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3. Entwicklungstendenzen im Gebiet Graefestraße - Graefe-Kiez

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TOPOS<br />

Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung<br />

Badensche Straße 29<br />

10 715 Berlin<br />

Tel.: 030 / 864 90 40<br />

Fax: 030 / 864 90 413<br />

eMail: mail@topos-planung.de<br />

Sozialstruktur und Mietentwicklung <strong>im</strong><br />

Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

Auftraggeber: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin<br />

Abteilung für Stadtentwicklung und Bauen<br />

Amt für Stadtplanung und Vermessung<br />

Bearbeitung: TOPOS Stadtforschung<br />

Sigmar Gude<br />

Michael Schwarz<br />

Berlin, Dezember 2005


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Vorbemerkungen 3<br />

1.1. Vorgehensweise 4<br />

1.2. Qualität der Stichprobe 4<br />

1.<strong>3.</strong> Darstellung der Ergebnisse 5<br />

2. Ergebnisse der Untersuchung 6<br />

2.1. Einwohner und Haushalte 6<br />

2.1.1. Einwohnerentwicklung und Altersstruktur 6<br />

2.1.2. Haushaltsgröße 8<br />

2.1.<strong>3.</strong> Haushaltstypen 8<br />

2.2. Berufs- und Erwerbsstruktur 9<br />

2.2.1. Erwerbstätigkeit der Personen 9<br />

2.2.2. Erwerbstypen der Haushalte 11<br />

2.2.<strong>3.</strong> Erwerbstypen nach Nationalität 12<br />

2.<strong>3.</strong> Einkommen 12<br />

2.<strong>3.</strong>1. Einkommensentwicklung 12<br />

2.<strong>3.</strong>2. Einkommen nach Haushaltsgröße 14<br />

2.<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Einkommen nach Haushaltstyp 14<br />

2.<strong>3.</strong>4. Einkommen nach Erwerbstyp 15<br />

2.<strong>3.</strong>5. Einkommen unterhalb verschiedener Bedarfsgrenzen 16<br />

2.<strong>3.</strong>6. Einkommen nach Nationalität 17<br />

2.4. Wohndauer und Fluktuation 17<br />

2.5. Herkunft 18<br />

2.6. Arbeitsort und Verkehrsmittelwahl 19<br />

2.6.1. Arbeitsort 19<br />

2.6.2. Verkehrsmittelwahl 19<br />

2.7. Wohnverhältnisse und Wohnungsstruktur 21<br />

2.7.1. Wohnungsgröße 21<br />

2.7.2. Belegung und Wohnflächenverbrauch 21<br />

2.7.<strong>3.</strong> Modernisierungsgeschehen 22<br />

2.7.4. Ausstattung der bewohnten Wohnungen 23<br />

2.7.5. Mängel der bewohnten Wohnungen 25<br />

2.7.6. Verbesserungswünsche an den Wohnungen 25<br />

2.8. Miete 26<br />

2.8.1. Nettokaltmiete 26<br />

2.9. Mietbelastung 28<br />

2.10. Soziale Netzwerke 29<br />

2.10.1. Freunde, Bekannte und Verwandte 30<br />

1


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

2.10.2. Bewertung der Nachbarschaft 30<br />

2.10.<strong>3.</strong> Zuzugsempfehlung in das Wohngebiet an Freunde 30<br />

2.11. Umzugsabsichten 30<br />

2.11.1. Wohnungs- und <strong>Gebiet</strong>swechsel 31<br />

2.11.2. Gründe für den Umzug 32<br />

<strong>3.</strong> <strong>Entwicklungstendenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 35<br />

<strong>3.</strong>1. Veränderungen nach Einzugsperiode 35<br />

<strong>3.</strong>2. Sozialstrukturelle Unterschiede nach Ausstattungsstandard 36<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Unterschiede nach Einzugsperiode und Ausstattungsstandard 38<br />

<strong>3.</strong>4. Entwicklungen <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsmaßnahmen 39<br />

<strong>3.</strong>4.1. Soziale Veränderungen durch Modernisierung 39<br />

4. Schlussfolgerungen 41<br />

4.1. Mietspiegelmittelwert als Belastungsgrenze 43<br />

4.1.1. Belastungsgrenzen und absolute Miethöhen 44<br />

4.1.2. Empfehlung zur Festsetzung der Belastungsgrenzen 45<br />

5. Anhang 46<br />

5.1. Befragungsunterlagen 46<br />

2


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

1. Vorbemerkungen<br />

Am 26. Juli 1995 wurde für das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> <strong>im</strong> Altbezirk Kreuzberg eine Erhaltungsverordnung<br />

gemäß § 172 BauGB mit 'Milieuschutz' in Kraft gesetzt.<br />

Abb. 1 Abgrenzung des festgesetzten Milieuschutzgebiets <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

Parallel zur Vorgehensweise in anderen <strong>Gebiet</strong>en wurden 1995 auf der Basis einer<br />

Untersuchung von TOPOS Stadtforschung 1 gebietsspezifische Mietobergrenzen für<br />

den Fall von Modernisierungen best<strong>im</strong>mt, bei deren Überschreitung eine Veränderung<br />

der Zusammensetzung der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung zu erwarten gewesen wäre. Es<br />

ist einhellige Auffassung der Rechtsprechung, dass die sozialen Entwicklungen in<br />

den <strong>Gebiet</strong>en zu beobachten und die Mietbelastungsgrenzen regelmäßig fortzuschreiben<br />

sind. 2<br />

Nach der ersten Untersuchung zur Best<strong>im</strong>mung von gebietsspezifischen Mietobergrenzen<br />

<strong>im</strong> Jahr 1995 wurden weitere Untersuchungen zur Fortschreibung der Mietobergrenzen<br />

in den Jahren 1998 und 2002 durchgeführt. 3 Seitdem liegen keine Daten<br />

über Mietentwicklungen in diesem Erhaltungsverordnungsgebiet vor. Aus diesem<br />

Grund hat das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Anfang Februar 2005<br />

die TOPOS Stadtforschung beauftragt, die Entwicklung der Wohn- und Lebensverhältnisse<br />

<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> festzustellen und zu überprüfen, ob die Voraussetzungen<br />

für den Fortbestand der Erhaltungsverordnung weiter bestehen. Darüber<br />

hinaus soll die Wirksamkeit der Antragsprüfkriterien für deren Vollzug und die sozialen<br />

Erhaltungsziele ggf. fortgeschrieben werden.<br />

Der Auftrag wurde zeitgleich mit einer Untersuchung in den Erhaltungsverordnungsgebieten<br />

Luisenstadt (SO 36) und Bergmannstraße-Nord mit derselben Zielsetzung<br />

erteilt.<br />

1 Gude, S. (TOPOS Stadtforschung): <strong>Gebiet</strong>smieten <strong>im</strong> Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 1995. Untersuchung<br />

<strong>im</strong> Auftrag des Bezirksamts Kreuzberg, 1996.<br />

2 Vgl. Beschluß des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs vom 11.5.1992 (3 UE 174/89)<br />

3 TOPOS Stadtforschung (1998): Sozialstruktur und Mietentwicklung <strong>im</strong> Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />

Untersuchung <strong>im</strong> Auftrag des Bezirksamtes Kreuzberg von Berlin - Stadtplanungsamt.<br />

3


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

1.1. Vorgehensweise<br />

Die Untersuchung wurde wie schon die Untersuchungen von 1995, 1998 und 2002<br />

als repräsentative schriftliche Erhebung durchgeführt. Die Erhebungsphase war <strong>im</strong><br />

Februar/März 2005. Um für alle Kategorien der <strong>Gebiet</strong>smietentabelle ausreichend<br />

Fälle für eine statistisch zuverlässige Aussage zu erhalten, wurde eine Stichprobengröße<br />

von mindestens 500 Fragebögen angestrebt. Dieses Ziel wurde mit über 600<br />

verwertbaren Datensätzen übertroffen.<br />

Bei einer schriftlichen Befragungsform sind die ausländischen Haushalte erfahrungsgemäß<br />

unterrepräsentiert, da diese Haushalte seltener den Fragebogen ausfüllen<br />

und zurücksenden als deutsche Haushalte. Um eine Verzerrung der Stichprobe zu<br />

vermeiden und um zuverlässige Aussagen zu den Wohn- und Lebensbedingungen<br />

der <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> lebenden ausländischen Haushalte zu erhalten, wurde daher mit zwei<br />

unterschiedlichen Verteilungsschlüsseln gearbeitet. Von den ca. 8.000 Haushalten <strong>im</strong><br />

Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> erhielt jeder dritte deutsche Haushalt und jeder ausländische<br />

Haushalt die Befragungsunterlagen. Insgesamt wurden somit gut. <strong>3.</strong>500<br />

bewohnte Wohnungen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> in die Erhebung einbezogen. 4<br />

Neben dem Fragebogen befanden sich in dem verteilten Umschlag ein Anschreiben<br />

vom Bezirk über den Zweck der Untersuchung, ein Erläuterungsschreiben zum Fragebogen<br />

und ein frankierter Rückumschlag. Der Fragebogen (siehe Anlage) enthielt<br />

30 Fragen<br />

• zum Haushalt (Größe, Zusammensetzung, Erwerbstätigkeit, Nationalität, Einkommen,<br />

Einkommensentwicklung, Wohndauer),<br />

• zur Wohnung (Größe, Ausstattung, Miete, Modernisierungszeitpunkt, Mängel) und<br />

• zum Wohngebiet (Verkehrsmittelnutzung, Bewertung des Wohngebiets und der<br />

Nachbarschaft, Umzugsabsicht sowie -gründe).<br />

Mit einem Rücklauf von 609 auswertbaren Fragebögen über die schriftliche Befragung<br />

wurde eine Rücklaufquote von 17,4% erreicht, die für rein schriftliche Befragungen<br />

als durchschnittlich einzustufen ist.<br />

1.2. Qualität der Stichprobe<br />

Tab. 1<br />

Überprüfung der Stich-<br />

EWR<br />

probenqualität anhand der<br />

Altersstruktur der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung<br />

(in %)<br />

5 Stichprobe<br />

30.06.2004 März 2005<br />

von ... bis unter ... Jahren (N=14.825) (n=1.238)<br />

unter 6 5,7 6,5<br />

6 – 15 6,7 7,5<br />

15 – 18 2,1 2,7<br />

18 – 27 12,6 12,3<br />

27 – 45 41,0 40,7<br />

45 – 55 15,1 16,0<br />

55 – 65 8,5 7,0<br />

65 und älter 8,2 7,4<br />

100 100<br />

4 Offensichtlich leer stehende Häuser und Wohnungen (überquellende Briefkästen, Briefkästen ohne<br />

Namensschilder, etc.) wurden in der Erhebung nicht berücksichtigt.<br />

5 Statistisches Landesamt Berlin, melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung in<br />

Berlin am 30. Juni 2004.<br />

4


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Eine Überprüfung der Stichprobenqualität lässt sich anhand eines Vergleichs zwischen<br />

der in der Stichprobe erfassten Altersstruktur und der des Einwohnerregisters<br />

zum Stichtag 30.06. 2004 durchführen.<br />

Es zeigt sich, dass die Abweichungen der Altersstruktur in der Befragung von der <strong>im</strong><br />

Einwohnermelderegister sehr gering sind. Die größte Abweichung betrifft die Altersgruppe<br />

55 bis 65 Jahre mit 1,5 Prozentpunkten. Die Unterschiede bewegen sich für<br />

die vorliegende Aufgabenstellung auf einem Niveau, die eine Gewichtung der Stichprobe<br />

nicht erfordert. Insgesamt ermöglicht die Stichprobe zuverlässige Aussagen<br />

auf die Grundgesamtheit <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />

1.<strong>3.</strong> Darstellung der Ergebnisse<br />

Daten und Werte innerhalb des Textes und der Tabellen, die nicht gesondert gekennzeichnet<br />

sind, sind Ergebnisse unserer Haushaltsbefragung. Andere Quellen werden<br />

jeweils gesondert benannt.<br />

Für die Beschreibung von <strong>Entwicklungstendenzen</strong> werden Vergleiche mit den Untersuchungen<br />

von 1995,1998 und 2002 gezogen. Während die Untersuchung aus dem<br />

Jahr 1993 auf einer interviewergestützten Befragung beruhte, basieren die Ergebnisse<br />

der späteren Untersuchungen ebenfalls auf einer schriftlichen Befragung. Darüber<br />

hinaus werden die Ergebnisse mit denen aus den Untersuchungen in der Luisenstadt<br />

(SO36) und <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> Bergmannstraße-Nord verglichen, die zeitgleich und mit demselben<br />

Untersuchungsdesign durchgeführt wurden.<br />

Zur besseren Übersichtlichkeit ist in den Tabellen auf die Angabe von Fallzahlen<br />

verzichtet worden. Die jeweilige Bezugsgröße ist i. d. R. <strong>im</strong> Kopf der Spalte mit (n= )<br />

angeben. Insbesondere, wenn mehrere Gruppen miteinander verglichen werden<br />

sollen, sind zusätzliche Spalten mit Fallzahlen hinderlich. Der wesentliche Sinn der<br />

Angabe von Fallzahlen ist die Dokumentation, ob in den einzelnen Zellen ausreichend<br />

Fälle vorhanden sind, um eine statistisch gesicherte Aussage zu machen.<br />

Wir kennzeichnen daher Prozentwerte, die auf weniger als 10 Fällen beruhen, mit<br />

Sternchen (*), um zu zeigen, dass der entsprechende Wert nur als Tendenzaussage<br />

gewertet werden kann. Liegen die Fallzahlen unter 4, wird auf die Ausgabe eines<br />

Wertes verzichtet und nur ein Sternchen (*) eingefügt. Ein Minus (-) kennzeichnet<br />

Merkmalskombinationen, die nicht festgestellt wurden (z.B. Vier- und Mehrpersonenhaushalte<br />

in Einz<strong>im</strong>merwohnungen).<br />

Die Prozentwerte in den Tabellen sind stets auf ganze Zahlen gerundet. Durch die<br />

Rundung ergeben sich z.T. geringe Abweichungen innerhalb der Tabellen (z.B. in<br />

den Spalten- oder Zeilensummen) bzw. zwischen den in den Tabellen ausgewiesenen<br />

und <strong>im</strong> Text genannten Zahlen. Eine derartige Darstellung erfolgt aus Gründen<br />

der Lesbarkeit der Studie: Zudem täuscht in Stichprobenerhebungen eine Angabe<br />

von Nachkommastellen eine Genauigkeit vor, die nicht gegeben ist.<br />

5


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

2. Ergebnisse der Untersuchung<br />

Das erste Kapitel ‚Einwohnerentwicklung und Altersstruktur‘ basiert auf den Daten<br />

des Einwohnermelderegisters vom Statistischen Landesamt. Danach stammen die<br />

meisten Ergebnisse aus der durchgeführten Haushaltsbefragung.<br />

2.1. Einwohner und Haushalte<br />

Im Jahre 2004 waren <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 14.825 Personen gemeldet.<br />

6 Insgesamt lebten damit ca. 7.800 Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />

2.1.1. Einwohnerentwicklung und Altersstruktur<br />

Die Bevölkerungszahl in dem untersuchten <strong>Gebiet</strong> ist seit 2001 leicht rückläufig. Dabei<br />

ist der Bevölkerungsrückgang <strong>im</strong> Zeitraum zwischen 2001 und 2004 von 0,2% pro<br />

Jahr deutlich geringer ausgefallen als der Bevölkerungsverlust <strong>im</strong> Zeitraum zwischen<br />

1995 und 2001 ( jährlich -1%). Insgesamt liegt die Zahl der Einwohner inzwischen<br />

6,8% unter dem Wert von 1995<br />

Tab. 2<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

2004 2001 1995<br />

SO 36<br />

2004<br />

Bergmann<br />

2004<br />

Altbezirk<br />

Kreuzberg<br />

2004<br />

EWR EWR EWR EWR EWR EWR<br />

Einwohneranzahl 14.825 14.932 15.907 4<strong>3.</strong>825 11.860 146.367<br />

Deutsche 10.961 10.970 11.460 28.011 8.673 99.709<br />

Ausländer <strong>3.</strong>864 <strong>3.</strong>962 4.447 15.804 <strong>3.</strong>187 46.658<br />

Ausländeranteil 26,1% 26,5% 28,0% 36,1% 26,9% 31,9%<br />

Die deutsche Bevölkerung hat seit 2001 nur geringfügige Verluste zu verzeichnen.<br />

Zwischen 1995 und 2001 sank sie noch um jährlich 0,7%. Seit 2001 geht die ausländische<br />

Bevölkerung jährlich um 0.8% zurück, das entspricht ca. 30 Personen <strong>im</strong> Jahr.<br />

Im Zeitraum von 1995 bis 2001 betrug der jährliche Rückgang noch 1,8% (80 Personen).<br />

Der Ausländeranteil <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez lag Ende 2004 bei 26,1%.<br />

Tab. 3<br />

Altersstruktur<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

von ... bis ... unter Jahren 2004 2001 1995<br />

SO 36<br />

2004<br />

Bergmann<br />

2004<br />

Altbezirk<br />

Kreuzberg<br />

2004<br />

(%) EWR EWR EWR EWR EWR EWR<br />

unter 6 5,7 6,0 6,6 6,5 5,3 6,7<br />

6 bis 15 6,7 6,8 8,0 8,8 7,1 9,3<br />

15 bis 18 2,1 2,2 2,3 2,9 2,4 3,0<br />

18 bis 27 12,6 12,3 11,2 13,9 13,3 12,8<br />

27 bis 45 41,0 42,2 44,3 40,2 42,6 36,8<br />

45 bis 55 15,1 13,7 11,7 13,1 14,7 13,6<br />

55 bis 65 8,5 8,6 7,9 8,3 7,7 8,9<br />

65 und älter 8,2 8,1 8,0 6,4 6,9 8,9<br />

100 100 100 100 100 100<br />

Vergleicht man die Altersstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> mit der Verteilung <strong>im</strong> Altbezirk<br />

Kreuzberg, so fällt der erhöhte Anteil an jungen Erwachsenen <strong>im</strong> Alter zwischen<br />

6 Wenn nicht anders dargestellt sind die Datenquellen <strong>im</strong> folgenden: Statistisches Landesamt Berlin,<br />

melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung in Berlin am 30. Juni 2004, bzw.<br />

31.12.2001 und 31.12.1995.<br />

6


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

27 und 45 Jahren auf. Deutlich unterdurchschnittlich ist dagegen der Anteil an Kindern<br />

und Jugendlichen unter 18 Jahren.<br />

Abb. 2 Entwicklung der Altersstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

unter 6 6-15 15-18 18-27 27-45 45-55 55-65 65 und mehr<br />

2001 6,0% 6,8% 2,2% 12,3% 42,2% 13,7% 8,6% 8,1%<br />

2004 5,7% 6,7% 2,1% 12,6% 41,0% 15,1% 8,5% 8,2%<br />

Seit 2001 hat sich der Kinder- und Jugendlichenanteil zwar nur geringfügig vermindert,<br />

in absoluten Zahlen gemessen, beträgt der Rückgang jedoch mehr als 25 Personen<br />

<strong>im</strong> Jahr (jährlich 1,2%).<br />

Abb. 3 Entwicklung der Bevölkerungsstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> in<br />

absoluten Zahlen<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

gesamt unter 6 6-15 15-18 18-27 27-45 45-55 55-65 65 und mehr Ausländer<br />

2001 14932 891 1018 327 1840 6307 2044 1290 1215 3962<br />

2004 14825 842 997 317 1861 6081 2245 1264 1218 3864<br />

2001<br />

2004<br />

7<br />

2001<br />

2004


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Die Altersgruppe der 27-45-jährigen verbucht einen Bevölkerungsverlust von 75 Personen<br />

pro Jahr. Das entspricht einem Rückgang von jährlich 1,2 %. Als einzige Altersgruppe<br />

verzeichnen die über 45-jährigen Zuwächse von jährlich 60 Personen<br />

(+1,3% pro Jahr).<br />

2.1.2. Haushaltsgröße<br />

Die durchschnittliche Haushaltsgröße <strong>im</strong> Untersuchungsbereich <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> beträgt<br />

mit 1,88 Personen nur unwesentlich mehr als in 2002 (1,85).<br />

Tab. 4<br />

Haushaltsgröße<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36 2005 Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=730) (n=495) (n=) (n=822) (n=734)<br />

1 Person 47 46 43 42 38 49<br />

2 Personen 31 33 34 35 34 32<br />

3 Personen 12 13 14 10 15 11<br />

4 Personen 8 6 7 7 8 6<br />

5 und mehr Personen 2 2 2 6 4 2<br />

100 100 100 100 100 100<br />

durchschnittliche Haushaltsgröße<br />

1,88 1,85 1,9 2,0 2,08 1,76<br />

Die Haushaltsgrößenstruktur ist stark von der Nationalität abhängig. Die durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße beläuft sich bei den deutschen Haushalten auf knapp 1,83, bei<br />

den ausländischen Haushalten auf 2,20 und bei den türkischen Haushalten auf 2,7.<br />

Auffällig ist, dass die deutsch-türkisch gemischten Haushalte mit 2,9 größer sind als<br />

die rein türkischen. Erstere sind in der Regel jünger und haben deutlich mehr kleine<br />

Kinder <strong>im</strong> Kindergarten- und Grundschulalter.<br />

2.1.<strong>3.</strong> Haushaltstypen<br />

Der Anteil der Familien mit Kindern liegt bei 24% und hat sich gegenüber 2002 etwas<br />

erhöht.<br />

Tab. 5<br />

Haushaltstypen<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=606) (n=717) (n=633) (n=780) (n=788)<br />

Einpersonen-Haushalt 47 46 43 38 53<br />

Paar ohne Kinder 26 29 31 24 23<br />

Erwachsenenhaushalt 7 ohne<br />

Kinder 4 4 4 12 4<br />

Paar mit Kind(ern) 14 15 17 18 10<br />

- 1 Kind 7 8 10 8 5<br />

- 2 und mehr Kinder 7 6 7 9 5<br />

Erwachsenenhaushalt mit<br />

Kindern 3 1 2 2 2<br />

Alleinerziehende 7 5 4 7 8<br />

100 100 100 100 100<br />

Bemerkenswert ist die deutliche Zunahme der Haushalte mit Kindern bei den deutschen<br />

Haushalten. Während bei ihnen 2002 nur 17% aller Haushalte Kindern unter<br />

18 Jahren hatten, so sind es sind es jetzt bereit ein knappes Viertel (23%). In den<br />

7 Als Erwachsenenhaushalt wird hier ein Haushalt mit mehr als zwei Erwachsenen bezeichnet. Es<br />

kann sich dabei eine Wohngemeinschaft, aber auch um Eltern mit erwachsenen Kindern handeln.<br />

8


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

türkischen Haushalten ist dagegen ein leichter Rückgang der Haushalte mit Kindern<br />

zu beobachten.<br />

Die Haushalte mit Kindern verteilen sich gleichmäßig auf Paare mit einem Kind, Paare<br />

mit zwei und mehr Kindern und Alleinerziehende.<br />

Abb. 4 Haushaltstypen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> <strong>im</strong> Vergleich<br />

1998 – 2002 - 2005<br />

Prozent<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Einpersonen-<br />

Haushalt<br />

Paar ohne Kinder<br />

Erwachsenenhaushalt<br />

ohne Kinder<br />

2.2. Berufs- und Erwerbsstruktur<br />

Paar mit Kindern<br />

Erwachsenenhaushalt<br />

mit Kind(ern)<br />

Alleinerziehende<br />

1998<br />

2002<br />

2005<br />

Bei der Betrachtung der Erwerbsstruktur muss die gravierende Veränderung der<br />

rechtlichen Rahmenbedingungen durch das Inkrafttreten der Arbeitsmarktverordnungen,<br />

die unter dem Begriff Hartz gefasst werden, berücksichtigt werden. So werden<br />

jetzt Personen <strong>im</strong> arbeitsfähigen Alter, die bei der letzten Untersuchung als Sozialhilfeempfänger<br />

erfasst wurden, jetzt überwiegend als Empfänger von Arbeitslosengeld<br />

II (Hartz IV) und damit als arbeitslos gezählt werden. Damit gehören sie auch wieder<br />

zu den Erwerbspersonen.<br />

Daher ist die Beteiligung am Erwerbsleben gegenüber der letzten Untersuchung in<br />

2002 wieder von 71% um 4 Prozentpunkte auf 75% angestiegen und liegt damit am<br />

Berliner Durchschnitt. 8<br />

Die Arbeitslosenquote hat sich erheblich auf nunmehr 24% erhöht. Wir gehen allerdings<br />

davon aus, dass ein Teil dieses Anstiegs auf Hartz, ein weiterer Teil aber auf<br />

die verschlechterte Arbeitsmarktsituation zurückzuführen ist.<br />

2.2.1. Erwerbstätigkeit der Personen<br />

Im <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> liegt der Anteil der Personen, die eine Arbeitsstelle (ohne<br />

ABM und Azubis) haben, an allen Personen <strong>im</strong> Erwerbsalter unter 50%. Der Anteil<br />

der Empfänger von Hartz IV ist mit 9% hoch.<br />

8 Daten des Mikrozensus 2001.<br />

9


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 6<br />

Stellung <strong>im</strong> Erwerbsleben<br />

(Personen 15 Jahre u.<br />

älter)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=1.123) (n=1.098) (n=1.650) (n=1.196)<br />

Arbeiter/in 5 6 7 3<br />

Angestellte/r 24 32 21 30<br />

Beamte/r 4 5 2 5<br />

Selbständige/r 16 14 15 19<br />

Rentner/in 10 8 7 6<br />

ABM und Umschulung * 2 1 1<br />

Arbeitslosengeld I<br />

Arbeitslosengeld II<br />

Arbeitslos ohne Unterstüt-<br />

3<br />

9<br />

7<br />

3<br />

12<br />

3<br />

5<br />

zung 9<br />

2<br />

Sozialhilfebezieher/in 1 3 2 1<br />

Student/in 13 14 13 16<br />

Schüler/in 7 3 7 6<br />

Azubi 1 1 3 2<br />

Wehr-/Zivildienst * * * *<br />

Hausfrau/-mann 10 3 3 5 2<br />

sonstige 1* * -<br />

100 100 100 100<br />

Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger zusammengenommen umfassten <strong>im</strong> Jahre<br />

2002 10% der Personen <strong>im</strong> Erwerbsalter. Dieser Anteil ist nun auf 16 % (Arbeitslosengeld<br />

I 3%, Arbeitslosengeld II 9%, ohne Unterstützung 2% und Sozialhilfeempfänger<br />

2%) angestiegen. Damit haben die Zahl und der Anteil der Transferempfänger<br />

weiter zugenommen.<br />

Innerhalb der Gruppe der Erwerbstätigen hat der Anteil der Selbständigen, wie bereits<br />

in den neunziger Jahren, zugenommen. Diese Erwerbstätigengruppe ist allerdings<br />

sehr heterogen zusammengesetzt. Die Palette reicht von gut verdienenden<br />

Geschäftsinhabern und Freiberuflern bis zu Geringverdienern und verdeckt Arbeitslosen.<br />

Tab. 7<br />

Erwerbspersonen 11<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

n.a.<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

3<br />

2<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=726) (n=726) (n=1.041) (n=836)<br />

Arbeiter/in 8 9 11 5<br />

Angestellte/r 37 47 32 43<br />

Beamte/r 6 7 3 7<br />

Selbständige/r 25 21 23 27<br />

ABM und Umschulung * 4 26 1<br />

Arbeitslos 12 23 11 1 14<br />

Azubi 2 2 4 3<br />

100 100 100 100<br />

Erwerbsquote 75% 71% 72% 76%<br />

Erwerbslosenquote 24% 12% 28% 16%<br />

9 inkl. Personen ohne Ausbildungsplatz<br />

10 inkl. Personen <strong>im</strong> Erziehungsurlaub<br />

11 Basis sind hier alle Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen bzw. auf der Suche nach einer<br />

solchen sind.<br />

12 Alle arbeitslos gemeldeten inkl. Personen ohne Ausbildungsplatz<br />

10


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Die Bevölkerungsstruktur von Kreuzberg wird durch einen hohen Studentenanteil<br />

geprägt. Der <strong>Graefe</strong>kiez n<strong>im</strong>mt dabei aber seit längerem keine Spitzenposition mehr<br />

ein. Andere Altbaugebiete in Prenzlauer Berg und Friedrichshain besitzen inzwischen<br />

weitaus höhere Anteile an Studenten.<br />

Durch die Einbeziehung aller Sozialhilfeempfänger <strong>im</strong> Erwerbsalter in Hartz IV ist die<br />

Erwerbslosenquote 13 nochmals gravierend auf 24 % angestiegen.<br />

Abb. 5 Erwerbsstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> <strong>im</strong> Vergleich<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Arbeiter/in<br />

Angestellte/r<br />

Beamte/r<br />

Selbständige/r<br />

Rentner/in<br />

2.2.2. Erwerbstypen der Haushalte<br />

ABM/Umschulung<br />

Arbeitslos<br />

Sozialhilfebezug<br />

Student/in<br />

Schüler/in<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> SO 36 Bergmann-Nord<br />

Die Eingruppierung der Haushalte nach der Berufstätigkeit in sog. „Erwerbstypen“<br />

wurde aus der Erwerbstätigkeit der <strong>im</strong> Haushalt lebenden Personen abgeleitet. 14<br />

Die Ergebnisse zeigen, dass 61% der Haushalte über ein Einkommen aus Erwerbstätigkeit<br />

verfügen. Der andere Teil der Haushalte ist auf staatliche Unterstützung oder<br />

Renten angewiesen bzw. weist unsichere Erwerbslagen auf. Der Anteil der Haushalte<br />

mit Erwerbseinkommen hat sich damit gegenüber 2002 um 6 Prozentpunkte verringert.<br />

Wobei sich hinter der Zunahme des Anteils der Selbständigen ca. ein Viertel mit<br />

einer prekären Einkommenslage verbirgt.<br />

13 Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen.<br />

14 Der Haushalt wird nach der höchsten <strong>im</strong> Haushalt vorkommenden Einkommenserzielung einer<br />

Kategorie zugeordnet. Dabei werden die Arten der Einkommenserzielung folgendermaßen hierarchisiert:<br />

1. Selbständige<br />

2. Beamte<br />

<strong>3.</strong> Angestellte<br />

4. Arbeiter<br />

5. Rentner<br />

6. Studenten<br />

7. Erwerbslose (Alg I)<br />

8. Erwerbslose (Alg II/Hartz IV)<br />

9. Sozialhilfeempfänger<br />

10. Sonstige<br />

D.h. Wenn wenigstens ein Haushaltsmitglied selbständig ist, wird der Haushalt als Selbständigenhaushalt<br />

geführt. In einem Arbeiterhaushalt wird umgekehrt keines der höher eingestuften Einkommen<br />

aus Selbständigkeit oder als Beamter oder Angestellter erzielt.<br />

Azubi<br />

Hausfrau/-mann<br />

11


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 8<br />

Haushalte nach Erwerbstypen<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(in %) (n=685) (n=713) (n=780) (n=773)<br />

Selbständigen-Haushalt 23 20 21 26<br />

Beamten-Haushalt 5 6 3 6<br />

Angestellten-Haushalt 27 34 28 33<br />

Arbeiter-Haushalt 6 7 9 4<br />

Rentner-Haushalt 13 8 7 7<br />

Studenten/Azubi-Haushalt 11 15 14 14<br />

Erwerbslosen (Alg. I)/ABM- 5 7 3 3<br />

Haushalt<br />

Hartz IV (Alg. II) -Haushalt 8 13 5<br />

Sozialhilfe-Haushalt 1* 3 2 1*<br />

sonstiger Haushalt * * * 1*<br />

100 100 100 100<br />

In einem relevanten Anteil der Haushalte mit Erwerbseinkommen (29% dieser Gruppe)<br />

sind zwei oder mehr Personen erwerbstätig. Für größere Haushalte ist das Vorhandensein<br />

von zwei Erwerbseinkommen in der Regel unabdingbar, um eine durchschnittliche<br />

Einkommenssituation zu erreichen. Haushalte ab drei Personen - also vor<br />

allem Haushalte mit Kindern - haben in der Regel ein weit unterdurchschnittliches<br />

Einkommen, wenn sie nur auf ein Erwerbseinkommen zurückgreifen können.<br />

2.2.<strong>3.</strong> Erwerbstypen nach Nationalität<br />

Der deutlichste Unterschied zwischen den deutschen und den ausländischen Bewohnern<br />

zeigt sich in der Erwerbsbeteiligung. So ist die Erwerbsquote bei den Ausländern<br />

geringer, die Arbeitslosenquote und der Anteil von Rentnern aber deutlich<br />

höher. Während die z.B. Erwerbslosenquote bei den deutschen Bewohnern ‚nur‘ 20%<br />

beträgt, liegt sie bei der ausländischen Bevölkerung bei 46%.<br />

2.<strong>3.</strong> Einkommen 15<br />

Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen der Haushalte <strong>im</strong> Untersuchungsbereich<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> beträgt 1.690 Euro und das durchschnittliche Pro-Kopf-<br />

Einkommen 890 Euro. Beide Werte haben sich gegenüber der letzten Untersuchung<br />

von 2002 nicht erhöht. Die Einkommenslage <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> hat sich damit vergleichsweise<br />

verschlechtert, denn es ist den Haushalten <strong>im</strong> Schnitt nicht einmal gelungen, die<br />

Geldentwertung durch einen Anstieg der Nominaleinkommen zu kompensieren. In<br />

den beiden anderen <strong>Gebiet</strong>en ist dies der Fall gewesen..<br />

2.<strong>3.</strong>1. Einkommensentwicklung<br />

Das Einkommensniveau <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez liegt zwischen den beiden anderen Untersuchungsgebieten<br />

Bergmannstraße-Nord und SO 36. Im Vergleich zum Bezirk zeigt<br />

sich eine leichte Besserstellung.<br />

15 Bei der Untersuchung in 2002 haben wir den leicht unterdurchschnittlichen Rücklauf von türkischen<br />

Haushalten nicht so durch eine Korrekturrechnung ausgeglichen, wie wir es diesmal getan haben.<br />

Dies hat sich 2002 vor allem in einem höheren Durchschnittseinkommen ausgewirkt. Ohne Berücksichtigung<br />

der Korrektur liegt das Einkommen heute auf dem gleichen Niveau wie 2002. Wir gehen<br />

daher von einer Stagnation in der Einkommensentwicklung von 2002 auf 2005 aus.<br />

12


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 9<br />

Nettoeinkommen der<br />

Haushalte <strong>im</strong> Vergleich<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

Bezirk<br />

Friedrichshain/Kreuz<br />

berg 2004<br />

(%) (n=549) (n=653) (n=639) (n=768) (n=694) 16 / 17<br />

unter 500 € 4 7 5 5 3 5<br />

500 bis u. 900 € 19 16 21 22 20 28<br />

900 bis u. 1.300 € 22 18 19 21 19 20<br />

1.300 bis u. 1.500 € 4 13 14 9 7 10<br />

1.500 bis u. 2.000 € 18 17 16 19 18 16<br />

2.000 bis u. 2.600 € 17 11 11 13 15 10<br />

2.600 € und mehr 15 19 14 12 18 11<br />

100 100 100 100 100 100<br />

Median 18 (Euro) 1.500 1.500 1.320 1.300 1.500<br />

durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen<br />

(Euro) 1.690 1.735 1.525 1.565 1.790 1.435 19<br />

durchschnittliches Pro-Kopf-<br />

Einkommen (Euro) 890 940 795 755 1.030 895<br />

durchschnittliches Äquivalenzeinkommen<br />

20 (Euro) 1.075 1.130 965 930 1.230 1.030<br />

Abb. 6 Einkommensstruktur der Haushalte <strong>im</strong> Vergleich 1998 –2002 - 2005<br />

Prozent<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

unter<br />

500€<br />

500 -<br />

900 €<br />

900 -<br />

1.300€<br />

1.300 -<br />

1.500 €<br />

1.500 -<br />

2.000 €<br />

2.000 -<br />

2.600 €<br />

2.600 €<br />

u. mehr<br />

1998<br />

2002<br />

2005<br />

16 Der Vergleich der Einkommensdaten der Befragung mit denen des Mikrozensus ist etwas verzerrt.<br />

In der vorliegenden Befragung stellen die Bewohner einer Wohnung einen Haushalt dar. Im Mikrozensus<br />

ist ein Haushalt eine unabhängig wirtschaftende Einheit ohne Berücksichtigung der Wohnsituation.<br />

Im Konzept des Mikrozensus kann ein Zweipersonenhaushalt in einer Wohnung als zwei<br />

Haushalte geführt werden, wenn eine getrennte Haushaltsführung vorliegt. Dadurch erklärt sich der<br />

<strong>im</strong> Mikrozensus ausgewiesene höhere Anteil an Einpersonenhaushalten und die geringere durchschnittliche<br />

Haushaltsgröße. Entsprechend ist das ausgewiesene Haushaltseinkommen geringer.<br />

17 Daten für den Bezirk und für Berlin: Statistisches Landesamt Berlin: Mikrozensus April 2004<br />

18 Der Median teilt die Haushalte in der Stichprobe in zwei gleich große Hälften.<br />

19 Berechnung des durchschnittlichen Haushalts- und des Äquivalenzeinkommens des Bezirks durch<br />

TOPOS auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus 2004.<br />

20 Das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen wurde in der Untersuchung von 1998 nach einem<br />

anderen Verfahren berechnet. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, erfolgte eine neue Berechnung<br />

aus dem Datensatz von 1998 nach dem Verfahren der ‚älteren OECD-Skala‘.<br />

13


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen 21 liegt mit 1.075 € deutlich unter dem<br />

Durchschnittswert von Berlin, der sich <strong>im</strong> Jahr 2004 auf ca. 1.170 € 22 belief.<br />

2.<strong>3.</strong>2. Einkommen nach Haushaltsgröße<br />

Tab. 10<br />

Durchschnittliches Nettoeinkommen<br />

nach Haushaltsgröße<br />

(Euro)<br />

alle<br />

Haushalte<br />

1 Person 2 Personen<br />

3 Personen<br />

4 Personen<br />

5 u.m.<br />

Personen<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 (n=553) (n=262) (n=170) (n=63) (n=31) (n=7)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.690 1.210 2.085 2.050 2.1905 2.110<br />

Äquivalenzeinkommen 1.075 1.215 1.245 910 770 610<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2002 (n=653) (n=301) (n=211) (n=80) (n=34) (n=12)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.735 1.200 2.125 2.275 <strong>3.</strong>010 2.265<br />

Äquivalenzeinkommen 1.130 1.200 1.265 1.005 1.100 625<br />

SO3 2005 (n=742) (n=305) (n=177) (n=52) (n=58) (n=60)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.565 1.100 1.890 1.265 2.005 2.235<br />

Äquivalenzeinkommen 930 1.100 1.110 720 905 745<br />

Bergmann-Nord 2005 (n=714) (n=324) (n=230) (n=85) (n=42) (n=18)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.790 1.290 2.350 2.390 2.555 2.190<br />

Äquivalenzeinkommen 1.230 1.290 1.430 1.075 955 620<br />

Die beste Einkommenssituation haben, gemessen am Äquivalenzeinkommen die Ein-<br />

und die Zweipersonenhaushalte. Je größer die Haushalte werden, desto geringer<br />

wird das Äquivalenzeinkommen.<br />

2.<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Einkommen nach Haushaltstyp<br />

Die Verteilung der Einkommen nach Haushaltstyp zeigt, dass nur Paare ohne Kinder<br />

einen größeren Einkommenszuwachs zu verzeichnen hatten. Die anderen Haushaltstypen<br />

stagnierten.<br />

Der Abstand der Haushalte mit Kindern gegenüber denen ohne Kinder hat sich nur<br />

geringfügig verringert. Das Äquivalenzeinkommen der kleinen, kinderlosen Haushalte<br />

liegt jeweils über 1.200 Euro. Dagegen haben die Paare mit mehreren Kindern mit<br />

knapp 700 Euro weniger als zwei Drittel des Äquivalenzeinkommens der Einpersonenhaushalte.<br />

Haushalte ohne Kinder haben ein durchschnittliches Äquivalenzeinkommen von<br />

1.230 €, Haushalte mit Kindern kommen auf 790 €. Sobald mehrere Kinder in einem<br />

Haushalt vorkommen, ist das Äquivalenzeinkommen überwiegend weit unterdurchschnittlich.<br />

An dieser Tatsache zeigt sich das ‚Armutsrisiko Kind‘ besonders deutlich.<br />

21 Das Äquivalenzeinkommen ist ein anerkanntes Maß, das die Haushaltseinkommen nach dem<br />

unterschiedlichen Bedarf der Haushaltstypen einordnet. Damit wird die Einkommensstruktur der<br />

<strong>Gebiet</strong>e und anderer Vergleichsgebiete unabhängig von Haushaltstypen und -größen vergleichbar<br />

gemacht. Für die Berechnung des Äquivalenzeinkommens verwendet TOPOS wie der ‚Datenreport‘,<br />

der u.a. vom Statistischen Bundesamt erstellt wird, die Gewichtungsfaktoren der ‚älteren OECD-<br />

Skala‘. Das durchschnittliche Einkommen eines Haushalts wird dabei durch eine aufgrund der Zahl<br />

und des Alters der Haushaltsmitglieder best<strong>im</strong>mten Äquivalenzkennziffer geteilt. Dabei wird der erste<br />

Erwachsene eines Haushalts mit 1,0, jede weitere Person über 15 Jahre mit 0,7 und jedes Kind<br />

bis 15 Jahre mit 0,5 gewertet. Ein Paar ohne Kinder hat z.B. die Äquivalenzkennziffer 1,7, ein Paar<br />

mit zwei kleinen Kindern 2,7.<br />

22 Berechnung des durchschnittlichen Berliner Äquivalenzeinkommens durch TOPOS auf Basis der<br />

Ergebnisse des Mikrozensus 2004.<br />

14


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 11<br />

durchschnittliches Nettoeinkommen<br />

der wichtigsten<br />

Haushaltstypen (Euro)<br />

alle<br />

Haushalte<br />

Einpersonenhaushalt<br />

Paar ohne<br />

Kinder<br />

Alleinerziehende<br />

Paar mit 1<br />

Kind<br />

Paar mit 2<br />

und mehr<br />

Kindern<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 (n=553) (n=262) (n=159) (n=42) (n=48) (n=31)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.690 1.210 2.270 1.590 1.845 1.960<br />

Äquivalenzeinkommen 1.100 1.210 1.335 990 820 690<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2002 (n=653) (n=301) (n=211) (n=80) (n=34) (n=12)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.735 1.200 2.125 2.275 <strong>3.</strong>010 2.265<br />

Äquivalenzeinkommen 1.130 1.200 1.265 1.005 1.100 625<br />

SO 36 2005 (n=742) (n=305) (n=177) (n=52) (n=58) (n=60)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.565 1.100 1.890 1.265 2.005 2.235<br />

Äquivalenzeinkommen 930 1.100 1.110 720 905 745<br />

Bergmann-Nord 2005 (n=647) (n=324) (n=140) (n=68) (n=40) (n=36)<br />

Haushaltsnettoeinkommen 1.690 1.290 2.740 1.445 2.645 2.525<br />

Äquivalenzeinkommen 1.135 1.290 1.635 850 1.200 875<br />

Abb. 7 Äquivalenzeinkommen der Haushaltstypen <strong>im</strong> Vergleich (Euro)<br />

EURO<br />

1600<br />

1400<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Einpersonen-<br />

Haushalt<br />

Paar ohne<br />

Kinder<br />

Paar mit einem<br />

Kind<br />

2.<strong>3.</strong>4. Einkommen nach Erwerbstyp<br />

Paar mit zwei<br />

u.m. Kindern<br />

Alleinerziehende<br />

alle Haushalte<br />

2002<br />

2005<br />

Bis auf die Arbeiter-Haushalte sind die Haushalte, die über ein Einkommen aus Erwerbstätigkeit<br />

verfügen, deutlich besser gestellt als der <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt. Die<br />

Haushalte, die allein auf staatliche Al<strong>im</strong>entierung angewiesen sind, sind besonders<br />

häufig als einkommensschwach einzustufen. Die beste Einkommenslage haben die<br />

Beamtenhaushalte.<br />

15


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 12<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 SO 36 2005 Bergmannstraße 2005<br />

durchschnittl. Einkommen<br />

der Erwerbstypen (Euro)<br />

HaushaltsÄquivalenzHaushaltsÄquivalenzHaushaltsÄquivalenzeinkommeneinkommeneinkommeneinkommeneinkommeneinkommen Selbständigen-Haushalt 2.085 1.200 1.855 1.075 2.310 1.495<br />

Beamten-Haushalt <strong>3.</strong>215 2.015 <strong>3.</strong>045 1.545 2.780 1.755<br />

Angestellten-Haushalt 1.930 1.250 1.915 1.190 1.980 1.335<br />

Arbeiter-Haushalt 1.675 1.035 1.595 750 1.340 865<br />

Rentner-Haushalt 1.580 990 1.130 825 1.215 1.030<br />

Studenten-Haushalt 915 740 1200 825 1.025 780<br />

Arbeitslosengeld I-Haushalt 930 725 985 495 980 800<br />

Hartz IV-Haushalt 805 560 940 495 1.100 770<br />

Sozialhilfe-Haushalt 1.010* 560* 645 410 530 380<br />

Durchschnitt 1.690 1.075 1.565 930 1.790 1.230<br />

Die Selbständigenhaushalte, in den neunziger Jahren noch Einkommensspitzenreiter,<br />

haben sich <strong>im</strong> Durchschnitt weiter verschlechtert. Die Ursache liegt in der weiter<br />

wachsenden Zahl von gering verdienenden Selbständigen, die weder <strong>im</strong> Qualifikationsprofil<br />

bzw. hinsichtlich ihres Betriebskapitals den früheren Selbständigen gleichen,<br />

sondern z.B. zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit selbständig werden. Unter diesen<br />

sind offensichtlich sehr viele ausländische, vor allem türkische, Erwerbspersonen, die<br />

früher in dieser Erwerbskategorie kaum vertreten waren. Ausländische Selbständige<br />

verfügen über ein Äquivalenzeinkommen von 800 €.<br />

Die finanzielle Situation der Rentnerhaushalte hat sich in den letzten drei Jahren nicht<br />

verbessert und liegt jetzt deutlicher unter dem <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt.<br />

2.<strong>3.</strong>5. Einkommen unterhalb verschiedener Bedarfsgrenzen<br />

Der Anteil einkommensschwacher Haushalte ist <strong>im</strong> Vergleich zu 2002 leicht gestiegen.<br />

Der Anteil der Armutsbevölkerung beträgt nun 16%. Im Vergleich zu SO 36 zeigt<br />

es sich jedoch, dass die Armutsanteile <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez insgesamt als moderat zu bewerten<br />

sind.<br />

Tab. 13<br />

Haushalte unterhalb verschiedenerEinkommens-<br />

grenzen (%)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(n=609) (n=653) (n=748) (n=664)<br />

Armutsbevölkerung 23 16% 14% 31% 14%<br />

konvent. Existenzmin<strong>im</strong>um 24 33% 23% 37% 28%<br />

Einkommensgrenzen<br />

§ 9 WoFG 44% 40% 52% 40%<br />

Unter den finanzschwachen Haushalten sind insbesondere Alleinerziehende und<br />

Hartz IV-Empfänger überproportional vertreten.<br />

23 Zur Armutsbevölkerung werden die Haushalte gezählt, deren Äquivalenzeinkommen weniger als die<br />

Hälfte des Berliner Durchschnitts beträgt. Vgl. Statistisches Bundesamt (Hg.): Datenreport 2004.<br />

Bonn 2004, S. 628f. Vgl. auch: Statistisches Landesamt Berlin (2003): Daten über Armut und soziale<br />

Ungleichheit in Berlin. Im jüngsten Armutsbericht der Bundesregierung (2005) wird als ‚Armutsschwelle’<br />

60% des Medians als Grenzwert benutzt. Zur besserer Vergleichbarkeit innerhalb Berlins<br />

wird hier aber weiterhin von dem Grenzwert 50% des arithmetischen Mittels ausgegangen.<br />

24 Das konventionelle Existenzmin<strong>im</strong>um wird definiert als unterste Einkommensgrenze, das einem<br />

Haushalt ermöglicht, am gesellschaftlichen Leben in angemessener Weise teilzunehmen. Dabei<br />

wird vom Haushaltseinkommen die Warmmiete abgezogen. Der verbleibende Betrag muss die folgenden<br />

Grenzwerte je Haushaltsgröße überschreiten: 1 Person 518 €, 2 Personen 740 €, 3 Personen<br />

964 €, 4 Personen 1186 €, 5 Personen 1408€, 6 Personen 1631€.<br />

16


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

2.<strong>3.</strong>6. Einkommen nach Nationalität<br />

Die festgestellten Einkommensverhältnisse sind wesentlich von der Nationalität der<br />

Haushalte abhängig.<br />

Tab. 14<br />

Einkommen nach Nationalität<br />

alle Haushalte<br />

deutsche<br />

Haushalte<br />

deutsch /<br />

ausländ.<br />

Haushalte<br />

ausländische<br />

Haushalte<br />

türkische u.<br />

türkischdeutsche<br />

Haushalte 25<br />

(n=609) (n=511) (n=57) (n=100) (n=98)<br />

durchschnittliches Haushaltseinkommen<br />

1.690 € 1.740 € 1.715 € 1.495 € 1.495 €<br />

durchschnittliches Äquivalenzeinkommen<br />

1.075 € 1.185 € 765 € 820 € 675 €<br />

Armutsbevölkerung 16% 7% 35% 36% 48%<br />

konventionelles Existenzmin<strong>im</strong>um<br />

33% 28% 47% 51% 64%<br />

Einkommensgrenzen unterhalb<br />

§ 9 WoFG 44% 38% 58% 63% 78%<br />

2.4. Wohndauer und Fluktuation<br />

Die Fluktuation, die ab der 2. Hälfte der neunziger Jahre stark zugenommen hatte,<br />

hat sich in den letzten zwei Jahren leicht reduziert, bleibt insgesamt aber hoch. Entsprechend<br />

ist die durchschnittliche Wohndauer sowohl in der Wohnung als auch <strong>im</strong><br />

<strong>Gebiet</strong> gewachsen.<br />

Tab. 15<br />

Wohndauer der Mieter in<br />

der jetzigen Wohnung<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=691) (n=709) (n=624) (n=822) (n=756)<br />

<strong>im</strong> Erhebungsjahr eingezogen<br />

26 2 6 3 2 2<br />

1 Jahr vorher 12 19 17 13 16<br />

2 Jahre 11 12 19 12 12<br />

3 bis 5 Jahre 22 23 12 24 24<br />

6 bis 10 Jahre 22 11 17 19 21<br />

mehr als 10 Jahre 31 29 31 29 24<br />

100 100 100 100 100<br />

durchschnittliche Wohndauer<br />

in der Wohnung (Jahre) 9,9 8,4 9,1 9,2 8,5<br />

Weniger als die Hälfte der Haushalte hat in den letzten fünf Jahren ihre Wohnung<br />

bezogen. Vor drei Jahren waren dies noch 60% gewesen. Ein knappes Drittel der<br />

befragten Haushalte lebt seit mehr als 10Jahre in ihrer jetzigen Wohnung. Auch<br />

dieser Wert ist leicht gewachsen.<br />

25 Wir fassen türkische und deutsch-türkische Haushalte zusammen, weil es sich bei den deutschtürkischen<br />

fast ausschließlich um Personen mit Immigrantenhintergrund aus der Türkei handelt.<br />

26 Im Fragebogen wurde das Jahr des Einzugs abgefragt. Die Erhebung für die 98er Studie fand <strong>im</strong><br />

März 1998 statt, <strong>im</strong> Jahr 2002 wurde <strong>im</strong> Juni, 2005 <strong>im</strong> Februar/März befragt.<br />

17


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 16<br />

Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=601) (n=701) (n=822) (n=751)<br />

<strong>im</strong> Erhebungsjahr eingezogen<br />

27 2 5 1 2<br />

1 Jahr vorher 10 15 8 13<br />

2 Jahre 8 10 9 9<br />

3 bis 5 Jahre 18 20 20 21<br />

6 bis 10 Jahre 21 13 16 21<br />

mehr als 10 Jahre 41 37 46 34<br />

100 100 100 100<br />

durchschnittliche Wohndauer<br />

<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> (Jahre) 12,3 11,0 13,6 11,1<br />

Abb. 8 Wohndauer der Haushalte in der Wohnung und <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />

Prozent<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Zuzug 2005 2004 2003 2000 - 2002 1995 - 1999 mehr als 10<br />

Jahre<br />

Wohndauer in der Wohnung<br />

Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />

Die durchschnittliche Wohndauer <strong>im</strong> Wohngebiet liegt um dreieinhalb Jahre höher als<br />

die Wohndauer in der Wohnung. Entsprechend ist die durchschnittliche Wohndauer<br />

<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> angestiegen. Auch die Stammbevölkerung mit mehr als 10 Jahre Wohndauer<br />

<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> hat zugenommen.<br />

2.5. Herkunft<br />

Der Anteil der Mieter, die vor dem Bezug der jetzigen Wohnung bereits <strong>im</strong> Altbezirk<br />

Kreuzberg gelebt haben, ist stabil geblieben. Fast 25% wohnte vorher in einem westlichen<br />

Innenstadtbezirk, 6% in einem westlichen Außenbezirk und 7% kommen aus<br />

der östlichen Innenstadt.<br />

Der Anteil von Haushalten, die vorher in einem der östlichen Bezirke von Berlin oder<br />

in einem der fünf östlichen Bundesländer gelebt hat ist mit 7% weiterhin gering. Auch<br />

der Anteil der aus Friedrichshain zugezogenen Bewohner steigt nicht.<br />

27 siehe vorangehende Fußnote<br />

18


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 17<br />

Herkunft der Haushalte<br />

nach Ortsteilen / Altbezirke<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=593) (n=706) (n=822) (n=705)<br />

Kreuzberg 31 31 31 25<br />

Friedrichshain 2 2 4 2<br />

Neukölln 11 10 9 7<br />

Mitte / Wedding / Tiergarten 6 8 7 7<br />

Schöneberg 8 7 3 8<br />

Wilmersdorf / Charlottenburg 6 8 5 5<br />

Außenbezirke West 6 5 5 5<br />

Prenzlauer Berg/ Lichtenberg 2 3 4 3<br />

Pankow / Weißensee * 1* * 1*<br />

Treptow / Köpenick 1 * 1 1*<br />

Marzahn / Hellersdorf /<br />

Hohenschönhausen - - *<br />

Berlin (ohne Bezirksangabe) 11 10 12<br />

Brandenburg 1 1* 1 1*<br />

Ostdeutschland * 1* 1 1*<br />

Westdeutschland 12 20 14 18<br />

Ausland 3 3 5 2<br />

100 100 100<br />

2.6. Arbeitsort und Verkehrsmittelwahl<br />

2.6.1. Arbeitsort<br />

Tab. 18<br />

<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />

Ort des Arbeitsortes / 2005 2002 2005 2002<br />

Ausbildungsplatzes (%) (n=607) (n=713) (n=809) (n=611)<br />

Wohngebiet 13 10 11 11<br />

Kreuzberg 19 17 25 15<br />

Innenstadt West 15 24 16 22<br />

Innenstadt Ost 14 15 16 17<br />

Außenbezirk Süd 13 15 12 16<br />

Außenbezirk Nord/West 2 4 3 4<br />

Außenbezirk Ost 4 4 5 4<br />

Berlin allgemein 2 5 3 6<br />

Umland 6 5 5 4<br />

100 100 100 100<br />

Der Anteil derjenigen, die ihren Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz <strong>im</strong> Wohngebiet oder<br />

<strong>im</strong> Altbezirk Kreuzberg haben, ist angestiegen. Die Zunahme ist vor allem durch die<br />

größere Anzahl von Selbständigen verursacht worden, die überproportional in der<br />

Wohnung oder der Wohnumgebung arbeiten.<br />

Die Bedeutung der Innenstadt West als Arbeitsort ist stark zurückgegangen.<br />

2.6.2. Verkehrsmittelwahl<br />

Der Motorisierungsgrad stagniert. Wie bereits vor drei Jahren verfügen knapp zwei<br />

Drittel der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> über kein Auto. Der Anteil der Haushalte<br />

mit mindestens einem Auto ist demnach gering.<br />

19


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 19<br />

Autobesitz (%)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(n 601) (n=693) (n=822) (n=739)<br />

kein Auto 61 62 65 61<br />

ein Auto 35 35 32 35<br />

zwei Autos und mehr 4 3 3 3<br />

100 100 100 100<br />

Kfz-Dichte auf 1.000 EW 233 230 199 240<br />

Der Pkw-Besitz liegt aber mit 233 Autos auf 1.000 Einwohner ist geringfügig angestiegen,<br />

liegt aber weiterhin erheblich unter dem Berliner Durchschnitt Durchschnitt<br />

(364 Pkw/1.000 Ew. 28 ). Selbst für innerstädtische Altbauquartiere ist diese Größenordnung<br />

gering.<br />

Abb. 9 Autobesitz der Haushalte <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

35%<br />

4%<br />

61%<br />

kein Auto<br />

ein Auto<br />

zwei und mehr Autos<br />

Das meistgenutzte Verkehrsmittel sind die öffentlichen Busse und Bahnen (ÖPNV).<br />

Jeder zweite Bewohner <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez nutzt sie regelmäßig für den Weg zum Ausbildungs-<br />

oder Arbeitsplatz.<br />

Tab. 20<br />

<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />

Nutzung von Verkehrs- 2005 2002 2005 2005<br />

mitteln (%) (n=603) (n=632) (n=816) (n=679)<br />

Pkw 15 15 15 13<br />

ÖPNV 33 27 28 33<br />

Fahrrad 18 20 13 15<br />

zu Fuß 6 6 8 6<br />

Kombination mit Auto 6 9 12 27<br />

Kombination ohne Auto 22 22 25 5<br />

100 100 100 100<br />

28 Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Ausgabe 2004 des<br />

Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung Bonn (BBR), 327 nach StaLa Ende 2002<br />

20


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Nur ein Fünftel der Befragten nutzt das Auto entweder als alleiniges oder in Kombination<br />

mit anderen Verkehrsmitteln für die Fahrt zur Ausbildungs- bzw. Arbeitsstelle.<br />

24% der Bewohner nutzen keine motorisierten Verkehrsmittel, d.h. sie fahren mit dem<br />

Fahrrad und / oder gehen zu Fuß, um zur Arbeit zu gelangen.<br />

2.7. Wohnverhältnisse und Wohnungsstruktur 29<br />

Der Wohnungsbestand <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> beläuft sich auf ca. 8.500 Wohnungen.<br />

Bei der Begehung wurde ein Leerstand von 550 WE, also ca. 6,5%, festgestellt.<br />

30<br />

Die Wohnverhältnisse haben sich seit der letzten Untersuchung 2002 nicht mehr<br />

wesentlich verändert. Aufgrund der geringen Modernisierungsaktivitäten haben sich<br />

weder der Wohnungsspiegel noch der Ausstattungsstandard verändert.<br />

2.7.1. Wohnungsgröße<br />

Der Großteil der Wohnungen (68 %) besitzt eine Wohnungsgröße zwischen 1,5 bis<br />

drei Z<strong>im</strong>mern. Große, familiengeeignete Wohnungen ab drei Z<strong>im</strong>mer kommen <strong>im</strong><br />

<strong>Graefe</strong>kiez mit 15% relativ häufig vor. Demzufolge fällt die durchschnittliche Z<strong>im</strong>mer-<br />

und Quadratmeterzahl der Wohnungen für ein Altbauquartier gut durchschnittlich aus.<br />

Tab. 21<br />

Wohnungsspiegel (%)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(n=609) (n=713) (n=634) (n=) (n=815) (n=757)<br />

1 Z<strong>im</strong>mer 17 20 16 17 14 11<br />

1,5-2 Z<strong>im</strong>mer 37 33 35 36 37 41<br />

2,5-3 Z<strong>im</strong>mer 31 32 32 33 34 35<br />

3,5-4 Z<strong>im</strong>mer 12 11 12 10 10 9<br />

4,5 und mehr Z<strong>im</strong>mer 3 4 5 4 3 4<br />

100 100 100 100 100 100<br />

durchschnittliche Z<strong>im</strong>merzahl 2,4 2,4 2,5 2,3 2,4 2,5<br />

durchschnittliche Größe (m²) 73,8 73,9 76,2 72,0 73,3 75,3<br />

2.7.2. Belegung und Wohnflächenverbrauch<br />

Der Wohnflächenkonsum zeigt nach langer Zeit des stetigen Ansteigens eine leichte<br />

Verringerung.<br />

In der Norm des sozialen Wohnungsbaus, nach der den Haushalten Wohnungen zur<br />

Verfügung stehen sollen, deren Z<strong>im</strong>meranzahl gleich oder eins größer ist als die Zahl<br />

der Haushaltsmitglieder, leben 74 % der erfassten Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />

Tab. 22<br />

Belegungssituation<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

(n=597) (n=707) (n=628) (n=) (n=842)<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%)<br />

(n=757)<br />

gravierend überbelegt 1 2 3 5 3 1<br />

überbelegt 9 5 5 4 10 4<br />

Norm Sozialer Wohnungsbau 74 76 80 80 76 80<br />

unterbelegt 16 18 12 11 11 15<br />

100 100 100 100 100 100<br />

29 In die Befragung konnten nur bewohnte Wohnungen einbezogen werden.<br />

30 Nach Angaben <strong>im</strong> Wohnungsmarktbericht Berlin 2004 der IBB wird der Leerstand in Berlin auf 5%<br />

geschätzt. Vgl. S. 14<br />

21


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Eine Überbelegung der Wohnungen liegt noch bei 9 % der befragten Haushalte vor.<br />

In diesen Fällen steht den Haushalten ein Z<strong>im</strong>mer weniger zur Verfügung als Haushaltsmitglieder<br />

vorhanden sind. Dieser Wert ist gegenüber 2002 leicht angestiegen.<br />

Der Anteil unzureichender Wohnverhältnisse, bei denen die Haushalte zwei Z<strong>im</strong>mer<br />

weniger als Haushaltsmitglieder haben, ist dagegen leicht gesunken. Diese extreme<br />

Unterversorgung mit Wohnraum bildet mit 1 % nur noch eine Ausnahme.<br />

Tab. 23 Belegungsmatrix der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>(%)<br />

Z<strong>im</strong>mer<br />

Personen<br />

1 2 3 4 > 5 gesamt<br />

(n=597)<br />

1 16 1 * - - 17<br />

1,5-2 23 11 2 1* - 37<br />

2,5-3 7 12 7 4 * 30<br />

3,5-4 1 7 2 2 2 14<br />

4,5 u.m. - 1* 1* * 3<br />

gesamt 47 31 12 8 2 100<br />

Die Unterbelegung, zwei und mehr Räume mehr als Haushaltsmitglieder, ist gegenüber<br />

2002 leicht zurückgegangen. Sie ist höher als in SO 36 und liegt auf dem gleichen<br />

Niveau wie <strong>im</strong> Bergmannkiez.<br />

Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch ist seit der letzten Untersuchung leicht<br />

zurückgegangen und hat damit den langjährigen Trend durchbrochen. Pro Person<br />

liegt der Wohnflächenkonsum bei durchschnittlich 39,3 m².<br />

Tab. 24<br />

Wohnfläche pro Person<br />

nach Haushaltsgröße<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(m²) (n=609) (n=668) (n=627) (n=) (n=) (n=734)<br />

1 Person 55,8 55,9 54,7 51,8 56,3 58,4<br />

2 Personen 43,1 42,4 42,5 41,3 38,8 44,7<br />

3 Personen 32,2 33,7 32,7 30,8 29,4 31,5<br />

4 Personen 22,9 27,1 27,6 25,2 23,3 27,6<br />

5 u. mehr Personen 18,7 20,1 19,4 15,9 19,1 17,8<br />

Durchschnitt m² / Person 39,3 41,6 39,5 37,2 35,4 42,5<br />

Je kleiner die Haushalte sind, desto mehr Pro-Kopf-Wohnfläche verbrauchen sie.<br />

2.7.<strong>3.</strong> Modernisierungsgeschehen<br />

Nach Angaben der Mieter betrug in den letzten Jahren die jährliche Modernisierungsrate<br />

der Wohnungen ca. 3%. 31<br />

31 Die Haushalte, die nicht wussten, ob in der Wohnung schon eine Modernisierung erfolgt ist, sind<br />

größtenteils erst in den letzten Jahren eingezogen. Es ist also davon auszugehen, dass viele von<br />

diesen Wohnungen ein paar Jahre vor dem Einzug der heutigen Mieter modernisiert wurden<br />

22


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 25<br />

Jahr der Modernisierung 32<br />

(ohne Dachgeschoss)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2002<br />

(%) (n=609) (n=634) (n=822) (n=617)<br />

unmodernisiert oder Modernisierung<br />

vor 1990 50 52 56 50<br />

1990 - 1994 3 6 6 5<br />

1995 - 1999 9 10 6 14<br />

2000 - 2003 13 16 11 11<br />

2004 - 2005 3 3<br />

weiß nicht 22 16 18 20<br />

100 100 100 100<br />

2.7.4. Ausstattung der bewohnten Wohnungen<br />

Der Ausstattungsstand der bewohnten Wohnungen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ist vergleichsweise gut<br />

und hat sich in den vergangenen Jahren weiterhin verbessert.<br />

Tab. 26<br />

bewohnte Wohnungen<br />

nach Ausstattungsstufen 33<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=705) (n=622) (n=) (n=815) (n=786)<br />

1: ohne Bad und SH, WC<br />

außerhalb der Wohnung 1 2 3 5 1 *<br />

2: mit WC, ohne Bad und SH 3 5 9 12 3 4<br />

3: ohne SH, mit Bad u. WC<br />

o. mit SH u. WC ohne Bad 10 12 22 20 13 10<br />

4: mit SH, Bad und WC 86 82 66 65 83 87<br />

100 100 100 100 100 100<br />

86% der Wohnungen <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez verfügen inzwischen über alle Merkmale des<br />

Vollstandards nach den Kriterien des Berliner Mietspiegels. Der geringe Anteil an<br />

Substandardwohnungen und an einfach ausgestatteten Wohnungen (Ausstattungsstufe<br />

2) ist weiter zurückgegangen.<br />

Die Heizungsausstattung hat sich gegenüber 2002 praktisch nicht mehr berändert.<br />

83% der bewohnten Wohnungen verfügen entweder über eine Etagen- bzw. Zentralheizung<br />

oder eine Nachtspeicherheizung.<br />

Tab. 27<br />

Heizungsausstattung der<br />

Wohnung<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=708) (n=639) (n=) (n=816) (n=794)<br />

Ofenheizung 13 15 22 30 16 11<br />

Etagenheizung 31 33 35 30 27 43<br />

Zentralheizung 53 51 41 40 53 42<br />

sonstige Heizungssysteme 3 2 3 n.a. 3 5<br />

100 100 100 100 100 100<br />

32 Der Umfang der Modernisierung wurde nicht abgefragt. Es ist davon auszugehen, dass eine Reihe<br />

von geringfügigen Standardverbesserungen (z.B. Gegensprechanlage) und reine Instandsetzungsarbeiten<br />

(Renovierung des Treppenhauses, Verputzen, Streichen der Fassade, etc.) mit benannt<br />

worden sind. Dies lässt sich auch daran ablesen, dass der Modernisierungsumfang bei einigen<br />

Wohnungen nicht zum Vollstandard führte<br />

33 Die Ausstattungsstufen entsprechen denen des Berliner Mietpreisspiegels.<br />

23


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Die Wohnung ohne Innentoilette kommt nur noch vereinzelt vor. Ein Bad mit Dusche<br />

und/oder Badewanne ist fast in jeder bewohnten Wohnung (92%) vorzufinden. Zwischenlösungen<br />

wie eine Mobildusche oder eine Dusche ohne einen eigenen Raum<br />

sind fast verschwunden.<br />

Tab. 28<br />

Sanitärausstattung der<br />

Wohnung<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=710) (n=639) (n=) (n=796) (n=712)<br />

Toilette<br />

- Außentoilette 1 2 4 7 1 1*<br />

- Innentoilette 99 98 96 93 99 99<br />

Badez<strong>im</strong>mer 92 90 85 79 97 91<br />

- mit Dusche 33 36 35 40 45<br />

- mit Wanne 48 66 63 72 60<br />

- gefliestes Bad<br />

außerhalb eines Bades<br />

68 67 65 76 71<br />

- Mobildusche 5 4 5 3 2<br />

- feste Dusche ohne eige-<br />

*<br />

} 7<br />

nen Raum<br />

3 4<br />

* 1<br />

Warmwasserversorgung<br />

- zentrales Warmwasser 27 25 42 33 24<br />

- Durchlauferhitzer 60 63 44 56 65<br />

- Boiler 14 10 12 16 9<br />

- Badeofen 4 2 2 4 2<br />

Bei den übrigen Ausstattungsmerkmalen hat es nur noch marginale Veränderungen<br />

gegeben. 34<br />

Tab. 29<br />

sonstige Ausstattung der<br />

Wohnung<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=702) (n=639) (n=) (n=822) (n=760)<br />

Balkon / Terrasse 45 45 42 39 34 21<br />

Aufzug 15 12 10 n.a. 11 8<br />

Gegensprechanlage 80 80 69 57 77 81<br />

Kabelfernsehen 69 70 58 n.a. 60 63<br />

Doppel-/Verbundglasfenster<br />

Doppel-/Verbundglasfenster<br />

49 49 50 44 44 54<br />

teilweise<br />

25 26 32 30 22 25<br />

verstärkte Elektrosteige-<br />

28 29<br />

leitung<br />

n.a. n.a. 25 28<br />

Einbauküche 30 29 26 n.a. 30 24<br />

Parkett / Holzdielen 58 56<br />

} n.a. } n.a.<br />

50 63<br />

Teppichboden 15 15<br />

21 9<br />

Gäste-WC 5 2 n.a. n.a. 5 9<br />

sonstiges 2 3 4 1 3<br />

34 Die Abnahmen bei den Merkmalen Balkon, Fahrstuhl sind hauptsächlich durch die unterschiedliche<br />

Gewichtung der einzelnen Fragebögen in der 2005 durchgeführten Untersuchung, die sich durch eine<br />

stärkere Gewichtung ausländischer Haushalte ergab, und nicht durch eine tatsächliche Verringerung<br />

entsprechender Wohnungen verursacht.<br />

24


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

2.7.5. Mängel der bewohnten Wohnungen<br />

Wie die meisten Indikatoren der Wohnverhältnisse haben sich auch die Wohnungsmängel<br />

nur gering verändert. Dennoch weisen alle Indikatoren darauf hin, dass die<br />

Zahl der Wohnungsmängel <strong>im</strong> Steigen begriffen ist. Der Anteil der Wohnungen mit<br />

lediglich leichten Mängeln hat sich verringert, der mit mehreren Mängeln etwas erhöht.<br />

Auch der Anteil der völlig mängelfreien Wohnungen hat sich verringert.<br />

Tab. 30<br />

Wohnungsmängel<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=676) (n=822)<br />

Bergmann<br />

2002<br />

(n=)<br />

Sch<strong>im</strong>mel / Feuchtigkeit 14 12 20 12<br />

Fenster undicht 37 29 38 31<br />

Heizungsanlage defekt 9 6 8 6<br />

Sanitäranlage defekt 10 7 8 9<br />

Elektroinstallation defekt 8 8 7 7<br />

sonstige Mängel 9 12 9 14<br />

Wohnung ohne Mängel 37 47% 37% 41%<br />

Als gravierend ist der 14%-Anteil der Wohnungen, die Sch<strong>im</strong>mel oder Feuchtigkeit<br />

aufweisen, einzuschätzen. Die mittelschweren Wohnungsmängel wie eine defekte<br />

Heizung, defekte Sanitäreinrichtungen oder defekte Elektroinstallationen haben sich<br />

in ihren Anteilen praktisch nicht verändert.<br />

Sowohl der Anteil der Wohnungen, die mehrere gravierende Mängel aufweisen als<br />

auch der mit gravierenden Mängeln sind leicht gestiegen.<br />

Tab. 31<br />

Wohnungen nach Mängeln<br />

35<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1995<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=676) (n=607) (n=) (n=748) (n=469)<br />

keine / sehr leichte Mängel 66 70 64 56 59 73<br />

leichte Mängel 12 13 20 21 10 10<br />

mehrere Mängel 17 15 13 15 27 15<br />

gravierende Mängel 5 2 4 8 4 2<br />

100 100 100 100 100 100<br />

2.7.6. Verbesserungswünsche an den Wohnungen<br />

Insgesamt werden nur noch wenige Verbesserungswünsche geäußert. Sechs von<br />

zehn Haushalten äußerten keine Modernisierungswünsche.<br />

35 Wenn Mieter nur den Mangel ‚undichte Fenster‘ angegeben haben, wurde dies unter sehr leichte<br />

Mängel eingeordnet. Leichte Mängel sind Wohnungen mit defekten Sanitär- oder Elektroanlagen.<br />

Schwere Mängel bestehen, wenn Feuchtigkeit / Sch<strong>im</strong>mel in der Wohnung oder eine defekte Heizungsanlage<br />

angegeben wurde. Bei ‚unbewohnbaren Wohnungen‘ treten beide schweren Mängel<br />

bzw. ein schwerer und mehrere leichte Mängel auf.<br />

25


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 32<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

Verbesserungswünsche an 2005<br />

der Wohnung<br />

(Mehrfachnennungen möglich) Alle<br />

unterhalb<br />

Vollstandard<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(% der Haushalte) (n=670) (n=107) (n=635) (n=822) (n=798)<br />

Modernisierung / Verbesserung<br />

vom Badez<strong>im</strong>mer 6 12 9 5 6<br />

Bad mit WC / Innentoilette * 1* * *<br />

Dusche / Badewanne 2* 1* * -<br />

Verbesserung Küche 3 -<br />

Gasetagen-/Zentralheizung 4 16 7 7 5<br />

Durchlauferhitzer / Boiler 1* 4* 2 2 2<br />

bessere Fenster 8 11 7 8 8<br />

Gegensprechanlage 3 5* 3 1* 4<br />

Kabelfernsehen * 1* * 1*<br />

Wärme-/Schalldämmung * 2 1* 1*<br />

Elektroerneuerung 3 2 2<br />

Parkettboden / Dielen 2 1 2<br />

Balkon 9 5* 8 7 10<br />

Aufzug 3 2* 4 2 2<br />

sonstiges 9 2* 4 2 9<br />

durchschnittliche Anzahl der<br />

Nennungen 1,0 1,1 1,2 1,0 1,2<br />

Haushalte ohne Verbesserungswünsche<br />

58% 50% 64% 58% 57%<br />

Relevante Äußerungen zu Verbesserungen werden zu Modernisierungen <strong>im</strong> sanitären<br />

Bereich (vornehmlich Modernisierungsmaßnahmen <strong>im</strong> Badez<strong>im</strong>mer), zum Einbau<br />

eines zentralen Heizungssystems (Gasetagen- oder Zentralheizung) oder zu lärm-<br />

und wärmedämmenden Doppel- bzw. Verbundglasscheiben gemacht. Jeder zehnte<br />

möchte einen Balkon haben. Diese Zusatzausstattung wollen mehr Haushalte <strong>im</strong><br />

Vollstandard haben als <strong>im</strong> Teilstandard. Für deren Mieter ist ein zusätzlicher Balkoneinbau<br />

meistens zu teuer.<br />

In Wohnungen unterhalb des Vollstandards wollen 16% der Haushalte eine moderne<br />

Heizungsanlage haben.<br />

Weiterhin existiert aber ein relevanter Teil der Haushalte, der wegen der mit der Ausstattungsverbesserung<br />

einhergehenden Mieterhöhung auf den Vollstandard verzichten<br />

will. So möchte knapp die Hälfte aller Mieter, die nicht in einer Vollstandardwohnung<br />

leben, keine weitere Wohnstandardverbesserung.<br />

2.8. Miete<br />

Die Mieten in sind seit der letzten Erhebung weiter angestiegen. Da der Umfang der<br />

Modernisierungen nicht sehr groß war, erklärt sich der Anstieg <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

durch die Mieterhöhungen <strong>im</strong> Bestand und bei Neuvermietungen.<br />

2.8.1. Nettokaltmiete<br />

Die durchschnittliche Nettokaltmiete <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> liegt bei 4,74 Euro/m² -<br />

ohne Berücksichtigung der Dachgeschosswohnungen bei 4,62 Euro/m². Dies bedeutet<br />

gegenüber 2002 eine Steigerung von 6%.<br />

In der Entwicklung gab aber deutliche Unterschiede zwischen den vier Größenklassen<br />

<strong>im</strong> Vollstandard. Während die Kleinstwohnungen bis 40 m² <strong>im</strong> Schnitt sogar billiger<br />

geworden sind, sind Mietpreis der Wohnungen 40 - 60 m² bzw. ab 90 m² mit je<br />

11% am stärksten gewachsen.<br />

26


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 33<br />

<strong>Gebiet</strong>smiete (nettokalt)<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 36<br />

(in Euro/m²)<br />

(Spannen) / (Nennungen)<br />

ohne Bad,<br />

ohne SH,<br />

WC außerhalb<br />

der<br />

Wohnung<br />

mit WC, ohne<br />

Bad u. SH<br />

ohne SH, mit<br />

Bad u. WC<br />

oder mit SH<br />

u. WC ohne<br />

Bad<br />

mit SH, Bad<br />

u. WC<br />

Ausstattungsstufe 1 2 3 4<br />

2,47* - 4,42* 5,78<br />

unter 40 m²<br />

(2,32 - 5,70) (3,84 – 9,71)<br />

(1) (-) (4) (37)<br />

- 3,60 4,54 5,35<br />

40 m² bis unter 60 m²<br />

(3,09 - 3,92) (1,16 - 6,96) (2,82 – 7,91)<br />

(10) (12) (81)<br />

- 2,33* 3,69 4,79<br />

60 m² bis unter 90 m²<br />

(2,08– 2,62) (0,81 -5,73) (2,39 -8,06)<br />

(4) (12) (102)<br />

- 2,37* 4,54<br />

90 m² und mehr<br />

- (1,48 - 4,24) (1,98 – 9,02)<br />

(-) (9) (96)<br />

* keine gesicherte Aussage möglich, da zu geringe Fallzahlen<br />

Die Quadratmetermiete der Vollstandardwohnungen in den <strong>Gebiet</strong>en liegt in allen<br />

Kategorien über den Werten der entsprechenden Felder des Berliner Mietspiegels<br />

2005 für Altbauten bis 1918..<br />

Tab. 34<br />

Berliner Mietspiegel 2005<br />

Altbau (nettokalt)<br />

einfache Lage<br />

(in Euro/m²) / (mit Spannen)<br />

ohne Bad,<br />

ohne SH,<br />

WC außerhalb<br />

der<br />

Wohnung<br />

mit WC, ohne<br />

Bad u. SH<br />

ohne SH, mit<br />

Bad u. WC<br />

oder mit SH<br />

u. WC ohne<br />

Bad<br />

mit SH, Bad<br />

u. WC<br />

Ausstattungsstufe 1 2 3 4<br />

unter 40 m²<br />

3,16<br />

(2,60-3,94)<br />

4,97<br />

(3,07 -6,35)<br />

40 m² bis unter 60 m²<br />

2,99<br />

(2,78-3,37)<br />

4,48<br />

(3,11-5,87)<br />

60 m² bis unter 90 m²<br />

2,95<br />

(2,69-3,37)<br />

4,39<br />

(3,06-5,83)<br />

90 m² und mehr<br />

2,80<br />

(2,53 -3,28)<br />

4,12<br />

(2,81-5,90)<br />

36 Im Gegensatz zum Berliner Mietspiegel, der eine Kappung der Extremwerte vorn<strong>im</strong>mt, fließen in die<br />

<strong>Gebiet</strong>smiete alle erhobenen Mietwerte ein. Sowohl die Durchschnitts- als auch die Spannenwerte<br />

beinhalten das vorgefundene Mietniveau <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet.<br />

27


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Abb. 10 Mieten der Vollstandardwohnungen (ohne Dachgeschoss) in den<br />

Untersuchungsgebieten von Kreuzberg <strong>im</strong> Vergleich zum Berliner<br />

Mietspiegel 2005<br />

nettokalt (EURO/m²)<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

unter 40m² 40 bis u. 60m² 60m² bis u. 90m² 90m² und mehr<br />

<strong>Gebiet</strong>smiete SO 36 <strong>Gebiet</strong>smiete <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

<strong>Gebiet</strong>smiete Bergmann-Nord Mietspiegel einfache Lage<br />

Tab. 35<br />

<strong>Gebiet</strong>smiete 2005 (nettokalt)<br />

nach <strong>Gebiet</strong>steilen 37<br />

- ohne Dachgeschoss -<br />

(in Euro/m²)<br />

(Spannen)<br />

(Nennungen)<br />

Bergmann-Nord <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> SO 36<br />

ohne SH, mit<br />

Bad u. WC<br />

oder mit SH<br />

u. WC ohne<br />

Bad<br />

mit SH, Bad<br />

u. WC<br />

ohne SH, mit<br />

Bad u. WC<br />

oder mit SH<br />

u. WC ohne<br />

Bad<br />

mit SH, Bad<br />

u. WC<br />

ohne SH, mit<br />

Bad u. WC<br />

oder mit SH<br />

u. WC ohne<br />

Bad<br />

mit SH, Bad<br />

u. WC<br />

Ausstattungsstufe 3 4 3 4 3 4<br />

* 5,44 4,42* 5,78 4,63* 5,34<br />

unter 40 m²<br />

- (3,59 – 7,24) (2,32 - 5,70) (3,84 – 9,71) (3,10 - 6,63) (2,86 – 7,94)<br />

(2) (24) (4) (37) (4) (52)<br />

3,87 5,36 4,54 5,35 4,37 4,97<br />

40 m² bis unter 60 m² (2,79 – 5,65) (1,87 – 8,00) (1,16 - 6,96) (2,82 – 7,91) (1,87 – 6,53) (1,60 – 7,79)<br />

(15) (115) (12) (81) (13) (101)<br />

3,77 4,97 3,69 4,79 3,50 4,56<br />

60 m² bis unter 90 m² (2,23 - 5,13) (2,20 – 7,40) (0,81 -5,73) (2,39 -8,06) (1,98 – 5,31) (2,29 – 7,59)<br />

(13) (127) (12) (102) (18) (167)<br />

3,34 4,90 2,37* 4,54 2,85 4,30<br />

90 m² und mehr<br />

(2,33 – 5,00) (1,73 –8,83) (1,48 - 4,24) (1,98 – 9,02) (1,84 – 4,44) (1,75 – 9,23)<br />

(10) (86) (9) (96) (18) (89)<br />

Der <strong>Gebiet</strong>smietspiegel aufgeschlüsselt nach den drei Kreuzberger <strong>Gebiet</strong>en zeigt,<br />

dass die Durchschnittswerte in SO 36 am niedrigsten sind, der <strong>Graefe</strong>kiez in der<br />

Mitte liegt und das <strong>Gebiet</strong> Bergmannstraße-Nord am teuersten ist.<br />

2.9. Mietbelastung<br />

Die durchschnittliche Mietbelastung unter Berücksichtigung von Wohngeld (bruttokalt)<br />

beläuft sich auf 28,8% des Haushaltsnettoeinkommens. Über ein Viertel der Haushalte<br />

hat eine Brutto-Kaltmietbelastung, die unterhalb von 20% liegt. Fast der gleiche<br />

Anteil muss für die Miete schon über 35% des Haushaltseinkommens aufbringen.<br />

37 vgl. Anmerkung der letzten Fußnote<br />

28


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 36<br />

Bruttokaltmietbelastung<br />

der Haushalte bei Berücksichtigung<br />

von Wohngeld<br />

(%)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(n=568) (n=614) (n=563) (n=726) (n=686)<br />

bis 10% 5 4 3 4 5<br />

10 bis unter 20% 23 24 26 22 23<br />

20 bis unter 25% 19 22 14 14 16<br />

25 bis unter 30% 15 16 15 16 17<br />

30 bis unter 35% 12 13 16 14 13<br />

35% und mehr 27 21 26 30 26<br />

100 100 100 100 100<br />

Durchschnitt 28,8% 27,3% 28,4% 30,0% 28,6<br />

Eine hohe Mietbelastung besitzen insbesondere Einpersonenhaushalte, Alleinerziehende<br />

und einkommensschwache Haushalte. Beispielsweise müssen 60% aller<br />

Haushalte, die unterhalb der Grenzen des konventionellen Existenzmin<strong>im</strong>ums liegen,<br />

eine Kaltmietbelastung von über 35% tragen.<br />

Abb. 11 Bruttokaltmietbelastung nach Haushaltstypen <strong>im</strong> Zeitvergleich<br />

Prozent<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Einpersonenhaushalt<br />

Paar ohne<br />

Kinder<br />

Alleinerziehende<br />

Paar mit<br />

einem Kind<br />

1998 2002 2005<br />

Paar mit<br />

mehreren<br />

Kindern<br />

alle<br />

Haushalte<br />

Der Anteil von Wohngeldbeziehern ist mit 7% ebenso durchschnittlich wie die Höhe<br />

des Wohngeldes mit durchschnittlich 130 Euro.<br />

2.10. Soziale Netzwerke<br />

Die sozialen Netzwerke werden über das Vorhandensein von Freundschaften, Bekanntschaften<br />

und Verwandten sowie die Beurteilung des Zusammenlebens mit der<br />

Nachbarschaft beschrieben.<br />

Zusammengenommen zeigen die Indikatoren eine wieder langsam wachsende <strong>Gebiet</strong>sverbundenheit<br />

und -zufriedenheit. Zwar war die <strong>Gebiet</strong>sbindung auch in den<br />

letzten Jahren relativ hoch. Es hatte sich aber eine abnehmende Tendenz gezeigt,<br />

die allerdings nicht auf den <strong>Graefe</strong>kiez begrenzt war, sondern faktisch alle innerstädtischen<br />

Wohngebiete betroffen hatte.<br />

29


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

2.10.1. Freunde, Bekannte und Verwandte<br />

Die sozialen Netzwerke <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> sind als intensiv einzuschätzen und<br />

bilden ein Potential des Wohngebiets.<br />

Tab. 37<br />

Freunde, Bekannte und<br />

Verwandte (%)<br />

(Mehrfachantworten möglich)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(n=609) (n=713) (n= ) (n=716)<br />

Freunde 67 64 78 69<br />

Bekannte 63 62 68 66<br />

Verwandte 16 18 27 17<br />

ohne Angabe 12 12 7 10<br />

Es gibt nur sehr wenige Haushalte, die über keine sozialen Netzwerke <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />

verfügen. Der Großteil der Haushalte kann zumindest auf eine dieser wichtigen Personengruppen<br />

zurückgreifen.<br />

2.10.2. Bewertung der Nachbarschaft<br />

84% der Haushalte beurteilen die Nachbarschaft positiv. Die positive Bewertung der<br />

Nachbarschaft hängt nur unwesentlich von sozialen Merkmalen oder von der Wohndauer<br />

ab.<br />

Tab. 38<br />

<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />

Bewertung der Nachbar- 2005 2002 2005 2005<br />

schaft (%) (n=609) (n=614) (n=822) (n=783)<br />

gefällt 38 39 38 39<br />

gefällt einigermaßen 46 42 42 43<br />

gefällt nicht 6 7 9 5<br />

egal 3 4 4 3<br />

kann ich nicht beurteilen 7 7 7 10<br />

100 100 100 100<br />

2.10.<strong>3.</strong> Zuzugsempfehlung in das Wohngebiet an Freunde<br />

Zwei Drittel der Bewohner <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> würden ihren Freunden den Zuzug<br />

in ihr Wohngebiet ohne Einschränkung empfehlen. Von einem Zuzug eher abraten<br />

würden nur 12% der Bewohner. Damit liegt die Wertschätzung der Bewohner für<br />

den <strong>Graefe</strong>kiez, die sich in diesen Antworten ausdrückt, unter der <strong>im</strong> Bermannkiez<br />

aber über der in SO 36. Insgesamt ist die Zust<strong>im</strong>mung gegenüber 2002 gewachsen.<br />

Tab. 39<br />

<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />

Empfehlung an Freunden, 2005 2002 2005 2005<br />

ins Wohngebiet zu ziehen (n=683) (n= (n=) (n=)<br />

den Zuzug empfehlen 67 64 59 75<br />

eventuell / teils - teils 21 24 28 18<br />

vom Zuzug abraten 12 11 13 4<br />

100 100 100 100<br />

2.11. Umzugsabsichten<br />

Neben den Umzugsabsichten wurde nach dem Zielgebiet bei einem möglichen Auszug<br />

und nach den Umzugsgründen gefragt.<br />

30


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

2.11.1. Wohnungs- und <strong>Gebiet</strong>swechsel<br />

43% der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bekundeten aktuell keinen Auszugswunsch. Sie sind<br />

offensichtlich mit der Wohnsituation und mit der Situation <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> zufrieden, jedenfalls<br />

soweit, dass sie deswegen nicht über einen Auszug nachdenken. Ein aktueller<br />

Auszugswunsch liegt bei 18% der Bewohner vor. 40% planen einen Auszug zu einem<br />

späteren Zeitpunkt.<br />

Tab. 40<br />

Absicht, die Wohnung zu<br />

verlassen<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

1998<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=607 ) (n=702) (n=629) (n=)<br />

keine Auszugsabsicht 43 44 47 47 47<br />

vorhandene Auszugsabsicht 17 18 19 16 12<br />

späterer Zeitpunkt 40 38 34 37 41<br />

100 100 100 100 100<br />

Insgesamt sind diese Anteile gegenüber 2002 nahezu gleich geblieben. Der hohe<br />

Anteil derjenigen, die sich vorstellen können, zu einem späteren Zeitpunkt aus der<br />

Wohnung zu ziehen - hat sich auch in vergleichbaren Untersuchungen in anderen<br />

Stadterneuerungsgebieten gezeigt.<br />

Tab. 41<br />

<strong>Gebiet</strong>swunsch (%)<br />

(Haushalte, die aus ihrer<br />

Wohnung ziehen wollen)<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(n=389) (n=384) (n=483) (n=421)<br />

<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bleiben 48 49 41 60<br />

Berliner Innenstadtbezirk 25 22 29 11<br />

Berliner Außenstadtbezirk 11 11 6 10<br />

Berliner Umland 2 3 3 2<br />

woanders hinziehen 13 11 17 14<br />

Gegend ist egal 2 4 3 3<br />

100 100 100 100<br />

Von den umzugswilligen Haushalten wollen 47% eine neue Wohnung <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez<br />

beziehen. Über ein Drittel möchte in ein anderes Wohnquartier in Berlin ziehen.<br />

Insgesamt wollen also über zwei Drittel der Bewohner <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> entweder<br />

weiterhin in der Wohnung oder in einer anderen Wohnung <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> wohnen<br />

bleiben. Damit hat sich der Anteil von Bleibewilligen <strong>im</strong> Vergleich zu der vorangegangenen<br />

Untersuchung leicht verringert. Insgesamt zeigt dieses Ergebnis dennoch,<br />

dass die meisten Bewohner mit den vorhandenen Wohnverhältnissen zufrieden sind.<br />

Tab. 42<br />

Bleibe- und Wegzugsabsicht<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2005<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

SO 36<br />

2005<br />

Bergmann<br />

2005<br />

(%) (n=609) (n=702) (n=852) (n=794)<br />

in der Wohnung oder <strong>im</strong><br />

<strong>Gebiet</strong> bleiben 70 72 68 79<br />

<strong>Gebiet</strong> verlassen 38 30 28 32 21<br />

100 100 100 100<br />

Die Gruppe der Haushalte, die weder die Wohnung noch das <strong>Gebiet</strong> verlassen möchten,<br />

unterscheidet sich in einigen Punkten vom <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt. Unter-<br />

38 inkl. der Haushalte, die sofort oder später umziehen wollen und denen das <strong>Gebiet</strong> egal ist.<br />

31


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

repräsentiert sind die Haushalte mit Kindern. Leicht überdurchschnittlich ist der Rentneranteil,<br />

während Arbeitslose seltener <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bleiben wollen.<br />

2.11.2. Gründe für den Umzug<br />

Für den Auszugswunsch wurden häufig mehrere Gründe aufgezählt. Die Hälfte der<br />

auszugswilligen Haushalte hat einen einzigen Grund genannt. Im Durchschnitt wurden<br />

1,7 Gründe aufgeführt.<br />

Tab. 43<br />

Auszugsgründe der umzugswilligen<br />

Haushalte<br />

(Mehrfachnennungen möglich)<br />

<strong>Graefe</strong>str<br />

2005<br />

% der<br />

Haushalte<br />

<strong>Graefe</strong>str.<br />

2002<br />

% der<br />

Haushalte<br />

SO 36<br />

2005<br />

% der<br />

Haushalte<br />

Bergmann<br />

2005<br />

% der<br />

Haushalte<br />

(%) (n=394) (n=383) (n=487) (n=421)<br />

Wohnung 79 65 43<br />

zu teuer 17 16 14 17<br />

zu klein 21 18 18 24<br />

zu groß 2* 2* 2 2<br />

unzureichende Ausstattung 14 21 13 24<br />

Mängel Haus / Wohnung 13 6 12 8<br />

Eigentumsbildung 4* 2* 1* 3<br />

Zu laut 14 n.a. 10 25<br />

Gegend 53 41 1*<br />

Wohngegend 2* 3 7<br />

Müll / Dreck / Hundekot 7 16 5 5<br />

fehlende Grün- / Freiflächen<br />

2 * 1* 10<br />

Verkehrsaufkommen 5 15 4 9<br />

Sozialstruktur/Nachbarschaft<br />

16 9 15 1*<br />

Ausländer 4 7 6 1*<br />

Angst vor Ge-<br />

4 4 5 1*<br />

walt/Kr<strong>im</strong>inalität<br />

kinderungeeignete Gegend - 6 3 8<br />

ins Grüne / Berlin verlassen 6 4 6 20<br />

private Gründe 9 15 17 11<br />

berufliche Gründe 14 11 10 4<br />

sonstige Gründe 14 2* 11<br />

gesamt<br />

durchschnittliche Anzahl an<br />

Nennungen 1,7 1,7 1,7 1,2<br />

Direkte oder indirekte Mängel der Wohnung werden als wichtigste Auszugsgründe<br />

benannt. Vor allem werden die geringe Wohnungsgröße und die hohe Miete angeführt.<br />

Die unzureichende Ausstattung, die 2002 noch der wichtigste Grund zum Wohnungswechsel<br />

war, hat an Bedeutung verloren.<br />

Unter den gebietsbezogenen Gründen ist die Ablehnung der Sozialstruktur sowie der<br />

engeren und weiteren Nachbarschaft stärker geworden. Dabei ist zwar die direkte<br />

Ablehnung der Ausländer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> seltener geäußert worden. Dennoch muss man<br />

davon ausgehen, dass Konflikte mit multikulturellen bzw. multiethnischen Hintergrund<br />

zu der Problematik beigetragen haben. Andererseits wird die negative Einstellung<br />

gegenüber Teilen der Nachbarschaft nur von knapp einem Fünftel der auszugeswilligen<br />

Bewohner geteilt.<br />

Die Kritik am schulischen Angebot ist unter den Haushalten mit Kindern in relevantem<br />

Umfang vertreten. Ca. 10% aller befragten Eltern mit Kindern <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> gab an, wegen<br />

der Schule wegziehen zu wollen.<br />

32


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Schließlich sind private und berufliche Gründe, also Gründe, die weder in Mängeln<br />

der Wohnung noch der Wohngegend liegen, weiterhin wichtig für den Entschluss,<br />

Wohnung und Wohngegend zu verlassen.<br />

Bei der Analyse der Sozialstruktur der Umzugswilligen fällt auf, dass sie ein eher<br />

unterdurchschnittliches Einkommen haben. Dies gilt gleichermaßen für die, die nach<br />

einem Umzug <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> wohnen bleiben wollen, wie auch die, die das <strong>Gebiet</strong> verlassen<br />

wollen. Dazu trägt der hohe Anteil junger, in Ausbildung befindlicher Personen<br />

bei. Aber auch die Berufstätigen unter den Umzugswilligen haben ein leicht unterdurchschnittliches<br />

Einkommen gegenüber allen Berufstätigen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong>. Dies besagt<br />

allerdings nicht, dass <strong>im</strong> Ergebnis tatsächlich mehr Haushalte mit geringeren Einkommen<br />

Wohnung und <strong>Gebiet</strong> verlassen. Viele Einkommensschwache werden ihren<br />

Umzugswunsch gerade wegen ihrer geringen Mietzahlungskraft nicht umsetzen können.<br />

Tab. 44<br />

Soziostrukturelle Merkmale nach<br />

Umzugsgründen<br />

Alle Haushalte<br />

Haushalte<br />

mit Umzugswunsch<br />

zu teuer zu klein<br />

Umzugsgrund<br />

unzureichende<br />

Ausstattung<br />

Sozialstruktur<br />

Schule<br />

(n=609) (n=333) (n=66) (n=84) (n=53) (n=80) (n=16)<br />

durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 1,98 2,06 2,39 1,77 2,23 3,06<br />

Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 45% 39% 35% 43% 39% 6%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 27% 34% 46% 19% 36% 82%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />

31% 36% 33% 14% 26% 71%<br />

familiengeeigneten Wohnraum 39 28%<br />

Studentenanteil 13% 14% 10% 10% 9% 9% 0%<br />

Rentneranteil 11% 7% 7% 1% 22% 5% 0%<br />

Erwerbslosenquote 24% 27% 27% 33% 22% 40% 7%<br />

Anteil an Erwerbshaushalte40 61% 61% 73% 64% 50% 59% 94%<br />

Anteil an ausländischen Haushalten 25% 30% 30% 31% 33% 34% 16%<br />

durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € €1.608 €1.485 €1.555 €1.479 €1.717 €2.084<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € €990 €912 €836 €988 €931 €941<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />

€1.229 €1.018 €1.051 €1.278 €1.209 €1.002<br />

der Erwerbshaushalte 1.265 €<br />

Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 19% 21% 30% 20% 18% 8%<br />

Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 86% 92% 91% 92% 86% 88%<br />

Durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) 4,74 €4,86 €5,59 €5,01 €4,75 €4,82 €5,45<br />

Durch. Kaltmietbelastung (brutto) 28,8% 28,5% 35,4% 27,1% 26,4% 27,8% 30,2%<br />

Anteil an Wohngeldempfängern 7% 9% 6% 9% 19% 15% 0%<br />

Durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 35,7 34,2 27,9 41,3 33,0 30,3<br />

Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% 56% 58% 61% 58% 53% 18%<br />

Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 215 225 175 160 199 200<br />

durchschnittl. Wohndauer (Wohnung) 9,9 9,1 8,0 7,3 15,5 8,0 5,9<br />

sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 30% 38% 37% 34% 39% 18%<br />

Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 54% 29% 31% 43% 84% 88%<br />

Die Haushalte, die eine zu teure Wohnung als Auszugsmotiv genannt haben, besitzen<br />

neben dem geringen Einkommen ein überdurchschnittlich hohes Mietniveau. Ihre<br />

Quadratmetermiete liegt ca. 20% über dem <strong>Gebiet</strong>smittel. Da die Einkommenslage<br />

39 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />

40 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />

oder Selbständiger tätig ist.<br />

33


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

dieser Haushalte unterdurchschnittlich ist, ist ihre Mietbelastung 7 Prozentpunkte<br />

über dem des <strong>Gebiet</strong>s. Der Anteil der Haushalte mit Kindern ist unter ihnen sehr<br />

hoch. Die Neigung, <strong>im</strong> Zuge des Wohnungswechsels auch das <strong>Gebiet</strong> zu verlassen<br />

ist sehr gering. Be<strong>im</strong> Umzugsgrund einer zu kleinen Wohnung ist der Anteil an Haushalten<br />

mit Kindern sehr hoch. Viele dieser Haushalte leben in überbelegten Wohnungen<br />

und somit in beengten Wohnverhältnissen.<br />

Haushalte, die eine bessere Ausstattung wünschen, haben bereits eine überdurchschnittliche<br />

Ausstattung. Unter ihnen sind sehr viele Rentner und andere Ältere mit<br />

langer Wohndauer. Ihre Einkommenssituation ist knapp durchschnittlich. Trotz der<br />

langen Wohndauer und einer geringen Miete wollen viele das <strong>Gebiet</strong> verlassen.<br />

Befragte, die die Nachbarschaft und Sozialstruktur ablehnen, wollen fast durchweg<br />

auch das <strong>Gebiet</strong> verlassen. Unter ihnen sind viele Haushalte mit Kindern, viele Erwerbslose<br />

und überdurchschnittlich viele ausländische Haushalte.<br />

34


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

<strong>3.</strong> <strong>Entwicklungstendenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

Für die anstehenden Planungsentscheidungen sind Informationen über die sozialstrukturellen<br />

<strong>Entwicklungstendenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> notwendig. Dazu werden<br />

Analysen zur Veränderungen nach Einzugsperiode und nach Ausstattungsstandard<br />

bzw. Modernisierungsstand durchgeführt.<br />

<strong>3.</strong>1. Veränderungen nach Einzugsperiode<br />

Ein Vergleich der Haushalte nach Zuzugsjahren gibt Aufschlüsse auf stattfindende<br />

demographische und soziale Veränderungsprozesse <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez.<br />

Die Fluktuation ist wie in anderen Altbauquartieren in der zweiten Hälfte der 90er<br />

Jahre hoch gewesen, ist aber in den letzten Jahren etwas schwächer geworden.<br />

58% der Befragten besitzen eine Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> von mehr als 10 Jahren. Der<br />

Anteil dieser ‚Stammbevölkerung‘ ist damit sehr hoch.<br />

Tab. 45<br />

alle Haus- Zuzug vor Zuzug Zuzug Zuzug in<br />

Soziostrukturelle Merkmale der halte 1990 zwischen zwischen 2003 u.<br />

Haushalte nach Einzugsperiode in<br />

1990 - 1999 2000 -2002 später<br />

das <strong>Gebiet</strong> (n=609) (n=190) (n=174) (n=119) (n=116)<br />

Anteil an allen Haushalten 100% 32% 28% 18% 19%<br />

durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 2,04 1,96 1,68 1,65<br />

Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 39% 44% 56% 56%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 25% 28% 16% 17%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />

familiengeeigneten Wohnraum 41 28% 26% 31% 31% 33%<br />

Studentenanteil 13% 5% 10%* 24% 31%<br />

Rentneranteil 11% 21% 7%* 3%* *<br />

Erwerbslosenquote 24% 24% 25% 24% 17%<br />

Anteil an Erwerbshaushalten 42 61% 59% 69% 59% 61%<br />

Anteil an ausländischen Haushalten 25% 27% 27% 17% 26%<br />

durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € 1.750 € 1.745 € 1.580 € 1.485 €<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € 1.045 € 1.090 € 1.085 € 1.035 €<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />

der Erwerbshaushalte 1.265 € 1.180 € 1.310 € 1.380 € 1.220 €<br />

Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 16% 16% 9% 16%<br />

Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 81% 88% 87% 92%<br />

durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) 4,74 3,94 4,99 5,32 5,19<br />

durch. Kaltmietbelastung (brutto) 28,8% 25,6% 29,4% 31,2% 31,7%<br />

Anteil an Wohngeldempfängern 7% 12% 7% 3% 4%<br />

durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 40,3m² 38,7m² 39,7m² 39,9m²<br />

Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% % 55% 61% 69%<br />

Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 316 218 209 154<br />

Wohndauer (Wohnung) Jahre 9,9 20,0 7,5 3,6 1,3<br />

sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 16% 19% 20% 10%<br />

Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 24% 35% 35% 28%<br />

Normalerweise ist zu erwarten, dass die Haushalte mit einer langen Wohndauer <strong>im</strong><br />

<strong>Gebiet</strong> sich signifikant von denen mit mittlerer bzw. denen mit einer kurzen Wohndauer<br />

unterscheiden. Die Differenzen sind aber <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez gering.<br />

41 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />

42 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />

oder Selbständiger tätig ist.<br />

35


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Unter den Haushalten, die schon vor 1990 <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> gewohnt haben, sind erwartungsgemäß<br />

sehr viele ältere Bewohner. Trotzdem ist auch der Anteil an Haushalten<br />

mit Kindern noch hoch. Insgesamt ist aber die Abweichung von <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt<br />

in den meisten Merkmalen gering. Deutlich günstiger als der Durchschnitt ist die<br />

Quadratmetermiete.<br />

Die Haushalte, die in den 90er Jahren zugezogen sind, entsprechen ebenfalls weitgehend<br />

dem <strong>Gebiet</strong>smittel. Allerdings ist der Kinderanteil überdurchschnittlich, der<br />

Rentneranteil gering und Erwerbstätigkeit hoch. Die Bereitschaft, das <strong>Gebiet</strong> zu verlassen,<br />

ist leicht erhöht.<br />

Da die Wohnungsmobilität stark mit der Haushaltsgröße zusammenhängt, sind nach<br />

2000 verstärkt kleine Haushalte in den <strong>Graefe</strong>kiez gezogen, Haushalte mit Kindern<br />

kommen deutlich selten vor. Das Einkommensniveau ist trotz des sehr hohen Studentenanteils<br />

von einem Drittel durchschnittlich. Mieten und Mietbelastung liegen<br />

über dem Durchschnitt.<br />

Insgesamt unterscheiden die Gruppen nach der Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> recht wenig.<br />

Zwar sind Alters- und Haushaltsstruktur in der zu erwartenden Weise unterschiedlich,<br />

die anderen Indikatoren variieren aber wenig. In der Auswirkung auf die soziale Gesamtstruktur<br />

bedeutet das eine geringe Veränderung und eine sehr hohe Konstanz.<br />

Die soziostrukturelle Entwicklung kann somit als stabil eingeschätzt werden, es sind<br />

weder Aufwertungs- noch Abwertungstendenzen zu beobachten. Im Berliner Vergleich<br />

ist das <strong>Gebiet</strong> sozialstrukturell zwar als unterdurchschnittlich einzuschätzen.<br />

Es ist jedoch kein Problemgebiet und die aktuelle Entwicklung weist keine gebietsspezifische<br />

Zunahme von problematischen sozialen Lagen auf. Die allgemeine Zunahme<br />

von Arbeitslosigkeit und die Einführung der Regelungen nach Hartz IV haben<br />

den <strong>Graefe</strong>kiez aufgrund der Ausgangslage einer höheren Arbeitslosigkeit vor Ort<br />

insgesamt überdurchschnittlich getroffen.<br />

<strong>3.</strong>2. Sozialstrukturelle Unterschiede nach Ausstattungsstandard<br />

Die <strong>Entwicklungstendenzen</strong> unterscheiden sich in den nach Ausstattungsqualität<br />

unterschiedenen Wohnungsbeständen. Im Folgenden sollen daher die Wohnungsbestände<br />

mit einer Ausstattung unterhalb des Vollstandards und die voll ausgestatteten<br />

Wohnungen betrachtet werden.<br />

Anders als in SO 36 sind die Teilstandardwohnungen <strong>im</strong> Schnitt kleiner und liegen<br />

häufiger in der hinteren Gebäudesubstanz. Entsprechend überwiegen in diesen<br />

Wohnungen auch die kleinen und kinderlosen Haushalte. Jüngere Personen sind<br />

überdurchschnittlich vertreten. Erstaunlicherweise ist aber auch der Rentneranteil<br />

überproportional. Schwächer vertreten sind folglich die mittleren Jahrgänge.<br />

Der Einkommensunterschied zwischen den Gruppen <strong>im</strong> Teil- und <strong>im</strong> Vollstandard ist<br />

mit knapp 200 € be<strong>im</strong> Äquivalenzeinkommen erheblich. Die Arbeitslosigkeit ist <strong>im</strong><br />

Teilstandard sehr hoch.<br />

Die Bevölkerung <strong>im</strong> Teilstandard ist entsprechend empfindlich gegen zusätzliche<br />

Mietbelastungen, die durch Modernisierungsmaßnahmen ausgelöst werden. Der Bestand<br />

an nicht modernisierten Wohnungen dient weiterhin vor allem der Versorgung<br />

der finanziell Schwächeren <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> und ist von daher unverzichtbar. Dies zeigt sich<br />

auch am Anteil armer Haushalte, der mit einem Drittel doppelt so hoch ist wie der<br />

<strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt.<br />

36


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 46<br />

Soziostrukturelle Merkmale der<br />

Haushalte nach Wohnungsausstattung<br />

alle Haushalte<br />

2005<br />

Sub- und<br />

Teilstandardwohnungen<br />

Vollstandardwohnungen<br />

(ohne Dachgeschoss)<br />

alle modernisiert<br />

nach 1990 43<br />

(n=609) n=106 (n=493) (n=152)<br />

Anteil an allen Haushalten 100% 15% 81% 22%<br />

durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 1,84 1,90 1,78<br />

Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 50% 46% 46%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 14% 25% 22%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />

11% 31% 32%<br />

familiengeeigneten Wohnraum 44 28%<br />

Studentenanteil 13% 12% 13% 13%<br />

Rentneranteil 11% 16% 10% 6%<br />

Erwerbslosenquote 24% 46% 21% 15%<br />

Anteil an Erwerbshaushalten 45 61% 40% 64% 74%<br />

Anteil an ausländischen Haushalten 25% 27% 23% 23%<br />

durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € €1.357 €1.720 €1.851<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € €884 €1.086 €1.230<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />

€1.070 €1.268 €1.387<br />

der Erwerbshaushalte 1.265 €<br />

Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 33% 13% 10%<br />

Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 0% 100% 100%<br />

durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) €4,74 €3,35 €4,81 €4,82<br />

durch. Kaltmietbelastung (brutto) 29,3% 26,0% 29,4% 31,0%<br />

Anteil an Wohngeldempfängern 7% 9% 8% 7%<br />

durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 36,3 39,2 43,4<br />

Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% 65% 51% 49%<br />

Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 137 248 255<br />

Wohndauer (Wohnung) Jahre 9,9 13,7 9,4 9,4<br />

sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 18% 17% 10%<br />

Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 29% 31% 25%<br />

Abbildung 12, in der die Einkommensstruktur dargestellt wird, zeigt die unterschiedliche<br />

Einkommensstruktur der Haushalte <strong>im</strong> Teilstandard und der <strong>im</strong> Vollstandard<br />

deutlich. Ca. ein Drittel <strong>im</strong> Teilstandard ist arm gegenüber etwa einem Siebtel <strong>im</strong><br />

Vollstandard. Auffällig ist aber, dass die Struktur <strong>im</strong> Teilstandard nochmals geteilt<br />

scheint zwischen einer großen Gruppe armer Haushalte und einer zweiten, die ein<br />

knapp durchschnittliches Einkommen hat.<br />

Die Strukturmerkmale der Haushalte in Vollstandardwohnungen, die vier Fünftel aller<br />

Haushalte ausmachen, ähneln folglich denen des <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitts. Die durchschnittliche<br />

Finanzlage dieser Haushalte liegt geringfügig oberhalb des Durchschnitts.<br />

43 In dieser Auswertung wurden nur die Altbauwohnungen einbezogen, bei denen die Haushalte das<br />

Modernisierungsjahr (zwischen 1990 und 2005) angeben konnten.<br />

44 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />

45 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />

oder Selbständiger tätig ist.<br />

37


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Abb. 12 Einkommensstruktur der Haushalte <strong>im</strong> Vergleich 46<br />

Anteil in Prozent<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

40% 50% 60% 75% 90% 100% 110% 125% 150% 175% 200% >200%<br />

alle Haushalte Haushalte <strong>im</strong> Teilstandard<br />

Diese Unterschiede treten bei den Haushalten, die in modernisierten Vollstandardwohnungen<br />

leben, noch deutlicher hervor. Im Vergleich zur Gesamtheit ist die Erwerbslosenquote<br />

unterdurchschnittlich, der Anteil an Erwerbshaushalten höher, das<br />

durchschnittliche Äquivalenzeinkommen um 50 Euro über dem Durchschnitt. Die<br />

Anteile an einkommensschwachen Haushalten sind geringer.<br />

Die Quadratmetermieten, die sie zahlen, liegen kaum über dem <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt.<br />

Ihre überdurchschnittliche Mietbelastung resultiert aus einem hohen Flächenkonsum.<br />

Insgesamt zeigt sich, dass die Teilstandardwohnungen die zentrale Funktion auf dem<br />

Wohnungsmarkt übernehmen, dem ärmeren Teil der Bevölkerung eine bezahlbare<br />

und in diesem Rahmen durchaus akzeptable Wohnqualität zu bieten.<br />

<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Unterschiede nach Einzugsperiode und Ausstattungsstandard<br />

Tab. 47<br />

Soziostrukturelle Merkmale<br />

der Haushalte nach Ausstattungsstandard<br />

und<br />

Einzugsperiode in Altbauwohnungen<br />

Zuzug vor<br />

1990<br />

Sub- und Teilstandardwohnungen Vollstandardwohnungen<br />

Zuzug<br />

zwischen<br />

1990 - 1999<br />

Zuzug<br />

zwischen<br />

2000 - 2002<br />

Zuzug in<br />

2003 u.<br />

später<br />

Zuzug vor<br />

1990<br />

Zuzug<br />

zwischen<br />

1990 - 1999<br />

Zuzug<br />

zwischen<br />

2000 - 2002<br />

Zuzug in<br />

2003 u.<br />

später<br />

(n=45) (n=24) (n=22) (n=14) (n=130) (n=161) (n=116) (n=153)<br />

Anteile an allen Haushalten 6% 3% 3% 2% 19% 24% 18% 23%<br />

Einpersonenhaushalte (Anteil) 42% 63% 41% 64% 42% 41% 52% 51%<br />

Haushalte mit Kindern (Anteil) 11% 21% 23% 0% 21% 30% 26% 19%<br />

Erwerbshaushalte 39% 58% 14% 54% 60% 67% 70% 66%<br />

Äquivalenzeinkommen (€) €1.180 €772 €546 €771 €1.191 €1.117 €1.132 €1.046<br />

Haushalte unter Armutsgrenze 28% 29% 50% 36% 5% 19% 5% 15%<br />

Nettokaltmiete (Euro/m²) €2,54 €4,03 €4,07 €4,35 €3,93 €4,86 €5,40 €5,34<br />

46 Die Einkommensstruktur ist auf Basis der durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen der Haushalte<br />

<strong>im</strong> prozentualen Vergleich zum Berliner Durchschnitt (1.200 Euro) dargestellt. Haushalte mit einem<br />

Einkommen bis zu 50% des Durchschnitts werden als arm bezeichnet, 50% - 75% gilt als prekäres<br />

Einkommen, oberhalb von 200% gelten die Haushalte als reich. Vgl. Armuts und Reichtumsbericht<br />

der Bundesregierung, Berlin 2001.<br />

38


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Die sozialen Prozesse in den beiden Wohnungsteilmärkten (Voll- und Teilstandardwohnungen)<br />

präzisieren die schon aufgezeigten <strong>Entwicklungstendenzen</strong>. Hierbei sind<br />

die Zuzüge in die Wohnung, nicht wie oben ins <strong>Gebiet</strong> ausschlaggebend.In beiden<br />

Wohnungsbeständen haben die Haushalte mit der längsten Wohndauer die beste<br />

soziale Lage. In zufrieden stellenden Wohnsituationen bleiben Haushalte mit stabiler<br />

sozialer Struktur offensichtlich lange wohnen.<br />

Bei den Zuwanderern nach 1989 unterscheiden sich beide Bestände allerdings erheblich.<br />

In den Teilstandard ziehen Haushalte mit sehr geringen Einkommen, während<br />

<strong>im</strong> Vollstandard Haushalte mit eher überdurchschnittlichen Einkommen zuwandern.<br />

Die Mietenstruktur folgt in beiden Teilmärkten dem Muster, nach dem die Mieten<br />

umso höher sind, je geringer die Wohndauer ist.<br />

<strong>3.</strong>4. Entwicklungen <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsmaßnahmen<br />

Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung des <strong>Gebiet</strong>s sind die soziostrukturellen<br />

Entwicklungen, die sich in den Häusern abspielen, in denen modernisiert<br />

wird bzw. wurde. Aus den Erfahrungen in den Häusern, die bisher erneuert worden<br />

sind 47 , kann abgelesen werden, welche soziostrukturellen Veränderungstendenzen<br />

durch den Modernisierungsprozess ausgelöst werden.<br />

<strong>3.</strong>4.1. Soziale Veränderungen durch Modernisierung<br />

Im Zuge der Modernisierung hat ein spürbarer Bewohnerwechsel stattgefunden. In<br />

ca. 30% der modernisierten Wohnungen sind die Haushalte in der Wohnung geblieben<br />

(Altmieter). Dieser numerisch geringe Wert erklärt sich dadurch, dass die meisten<br />

Modernisierungen schon weit zurückliegen und in den letzten Jahren die Modernisierungsaktivität<br />

gering war. Der Anteil der Altmieter hat sich gegenüber der letzten<br />

Untersuchung durch normale Fluktuation in den Bestandshäusern um 7 Prozentpunkte<br />

verringert.<br />

Die Ergebnisse für den <strong>Graefe</strong>kiez zeigen nicht das Ergebnis der Luisenstadt, wo die<br />

Nachfolgemieter ein sehr geringes Einkommensniveau hatten. Dies Ergebnis wich<br />

deutlich von allen unseren vorhergehenden Untersuchungen seit 1990 in Milieuschutz-<br />

oder Sanierungsgebieten ab, in denen stets ein überdurchschnittliches Einkommen<br />

für die Nachfolgemieter festgestellt wurde. Im <strong>Graefe</strong>kiez ist das Einkommen<br />

der Nachfolgemieter zwar noch überdurchschnittlich, liegt aber schon deutlich<br />

unter dem der Erstmieter. Offensichtlich ist die Nachfrage nach modernisierten Wohnungen,<br />

die ja in der Regel sehr hohe Mieten haben, nicht mehr so hoch, dass sich<br />

die Vermieter die solventesten Mieter aussuchen können.<br />

47 Grundlage sind die Haushalte, in denen die Mieter angegeben haben, dass in ihrer Wohnung in den<br />

vergangenen Jahren eine Modernisierung durchgeführt wurde.<br />

39


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 48<br />

Soziostrukturelle Merkmale der<br />

Haushalte in modernisierten Vollstandardwohnungen<br />

<strong>im</strong> Altbau<br />

alle Haushalte<br />

alle Mieter<br />

modernisierter<br />

Whg.<br />

Altmieter 48 Erstmieter 49 Nachfolgemieter<br />

50<br />

(n=699) (n=259) (n=80) (n=90) (n=89)<br />

Anteil an allen Haushalten 100% 42% 13% 14% 15%<br />

durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 1,88 2,02 1,67 1,94<br />

Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 45% 40% 54% 41%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 22% 24% 19% 24%<br />

Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />

30% 26% 33% 32%<br />

familiengeeigneten Wohnraum 51 28%<br />

Studentenanteil 13% 11% 6% 14% 12%<br />

Rentneranteil 11% 10% 19% 7% 5%<br />

Erwerbslosenquote 24% 18% 23% 13% 19%<br />

Anteil an Erwerbshaushalten 52 61% 68% 63% 72% 68%<br />

Anteil an ausländischen Haushalten 25% 23% 32% 12% 26%<br />

durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € €1.869 €1.814 €1.907 €1.887<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € €1.194 €1.092 €1.320 €1.194<br />

durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />

€1.375 €1.260 €1.474 €1.392<br />

der Erwerbshaushalte 1.265 €<br />

Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 10% 12% 12% 8%<br />

Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 100% 100% 100% 100%<br />

durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) €4,74 €5,00 €4,34 €5,19 €5,36<br />

durch. Kaltmietbelastung (brutto) 28,8% 29,0% 24,4% 31,5% 30,8%<br />

Anteil an Wohngeldempfängern 7% 7% 16% 4% 2%<br />

durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 40,4 38,2 45,6 38,2<br />

Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% 51% 43% 55% 54%<br />

Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 285 287 288 281<br />

Wohndauer (Wohnung) Jahre 9,9 9,9 18,2 6,8 5,2<br />

sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 13% 14% 10% 16%<br />

Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 28% 29% 18% 37%<br />

Die Haushalte, die bereits vor der Modernisierung in der Wohnung gelebt haben,<br />

besitzen eine deutlich geringere Miete als Haushalte, die erst nach der Modernisierung<br />

eingezogen sind. Die Differenz beträgt ca. 0,80 bis 1,00 Euro pro Quadratmeter.<br />

Diese Differenz ist gegenüber der Untersuchung von 2002 leicht gesunken.<br />

48 Altmieter: Haushalte, die bereits vor Modernisierungsbeginn in der jetzigen Wohnung gelebt haben.<br />

49 Erstmieter: Haushalte, die als erste Mieter direkt nach Abschluss der Modernisierung in die jetzige<br />

Wohnung eingezogen sind.<br />

50 Nachfolgemieter: Haushalte, die erst einige Zeit nach Abschluss der Modernisierung in die jetzige<br />

Wohnung gezogen sind.<br />

51 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />

52 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />

oder Selbständiger tätig ist.<br />

40


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

4. Schlussfolgerungen<br />

Moderate Strukturveränderungen<br />

Nach Zeiten stärkerer soziostruktureller Wandlungsprozesse in Berliner Innenstadtwohngebieten<br />

ist nunmehr eine stärkere Kontinuität der Bevölkerungsstrukturen zu<br />

beobachten. Diese Gesamtentwicklungstendenz wirkt sich natürlich nicht auf alle<br />

<strong>Gebiet</strong>e gleichmäßig aus. Der <strong>Graefe</strong>kiez aber ist ein Beispiel für eine besonders<br />

starke Kontinuität und geringe Veränderungstendenzen.<br />

Die stärkste Veränderung <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ist das Resultat einer externen, auf ganz Berlin<br />

sich auswirkenden Zunahme der Arbeitslosigkeit. Entsprechend der allgemeinen<br />

Entwicklung der Arbeitslosigkeit hat es auch <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez eine Zunahme von Arbeitslosenhaushalten<br />

gegeben. Damit hat sich die soziale Situation <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

leicht verschlechtert. Weitgehend konstant geblieben ist die Relation zu<br />

anderen Berliner Wohngebieten. Der <strong>Graefe</strong>kiez ist weiterhin ein sozialstrukturell<br />

leicht unterdurchschnittlich zu bewertendes <strong>Gebiet</strong>.<br />

Durch Zuzüge ins <strong>Gebiet</strong> gibt es praktisch keine soziostrukturellen Veränderungen<br />

Die Haushalte, die in den verschiedenen Zeitabschnitten seit 1990 ins <strong>Gebiet</strong> zugezogen<br />

sind, unterscheiden sich in ihrer Sozialstruktur kaum.<br />

Insgesamt geht die geringe Veränderungsintensität der Sozialstruktur mit einer geringen<br />

Investitionsneigung der Hauseigentümer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> einher. Seit 2002 sind nur 4%<br />

des Wohnungsbestandes vom Teilstandard auf den Vollstandard angehoben worden.<br />

Dieser Modernisierungsumfang ist deutlich geringer als in den anderen Zeitabschnitten<br />

seit 1990.<br />

Wohnungspolitische Funktion des Teilstandards<br />

Wie insgesamt auf dem Berliner Wohnungsmarkt sind die Mieten <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez <strong>im</strong><br />

preiswerten Segment der Vollstandardwohnungen deutlich angestiegen. Die <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />

verbliebenen Teilstandardwohnungen werden so noch wichtiger für die Wohnungsversorgung<br />

der einkommensschwächeren Bevölkerung.<br />

Konstanz sozialer Problemlagen<br />

Die festgestellten soziostrukturellen <strong>Entwicklungstendenzen</strong> sind auf der einen Seite<br />

als stabil einzuschätzen. Die Veränderungsprozesse wirken sich nicht wesentlich auf<br />

die Zusammensetzung der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung aus. Vielmehr finden Austauschprozesse<br />

statt, die für ein derartiges Altbauquartier charakteristisch sind, aber weder<br />

auf eine wanderungsbedingte Abwertung noch auf eine Aufwertung des <strong>Gebiet</strong>s<br />

schließen lassen.<br />

Auf der anderen Seite weisen einige sozialstrukturelle Daten auf soziale Problemkonstellationen<br />

hin. Insbesondere die Erwerbslosenquote <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ist mit 24% deutlich<br />

überdurchschnittlich und zeigt damit ein erhebliches Problempotenzial.<br />

Ein zusätzlicher sozialer Unsicherheitsfaktor, der mit der Umstellung der Arbeitsförderung<br />

Anfang 2005 entstanden ist, stellt die Gruppe der Empfänger von Arbeitslosengeld<br />

II (Hartz IV) dar. Zu diesen gehört <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ca. jeder zehnte Haushalt. Damit<br />

stellen sie quantitativ einen relativ geringen Teil der Bevölkerung. Trotzdem birgt<br />

diese Veränderung einiges an zusätzlichem sozialem Konfliktpotenzial. Die deutlichen<br />

Einkommenseinbußen, die der größte Teil von ihnen hinnehmen muss, ist für<br />

sich bereits eine Quelle sozialer Unzufriedenheit. Zudem droht noch einem erheblichen<br />

Teil von ihnen der Umzug, weil ihre aktuellen Mieten über den von der Senatsverwaltung<br />

verkündeten Höchstgrenzen liegen, die noch <strong>im</strong> Rahmen von Hartz IV<br />

erstattet werden.<br />

41


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Positiv anzusehen sind die weichen Strukturmerkmale. Über zwei Drittel der Haushalte<br />

haben vor, <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> weiter wohnen zu bleiben. Von den Haushalten, die das<br />

<strong>Gebiet</strong> verlassen möchten, möchte nur ein kleiner Teil dies kurzfristig realisieren.<br />

Auch das Zusammenleben <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> wird nur von einem kleinen Bewohneranteil als<br />

problematisch bewertet. In anderen innerstädtischen Altbauquartieren mit einer ähnlichen<br />

Ausgangslage fallen die Vergleichswerte schlechter aus.<br />

Diese Situationsbeschreibung macht insgesamt deutlich, dass das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

weiterhin Unterstützung bei der Fortsetzung des Konsolidierungs- und Stabilisierungsprozess<br />

benötigt. Dabei kann das Instrumentarium des Milieuschutzes hilfreich<br />

sein.<br />

Zwar kann das Instrument Milieuschutz nur <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsmaßnahmen<br />

seine Wirkung entfalten, die aber in der letzten Zeit <strong>im</strong> Umfang zurückgegangen<br />

sind. Trotzdem ist das Instrument geeignet, eine geordnete städtebauliche Entwicklung<br />

zu unterstützen. Prinzipiell kann mit dem Instrument Milieuschutz für den <strong>Graefe</strong>kiez<br />

weitergearbeitet werden, da die Anwendungsvoraussetzungen weiter bestehen<br />

und:<br />

• ein Aufwertungsspielraum noch besteht,<br />

Im <strong>Gebiet</strong> verfügen noch 14% der Wohnungen nicht über den Vollstandard. Zudem<br />

können weiterhin modernisierungsbedingte Aufwertungsinvestitionen vorgenommen<br />

werden (z.B. über die Ausstattung von Zusatz- und Sondermerkmalen),<br />

so dass sich der Aufwertungsspielraum nicht auf den unmodernisierten Bestand<br />

beschränkt. Das Mietniveau der unmodernisierten Wohnungen ist trotz der kontinuierlichen<br />

Mietanstiege vielfach <strong>im</strong>mer noch so günstig, so dass sich aus der Differenz<br />

zwischen der jetzigen Miete und einer in diesem <strong>Gebiet</strong> erzielbaren Miete<br />

noch erhebliche Finanzierungsspielräume ergeben.<br />

• ein relevantes Verdrängungspotential vorhanden ist.<br />

In den Wohnungen unterhalb des Vollstandards wohnen Haushalte mit einer unterdurchschnittlichen<br />

Einkommenslage. Dabei handelt es sich in Bezug auf andere<br />

demographische und soziale Merkmale um gebietstypische Haushalte, wie z.B.<br />

Haushalte mit Kindern. Das Einkommen von knapp der Hälfte dieser Haushalte<br />

liegt unterhalb der Einkommensgrenzen, das sie berechtigt, eine Sozialwohnung,<br />

1. Förderweg zu beziehen. Die Kaltmietbelastung, die sie nach der Modernisierung<br />

zu erwarten haben, würde bei den meisten dieser Haushalte über dem liegen,<br />

was derartige Haushalten mit geringen Einkommen in der Regel noch tragen<br />

können.. 53<br />

Auch Mieter von Vollstandardwohnungen sind in Gefahr, aufgrund modernisierungsbedingter<br />

Mieterhöhungen verdrängt zu werden, wenn in diesen Wohnungen<br />

weitere mietpreisrelevante Zusatzausstattungen eingebaut werden. Der Anteil<br />

der Mieter mit geringen Einkommen ist auch <strong>im</strong> Vollstandard hoch. Ca. ein Drittel<br />

dieser Haushalte sind entsprechend der oben dargestellten Kriterien der Berliner<br />

Senatsverwaltung arm.<br />

53 Es gibt keine festen Mietbelastungsquoten, die Haushalte nicht überschreiten. Der Entscheidungsprozess,<br />

welche Miete <strong>im</strong> Einzelfall von einem Haushalt akzeptiert wird, wird jeweils aus der jeweiligen<br />

Situation des Haushalts entschieden. Daher gibt es auch keine Berechnungsmethode, die verdrängungsgefährdete<br />

von nicht-verdrängungsgefährdeten Haushalten exakt unterscheiden könnte.<br />

Es lassen sich aber Wahrscheinlichkeitswerte berechnen, die angeben, in welchem Umfang Haushalte<br />

einer best<strong>im</strong>mten Einkommensgruppe bei best<strong>im</strong>mten Miethöhen aus dem <strong>Gebiet</strong> verschwinden.<br />

Auf dieser Basis lassen sich dann Aussagen über zukünftige Entwicklungen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bei steigenden<br />

Mieten ableiten. Die in diesem Gutachten festgelegten Mietgrenzen (vgl. Tab 49 und 50)<br />

stellen solche Belastungsgrenzen dar, oberhalb derer der Anteil gebietstypischer Haushalte mit geringen<br />

Einkommen deutlich und signifikant geringer werden.<br />

42


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Das Fortbestehen der Verdrängungsgefahr zeigt sich zum einen darin, dass überdurchschnittlich<br />

häufig Wohnungen nach der Modernisierung von einkommensstarken<br />

Mietern angemietet werden 54 . Zum zweiten geben Mieter mit geringen<br />

Einkommen <strong>im</strong> Vollstandard besonders häufig eine zu hohe Miete als Auszugsgrund<br />

an. 55<br />

• ein Aufwertungsdruck weiter besteht.<br />

Aufgrund der abgeschwächten Wohnungsnachfrage in Berlin hat sich der Aufwertungsdruck<br />

abgeschwächt, besteht aber weiter. Das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> besitzt<br />

eine hohe Lagegunst <strong>im</strong> Stadtgefüge von Berlin und das <strong>Gebiet</strong> zeichnet sich<br />

durch eine gute Verkehrsanbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Der<br />

Fortbestand des Aufwertungsdrucks zeigt sich vor allem in der Mietentwicklung,<br />

die dazu geführt hat, dass die Mieten <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> inzwischen erheblich über den<br />

Mietspiegelwerten liegen.<br />

4.1. Mietspiegelmittelwert als Belastungsgrenze<br />

Es wird daher empfohlen, bei der Festsetzung der Belastungsgrenze auf den Berliner<br />

Mietspiegel, Mittelwert, Altbau bis 1918, einfache Lage zurückzugreifen.<br />

In der Vergangenheit wurde stets die nach der Mietspiegelmethode berechnete <strong>Gebiet</strong>smiete<br />

als die Grenze best<strong>im</strong>mt, die <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsinvestitionen<br />

nicht überschritten werden sollten. Diese <strong>Gebiet</strong>smiete lag lange Zeit unter dem Mietspiegelmittelwert.<br />

In dieser und der letzten Untersuchung von 2002 zeigte es sich<br />

jedoch, dass die <strong>Gebiet</strong>smiete den Mietspiegelmittelwert übersteigt.<br />

Diese Entwicklung liegt u.a. daran, dass der Berliner Mietwohnungsmarkt nicht homogen<br />

ist, sondern in mehrere Marktsegmente zerfällt. So lässt sich ein spezielles<br />

Segment für Mieter mit nicht-deutscher Herkunft bzw. sozialen Probleme identifizieren.<br />

Die Mietpreise in diesem Segment liegen deutlich höher als in anderen vergleichbaren<br />

Marktsegmenten. Dieses Marktsegment ist aufgrund der hohen Anteile<br />

nicht-deutscher Bevölkerung <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet groß und beeinflusst dadurch<br />

den regionalen Wohnungsmarkt stark. Dadurch wird der jeweilige Durchschnittswert<br />

angehoben.<br />

Eine mietpreissteigernde Wirkung hat zudem die nach wie vor hohe Fluktuation <strong>im</strong><br />

<strong>Gebiet</strong>. Im Zuge von Wohnungswechseln werden die Mietpreise stets stärker angehoben<br />

als bei bestehenden Mietverhältnissen.<br />

Beide Ursachen haben dazu geführt, dass die Mietpreise <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> deutlich über den<br />

Mietspiegelmittelwerten liegen.<br />

Das Ziel der Erhaltungssatzung ist es, die gegebene Sozialstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> weitestgehend<br />

zu erhalten. Dieses Ziel soll u.a. dadurch erreicht werden, dass die Mieten<br />

nach Erneuerung noch von allen Bevölkerungsgruppen gezahlt werden können.<br />

Dazu soll zum einen der Mietanstieg so begrenzt bleiben, dass er auch von einkommensschwachen<br />

Mietern getragen werden kann. Die Mieten sollten aber auch nicht<br />

deutlich über den Marktmieten liege, die in Berlin üblicherweise für eine Wohnung<br />

gleicher Art und Qualität gezahlt werden, weil dadurch ein Sog aus dem <strong>Gebiet</strong> erzeugt<br />

wird. Bei einer solchen Entwicklung steht die Gefahr, dass gerade einkommensstarke<br />

Mieter Wohnung und <strong>Gebiet</strong> verlassen, wenn in <strong>Gebiet</strong>en mit hoher<br />

54 Vgl. Tab. 46, Einkommen der Mieter, die in eine nach 1990 modernisierte Wohnung eingezogen<br />

sind, Tab. 47, Einkommen der Mieter, die nach 2000 in eine Vollstandardwohnung eingezogen sind,<br />

und Tab. 68, Einkommen der Erstmieter und der Nachfolgemieter.<br />

55 Ein Viertel der Mieter mit einem Einkommen bis zu 75% der durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens<br />

(prekäres Einkommen) geben als Umzugsgrund ‚zu hohe Miete’ an, wenn ihre Miete über<br />

dem <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt liegt.<br />

43


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Wohnqualität Wohnungen zu niedrigeren Mietpreisen angeboten werden, da diesen<br />

Mietern ein Ausweichen in solche Bestände möglich ist .<br />

Eine Verringerung der Anteile dieser Gruppe würde aber die Bevölkerungsmischung<br />

deutlich verändern, die in der Begründung der Erhaltungsverordnung als besondere<br />

<strong>Gebiet</strong>squalität bezeichnet wurde.<br />

Durch die Festlegung der Mietspiegelmittelwerte als Belastungsgrenze soll sichergestellt<br />

werden, dass weder strukturell notwendige Teile der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung aus<br />

dem Wohngebiet verdrängt werden, noch untragbare soziale Härten in der Wohnbevölkerung<br />

entstehen.<br />

Tab. 49<br />

Belastungsgrenzen<br />

<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

(Euro / nettokalt)<br />

mit Sammelheizung,<br />

Bad und WC<br />

Miete entsprechend Berliner<br />

Mietspiegel 2005, Altbau bis<br />

1918, einfache Lage<br />

unter 40 m ² 4,97<br />

40 m² bis unter 60 m ² 4,48<br />

60 m ² bis unter 90 m ² 4,39<br />

90 m ² und mehr<br />

4,12<br />

4.1.1. Belastungsgrenzen<br />

und absolute<br />

Miethöhen<br />

Für einen Mieterhaushalt<br />

sind Quadratmetermieten,<br />

insbesondere die Nettokaltmiete<br />

pro Quadratmeter<br />

ein wichtiger Vergleichswert<br />

bei der Bewertung<br />

eines Mietangebots.<br />

Wichtiger als die Quadratmetermieten<br />

sind aber die<br />

Gesamtmieten, die die Haushalte zu zahlen haben. Dabei ist die Bruttowarmmiete die<br />

entscheidende Größe, denn das ist die Summe, die monatlich aufgebracht werden<br />

muss. In der Tabelle 50 sind daher modellhaft die absoluten Mieten (bruttowarm),<br />

getrennt nach Haushaltsgröße, dargestellt, die sich aus den Belastungsgrenzen<br />

(Mietspiegelmittelwert) bei einem durchschnittlichen Wohnflächenverbrauch ergeben<br />

würden. Zum Vergleich sind die Bruttowarmmieten angegeben, die <strong>im</strong> Rahmen von<br />

Hartz IV höchstens erstattet werden 56 .<br />

Bei der modellhaften Berechnung von Gesamtmieten muss eine Annahme über die<br />

Wohnungsgröße getroffen werden, die die Haushalte bewohnen. Dafür haben wir die<br />

durchschnittlichen Wohnungsgrößen nach Haushaltsgröße zugrunde gelegt.<br />

56 Die Ausnahmetatbestände bleiben hier unberücksichtigt.<br />

44


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

Tab. 50<br />

Gesamtmieten bei Anwendung<br />

der Belastungsgrenzen<br />

nach Haushaltsgröße<br />

(€)<br />

DurchschnittlicheWohnungsgröße<br />

(m²)<br />

Mieten bei<br />

durchschnittlicherWohnungsgröße<br />

57<br />

Mietgrenzen<br />

<strong>im</strong> Rahmen<br />

von Alg II<br />

(Hartz IV)<br />

1 Person 55,8 358 360<br />

2 Personen 86,3 545 444<br />

3 Personen 96,6 584 542<br />

4 Personen 91,7 555 619<br />

5 u. mehr Personen 97,2 588 705<br />

Be<strong>im</strong> Vergleich mit den Bruttowarmmieten, die <strong>im</strong> Rahmen von Hartz IV <strong>im</strong> Land<br />

Berlin höchstens erstattet werden, zeigt es sich, dass die Mieten entsprechend der<br />

Belastungsgrenzen bei den Einpersonenhaushalten und den Haushalten ab vier<br />

Personen die Höchstfördermieten bei Hartz IV unterschreiten. Bei den Zwei- und<br />

Dreipersonenhaushalten liegen sie allerdings darüber. Eine Ursache ist der relativ<br />

hohe Wohnflächenkonsum der Zwei- und Dreipersonenhaushalten, wobei dies auch<br />

ein Ergebnis der Wohnflächenstruktur in einem Altbauwohngebiet ist. Altbauwohnungen<br />

sind bei gleicher Z<strong>im</strong>merzahl fast <strong>im</strong>mer deutlich größer als Neubauwohnungen.<br />

Bei den großen Haushalten beruht das Unterschreiten der Höchstfördermieten bei<br />

Hartz IV dagegen auf eher kleinen Wohnungen. Fast alle der erfassten Fünf und<br />

mehr Personenhaushalte und mehr als die Hälfte der Vierpersonenhaushalte leben in<br />

überbelegten Wohnungen (vgl. Tab. 23).<br />

4.1.2. Empfehlung zur Festsetzung der Belastungsgrenzen<br />

Als Belastungsgrenzen für die Nettokaltmiete nach der Modernisierung, deren Überschreitung<br />

ein Indikator für eine sozialstrukturverändernden Effekt darstellt, schlagen<br />

wir folgende Mietwerte vor:<br />

Tab. 51<br />

Vorschlag zur Festsetzung<br />

der Belastungsgrenzen für<br />

das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />

(nettokalt) / (in Euro / m²)<br />

mit Sammelheizung,<br />

Bad und WC<br />

Belastungsgrenze<br />

2002<br />

Vorschlag<br />

2005<br />

Unter 40 m² 4,94 4,97<br />

40 m² bis unter 60 m² 4,28 4,48<br />

60 m² bis unter 90 m² 4,10 4,39<br />

90 m² und mehr 3,93 4,12<br />

57 Durchschnittliche Wohnfläche multipliziert mit der durchschnittlichen Bruttowarmmiete der Größenklasse<br />

des Mietspiegels 2005, Altbau bis 1918, einfache Lage (1 Person: 55,8 x 6,41 = 358) Die<br />

Bruttowarmmiete entsprechend Mietspiegel wurde gebildet aus der Nettokaltmiete zuzüglich 1,18 €<br />

kalte Betriebskosten und 0,75 € warme Betriebskosten, die als Durchschnittswerte in der Untersuchung<br />

zum Mietspiegel 2005 festgestellt worden sind.<br />

45


Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />

5. Anhang<br />

5.1. Befragungsunterlagen<br />

• Erläuterungshinweise zum Ausfüllen des Fragebogens<br />

• Fragebogen Wohn- und Lebensverhältnisse Kreuzberger Erhaltungsgebiete<br />

46


Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens:<br />

Wohn- und Lebensverhältnisse Kreuzberger Erhaltungsgebieten<br />

Zum Ausfüllen des Fragebogens benötigen Sie ca. 15 Minuten.<br />

• Der Fragebogen braucht nicht vom Haushaltsvorstand, sondern<br />

kann von einem erwachsenen Haushaltsmitglied ausgefüllt werden.<br />

Be<strong>im</strong> Fragebogen gibt es zwei verschiedene Arten von Antwortmöglichkeiten:<br />

� sind Kästchen zum Ankreuzen,<br />

[....] sind 'Platzhalter', in denen Text oder Zahlen eingegeben werden<br />

sollen.<br />

Zu den einzelnen Fragen:<br />

Frage - Nr. Bemerkungen<br />

Frage 3: Bitte tragen Sie ein, in welchem anderen (Alt)Bezirk Berlins, Bundesland oder<br />

Land Sie vor Ihrem Einzug in Ihr derzeitiges Wohngebiet gewohnt haben.<br />

Frage 5: Bitte geben Sie an, wie viele Z<strong>im</strong>mer (z.B. Wohn-, Schlaf-, Kinderz<strong>im</strong>mer, etc.) Ihre<br />

Wohnung hat. Bad, Küche und Flur sollen nicht dazu gezählt, sondern extra angekreuzt<br />

werden.<br />

Frage 7: Bitte tragen Sie die monatliche Miete für Ihre Wohnung ein. Für die genaue Angabe<br />

der Betriebs- und Heizkosten sehen Sie bitte in Ihrem Mietvertrag bzw. Ihrem<br />

letzten Mieterhöhungsschreiben nach. Unter Nettokaltmiete versteht man die Miete<br />

ohne Betriebs- und Heizkosten. Wenn möglich, geben Sie bitte Betriebs- und<br />

Heizkosten jeweils gesondert an. Wenn Sie die Betriebskosten nicht kennen, tragen<br />

Sie bitte die Kaltmiete ein. Wenn Sie Ihren Mietbetrag nur einschließlich der<br />

Heizkosten kennen, notieren Sie den Betrag bitte bei Warmmiete.<br />

Frage 8: Wenn eine Modernisierung in Ihrer Wohnung durchgeführt wurde, geben Sie bitte<br />

an, in welchem Jahr dies stattgefunden hat. Falls nicht modernisiert wurde oder<br />

Ihnen nichts über eine Modernisierung bekannt ist, können Sie die Fragen 9 und<br />

10 überspringen und mit Frage 11 fortfahren.<br />

Frage 9: Die Einstufung ‚vor / während der Modernisierung‘ bezieht sich auf die Arbeiten in<br />

Ihrer Wohnung., ob also während Sie in der Wohnung gewohnt haben, Bauarbeiten<br />

durchgeführt wurden. ‚Erster Mieter nach der Modernisierung‘ sind Sie, wenn<br />

Sie nach Beendigung der Modernisierung in die Wohnung gezogen sind, ohne<br />

dass vorher ein anderer Mieter die modernisierte Wohnung bewohnt hat. Die Einstufung<br />

‚Einige Zeit nach der Modernisierung eingezogen‘ gilt dann, wenn Sie wissen,<br />

dass nach Beendigung der Modernisierung mindestens ein anderer Mieter in<br />

dieser Wohnung gewohnt hat.<br />

Frage 10: Wenn es in Zusammenhang mit der Modernisierung Probleme mit dem Vermieter<br />

oder Eigentümer der Wohnung gegeben hat, beschreiben Sie bitte kurz, welcher<br />

Art die Schwierigkeiten waren.<br />

Fragen 11: Wenn ein Ausstattungsmerkmal vorhanden ist, das nach Ihrem Einzug eingebaut<br />

wurde, geben Sie bitte an, ob es von Ihnen oder vom Vermieter eingebaut wurde.<br />

Frage 12: Bitte geben Sie an, ob und wenn ja welche Verbesserung Sie sich auch dann<br />

wünschen würden, wenn sich dadurch die Miete in einem zulässigen Rahmen erhöhen<br />

würde.<br />

1


Frage 13: Bitte benennen Sie die baulichen Mängel in Ihrer Wohnung (nicht des Hauses).<br />

Bitte geben Sie sämtliche Mängel und Defekte an (Mehrfachnennungen möglich).<br />

Frage 20: Kreuzen Sie bitte für jedes Haushaltsmitglied, das 15 Jahre und älter ist, in einer<br />

eigenen Spalte an, in welcher beruflichen oder Ausbildungs-Situation sich die<br />

Haushaltsmitglieder zur Zeit befinden.<br />

Frage 22: Falls Sie Wohngeld erhalten, tragen Sie hier bitte den monatlichen Betrag ein.<br />

Wenn Sie Wohngeld beantragt aber noch keinen Bescheid erhalten haben, kreuzen<br />

Sie bitte "Wohngeld beantragt" an. Wenn Sie Arbeitslosengeld II (Hartz IV)<br />

erhalten, tragen Sie be<strong>im</strong> Wohngeld nichts ein.<br />

Frage 23: Mit dieser Frage bitten wir Sie um die Angabe, über welche Einkünfte Sie monatlich<br />

verfügen. Uns ist klar, dass diese Frage von vielen ungern beantwortet wird.<br />

Da die gesamte Umfrage freiwillig ist, können Sie natürlich auch diese Frage bei<br />

der Beantwortung auslassen und lediglich die anderen Fragen beantworten. Beachten<br />

Sie aber bitte, dass die Wirksamkeit und die Überzeugungskraft dieser<br />

Untersuchung sehr stark davon abhängt, dass wir die finanziellen Verhältnisse der<br />

Bewohner darlegen können. Die Anonymität der Umfrage, die wir Ihnen <strong>im</strong> Anschreiben<br />

zugesichert haben – und zu der wir auch gesetzlich verpflichtet sind –<br />

gibt Ihnen zudem die Sicherheit, dass niemand von Ihren Angaben erfährt.<br />

Bitte geben Sie an, welche Einkünfte Ihnen <strong>im</strong> Januar 2005 zur Verfügung standen.<br />

Rechnen Sie bitte alle regelmäßigen monatlichen Einkünfte zusammen. Berücksichtigen<br />

Sie neben Einkommen aus Arbeit auch Kindergeld, Renten und<br />

Pensionen, regelmäßige Einkünfte aus Vermögen oder auch Unterhaltszahlungen,<br />

die Sie oder Ihre Kinder erhalten. Wohngeld rechnen Sie hier bitte nicht dazu, weil<br />

es schon mit der Frage 22 erfaßt wird.<br />

Frage 24: Bitte vergleichen Sie Ihr jetziges Einkommen mit Ihrem monatlichen Durchschnittseinkommen<br />

des letzten Jahres und geben an, ob das Einkommen jetzt<br />

höher (verbessert) oder niedriger (verschlechtert) oder gleich geblieben ist.<br />

Frage 29: Wenn Sie zum Auszug aus Ihrer Wohnung entschlossen sind, geben Sie uns bitte<br />

den Grund an, der für die Entscheidung der wichtigste war. Egal, ob Sie z.B. wegen<br />

Ihrer Wohnungssituation oder wegen der Situation <strong>im</strong> Wohngebiet ausziehen<br />

wollen oder welche anderen Gründe Sie für einen Umzug haben.<br />

Vielen Dank!<br />

Wenn Sie noch weitere Fragen haben sollten, wenden Sie sich<br />

telefonisch an einen Mitarbeiter der TOPOS Stadtforschung.<br />

(864 90 427)<br />

2


Fragebogen Wohn- und Lebensverhältnisse Kreuzberger Erhaltungsgebiete<br />

Straße: [......................................................................................] Hausnummer: [.............]<br />

Wohnung <strong>im</strong>: Vorderhaus � Hinterhaus � Seitenflügel � Dachgeschoss �<br />

Fragen zur Wohnung<br />

1. Seit wann wohnen Sie in dieser Wohnung? seit 19 [...........]<br />

seit 20 [...........]<br />

2. Wann sind Sie in diese Wohngegend gezogen? 19 [...........]<br />

<strong>3.</strong> Wo haben Sie davor gewohnt?<br />

4. Sind Sie Mieter, Untermieter oder Eigentümer<br />

der von Ihnen genutzten Wohnung?<br />

5. Wieviele Z<strong>im</strong>mer und welche anderen Räume<br />

hat Ihre Wohnung?<br />

Räume zwischen 6 und 10 qm als halbe Z<strong>im</strong>mer angeben!<br />

20 [...........]<br />

- <strong>im</strong> (Alt)Bezirk Kreuzberg �<br />

- anderer Altbezirk Berlins �<br />

[...................................................]<br />

- anderes Bundesland / Land �<br />

[...................................................]<br />

- Mieter �<br />

- Untermieter �<br />

- Eigentümer �<br />

- Z<strong>im</strong>mer [...........]<br />

- Küche �<br />

- Badez<strong>im</strong>mer �<br />

6. Wieviele Quadratmeter hat Ihre Wohnung? qm [.................]<br />

7. Wie viel Miete zahlen Sie monatlich für Ihre<br />

Wohnung?<br />

Die Nettokaltmiete, Betriebskosten und Heizkosten<br />

sofern möglich bitte getrennt ausweisen!<br />

Weitergehende Erklärungen zu der Zusammensetzung<br />

der Miete finden Sie <strong>im</strong> Erläuterungsschreiben.<br />

8. Wurde Ihre Wohnung in den letzten Jahren<br />

vom Eigentümer modernisiert?<br />

9. Wann sind Sie in diese Wohnung eingezogen?<br />

10. Hat es <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Modernisierung<br />

Konflikte mit dem Eigentümer gegeben?<br />

Bitte Konflikte kurz beschreiben.<br />

EURO<br />

Nettokaltmiete [...............]<br />

+ Betriebskosten [...............]<br />

= Kaltmiete [...............]<br />

+ Heizkosten [...............]<br />

= Warmmiete [...............]<br />

- ja, 19 [.........] / 20 [.........]<br />

bitte weiter mit Frage 9<br />

- nein ��<br />

- weiß nicht ��<br />

bitte weiter mit Frage 11<br />

- vor / während der Modernisierung �<br />

- als erster Mieter nach der Modernisierung �<br />

- einige Zeit nach der Modernisierung �<br />

- keine �<br />

- ja �<br />

[....................................................................]<br />

[....................................................................]


TOPOS Stadtforschung Fragebogen Luisenstadt (SO 36) Seite 2<br />

11. Über welche Ausstattung verfügt Ihre Wohnung?<br />

Bitte geben Sie an, ob das Ausstattungsmerkmal schon bei Ihrem Einzug<br />

in der Wohnung vorhanden war oder ob es erst nach Ihrem Einzug<br />

von Ihnen (in Selbsthilfe) oder vom Vermieter eingebaut wurde.<br />

be<strong>im</strong> Einzugvorhanden<br />

nach Einzug<br />

vom<br />

Mieter eingebaut<br />

nach Einzug<br />

vom<br />

Vermieter<br />

eingebaut<br />

a) Heizungssystem<br />

- Ofenheizung (Kohle/Öl) � � �<br />

- Gasetagenheizung � � �<br />

- Zentralheizung � � �<br />

- sonstige [......................................................] � � �<br />

b) Sanitärausstattung<br />

Toilette:<br />

- Außentoilette � � �<br />

- Innentoilette � � �<br />

Badez<strong>im</strong>mer:<br />

- mit Dusche � � �<br />

- mit Badewanne � � �<br />

- überwiegend gefliest � � �<br />

außerhalb eines Bades:<br />

- mobile Dusche oder Badewanne � � �<br />

- fest installierte Dusche / Badewanne (in der Speisekammer) � � �<br />

Warmwasserversorgung<br />

- Kohle-Badeofen � � �<br />

- großer Elektroboiler � � �<br />

- Gas- / Elektrodurchlauferhitzer � � �<br />

- zentrale Warmwasserversorgung � � �<br />

c) sonstige Ausstattungsmerkmale<br />

- Balkon � �<br />

- Fahrstuhl � �<br />

- Gegensprechanlage � �<br />

- Kabelfernsehen � � �<br />

- Doppel-/Verbundglasfenster � � �<br />

- teilweise Doppel- / Verbundglasfenster � � �<br />

- Einbauküche � � �<br />

- Teppichboden � � �<br />

- Parkettboden und / oder Dielen � � �<br />

- verstärkte Elektrosteigeleitung (moderne Elektroinstallation) � �<br />

- Gäste-WC � � �<br />

- sonstige [..........................................................] � � �<br />

12. Durch eine Verbesserung der Ausstattung Ihrer<br />

Wohnung, würde die Miete steigen. Welche<br />

Ausstattungsmerkmale sollte Ihre Wohnung<br />

trotz der damit verbundenen Mieterhöhung<br />

zusätzlich erhalten?<br />

1<strong>3.</strong> Welche Mängel hat Ihre Wohnung?<br />

Mehrfachnennungen sind möglich<br />

- keine �<br />

- zusätzlich: �<br />

[....................................................................]<br />

[....................................................................]<br />

- keine �<br />

- Feuchtigkeit / Sch<strong>im</strong>mel �<br />

- Fenster undicht �<br />

- Heizung / Ofen defekt �<br />

- Sanitär defekt �<br />

- Elektro defekt �<br />

- sonstige [..................................................]


TOPOS Stadtforschung Fragebogen Luisenstadt (SO 36) Seite 3<br />

Fragen zur Verkehrsnutzung<br />

14. Wo befindet sich Ihr Arbeitsplatz / Ausbildungsplatz?<br />

15. Welche Verkehrsmittel benutzen Sie hauptsächlich<br />

auf dem Weg zu Ihrem Arbeitsplatz /<br />

Ausbildungsplatz?<br />

- <strong>im</strong> Wohngebiet �<br />

- in Kreuzberg �<br />

- in anderen Bezirken Berlins �<br />

[..............................................]<br />

- <strong>im</strong> Umland �<br />

- Auto �<br />

- Busse/Bahnen �<br />

- Fahrrad �<br />

- zu Fuß �<br />

16. Verfügt Ihr Haushalt über ein Auto? - ja, Anzahl [............]<br />

- nein �<br />

Fragen zum Haushalt<br />

17. Wieviele Personen leben in der Wohnung? Anzahl [............]<br />

Person Sie selbst 2. Person <strong>3.</strong> Person 4. Person 5. Person 6. Person<br />

18. Geburtsjahr [............] [............] [............] [............] [............] [............]<br />

19. Geschlecht<br />

� m<br />

� w<br />

� m<br />

� w<br />

� m<br />

� w<br />

� m<br />

� w<br />

� m<br />

� w<br />

20. Berufliche Stellung<br />

(nur Personen über 15 Jahre)<br />

Arbeite/r � � � � � �<br />

Angestellte/r � � � � � �<br />

Beamte/r � � � � � �<br />

Selbständige/r � � � � � �<br />

Rentner/in � � � � � �<br />

Sozialhilfeempfänger/in � � � � � �<br />

Arbeitslose:<br />

ohne Arbeitslosengeld � � � � � �<br />

Arbeitslosengeld I � � � � � �<br />

Arbeitslosengeld II (Hartz) � � � � � �<br />

ohne Ausbildungsplatz � � � � � �<br />

ABM � � � � � �<br />

Umschulung � � � � � �<br />

Student/in � � � � � �<br />

Auszubildende/r � � � � � �<br />

Schüler/in � � � � � �<br />

Hausfrau/-mann � � � � � �<br />

Zivi/Wehrpflichtiger � � � � � �<br />

sonstiges [.......................] � � � � � �<br />

21. Welche Nationalitäten sind in Ihrem Haushalt<br />

vertreten?<br />

Bitte geben Sie alle Nationalitäten der in der Wohnung<br />

lebenden Personen an (Anmerkung: doppelte Staatsbürgerschaft<br />

bitte als zwei Nationalitäten notieren)<br />

� m<br />

� w<br />

- deutsch �<br />

- türkisch �<br />

- sonstige �<br />

[........................................................]<br />

[........................................................]


TOPOS Stadtforschung Fragebogen Luisenstadt (SO 36) Seite 4<br />

22. Erhalten Sie Wohngeld?<br />

Falls Sie Wohngeld erhalten, dann geben Sie bitte den<br />

Betrag an.<br />

2<strong>3.</strong> Bitte geben Sie Ihr Netto-<br />

Haushaltseinkommen (ohne Wohngeld)<br />

vom Januar 2005 an.<br />

Bitte berücksichtigen Sie die Einkommen aller Haushaltsmitglieder<br />

bei Ihrer Angabe.<br />

Gemeint sind sämtliche Einkommen außer dem<br />

Wohngeld, z.B. Lohn oder Gehalt, Unterhaltszahlungen,<br />

Rente, öffentliche Unterstützungen, Kindergeld<br />

etc.<br />

24. Hat sich Ihr Haushaltseinkommen gegenüber<br />

dem letzten Jahr verändert?<br />

Fragen zur Nachbarschaft<br />

25. Wie beurteilen Sie die Nachbarschaft <strong>im</strong><br />

Haus?<br />

Bitte nur die zutreffendste Beschreibung ankreuzen<br />

26. Haben Sie Freunde, Bekannte oder Verwandte<br />

in der Umgebung?<br />

mehrere Antworten sind möglich<br />

Fragen zum Wohngebiet<br />

27. Würden Sie einem Bekannten oder Freund<br />

raten in dieses Wohngebiet zu ziehen?<br />

28. Haben Sie vor, aus Ihrer Wohnung auszuziehen?<br />

29. Wenn Sie jetzt oder später ausziehen wollen,<br />

welcher Grund ist ausschlaggebend für diese<br />

Entscheidung?<br />

30. Möchten Sie, wenn Sie aus Ihrer Wohnung<br />

ausziehen, in der Gegend wohnen bleiben,<br />

woanders hinziehen oder ist Ihnen die Gegend<br />

egal?<br />

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />

- nein �<br />

- Wohngeld ist beantragt �<br />

- ja, monatlich € [...............]<br />

Netto-Haushalts-Einkommen �<br />

€ [............................]<br />

- gleich geblieben �<br />

- verschlechtert �<br />

- verbessert �<br />

- Das Zusammenleben gefällt mir. �<br />

- Zusammenleben ist einigermaßen gut. �<br />

- Das Zusammenleben gefällt mir nicht. �<br />

- Das Zusammenleben ist mir egal. �<br />

- Kann ich nicht beurteilen. �<br />

- Freunde �<br />

- Bekannte �<br />

- Verwandte �<br />

- ja �<br />

- eventuell �<br />

- nein �<br />

- ja �<br />

- jetzt nicht aber später �<br />

- eigentlich nicht �<br />

[...................................................................]<br />

[...................................................................]<br />

[...................................................................]<br />

- <strong>im</strong> Wohngebiet bleiben �<br />

- in einen Berliner Innenstadtbezirk ziehen �<br />

- in einen Berliner Außenstadtbezirk ziehen �<br />

- ins Berliner Umland ziehen �<br />

- woanders hinziehen �<br />

- Die Gegend ist mir egal �

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