... mit Körper & Köpfchen - Die IKK-Community
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keine Panik<br />
vorm<br />
frauenarzt<br />
Für viele Mädchen ein Schreckgespenst: der<br />
Frauenarzt. Wer aber ein Rezept für die Anti-<br />
babypille möchte, den führt der Weg direkt in<br />
die Praxis. <strong>IKK</strong> spleens sagt, warum die Angst<br />
vor dem Gynäkologen unbegründet ist.<br />
Ja, etwas Bammel habe sie eigentlich schon,<br />
gibt Gabriella zu, „nicht davor, dass es weh<br />
tut, aber dass es mir irgendwie peinlich ist.“<br />
<strong>Die</strong> 17-Jährige nimmt den Telefonhörer in die<br />
Hand, allen Mut zusammen – und vereinbart<br />
einen Termin in einer Frauenarztpraxis in Hamburg,<br />
ihren allerersten.<br />
<strong>Die</strong> Auszubildende zur Goldschmiedin will<br />
erstens prüfen lassen, ob alles <strong>mit</strong> ihrem<br />
<strong>Körper</strong> in Ordnung ist – und sich zweitens die<br />
Antibabypille verschreiben lassen. „Ich habe<br />
seit vier Monaten einen Freund“, erzählt sie.<br />
Teenagersprechstunden nehmen<br />
die Angst<br />
<strong>Die</strong> Schwelle zur Frauenarztpraxis – nicht nur<br />
für Gabriella eine Überwindung. Kein Wunder,<br />
schließlich müssen junge Mädchen ihre intimsten<br />
<strong>Körper</strong>stellen entblößen, sich dort von<br />
dem Arzt oder der Ärztin untersuchen lassen.<br />
Einigen ist es auch peinlich, über Themen wie<br />
Sexualität zu sprechen. Aber: Viele Praxen<br />
bieten genau deshalb spezielle Teenagersprechstunden<br />
an, in denen den jungen<br />
Erstpatientinnen Angst und Unsicherheit<br />
genommen werden sollen, sie ihre Fragen<br />
loswerden können. „Eine vollständige Untersuchung<br />
beim ersten Termin ist nicht notwendig“,<br />
bestätigt Dr. Nicolai Käsberger, Gynäkologe<br />
aus Stuttgart. Deshalb: Wer unsicher ist, sollte<br />
zunächst telefonisch um ein erstes, unverbindliches<br />
Beratungsgespräch bitten.<br />
<strong>Die</strong> Untersuchung: rasch und<br />
gründlich<br />
Dramatisch ist aber auch die eigentliche<br />
Untersuchung nicht. Sie dauert meist nicht<br />
länger als fünf Minuten. Zunächst hat der Arzt<br />
einige Fragen. Welche Krankheiten hattest du<br />
in deinem Leben schon? Wann hattest du zum<br />
ersten Mal eine Blutung? Hast du momentan<br />
Beschwerden?<br />
<strong>Die</strong> Patientin nimmt auf dem gynäkologischen<br />
Stuhl Platz, eine erste Tastuntersuchung folgt.<br />
Mit einem röhrenförmigen Instrument, dem<br />
Spekulum, untersucht der Arzt daraufhin die<br />
Scheide und entnimmt <strong>mit</strong> einem Wattestäbchen<br />
eine Zellprobe. <strong>Die</strong>ser sogenannte Abstrich<br />
wird anschließend unter dem Mikroskop<br />
untersucht. Zum Schluss fährt er <strong>mit</strong> dem<br />
Ultraschallgerät über die Bauchdecke, um<br />
Schäden der inneren Organe ausschließen<br />
zu können.<br />
Arzt oder Ärztin?<br />
Ratsam ist es, sich zur ersten Untersuchung<br />
Verstärkung <strong>mit</strong>zubringen. <strong>Die</strong> beste Freundin<br />
ist oft eine riesige Stütze und wirkt im Wartezimmer<br />
beruhigend auf das angespannte<br />
Nervenkostüm. Ein weiterer Tipp: Ein Rock<br />
lässt sich im Gegensatz zu einer Hose bei<br />
der Untersuchung einfach hochziehen, und<br />
wer ein längeres Oberteil trägt, fühlt sich nicht<br />
so nackt. Außerdem entscheiden sich viele<br />
Mädchen für eine Ärztin, weil sie sich bei einer<br />
Frau besser aufgehoben und eher verstanden<br />
fühlen. Allerdings gehen männliche Frauenärzte<br />
häufig besonders vorsichtig und behutsam<br />
vor, weil ihnen die angespannte Gefühlslage<br />
ihrer Patientinnen sehr wohl bewusst ist.<br />
Klar ist: Den richtigen Arzt oder die richtige<br />
Ärztin muss jeder für sich selbst herausfinden.<br />
Wer sich nicht wohlfühlt, darf und sollte sich<br />
schleunigst umorientieren.<br />
INFO<br />
»07«<br />
GESUNDHEIT<br />
Alles gut überstanden<br />
Gabriella hat sich für einen männlichen Frauenarzt<br />
entschieden. Sie steht unter Anspannung,<br />
öffnet die Tür zum Sprechzimmer und<br />
tritt ein. Nach zehn Minuten kommt sie wieder<br />
heraus. „Na ja, irgendwie war es schon etwas<br />
ungewohnt und komisch“, lächelt sie verlegen.<br />
„Aber der Arzt war extrem freundlich, hat erst<br />
mal Smalltalk <strong>mit</strong> mir gemacht. Ich bin so froh,<br />
dass ich es hinter mich gebracht habe.“ Gut<br />
fand Gabriella vor allem, dass sich der Arzt für<br />
sie richtig viel Zeit genommen hat, geduldig<br />
über die Nebenwirkungen und Risiken der<br />
Pille und über andere Verhütungsmethoden<br />
informiert hat. „Der Arzt war top, hier gehe ich<br />
das nächste Mal ganz sicher wieder hin“, sagt<br />
Gabriella zufrieden.<br />
Wir sind für dich da!<br />
Deine <strong>IKK</strong> übernimmt die Kosten für die ärztliche<br />
Beratung und Untersuchung zur Empfängnisverhütung.<br />
Dazu gehören ärztliche Untersuchungen und die<br />
Verordnung von Mitteln zur Empfängnisverhütung. Für<br />
junge <strong>IKK</strong>-versicherte Mädchen und Frauen übernimmt<br />
die Innungskrankenkasse außerdem die Kosten für die<br />
Pille. Ab 18 ist bis zum 20. Lebensjahr nur eine geringe<br />
Zuzahlung nötig.