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Verbraucherpolitischer Bericht der Bundesregierung - BMELV

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TRANSPARENZ STÄRKEN –WISSEN ERWEITERN 45<br />

Eine möglichst frühzeitige Bewusstseinsbildung für einen nachhaltigen Konsum ist wichtig. Aus diesem<br />

Grund för<strong>der</strong>t die <strong>Bundesregierung</strong> unter an<strong>der</strong>em Projekte, bei denen sich bereits Jugendliche mit dem<br />

Thema nachhaltiger Konsum auseinan<strong>der</strong>setzen können.<br />

Die an vielen Orten in Deutschland gezeigte, vom Bundesverbraucherministerium geför<strong>der</strong>te interaktive und<br />

multimediale Ausstellung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland „Deine Konsumlandschaft“<br />

hat gerade die Jüngeren mit Aspekten des nachhaltigen Konsums vertraut gemacht.<br />

Über die bisherige breite Maßnahmenpalette im Bereich <strong>der</strong> Verbraucherinformation hinaus ist es sinnvoll,<br />

Trendentwicklungen in Richtung eines nachhaltigem Konsums stärker zu unterstützen. Das Bundesministerium<br />

für Bildung und Forschung hat aus diesem Grund im Rahmen <strong>der</strong> Sozial-ökologischen Forschung von<br />

2008 bis 2011 insgesamt 10 Projekte mit 10 Millionen Euro zum Thema „Vom Wissen zum Handeln – Neue<br />

Wege zum nachhaltigen Konsum“ geför<strong>der</strong>t. Ein Sammelband fasst die Erkenntnisse in konzentrierter Form<br />

zusammen. 62<br />

Im Jahr 2012 startet das Bundesverbraucherministerium eine breite Informationskampagne, in <strong>der</strong> Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher sehr breit über Möglichkeiten zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen informiert<br />

werden sollen. In Deutschland werden viele Lebensmittel weggeworfen. Eine höhere Wertschätzung<br />

von Lebensmitteln ist sowohl aus ethischen und ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen wichtig,<br />

denn die Produktion von Lebensmitteln hat nicht unerhebliche Umweltauswirkungen. Eine Ursache dafür,<br />

dass Lebensmittel unnötig auf dem Müll landen, ist offensichtlich die falsche Interpretation des Mindesthaltbarkeitsdatums.<br />

Es wird von Verbraucherinnen und Verbrauchern oft so verstanden, dass nach Ablauf dieses<br />

Datums ein Lebensmittel nicht mehr genießbar und daher wegzuwerfen ist. Dies ist jedoch eine Fehlinterpretation.<br />

Das Bundesverbraucherministerium sieht daher Informationsbedarf insbeson<strong>der</strong>e zum richtigen<br />

Umgang mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum und setzt sich für das richtige Verständnis und die richtige<br />

Handhabung in <strong>der</strong> Praxis ein.<br />

Verantwortung für das Gemeinwesen übernehmen<br />

Eine steigende Anzahl von Unternehmerinnen und Unternehmern übernimmt gesellschaftliche Verantwortung<br />

und engagiert sich über die gesetzlichen Anfor<strong>der</strong>ungen hinaus beispielsweise für soziale und Umweltbelange.<br />

Dies kann im lokalen Umfeld des Unternehmens durch Unternehmen als Bürger (Corporate<br />

Citizenship) o<strong>der</strong> im Geschäftsfeld des Unternehmens als Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung<br />

(Corporate Social Responsibility) geschehen. Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) steht für verantwortliches<br />

Handeln im Kerngeschäft. CSR beschreibt ein integriertes Unternehmenskonzept, das alle freiwilligen<br />

sozialen, ökologischen und ökonomischen Beiträge eines Unternehmens zur Übernahme gesellschaftlicher<br />

Verantwortung beinhaltet, die über die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen hinausgehen und die<br />

Wechselbeziehungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Lieferanten, Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Zivilgesellschaft,<br />

Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie weiteren Beteiligten („Stakehol<strong>der</strong>“) einbeziehen. Die <strong>Bundesregierung</strong><br />

hat diese, sich dynamisch entwickelnde Form gesellschaftlicher Verantwortungsübernahme von Unternehmen<br />

aufgegriffen und för<strong>der</strong>t sie im Rahmen einer im Oktober 2010 beschlossenen „Nationalen Strategie<br />

zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility – CSR) – Aktionsplan<br />

CSR“. In dieser Strategie wird auch auf die Rolle <strong>der</strong> Verbraucherinnen und Verbraucher verwiesen. Diese entscheiden<br />

in erheblichem Maß mit ihrem Kaufverhalten über das Gelingen von Strategien des freiwilligen<br />

gesellschaftlichen Engagements <strong>der</strong> Unternehmen. Ebenso bewerten Verbraucherinnen und Verbraucher als<br />

Wirtschaftsbürger sowie auch Verbraucherorganisationen das CSR-Engagement von Unternehmen nach<br />

Transparenz, Glaubwürdigkeit und Reputation. Dadurch übernehmen sie neue öffentliche Verantwortung.<br />

5. Verbraucherinformation durch Siegel und Gütezeichen<br />

Prüfsiegel und Gütezeichen, die auf hohen Standards beruhen, können zu effizienten und transparenten<br />

Marktverhältnissen beitragen und so eine gute Grundlage für selbstbestimmte und eigenverantwortliche<br />

Verbraucherentscheidungen bilden.

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