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6 5 6 2 5 4 3 3 1 - Stadtwerke Pforzheim

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Alles richtig gemacht: Bernhard Zweigel meldet seinem Vorgesetzten die Abschaltung der Pumpe.<br />

Ordnung ist und der Wassereinlauf funktioniert.<br />

Als er die Nachricht erhält, dass der<br />

Hochbehälter kein Wasser bekommt, meldet<br />

er der Netzleitstelle und seinem Einsatzleiter<br />

„Ich fahre ins Pumpwerk und schaue, ob die<br />

Wasserpumpe vom Brunnen zum Hochbehälter<br />

defekt ist.“<br />

Um 8.39 Uhr veranlasst Alexander Freygang<br />

den zweiten Notruf. Das Forstamt Bad Liebenzell<br />

meldet angeblich auf der Notfallnummer<br />

der Netzleitstelle, dass Wasser im<br />

Bereich des Davanssträßle und der B463<br />

den Berg herunterschießt. Werner Glauner<br />

erkennt den Zusammenhang zwischen den<br />

beiden Notrufen und weiß, dass ein großer<br />

Wasserrohrbruch vorliegen muss. Er hat<br />

jetzt mehrere Entscheidungen zu treffen: Die<br />

Wasserversorgung im betroffenen Stadtteil<br />

muss sichergestellt werden. Gleichzeitig<br />

muss eine Einsatztruppe auf den Weg<br />

geschickt werden, um das Leck zu suchen.<br />

Und schließlich muss die Pumpe abgeschaltet<br />

werden, damit nicht weiter Wasser mitten<br />

in den Rohrbruch hineingepumpt wird.<br />

Als der dritte Notruf um 8.50 Uhr eingeht:<br />

„Wasserstand im Hochbehälter Reutle fällt<br />

weiter!“, ist schon alles in die Wege geleitet.<br />

Markus Melichar hat Infos über die genaue<br />

Lage der Zonenschieber in Huchenfeld und<br />

meldet den Beginn seines Einsatzes an die<br />

Leitstelle. Um 9.07 Uhr hat er die beiden<br />

Zonenschieber mit einem Spezialschlüssel<br />

gedreht. Huchenfeld wird jetzt vom Hochbehälter<br />

Reutwald aus mit Trinkwasser versorgt.<br />

Im Ernstfall hätte niemand auch nur<br />

gemerkt, dass es ein Problem gibt.<br />

Gleichzeitig ist Claudio de Nittis auf der<br />

Suche nach der Schadensstelle. Um 9.11<br />

Uhr hat er den Wasserrohrbruch schon<br />

gefunden. Dabei hilft ihm sein Feldrechner,<br />

der die genauen Positionen der Wasserleitungen<br />

auf dem Geoinformationssystem<br />

anzeigt. Dass De Nittis aber den Schadensort<br />

derart schnell gefunden hat, liegt an<br />

seiner gute Ortskenntnis: „Beim Zustands-<br />

Check der Transportleitungen laufe ich regelmäßig<br />

die Leitungen ab“, erklärt der Gas-<br />

und Wasser-Installateur – daher also kennt<br />

er die Waldwege außerhalb <strong>Pforzheim</strong>s<br />

wie seine Westentasche. In einem echten<br />

Schadensfall würde er jetzt sein Equipment<br />

aus dem Fahrzeug holen und mithilfe<br />

einer Horchdose und eines Korrelators den<br />

genauen Ort des Wasserrohrbruchs ermitteln.<br />

Dank seiner großen Erfahrung kann<br />

er das verstärkte Signal deuten und weiß,<br />

wo das Rohr beschädigt ist und wie groß<br />

der Schaden ist. Um 9.13 hat er den Dienst<br />

habenden Tiefbauer verständigt, dass eine<br />

Grabung ansteht. Die Erstsicherungsmaßnahmen<br />

sind getroffen, die Versorgungssituation<br />

der betroffenen Gemeinde ist stabil.<br />

Um 9.30 Uhr ist der Einsatz beendet. Alle<br />

Mitarbeiter treffen sich in der Netzleitstelle<br />

zur Besprechung.<br />

SWP SCHWerPunkt<br />

Im gemeinsamen Austausch lernen die<br />

Bereitschaftsteams und ihre Vorgesetzten<br />

am meisten dazu: Waren Ablauf und<br />

Dokumentation des Einsatzes in Ordnung?<br />

Waren alle benötigten Arbeitsmittel vorhanden?<br />

Wurden die Meldewege eingehalten<br />

und haben die Kommunikationsmittel funktioniert?<br />

„Der Einsatz war sehr erfolgreich,<br />

das Ergebnis top“, sagt Ulrich Waibel,<br />

Abteilungsleiter Gas- und Wasserversorgung<br />

bei den SWP. „Das Team hat alles<br />

richtig gemacht!“ Einige Änderungen sollen<br />

den nächsten Einsatz weiter optimieren:<br />

„Gerade im Winter kommen unsere Bereitschaftsteams<br />

nur mit Allradfahrzeugen weiter<br />

– wir müssen also für rutschige Wege<br />

bei Eis und Schnee geeignete Fahrzeuge<br />

bereitstellen“, resümiert er. Ein neues Notfallhandy<br />

mit zwei SIM-Karten zur verbesserten<br />

Netzabdeckung hat den Praxistest<br />

bestanden und wird jetzt an alle Positionen<br />

ausgegeben. Außerdem beschließen die<br />

Verantwortlichen, den Meldeempfänger auf<br />

Cityruf-Basis immer eingeschaltet zu lassen,<br />

um auch in Bereichen ohne Netzabdeckung<br />

erreichbar zu sein.<br />

Doch abseits von Equipment und Technik<br />

lag die eigentliche Stärke des Einsatzes<br />

in der Kompetenz der Mitarbeiter: „Der<br />

Bereitschaftsdienst ist eine anspruchsvolle<br />

Aufgabe, für die eine fachliche und persönliche<br />

Eignung unabdingbar sind“, sagt<br />

Ulrich Waibel. „Ortskenntnis, Netzzusammenhänge,<br />

Teamgeist und die Bereitschaft,<br />

Entscheidungen auf der Grundlage umfangreicher<br />

Informationen zu treffen – das ist<br />

unsere Stärke, und die kann man nur selbst<br />

erwerben und nicht kaufen.“ Bei Regen und<br />

Sturm, Eis und Schnee, zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit sind die Notfallteams weiterhin im<br />

Schadensfall unterwegs und sorgen dafür,<br />

dass die Versorgung der <strong>Pforzheim</strong>er Bevölkerung<br />

sicher bleibt.<br />

Notfallnummer für Strom, Gas, Wasser<br />

und Fernwärme: 07231 39 38 37<br />

Markus Melichar holt das Spezialwerkzeug<br />

zum Drehen des Zonenschiebers aus dem<br />

Bereitschaftsfahrzeug.<br />

SWPaktiv<br />

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