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Ob im Kinderzimmer oder am Bürotisch: Nostalgie lässt ... - Katzelsdorf

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Thermengemeinden: Bemüht um<br />

ein Mehr an F<strong>am</strong>ilienfreundlichkeit<br />

Neue Anforderungen in der Arbeitswelt bringen F<strong>am</strong>ilien <strong>im</strong>mer mehr in Bedrängnis.<br />

Daher wird der Ruf nach einem f<strong>am</strong>ilienfreundlichen Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong>mer lauter. Die Gemeinden<br />

<strong>Katzelsdorf</strong>, Lanzenkirchen und Pitten haben ihn vernommen und starten nun in die Umsetzung<br />

zur „F<strong>am</strong>ilienfreundlichen Gemeinde“.<br />

F<strong>am</strong>ilien sind unbestritten<br />

wichtige<br />

Einheiten für die Entwicklung<br />

des Menschen,<br />

für die Entwicklung des<br />

Staates. Was früher als<br />

selbstverständlich galt,<br />

wie etwa Ehe, Kinder,<br />

das Zus<strong>am</strong>menleben<br />

mehrerer Generationen<br />

unter einem Dach, wird<br />

heute <strong>im</strong>mer schwieriger.<br />

Flexibilität, Mobilität<br />

Foto: landurlaub.at<br />

und vieles andere bis hin<br />

zur Berufstätigkeit von<br />

Mann und Frau stellen<br />

die F<strong>am</strong>ilie <strong>im</strong>mer öfter<br />

vor unüberwindbare<br />

Hürden. D<strong>am</strong>it wird es<br />

auch verständlich, dass<br />

wir als Gesellschaft, als<br />

Land <strong>oder</strong> als Gemeinde<br />

heute sehr wohl aufgerufen<br />

sind, f<strong>am</strong>ilienfreundliche<br />

Voraussetzungen<br />

zu schaffen, wenn wir<br />

auch in Zukunft die F<strong>am</strong>ilie<br />

als kleinste Einheit<br />

<strong>im</strong> Staat erhalten wollen.<br />

» Dies hat auch die Politik<br />

erkannt und verschiedene<br />

Progr<strong>am</strong>me<br />

ausgearbeitet «<br />

Ein Progr<strong>am</strong>m, das vom<br />

Bundesministerium für<br />

Wirtschaft, F<strong>am</strong>ilie und<br />

Jugend für österreichische<br />

Gemeinden angeboten<br />

wird, ist das Audit<br />

f<strong>am</strong>ilienfreundlichegemeinde.Dieses<br />

Audit ist<br />

eine Bestandsaufnahme<br />

aller f<strong>am</strong>ilienfreundlichen<br />

Maßnahmen, die<br />

es in der Gemeinde gibt,<br />

sowie ein Maßnahmenplan<br />

für die Zukunft. der<br />

mit Bürgerbeteiligung<br />

erarbeitet wird.<br />

In diese Bestandsaufnahme<br />

fließen nicht<br />

bloß die Maßnahmen<br />

durch die Gemeinde,<br />

sondern auch jene der<br />

einzelnen Vereine <strong>oder</strong><br />

Einrichtungen wie<br />

Kindergarten/Schulen<br />

sowie jene der Privatwirtschaft<br />

ein. Nach<br />

der Bestandsaufnahme<br />

wird gemeins<strong>am</strong> mit<br />

engagierten Personen<br />

aus der Bevölkerung ein<br />

Maßnahmenkatalog für<br />

zukünftige Ziele und<br />

Projekte ausgearbei-<br />

tet, mit dem Fokus, die<br />

F<strong>am</strong>ilienfreundlichkeit<br />

nachhaltig zu verbessern.<br />

Dabei werden<br />

acht unterschiedliche<br />

Lebensphasen berücksichtigt:<br />

1 Schwangerschaft/<br />

Geburt<br />

2 F<strong>am</strong>ilie mit Säugling<br />

- Leben mit einem<br />

Säugling<br />

3 Kleinkind bis drei Jahre<br />

4 Kindergartenkind -<br />

F<strong>am</strong>ilien mit Kindern<br />

<strong>im</strong> Kindergartenalter<br />

5 Schüler/in - F<strong>am</strong>ilien<br />

mit Schüler/innen<br />

6 In Ausbildung<br />

stehende/r - F<strong>am</strong>ilien<br />

mit Jugendlichen, die<br />

eine Ausbildung absol-<br />

vieren<br />

7 Nachelterliche Phase<br />

- Beziehung zwischen<br />

Eltern und Kindern<br />

bzw. Großeltern<br />

und Enkelkindern<br />

8 F<strong>am</strong>ilie <strong>im</strong> Alter<br />

- Leben der älteren<br />

Mitbürger in der<br />

Gemeinde<br />

Nach Abschluss dieses<br />

Prozesses erfolgt eine<br />

externe Begutachtung,<br />

durch welche die Richtigkeit<br />

des Verfahrens<br />

und die Qualität der<br />

vorgenommenen Ziele<br />

überprüft werden.<br />

„Drei Thermengemeinden<br />

rund um Linsberg<br />

Asia - <strong>Katzelsdorf</strong>, Lanzenkirchen<br />

und Pitten -<br />

haben sich bisher an diesem<br />

Prozess beteiligt. Sie<br />

sind nun bestrebt, die<br />

unterschiedlichen Maßnahmen<br />

für ein Mehr an<br />

F<strong>am</strong>ilienfreundlichkeit<br />

umzusetzen“, fasst DI<br />

Walter Kirchler, Geschäftsführer<br />

der NÖ<br />

Dorf- und Stadterneuerung,<br />

zus<strong>am</strong>men.<br />

Werbung<br />

ZUR<br />

SACHE<br />

Am Anfang gab es in jenen<br />

Gemeinden, die einen Auditprozess<br />

zur „f<strong>am</strong>ilienfreundlichen<br />

Gemeinde“ anstrebten, eine Bestandsaufnahme.<br />

Es galt, entsprechende<br />

Maßnahmen zu erkennen<br />

und aufzuzeigen. In weiterer Folge<br />

sollten in einem ersten Strategie-<br />

Workshop jene Ziele, die gesteckt<br />

werden sollten, um das Grundzertifikat<br />

zu erreichen, erarbeitet<br />

werden. Mittels Gemeinderatsbeschluss<br />

wurden die Absichten<br />

untermauert. In dieser Position<br />

stehen nun die Thermengemeinden<br />

<strong>Katzelsdorf</strong>, Lanzenkirchen<br />

und Pitten. Das Grundzertifikat,<br />

welches <strong>Katzelsdorf</strong> schon seit<br />

einem Jahr besitzt, Lanzenkirchen<br />

und Pitten erst kürzlich erhalten<br />

haben, ist so etwas wie die Verleihung<br />

des Gütezeichens der Republik<br />

Österreich.<br />

Bis zur endgültigen Verleihung des<br />

Prädikats „f<strong>am</strong>ilienfreundlichegemeinde“<br />

bedarf es allerdings noch<br />

eines großen Einsatzes seitens der<br />

politischen Mandatare und vieler<br />

helfender Hände aus der Bevölkerung.<br />

In <strong>Katzelsdorf</strong> ist man bereits<br />

länger auf dem Weg dorthin und<br />

kann daher schon Substantielles<br />

vorweisen. Wohl auch deswegen,<br />

weil schon seit einiger Zeit in diese<br />

Richtung gearbeitet wurde. „Wir<br />

haben auf die Bedürfnisse von<br />

Kindern, F<strong>am</strong>ilien und Senioren<br />

über Jahre hinweg großes Augen-<br />

Als „f<strong>am</strong>ilienfreundliche<br />

Gemeinden“ zertifi ziert<br />

merk gelegt“, betont Bürgermeisterin<br />

Hannelore Handler-Woltran.<br />

Trotzdem sind einige Projekte<br />

der letzten Jahre wert, vor den<br />

Vorhang gestellt zu werden: Das<br />

Eltern-Kind-Zentrum von Nicole<br />

Erker (eine übernommene Privat-<br />

Initiative), Verkehrssicherheit und<br />

-beruhigung, Betreubares Wohnen,<br />

Barrierefreiheit <strong>im</strong> öffentlichen<br />

Raum, Kindergemeindezeitung<br />

etc. „Viele Dinge sind erledigt“, so<br />

die Frau Bürgermeister nicht ganz<br />

ohne Stolz. „Ein Fitness-Parcours<br />

<strong>oder</strong> ein Barfußweg stehen aber<br />

noch auf dem Wunschzettel“.<br />

Auch in der Nachbargemeinde<br />

Lanzenkirchen peilt man das<br />

Zus<strong>am</strong>menleben verschiedener<br />

Generationen als Stoßrichtung<br />

an. „Vielleicht geht das eine <strong>oder</strong><br />

andere auch gemeindeübergreifend“,<br />

denkt Vizebürgermeisterin<br />

Heidi L<strong>am</strong>berg laut vor. Projekte,<br />

die ins Geld gehen, sind ebenfalls<br />

nicht tabu: Ein Kinderspielplatz<br />

in Frohsdorf und ein Beachvolleyballplatz<br />

sind jedenfalls angedacht.<br />

„Anlehnend an die zu erwartende<br />

Bevölkerungsentwicklung sollten<br />

wir sowohl der Jugend als auch<br />

den Senioren unser Augenmerk<br />

widmen“, so Heidi L<strong>am</strong>berg.<br />

In Pitten wiederum freut man sich,<br />

dass sich an den Workshops zur<br />

Erstellung der Ausgangssituation<br />

neben den Vereinen, Kindergärtnerinnen<br />

und Senioren auch<br />

mehrere Jungf<strong>am</strong>ilien mit Kindern<br />

aktiv beteiligt haben. Somit stehen<br />

auch zahlreiche Maßnahmen in<br />

den Bereichen Mutter-Kind sowie<br />

Tagesmütter-Kindergarten zur<br />

Umsetzung an. „Trotzdem sind<br />

auch Pittens Senioren in unsere<br />

Überlegungen eingebunden“, ergänzt<br />

Vizebürgermeisterin Elfriede<br />

Schneider die f<strong>am</strong>ilienfreundlichen<br />

Maßnahmen der Marktgemeinde<br />

Pitten.<br />

<strong>Katzelsdorf</strong> in derVorreiterrolle: Bürgermeisterin<br />

Hannelore Handler-Woltran und<br />

GR Mag. Nicole Erker s<strong>am</strong>t Söhnchen mit<br />

dem Zertifi kat aus dem Jahre 2010.<br />

Die Thermengemeinden Lanzenkirchen (Bild<br />

oben mit Frau Vzbgm. Heidi L<strong>am</strong>berg, Gemeindebund-Präsident<br />

Helmut Mödlh<strong>am</strong>mer,<br />

Frau Landesrat Mag. Barbara Schwarz) und<br />

Pitten waren kürzlich mit der Zertifi katsverleihung<br />

an der Reihe. Bild unten: Frau Vzbgm.<br />

Elfriede Schneider, GGR Manfred Pfaller.<br />

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