Biologisch abbaubare Werkstoffe (pdf)

Argumente für die Verwendung von biologisch abbaubaren Werkstoffen
(BAW):
• Der hohe Kunststoffverbrauch bringt ein immenses Abfallaufkommen.
• Das Recycling von Kunststoffen auf fossiler Basis ist ökonomisch und
ökologisch umstritten.
• Biologisch vollständig abbaubare Werkstoffe auf Basis nachwachsender
Rohstoffe können dagegen ökonomisch und ökologisch sinnvoll
kompostiert oder z.B. vergoren (Biogas) werden.
• Es entstehen Kohlendioxid, Wasser und Biomasse, deren Nährstoffe z.B.
über den Kompost wieder in den Nährstoffkreislauf eingebracht werden
können.
1.2 Biologisch abbaubare Werkstoffe (BAW)
BAW sind kunststoffähnliche Werkstoffe. Sie werden aus nachwachsenden
Rohstoffen (meist Stärke oder Zucker; ferner Cellulose, Öle und Fette) oder
fossilen Rohstoffen (Erdöl) hergestellt. Oft handelt es sich um Mischungen.
Anwendungsmöglichkeiten von Stärke: 2
Vermischung mit künstlichen Polymeren:
Prinzip: Stärke wird z.B. mit Polyethylen im Extruder 3 vermischt.
Anwendung: Herstellung von Tragetaschen.
Vorteile: Das Material kann biologisch zersetzt werden und
photochemisch angegriffen werden.
Stärkeverzuckerung:
Prinzip: Sorbit, ein Produkt aus der Stärkeverzuckerung, findet in der
Polyurethanherstellung Verwendung.
Verwendung. Polyurethan (PUR): wichtige Kunststoffgruppe; Ausgangsstoff
z.B. für Synthetikfasern, Lacke, Schaumstoffe, Hartkunststoff
Einsatz als Copolymer:
Prinzip: Unter bestimmten Bedingungen und Verwendung von
Katalysatoren kann Stärke mit synthetischen Polymeren (z.B.
Polyethylen, Polypropylen) chemische Verbindungen
eingehen.
2
Vgl. Online im Internet. Url: http://www.inaro.de/Deutsch/ROHSTOFF/industrie/STAERKE/baw.htm (11.
Juni 2004)
3
Extruder: Maschine zur kontinuierlichen Verarbeitung plastischer Kunststoffe. Darin wird der Kunststoff
geschmolzen, vermischt und durch Düsen in Formteile gepresst.
5