerberechnung finden<br />
Sie in Tabelle 3. Die Dicke des Abzugsfilms dieser<br />
handelsüblichen Farbe beträgt 2,397 mil und wurde aus dem<br />
gemessenen Abzugsgewicht, der Fläche und der gemessenen<br />
* Manchmal wird X auch in Mikron ausgedrückt und stellt die Dicke <strong>von</strong><br />
TiO 2 in einem Querschnitt des Filmes dar; dann hat S die Einheit Mikron. 1<br />
** In dieser Besprechung definieren wir die vollständige Deckung willkürlich<br />
als ein Kontrastverhältnis <strong>von</strong> 0,98, das sich durch den trockenen Film<br />
gebildet hat. Andere Definitionen sind möglich.
Tabelle 2:<br />
Programminformationen zur praktischen Ergiebigkeit<br />
Eingaben<br />
• Gemessener Reflexionsgrad auf weißem Untergrund<br />
• Gemessener Reflexionsgrad auf Schwarz<br />
• Gemessener Reflexionsgrad auf Weiß<br />
• Gemessenes Gewicht der nassen Farbe auf dem Abzug<br />
• Gemessene Abzugsfläche<br />
• Gemessene Dichte der Farbe<br />
• Bekannte Konzentration <strong>von</strong> TiO 2 in der Farbe<br />
(optional, erforderlich für S in m 2 /g)<br />
Ausgaben<br />
• SX<br />
• Kontrastverhältnis<br />
• X<br />
• S (in mil der Beschichtung)<br />
• S (in m 2 /g für TiO 2 in Beschichtung)<br />
• Praktische Ergiebigkeit<br />
– des Abzugs wie für die obigen Messungen vorbereitet<br />
– für das gewünschte Kontrastverhältnis<br />
– für die gewünschte SX<br />
• K/S<br />
• K (in mil der Beschichtung)<br />
• R∞ = R Inf<br />
• Tabellarische Übersicht der Eingaben für spätere Verweise<br />
Tabelle 3:<br />
Beispiel für die Computerausgabe<br />
Vorausberechnung bei<br />
Probe vollständiger Deckung<br />
Substratreflexionsgrad 0.810 0.810<br />
Dicke (in mil) 2.397 2.772<br />
Reflexionsgrad auf Schwarz 0.805 0.813<br />
Reflexionsgrad auf Weiß 0.829 0.830<br />
Kontrastverhältnis 0.971 0.980<br />
SX 6.344 7.336<br />
S (pro mil) 2.647 2.647<br />
S (in m 2 /g) 0.309 0.309<br />
Praktische Ergiebigkeiten<br />
Probe: 670 ft 2 /gal KV = 0,980: 579 ft 2 /gal<br />
oder oder<br />
16 m 2 /L 14 m 2 /L<br />
Farbdichte berechnet. Dieser Film ergibt ein<br />
Kontrastverhältnis <strong>von</strong> 0,971.<br />
Die auf den Eingabedaten beruhenden Berechnungen zeigen,<br />
dass der Abzug ein Kontrastverhältnis <strong>von</strong> 0,971 und einen<br />
SX-Wert <strong>von</strong> 6,344 aufweist und einem Streuungskoeffizienten<br />
für den Farbfilm <strong>von</strong> 2,647 pro mil oder einem<br />
a Streuungskoeffizienten für TiO 2 <strong>von</strong> 0,309 m 2 /g entspricht.<br />
Aus diesen Informationen kann mit dem<br />
Computerprogramm der für eine vollständige Deckung<br />
erforderliche SX-Wert und daher die praktische Ergiebigkeit<br />
bei vollständiger Deckung vorausberechnet werden.<br />
Bei einer praktischen Ergiebigkeit <strong>von</strong> 579 ft 2 /gal würde<br />
diese Farbe ein Kontrastverhältnis <strong>von</strong> 0,98 ergeben.<br />
Diese Daten würden ergeben, dass diese Farbe bei einer<br />
Ergiebigkeit <strong>von</strong> 450 ft 2 /gal für den gewöhnlichen Zweck der<br />
vollständigen Deckung mehr als adäquat ist. Materialeinsparungen<br />
sind durch Verminderung des Anteils an TiO 2,<br />
der Festkörper oder einer Kombination <strong>von</strong> beidem möglich.<br />
3<br />
Experimentelle Vorgehensweise<br />
Die Ausgabedaten einer mathematischen Operation sind<br />
nicht genauer als die Eingabedaten, die vom Aufbau und <strong>von</strong><br />
der Ausführung des Experiments abhängen. Die<br />
Experimente sollten mit so geringem Aufwand wie möglich<br />
geplant werden, um verwertbare Ergebnisse zu erzielen. In<br />
Tabelle 4 ist die für die experimentellen Arbeiten<br />
erforderliche Ausrüstung aufgeführt. Viele Unternehmen der<br />
Farbbranche verfügen bereits über diese Ausstattung. Mit<br />
einer Vakuumplatte zum Halten der Papierstücke werden<br />
gleichmäßigere Filme als mit einer Platte ohne Vakuum<br />
ermöglicht. Eine Ausrüstung zum automatischen Abziehen<br />
ist ebenfalls besser, da die Beschichtung mit<br />
gleichbleibender Geschwindigkeit abgezogen wird.<br />
Tabelle 4:<br />
Ausrüstung und Vorgehensweise für das Experiment<br />
Ausrüstung<br />
Abzugsplatte, Gardner Taschenrechner<br />
Bird-Auftrager, Gardner Tabellen, Leneta Form 14H<br />
Sehr gute Balancewaage, Mettler Computer<br />
Reflektometer<br />
Vorgehensweise<br />
1. Messen des Grün-Reflexionsgrades des weißen Feldes der<br />
Kontrastverhältnistafel und Aufzeichnen des Ergebnisses.<br />
2. Wiegen der Kontrastverhältnistafel und Aufzeichnen des<br />
Ergebnisses.<br />
3. Fixieren der Tafel auf einer Vakuumplatte, und Abziehen der<br />
Beschichtung mit einem entsprechenden Farbauftrager.<br />
4. Wiegen der beschichteten Tafel und Aufzeichnen des<br />
Ergebnisses.<br />
5. Dreimaliges Wiederholen der Schritte 1 bis 4 für insgesamt<br />
vier gewogene Abzüge.<br />
6. Trocknen der Beschichtungen über Nacht.<br />
7. Ablesen des Grün-Reflexionsgrad über den schwarzen und<br />
weißen Flächen und Aufzeichnen der Ergebnisse.<br />
8. Bestimmen des durchschnittlichen Reflexionsgrades über Weiß<br />
und des durchschnittlichen Reflexionsgrades über Schwarz.<br />
9. Berechnen des Gewichtes der Beschichtung auf jeder Tafel und<br />
Berechnen des Durchschnitts.<br />
10. Wiederholen der Berechnungen für jede Beschichtung.<br />
11. Eingeben folgender Daten in das Computerprogramm:<br />
Untergrundreflexionsgrad, Reflexionsgrad über Schwarz,<br />
Reflexionsgrad über Weiß, Gewicht der Beschichtung,<br />
Abzugsbereich, Dichte der nassen Farbe und (wenn bekannt)<br />
Konzentration <strong>von</strong> TiO 2 in der Farbe.<br />
Aufgrund des Computerprogramms ist die Filmdicke, an der<br />
die Messungen vorgenommen werden, nicht so entscheidend<br />
wie bei der <strong>Verwendung</strong> <strong>von</strong> Diagrammen und Tabellen.<br />
Fehler aufgrund der Interpolation werden vermindert oder<br />
ausgeschlossen. In Tabelle 5 wird die Auswirkung der<br />
verschiedenen Spielräume der Abzugklinge auf die<br />
berechneten Informationen dargestellt. Beachten Sie, dass S<br />
innerhalb eines Experimentalfehlers für die Dicke zwischen<br />
0,003 und 0,010 mil Spielraumabzug konstant ist. Wir<br />
empfehlen daher, mit einem Klingenspielraum <strong>von</strong><br />
0,005 mil, also im mittleren Bereich zu arbeiten.<br />
Die Vorgehensweise in Tabelle 4 vermittelt die<br />
grundlegenden Informationen, die für die Bestimmung <strong>von</strong><br />
SX, sowie <strong>von</strong> S pro mil der Beschichtung, S bezüglich der<br />
Konzentration <strong>von</strong> TiO 2 und X in g/m 2 an TiO 2 erforderlich<br />
sind. Mithilfe dieser Informationen können zahlreiche<br />
Vergleiche und Vorausberechnungen vorgenommen werden.<br />
Einige Möglichkeiten werden im Folgenden vorgestellt.
Tabelle 5:<br />
Auswirkungen des Spielraumes der Abzugklinge auf die berechneten optischen Eigenschaften für zwei Farben<br />
Praktische Ergiebigkeit bei<br />
Kontrast- vollständiger Deckung S S –1<br />
Spielraum verhältnis (in ft 2 /gal) (in m 2 /g) (in mil) R∞<br />
Vergleich praktischer Anwendungen <strong>von</strong><br />
Beschichtungen<br />
Wir haben zwei handelsübliche, matte Dispersionsfarben<br />
mittlerer Qualität bezüglich der Streuungsleistung erworben.<br />
Experimentell haben wir alle der in Tabelle 2 aufgeführten<br />
Eingabedaten bestimmt, außer der TiO2-Konzentration, die<br />
den Etiketten entnommen wurde.<br />
Farbe B, obwohl preiswerter, zeigt eine bessere Deckkraft,<br />
höhere Helligkeit und bessere Streuung (siehe Tabelle 6).<br />
Diese Farbe wäre für Handwerker besser geeignet.<br />
Äußerst wichtig für die Farbhersteller ist, dass Hersteller A<br />
aufgrund der Streuungskoeffizienten an einer verbesserten<br />
Effizienz des TiO2 arbeiten sollte, gegebenenfalls durch<br />
Wechsel der Güteklassen.<br />
Wenn der Chemiker den Unterschied in der Helligkeit<br />
bemerkt und den Toneranteil in Farbe A vermindert hätte,<br />
wäre ein geringeres Deckvermögen zu beobachten. Der<br />
Schwerpunkt sollte der Verbesserung des<br />
Streuungskoeffizienten <strong>von</strong> TiO2 gelten.<br />
Tönungseffekte<br />
Ein preiswertes Mittel zur Verbesserung der Opazität durch<br />
Lichtabsorption ist das Tönen weißer Farben. Für die<br />
Illustration der Tönungseffizienz wurden zwei<br />
Farbe B<br />
0.0025 0.887 298 0.272 1.861 0.924<br />
0.003 0.920 315 0.277 1.899 0.916<br />
0.004 0.946 323 0.278 1.903 0.911<br />
0.005 0.959 336 0.283 1.935 0.906<br />
0.006 0.971 313 0.271 1.853 0.909<br />
0.008 0.986 312 0.266 1.822 0.907<br />
0.010 0.991 324 0.272 1.860 0.903<br />
Durchschn. 317<br />
Farbe G<br />
0.0025 0.916 457 0.282 1.932 0.814<br />
0.003 0.945 459 0.285 1.952 0.814<br />
0.004 0.966 459 0.282 1.931 0.813<br />
0.005 0.977 453 0.279 1.911 0.813<br />
0.006 0.989 451 0.278 1.901 0.812<br />
0.008 0.996 433 0.265 1.815 0.812<br />
0.010 0.999 460 0.282 1.929 0.811<br />
Durchschn. 453<br />
Tabelle 6:<br />
Vergleich zweier handelsüblicher Dispersionsfarben<br />
4<br />
halbglänzende Dispersionsfarben mit dem gleichen Anteil an<br />
TiO2 vorbereitet: Farbe A (ohne Toner) und Farbe G (mit<br />
Rußschwarz auf eine Helligkeit <strong>von</strong> 0,811 getönt). Durch<br />
Mischen der Farben A und G wurden fünf weitere Farben<br />
hergestellt. Die Ergebnisse dieser Farbstudien finden Sie in<br />
Tabelle 7. Folgende Beobachtungen wurden gemacht:<br />
• Der Streuungskoeffizient S <strong>von</strong> TiO2 entspricht etwa dem<br />
zu jeder Farbe vorgegebenen.<br />
• Für eine vollständige Deckung müsste die Farbe A ohne<br />
Tönung mit 267 ft/gal aufgetragen werden. Für die Praxis<br />
ist dies zu wenig.<br />
• Bei vollständiger Deckung weisen Farbe F (Helligkeit<br />
0,825) und Farbe G (Helligkeit 0,811) praktische<br />
Ergiebigkeiten auf.<br />
• Der Absorptionskoeffizient K ist proportional zur<br />
Konzentration <strong>von</strong> Rußschwarz, wie er ohne Flokkulation<br />
sein sollte.<br />
Mithilfe der in Tabelle 2 beschrieben Eingaben berechnet<br />
das Computerprogramm R∞. Aus Tabelle 7 wird deutlich,<br />
bass bei hoher Helligkeit R∞ <strong>von</strong> der bei Abzügen<br />
angemessener Dicke gemessenen Helligkeit abweicht. Nicht<br />
getönte Laborfarben, beispielsweise Farbe A, ergeben<br />
manchmal Daten, die im imaginären Raum der Kubelka-<br />
Munk-Analyse erscheinen; dieser Raum entspricht R∞-<br />
Werten über 1,00.<br />
TiO 2<br />
Kauf- Praktische Ergiebigkeit Streuungspreis<br />
TiO 2 Gemessene bei vollständiger koeffizient<br />
Farbe (in $/gal) (in lb/gal) Helligkeit Deckung (in m 2 /g)<br />
A 14.98 2.1 0.87 470 0.236<br />
B 13.95 2.1 0.88 530 0.273
Der Grund dafür ist, dass diese Filme <strong>von</strong> den <strong>von</strong> Kubelka<br />
und Munk betrachteten Idealfilmen abweichen. Dieses<br />
Phänomen ist bekannt und wurde <strong>von</strong> Ross besprochen. 1<br />
Unser Computerprogramm kennzeichnet einen solchen<br />
Umstand mit „R lnf = 1.000“.<br />
Bindemitteleffekte<br />
Wie möglicherweise erwartet, haben Bindemittel eine<br />
entscheidende Wirkung auf das Leistungsverhalten und die<br />
Opazität <strong>von</strong> TiO2 in einem trockenen Farbfilm. In Tabelle 8<br />
werden die Ergebnisse einer Markendispersionsfarbe<br />
gegenübergestellt. Die Dispersionsfarbe wurde bei gleichem<br />
Volumenanteil an Festkörper und bei bleicher PVK mittels<br />
zweier verschiedener Bindemittel hergestellt: einem Acryl<br />
und einem Vinyl-Acryl. Die Bindemittel erzeugen Filme, die<br />
sich in Helligkeit, Streuungsleistung, praktischer<br />
Ergiebigkeit und Effizienz <strong>von</strong> TiO2 deutlich unterscheiden.<br />
Man kann verschiedene Mechanismen betrachten, durch<br />
welche die Bindemittel die Filmopazität beeinflussen<br />
können; diesbezüglich ergreifen wir keine Maßnahmen zur<br />
Unterscheidung oder Prioritätensetzung. Diese<br />
Auswirkungen sind entscheidend und können mithilfe der<br />
hier befürworteten Vorgehensweisen quantitativ untersucht<br />
werden.<br />
Ein Berechner, der die Ergebnisse der Tabelle 8 ansieht,<br />
sollte als Nächstes den Wert des teureren Acrylbindemittels<br />
hinsichtlich der Opazität betrachten. Ist die Opazität des<br />
Vinyl-Acryl-Filmes zufriedenstellend, dann kann er die<br />
<strong>Verwendung</strong> des Acrylbindemittels mit weniger TiO2 abschätzen.<br />
Tabelle 7:<br />
Tönungseffekt auf die Beschichtungsoptiken<br />
Berechnete Berechnetes<br />
Kontrast- Gemessenepraktische Ergiebigkeit TiO 2 Berechn. Berechn. K<br />
Farbe verhältnis Helligkeit (in ft 2 /gal)* (in m 2 /g) R∞ K/S (in mil –1 )<br />
A 0.887 0.923 267 0.279 0.978 0.000247 0.0004<br />
B 0.887 0.896 298 0.272 0.924 0.00312 0.0058<br />
C 0.899 0.899 354 0.281 0.889 0.00693 0.013<br />
D 0.902 0.866 375 0.278 0.866 0.0104 0.020<br />
E 0.912 0.839 417 0.286 0.844 0.0144 0.028<br />
F 0.914 0.825 432 0.282 0.829 0.0176 0.034<br />
G 0.916 0.811 457 0.282 0.814 0.0213 0.041<br />
Durchschn.0.280<br />
Substratreflexionsgrad: 0,800<br />
Spielraum der Abzugsklinge: 0,0025" (0,0635 mm) für Deckvermögens-, 0,008" (0,203 mm) für Helligkeitsmessungen.<br />
*Bei vollständiger Deckung als Kontrastverhältnis <strong>von</strong> 0,98 definiert.<br />
Tabelle 8:<br />
Optische Eigenschaften der Dispersionsfarbfilme:<br />
Bindemitteleffekte<br />
Vinyl-<br />
Acryl Acryl<br />
R∞ 0.960 0.945<br />
SX 6.66 5.74<br />
S (pro mil) 2.30 1.99<br />
S (in m 2 /g) 0.303 0.265<br />
Praktische Ergiebigkeit bei vollständiger Deckung (in ft 2 /gal) 398 298<br />
5<br />
Auswählen einer Güteklasse an TiO 2<br />
Der in diesem Dokument vorgeschlagenen Herangehensweise<br />
zum Vergleichen <strong>von</strong> Güteklassen des TiO 2 liegt das relative<br />
optische Verhalten und daher die Kosteneffektivität zugrunde.<br />
In Tabelle 9 sind die Messergebnisse für trockene Filme<br />
dargestellt, die mittels zweier im Inland mit dem<br />
Chloridverfahren hergestellter rutiler Güteklassen an TiO 2 in<br />
einer hochwertigen Acryl-Emulsion-Halbglanzfarbe<br />
aufgenommen wurden. In beiden Farben ist der gleiche Anteil<br />
an rußschwarzem Toner enthalten.<br />
Tabelle 9:<br />
Optische Eigenschaften der Dispersionsfarbfilme:<br />
Zwei Güteklassen an TiO 2 mit gleichen Toneranteilen<br />
TiO 2<br />
Güteklasse: 1 2<br />
R∞ 0.880 0.866<br />
SX 3.82 3.63<br />
S (pro mil) 2.03 1.90<br />
S (in m 2 /g) 0.296 0.278<br />
Praktische Ergiebigkeit bei vollständiger Deckung (in ft 2 /gal) 382 375<br />
Diese Daten zeigen, dass die zwei Farben etwa gleiche<br />
praktische Ergiebigkeit aufweisen, dass jedoch Güteklasse 1<br />
aufgrund eines höheren Streuungskoeffizienten (0,296 vs.<br />
0,278) über eine höhere Helligkeit (0,880 vs. 0,886) verfügt.<br />
Zwei Möglichkeiten für die Nutzung des Vorteils des<br />
höheren Streuungskoeffizienten der Güteklasse 1 sind die<br />
Tönung und die Verminderung der TiO2-Konzentrationen. Die mit Güteklasse 1 hergestellte Farbe kann auf eine<br />
Helligkeit der mit Güteklasse 2 hergestellten Farbe getönt<br />
werden, wobei der Vorteil der höheren Streuung bei gleicher<br />
Helligkeit zu einer höheren praktischen Ergiebigkeit führt.<br />
Die Daten für den Leistungsnachweis dieser<br />
Herangehensweise finden Sie in Tabelle 10. Die<br />
Streuungseigenschaften der mit Güteklasse 1 hergestellten<br />
Farbe bleiben, wie erwartet, unverändert. Der hinzugefügte<br />
Toner vermindert allerdings die Helligkeit, verstärkt die<br />
Absorption und verbessert die praktische Ergiebigkeit<br />
entscheidend.
Tabelle 10:<br />
Optische Eigenschaften der Halbglanzfarbe:<br />
Zwei Güteklassen an TiO 2 auf gleiche Helligkeit getönt<br />
TiO 2<br />
Güteklasse: 1 2<br />
R∞ 0.863 0.866<br />
SX 3.81 3.63<br />
S (pro mil) 2.02 1.90<br />
S (in m 2 /g) 0.295 0.278<br />
Praktische Ergiebigkeit bei vollständiger Deckung (in ft 2 /gal) 407 375<br />
Die andere Möglichkeit zur Ausnutzung der ausgezeichneten<br />
Streuung <strong>von</strong> Güteklasse 1 wäre die Anpassung des Effekts<br />
der Güteklasse 2 mithilfe einer geringeren Konzentration der<br />
Güteklasse 1 in dem trockenen Film. Die Ergebnisse <strong>von</strong><br />
Tabelle 9 schlagen eine Reduzierung der Güteklasse 1 um<br />
6% vor (0,278/0,296 = 0,94). Die Ergebnisse der<br />
experimentellen Bestätigung finden Sie in Tabelle 11. Der<br />
Volumenanteil der Festkörper wurde gehalten, indem statt<br />
einer Verringerung an TiO 2 Baryte hinzugefügt wurden. Die<br />
Steigerung der Streuungseffizienz <strong>von</strong> TiO 2-Güteklasse 1 ist<br />
sehr wahrscheinlich, wie <strong>von</strong> Fitzwater und Hook erläutert<br />
wird. 8<br />
Tabelle 11:<br />
Optische Eigenschaften der Halbglanzfarbe:<br />
Zwei Güteklassen an TiO 2 mit gleichen Toneranteilen,<br />
jedoch mit einer um 6% verminderten Konzentration der<br />
Güteklassen 1<br />
TiO 2<br />
Güteklasse: 1 2<br />
R∞ 0.864 0.866<br />
SX 3.70 3.63<br />
S (pro mil) 1.96 1.90<br />
S (in m 2 /g) 0.305 0.278<br />
Praktische Ergiebigkeit bei vollständiger Deckung (in ft 2 /gal) 389 375<br />
Handelsübliche Farben<br />
In Tabelle 12 werden die Ergebnisse einer Untersuchung<br />
<strong>von</strong> fertigen, matten Innen-Handwerkerfarben dargestellt. In<br />
dieser Tabelle stellt „Trockene SX“ die Streuungsleistung<br />
des trockenen Filmes dar, die wie erläutert erzielt wird. „Öl-<br />
S“ ist der Streuungskoeffizient <strong>von</strong> TiO2, der aus den<br />
Messungen bei Filmen berechnet wurde, bei denen zur<br />
Verhinderung einer matten Trockendeckung oder <strong>von</strong><br />
Streuungszwischenräumen Mineralöl aufgetragen wurde.<br />
Der scheinbare S-Wert könnte für einen nicht geölten Film<br />
berechnet werden, dies würde jedoch der gesamten Streuung<br />
des TiO2, also <strong>von</strong> TiO2 und den Zwischenräumen,<br />
beigemessen werden. Deshalb wäre das kein geeigneter<br />
Index für das Verhalten <strong>von</strong> TiO2; „SX, O/D“ ist das<br />
Verhältnis des SX-Wertes des geölten Filmes zum SX-Wert<br />
des trockenen oder nichtgeölten Filmes. Ein Wert <strong>von</strong> 1<br />
würde zeigen, dass keine Porosität vorliegt. Ein niedriger<br />
Wert <strong>von</strong> „SX, O/D“ zeigt eine erhebliche Porosität an.<br />
Wir haben diese Farben in drei Gruppen eingeteilt<br />
, die den drei zu beschreibenden Typen entsprechen, denen<br />
die meisten Innendispersionsfarben zugeordnet werden<br />
6<br />
Tabelle 12:<br />
Untersuchung handelsüblicher, matter Innenfarben<br />
Praktische Ergiebigkeit<br />
TrockeneSX TiO 2 bei vollständiger Öl- Gemessene<br />
SX O/D PVK Deckung S Helligkeit<br />
Typ 1 (Hohe Qualität)<br />
6.34 0.92 22 580 0.286 0.832<br />
4.73 0.92 19 420 0.294 0.839<br />
4.66 0.81 20 430 0.283 0.806<br />
5.02 0.89 24 370 0.264 0.885<br />
4.44 0.93 18 470 0.236 0.815<br />
Typ 2 (Mittlere Qualität)<br />
7.23 0.72 19 630 0.320 0.839<br />
5.67 0.70 12 420 0.358 0.875<br />
4.98 0.72 17 330 0.291 0.894<br />
5.13 0.67 16 410 0.349 0.856<br />
4.62 0.57 12 410 0.264 0.815<br />
5.54 0.60 14 520 0.328 0.841<br />
6.62 0.58 18 470 0.236 0.872<br />
Typ 3 (Deckenfarbe)<br />
7.66 0.51 22 660 0.337 0.841<br />
6.42 0.32 10 450 0.302 0.888<br />
5.27 0.53 12 500 0.340 0.837<br />
4.84 0.53 10 410 0.369 0.862<br />
4.70 0.49 14 260 0.264 0.833<br />
können. Typ 1 sind hochwertige Farben, gekennzeichnet<br />
durch eine hohe TiO2-PVK, eine gute Filmintegrität (hoher<br />
„SX, O/D“-Wert), sowie dass pro Flächeneinheit große<br />
Anteile TiO2 aufgetragen werden. Typ 2 sind matte Farben<br />
durchschnittlicher Qualität, der annähernd 50% des<br />
Marktanteils der matten Innendispersionsfarbe entsprechen.<br />
Typ3 sind Deckenfarben mit hoher Porosität (geringer „SX,<br />
OD“-Wert). Aufgrund des großen Anteils der matten<br />
Trockendeckung ist hier kein hoher TiO2-Anteil zum<br />
Bereitstellen der gewünschten Nassdeckung nötig.<br />
Farben aller Typen können eine gute Anfangsopazität<br />
(„Trockene SX“) vermitteln. Ein geringer „SX, O/D“-Wert<br />
kennzeichnet jedoch eine geringere physikalische Integrität<br />
des Film; darum benennen wir den Typ 3 „Deckenfarbe“.<br />
Mithilfe des Wertes „Öl-S“ kann die Effizienz der<br />
<strong>Verwendung</strong> <strong>von</strong> TiO2 eingeschätzt werden. Der Bereich<br />
liegt zwischen 0,236 und 0,369. Dies erklärt sich teilweise<br />
durch die Auswirkung der Partikelmenge auf die<br />
Streuungsleistung (siehe Tabelle 12). Wenn wir jedoch zwei<br />
Farben des Typs 2 mit 12% TiO2-PVK vergleichen, finden<br />
wir Streuungskoeffizienten <strong>von</strong> 0,264 und 0,358. Das TiO2 in der besten Farbe leistet 36% mehr als das TiO2 in der<br />
schlechtesten Farbe. Die schlechtere Farbe erreicht die hohe<br />
praktische Ergiebigkeit durch die Tönung auf eine geringe<br />
Helligkeit (0,815 vs. 0,875). Wir würden sagen, dass der<br />
Chemiker für diesen Hersteller an der Verbesserung der<br />
Wirkung des TiO2 arbeiten sollte. Durch die Verbesserung<br />
sollte die gleiche Qualität mit weniger TiO2 oder mit der<br />
gleichen TiO2-Konzentration eine höhere Helligkeit erreicht<br />
werden.
In Abbildung 2 werden für nicht geflockte Farben die Öl-S-<br />
Werte im Vergleich zur TiO 2-PVK dargestellt. Die<br />
angezeigte Beziehung stellt das erwartete Verhältnis<br />
zwischen Streuungsleistung und Menge an TiO 2 dar: Die<br />
Streuungsleistung sinkt mit Zunahme der TiO 2-Partikel. Das<br />
Ausmaß der Änderungen und die lineare Beziehung<br />
stimmen mit der Theorie überein. 8<br />
Abbildung 2: TiO 2 -Streuungskoeffizienten vs. TiO 2 -PVK<br />
Oiled S<br />
0.360<br />
0.330<br />
0.300<br />
0.270<br />
10.0 12.5 15.0 17.5<br />
TiO PVC 2<br />
20.0 22.5<br />
Zusammenfassung<br />
Es wurde eine Methode vorgestellt, mit der ein Berechner<br />
für Beschichtungen die Deckungsleistung <strong>von</strong> TiO2 in<br />
verschiedenen Rezepturen quantitativ bestimmen und die<br />
Deckungsleistung verschiedener TiO2-Produkte vergleichen<br />
kann.<br />
Mit dieser Vorgehensweise kann auch die Auswirkung der<br />
Tönung auf die Deckungsleistung und die Helligkeit<br />
untersucht werden, außerdem kann mit angemessener<br />
Genauigkeit vorherbestimmt werden, welche Änderungen<br />
der Rezeptur für das Erreichen bestimmter optischer<br />
Eigenschaften erforderlich sind. Der experimentelle<br />
Aufwand ist angemessen.<br />
In vielen Farblaboren ist die für den Einsatz der Methode<br />
erforderliche Ausrüstung bereits vorhanden.<br />
7<br />
Referenzen<br />
1. Ross, W. D.: „Kubelka-Munk Formulas Adapted for<br />
Better Computation“ (Für eine bessere Berechnung<br />
angepasste Kubelka-Munk-Gleichungen) Jnl. Coat.<br />
Tech. 39 (1967) 515.<br />
2. Mitton, P. B., und Jacobsen, A. E.: „New Graph for<br />
Computing Scattering Coefficient and Hiding Power“<br />
(Neues Diagramm für die Berechnung des<br />
Streuungskoeffizienten und des Deckvermögens) Off.<br />
Dig. 35 (1963) 871.<br />
3. Judd, D. B.: „Color in Business Science and Industry“<br />
(Farbe in Wissenschaft und Industrie) John Wiley &<br />
Sons, Inc.<br />
4. Mitton, P. B.: „Easy, Quantitative Hiding Power<br />
Measurements“ (Einfache, quantitative Messungen des<br />
Deckvermögens) Jnl. Coat. Tech. 42 (1970) 159.<br />
5. Clark, H. B. und Ramsay, H. L.: „Predicting Optical<br />
Properties of Coated Papers“ (Vorausberechnen der<br />
optischen Eigenschaften <strong>von</strong> beschichtetem Papier)<br />
TAPPI 48 (1965) 609.<br />
6. Ramsay, H. L.: „Simplified Calculation for Predicting<br />
Optical Properties of Coated Board“ (Vereinfachte<br />
Berechnung für das Vorausberechnen der optischen<br />
Eigenschaften <strong>von</strong> beschichteten Brettern) TAPPI 49<br />
(1966) 116A.<br />
7. ASTM D 2805-85, „Standard Test Method for Hiding<br />
Power of Paints by Reflectometry“<br />
(Standardtestmethode für das Deckvermögen <strong>von</strong><br />
Farben mittels Reflektometrie)<br />
8. Fitzwater, S. und Hook, J. W.: „Dependent Scattering<br />
Theory: A New Approach to Predicting Scattering in<br />
Paints“ (Abhängige Streuungstheorie: Eine neue<br />
Herangehensweise zur Vorausberechnung der Streuung<br />
in Farben) Jnl. Coat. Tech. 57 (1985) 39.<br />
Danksagung<br />
Die gesamte experimentelle Arbeit wurde <strong>von</strong><br />
Richard F. Hopkins gekonnt ausgeführt, der auch zu<br />
vielen hilfreichen Besprechungen beigetragen hat. Das<br />
Computerprogramm wurde <strong>von</strong><br />
William R. Mendenhall entwickelt, der mit uns<br />
geduldig und effektiv am Erreichen einer richtigen und<br />
praktischen Vorgehensweise gearbeitet hat. Sehr<br />
dankbar sind wir <strong>DuPont</strong> für die Möglichkeit, an<br />
diesem Thema zu arbeiten.
<strong>DuPont</strong> Titanium Technologies<br />
Chestnut Run Plaza 728/1229<br />
P.O. Box 80728<br />
Wilmington, DE 19880-0728<br />
(302) 992-5166 (800) 441-9485<br />
Fax: (302) 999-5184<br />
www.titanium.dupont.com<br />
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<strong>DuPont</strong> zuverlässig sind. Diese Informationen sind für den Gebrauch durch Personen mit technischen Fertigkeiten vorgesehen. Der Gebrauch erfolgt auf<br />
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