TAPPING - Music Marketing Shop
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6) Tappen mit der 4 Finger-Methode<br />
Hierbei hat der Daumen lediglich eine Stützfunktion und wird auf der<br />
Rückseite des Griffbrettes angesetzt.<br />
Der Erbauer des KOYABU Symmetric Boards Yoshitaka Koyabu setzt ebenso den<br />
Daumen zum Spielen von Noten ein. Meiner Meinung nach ist diese Spielmethode<br />
aber nicht unbedingt von Nöten, zumal sie sehr viel Übung erfordert und<br />
physiologisch gesehen nicht immer sinnvoll und angenehm ist. Zur weiteren<br />
Vereinfachung stelle ich zu jeder Akkord-Grafik ein entsprechendes Foto dazu. Auf<br />
den Bass-Saiten (linke Hand) macht es in den tieferen Lagen weitestgehend Sinn<br />
die angegebenen Akkorde als Arpeggio zu spielen. Das heißt, die Töne werden in<br />
kurzer Folge nacheinander mit den Fingern je nach Taktart angeschlagen bzw.<br />
angetappt. In den höheren Lagen klingt der Dreiklang/Akkord auch dann gut,<br />
wenn man die gleichzeitig aufsetzt. Diese Technik verwenden oft Tap-<br />
Gitarrenspieler, die im Jazz bewandert sind.<br />
Der kleine Finger kommt nicht ganz so häufig zum Einsatz wie Zeige-, Mittel- und<br />
Ringfinger. Es ist jedoch hilfreich, diesen bei Läufen oder dem „Abgehen“ von<br />
Tonleitern einzusetzen. Auch ist es sinnvoll Akkordnoten, die mit den anderen drei<br />
Fingern je nach Griff nicht gut zu erreichen sind, mit diesem abzugreifen.<br />
Tonleitern auf der Melody Seite lassen sich unter Einsatz des kleinen Fingers bis in untere Lagen ebenso<br />
einfacher spielen, zumal diese wie schon gesagt in Quarten durchgestimmt sind.<br />
Wie spiele ich eine gerade Bass-Linie ohne Schlag- bzw. Zupfhand?<br />
10<br />
„Ja geht das denn überhaupt – hat sich auch der Autor dieses Textes lange gefragt? Rockmusiker stehen nun<br />
mal nicht selten auf der langen Leitung…“<br />
Die gute Nachricht lautet: Nichts ist einfacher als das! Man nehme zwei oder drei Finger und tappe damit<br />
jeweils die Seite über dem entsprechenden Bund bzw. einer ganz bestimmten Note an. Die Technik ist im<br />
Endeffekt die Gleiche wie beim Akkord-Arpeggio. Mit einem signifikanten Unterschied: Ich tappe die Saite über<br />
dem entsprechenden Bund und nur eine ganz bestimmte Note in kurzer Folge nacheinander mit zwei oder drei<br />
Fingern an. Damit es nicht „scheppert“ sollte man immer darauf achten, dass man die linke Hand bzw. die<br />
Finger etwas tanzen lässt bzw. beweglich hält und sich darauf konzentriert die Saite über dem Bund immer in<br />
etwa an der gleichen Stelle – da wo die Note sich am saubersten intonieren lässt – anschlägt bzw. antappt.<br />
Diese Technik lässt sich auch beliebig auf den Wechsel zwischen der Grundnote und seiner Quinte oder der<br />
Quarte übertragen. Bei Triolen ist es vom Handling her einfacher, diese mit zwei Fingern im Wechsel<br />
anzuschlagen/zu tappen. Nicht zu schnell gespielte Quarttriolen und der vorher beschriebene Wechselbass mit<br />
der Grundnote und seiner Quinte sind hingegen einfacher mit drei Fingern im aufeinanderfolgenden Wechsel zu<br />
tappen.<br />
Die gleiche Technik funktioniert natürlich auch mit der rechten Hand auf den Melody-Saiten – kommt jedoch<br />
seltener und eher beim ausgiebigen Solieren zum Einsatz. Also: Etwas üben, und fertig ist der erste Rhythm &<br />
Blues Lauf oder die einfache melodische Linie für das Gitarren-Pop Stück.<br />
Die Tapping-Gitarre primär als Bass bzw. Rhythmusinstrument<br />
Virtuosen, die die ihre Tapping-Gitarre nur als „Einmann-Orchester“ einsetzen sollten sich dieses Kapitel einfach<br />
sparen. Aber: es gibt ja auch Menschen, Neulinge und insbesondere leidenschaftliche Bassisten, die sich um das<br />
Solieren mit der rechten Hand auf den Melody-Saiten einen feuchten Dreck kümmern. Als Paradebeispiel dafür<br />
kann nur immer wieder TONY LEVIN genannt werden, der gerade das auf dem Stick par excellence beherrscht<br />
und zelebriert. Zu seiner Verteidigung muss noch gesagt werden, dass Levin einer der wenigen ist, die einen<br />
richtig fetten Ton auf dem Stick produzieren. Hier beherrscht ganz eindeutig der Musiker das Instrument und<br />
nicht umgekehrt – und „Fuddeln“, das kann schließlich jeder…<br />
Mit beiden Händen auf den Bass-Saiten tappen<br />
Hierzu bietet es sich an beide Hände, bevorzugt Finger 1 (Zeigefinger) bis 4 (kleiner Finger) der linken Hand<br />
und den Zeigefinger bzw. Mittelfinger der rechten Hand zum Tappen einzusetzen – im Prinzip reichen auch<br />
Finger 1 bis 3. Gespielt werden ausschließlich Rhythmus-Patterns bzw. getappte Bass-Linien. Hierbei wird mit<br />
der rechten Hand zumeist die Grundnote und im Wechsel die Quarte oder die Sexte angetappt. Die linke Hand<br />
bedient im Wechsel die Octave mit ihrer Quinte und die Quarte mit ihrer Quinte. Als Variation bietet es sich<br />
natürlich an, mit der linken Hand (im Wechsel mit dem Anschlagen der Grundnote/Quinte (rechte Hand),<br />
ähnlich wie beim Slappen/Poppen auf dem E-Bass (Hammer on/Hammer off) die Halbtöne im Lauf mit zu<br />
spielen.