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ZEICHEN DER ZEIT<br />

■ Einen langen Weg hat Rudolf Mumprecht hinter sich.<br />

Nicht nur weil er heute 88 Jahre alt ist, sondern auch<br />

in seiner künstlerischen Tätigkeit hat er sich immer weiterentwickelt.<br />

1918 in Basel geboren, wuchs Mumprecht<br />

in Bern auf und bildete sich autodidaktisch erst einmal<br />

als Grafi ker aus, Lithografi e, Radierung und Aquatinta<br />

werden seine favorisierten Techniken. Sein frühes<br />

Schaffen ist noch vollkommen von der Figuration geprägt,<br />

Künstler wie Ferdinand Hodler inspirierten ihn.<br />

Doch bereits in den Fünfzigerjahren macht er den grossen<br />

Schritt in Richtung Abstraktion. Von da an werden<br />

Zeichen seine Bildwelt bevölkern und erst in den Sechzigerjahren<br />

einer der ersten Schweizer Künstler, die sich<br />

mit Schriftbildern beschäftigen. Schrift und Sprache,<br />

Zahlen und Zeichen stehen seit dieser Zeit im Zentrum<br />

seines Schaffens, auch heute noch: «die Zeichen die ich<br />

höre - die Melodien die ich sehe». Schrift überzieht seine<br />

Blätter, poetisch, assoziativ verbunden mit Farbklängen,<br />

die eine sanfte Verbindung mit den Sprachklängen,<br />

den Melodien der Zeichen eingehen. Sprache ist bei ihm<br />

Bild: zVg.<br />

einerseits immer noch Übermittler von Information,<br />

seine Bilder sind in diesem Sinne lesbar. Aber Mumprechts<br />

Arbeiten gehen weit darüber hinaus. Zeichen<br />

und Schriftzeichen interessieren den Künstler ebenso in<br />

ihrer abstrakten Gestalt, in ihrer Form, ihrem Rhythmus,<br />

der Geometrie und Geschmeidigkeit eins werden lässt.<br />

Sein Wahlwohnort Köniz, wo er seit 1964 lebt und<br />

arbeitet, widmet dem Künstler nun eine Ausstellung mit<br />

rund 30 Werken. Ort der Ausstellung ist der Lichthof,<br />

der sich in Galerien über vier Stockwerke durch das neu<br />

errichtete Gemeindehaus Köniz windet, das von den Architekten<br />

Cornelius Morscher und Joachim Bolliger konzipiert<br />

wurde. Die Ausstellung dauert bis zum 23. Juni.<br />

(di)<br />

Mumprecht, Lichthof Gemeindehaus Bläuacker, Landorfstrasse<br />

1, Köniz. Geöffnet Montag bis Freitag, 9:00-<br />

11:30 h, 14:00-17:00 h, Sonntag, 21. Mai 10:00-14:00 h. Bis<br />

23. Juni.<br />

K U L T U R N O T I Z E N<br />

NACHGEFRAGT...<br />

«WAS IST KUNST?»<br />

«Beim Vespa-Unfall den gestreckten Salto zu stehen.»<br />

(Glücklicher im Unglück)<br />

«Aus dem Herzen zu handeln.» (Hans Ries)<br />

«Wenn der Ausdruck des Selbst andere fasziniert.»<br />

(Max yoga4u.ch)<br />

«Kunst ist, was mich bewegt: In Gedanken, Gefühlen<br />

und Emotionen.» (Anita, 25)<br />

«Die Kunst ist so eine Sache, die ich nicht so ganz<br />

durchblicke.» (Marcel Köhler)<br />

«Kunst kommt von können - wenn jemand etwas beherrscht,<br />

entsteht Kunst.» (Karl Winkler)<br />

«Ein Panini-Heft ohne Internetzugang zu füllen. Hopp<br />

YB!» (Res, Fussballfan)<br />

«Wenn jemand überdurchschnittlich begabt ist und<br />

damit meisterhaft Dinge schafft» (Lisbeth, 42)<br />

«Mit Fischkleister und Ballon eine Maske basteln»<br />

(Rolf, Elektromonteur)<br />

«Kunst ist unkonditioniert - frei von Wissen, Erfahrung<br />

oder Dogmen und Riten. Sie trägt keine Signatur<br />

und offenb<strong>art</strong> die wahre Intelligenz.»<br />

(Hanna, 40)<br />

«Kunst sucht Wege, Geist sinnlich erfahrbar zu<br />

machen.» (Eva)<br />

«Dem wesentlichen Raum zu geben.»<br />

(Lena, Tänzerin)<br />

«Innere Leidenschaft äussern.» (Dario, Arzt)<br />

«Einer Geschichte Wahrheit einzuhauchen. Der<br />

Wahrheit eine Geschichte zu entlocken.» (Peter, 31,<br />

Journalist)<br />

«Mit Rösti, Speck und Rüebli Sushi zu machen.»<br />

(Alain, 24, Koch)<br />

«Sich zuhören zu können, um das Bewusstsein der<br />

Schönheit zu erlangen.» (Pascal Helfer)<br />

«Kunscht isch chribble.» (Jelena, 7, nach einem Besuch<br />

im Klee Museum)<br />

Zusammengestellt von Indiana Englmund<br />

Frage im Juni: Was wird in diesem Sommer anders?<br />

Deine Antwort an: nachgefragt@ensuite.ch<br />

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