Der Zauberlehrling Ein Stop-Motion-Film
Der Zauberlehrling Ein Stop-Motion-Film
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<strong>Der</strong> <strong>Zauberlehrling</strong><br />
<strong>Ein</strong> <strong>Stop</strong>-<strong>Motion</strong>-<strong>Film</strong><br />
<strong>Ein</strong> Projekt der Klasse 4b der Steinwald-Schule<br />
1. Projektbeschreibung - Überblick<br />
Die Ballade „<strong>Der</strong> <strong>Zauberlehrling</strong>“ von Johann Wolfgang von Goethe wurde in<br />
einem dreiwöchigen Projekt mit einer vierten Klasse der Steinwald-Schule in Form<br />
eines <strong>Stop</strong>-<strong>Motion</strong>-<strong>Film</strong>s mit Sprechgesang (Rap) inszeniert.<br />
Das Projekt ist fächerübergreifend durchgeführt worden. Im Deutschunterricht<br />
wurde der Balladentext auswendig gelernt und ein szenischer Ablauf entwickelt. Im<br />
Kunstunterricht bauten die Schüler Guckkasten-Bühnen aus Schuhkartons, wählten<br />
die Playmobil-Figuren aus und bastelten einen beweglichen Besen. Im<br />
Musikunterricht wurde der Text des <strong>Zauberlehrling</strong>s in eine Rap-Interpretation<br />
umgewandelt.<br />
Mit Hilfe eines Camcorders produzierten die Schüler einen <strong>Stop</strong>-<strong>Motion</strong>-<strong>Film</strong>, der<br />
im FEZ (Labor für Kunst und Medien) am Computer mit dem Raptext unterlegt<br />
wurde.<br />
So ist ein sehr lebendiger <strong>Film</strong> entstanden, der sowohl dazu geführt hat, dass alle<br />
Schüler den gesamten Text auswendig aufsagen, bzw. „aufrappen“ konnten und<br />
gleichzeitig den Umgang mit der dazu notwendigen Technik erlernten.
2. Bedingungsfeld/Intention<br />
In der vierten Klasse der Steinwald-Grundschule befinden sich 26 Schüler (12<br />
Mädchen und 14 Jungen). Unter ihnen gibt es eine Schülerin, die als lernbehindert<br />
getestet ist, einen Schüler mit ADS-Syndrom, fünf Schüler, die aus einem schwachen<br />
sozialen Umfeld kommen und acht ausländische Schüler, die mit der deutschen<br />
Sprache noch auf dem Kriegsfuß stehen. Die Spannbreite ist groß.<br />
Aber alle Schüler sollten im Deutschunterricht den „<strong>Zauberlehrling</strong>“ von Goethe<br />
lernen!<br />
Die Frage war also, „Wie erleichtere ich als Lehrer allen Kindern das<br />
Auswendiglernen und wie schaffe ich es, dass auch ausländische und schwache<br />
Kinder motiviert sind?“ Auswendiglernen trainiert das Gedächtnis und stellt<br />
Sicherheit im Umgang mit Sprache her, was besonders für ausländische Kinder und<br />
Kinder, die von Hause aus sprachlich nicht gut vorbereitet sind, wichtig ist.<br />
Wenn Schüler am Nachmittag oder am Abend allein zu Hause sitzen und ein Gedicht<br />
auswendig lernen sollen, zeigen sie sich ohne Unterstützung der Eltern oft lustlos.<br />
Viele vernachlässigte Kinder lernen Gedichte erst gar nicht. Schon gar nicht dann,<br />
wenn sie so lang sind wie der <strong>Zauberlehrling</strong>.<br />
Es musste also sowohl Motivation zum Auswendiglernen geschaffen werden, als<br />
auch Hilfen für schwache Kinder gegeben werden.<br />
Hier erschien uns eine Umsetzung mit Medien und Musik ideal. Medien, wie die<br />
<strong>Film</strong>kamera (Camcorder), leisten durch die audiovisuelle Wiedergabe die<br />
Möglichkeit einer selbständigen Kontrolle durch den Schüler und fördern dadurch<br />
die Konzentration. Das Medium wirkt hier also zum Kontrollinstrument, das eine<br />
hohe Akzeptanz bei Schülern hat und den Lehrer in seiner Rolle als „Kontrolleur“<br />
stark entlastet. Musik unterstützt das Auswendiglernen durch Rhythmus, Rhythmus<br />
schafft Ordnung.<br />
3. Balladentext/Regiearbeit<br />
Im Deutschunterricht wurde eine Regievorlage für den <strong>Zauberlehrling</strong> erarbeitet,<br />
d.h. der gesamte Text wurde in zwölf Abschnitte unterteilt, zu jedem Abschnitt<br />
wurde ein Handlungsablauf überlegt, die passenden Playmobil-Figuren und ein<br />
passendes Bühnenbild gesucht. Alle Ergebnisse und alle notwendigen Figuren und<br />
Gegenstände wurden tabellarisch neben dem Text festgehalten. Außerdem wurde der<br />
Text, mit Unterstützung der Rap-Interpretation im Musikunterricht Stück für Stück<br />
auswendig gelernt.
4. Bühnenbau<br />
Im Kunstunterricht wurden aus Schuhkartons zwölf kleine Guckkastenbühnen in<br />
Partnerarbeit gebaut. Dazu bekam jede Gruppe einen Textabschnitt aus dem<br />
<strong>Zauberlehrling</strong> vorgelegt mit der Aufgabe, einen passenden Innenraum im Schloss des<br />
Zauberers bzw. eine Landschaft am Fluss als Bühnenbild zu gestalten.
5. Musikalische Bearbeitung<br />
Im Musikunterricht wurde der Text zu einem Sprechgesang (Rap)<br />
umgewandelt und mit Instrumentalmusik, die von den Schülern an<br />
verschiedenen Instrumenten (Orffsche Instrumente, Schlagzeug, Kongas,<br />
Keyboard) gespielt wurde, unterlegt.
6. Dreharbeiten<br />
Im FEZ filmten die Schüler nach der erarbeiteten Regieanweisung den<br />
Bewegungsablauf der Playmobilfiguren mit einem Camcorder, der extra für solche<br />
Trickaufnahmen in Sekundentakte eingestellt war. Dabei lernten sie den Umgang mit<br />
der Kamera, die genaue Ausrichtung auf den Hintergrund, die <strong>Ein</strong>beziehung der<br />
Lichtverhältnisse, den Weißabgleich, den <strong>Ein</strong>satz des Zooms und das<br />
Kurzzeitfilmen.
7. <strong>Film</strong>schnitt<br />
Mit Unterstützung des Labors für Kunst und Medien im FEZ haben Schüler die ersten<br />
Grundlagen des <strong>Film</strong>schnitts kennen gelernt. Dazu wurde als erstes das gesamte<br />
<strong>Film</strong>material auf die PC-Festplatte importiert, die gefilmten Szenen wurden<br />
geordnet, gekürzt und entsprechende Übergänge gefunden, ein Titel ergänzt und<br />
letztlich musste der gerappte Text der entsprechenden Stelle im <strong>Film</strong> zugeordnet<br />
werden. Für den <strong>Film</strong>schnitt wurde das Programm „Adobe Premiere“ benutzt.<br />
8. Titelbild<br />
Für das Titelbild zeichneten alle Schüler ein Plakat nach ihren Vorstellungen. Das<br />
beliebteste wurde dann als Titelbild für den <strong>Film</strong> ausgewählt und am Lichtkasten für<br />
eine Animation mit Hilfe des Programms „Director“ bearbeitet.
9. Animationen<br />
Das Goethe-Portrait von Andy Warhol diente als Vorlage für mehrere<br />
Animationen. Dazu wurde das Portrait am Lichtkasten auf Folie kopiert und in<br />
Popart gestaltet, bzw. mit kleinen Veränderungen auf weitere Folien gezeichnet.<br />
Diese Folien wurden am PC eingescannt. So entstanden Animationen, wie z.B. der<br />
„Kussmund“ oder das „Augenzwinkern“.
Popart-Animation
Bewegungsanimation
10. Infos über Goethe<br />
Die wichtigsten Daten zu Goethe schrieben Schüler mit Word am PC.<br />
Biografie<br />
Johann Wolfgang von Goethe<br />
Geboren: 1749 in Frankfurt am Main<br />
Gestorben: 1832 in Weimer<br />
Johann Wolfgang von Goethe ist der bekannteste deutsche Dichter. Er verbrachte<br />
seine Kindheit in Frankfurt/Main und wuchs dort mit seiner Schwester Cornelia
wohlbehütet in einer angesehenen Familie auf. Über seine Eltern schrieb er einmal<br />
folgendes Gedicht:<br />
Vom Vater hab´ ich die Statur,<br />
Des Lebens ernstes Führen,<br />
Von Mütterchen die Frohnatur<br />
Und Lust zu fabulieren<br />
Johann Wolfgang hatte ausschließlich Unterricht bei Privatlehrern, seine<br />
Ausbildung war sehr gründlich und umfassend. Nach den alten Sprachen Latein und<br />
Altgriechisch lernte er Französisch, Englisch, Italienisch und später auch<br />
Hebräisch. Außerdem bekam er Zeichen- und Klavierstunden und Sportunterricht:<br />
z.B. Reiten, Fechten, Schwimmen und Schlittschuhlaufen. Er lernte leicht, aber ein<br />
Musterschüler war er nicht. Schon als Schüler begann er zu dichten,an seinem<br />
12.Gebutrstag überreichte er seinem Vater den ersten Gedichtband.<br />
Mit 16 Jahren begann er Jura in Leipzig zu studieren. Er beendete das Studium in<br />
Straßburg, eine wichtige Zeit in seinem Leben. Auch damals gab es junge Leute, die<br />
mit der Erwachsenenwelt unzufrieden waren und die Welt verändern wollten. Sie<br />
wurden die ,,Sturm- und Drang-Generation´´ genannt. Auch Goethe gehörte dazu.<br />
Er schrieb in dieser Zeit schon sehr bekannte Werke wie den ,,Götz von<br />
Berlichingen“ und ,,Die Leiden des Jungen Werther“ und viele Gedichte.<br />
1775 ging Goethe nach Weimar, in den Dienst des Herzogs Karl-August. Später<br />
wurde er sogar Minister.<br />
Auf einer großen Italienreise in den Jahren 1786/88 lernte er die Denkmäler<br />
der griechisch/römischen Antike kennen, sein weiteres Werk wurde davon stark<br />
beeinflusst.<br />
11. Impressum<br />
An diesem Projekt haben mitgearbeitet: Marianne Friedrich<br />
Christine Schulz-Voigt<br />
Heidrun Totzke<br />
12. Kontakt<br />
Marianne Friedrich<br />
PSchmidtO@aol.com<br />
Steinwald-Schule<br />
Hanielweg 7+9<br />
12277 Berlin-Tempelhof<br />
Tel. 7560 4139<br />
steinwald-schule.cids@t-online.de