3. Entwicklungstendenzen im Gebiet Graefestraße - Graefe-Kiez
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TOPOS<br />
Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung<br />
Badensche Straße 29<br />
10 715 Berlin<br />
Tel.: 030 / 864 90 40<br />
Fax: 030 / 864 90 413<br />
eMail: mail@topos-planung.de<br />
Sozialstruktur und Mietentwicklung <strong>im</strong><br />
Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
Auftraggeber: Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin<br />
Abteilung für Stadtentwicklung und Bauen<br />
Amt für Stadtplanung und Vermessung<br />
Bearbeitung: TOPOS Stadtforschung<br />
Sigmar Gude<br />
Michael Schwarz<br />
Berlin, Dezember 2005
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Vorbemerkungen 3<br />
1.1. Vorgehensweise 4<br />
1.2. Qualität der Stichprobe 4<br />
1.<strong>3.</strong> Darstellung der Ergebnisse 5<br />
2. Ergebnisse der Untersuchung 6<br />
2.1. Einwohner und Haushalte 6<br />
2.1.1. Einwohnerentwicklung und Altersstruktur 6<br />
2.1.2. Haushaltsgröße 8<br />
2.1.<strong>3.</strong> Haushaltstypen 8<br />
2.2. Berufs- und Erwerbsstruktur 9<br />
2.2.1. Erwerbstätigkeit der Personen 9<br />
2.2.2. Erwerbstypen der Haushalte 11<br />
2.2.<strong>3.</strong> Erwerbstypen nach Nationalität 12<br />
2.<strong>3.</strong> Einkommen 12<br />
2.<strong>3.</strong>1. Einkommensentwicklung 12<br />
2.<strong>3.</strong>2. Einkommen nach Haushaltsgröße 14<br />
2.<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Einkommen nach Haushaltstyp 14<br />
2.<strong>3.</strong>4. Einkommen nach Erwerbstyp 15<br />
2.<strong>3.</strong>5. Einkommen unterhalb verschiedener Bedarfsgrenzen 16<br />
2.<strong>3.</strong>6. Einkommen nach Nationalität 17<br />
2.4. Wohndauer und Fluktuation 17<br />
2.5. Herkunft 18<br />
2.6. Arbeitsort und Verkehrsmittelwahl 19<br />
2.6.1. Arbeitsort 19<br />
2.6.2. Verkehrsmittelwahl 19<br />
2.7. Wohnverhältnisse und Wohnungsstruktur 21<br />
2.7.1. Wohnungsgröße 21<br />
2.7.2. Belegung und Wohnflächenverbrauch 21<br />
2.7.<strong>3.</strong> Modernisierungsgeschehen 22<br />
2.7.4. Ausstattung der bewohnten Wohnungen 23<br />
2.7.5. Mängel der bewohnten Wohnungen 25<br />
2.7.6. Verbesserungswünsche an den Wohnungen 25<br />
2.8. Miete 26<br />
2.8.1. Nettokaltmiete 26<br />
2.9. Mietbelastung 28<br />
2.10. Soziale Netzwerke 29<br />
2.10.1. Freunde, Bekannte und Verwandte 30<br />
1
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
2.10.2. Bewertung der Nachbarschaft 30<br />
2.10.<strong>3.</strong> Zuzugsempfehlung in das Wohngebiet an Freunde 30<br />
2.11. Umzugsabsichten 30<br />
2.11.1. Wohnungs- und <strong>Gebiet</strong>swechsel 31<br />
2.11.2. Gründe für den Umzug 32<br />
<strong>3.</strong> <strong>Entwicklungstendenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 35<br />
<strong>3.</strong>1. Veränderungen nach Einzugsperiode 35<br />
<strong>3.</strong>2. Sozialstrukturelle Unterschiede nach Ausstattungsstandard 36<br />
<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Unterschiede nach Einzugsperiode und Ausstattungsstandard 38<br />
<strong>3.</strong>4. Entwicklungen <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsmaßnahmen 39<br />
<strong>3.</strong>4.1. Soziale Veränderungen durch Modernisierung 39<br />
4. Schlussfolgerungen 41<br />
4.1. Mietspiegelmittelwert als Belastungsgrenze 43<br />
4.1.1. Belastungsgrenzen und absolute Miethöhen 44<br />
4.1.2. Empfehlung zur Festsetzung der Belastungsgrenzen 45<br />
5. Anhang 46<br />
5.1. Befragungsunterlagen 46<br />
2
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
1. Vorbemerkungen<br />
Am 26. Juli 1995 wurde für das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> <strong>im</strong> Altbezirk Kreuzberg eine Erhaltungsverordnung<br />
gemäß § 172 BauGB mit 'Milieuschutz' in Kraft gesetzt.<br />
Abb. 1 Abgrenzung des festgesetzten Milieuschutzgebiets <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
Parallel zur Vorgehensweise in anderen <strong>Gebiet</strong>en wurden 1995 auf der Basis einer<br />
Untersuchung von TOPOS Stadtforschung 1 gebietsspezifische Mietobergrenzen für<br />
den Fall von Modernisierungen best<strong>im</strong>mt, bei deren Überschreitung eine Veränderung<br />
der Zusammensetzung der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung zu erwarten gewesen wäre. Es<br />
ist einhellige Auffassung der Rechtsprechung, dass die sozialen Entwicklungen in<br />
den <strong>Gebiet</strong>en zu beobachten und die Mietbelastungsgrenzen regelmäßig fortzuschreiben<br />
sind. 2<br />
Nach der ersten Untersuchung zur Best<strong>im</strong>mung von gebietsspezifischen Mietobergrenzen<br />
<strong>im</strong> Jahr 1995 wurden weitere Untersuchungen zur Fortschreibung der Mietobergrenzen<br />
in den Jahren 1998 und 2002 durchgeführt. 3 Seitdem liegen keine Daten<br />
über Mietentwicklungen in diesem Erhaltungsverordnungsgebiet vor. Aus diesem<br />
Grund hat das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg von Berlin Anfang Februar 2005<br />
die TOPOS Stadtforschung beauftragt, die Entwicklung der Wohn- und Lebensverhältnisse<br />
<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> festzustellen und zu überprüfen, ob die Voraussetzungen<br />
für den Fortbestand der Erhaltungsverordnung weiter bestehen. Darüber<br />
hinaus soll die Wirksamkeit der Antragsprüfkriterien für deren Vollzug und die sozialen<br />
Erhaltungsziele ggf. fortgeschrieben werden.<br />
Der Auftrag wurde zeitgleich mit einer Untersuchung in den Erhaltungsverordnungsgebieten<br />
Luisenstadt (SO 36) und Bergmannstraße-Nord mit derselben Zielsetzung<br />
erteilt.<br />
1 Gude, S. (TOPOS Stadtforschung): <strong>Gebiet</strong>smieten <strong>im</strong> Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 1995. Untersuchung<br />
<strong>im</strong> Auftrag des Bezirksamts Kreuzberg, 1996.<br />
2 Vgl. Beschluß des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs vom 11.5.1992 (3 UE 174/89)<br />
3 TOPOS Stadtforschung (1998): Sozialstruktur und Mietentwicklung <strong>im</strong> Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />
Untersuchung <strong>im</strong> Auftrag des Bezirksamtes Kreuzberg von Berlin - Stadtplanungsamt.<br />
3
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
1.1. Vorgehensweise<br />
Die Untersuchung wurde wie schon die Untersuchungen von 1995, 1998 und 2002<br />
als repräsentative schriftliche Erhebung durchgeführt. Die Erhebungsphase war <strong>im</strong><br />
Februar/März 2005. Um für alle Kategorien der <strong>Gebiet</strong>smietentabelle ausreichend<br />
Fälle für eine statistisch zuverlässige Aussage zu erhalten, wurde eine Stichprobengröße<br />
von mindestens 500 Fragebögen angestrebt. Dieses Ziel wurde mit über 600<br />
verwertbaren Datensätzen übertroffen.<br />
Bei einer schriftlichen Befragungsform sind die ausländischen Haushalte erfahrungsgemäß<br />
unterrepräsentiert, da diese Haushalte seltener den Fragebogen ausfüllen<br />
und zurücksenden als deutsche Haushalte. Um eine Verzerrung der Stichprobe zu<br />
vermeiden und um zuverlässige Aussagen zu den Wohn- und Lebensbedingungen<br />
der <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> lebenden ausländischen Haushalte zu erhalten, wurde daher mit zwei<br />
unterschiedlichen Verteilungsschlüsseln gearbeitet. Von den ca. 8.000 Haushalten <strong>im</strong><br />
Erhaltungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> erhielt jeder dritte deutsche Haushalt und jeder ausländische<br />
Haushalt die Befragungsunterlagen. Insgesamt wurden somit gut. <strong>3.</strong>500<br />
bewohnte Wohnungen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> in die Erhebung einbezogen. 4<br />
Neben dem Fragebogen befanden sich in dem verteilten Umschlag ein Anschreiben<br />
vom Bezirk über den Zweck der Untersuchung, ein Erläuterungsschreiben zum Fragebogen<br />
und ein frankierter Rückumschlag. Der Fragebogen (siehe Anlage) enthielt<br />
30 Fragen<br />
• zum Haushalt (Größe, Zusammensetzung, Erwerbstätigkeit, Nationalität, Einkommen,<br />
Einkommensentwicklung, Wohndauer),<br />
• zur Wohnung (Größe, Ausstattung, Miete, Modernisierungszeitpunkt, Mängel) und<br />
• zum Wohngebiet (Verkehrsmittelnutzung, Bewertung des Wohngebiets und der<br />
Nachbarschaft, Umzugsabsicht sowie -gründe).<br />
Mit einem Rücklauf von 609 auswertbaren Fragebögen über die schriftliche Befragung<br />
wurde eine Rücklaufquote von 17,4% erreicht, die für rein schriftliche Befragungen<br />
als durchschnittlich einzustufen ist.<br />
1.2. Qualität der Stichprobe<br />
Tab. 1<br />
Überprüfung der Stich-<br />
EWR<br />
probenqualität anhand der<br />
Altersstruktur der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung<br />
(in %)<br />
5 Stichprobe<br />
30.06.2004 März 2005<br />
von ... bis unter ... Jahren (N=14.825) (n=1.238)<br />
unter 6 5,7 6,5<br />
6 – 15 6,7 7,5<br />
15 – 18 2,1 2,7<br />
18 – 27 12,6 12,3<br />
27 – 45 41,0 40,7<br />
45 – 55 15,1 16,0<br />
55 – 65 8,5 7,0<br />
65 und älter 8,2 7,4<br />
100 100<br />
4 Offensichtlich leer stehende Häuser und Wohnungen (überquellende Briefkästen, Briefkästen ohne<br />
Namensschilder, etc.) wurden in der Erhebung nicht berücksichtigt.<br />
5 Statistisches Landesamt Berlin, melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung in<br />
Berlin am 30. Juni 2004.<br />
4
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Eine Überprüfung der Stichprobenqualität lässt sich anhand eines Vergleichs zwischen<br />
der in der Stichprobe erfassten Altersstruktur und der des Einwohnerregisters<br />
zum Stichtag 30.06. 2004 durchführen.<br />
Es zeigt sich, dass die Abweichungen der Altersstruktur in der Befragung von der <strong>im</strong><br />
Einwohnermelderegister sehr gering sind. Die größte Abweichung betrifft die Altersgruppe<br />
55 bis 65 Jahre mit 1,5 Prozentpunkten. Die Unterschiede bewegen sich für<br />
die vorliegende Aufgabenstellung auf einem Niveau, die eine Gewichtung der Stichprobe<br />
nicht erfordert. Insgesamt ermöglicht die Stichprobe zuverlässige Aussagen<br />
auf die Grundgesamtheit <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />
1.<strong>3.</strong> Darstellung der Ergebnisse<br />
Daten und Werte innerhalb des Textes und der Tabellen, die nicht gesondert gekennzeichnet<br />
sind, sind Ergebnisse unserer Haushaltsbefragung. Andere Quellen werden<br />
jeweils gesondert benannt.<br />
Für die Beschreibung von <strong>Entwicklungstendenzen</strong> werden Vergleiche mit den Untersuchungen<br />
von 1995,1998 und 2002 gezogen. Während die Untersuchung aus dem<br />
Jahr 1993 auf einer interviewergestützten Befragung beruhte, basieren die Ergebnisse<br />
der späteren Untersuchungen ebenfalls auf einer schriftlichen Befragung. Darüber<br />
hinaus werden die Ergebnisse mit denen aus den Untersuchungen in der Luisenstadt<br />
(SO36) und <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> Bergmannstraße-Nord verglichen, die zeitgleich und mit demselben<br />
Untersuchungsdesign durchgeführt wurden.<br />
Zur besseren Übersichtlichkeit ist in den Tabellen auf die Angabe von Fallzahlen<br />
verzichtet worden. Die jeweilige Bezugsgröße ist i. d. R. <strong>im</strong> Kopf der Spalte mit (n= )<br />
angeben. Insbesondere, wenn mehrere Gruppen miteinander verglichen werden<br />
sollen, sind zusätzliche Spalten mit Fallzahlen hinderlich. Der wesentliche Sinn der<br />
Angabe von Fallzahlen ist die Dokumentation, ob in den einzelnen Zellen ausreichend<br />
Fälle vorhanden sind, um eine statistisch gesicherte Aussage zu machen.<br />
Wir kennzeichnen daher Prozentwerte, die auf weniger als 10 Fällen beruhen, mit<br />
Sternchen (*), um zu zeigen, dass der entsprechende Wert nur als Tendenzaussage<br />
gewertet werden kann. Liegen die Fallzahlen unter 4, wird auf die Ausgabe eines<br />
Wertes verzichtet und nur ein Sternchen (*) eingefügt. Ein Minus (-) kennzeichnet<br />
Merkmalskombinationen, die nicht festgestellt wurden (z.B. Vier- und Mehrpersonenhaushalte<br />
in Einz<strong>im</strong>merwohnungen).<br />
Die Prozentwerte in den Tabellen sind stets auf ganze Zahlen gerundet. Durch die<br />
Rundung ergeben sich z.T. geringe Abweichungen innerhalb der Tabellen (z.B. in<br />
den Spalten- oder Zeilensummen) bzw. zwischen den in den Tabellen ausgewiesenen<br />
und <strong>im</strong> Text genannten Zahlen. Eine derartige Darstellung erfolgt aus Gründen<br />
der Lesbarkeit der Studie: Zudem täuscht in Stichprobenerhebungen eine Angabe<br />
von Nachkommastellen eine Genauigkeit vor, die nicht gegeben ist.<br />
5
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
2. Ergebnisse der Untersuchung<br />
Das erste Kapitel ‚Einwohnerentwicklung und Altersstruktur‘ basiert auf den Daten<br />
des Einwohnermelderegisters vom Statistischen Landesamt. Danach stammen die<br />
meisten Ergebnisse aus der durchgeführten Haushaltsbefragung.<br />
2.1. Einwohner und Haushalte<br />
Im Jahre 2004 waren <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 14.825 Personen gemeldet.<br />
6 Insgesamt lebten damit ca. 7.800 Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />
2.1.1. Einwohnerentwicklung und Altersstruktur<br />
Die Bevölkerungszahl in dem untersuchten <strong>Gebiet</strong> ist seit 2001 leicht rückläufig. Dabei<br />
ist der Bevölkerungsrückgang <strong>im</strong> Zeitraum zwischen 2001 und 2004 von 0,2% pro<br />
Jahr deutlich geringer ausgefallen als der Bevölkerungsverlust <strong>im</strong> Zeitraum zwischen<br />
1995 und 2001 ( jährlich -1%). Insgesamt liegt die Zahl der Einwohner inzwischen<br />
6,8% unter dem Wert von 1995<br />
Tab. 2<br />
Bevölkerungsentwicklung<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
2004 2001 1995<br />
SO 36<br />
2004<br />
Bergmann<br />
2004<br />
Altbezirk<br />
Kreuzberg<br />
2004<br />
EWR EWR EWR EWR EWR EWR<br />
Einwohneranzahl 14.825 14.932 15.907 4<strong>3.</strong>825 11.860 146.367<br />
Deutsche 10.961 10.970 11.460 28.011 8.673 99.709<br />
Ausländer <strong>3.</strong>864 <strong>3.</strong>962 4.447 15.804 <strong>3.</strong>187 46.658<br />
Ausländeranteil 26,1% 26,5% 28,0% 36,1% 26,9% 31,9%<br />
Die deutsche Bevölkerung hat seit 2001 nur geringfügige Verluste zu verzeichnen.<br />
Zwischen 1995 und 2001 sank sie noch um jährlich 0,7%. Seit 2001 geht die ausländische<br />
Bevölkerung jährlich um 0.8% zurück, das entspricht ca. 30 Personen <strong>im</strong> Jahr.<br />
Im Zeitraum von 1995 bis 2001 betrug der jährliche Rückgang noch 1,8% (80 Personen).<br />
Der Ausländeranteil <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez lag Ende 2004 bei 26,1%.<br />
Tab. 3<br />
Altersstruktur<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
von ... bis ... unter Jahren 2004 2001 1995<br />
SO 36<br />
2004<br />
Bergmann<br />
2004<br />
Altbezirk<br />
Kreuzberg<br />
2004<br />
(%) EWR EWR EWR EWR EWR EWR<br />
unter 6 5,7 6,0 6,6 6,5 5,3 6,7<br />
6 bis 15 6,7 6,8 8,0 8,8 7,1 9,3<br />
15 bis 18 2,1 2,2 2,3 2,9 2,4 3,0<br />
18 bis 27 12,6 12,3 11,2 13,9 13,3 12,8<br />
27 bis 45 41,0 42,2 44,3 40,2 42,6 36,8<br />
45 bis 55 15,1 13,7 11,7 13,1 14,7 13,6<br />
55 bis 65 8,5 8,6 7,9 8,3 7,7 8,9<br />
65 und älter 8,2 8,1 8,0 6,4 6,9 8,9<br />
100 100 100 100 100 100<br />
Vergleicht man die Altersstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> mit der Verteilung <strong>im</strong> Altbezirk<br />
Kreuzberg, so fällt der erhöhte Anteil an jungen Erwachsenen <strong>im</strong> Alter zwischen<br />
6 Wenn nicht anders dargestellt sind die Datenquellen <strong>im</strong> folgenden: Statistisches Landesamt Berlin,<br />
melderechtlich registrierte Einwohner am Ort der Hauptwohnung in Berlin am 30. Juni 2004, bzw.<br />
31.12.2001 und 31.12.1995.<br />
6
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
27 und 45 Jahren auf. Deutlich unterdurchschnittlich ist dagegen der Anteil an Kindern<br />
und Jugendlichen unter 18 Jahren.<br />
Abb. 2 Entwicklung der Altersstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
unter 6 6-15 15-18 18-27 27-45 45-55 55-65 65 und mehr<br />
2001 6,0% 6,8% 2,2% 12,3% 42,2% 13,7% 8,6% 8,1%<br />
2004 5,7% 6,7% 2,1% 12,6% 41,0% 15,1% 8,5% 8,2%<br />
Seit 2001 hat sich der Kinder- und Jugendlichenanteil zwar nur geringfügig vermindert,<br />
in absoluten Zahlen gemessen, beträgt der Rückgang jedoch mehr als 25 Personen<br />
<strong>im</strong> Jahr (jährlich 1,2%).<br />
Abb. 3 Entwicklung der Bevölkerungsstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> in<br />
absoluten Zahlen<br />
16000<br />
14000<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
gesamt unter 6 6-15 15-18 18-27 27-45 45-55 55-65 65 und mehr Ausländer<br />
2001 14932 891 1018 327 1840 6307 2044 1290 1215 3962<br />
2004 14825 842 997 317 1861 6081 2245 1264 1218 3864<br />
2001<br />
2004<br />
7<br />
2001<br />
2004
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Die Altersgruppe der 27-45-jährigen verbucht einen Bevölkerungsverlust von 75 Personen<br />
pro Jahr. Das entspricht einem Rückgang von jährlich 1,2 %. Als einzige Altersgruppe<br />
verzeichnen die über 45-jährigen Zuwächse von jährlich 60 Personen<br />
(+1,3% pro Jahr).<br />
2.1.2. Haushaltsgröße<br />
Die durchschnittliche Haushaltsgröße <strong>im</strong> Untersuchungsbereich <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> beträgt<br />
mit 1,88 Personen nur unwesentlich mehr als in 2002 (1,85).<br />
Tab. 4<br />
Haushaltsgröße<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36 2005 Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=730) (n=495) (n=) (n=822) (n=734)<br />
1 Person 47 46 43 42 38 49<br />
2 Personen 31 33 34 35 34 32<br />
3 Personen 12 13 14 10 15 11<br />
4 Personen 8 6 7 7 8 6<br />
5 und mehr Personen 2 2 2 6 4 2<br />
100 100 100 100 100 100<br />
durchschnittliche Haushaltsgröße<br />
1,88 1,85 1,9 2,0 2,08 1,76<br />
Die Haushaltsgrößenstruktur ist stark von der Nationalität abhängig. Die durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße beläuft sich bei den deutschen Haushalten auf knapp 1,83, bei<br />
den ausländischen Haushalten auf 2,20 und bei den türkischen Haushalten auf 2,7.<br />
Auffällig ist, dass die deutsch-türkisch gemischten Haushalte mit 2,9 größer sind als<br />
die rein türkischen. Erstere sind in der Regel jünger und haben deutlich mehr kleine<br />
Kinder <strong>im</strong> Kindergarten- und Grundschulalter.<br />
2.1.<strong>3.</strong> Haushaltstypen<br />
Der Anteil der Familien mit Kindern liegt bei 24% und hat sich gegenüber 2002 etwas<br />
erhöht.<br />
Tab. 5<br />
Haushaltstypen<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=606) (n=717) (n=633) (n=780) (n=788)<br />
Einpersonen-Haushalt 47 46 43 38 53<br />
Paar ohne Kinder 26 29 31 24 23<br />
Erwachsenenhaushalt 7 ohne<br />
Kinder 4 4 4 12 4<br />
Paar mit Kind(ern) 14 15 17 18 10<br />
- 1 Kind 7 8 10 8 5<br />
- 2 und mehr Kinder 7 6 7 9 5<br />
Erwachsenenhaushalt mit<br />
Kindern 3 1 2 2 2<br />
Alleinerziehende 7 5 4 7 8<br />
100 100 100 100 100<br />
Bemerkenswert ist die deutliche Zunahme der Haushalte mit Kindern bei den deutschen<br />
Haushalten. Während bei ihnen 2002 nur 17% aller Haushalte Kindern unter<br />
18 Jahren hatten, so sind es sind es jetzt bereit ein knappes Viertel (23%). In den<br />
7 Als Erwachsenenhaushalt wird hier ein Haushalt mit mehr als zwei Erwachsenen bezeichnet. Es<br />
kann sich dabei eine Wohngemeinschaft, aber auch um Eltern mit erwachsenen Kindern handeln.<br />
8
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
türkischen Haushalten ist dagegen ein leichter Rückgang der Haushalte mit Kindern<br />
zu beobachten.<br />
Die Haushalte mit Kindern verteilen sich gleichmäßig auf Paare mit einem Kind, Paare<br />
mit zwei und mehr Kindern und Alleinerziehende.<br />
Abb. 4 Haushaltstypen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> <strong>im</strong> Vergleich<br />
1998 – 2002 - 2005<br />
Prozent<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Einpersonen-<br />
Haushalt<br />
Paar ohne Kinder<br />
Erwachsenenhaushalt<br />
ohne Kinder<br />
2.2. Berufs- und Erwerbsstruktur<br />
Paar mit Kindern<br />
Erwachsenenhaushalt<br />
mit Kind(ern)<br />
Alleinerziehende<br />
1998<br />
2002<br />
2005<br />
Bei der Betrachtung der Erwerbsstruktur muss die gravierende Veränderung der<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen durch das Inkrafttreten der Arbeitsmarktverordnungen,<br />
die unter dem Begriff Hartz gefasst werden, berücksichtigt werden. So werden<br />
jetzt Personen <strong>im</strong> arbeitsfähigen Alter, die bei der letzten Untersuchung als Sozialhilfeempfänger<br />
erfasst wurden, jetzt überwiegend als Empfänger von Arbeitslosengeld<br />
II (Hartz IV) und damit als arbeitslos gezählt werden. Damit gehören sie auch wieder<br />
zu den Erwerbspersonen.<br />
Daher ist die Beteiligung am Erwerbsleben gegenüber der letzten Untersuchung in<br />
2002 wieder von 71% um 4 Prozentpunkte auf 75% angestiegen und liegt damit am<br />
Berliner Durchschnitt. 8<br />
Die Arbeitslosenquote hat sich erheblich auf nunmehr 24% erhöht. Wir gehen allerdings<br />
davon aus, dass ein Teil dieses Anstiegs auf Hartz, ein weiterer Teil aber auf<br />
die verschlechterte Arbeitsmarktsituation zurückzuführen ist.<br />
2.2.1. Erwerbstätigkeit der Personen<br />
Im <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> liegt der Anteil der Personen, die eine Arbeitsstelle (ohne<br />
ABM und Azubis) haben, an allen Personen <strong>im</strong> Erwerbsalter unter 50%. Der Anteil<br />
der Empfänger von Hartz IV ist mit 9% hoch.<br />
8 Daten des Mikrozensus 2001.<br />
9
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 6<br />
Stellung <strong>im</strong> Erwerbsleben<br />
(Personen 15 Jahre u.<br />
älter)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=1.123) (n=1.098) (n=1.650) (n=1.196)<br />
Arbeiter/in 5 6 7 3<br />
Angestellte/r 24 32 21 30<br />
Beamte/r 4 5 2 5<br />
Selbständige/r 16 14 15 19<br />
Rentner/in 10 8 7 6<br />
ABM und Umschulung * 2 1 1<br />
Arbeitslosengeld I<br />
Arbeitslosengeld II<br />
Arbeitslos ohne Unterstüt-<br />
3<br />
9<br />
7<br />
3<br />
12<br />
3<br />
5<br />
zung 9<br />
2<br />
Sozialhilfebezieher/in 1 3 2 1<br />
Student/in 13 14 13 16<br />
Schüler/in 7 3 7 6<br />
Azubi 1 1 3 2<br />
Wehr-/Zivildienst * * * *<br />
Hausfrau/-mann 10 3 3 5 2<br />
sonstige 1* * -<br />
100 100 100 100<br />
Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger zusammengenommen umfassten <strong>im</strong> Jahre<br />
2002 10% der Personen <strong>im</strong> Erwerbsalter. Dieser Anteil ist nun auf 16 % (Arbeitslosengeld<br />
I 3%, Arbeitslosengeld II 9%, ohne Unterstützung 2% und Sozialhilfeempfänger<br />
2%) angestiegen. Damit haben die Zahl und der Anteil der Transferempfänger<br />
weiter zugenommen.<br />
Innerhalb der Gruppe der Erwerbstätigen hat der Anteil der Selbständigen, wie bereits<br />
in den neunziger Jahren, zugenommen. Diese Erwerbstätigengruppe ist allerdings<br />
sehr heterogen zusammengesetzt. Die Palette reicht von gut verdienenden<br />
Geschäftsinhabern und Freiberuflern bis zu Geringverdienern und verdeckt Arbeitslosen.<br />
Tab. 7<br />
Erwerbspersonen 11<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
n.a.<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
3<br />
2<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=726) (n=726) (n=1.041) (n=836)<br />
Arbeiter/in 8 9 11 5<br />
Angestellte/r 37 47 32 43<br />
Beamte/r 6 7 3 7<br />
Selbständige/r 25 21 23 27<br />
ABM und Umschulung * 4 26 1<br />
Arbeitslos 12 23 11 1 14<br />
Azubi 2 2 4 3<br />
100 100 100 100<br />
Erwerbsquote 75% 71% 72% 76%<br />
Erwerbslosenquote 24% 12% 28% 16%<br />
9 inkl. Personen ohne Ausbildungsplatz<br />
10 inkl. Personen <strong>im</strong> Erziehungsurlaub<br />
11 Basis sind hier alle Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen bzw. auf der Suche nach einer<br />
solchen sind.<br />
12 Alle arbeitslos gemeldeten inkl. Personen ohne Ausbildungsplatz<br />
10
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Die Bevölkerungsstruktur von Kreuzberg wird durch einen hohen Studentenanteil<br />
geprägt. Der <strong>Graefe</strong>kiez n<strong>im</strong>mt dabei aber seit längerem keine Spitzenposition mehr<br />
ein. Andere Altbaugebiete in Prenzlauer Berg und Friedrichshain besitzen inzwischen<br />
weitaus höhere Anteile an Studenten.<br />
Durch die Einbeziehung aller Sozialhilfeempfänger <strong>im</strong> Erwerbsalter in Hartz IV ist die<br />
Erwerbslosenquote 13 nochmals gravierend auf 24 % angestiegen.<br />
Abb. 5 Erwerbsstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> <strong>im</strong> Vergleich<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Arbeiter/in<br />
Angestellte/r<br />
Beamte/r<br />
Selbständige/r<br />
Rentner/in<br />
2.2.2. Erwerbstypen der Haushalte<br />
ABM/Umschulung<br />
Arbeitslos<br />
Sozialhilfebezug<br />
Student/in<br />
Schüler/in<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> SO 36 Bergmann-Nord<br />
Die Eingruppierung der Haushalte nach der Berufstätigkeit in sog. „Erwerbstypen“<br />
wurde aus der Erwerbstätigkeit der <strong>im</strong> Haushalt lebenden Personen abgeleitet. 14<br />
Die Ergebnisse zeigen, dass 61% der Haushalte über ein Einkommen aus Erwerbstätigkeit<br />
verfügen. Der andere Teil der Haushalte ist auf staatliche Unterstützung oder<br />
Renten angewiesen bzw. weist unsichere Erwerbslagen auf. Der Anteil der Haushalte<br />
mit Erwerbseinkommen hat sich damit gegenüber 2002 um 6 Prozentpunkte verringert.<br />
Wobei sich hinter der Zunahme des Anteils der Selbständigen ca. ein Viertel mit<br />
einer prekären Einkommenslage verbirgt.<br />
13 Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen.<br />
14 Der Haushalt wird nach der höchsten <strong>im</strong> Haushalt vorkommenden Einkommenserzielung einer<br />
Kategorie zugeordnet. Dabei werden die Arten der Einkommenserzielung folgendermaßen hierarchisiert:<br />
1. Selbständige<br />
2. Beamte<br />
<strong>3.</strong> Angestellte<br />
4. Arbeiter<br />
5. Rentner<br />
6. Studenten<br />
7. Erwerbslose (Alg I)<br />
8. Erwerbslose (Alg II/Hartz IV)<br />
9. Sozialhilfeempfänger<br />
10. Sonstige<br />
D.h. Wenn wenigstens ein Haushaltsmitglied selbständig ist, wird der Haushalt als Selbständigenhaushalt<br />
geführt. In einem Arbeiterhaushalt wird umgekehrt keines der höher eingestuften Einkommen<br />
aus Selbständigkeit oder als Beamter oder Angestellter erzielt.<br />
Azubi<br />
Hausfrau/-mann<br />
11
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 8<br />
Haushalte nach Erwerbstypen<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(in %) (n=685) (n=713) (n=780) (n=773)<br />
Selbständigen-Haushalt 23 20 21 26<br />
Beamten-Haushalt 5 6 3 6<br />
Angestellten-Haushalt 27 34 28 33<br />
Arbeiter-Haushalt 6 7 9 4<br />
Rentner-Haushalt 13 8 7 7<br />
Studenten/Azubi-Haushalt 11 15 14 14<br />
Erwerbslosen (Alg. I)/ABM- 5 7 3 3<br />
Haushalt<br />
Hartz IV (Alg. II) -Haushalt 8 13 5<br />
Sozialhilfe-Haushalt 1* 3 2 1*<br />
sonstiger Haushalt * * * 1*<br />
100 100 100 100<br />
In einem relevanten Anteil der Haushalte mit Erwerbseinkommen (29% dieser Gruppe)<br />
sind zwei oder mehr Personen erwerbstätig. Für größere Haushalte ist das Vorhandensein<br />
von zwei Erwerbseinkommen in der Regel unabdingbar, um eine durchschnittliche<br />
Einkommenssituation zu erreichen. Haushalte ab drei Personen - also vor<br />
allem Haushalte mit Kindern - haben in der Regel ein weit unterdurchschnittliches<br />
Einkommen, wenn sie nur auf ein Erwerbseinkommen zurückgreifen können.<br />
2.2.<strong>3.</strong> Erwerbstypen nach Nationalität<br />
Der deutlichste Unterschied zwischen den deutschen und den ausländischen Bewohnern<br />
zeigt sich in der Erwerbsbeteiligung. So ist die Erwerbsquote bei den Ausländern<br />
geringer, die Arbeitslosenquote und der Anteil von Rentnern aber deutlich<br />
höher. Während die z.B. Erwerbslosenquote bei den deutschen Bewohnern ‚nur‘ 20%<br />
beträgt, liegt sie bei der ausländischen Bevölkerung bei 46%.<br />
2.<strong>3.</strong> Einkommen 15<br />
Das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen der Haushalte <strong>im</strong> Untersuchungsbereich<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> beträgt 1.690 Euro und das durchschnittliche Pro-Kopf-<br />
Einkommen 890 Euro. Beide Werte haben sich gegenüber der letzten Untersuchung<br />
von 2002 nicht erhöht. Die Einkommenslage <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> hat sich damit vergleichsweise<br />
verschlechtert, denn es ist den Haushalten <strong>im</strong> Schnitt nicht einmal gelungen, die<br />
Geldentwertung durch einen Anstieg der Nominaleinkommen zu kompensieren. In<br />
den beiden anderen <strong>Gebiet</strong>en ist dies der Fall gewesen..<br />
2.<strong>3.</strong>1. Einkommensentwicklung<br />
Das Einkommensniveau <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez liegt zwischen den beiden anderen Untersuchungsgebieten<br />
Bergmannstraße-Nord und SO 36. Im Vergleich zum Bezirk zeigt<br />
sich eine leichte Besserstellung.<br />
15 Bei der Untersuchung in 2002 haben wir den leicht unterdurchschnittlichen Rücklauf von türkischen<br />
Haushalten nicht so durch eine Korrekturrechnung ausgeglichen, wie wir es diesmal getan haben.<br />
Dies hat sich 2002 vor allem in einem höheren Durchschnittseinkommen ausgewirkt. Ohne Berücksichtigung<br />
der Korrektur liegt das Einkommen heute auf dem gleichen Niveau wie 2002. Wir gehen<br />
daher von einer Stagnation in der Einkommensentwicklung von 2002 auf 2005 aus.<br />
12
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 9<br />
Nettoeinkommen der<br />
Haushalte <strong>im</strong> Vergleich<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
Bezirk<br />
Friedrichshain/Kreuz<br />
berg 2004<br />
(%) (n=549) (n=653) (n=639) (n=768) (n=694) 16 / 17<br />
unter 500 € 4 7 5 5 3 5<br />
500 bis u. 900 € 19 16 21 22 20 28<br />
900 bis u. 1.300 € 22 18 19 21 19 20<br />
1.300 bis u. 1.500 € 4 13 14 9 7 10<br />
1.500 bis u. 2.000 € 18 17 16 19 18 16<br />
2.000 bis u. 2.600 € 17 11 11 13 15 10<br />
2.600 € und mehr 15 19 14 12 18 11<br />
100 100 100 100 100 100<br />
Median 18 (Euro) 1.500 1.500 1.320 1.300 1.500<br />
durchschnittliches Haushaltsnettoeinkommen<br />
(Euro) 1.690 1.735 1.525 1.565 1.790 1.435 19<br />
durchschnittliches Pro-Kopf-<br />
Einkommen (Euro) 890 940 795 755 1.030 895<br />
durchschnittliches Äquivalenzeinkommen<br />
20 (Euro) 1.075 1.130 965 930 1.230 1.030<br />
Abb. 6 Einkommensstruktur der Haushalte <strong>im</strong> Vergleich 1998 –2002 - 2005<br />
Prozent<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
unter<br />
500€<br />
500 -<br />
900 €<br />
900 -<br />
1.300€<br />
1.300 -<br />
1.500 €<br />
1.500 -<br />
2.000 €<br />
2.000 -<br />
2.600 €<br />
2.600 €<br />
u. mehr<br />
1998<br />
2002<br />
2005<br />
16 Der Vergleich der Einkommensdaten der Befragung mit denen des Mikrozensus ist etwas verzerrt.<br />
In der vorliegenden Befragung stellen die Bewohner einer Wohnung einen Haushalt dar. Im Mikrozensus<br />
ist ein Haushalt eine unabhängig wirtschaftende Einheit ohne Berücksichtigung der Wohnsituation.<br />
Im Konzept des Mikrozensus kann ein Zweipersonenhaushalt in einer Wohnung als zwei<br />
Haushalte geführt werden, wenn eine getrennte Haushaltsführung vorliegt. Dadurch erklärt sich der<br />
<strong>im</strong> Mikrozensus ausgewiesene höhere Anteil an Einpersonenhaushalten und die geringere durchschnittliche<br />
Haushaltsgröße. Entsprechend ist das ausgewiesene Haushaltseinkommen geringer.<br />
17 Daten für den Bezirk und für Berlin: Statistisches Landesamt Berlin: Mikrozensus April 2004<br />
18 Der Median teilt die Haushalte in der Stichprobe in zwei gleich große Hälften.<br />
19 Berechnung des durchschnittlichen Haushalts- und des Äquivalenzeinkommens des Bezirks durch<br />
TOPOS auf Basis der Ergebnisse des Mikrozensus 2004.<br />
20 Das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen wurde in der Untersuchung von 1998 nach einem<br />
anderen Verfahren berechnet. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, erfolgte eine neue Berechnung<br />
aus dem Datensatz von 1998 nach dem Verfahren der ‚älteren OECD-Skala‘.<br />
13
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen 21 liegt mit 1.075 € deutlich unter dem<br />
Durchschnittswert von Berlin, der sich <strong>im</strong> Jahr 2004 auf ca. 1.170 € 22 belief.<br />
2.<strong>3.</strong>2. Einkommen nach Haushaltsgröße<br />
Tab. 10<br />
Durchschnittliches Nettoeinkommen<br />
nach Haushaltsgröße<br />
(Euro)<br />
alle<br />
Haushalte<br />
1 Person 2 Personen<br />
3 Personen<br />
4 Personen<br />
5 u.m.<br />
Personen<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 (n=553) (n=262) (n=170) (n=63) (n=31) (n=7)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.690 1.210 2.085 2.050 2.1905 2.110<br />
Äquivalenzeinkommen 1.075 1.215 1.245 910 770 610<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2002 (n=653) (n=301) (n=211) (n=80) (n=34) (n=12)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.735 1.200 2.125 2.275 <strong>3.</strong>010 2.265<br />
Äquivalenzeinkommen 1.130 1.200 1.265 1.005 1.100 625<br />
SO3 2005 (n=742) (n=305) (n=177) (n=52) (n=58) (n=60)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.565 1.100 1.890 1.265 2.005 2.235<br />
Äquivalenzeinkommen 930 1.100 1.110 720 905 745<br />
Bergmann-Nord 2005 (n=714) (n=324) (n=230) (n=85) (n=42) (n=18)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.790 1.290 2.350 2.390 2.555 2.190<br />
Äquivalenzeinkommen 1.230 1.290 1.430 1.075 955 620<br />
Die beste Einkommenssituation haben, gemessen am Äquivalenzeinkommen die Ein-<br />
und die Zweipersonenhaushalte. Je größer die Haushalte werden, desto geringer<br />
wird das Äquivalenzeinkommen.<br />
2.<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Einkommen nach Haushaltstyp<br />
Die Verteilung der Einkommen nach Haushaltstyp zeigt, dass nur Paare ohne Kinder<br />
einen größeren Einkommenszuwachs zu verzeichnen hatten. Die anderen Haushaltstypen<br />
stagnierten.<br />
Der Abstand der Haushalte mit Kindern gegenüber denen ohne Kinder hat sich nur<br />
geringfügig verringert. Das Äquivalenzeinkommen der kleinen, kinderlosen Haushalte<br />
liegt jeweils über 1.200 Euro. Dagegen haben die Paare mit mehreren Kindern mit<br />
knapp 700 Euro weniger als zwei Drittel des Äquivalenzeinkommens der Einpersonenhaushalte.<br />
Haushalte ohne Kinder haben ein durchschnittliches Äquivalenzeinkommen von<br />
1.230 €, Haushalte mit Kindern kommen auf 790 €. Sobald mehrere Kinder in einem<br />
Haushalt vorkommen, ist das Äquivalenzeinkommen überwiegend weit unterdurchschnittlich.<br />
An dieser Tatsache zeigt sich das ‚Armutsrisiko Kind‘ besonders deutlich.<br />
21 Das Äquivalenzeinkommen ist ein anerkanntes Maß, das die Haushaltseinkommen nach dem<br />
unterschiedlichen Bedarf der Haushaltstypen einordnet. Damit wird die Einkommensstruktur der<br />
<strong>Gebiet</strong>e und anderer Vergleichsgebiete unabhängig von Haushaltstypen und -größen vergleichbar<br />
gemacht. Für die Berechnung des Äquivalenzeinkommens verwendet TOPOS wie der ‚Datenreport‘,<br />
der u.a. vom Statistischen Bundesamt erstellt wird, die Gewichtungsfaktoren der ‚älteren OECD-<br />
Skala‘. Das durchschnittliche Einkommen eines Haushalts wird dabei durch eine aufgrund der Zahl<br />
und des Alters der Haushaltsmitglieder best<strong>im</strong>mten Äquivalenzkennziffer geteilt. Dabei wird der erste<br />
Erwachsene eines Haushalts mit 1,0, jede weitere Person über 15 Jahre mit 0,7 und jedes Kind<br />
bis 15 Jahre mit 0,5 gewertet. Ein Paar ohne Kinder hat z.B. die Äquivalenzkennziffer 1,7, ein Paar<br />
mit zwei kleinen Kindern 2,7.<br />
22 Berechnung des durchschnittlichen Berliner Äquivalenzeinkommens durch TOPOS auf Basis der<br />
Ergebnisse des Mikrozensus 2004.<br />
14
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 11<br />
durchschnittliches Nettoeinkommen<br />
der wichtigsten<br />
Haushaltstypen (Euro)<br />
alle<br />
Haushalte<br />
Einpersonenhaushalt<br />
Paar ohne<br />
Kinder<br />
Alleinerziehende<br />
Paar mit 1<br />
Kind<br />
Paar mit 2<br />
und mehr<br />
Kindern<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 (n=553) (n=262) (n=159) (n=42) (n=48) (n=31)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.690 1.210 2.270 1.590 1.845 1.960<br />
Äquivalenzeinkommen 1.100 1.210 1.335 990 820 690<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2002 (n=653) (n=301) (n=211) (n=80) (n=34) (n=12)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.735 1.200 2.125 2.275 <strong>3.</strong>010 2.265<br />
Äquivalenzeinkommen 1.130 1.200 1.265 1.005 1.100 625<br />
SO 36 2005 (n=742) (n=305) (n=177) (n=52) (n=58) (n=60)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.565 1.100 1.890 1.265 2.005 2.235<br />
Äquivalenzeinkommen 930 1.100 1.110 720 905 745<br />
Bergmann-Nord 2005 (n=647) (n=324) (n=140) (n=68) (n=40) (n=36)<br />
Haushaltsnettoeinkommen 1.690 1.290 2.740 1.445 2.645 2.525<br />
Äquivalenzeinkommen 1.135 1.290 1.635 850 1.200 875<br />
Abb. 7 Äquivalenzeinkommen der Haushaltstypen <strong>im</strong> Vergleich (Euro)<br />
EURO<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Einpersonen-<br />
Haushalt<br />
Paar ohne<br />
Kinder<br />
Paar mit einem<br />
Kind<br />
2.<strong>3.</strong>4. Einkommen nach Erwerbstyp<br />
Paar mit zwei<br />
u.m. Kindern<br />
Alleinerziehende<br />
alle Haushalte<br />
2002<br />
2005<br />
Bis auf die Arbeiter-Haushalte sind die Haushalte, die über ein Einkommen aus Erwerbstätigkeit<br />
verfügen, deutlich besser gestellt als der <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt. Die<br />
Haushalte, die allein auf staatliche Al<strong>im</strong>entierung angewiesen sind, sind besonders<br />
häufig als einkommensschwach einzustufen. Die beste Einkommenslage haben die<br />
Beamtenhaushalte.<br />
15
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 12<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 SO 36 2005 Bergmannstraße 2005<br />
durchschnittl. Einkommen<br />
der Erwerbstypen (Euro)<br />
HaushaltsÄquivalenzHaushaltsÄquivalenzHaushaltsÄquivalenzeinkommeneinkommeneinkommeneinkommeneinkommeneinkommen Selbständigen-Haushalt 2.085 1.200 1.855 1.075 2.310 1.495<br />
Beamten-Haushalt <strong>3.</strong>215 2.015 <strong>3.</strong>045 1.545 2.780 1.755<br />
Angestellten-Haushalt 1.930 1.250 1.915 1.190 1.980 1.335<br />
Arbeiter-Haushalt 1.675 1.035 1.595 750 1.340 865<br />
Rentner-Haushalt 1.580 990 1.130 825 1.215 1.030<br />
Studenten-Haushalt 915 740 1200 825 1.025 780<br />
Arbeitslosengeld I-Haushalt 930 725 985 495 980 800<br />
Hartz IV-Haushalt 805 560 940 495 1.100 770<br />
Sozialhilfe-Haushalt 1.010* 560* 645 410 530 380<br />
Durchschnitt 1.690 1.075 1.565 930 1.790 1.230<br />
Die Selbständigenhaushalte, in den neunziger Jahren noch Einkommensspitzenreiter,<br />
haben sich <strong>im</strong> Durchschnitt weiter verschlechtert. Die Ursache liegt in der weiter<br />
wachsenden Zahl von gering verdienenden Selbständigen, die weder <strong>im</strong> Qualifikationsprofil<br />
bzw. hinsichtlich ihres Betriebskapitals den früheren Selbständigen gleichen,<br />
sondern z.B. zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit selbständig werden. Unter diesen<br />
sind offensichtlich sehr viele ausländische, vor allem türkische, Erwerbspersonen, die<br />
früher in dieser Erwerbskategorie kaum vertreten waren. Ausländische Selbständige<br />
verfügen über ein Äquivalenzeinkommen von 800 €.<br />
Die finanzielle Situation der Rentnerhaushalte hat sich in den letzten drei Jahren nicht<br />
verbessert und liegt jetzt deutlicher unter dem <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt.<br />
2.<strong>3.</strong>5. Einkommen unterhalb verschiedener Bedarfsgrenzen<br />
Der Anteil einkommensschwacher Haushalte ist <strong>im</strong> Vergleich zu 2002 leicht gestiegen.<br />
Der Anteil der Armutsbevölkerung beträgt nun 16%. Im Vergleich zu SO 36 zeigt<br />
es sich jedoch, dass die Armutsanteile <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez insgesamt als moderat zu bewerten<br />
sind.<br />
Tab. 13<br />
Haushalte unterhalb verschiedenerEinkommens-<br />
grenzen (%)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(n=609) (n=653) (n=748) (n=664)<br />
Armutsbevölkerung 23 16% 14% 31% 14%<br />
konvent. Existenzmin<strong>im</strong>um 24 33% 23% 37% 28%<br />
Einkommensgrenzen<br />
§ 9 WoFG 44% 40% 52% 40%<br />
Unter den finanzschwachen Haushalten sind insbesondere Alleinerziehende und<br />
Hartz IV-Empfänger überproportional vertreten.<br />
23 Zur Armutsbevölkerung werden die Haushalte gezählt, deren Äquivalenzeinkommen weniger als die<br />
Hälfte des Berliner Durchschnitts beträgt. Vgl. Statistisches Bundesamt (Hg.): Datenreport 2004.<br />
Bonn 2004, S. 628f. Vgl. auch: Statistisches Landesamt Berlin (2003): Daten über Armut und soziale<br />
Ungleichheit in Berlin. Im jüngsten Armutsbericht der Bundesregierung (2005) wird als ‚Armutsschwelle’<br />
60% des Medians als Grenzwert benutzt. Zur besserer Vergleichbarkeit innerhalb Berlins<br />
wird hier aber weiterhin von dem Grenzwert 50% des arithmetischen Mittels ausgegangen.<br />
24 Das konventionelle Existenzmin<strong>im</strong>um wird definiert als unterste Einkommensgrenze, das einem<br />
Haushalt ermöglicht, am gesellschaftlichen Leben in angemessener Weise teilzunehmen. Dabei<br />
wird vom Haushaltseinkommen die Warmmiete abgezogen. Der verbleibende Betrag muss die folgenden<br />
Grenzwerte je Haushaltsgröße überschreiten: 1 Person 518 €, 2 Personen 740 €, 3 Personen<br />
964 €, 4 Personen 1186 €, 5 Personen 1408€, 6 Personen 1631€.<br />
16
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
2.<strong>3.</strong>6. Einkommen nach Nationalität<br />
Die festgestellten Einkommensverhältnisse sind wesentlich von der Nationalität der<br />
Haushalte abhängig.<br />
Tab. 14<br />
Einkommen nach Nationalität<br />
alle Haushalte<br />
deutsche<br />
Haushalte<br />
deutsch /<br />
ausländ.<br />
Haushalte<br />
ausländische<br />
Haushalte<br />
türkische u.<br />
türkischdeutsche<br />
Haushalte 25<br />
(n=609) (n=511) (n=57) (n=100) (n=98)<br />
durchschnittliches Haushaltseinkommen<br />
1.690 € 1.740 € 1.715 € 1.495 € 1.495 €<br />
durchschnittliches Äquivalenzeinkommen<br />
1.075 € 1.185 € 765 € 820 € 675 €<br />
Armutsbevölkerung 16% 7% 35% 36% 48%<br />
konventionelles Existenzmin<strong>im</strong>um<br />
33% 28% 47% 51% 64%<br />
Einkommensgrenzen unterhalb<br />
§ 9 WoFG 44% 38% 58% 63% 78%<br />
2.4. Wohndauer und Fluktuation<br />
Die Fluktuation, die ab der 2. Hälfte der neunziger Jahre stark zugenommen hatte,<br />
hat sich in den letzten zwei Jahren leicht reduziert, bleibt insgesamt aber hoch. Entsprechend<br />
ist die durchschnittliche Wohndauer sowohl in der Wohnung als auch <strong>im</strong><br />
<strong>Gebiet</strong> gewachsen.<br />
Tab. 15<br />
Wohndauer der Mieter in<br />
der jetzigen Wohnung<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=691) (n=709) (n=624) (n=822) (n=756)<br />
<strong>im</strong> Erhebungsjahr eingezogen<br />
26 2 6 3 2 2<br />
1 Jahr vorher 12 19 17 13 16<br />
2 Jahre 11 12 19 12 12<br />
3 bis 5 Jahre 22 23 12 24 24<br />
6 bis 10 Jahre 22 11 17 19 21<br />
mehr als 10 Jahre 31 29 31 29 24<br />
100 100 100 100 100<br />
durchschnittliche Wohndauer<br />
in der Wohnung (Jahre) 9,9 8,4 9,1 9,2 8,5<br />
Weniger als die Hälfte der Haushalte hat in den letzten fünf Jahren ihre Wohnung<br />
bezogen. Vor drei Jahren waren dies noch 60% gewesen. Ein knappes Drittel der<br />
befragten Haushalte lebt seit mehr als 10Jahre in ihrer jetzigen Wohnung. Auch<br />
dieser Wert ist leicht gewachsen.<br />
25 Wir fassen türkische und deutsch-türkische Haushalte zusammen, weil es sich bei den deutschtürkischen<br />
fast ausschließlich um Personen mit Immigrantenhintergrund aus der Türkei handelt.<br />
26 Im Fragebogen wurde das Jahr des Einzugs abgefragt. Die Erhebung für die 98er Studie fand <strong>im</strong><br />
März 1998 statt, <strong>im</strong> Jahr 2002 wurde <strong>im</strong> Juni, 2005 <strong>im</strong> Februar/März befragt.<br />
17
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 16<br />
Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=601) (n=701) (n=822) (n=751)<br />
<strong>im</strong> Erhebungsjahr eingezogen<br />
27 2 5 1 2<br />
1 Jahr vorher 10 15 8 13<br />
2 Jahre 8 10 9 9<br />
3 bis 5 Jahre 18 20 20 21<br />
6 bis 10 Jahre 21 13 16 21<br />
mehr als 10 Jahre 41 37 46 34<br />
100 100 100 100<br />
durchschnittliche Wohndauer<br />
<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> (Jahre) 12,3 11,0 13,6 11,1<br />
Abb. 8 Wohndauer der Haushalte in der Wohnung und <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />
Prozent<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Zuzug 2005 2004 2003 2000 - 2002 1995 - 1999 mehr als 10<br />
Jahre<br />
Wohndauer in der Wohnung<br />
Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />
Die durchschnittliche Wohndauer <strong>im</strong> Wohngebiet liegt um dreieinhalb Jahre höher als<br />
die Wohndauer in der Wohnung. Entsprechend ist die durchschnittliche Wohndauer<br />
<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> angestiegen. Auch die Stammbevölkerung mit mehr als 10 Jahre Wohndauer<br />
<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> hat zugenommen.<br />
2.5. Herkunft<br />
Der Anteil der Mieter, die vor dem Bezug der jetzigen Wohnung bereits <strong>im</strong> Altbezirk<br />
Kreuzberg gelebt haben, ist stabil geblieben. Fast 25% wohnte vorher in einem westlichen<br />
Innenstadtbezirk, 6% in einem westlichen Außenbezirk und 7% kommen aus<br />
der östlichen Innenstadt.<br />
Der Anteil von Haushalten, die vorher in einem der östlichen Bezirke von Berlin oder<br />
in einem der fünf östlichen Bundesländer gelebt hat ist mit 7% weiterhin gering. Auch<br />
der Anteil der aus Friedrichshain zugezogenen Bewohner steigt nicht.<br />
27 siehe vorangehende Fußnote<br />
18
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 17<br />
Herkunft der Haushalte<br />
nach Ortsteilen / Altbezirke<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=593) (n=706) (n=822) (n=705)<br />
Kreuzberg 31 31 31 25<br />
Friedrichshain 2 2 4 2<br />
Neukölln 11 10 9 7<br />
Mitte / Wedding / Tiergarten 6 8 7 7<br />
Schöneberg 8 7 3 8<br />
Wilmersdorf / Charlottenburg 6 8 5 5<br />
Außenbezirke West 6 5 5 5<br />
Prenzlauer Berg/ Lichtenberg 2 3 4 3<br />
Pankow / Weißensee * 1* * 1*<br />
Treptow / Köpenick 1 * 1 1*<br />
Marzahn / Hellersdorf /<br />
Hohenschönhausen - - *<br />
Berlin (ohne Bezirksangabe) 11 10 12<br />
Brandenburg 1 1* 1 1*<br />
Ostdeutschland * 1* 1 1*<br />
Westdeutschland 12 20 14 18<br />
Ausland 3 3 5 2<br />
100 100 100<br />
2.6. Arbeitsort und Verkehrsmittelwahl<br />
2.6.1. Arbeitsort<br />
Tab. 18<br />
<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />
Ort des Arbeitsortes / 2005 2002 2005 2002<br />
Ausbildungsplatzes (%) (n=607) (n=713) (n=809) (n=611)<br />
Wohngebiet 13 10 11 11<br />
Kreuzberg 19 17 25 15<br />
Innenstadt West 15 24 16 22<br />
Innenstadt Ost 14 15 16 17<br />
Außenbezirk Süd 13 15 12 16<br />
Außenbezirk Nord/West 2 4 3 4<br />
Außenbezirk Ost 4 4 5 4<br />
Berlin allgemein 2 5 3 6<br />
Umland 6 5 5 4<br />
100 100 100 100<br />
Der Anteil derjenigen, die ihren Arbeits- bzw. Ausbildungsplatz <strong>im</strong> Wohngebiet oder<br />
<strong>im</strong> Altbezirk Kreuzberg haben, ist angestiegen. Die Zunahme ist vor allem durch die<br />
größere Anzahl von Selbständigen verursacht worden, die überproportional in der<br />
Wohnung oder der Wohnumgebung arbeiten.<br />
Die Bedeutung der Innenstadt West als Arbeitsort ist stark zurückgegangen.<br />
2.6.2. Verkehrsmittelwahl<br />
Der Motorisierungsgrad stagniert. Wie bereits vor drei Jahren verfügen knapp zwei<br />
Drittel der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> über kein Auto. Der Anteil der Haushalte<br />
mit mindestens einem Auto ist demnach gering.<br />
19
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 19<br />
Autobesitz (%)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(n 601) (n=693) (n=822) (n=739)<br />
kein Auto 61 62 65 61<br />
ein Auto 35 35 32 35<br />
zwei Autos und mehr 4 3 3 3<br />
100 100 100 100<br />
Kfz-Dichte auf 1.000 EW 233 230 199 240<br />
Der Pkw-Besitz liegt aber mit 233 Autos auf 1.000 Einwohner ist geringfügig angestiegen,<br />
liegt aber weiterhin erheblich unter dem Berliner Durchschnitt Durchschnitt<br />
(364 Pkw/1.000 Ew. 28 ). Selbst für innerstädtische Altbauquartiere ist diese Größenordnung<br />
gering.<br />
Abb. 9 Autobesitz der Haushalte <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
35%<br />
4%<br />
61%<br />
kein Auto<br />
ein Auto<br />
zwei und mehr Autos<br />
Das meistgenutzte Verkehrsmittel sind die öffentlichen Busse und Bahnen (ÖPNV).<br />
Jeder zweite Bewohner <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez nutzt sie regelmäßig für den Weg zum Ausbildungs-<br />
oder Arbeitsplatz.<br />
Tab. 20<br />
<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />
Nutzung von Verkehrs- 2005 2002 2005 2005<br />
mitteln (%) (n=603) (n=632) (n=816) (n=679)<br />
Pkw 15 15 15 13<br />
ÖPNV 33 27 28 33<br />
Fahrrad 18 20 13 15<br />
zu Fuß 6 6 8 6<br />
Kombination mit Auto 6 9 12 27<br />
Kombination ohne Auto 22 22 25 5<br />
100 100 100 100<br />
28 Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Ausgabe 2004 des<br />
Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung Bonn (BBR), 327 nach StaLa Ende 2002<br />
20
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Nur ein Fünftel der Befragten nutzt das Auto entweder als alleiniges oder in Kombination<br />
mit anderen Verkehrsmitteln für die Fahrt zur Ausbildungs- bzw. Arbeitsstelle.<br />
24% der Bewohner nutzen keine motorisierten Verkehrsmittel, d.h. sie fahren mit dem<br />
Fahrrad und / oder gehen zu Fuß, um zur Arbeit zu gelangen.<br />
2.7. Wohnverhältnisse und Wohnungsstruktur 29<br />
Der Wohnungsbestand <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> beläuft sich auf ca. 8.500 Wohnungen.<br />
Bei der Begehung wurde ein Leerstand von 550 WE, also ca. 6,5%, festgestellt.<br />
30<br />
Die Wohnverhältnisse haben sich seit der letzten Untersuchung 2002 nicht mehr<br />
wesentlich verändert. Aufgrund der geringen Modernisierungsaktivitäten haben sich<br />
weder der Wohnungsspiegel noch der Ausstattungsstandard verändert.<br />
2.7.1. Wohnungsgröße<br />
Der Großteil der Wohnungen (68 %) besitzt eine Wohnungsgröße zwischen 1,5 bis<br />
drei Z<strong>im</strong>mern. Große, familiengeeignete Wohnungen ab drei Z<strong>im</strong>mer kommen <strong>im</strong><br />
<strong>Graefe</strong>kiez mit 15% relativ häufig vor. Demzufolge fällt die durchschnittliche Z<strong>im</strong>mer-<br />
und Quadratmeterzahl der Wohnungen für ein Altbauquartier gut durchschnittlich aus.<br />
Tab. 21<br />
Wohnungsspiegel (%)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(n=609) (n=713) (n=634) (n=) (n=815) (n=757)<br />
1 Z<strong>im</strong>mer 17 20 16 17 14 11<br />
1,5-2 Z<strong>im</strong>mer 37 33 35 36 37 41<br />
2,5-3 Z<strong>im</strong>mer 31 32 32 33 34 35<br />
3,5-4 Z<strong>im</strong>mer 12 11 12 10 10 9<br />
4,5 und mehr Z<strong>im</strong>mer 3 4 5 4 3 4<br />
100 100 100 100 100 100<br />
durchschnittliche Z<strong>im</strong>merzahl 2,4 2,4 2,5 2,3 2,4 2,5<br />
durchschnittliche Größe (m²) 73,8 73,9 76,2 72,0 73,3 75,3<br />
2.7.2. Belegung und Wohnflächenverbrauch<br />
Der Wohnflächenkonsum zeigt nach langer Zeit des stetigen Ansteigens eine leichte<br />
Verringerung.<br />
In der Norm des sozialen Wohnungsbaus, nach der den Haushalten Wohnungen zur<br />
Verfügung stehen sollen, deren Z<strong>im</strong>meranzahl gleich oder eins größer ist als die Zahl<br />
der Haushaltsmitglieder, leben 74 % der erfassten Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>.<br />
Tab. 22<br />
Belegungssituation<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
(n=597) (n=707) (n=628) (n=) (n=842)<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%)<br />
(n=757)<br />
gravierend überbelegt 1 2 3 5 3 1<br />
überbelegt 9 5 5 4 10 4<br />
Norm Sozialer Wohnungsbau 74 76 80 80 76 80<br />
unterbelegt 16 18 12 11 11 15<br />
100 100 100 100 100 100<br />
29 In die Befragung konnten nur bewohnte Wohnungen einbezogen werden.<br />
30 Nach Angaben <strong>im</strong> Wohnungsmarktbericht Berlin 2004 der IBB wird der Leerstand in Berlin auf 5%<br />
geschätzt. Vgl. S. 14<br />
21
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Eine Überbelegung der Wohnungen liegt noch bei 9 % der befragten Haushalte vor.<br />
In diesen Fällen steht den Haushalten ein Z<strong>im</strong>mer weniger zur Verfügung als Haushaltsmitglieder<br />
vorhanden sind. Dieser Wert ist gegenüber 2002 leicht angestiegen.<br />
Der Anteil unzureichender Wohnverhältnisse, bei denen die Haushalte zwei Z<strong>im</strong>mer<br />
weniger als Haushaltsmitglieder haben, ist dagegen leicht gesunken. Diese extreme<br />
Unterversorgung mit Wohnraum bildet mit 1 % nur noch eine Ausnahme.<br />
Tab. 23 Belegungsmatrix der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong>(%)<br />
Z<strong>im</strong>mer<br />
Personen<br />
1 2 3 4 > 5 gesamt<br />
(n=597)<br />
1 16 1 * - - 17<br />
1,5-2 23 11 2 1* - 37<br />
2,5-3 7 12 7 4 * 30<br />
3,5-4 1 7 2 2 2 14<br />
4,5 u.m. - 1* 1* * 3<br />
gesamt 47 31 12 8 2 100<br />
Die Unterbelegung, zwei und mehr Räume mehr als Haushaltsmitglieder, ist gegenüber<br />
2002 leicht zurückgegangen. Sie ist höher als in SO 36 und liegt auf dem gleichen<br />
Niveau wie <strong>im</strong> Bergmannkiez.<br />
Der durchschnittliche Wohnflächenverbrauch ist seit der letzten Untersuchung leicht<br />
zurückgegangen und hat damit den langjährigen Trend durchbrochen. Pro Person<br />
liegt der Wohnflächenkonsum bei durchschnittlich 39,3 m².<br />
Tab. 24<br />
Wohnfläche pro Person<br />
nach Haushaltsgröße<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(m²) (n=609) (n=668) (n=627) (n=) (n=) (n=734)<br />
1 Person 55,8 55,9 54,7 51,8 56,3 58,4<br />
2 Personen 43,1 42,4 42,5 41,3 38,8 44,7<br />
3 Personen 32,2 33,7 32,7 30,8 29,4 31,5<br />
4 Personen 22,9 27,1 27,6 25,2 23,3 27,6<br />
5 u. mehr Personen 18,7 20,1 19,4 15,9 19,1 17,8<br />
Durchschnitt m² / Person 39,3 41,6 39,5 37,2 35,4 42,5<br />
Je kleiner die Haushalte sind, desto mehr Pro-Kopf-Wohnfläche verbrauchen sie.<br />
2.7.<strong>3.</strong> Modernisierungsgeschehen<br />
Nach Angaben der Mieter betrug in den letzten Jahren die jährliche Modernisierungsrate<br />
der Wohnungen ca. 3%. 31<br />
31 Die Haushalte, die nicht wussten, ob in der Wohnung schon eine Modernisierung erfolgt ist, sind<br />
größtenteils erst in den letzten Jahren eingezogen. Es ist also davon auszugehen, dass viele von<br />
diesen Wohnungen ein paar Jahre vor dem Einzug der heutigen Mieter modernisiert wurden<br />
22
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 25<br />
Jahr der Modernisierung 32<br />
(ohne Dachgeschoss)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2002<br />
(%) (n=609) (n=634) (n=822) (n=617)<br />
unmodernisiert oder Modernisierung<br />
vor 1990 50 52 56 50<br />
1990 - 1994 3 6 6 5<br />
1995 - 1999 9 10 6 14<br />
2000 - 2003 13 16 11 11<br />
2004 - 2005 3 3<br />
weiß nicht 22 16 18 20<br />
100 100 100 100<br />
2.7.4. Ausstattung der bewohnten Wohnungen<br />
Der Ausstattungsstand der bewohnten Wohnungen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ist vergleichsweise gut<br />
und hat sich in den vergangenen Jahren weiterhin verbessert.<br />
Tab. 26<br />
bewohnte Wohnungen<br />
nach Ausstattungsstufen 33<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=705) (n=622) (n=) (n=815) (n=786)<br />
1: ohne Bad und SH, WC<br />
außerhalb der Wohnung 1 2 3 5 1 *<br />
2: mit WC, ohne Bad und SH 3 5 9 12 3 4<br />
3: ohne SH, mit Bad u. WC<br />
o. mit SH u. WC ohne Bad 10 12 22 20 13 10<br />
4: mit SH, Bad und WC 86 82 66 65 83 87<br />
100 100 100 100 100 100<br />
86% der Wohnungen <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez verfügen inzwischen über alle Merkmale des<br />
Vollstandards nach den Kriterien des Berliner Mietspiegels. Der geringe Anteil an<br />
Substandardwohnungen und an einfach ausgestatteten Wohnungen (Ausstattungsstufe<br />
2) ist weiter zurückgegangen.<br />
Die Heizungsausstattung hat sich gegenüber 2002 praktisch nicht mehr berändert.<br />
83% der bewohnten Wohnungen verfügen entweder über eine Etagen- bzw. Zentralheizung<br />
oder eine Nachtspeicherheizung.<br />
Tab. 27<br />
Heizungsausstattung der<br />
Wohnung<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=708) (n=639) (n=) (n=816) (n=794)<br />
Ofenheizung 13 15 22 30 16 11<br />
Etagenheizung 31 33 35 30 27 43<br />
Zentralheizung 53 51 41 40 53 42<br />
sonstige Heizungssysteme 3 2 3 n.a. 3 5<br />
100 100 100 100 100 100<br />
32 Der Umfang der Modernisierung wurde nicht abgefragt. Es ist davon auszugehen, dass eine Reihe<br />
von geringfügigen Standardverbesserungen (z.B. Gegensprechanlage) und reine Instandsetzungsarbeiten<br />
(Renovierung des Treppenhauses, Verputzen, Streichen der Fassade, etc.) mit benannt<br />
worden sind. Dies lässt sich auch daran ablesen, dass der Modernisierungsumfang bei einigen<br />
Wohnungen nicht zum Vollstandard führte<br />
33 Die Ausstattungsstufen entsprechen denen des Berliner Mietpreisspiegels.<br />
23
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Die Wohnung ohne Innentoilette kommt nur noch vereinzelt vor. Ein Bad mit Dusche<br />
und/oder Badewanne ist fast in jeder bewohnten Wohnung (92%) vorzufinden. Zwischenlösungen<br />
wie eine Mobildusche oder eine Dusche ohne einen eigenen Raum<br />
sind fast verschwunden.<br />
Tab. 28<br />
Sanitärausstattung der<br />
Wohnung<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=710) (n=639) (n=) (n=796) (n=712)<br />
Toilette<br />
- Außentoilette 1 2 4 7 1 1*<br />
- Innentoilette 99 98 96 93 99 99<br />
Badez<strong>im</strong>mer 92 90 85 79 97 91<br />
- mit Dusche 33 36 35 40 45<br />
- mit Wanne 48 66 63 72 60<br />
- gefliestes Bad<br />
außerhalb eines Bades<br />
68 67 65 76 71<br />
- Mobildusche 5 4 5 3 2<br />
- feste Dusche ohne eige-<br />
*<br />
} 7<br />
nen Raum<br />
3 4<br />
* 1<br />
Warmwasserversorgung<br />
- zentrales Warmwasser 27 25 42 33 24<br />
- Durchlauferhitzer 60 63 44 56 65<br />
- Boiler 14 10 12 16 9<br />
- Badeofen 4 2 2 4 2<br />
Bei den übrigen Ausstattungsmerkmalen hat es nur noch marginale Veränderungen<br />
gegeben. 34<br />
Tab. 29<br />
sonstige Ausstattung der<br />
Wohnung<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=702) (n=639) (n=) (n=822) (n=760)<br />
Balkon / Terrasse 45 45 42 39 34 21<br />
Aufzug 15 12 10 n.a. 11 8<br />
Gegensprechanlage 80 80 69 57 77 81<br />
Kabelfernsehen 69 70 58 n.a. 60 63<br />
Doppel-/Verbundglasfenster<br />
Doppel-/Verbundglasfenster<br />
49 49 50 44 44 54<br />
teilweise<br />
25 26 32 30 22 25<br />
verstärkte Elektrosteige-<br />
28 29<br />
leitung<br />
n.a. n.a. 25 28<br />
Einbauküche 30 29 26 n.a. 30 24<br />
Parkett / Holzdielen 58 56<br />
} n.a. } n.a.<br />
50 63<br />
Teppichboden 15 15<br />
21 9<br />
Gäste-WC 5 2 n.a. n.a. 5 9<br />
sonstiges 2 3 4 1 3<br />
34 Die Abnahmen bei den Merkmalen Balkon, Fahrstuhl sind hauptsächlich durch die unterschiedliche<br />
Gewichtung der einzelnen Fragebögen in der 2005 durchgeführten Untersuchung, die sich durch eine<br />
stärkere Gewichtung ausländischer Haushalte ergab, und nicht durch eine tatsächliche Verringerung<br />
entsprechender Wohnungen verursacht.<br />
24
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
2.7.5. Mängel der bewohnten Wohnungen<br />
Wie die meisten Indikatoren der Wohnverhältnisse haben sich auch die Wohnungsmängel<br />
nur gering verändert. Dennoch weisen alle Indikatoren darauf hin, dass die<br />
Zahl der Wohnungsmängel <strong>im</strong> Steigen begriffen ist. Der Anteil der Wohnungen mit<br />
lediglich leichten Mängeln hat sich verringert, der mit mehreren Mängeln etwas erhöht.<br />
Auch der Anteil der völlig mängelfreien Wohnungen hat sich verringert.<br />
Tab. 30<br />
Wohnungsmängel<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=676) (n=822)<br />
Bergmann<br />
2002<br />
(n=)<br />
Sch<strong>im</strong>mel / Feuchtigkeit 14 12 20 12<br />
Fenster undicht 37 29 38 31<br />
Heizungsanlage defekt 9 6 8 6<br />
Sanitäranlage defekt 10 7 8 9<br />
Elektroinstallation defekt 8 8 7 7<br />
sonstige Mängel 9 12 9 14<br />
Wohnung ohne Mängel 37 47% 37% 41%<br />
Als gravierend ist der 14%-Anteil der Wohnungen, die Sch<strong>im</strong>mel oder Feuchtigkeit<br />
aufweisen, einzuschätzen. Die mittelschweren Wohnungsmängel wie eine defekte<br />
Heizung, defekte Sanitäreinrichtungen oder defekte Elektroinstallationen haben sich<br />
in ihren Anteilen praktisch nicht verändert.<br />
Sowohl der Anteil der Wohnungen, die mehrere gravierende Mängel aufweisen als<br />
auch der mit gravierenden Mängeln sind leicht gestiegen.<br />
Tab. 31<br />
Wohnungen nach Mängeln<br />
35<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1995<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=676) (n=607) (n=) (n=748) (n=469)<br />
keine / sehr leichte Mängel 66 70 64 56 59 73<br />
leichte Mängel 12 13 20 21 10 10<br />
mehrere Mängel 17 15 13 15 27 15<br />
gravierende Mängel 5 2 4 8 4 2<br />
100 100 100 100 100 100<br />
2.7.6. Verbesserungswünsche an den Wohnungen<br />
Insgesamt werden nur noch wenige Verbesserungswünsche geäußert. Sechs von<br />
zehn Haushalten äußerten keine Modernisierungswünsche.<br />
35 Wenn Mieter nur den Mangel ‚undichte Fenster‘ angegeben haben, wurde dies unter sehr leichte<br />
Mängel eingeordnet. Leichte Mängel sind Wohnungen mit defekten Sanitär- oder Elektroanlagen.<br />
Schwere Mängel bestehen, wenn Feuchtigkeit / Sch<strong>im</strong>mel in der Wohnung oder eine defekte Heizungsanlage<br />
angegeben wurde. Bei ‚unbewohnbaren Wohnungen‘ treten beide schweren Mängel<br />
bzw. ein schwerer und mehrere leichte Mängel auf.<br />
25
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 32<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
Verbesserungswünsche an 2005<br />
der Wohnung<br />
(Mehrfachnennungen möglich) Alle<br />
unterhalb<br />
Vollstandard<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(% der Haushalte) (n=670) (n=107) (n=635) (n=822) (n=798)<br />
Modernisierung / Verbesserung<br />
vom Badez<strong>im</strong>mer 6 12 9 5 6<br />
Bad mit WC / Innentoilette * 1* * *<br />
Dusche / Badewanne 2* 1* * -<br />
Verbesserung Küche 3 -<br />
Gasetagen-/Zentralheizung 4 16 7 7 5<br />
Durchlauferhitzer / Boiler 1* 4* 2 2 2<br />
bessere Fenster 8 11 7 8 8<br />
Gegensprechanlage 3 5* 3 1* 4<br />
Kabelfernsehen * 1* * 1*<br />
Wärme-/Schalldämmung * 2 1* 1*<br />
Elektroerneuerung 3 2 2<br />
Parkettboden / Dielen 2 1 2<br />
Balkon 9 5* 8 7 10<br />
Aufzug 3 2* 4 2 2<br />
sonstiges 9 2* 4 2 9<br />
durchschnittliche Anzahl der<br />
Nennungen 1,0 1,1 1,2 1,0 1,2<br />
Haushalte ohne Verbesserungswünsche<br />
58% 50% 64% 58% 57%<br />
Relevante Äußerungen zu Verbesserungen werden zu Modernisierungen <strong>im</strong> sanitären<br />
Bereich (vornehmlich Modernisierungsmaßnahmen <strong>im</strong> Badez<strong>im</strong>mer), zum Einbau<br />
eines zentralen Heizungssystems (Gasetagen- oder Zentralheizung) oder zu lärm-<br />
und wärmedämmenden Doppel- bzw. Verbundglasscheiben gemacht. Jeder zehnte<br />
möchte einen Balkon haben. Diese Zusatzausstattung wollen mehr Haushalte <strong>im</strong><br />
Vollstandard haben als <strong>im</strong> Teilstandard. Für deren Mieter ist ein zusätzlicher Balkoneinbau<br />
meistens zu teuer.<br />
In Wohnungen unterhalb des Vollstandards wollen 16% der Haushalte eine moderne<br />
Heizungsanlage haben.<br />
Weiterhin existiert aber ein relevanter Teil der Haushalte, der wegen der mit der Ausstattungsverbesserung<br />
einhergehenden Mieterhöhung auf den Vollstandard verzichten<br />
will. So möchte knapp die Hälfte aller Mieter, die nicht in einer Vollstandardwohnung<br />
leben, keine weitere Wohnstandardverbesserung.<br />
2.8. Miete<br />
Die Mieten in sind seit der letzten Erhebung weiter angestiegen. Da der Umfang der<br />
Modernisierungen nicht sehr groß war, erklärt sich der Anstieg <strong>im</strong> Wesentlichen<br />
durch die Mieterhöhungen <strong>im</strong> Bestand und bei Neuvermietungen.<br />
2.8.1. Nettokaltmiete<br />
Die durchschnittliche Nettokaltmiete <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> liegt bei 4,74 Euro/m² -<br />
ohne Berücksichtigung der Dachgeschosswohnungen bei 4,62 Euro/m². Dies bedeutet<br />
gegenüber 2002 eine Steigerung von 6%.<br />
In der Entwicklung gab aber deutliche Unterschiede zwischen den vier Größenklassen<br />
<strong>im</strong> Vollstandard. Während die Kleinstwohnungen bis 40 m² <strong>im</strong> Schnitt sogar billiger<br />
geworden sind, sind Mietpreis der Wohnungen 40 - 60 m² bzw. ab 90 m² mit je<br />
11% am stärksten gewachsen.<br />
26
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 33<br />
<strong>Gebiet</strong>smiete (nettokalt)<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005 36<br />
(in Euro/m²)<br />
(Spannen) / (Nennungen)<br />
ohne Bad,<br />
ohne SH,<br />
WC außerhalb<br />
der<br />
Wohnung<br />
mit WC, ohne<br />
Bad u. SH<br />
ohne SH, mit<br />
Bad u. WC<br />
oder mit SH<br />
u. WC ohne<br />
Bad<br />
mit SH, Bad<br />
u. WC<br />
Ausstattungsstufe 1 2 3 4<br />
2,47* - 4,42* 5,78<br />
unter 40 m²<br />
(2,32 - 5,70) (3,84 – 9,71)<br />
(1) (-) (4) (37)<br />
- 3,60 4,54 5,35<br />
40 m² bis unter 60 m²<br />
(3,09 - 3,92) (1,16 - 6,96) (2,82 – 7,91)<br />
(10) (12) (81)<br />
- 2,33* 3,69 4,79<br />
60 m² bis unter 90 m²<br />
(2,08– 2,62) (0,81 -5,73) (2,39 -8,06)<br />
(4) (12) (102)<br />
- 2,37* 4,54<br />
90 m² und mehr<br />
- (1,48 - 4,24) (1,98 – 9,02)<br />
(-) (9) (96)<br />
* keine gesicherte Aussage möglich, da zu geringe Fallzahlen<br />
Die Quadratmetermiete der Vollstandardwohnungen in den <strong>Gebiet</strong>en liegt in allen<br />
Kategorien über den Werten der entsprechenden Felder des Berliner Mietspiegels<br />
2005 für Altbauten bis 1918..<br />
Tab. 34<br />
Berliner Mietspiegel 2005<br />
Altbau (nettokalt)<br />
einfache Lage<br />
(in Euro/m²) / (mit Spannen)<br />
ohne Bad,<br />
ohne SH,<br />
WC außerhalb<br />
der<br />
Wohnung<br />
mit WC, ohne<br />
Bad u. SH<br />
ohne SH, mit<br />
Bad u. WC<br />
oder mit SH<br />
u. WC ohne<br />
Bad<br />
mit SH, Bad<br />
u. WC<br />
Ausstattungsstufe 1 2 3 4<br />
unter 40 m²<br />
3,16<br />
(2,60-3,94)<br />
4,97<br />
(3,07 -6,35)<br />
40 m² bis unter 60 m²<br />
2,99<br />
(2,78-3,37)<br />
4,48<br />
(3,11-5,87)<br />
60 m² bis unter 90 m²<br />
2,95<br />
(2,69-3,37)<br />
4,39<br />
(3,06-5,83)<br />
90 m² und mehr<br />
2,80<br />
(2,53 -3,28)<br />
4,12<br />
(2,81-5,90)<br />
36 Im Gegensatz zum Berliner Mietspiegel, der eine Kappung der Extremwerte vorn<strong>im</strong>mt, fließen in die<br />
<strong>Gebiet</strong>smiete alle erhobenen Mietwerte ein. Sowohl die Durchschnitts- als auch die Spannenwerte<br />
beinhalten das vorgefundene Mietniveau <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet.<br />
27
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Abb. 10 Mieten der Vollstandardwohnungen (ohne Dachgeschoss) in den<br />
Untersuchungsgebieten von Kreuzberg <strong>im</strong> Vergleich zum Berliner<br />
Mietspiegel 2005<br />
nettokalt (EURO/m²)<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
unter 40m² 40 bis u. 60m² 60m² bis u. 90m² 90m² und mehr<br />
<strong>Gebiet</strong>smiete SO 36 <strong>Gebiet</strong>smiete <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
<strong>Gebiet</strong>smiete Bergmann-Nord Mietspiegel einfache Lage<br />
Tab. 35<br />
<strong>Gebiet</strong>smiete 2005 (nettokalt)<br />
nach <strong>Gebiet</strong>steilen 37<br />
- ohne Dachgeschoss -<br />
(in Euro/m²)<br />
(Spannen)<br />
(Nennungen)<br />
Bergmann-Nord <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> SO 36<br />
ohne SH, mit<br />
Bad u. WC<br />
oder mit SH<br />
u. WC ohne<br />
Bad<br />
mit SH, Bad<br />
u. WC<br />
ohne SH, mit<br />
Bad u. WC<br />
oder mit SH<br />
u. WC ohne<br />
Bad<br />
mit SH, Bad<br />
u. WC<br />
ohne SH, mit<br />
Bad u. WC<br />
oder mit SH<br />
u. WC ohne<br />
Bad<br />
mit SH, Bad<br />
u. WC<br />
Ausstattungsstufe 3 4 3 4 3 4<br />
* 5,44 4,42* 5,78 4,63* 5,34<br />
unter 40 m²<br />
- (3,59 – 7,24) (2,32 - 5,70) (3,84 – 9,71) (3,10 - 6,63) (2,86 – 7,94)<br />
(2) (24) (4) (37) (4) (52)<br />
3,87 5,36 4,54 5,35 4,37 4,97<br />
40 m² bis unter 60 m² (2,79 – 5,65) (1,87 – 8,00) (1,16 - 6,96) (2,82 – 7,91) (1,87 – 6,53) (1,60 – 7,79)<br />
(15) (115) (12) (81) (13) (101)<br />
3,77 4,97 3,69 4,79 3,50 4,56<br />
60 m² bis unter 90 m² (2,23 - 5,13) (2,20 – 7,40) (0,81 -5,73) (2,39 -8,06) (1,98 – 5,31) (2,29 – 7,59)<br />
(13) (127) (12) (102) (18) (167)<br />
3,34 4,90 2,37* 4,54 2,85 4,30<br />
90 m² und mehr<br />
(2,33 – 5,00) (1,73 –8,83) (1,48 - 4,24) (1,98 – 9,02) (1,84 – 4,44) (1,75 – 9,23)<br />
(10) (86) (9) (96) (18) (89)<br />
Der <strong>Gebiet</strong>smietspiegel aufgeschlüsselt nach den drei Kreuzberger <strong>Gebiet</strong>en zeigt,<br />
dass die Durchschnittswerte in SO 36 am niedrigsten sind, der <strong>Graefe</strong>kiez in der<br />
Mitte liegt und das <strong>Gebiet</strong> Bergmannstraße-Nord am teuersten ist.<br />
2.9. Mietbelastung<br />
Die durchschnittliche Mietbelastung unter Berücksichtigung von Wohngeld (bruttokalt)<br />
beläuft sich auf 28,8% des Haushaltsnettoeinkommens. Über ein Viertel der Haushalte<br />
hat eine Brutto-Kaltmietbelastung, die unterhalb von 20% liegt. Fast der gleiche<br />
Anteil muss für die Miete schon über 35% des Haushaltseinkommens aufbringen.<br />
37 vgl. Anmerkung der letzten Fußnote<br />
28
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 36<br />
Bruttokaltmietbelastung<br />
der Haushalte bei Berücksichtigung<br />
von Wohngeld<br />
(%)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(n=568) (n=614) (n=563) (n=726) (n=686)<br />
bis 10% 5 4 3 4 5<br />
10 bis unter 20% 23 24 26 22 23<br />
20 bis unter 25% 19 22 14 14 16<br />
25 bis unter 30% 15 16 15 16 17<br />
30 bis unter 35% 12 13 16 14 13<br />
35% und mehr 27 21 26 30 26<br />
100 100 100 100 100<br />
Durchschnitt 28,8% 27,3% 28,4% 30,0% 28,6<br />
Eine hohe Mietbelastung besitzen insbesondere Einpersonenhaushalte, Alleinerziehende<br />
und einkommensschwache Haushalte. Beispielsweise müssen 60% aller<br />
Haushalte, die unterhalb der Grenzen des konventionellen Existenzmin<strong>im</strong>ums liegen,<br />
eine Kaltmietbelastung von über 35% tragen.<br />
Abb. 11 Bruttokaltmietbelastung nach Haushaltstypen <strong>im</strong> Zeitvergleich<br />
Prozent<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Einpersonenhaushalt<br />
Paar ohne<br />
Kinder<br />
Alleinerziehende<br />
Paar mit<br />
einem Kind<br />
1998 2002 2005<br />
Paar mit<br />
mehreren<br />
Kindern<br />
alle<br />
Haushalte<br />
Der Anteil von Wohngeldbeziehern ist mit 7% ebenso durchschnittlich wie die Höhe<br />
des Wohngeldes mit durchschnittlich 130 Euro.<br />
2.10. Soziale Netzwerke<br />
Die sozialen Netzwerke werden über das Vorhandensein von Freundschaften, Bekanntschaften<br />
und Verwandten sowie die Beurteilung des Zusammenlebens mit der<br />
Nachbarschaft beschrieben.<br />
Zusammengenommen zeigen die Indikatoren eine wieder langsam wachsende <strong>Gebiet</strong>sverbundenheit<br />
und -zufriedenheit. Zwar war die <strong>Gebiet</strong>sbindung auch in den<br />
letzten Jahren relativ hoch. Es hatte sich aber eine abnehmende Tendenz gezeigt,<br />
die allerdings nicht auf den <strong>Graefe</strong>kiez begrenzt war, sondern faktisch alle innerstädtischen<br />
Wohngebiete betroffen hatte.<br />
29
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
2.10.1. Freunde, Bekannte und Verwandte<br />
Die sozialen Netzwerke <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> sind als intensiv einzuschätzen und<br />
bilden ein Potential des Wohngebiets.<br />
Tab. 37<br />
Freunde, Bekannte und<br />
Verwandte (%)<br />
(Mehrfachantworten möglich)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(n=609) (n=713) (n= ) (n=716)<br />
Freunde 67 64 78 69<br />
Bekannte 63 62 68 66<br />
Verwandte 16 18 27 17<br />
ohne Angabe 12 12 7 10<br />
Es gibt nur sehr wenige Haushalte, die über keine sozialen Netzwerke <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />
verfügen. Der Großteil der Haushalte kann zumindest auf eine dieser wichtigen Personengruppen<br />
zurückgreifen.<br />
2.10.2. Bewertung der Nachbarschaft<br />
84% der Haushalte beurteilen die Nachbarschaft positiv. Die positive Bewertung der<br />
Nachbarschaft hängt nur unwesentlich von sozialen Merkmalen oder von der Wohndauer<br />
ab.<br />
Tab. 38<br />
<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />
Bewertung der Nachbar- 2005 2002 2005 2005<br />
schaft (%) (n=609) (n=614) (n=822) (n=783)<br />
gefällt 38 39 38 39<br />
gefällt einigermaßen 46 42 42 43<br />
gefällt nicht 6 7 9 5<br />
egal 3 4 4 3<br />
kann ich nicht beurteilen 7 7 7 10<br />
100 100 100 100<br />
2.10.<strong>3.</strong> Zuzugsempfehlung in das Wohngebiet an Freunde<br />
Zwei Drittel der Bewohner <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> würden ihren Freunden den Zuzug<br />
in ihr Wohngebiet ohne Einschränkung empfehlen. Von einem Zuzug eher abraten<br />
würden nur 12% der Bewohner. Damit liegt die Wertschätzung der Bewohner für<br />
den <strong>Graefe</strong>kiez, die sich in diesen Antworten ausdrückt, unter der <strong>im</strong> Bermannkiez<br />
aber über der in SO 36. Insgesamt ist die Zust<strong>im</strong>mung gegenüber 2002 gewachsen.<br />
Tab. 39<br />
<strong>Graefe</strong>str. <strong>Graefe</strong>str. SO 36 Bergmann<br />
Empfehlung an Freunden, 2005 2002 2005 2005<br />
ins Wohngebiet zu ziehen (n=683) (n= (n=) (n=)<br />
den Zuzug empfehlen 67 64 59 75<br />
eventuell / teils - teils 21 24 28 18<br />
vom Zuzug abraten 12 11 13 4<br />
100 100 100 100<br />
2.11. Umzugsabsichten<br />
Neben den Umzugsabsichten wurde nach dem Zielgebiet bei einem möglichen Auszug<br />
und nach den Umzugsgründen gefragt.<br />
30
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
2.11.1. Wohnungs- und <strong>Gebiet</strong>swechsel<br />
43% der Haushalte <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bekundeten aktuell keinen Auszugswunsch. Sie sind<br />
offensichtlich mit der Wohnsituation und mit der Situation <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> zufrieden, jedenfalls<br />
soweit, dass sie deswegen nicht über einen Auszug nachdenken. Ein aktueller<br />
Auszugswunsch liegt bei 18% der Bewohner vor. 40% planen einen Auszug zu einem<br />
späteren Zeitpunkt.<br />
Tab. 40<br />
Absicht, die Wohnung zu<br />
verlassen<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
1998<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=607 ) (n=702) (n=629) (n=)<br />
keine Auszugsabsicht 43 44 47 47 47<br />
vorhandene Auszugsabsicht 17 18 19 16 12<br />
späterer Zeitpunkt 40 38 34 37 41<br />
100 100 100 100 100<br />
Insgesamt sind diese Anteile gegenüber 2002 nahezu gleich geblieben. Der hohe<br />
Anteil derjenigen, die sich vorstellen können, zu einem späteren Zeitpunkt aus der<br />
Wohnung zu ziehen - hat sich auch in vergleichbaren Untersuchungen in anderen<br />
Stadterneuerungsgebieten gezeigt.<br />
Tab. 41<br />
<strong>Gebiet</strong>swunsch (%)<br />
(Haushalte, die aus ihrer<br />
Wohnung ziehen wollen)<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(n=389) (n=384) (n=483) (n=421)<br />
<strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bleiben 48 49 41 60<br />
Berliner Innenstadtbezirk 25 22 29 11<br />
Berliner Außenstadtbezirk 11 11 6 10<br />
Berliner Umland 2 3 3 2<br />
woanders hinziehen 13 11 17 14<br />
Gegend ist egal 2 4 3 3<br />
100 100 100 100<br />
Von den umzugswilligen Haushalten wollen 47% eine neue Wohnung <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez<br />
beziehen. Über ein Drittel möchte in ein anderes Wohnquartier in Berlin ziehen.<br />
Insgesamt wollen also über zwei Drittel der Bewohner <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> entweder<br />
weiterhin in der Wohnung oder in einer anderen Wohnung <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> wohnen<br />
bleiben. Damit hat sich der Anteil von Bleibewilligen <strong>im</strong> Vergleich zu der vorangegangenen<br />
Untersuchung leicht verringert. Insgesamt zeigt dieses Ergebnis dennoch,<br />
dass die meisten Bewohner mit den vorhandenen Wohnverhältnissen zufrieden sind.<br />
Tab. 42<br />
Bleibe- und Wegzugsabsicht<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2005<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
SO 36<br />
2005<br />
Bergmann<br />
2005<br />
(%) (n=609) (n=702) (n=852) (n=794)<br />
in der Wohnung oder <strong>im</strong><br />
<strong>Gebiet</strong> bleiben 70 72 68 79<br />
<strong>Gebiet</strong> verlassen 38 30 28 32 21<br />
100 100 100 100<br />
Die Gruppe der Haushalte, die weder die Wohnung noch das <strong>Gebiet</strong> verlassen möchten,<br />
unterscheidet sich in einigen Punkten vom <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt. Unter-<br />
38 inkl. der Haushalte, die sofort oder später umziehen wollen und denen das <strong>Gebiet</strong> egal ist.<br />
31
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
repräsentiert sind die Haushalte mit Kindern. Leicht überdurchschnittlich ist der Rentneranteil,<br />
während Arbeitslose seltener <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bleiben wollen.<br />
2.11.2. Gründe für den Umzug<br />
Für den Auszugswunsch wurden häufig mehrere Gründe aufgezählt. Die Hälfte der<br />
auszugswilligen Haushalte hat einen einzigen Grund genannt. Im Durchschnitt wurden<br />
1,7 Gründe aufgeführt.<br />
Tab. 43<br />
Auszugsgründe der umzugswilligen<br />
Haushalte<br />
(Mehrfachnennungen möglich)<br />
<strong>Graefe</strong>str<br />
2005<br />
% der<br />
Haushalte<br />
<strong>Graefe</strong>str.<br />
2002<br />
% der<br />
Haushalte<br />
SO 36<br />
2005<br />
% der<br />
Haushalte<br />
Bergmann<br />
2005<br />
% der<br />
Haushalte<br />
(%) (n=394) (n=383) (n=487) (n=421)<br />
Wohnung 79 65 43<br />
zu teuer 17 16 14 17<br />
zu klein 21 18 18 24<br />
zu groß 2* 2* 2 2<br />
unzureichende Ausstattung 14 21 13 24<br />
Mängel Haus / Wohnung 13 6 12 8<br />
Eigentumsbildung 4* 2* 1* 3<br />
Zu laut 14 n.a. 10 25<br />
Gegend 53 41 1*<br />
Wohngegend 2* 3 7<br />
Müll / Dreck / Hundekot 7 16 5 5<br />
fehlende Grün- / Freiflächen<br />
2 * 1* 10<br />
Verkehrsaufkommen 5 15 4 9<br />
Sozialstruktur/Nachbarschaft<br />
16 9 15 1*<br />
Ausländer 4 7 6 1*<br />
Angst vor Ge-<br />
4 4 5 1*<br />
walt/Kr<strong>im</strong>inalität<br />
kinderungeeignete Gegend - 6 3 8<br />
ins Grüne / Berlin verlassen 6 4 6 20<br />
private Gründe 9 15 17 11<br />
berufliche Gründe 14 11 10 4<br />
sonstige Gründe 14 2* 11<br />
gesamt<br />
durchschnittliche Anzahl an<br />
Nennungen 1,7 1,7 1,7 1,2<br />
Direkte oder indirekte Mängel der Wohnung werden als wichtigste Auszugsgründe<br />
benannt. Vor allem werden die geringe Wohnungsgröße und die hohe Miete angeführt.<br />
Die unzureichende Ausstattung, die 2002 noch der wichtigste Grund zum Wohnungswechsel<br />
war, hat an Bedeutung verloren.<br />
Unter den gebietsbezogenen Gründen ist die Ablehnung der Sozialstruktur sowie der<br />
engeren und weiteren Nachbarschaft stärker geworden. Dabei ist zwar die direkte<br />
Ablehnung der Ausländer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> seltener geäußert worden. Dennoch muss man<br />
davon ausgehen, dass Konflikte mit multikulturellen bzw. multiethnischen Hintergrund<br />
zu der Problematik beigetragen haben. Andererseits wird die negative Einstellung<br />
gegenüber Teilen der Nachbarschaft nur von knapp einem Fünftel der auszugeswilligen<br />
Bewohner geteilt.<br />
Die Kritik am schulischen Angebot ist unter den Haushalten mit Kindern in relevantem<br />
Umfang vertreten. Ca. 10% aller befragten Eltern mit Kindern <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> gab an, wegen<br />
der Schule wegziehen zu wollen.<br />
32
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Schließlich sind private und berufliche Gründe, also Gründe, die weder in Mängeln<br />
der Wohnung noch der Wohngegend liegen, weiterhin wichtig für den Entschluss,<br />
Wohnung und Wohngegend zu verlassen.<br />
Bei der Analyse der Sozialstruktur der Umzugswilligen fällt auf, dass sie ein eher<br />
unterdurchschnittliches Einkommen haben. Dies gilt gleichermaßen für die, die nach<br />
einem Umzug <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> wohnen bleiben wollen, wie auch die, die das <strong>Gebiet</strong> verlassen<br />
wollen. Dazu trägt der hohe Anteil junger, in Ausbildung befindlicher Personen<br />
bei. Aber auch die Berufstätigen unter den Umzugswilligen haben ein leicht unterdurchschnittliches<br />
Einkommen gegenüber allen Berufstätigen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong>. Dies besagt<br />
allerdings nicht, dass <strong>im</strong> Ergebnis tatsächlich mehr Haushalte mit geringeren Einkommen<br />
Wohnung und <strong>Gebiet</strong> verlassen. Viele Einkommensschwache werden ihren<br />
Umzugswunsch gerade wegen ihrer geringen Mietzahlungskraft nicht umsetzen können.<br />
Tab. 44<br />
Soziostrukturelle Merkmale nach<br />
Umzugsgründen<br />
Alle Haushalte<br />
Haushalte<br />
mit Umzugswunsch<br />
zu teuer zu klein<br />
Umzugsgrund<br />
unzureichende<br />
Ausstattung<br />
Sozialstruktur<br />
Schule<br />
(n=609) (n=333) (n=66) (n=84) (n=53) (n=80) (n=16)<br />
durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 1,98 2,06 2,39 1,77 2,23 3,06<br />
Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 45% 39% 35% 43% 39% 6%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 27% 34% 46% 19% 36% 82%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />
31% 36% 33% 14% 26% 71%<br />
familiengeeigneten Wohnraum 39 28%<br />
Studentenanteil 13% 14% 10% 10% 9% 9% 0%<br />
Rentneranteil 11% 7% 7% 1% 22% 5% 0%<br />
Erwerbslosenquote 24% 27% 27% 33% 22% 40% 7%<br />
Anteil an Erwerbshaushalte40 61% 61% 73% 64% 50% 59% 94%<br />
Anteil an ausländischen Haushalten 25% 30% 30% 31% 33% 34% 16%<br />
durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € €1.608 €1.485 €1.555 €1.479 €1.717 €2.084<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € €990 €912 €836 €988 €931 €941<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />
€1.229 €1.018 €1.051 €1.278 €1.209 €1.002<br />
der Erwerbshaushalte 1.265 €<br />
Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 19% 21% 30% 20% 18% 8%<br />
Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 86% 92% 91% 92% 86% 88%<br />
Durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) 4,74 €4,86 €5,59 €5,01 €4,75 €4,82 €5,45<br />
Durch. Kaltmietbelastung (brutto) 28,8% 28,5% 35,4% 27,1% 26,4% 27,8% 30,2%<br />
Anteil an Wohngeldempfängern 7% 9% 6% 9% 19% 15% 0%<br />
Durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 35,7 34,2 27,9 41,3 33,0 30,3<br />
Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% 56% 58% 61% 58% 53% 18%<br />
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 215 225 175 160 199 200<br />
durchschnittl. Wohndauer (Wohnung) 9,9 9,1 8,0 7,3 15,5 8,0 5,9<br />
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 30% 38% 37% 34% 39% 18%<br />
Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 54% 29% 31% 43% 84% 88%<br />
Die Haushalte, die eine zu teure Wohnung als Auszugsmotiv genannt haben, besitzen<br />
neben dem geringen Einkommen ein überdurchschnittlich hohes Mietniveau. Ihre<br />
Quadratmetermiete liegt ca. 20% über dem <strong>Gebiet</strong>smittel. Da die Einkommenslage<br />
39 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />
40 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />
oder Selbständiger tätig ist.<br />
33
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
dieser Haushalte unterdurchschnittlich ist, ist ihre Mietbelastung 7 Prozentpunkte<br />
über dem des <strong>Gebiet</strong>s. Der Anteil der Haushalte mit Kindern ist unter ihnen sehr<br />
hoch. Die Neigung, <strong>im</strong> Zuge des Wohnungswechsels auch das <strong>Gebiet</strong> zu verlassen<br />
ist sehr gering. Be<strong>im</strong> Umzugsgrund einer zu kleinen Wohnung ist der Anteil an Haushalten<br />
mit Kindern sehr hoch. Viele dieser Haushalte leben in überbelegten Wohnungen<br />
und somit in beengten Wohnverhältnissen.<br />
Haushalte, die eine bessere Ausstattung wünschen, haben bereits eine überdurchschnittliche<br />
Ausstattung. Unter ihnen sind sehr viele Rentner und andere Ältere mit<br />
langer Wohndauer. Ihre Einkommenssituation ist knapp durchschnittlich. Trotz der<br />
langen Wohndauer und einer geringen Miete wollen viele das <strong>Gebiet</strong> verlassen.<br />
Befragte, die die Nachbarschaft und Sozialstruktur ablehnen, wollen fast durchweg<br />
auch das <strong>Gebiet</strong> verlassen. Unter ihnen sind viele Haushalte mit Kindern, viele Erwerbslose<br />
und überdurchschnittlich viele ausländische Haushalte.<br />
34
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
<strong>3.</strong> <strong>Entwicklungstendenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
Für die anstehenden Planungsentscheidungen sind Informationen über die sozialstrukturellen<br />
<strong>Entwicklungstendenzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> notwendig. Dazu werden<br />
Analysen zur Veränderungen nach Einzugsperiode und nach Ausstattungsstandard<br />
bzw. Modernisierungsstand durchgeführt.<br />
<strong>3.</strong>1. Veränderungen nach Einzugsperiode<br />
Ein Vergleich der Haushalte nach Zuzugsjahren gibt Aufschlüsse auf stattfindende<br />
demographische und soziale Veränderungsprozesse <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez.<br />
Die Fluktuation ist wie in anderen Altbauquartieren in der zweiten Hälfte der 90er<br />
Jahre hoch gewesen, ist aber in den letzten Jahren etwas schwächer geworden.<br />
58% der Befragten besitzen eine Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> von mehr als 10 Jahren. Der<br />
Anteil dieser ‚Stammbevölkerung‘ ist damit sehr hoch.<br />
Tab. 45<br />
alle Haus- Zuzug vor Zuzug Zuzug Zuzug in<br />
Soziostrukturelle Merkmale der halte 1990 zwischen zwischen 2003 u.<br />
Haushalte nach Einzugsperiode in<br />
1990 - 1999 2000 -2002 später<br />
das <strong>Gebiet</strong> (n=609) (n=190) (n=174) (n=119) (n=116)<br />
Anteil an allen Haushalten 100% 32% 28% 18% 19%<br />
durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 2,04 1,96 1,68 1,65<br />
Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 39% 44% 56% 56%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 25% 28% 16% 17%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />
familiengeeigneten Wohnraum 41 28% 26% 31% 31% 33%<br />
Studentenanteil 13% 5% 10%* 24% 31%<br />
Rentneranteil 11% 21% 7%* 3%* *<br />
Erwerbslosenquote 24% 24% 25% 24% 17%<br />
Anteil an Erwerbshaushalten 42 61% 59% 69% 59% 61%<br />
Anteil an ausländischen Haushalten 25% 27% 27% 17% 26%<br />
durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € 1.750 € 1.745 € 1.580 € 1.485 €<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € 1.045 € 1.090 € 1.085 € 1.035 €<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />
der Erwerbshaushalte 1.265 € 1.180 € 1.310 € 1.380 € 1.220 €<br />
Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 16% 16% 9% 16%<br />
Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 81% 88% 87% 92%<br />
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) 4,74 3,94 4,99 5,32 5,19<br />
durch. Kaltmietbelastung (brutto) 28,8% 25,6% 29,4% 31,2% 31,7%<br />
Anteil an Wohngeldempfängern 7% 12% 7% 3% 4%<br />
durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 40,3m² 38,7m² 39,7m² 39,9m²<br />
Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% % 55% 61% 69%<br />
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 316 218 209 154<br />
Wohndauer (Wohnung) Jahre 9,9 20,0 7,5 3,6 1,3<br />
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 16% 19% 20% 10%<br />
Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 24% 35% 35% 28%<br />
Normalerweise ist zu erwarten, dass die Haushalte mit einer langen Wohndauer <strong>im</strong><br />
<strong>Gebiet</strong> sich signifikant von denen mit mittlerer bzw. denen mit einer kurzen Wohndauer<br />
unterscheiden. Die Differenzen sind aber <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez gering.<br />
41 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />
42 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />
oder Selbständiger tätig ist.<br />
35
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Unter den Haushalten, die schon vor 1990 <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> gewohnt haben, sind erwartungsgemäß<br />
sehr viele ältere Bewohner. Trotzdem ist auch der Anteil an Haushalten<br />
mit Kindern noch hoch. Insgesamt ist aber die Abweichung von <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt<br />
in den meisten Merkmalen gering. Deutlich günstiger als der Durchschnitt ist die<br />
Quadratmetermiete.<br />
Die Haushalte, die in den 90er Jahren zugezogen sind, entsprechen ebenfalls weitgehend<br />
dem <strong>Gebiet</strong>smittel. Allerdings ist der Kinderanteil überdurchschnittlich, der<br />
Rentneranteil gering und Erwerbstätigkeit hoch. Die Bereitschaft, das <strong>Gebiet</strong> zu verlassen,<br />
ist leicht erhöht.<br />
Da die Wohnungsmobilität stark mit der Haushaltsgröße zusammenhängt, sind nach<br />
2000 verstärkt kleine Haushalte in den <strong>Graefe</strong>kiez gezogen, Haushalte mit Kindern<br />
kommen deutlich selten vor. Das Einkommensniveau ist trotz des sehr hohen Studentenanteils<br />
von einem Drittel durchschnittlich. Mieten und Mietbelastung liegen<br />
über dem Durchschnitt.<br />
Insgesamt unterscheiden die Gruppen nach der Wohndauer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> recht wenig.<br />
Zwar sind Alters- und Haushaltsstruktur in der zu erwartenden Weise unterschiedlich,<br />
die anderen Indikatoren variieren aber wenig. In der Auswirkung auf die soziale Gesamtstruktur<br />
bedeutet das eine geringe Veränderung und eine sehr hohe Konstanz.<br />
Die soziostrukturelle Entwicklung kann somit als stabil eingeschätzt werden, es sind<br />
weder Aufwertungs- noch Abwertungstendenzen zu beobachten. Im Berliner Vergleich<br />
ist das <strong>Gebiet</strong> sozialstrukturell zwar als unterdurchschnittlich einzuschätzen.<br />
Es ist jedoch kein Problemgebiet und die aktuelle Entwicklung weist keine gebietsspezifische<br />
Zunahme von problematischen sozialen Lagen auf. Die allgemeine Zunahme<br />
von Arbeitslosigkeit und die Einführung der Regelungen nach Hartz IV haben<br />
den <strong>Graefe</strong>kiez aufgrund der Ausgangslage einer höheren Arbeitslosigkeit vor Ort<br />
insgesamt überdurchschnittlich getroffen.<br />
<strong>3.</strong>2. Sozialstrukturelle Unterschiede nach Ausstattungsstandard<br />
Die <strong>Entwicklungstendenzen</strong> unterscheiden sich in den nach Ausstattungsqualität<br />
unterschiedenen Wohnungsbeständen. Im Folgenden sollen daher die Wohnungsbestände<br />
mit einer Ausstattung unterhalb des Vollstandards und die voll ausgestatteten<br />
Wohnungen betrachtet werden.<br />
Anders als in SO 36 sind die Teilstandardwohnungen <strong>im</strong> Schnitt kleiner und liegen<br />
häufiger in der hinteren Gebäudesubstanz. Entsprechend überwiegen in diesen<br />
Wohnungen auch die kleinen und kinderlosen Haushalte. Jüngere Personen sind<br />
überdurchschnittlich vertreten. Erstaunlicherweise ist aber auch der Rentneranteil<br />
überproportional. Schwächer vertreten sind folglich die mittleren Jahrgänge.<br />
Der Einkommensunterschied zwischen den Gruppen <strong>im</strong> Teil- und <strong>im</strong> Vollstandard ist<br />
mit knapp 200 € be<strong>im</strong> Äquivalenzeinkommen erheblich. Die Arbeitslosigkeit ist <strong>im</strong><br />
Teilstandard sehr hoch.<br />
Die Bevölkerung <strong>im</strong> Teilstandard ist entsprechend empfindlich gegen zusätzliche<br />
Mietbelastungen, die durch Modernisierungsmaßnahmen ausgelöst werden. Der Bestand<br />
an nicht modernisierten Wohnungen dient weiterhin vor allem der Versorgung<br />
der finanziell Schwächeren <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> und ist von daher unverzichtbar. Dies zeigt sich<br />
auch am Anteil armer Haushalte, der mit einem Drittel doppelt so hoch ist wie der<br />
<strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt.<br />
36
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 46<br />
Soziostrukturelle Merkmale der<br />
Haushalte nach Wohnungsausstattung<br />
alle Haushalte<br />
2005<br />
Sub- und<br />
Teilstandardwohnungen<br />
Vollstandardwohnungen<br />
(ohne Dachgeschoss)<br />
alle modernisiert<br />
nach 1990 43<br />
(n=609) n=106 (n=493) (n=152)<br />
Anteil an allen Haushalten 100% 15% 81% 22%<br />
durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 1,84 1,90 1,78<br />
Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 50% 46% 46%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 14% 25% 22%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />
11% 31% 32%<br />
familiengeeigneten Wohnraum 44 28%<br />
Studentenanteil 13% 12% 13% 13%<br />
Rentneranteil 11% 16% 10% 6%<br />
Erwerbslosenquote 24% 46% 21% 15%<br />
Anteil an Erwerbshaushalten 45 61% 40% 64% 74%<br />
Anteil an ausländischen Haushalten 25% 27% 23% 23%<br />
durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € €1.357 €1.720 €1.851<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € €884 €1.086 €1.230<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />
€1.070 €1.268 €1.387<br />
der Erwerbshaushalte 1.265 €<br />
Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 33% 13% 10%<br />
Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 0% 100% 100%<br />
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) €4,74 €3,35 €4,81 €4,82<br />
durch. Kaltmietbelastung (brutto) 29,3% 26,0% 29,4% 31,0%<br />
Anteil an Wohngeldempfängern 7% 9% 8% 7%<br />
durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 36,3 39,2 43,4<br />
Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% 65% 51% 49%<br />
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 137 248 255<br />
Wohndauer (Wohnung) Jahre 9,9 13,7 9,4 9,4<br />
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 18% 17% 10%<br />
Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 29% 31% 25%<br />
Abbildung 12, in der die Einkommensstruktur dargestellt wird, zeigt die unterschiedliche<br />
Einkommensstruktur der Haushalte <strong>im</strong> Teilstandard und der <strong>im</strong> Vollstandard<br />
deutlich. Ca. ein Drittel <strong>im</strong> Teilstandard ist arm gegenüber etwa einem Siebtel <strong>im</strong><br />
Vollstandard. Auffällig ist aber, dass die Struktur <strong>im</strong> Teilstandard nochmals geteilt<br />
scheint zwischen einer großen Gruppe armer Haushalte und einer zweiten, die ein<br />
knapp durchschnittliches Einkommen hat.<br />
Die Strukturmerkmale der Haushalte in Vollstandardwohnungen, die vier Fünftel aller<br />
Haushalte ausmachen, ähneln folglich denen des <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitts. Die durchschnittliche<br />
Finanzlage dieser Haushalte liegt geringfügig oberhalb des Durchschnitts.<br />
43 In dieser Auswertung wurden nur die Altbauwohnungen einbezogen, bei denen die Haushalte das<br />
Modernisierungsjahr (zwischen 1990 und 2005) angeben konnten.<br />
44 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />
45 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />
oder Selbständiger tätig ist.<br />
37
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Abb. 12 Einkommensstruktur der Haushalte <strong>im</strong> Vergleich 46<br />
Anteil in Prozent<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
40% 50% 60% 75% 90% 100% 110% 125% 150% 175% 200% >200%<br />
alle Haushalte Haushalte <strong>im</strong> Teilstandard<br />
Diese Unterschiede treten bei den Haushalten, die in modernisierten Vollstandardwohnungen<br />
leben, noch deutlicher hervor. Im Vergleich zur Gesamtheit ist die Erwerbslosenquote<br />
unterdurchschnittlich, der Anteil an Erwerbshaushalten höher, das<br />
durchschnittliche Äquivalenzeinkommen um 50 Euro über dem Durchschnitt. Die<br />
Anteile an einkommensschwachen Haushalten sind geringer.<br />
Die Quadratmetermieten, die sie zahlen, liegen kaum über dem <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt.<br />
Ihre überdurchschnittliche Mietbelastung resultiert aus einem hohen Flächenkonsum.<br />
Insgesamt zeigt sich, dass die Teilstandardwohnungen die zentrale Funktion auf dem<br />
Wohnungsmarkt übernehmen, dem ärmeren Teil der Bevölkerung eine bezahlbare<br />
und in diesem Rahmen durchaus akzeptable Wohnqualität zu bieten.<br />
<strong>3.</strong><strong>3.</strong> Unterschiede nach Einzugsperiode und Ausstattungsstandard<br />
Tab. 47<br />
Soziostrukturelle Merkmale<br />
der Haushalte nach Ausstattungsstandard<br />
und<br />
Einzugsperiode in Altbauwohnungen<br />
Zuzug vor<br />
1990<br />
Sub- und Teilstandardwohnungen Vollstandardwohnungen<br />
Zuzug<br />
zwischen<br />
1990 - 1999<br />
Zuzug<br />
zwischen<br />
2000 - 2002<br />
Zuzug in<br />
2003 u.<br />
später<br />
Zuzug vor<br />
1990<br />
Zuzug<br />
zwischen<br />
1990 - 1999<br />
Zuzug<br />
zwischen<br />
2000 - 2002<br />
Zuzug in<br />
2003 u.<br />
später<br />
(n=45) (n=24) (n=22) (n=14) (n=130) (n=161) (n=116) (n=153)<br />
Anteile an allen Haushalten 6% 3% 3% 2% 19% 24% 18% 23%<br />
Einpersonenhaushalte (Anteil) 42% 63% 41% 64% 42% 41% 52% 51%<br />
Haushalte mit Kindern (Anteil) 11% 21% 23% 0% 21% 30% 26% 19%<br />
Erwerbshaushalte 39% 58% 14% 54% 60% 67% 70% 66%<br />
Äquivalenzeinkommen (€) €1.180 €772 €546 €771 €1.191 €1.117 €1.132 €1.046<br />
Haushalte unter Armutsgrenze 28% 29% 50% 36% 5% 19% 5% 15%<br />
Nettokaltmiete (Euro/m²) €2,54 €4,03 €4,07 €4,35 €3,93 €4,86 €5,40 €5,34<br />
46 Die Einkommensstruktur ist auf Basis der durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen der Haushalte<br />
<strong>im</strong> prozentualen Vergleich zum Berliner Durchschnitt (1.200 Euro) dargestellt. Haushalte mit einem<br />
Einkommen bis zu 50% des Durchschnitts werden als arm bezeichnet, 50% - 75% gilt als prekäres<br />
Einkommen, oberhalb von 200% gelten die Haushalte als reich. Vgl. Armuts und Reichtumsbericht<br />
der Bundesregierung, Berlin 2001.<br />
38
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Die sozialen Prozesse in den beiden Wohnungsteilmärkten (Voll- und Teilstandardwohnungen)<br />
präzisieren die schon aufgezeigten <strong>Entwicklungstendenzen</strong>. Hierbei sind<br />
die Zuzüge in die Wohnung, nicht wie oben ins <strong>Gebiet</strong> ausschlaggebend.In beiden<br />
Wohnungsbeständen haben die Haushalte mit der längsten Wohndauer die beste<br />
soziale Lage. In zufrieden stellenden Wohnsituationen bleiben Haushalte mit stabiler<br />
sozialer Struktur offensichtlich lange wohnen.<br />
Bei den Zuwanderern nach 1989 unterscheiden sich beide Bestände allerdings erheblich.<br />
In den Teilstandard ziehen Haushalte mit sehr geringen Einkommen, während<br />
<strong>im</strong> Vollstandard Haushalte mit eher überdurchschnittlichen Einkommen zuwandern.<br />
Die Mietenstruktur folgt in beiden Teilmärkten dem Muster, nach dem die Mieten<br />
umso höher sind, je geringer die Wohndauer ist.<br />
<strong>3.</strong>4. Entwicklungen <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsmaßnahmen<br />
Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung des <strong>Gebiet</strong>s sind die soziostrukturellen<br />
Entwicklungen, die sich in den Häusern abspielen, in denen modernisiert<br />
wird bzw. wurde. Aus den Erfahrungen in den Häusern, die bisher erneuert worden<br />
sind 47 , kann abgelesen werden, welche soziostrukturellen Veränderungstendenzen<br />
durch den Modernisierungsprozess ausgelöst werden.<br />
<strong>3.</strong>4.1. Soziale Veränderungen durch Modernisierung<br />
Im Zuge der Modernisierung hat ein spürbarer Bewohnerwechsel stattgefunden. In<br />
ca. 30% der modernisierten Wohnungen sind die Haushalte in der Wohnung geblieben<br />
(Altmieter). Dieser numerisch geringe Wert erklärt sich dadurch, dass die meisten<br />
Modernisierungen schon weit zurückliegen und in den letzten Jahren die Modernisierungsaktivität<br />
gering war. Der Anteil der Altmieter hat sich gegenüber der letzten<br />
Untersuchung durch normale Fluktuation in den Bestandshäusern um 7 Prozentpunkte<br />
verringert.<br />
Die Ergebnisse für den <strong>Graefe</strong>kiez zeigen nicht das Ergebnis der Luisenstadt, wo die<br />
Nachfolgemieter ein sehr geringes Einkommensniveau hatten. Dies Ergebnis wich<br />
deutlich von allen unseren vorhergehenden Untersuchungen seit 1990 in Milieuschutz-<br />
oder Sanierungsgebieten ab, in denen stets ein überdurchschnittliches Einkommen<br />
für die Nachfolgemieter festgestellt wurde. Im <strong>Graefe</strong>kiez ist das Einkommen<br />
der Nachfolgemieter zwar noch überdurchschnittlich, liegt aber schon deutlich<br />
unter dem der Erstmieter. Offensichtlich ist die Nachfrage nach modernisierten Wohnungen,<br />
die ja in der Regel sehr hohe Mieten haben, nicht mehr so hoch, dass sich<br />
die Vermieter die solventesten Mieter aussuchen können.<br />
47 Grundlage sind die Haushalte, in denen die Mieter angegeben haben, dass in ihrer Wohnung in den<br />
vergangenen Jahren eine Modernisierung durchgeführt wurde.<br />
39
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 48<br />
Soziostrukturelle Merkmale der<br />
Haushalte in modernisierten Vollstandardwohnungen<br />
<strong>im</strong> Altbau<br />
alle Haushalte<br />
alle Mieter<br />
modernisierter<br />
Whg.<br />
Altmieter 48 Erstmieter 49 Nachfolgemieter<br />
50<br />
(n=699) (n=259) (n=80) (n=90) (n=89)<br />
Anteil an allen Haushalten 100% 42% 13% 14% 15%<br />
durchschnittliche Haushaltsgröße 1,88 1,88 2,02 1,67 1,94<br />
Anteil an Einpersonenhaushalten 47% 45% 40% 54% 41%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern 23% 22% 24% 19% 24%<br />
Anteil an Haushalten mit Kindern in<br />
30% 26% 33% 32%<br />
familiengeeigneten Wohnraum 51 28%<br />
Studentenanteil 13% 11% 6% 14% 12%<br />
Rentneranteil 11% 10% 19% 7% 5%<br />
Erwerbslosenquote 24% 18% 23% 13% 19%<br />
Anteil an Erwerbshaushalten 52 61% 68% 63% 72% 68%<br />
Anteil an ausländischen Haushalten 25% 23% 32% 12% 26%<br />
durchschnittl. Haushaltseinkommen 1.690 € €1.869 €1.814 €1.907 €1.887<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen 1.075 € €1.194 €1.092 €1.320 €1.194<br />
durchschnittl. Äquivalenzeinkommen<br />
€1.375 €1.260 €1.474 €1.392<br />
der Erwerbshaushalte 1.265 €<br />
Haushalte unterhalb Armutsschwelle 16% 10% 12% 12% 8%<br />
Anteil an Vollstandardwohnungen 86% 100% 100% 100% 100%<br />
durch. Nettokaltmiete (Euro/m²) €4,74 €5,00 €4,34 €5,19 €5,36<br />
durch. Kaltmietbelastung (brutto) 28,8% 29,0% 24,4% 31,5% 30,8%<br />
Anteil an Wohngeldempfängern 7% 7% 16% 4% 2%<br />
durch. Wohnfläche pro Person 39,3m² 40,4 38,2 45,6 38,2<br />
Anteil an 1- bis 2-Z<strong>im</strong>merwohnungen 54% 51% 43% 55% 54%<br />
Kfz-Dichte (auf 1.000 Einwohner) 233 285 287 288 281<br />
Wohndauer (Wohnung) Jahre 9,9 9,9 18,2 6,8 5,2<br />
sofortiger Auszugswunsch (Wohnung) 17% 13% 14% 10% 16%<br />
Umzugswunsch (<strong>Gebiet</strong>) 30% 28% 29% 18% 37%<br />
Die Haushalte, die bereits vor der Modernisierung in der Wohnung gelebt haben,<br />
besitzen eine deutlich geringere Miete als Haushalte, die erst nach der Modernisierung<br />
eingezogen sind. Die Differenz beträgt ca. 0,80 bis 1,00 Euro pro Quadratmeter.<br />
Diese Differenz ist gegenüber der Untersuchung von 2002 leicht gesunken.<br />
48 Altmieter: Haushalte, die bereits vor Modernisierungsbeginn in der jetzigen Wohnung gelebt haben.<br />
49 Erstmieter: Haushalte, die als erste Mieter direkt nach Abschluss der Modernisierung in die jetzige<br />
Wohnung eingezogen sind.<br />
50 Nachfolgemieter: Haushalte, die erst einige Zeit nach Abschluss der Modernisierung in die jetzige<br />
Wohnung gezogen sind.<br />
51 Als familiengeeigneter Wohnraum wurden Wohnungen mit mehr als zwei Z<strong>im</strong>mern angesehen.<br />
52 Dies sind Haushalte, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied als Arbeiter, Angestellter, Beamter<br />
oder Selbständiger tätig ist.<br />
40
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
4. Schlussfolgerungen<br />
Moderate Strukturveränderungen<br />
Nach Zeiten stärkerer soziostruktureller Wandlungsprozesse in Berliner Innenstadtwohngebieten<br />
ist nunmehr eine stärkere Kontinuität der Bevölkerungsstrukturen zu<br />
beobachten. Diese Gesamtentwicklungstendenz wirkt sich natürlich nicht auf alle<br />
<strong>Gebiet</strong>e gleichmäßig aus. Der <strong>Graefe</strong>kiez aber ist ein Beispiel für eine besonders<br />
starke Kontinuität und geringe Veränderungstendenzen.<br />
Die stärkste Veränderung <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ist das Resultat einer externen, auf ganz Berlin<br />
sich auswirkenden Zunahme der Arbeitslosigkeit. Entsprechend der allgemeinen<br />
Entwicklung der Arbeitslosigkeit hat es auch <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez eine Zunahme von Arbeitslosenhaushalten<br />
gegeben. Damit hat sich die soziale Situation <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
leicht verschlechtert. Weitgehend konstant geblieben ist die Relation zu<br />
anderen Berliner Wohngebieten. Der <strong>Graefe</strong>kiez ist weiterhin ein sozialstrukturell<br />
leicht unterdurchschnittlich zu bewertendes <strong>Gebiet</strong>.<br />
Durch Zuzüge ins <strong>Gebiet</strong> gibt es praktisch keine soziostrukturellen Veränderungen<br />
Die Haushalte, die in den verschiedenen Zeitabschnitten seit 1990 ins <strong>Gebiet</strong> zugezogen<br />
sind, unterscheiden sich in ihrer Sozialstruktur kaum.<br />
Insgesamt geht die geringe Veränderungsintensität der Sozialstruktur mit einer geringen<br />
Investitionsneigung der Hauseigentümer <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> einher. Seit 2002 sind nur 4%<br />
des Wohnungsbestandes vom Teilstandard auf den Vollstandard angehoben worden.<br />
Dieser Modernisierungsumfang ist deutlich geringer als in den anderen Zeitabschnitten<br />
seit 1990.<br />
Wohnungspolitische Funktion des Teilstandards<br />
Wie insgesamt auf dem Berliner Wohnungsmarkt sind die Mieten <strong>im</strong> <strong>Graefe</strong>kiez <strong>im</strong><br />
preiswerten Segment der Vollstandardwohnungen deutlich angestiegen. Die <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong><br />
verbliebenen Teilstandardwohnungen werden so noch wichtiger für die Wohnungsversorgung<br />
der einkommensschwächeren Bevölkerung.<br />
Konstanz sozialer Problemlagen<br />
Die festgestellten soziostrukturellen <strong>Entwicklungstendenzen</strong> sind auf der einen Seite<br />
als stabil einzuschätzen. Die Veränderungsprozesse wirken sich nicht wesentlich auf<br />
die Zusammensetzung der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung aus. Vielmehr finden Austauschprozesse<br />
statt, die für ein derartiges Altbauquartier charakteristisch sind, aber weder<br />
auf eine wanderungsbedingte Abwertung noch auf eine Aufwertung des <strong>Gebiet</strong>s<br />
schließen lassen.<br />
Auf der anderen Seite weisen einige sozialstrukturelle Daten auf soziale Problemkonstellationen<br />
hin. Insbesondere die Erwerbslosenquote <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ist mit 24% deutlich<br />
überdurchschnittlich und zeigt damit ein erhebliches Problempotenzial.<br />
Ein zusätzlicher sozialer Unsicherheitsfaktor, der mit der Umstellung der Arbeitsförderung<br />
Anfang 2005 entstanden ist, stellt die Gruppe der Empfänger von Arbeitslosengeld<br />
II (Hartz IV) dar. Zu diesen gehört <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> ca. jeder zehnte Haushalt. Damit<br />
stellen sie quantitativ einen relativ geringen Teil der Bevölkerung. Trotzdem birgt<br />
diese Veränderung einiges an zusätzlichem sozialem Konfliktpotenzial. Die deutlichen<br />
Einkommenseinbußen, die der größte Teil von ihnen hinnehmen muss, ist für<br />
sich bereits eine Quelle sozialer Unzufriedenheit. Zudem droht noch einem erheblichen<br />
Teil von ihnen der Umzug, weil ihre aktuellen Mieten über den von der Senatsverwaltung<br />
verkündeten Höchstgrenzen liegen, die noch <strong>im</strong> Rahmen von Hartz IV<br />
erstattet werden.<br />
41
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Positiv anzusehen sind die weichen Strukturmerkmale. Über zwei Drittel der Haushalte<br />
haben vor, <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> weiter wohnen zu bleiben. Von den Haushalten, die das<br />
<strong>Gebiet</strong> verlassen möchten, möchte nur ein kleiner Teil dies kurzfristig realisieren.<br />
Auch das Zusammenleben <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> wird nur von einem kleinen Bewohneranteil als<br />
problematisch bewertet. In anderen innerstädtischen Altbauquartieren mit einer ähnlichen<br />
Ausgangslage fallen die Vergleichswerte schlechter aus.<br />
Diese Situationsbeschreibung macht insgesamt deutlich, dass das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
weiterhin Unterstützung bei der Fortsetzung des Konsolidierungs- und Stabilisierungsprozess<br />
benötigt. Dabei kann das Instrumentarium des Milieuschutzes hilfreich<br />
sein.<br />
Zwar kann das Instrument Milieuschutz nur <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsmaßnahmen<br />
seine Wirkung entfalten, die aber in der letzten Zeit <strong>im</strong> Umfang zurückgegangen<br />
sind. Trotzdem ist das Instrument geeignet, eine geordnete städtebauliche Entwicklung<br />
zu unterstützen. Prinzipiell kann mit dem Instrument Milieuschutz für den <strong>Graefe</strong>kiez<br />
weitergearbeitet werden, da die Anwendungsvoraussetzungen weiter bestehen<br />
und:<br />
• ein Aufwertungsspielraum noch besteht,<br />
Im <strong>Gebiet</strong> verfügen noch 14% der Wohnungen nicht über den Vollstandard. Zudem<br />
können weiterhin modernisierungsbedingte Aufwertungsinvestitionen vorgenommen<br />
werden (z.B. über die Ausstattung von Zusatz- und Sondermerkmalen),<br />
so dass sich der Aufwertungsspielraum nicht auf den unmodernisierten Bestand<br />
beschränkt. Das Mietniveau der unmodernisierten Wohnungen ist trotz der kontinuierlichen<br />
Mietanstiege vielfach <strong>im</strong>mer noch so günstig, so dass sich aus der Differenz<br />
zwischen der jetzigen Miete und einer in diesem <strong>Gebiet</strong> erzielbaren Miete<br />
noch erhebliche Finanzierungsspielräume ergeben.<br />
• ein relevantes Verdrängungspotential vorhanden ist.<br />
In den Wohnungen unterhalb des Vollstandards wohnen Haushalte mit einer unterdurchschnittlichen<br />
Einkommenslage. Dabei handelt es sich in Bezug auf andere<br />
demographische und soziale Merkmale um gebietstypische Haushalte, wie z.B.<br />
Haushalte mit Kindern. Das Einkommen von knapp der Hälfte dieser Haushalte<br />
liegt unterhalb der Einkommensgrenzen, das sie berechtigt, eine Sozialwohnung,<br />
1. Förderweg zu beziehen. Die Kaltmietbelastung, die sie nach der Modernisierung<br />
zu erwarten haben, würde bei den meisten dieser Haushalte über dem liegen,<br />
was derartige Haushalten mit geringen Einkommen in der Regel noch tragen<br />
können.. 53<br />
Auch Mieter von Vollstandardwohnungen sind in Gefahr, aufgrund modernisierungsbedingter<br />
Mieterhöhungen verdrängt zu werden, wenn in diesen Wohnungen<br />
weitere mietpreisrelevante Zusatzausstattungen eingebaut werden. Der Anteil<br />
der Mieter mit geringen Einkommen ist auch <strong>im</strong> Vollstandard hoch. Ca. ein Drittel<br />
dieser Haushalte sind entsprechend der oben dargestellten Kriterien der Berliner<br />
Senatsverwaltung arm.<br />
53 Es gibt keine festen Mietbelastungsquoten, die Haushalte nicht überschreiten. Der Entscheidungsprozess,<br />
welche Miete <strong>im</strong> Einzelfall von einem Haushalt akzeptiert wird, wird jeweils aus der jeweiligen<br />
Situation des Haushalts entschieden. Daher gibt es auch keine Berechnungsmethode, die verdrängungsgefährdete<br />
von nicht-verdrängungsgefährdeten Haushalten exakt unterscheiden könnte.<br />
Es lassen sich aber Wahrscheinlichkeitswerte berechnen, die angeben, in welchem Umfang Haushalte<br />
einer best<strong>im</strong>mten Einkommensgruppe bei best<strong>im</strong>mten Miethöhen aus dem <strong>Gebiet</strong> verschwinden.<br />
Auf dieser Basis lassen sich dann Aussagen über zukünftige Entwicklungen <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> bei steigenden<br />
Mieten ableiten. Die in diesem Gutachten festgelegten Mietgrenzen (vgl. Tab 49 und 50)<br />
stellen solche Belastungsgrenzen dar, oberhalb derer der Anteil gebietstypischer Haushalte mit geringen<br />
Einkommen deutlich und signifikant geringer werden.<br />
42
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Das Fortbestehen der Verdrängungsgefahr zeigt sich zum einen darin, dass überdurchschnittlich<br />
häufig Wohnungen nach der Modernisierung von einkommensstarken<br />
Mietern angemietet werden 54 . Zum zweiten geben Mieter mit geringen<br />
Einkommen <strong>im</strong> Vollstandard besonders häufig eine zu hohe Miete als Auszugsgrund<br />
an. 55<br />
• ein Aufwertungsdruck weiter besteht.<br />
Aufgrund der abgeschwächten Wohnungsnachfrage in Berlin hat sich der Aufwertungsdruck<br />
abgeschwächt, besteht aber weiter. Das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> besitzt<br />
eine hohe Lagegunst <strong>im</strong> Stadtgefüge von Berlin und das <strong>Gebiet</strong> zeichnet sich<br />
durch eine gute Verkehrsanbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Der<br />
Fortbestand des Aufwertungsdrucks zeigt sich vor allem in der Mietentwicklung,<br />
die dazu geführt hat, dass die Mieten <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> inzwischen erheblich über den<br />
Mietspiegelwerten liegen.<br />
4.1. Mietspiegelmittelwert als Belastungsgrenze<br />
Es wird daher empfohlen, bei der Festsetzung der Belastungsgrenze auf den Berliner<br />
Mietspiegel, Mittelwert, Altbau bis 1918, einfache Lage zurückzugreifen.<br />
In der Vergangenheit wurde stets die nach der Mietspiegelmethode berechnete <strong>Gebiet</strong>smiete<br />
als die Grenze best<strong>im</strong>mt, die <strong>im</strong> Zuge von Modernisierungsinvestitionen<br />
nicht überschritten werden sollten. Diese <strong>Gebiet</strong>smiete lag lange Zeit unter dem Mietspiegelmittelwert.<br />
In dieser und der letzten Untersuchung von 2002 zeigte es sich<br />
jedoch, dass die <strong>Gebiet</strong>smiete den Mietspiegelmittelwert übersteigt.<br />
Diese Entwicklung liegt u.a. daran, dass der Berliner Mietwohnungsmarkt nicht homogen<br />
ist, sondern in mehrere Marktsegmente zerfällt. So lässt sich ein spezielles<br />
Segment für Mieter mit nicht-deutscher Herkunft bzw. sozialen Probleme identifizieren.<br />
Die Mietpreise in diesem Segment liegen deutlich höher als in anderen vergleichbaren<br />
Marktsegmenten. Dieses Marktsegment ist aufgrund der hohen Anteile<br />
nicht-deutscher Bevölkerung <strong>im</strong> Untersuchungsgebiet groß und beeinflusst dadurch<br />
den regionalen Wohnungsmarkt stark. Dadurch wird der jeweilige Durchschnittswert<br />
angehoben.<br />
Eine mietpreissteigernde Wirkung hat zudem die nach wie vor hohe Fluktuation <strong>im</strong><br />
<strong>Gebiet</strong>. Im Zuge von Wohnungswechseln werden die Mietpreise stets stärker angehoben<br />
als bei bestehenden Mietverhältnissen.<br />
Beide Ursachen haben dazu geführt, dass die Mietpreise <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> deutlich über den<br />
Mietspiegelmittelwerten liegen.<br />
Das Ziel der Erhaltungssatzung ist es, die gegebene Sozialstruktur <strong>im</strong> <strong>Gebiet</strong> weitestgehend<br />
zu erhalten. Dieses Ziel soll u.a. dadurch erreicht werden, dass die Mieten<br />
nach Erneuerung noch von allen Bevölkerungsgruppen gezahlt werden können.<br />
Dazu soll zum einen der Mietanstieg so begrenzt bleiben, dass er auch von einkommensschwachen<br />
Mietern getragen werden kann. Die Mieten sollten aber auch nicht<br />
deutlich über den Marktmieten liege, die in Berlin üblicherweise für eine Wohnung<br />
gleicher Art und Qualität gezahlt werden, weil dadurch ein Sog aus dem <strong>Gebiet</strong> erzeugt<br />
wird. Bei einer solchen Entwicklung steht die Gefahr, dass gerade einkommensstarke<br />
Mieter Wohnung und <strong>Gebiet</strong> verlassen, wenn in <strong>Gebiet</strong>en mit hoher<br />
54 Vgl. Tab. 46, Einkommen der Mieter, die in eine nach 1990 modernisierte Wohnung eingezogen<br />
sind, Tab. 47, Einkommen der Mieter, die nach 2000 in eine Vollstandardwohnung eingezogen sind,<br />
und Tab. 68, Einkommen der Erstmieter und der Nachfolgemieter.<br />
55 Ein Viertel der Mieter mit einem Einkommen bis zu 75% der durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens<br />
(prekäres Einkommen) geben als Umzugsgrund ‚zu hohe Miete’ an, wenn ihre Miete über<br />
dem <strong>Gebiet</strong>sdurchschnitt liegt.<br />
43
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Wohnqualität Wohnungen zu niedrigeren Mietpreisen angeboten werden, da diesen<br />
Mietern ein Ausweichen in solche Bestände möglich ist .<br />
Eine Verringerung der Anteile dieser Gruppe würde aber die Bevölkerungsmischung<br />
deutlich verändern, die in der Begründung der Erhaltungsverordnung als besondere<br />
<strong>Gebiet</strong>squalität bezeichnet wurde.<br />
Durch die Festlegung der Mietspiegelmittelwerte als Belastungsgrenze soll sichergestellt<br />
werden, dass weder strukturell notwendige Teile der <strong>Gebiet</strong>sbevölkerung aus<br />
dem Wohngebiet verdrängt werden, noch untragbare soziale Härten in der Wohnbevölkerung<br />
entstehen.<br />
Tab. 49<br />
Belastungsgrenzen<br />
<strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
(Euro / nettokalt)<br />
mit Sammelheizung,<br />
Bad und WC<br />
Miete entsprechend Berliner<br />
Mietspiegel 2005, Altbau bis<br />
1918, einfache Lage<br />
unter 40 m ² 4,97<br />
40 m² bis unter 60 m ² 4,48<br />
60 m ² bis unter 90 m ² 4,39<br />
90 m ² und mehr<br />
4,12<br />
4.1.1. Belastungsgrenzen<br />
und absolute<br />
Miethöhen<br />
Für einen Mieterhaushalt<br />
sind Quadratmetermieten,<br />
insbesondere die Nettokaltmiete<br />
pro Quadratmeter<br />
ein wichtiger Vergleichswert<br />
bei der Bewertung<br />
eines Mietangebots.<br />
Wichtiger als die Quadratmetermieten<br />
sind aber die<br />
Gesamtmieten, die die Haushalte zu zahlen haben. Dabei ist die Bruttowarmmiete die<br />
entscheidende Größe, denn das ist die Summe, die monatlich aufgebracht werden<br />
muss. In der Tabelle 50 sind daher modellhaft die absoluten Mieten (bruttowarm),<br />
getrennt nach Haushaltsgröße, dargestellt, die sich aus den Belastungsgrenzen<br />
(Mietspiegelmittelwert) bei einem durchschnittlichen Wohnflächenverbrauch ergeben<br />
würden. Zum Vergleich sind die Bruttowarmmieten angegeben, die <strong>im</strong> Rahmen von<br />
Hartz IV höchstens erstattet werden 56 .<br />
Bei der modellhaften Berechnung von Gesamtmieten muss eine Annahme über die<br />
Wohnungsgröße getroffen werden, die die Haushalte bewohnen. Dafür haben wir die<br />
durchschnittlichen Wohnungsgrößen nach Haushaltsgröße zugrunde gelegt.<br />
56 Die Ausnahmetatbestände bleiben hier unberücksichtigt.<br />
44
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
Tab. 50<br />
Gesamtmieten bei Anwendung<br />
der Belastungsgrenzen<br />
nach Haushaltsgröße<br />
(€)<br />
DurchschnittlicheWohnungsgröße<br />
(m²)<br />
Mieten bei<br />
durchschnittlicherWohnungsgröße<br />
57<br />
Mietgrenzen<br />
<strong>im</strong> Rahmen<br />
von Alg II<br />
(Hartz IV)<br />
1 Person 55,8 358 360<br />
2 Personen 86,3 545 444<br />
3 Personen 96,6 584 542<br />
4 Personen 91,7 555 619<br />
5 u. mehr Personen 97,2 588 705<br />
Be<strong>im</strong> Vergleich mit den Bruttowarmmieten, die <strong>im</strong> Rahmen von Hartz IV <strong>im</strong> Land<br />
Berlin höchstens erstattet werden, zeigt es sich, dass die Mieten entsprechend der<br />
Belastungsgrenzen bei den Einpersonenhaushalten und den Haushalten ab vier<br />
Personen die Höchstfördermieten bei Hartz IV unterschreiten. Bei den Zwei- und<br />
Dreipersonenhaushalten liegen sie allerdings darüber. Eine Ursache ist der relativ<br />
hohe Wohnflächenkonsum der Zwei- und Dreipersonenhaushalten, wobei dies auch<br />
ein Ergebnis der Wohnflächenstruktur in einem Altbauwohngebiet ist. Altbauwohnungen<br />
sind bei gleicher Z<strong>im</strong>merzahl fast <strong>im</strong>mer deutlich größer als Neubauwohnungen.<br />
Bei den großen Haushalten beruht das Unterschreiten der Höchstfördermieten bei<br />
Hartz IV dagegen auf eher kleinen Wohnungen. Fast alle der erfassten Fünf und<br />
mehr Personenhaushalte und mehr als die Hälfte der Vierpersonenhaushalte leben in<br />
überbelegten Wohnungen (vgl. Tab. 23).<br />
4.1.2. Empfehlung zur Festsetzung der Belastungsgrenzen<br />
Als Belastungsgrenzen für die Nettokaltmiete nach der Modernisierung, deren Überschreitung<br />
ein Indikator für eine sozialstrukturverändernden Effekt darstellt, schlagen<br />
wir folgende Mietwerte vor:<br />
Tab. 51<br />
Vorschlag zur Festsetzung<br />
der Belastungsgrenzen für<br />
das <strong>Gebiet</strong> <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong><br />
(nettokalt) / (in Euro / m²)<br />
mit Sammelheizung,<br />
Bad und WC<br />
Belastungsgrenze<br />
2002<br />
Vorschlag<br />
2005<br />
Unter 40 m² 4,94 4,97<br />
40 m² bis unter 60 m² 4,28 4,48<br />
60 m² bis unter 90 m² 4,10 4,39<br />
90 m² und mehr 3,93 4,12<br />
57 Durchschnittliche Wohnfläche multipliziert mit der durchschnittlichen Bruttowarmmiete der Größenklasse<br />
des Mietspiegels 2005, Altbau bis 1918, einfache Lage (1 Person: 55,8 x 6,41 = 358) Die<br />
Bruttowarmmiete entsprechend Mietspiegel wurde gebildet aus der Nettokaltmiete zuzüglich 1,18 €<br />
kalte Betriebskosten und 0,75 € warme Betriebskosten, die als Durchschnittswerte in der Untersuchung<br />
zum Mietspiegel 2005 festgestellt worden sind.<br />
45
Abschlussbericht Sozialuntersuchung <strong><strong>Graefe</strong>straße</strong> 2005<br />
5. Anhang<br />
5.1. Befragungsunterlagen<br />
• Erläuterungshinweise zum Ausfüllen des Fragebogens<br />
• Fragebogen Wohn- und Lebensverhältnisse Kreuzberger Erhaltungsgebiete<br />
46
Hinweise zum Ausfüllen des Fragebogens:<br />
Wohn- und Lebensverhältnisse Kreuzberger Erhaltungsgebieten<br />
Zum Ausfüllen des Fragebogens benötigen Sie ca. 15 Minuten.<br />
• Der Fragebogen braucht nicht vom Haushaltsvorstand, sondern<br />
kann von einem erwachsenen Haushaltsmitglied ausgefüllt werden.<br />
Be<strong>im</strong> Fragebogen gibt es zwei verschiedene Arten von Antwortmöglichkeiten:<br />
� sind Kästchen zum Ankreuzen,<br />
[....] sind 'Platzhalter', in denen Text oder Zahlen eingegeben werden<br />
sollen.<br />
Zu den einzelnen Fragen:<br />
Frage - Nr. Bemerkungen<br />
Frage 3: Bitte tragen Sie ein, in welchem anderen (Alt)Bezirk Berlins, Bundesland oder<br />
Land Sie vor Ihrem Einzug in Ihr derzeitiges Wohngebiet gewohnt haben.<br />
Frage 5: Bitte geben Sie an, wie viele Z<strong>im</strong>mer (z.B. Wohn-, Schlaf-, Kinderz<strong>im</strong>mer, etc.) Ihre<br />
Wohnung hat. Bad, Küche und Flur sollen nicht dazu gezählt, sondern extra angekreuzt<br />
werden.<br />
Frage 7: Bitte tragen Sie die monatliche Miete für Ihre Wohnung ein. Für die genaue Angabe<br />
der Betriebs- und Heizkosten sehen Sie bitte in Ihrem Mietvertrag bzw. Ihrem<br />
letzten Mieterhöhungsschreiben nach. Unter Nettokaltmiete versteht man die Miete<br />
ohne Betriebs- und Heizkosten. Wenn möglich, geben Sie bitte Betriebs- und<br />
Heizkosten jeweils gesondert an. Wenn Sie die Betriebskosten nicht kennen, tragen<br />
Sie bitte die Kaltmiete ein. Wenn Sie Ihren Mietbetrag nur einschließlich der<br />
Heizkosten kennen, notieren Sie den Betrag bitte bei Warmmiete.<br />
Frage 8: Wenn eine Modernisierung in Ihrer Wohnung durchgeführt wurde, geben Sie bitte<br />
an, in welchem Jahr dies stattgefunden hat. Falls nicht modernisiert wurde oder<br />
Ihnen nichts über eine Modernisierung bekannt ist, können Sie die Fragen 9 und<br />
10 überspringen und mit Frage 11 fortfahren.<br />
Frage 9: Die Einstufung ‚vor / während der Modernisierung‘ bezieht sich auf die Arbeiten in<br />
Ihrer Wohnung., ob also während Sie in der Wohnung gewohnt haben, Bauarbeiten<br />
durchgeführt wurden. ‚Erster Mieter nach der Modernisierung‘ sind Sie, wenn<br />
Sie nach Beendigung der Modernisierung in die Wohnung gezogen sind, ohne<br />
dass vorher ein anderer Mieter die modernisierte Wohnung bewohnt hat. Die Einstufung<br />
‚Einige Zeit nach der Modernisierung eingezogen‘ gilt dann, wenn Sie wissen,<br />
dass nach Beendigung der Modernisierung mindestens ein anderer Mieter in<br />
dieser Wohnung gewohnt hat.<br />
Frage 10: Wenn es in Zusammenhang mit der Modernisierung Probleme mit dem Vermieter<br />
oder Eigentümer der Wohnung gegeben hat, beschreiben Sie bitte kurz, welcher<br />
Art die Schwierigkeiten waren.<br />
Fragen 11: Wenn ein Ausstattungsmerkmal vorhanden ist, das nach Ihrem Einzug eingebaut<br />
wurde, geben Sie bitte an, ob es von Ihnen oder vom Vermieter eingebaut wurde.<br />
Frage 12: Bitte geben Sie an, ob und wenn ja welche Verbesserung Sie sich auch dann<br />
wünschen würden, wenn sich dadurch die Miete in einem zulässigen Rahmen erhöhen<br />
würde.<br />
1
Frage 13: Bitte benennen Sie die baulichen Mängel in Ihrer Wohnung (nicht des Hauses).<br />
Bitte geben Sie sämtliche Mängel und Defekte an (Mehrfachnennungen möglich).<br />
Frage 20: Kreuzen Sie bitte für jedes Haushaltsmitglied, das 15 Jahre und älter ist, in einer<br />
eigenen Spalte an, in welcher beruflichen oder Ausbildungs-Situation sich die<br />
Haushaltsmitglieder zur Zeit befinden.<br />
Frage 22: Falls Sie Wohngeld erhalten, tragen Sie hier bitte den monatlichen Betrag ein.<br />
Wenn Sie Wohngeld beantragt aber noch keinen Bescheid erhalten haben, kreuzen<br />
Sie bitte "Wohngeld beantragt" an. Wenn Sie Arbeitslosengeld II (Hartz IV)<br />
erhalten, tragen Sie be<strong>im</strong> Wohngeld nichts ein.<br />
Frage 23: Mit dieser Frage bitten wir Sie um die Angabe, über welche Einkünfte Sie monatlich<br />
verfügen. Uns ist klar, dass diese Frage von vielen ungern beantwortet wird.<br />
Da die gesamte Umfrage freiwillig ist, können Sie natürlich auch diese Frage bei<br />
der Beantwortung auslassen und lediglich die anderen Fragen beantworten. Beachten<br />
Sie aber bitte, dass die Wirksamkeit und die Überzeugungskraft dieser<br />
Untersuchung sehr stark davon abhängt, dass wir die finanziellen Verhältnisse der<br />
Bewohner darlegen können. Die Anonymität der Umfrage, die wir Ihnen <strong>im</strong> Anschreiben<br />
zugesichert haben – und zu der wir auch gesetzlich verpflichtet sind –<br />
gibt Ihnen zudem die Sicherheit, dass niemand von Ihren Angaben erfährt.<br />
Bitte geben Sie an, welche Einkünfte Ihnen <strong>im</strong> Januar 2005 zur Verfügung standen.<br />
Rechnen Sie bitte alle regelmäßigen monatlichen Einkünfte zusammen. Berücksichtigen<br />
Sie neben Einkommen aus Arbeit auch Kindergeld, Renten und<br />
Pensionen, regelmäßige Einkünfte aus Vermögen oder auch Unterhaltszahlungen,<br />
die Sie oder Ihre Kinder erhalten. Wohngeld rechnen Sie hier bitte nicht dazu, weil<br />
es schon mit der Frage 22 erfaßt wird.<br />
Frage 24: Bitte vergleichen Sie Ihr jetziges Einkommen mit Ihrem monatlichen Durchschnittseinkommen<br />
des letzten Jahres und geben an, ob das Einkommen jetzt<br />
höher (verbessert) oder niedriger (verschlechtert) oder gleich geblieben ist.<br />
Frage 29: Wenn Sie zum Auszug aus Ihrer Wohnung entschlossen sind, geben Sie uns bitte<br />
den Grund an, der für die Entscheidung der wichtigste war. Egal, ob Sie z.B. wegen<br />
Ihrer Wohnungssituation oder wegen der Situation <strong>im</strong> Wohngebiet ausziehen<br />
wollen oder welche anderen Gründe Sie für einen Umzug haben.<br />
Vielen Dank!<br />
Wenn Sie noch weitere Fragen haben sollten, wenden Sie sich<br />
telefonisch an einen Mitarbeiter der TOPOS Stadtforschung.<br />
(864 90 427)<br />
2
Fragebogen Wohn- und Lebensverhältnisse Kreuzberger Erhaltungsgebiete<br />
Straße: [......................................................................................] Hausnummer: [.............]<br />
Wohnung <strong>im</strong>: Vorderhaus � Hinterhaus � Seitenflügel � Dachgeschoss �<br />
Fragen zur Wohnung<br />
1. Seit wann wohnen Sie in dieser Wohnung? seit 19 [...........]<br />
seit 20 [...........]<br />
2. Wann sind Sie in diese Wohngegend gezogen? 19 [...........]<br />
<strong>3.</strong> Wo haben Sie davor gewohnt?<br />
4. Sind Sie Mieter, Untermieter oder Eigentümer<br />
der von Ihnen genutzten Wohnung?<br />
5. Wieviele Z<strong>im</strong>mer und welche anderen Räume<br />
hat Ihre Wohnung?<br />
Räume zwischen 6 und 10 qm als halbe Z<strong>im</strong>mer angeben!<br />
20 [...........]<br />
- <strong>im</strong> (Alt)Bezirk Kreuzberg �<br />
- anderer Altbezirk Berlins �<br />
[...................................................]<br />
- anderes Bundesland / Land �<br />
[...................................................]<br />
- Mieter �<br />
- Untermieter �<br />
- Eigentümer �<br />
- Z<strong>im</strong>mer [...........]<br />
- Küche �<br />
- Badez<strong>im</strong>mer �<br />
6. Wieviele Quadratmeter hat Ihre Wohnung? qm [.................]<br />
7. Wie viel Miete zahlen Sie monatlich für Ihre<br />
Wohnung?<br />
Die Nettokaltmiete, Betriebskosten und Heizkosten<br />
sofern möglich bitte getrennt ausweisen!<br />
Weitergehende Erklärungen zu der Zusammensetzung<br />
der Miete finden Sie <strong>im</strong> Erläuterungsschreiben.<br />
8. Wurde Ihre Wohnung in den letzten Jahren<br />
vom Eigentümer modernisiert?<br />
9. Wann sind Sie in diese Wohnung eingezogen?<br />
10. Hat es <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Modernisierung<br />
Konflikte mit dem Eigentümer gegeben?<br />
Bitte Konflikte kurz beschreiben.<br />
EURO<br />
Nettokaltmiete [...............]<br />
+ Betriebskosten [...............]<br />
= Kaltmiete [...............]<br />
+ Heizkosten [...............]<br />
= Warmmiete [...............]<br />
- ja, 19 [.........] / 20 [.........]<br />
bitte weiter mit Frage 9<br />
- nein ��<br />
- weiß nicht ��<br />
bitte weiter mit Frage 11<br />
- vor / während der Modernisierung �<br />
- als erster Mieter nach der Modernisierung �<br />
- einige Zeit nach der Modernisierung �<br />
- keine �<br />
- ja �<br />
[....................................................................]<br />
[....................................................................]
TOPOS Stadtforschung Fragebogen Luisenstadt (SO 36) Seite 2<br />
11. Über welche Ausstattung verfügt Ihre Wohnung?<br />
Bitte geben Sie an, ob das Ausstattungsmerkmal schon bei Ihrem Einzug<br />
in der Wohnung vorhanden war oder ob es erst nach Ihrem Einzug<br />
von Ihnen (in Selbsthilfe) oder vom Vermieter eingebaut wurde.<br />
be<strong>im</strong> Einzugvorhanden<br />
nach Einzug<br />
vom<br />
Mieter eingebaut<br />
nach Einzug<br />
vom<br />
Vermieter<br />
eingebaut<br />
a) Heizungssystem<br />
- Ofenheizung (Kohle/Öl) � � �<br />
- Gasetagenheizung � � �<br />
- Zentralheizung � � �<br />
- sonstige [......................................................] � � �<br />
b) Sanitärausstattung<br />
Toilette:<br />
- Außentoilette � � �<br />
- Innentoilette � � �<br />
Badez<strong>im</strong>mer:<br />
- mit Dusche � � �<br />
- mit Badewanne � � �<br />
- überwiegend gefliest � � �<br />
außerhalb eines Bades:<br />
- mobile Dusche oder Badewanne � � �<br />
- fest installierte Dusche / Badewanne (in der Speisekammer) � � �<br />
Warmwasserversorgung<br />
- Kohle-Badeofen � � �<br />
- großer Elektroboiler � � �<br />
- Gas- / Elektrodurchlauferhitzer � � �<br />
- zentrale Warmwasserversorgung � � �<br />
c) sonstige Ausstattungsmerkmale<br />
- Balkon � �<br />
- Fahrstuhl � �<br />
- Gegensprechanlage � �<br />
- Kabelfernsehen � � �<br />
- Doppel-/Verbundglasfenster � � �<br />
- teilweise Doppel- / Verbundglasfenster � � �<br />
- Einbauküche � � �<br />
- Teppichboden � � �<br />
- Parkettboden und / oder Dielen � � �<br />
- verstärkte Elektrosteigeleitung (moderne Elektroinstallation) � �<br />
- Gäste-WC � � �<br />
- sonstige [..........................................................] � � �<br />
12. Durch eine Verbesserung der Ausstattung Ihrer<br />
Wohnung, würde die Miete steigen. Welche<br />
Ausstattungsmerkmale sollte Ihre Wohnung<br />
trotz der damit verbundenen Mieterhöhung<br />
zusätzlich erhalten?<br />
1<strong>3.</strong> Welche Mängel hat Ihre Wohnung?<br />
Mehrfachnennungen sind möglich<br />
- keine �<br />
- zusätzlich: �<br />
[....................................................................]<br />
[....................................................................]<br />
- keine �<br />
- Feuchtigkeit / Sch<strong>im</strong>mel �<br />
- Fenster undicht �<br />
- Heizung / Ofen defekt �<br />
- Sanitär defekt �<br />
- Elektro defekt �<br />
- sonstige [..................................................]
TOPOS Stadtforschung Fragebogen Luisenstadt (SO 36) Seite 3<br />
Fragen zur Verkehrsnutzung<br />
14. Wo befindet sich Ihr Arbeitsplatz / Ausbildungsplatz?<br />
15. Welche Verkehrsmittel benutzen Sie hauptsächlich<br />
auf dem Weg zu Ihrem Arbeitsplatz /<br />
Ausbildungsplatz?<br />
- <strong>im</strong> Wohngebiet �<br />
- in Kreuzberg �<br />
- in anderen Bezirken Berlins �<br />
[..............................................]<br />
- <strong>im</strong> Umland �<br />
- Auto �<br />
- Busse/Bahnen �<br />
- Fahrrad �<br />
- zu Fuß �<br />
16. Verfügt Ihr Haushalt über ein Auto? - ja, Anzahl [............]<br />
- nein �<br />
Fragen zum Haushalt<br />
17. Wieviele Personen leben in der Wohnung? Anzahl [............]<br />
Person Sie selbst 2. Person <strong>3.</strong> Person 4. Person 5. Person 6. Person<br />
18. Geburtsjahr [............] [............] [............] [............] [............] [............]<br />
19. Geschlecht<br />
� m<br />
� w<br />
� m<br />
� w<br />
� m<br />
� w<br />
� m<br />
� w<br />
� m<br />
� w<br />
20. Berufliche Stellung<br />
(nur Personen über 15 Jahre)<br />
Arbeite/r � � � � � �<br />
Angestellte/r � � � � � �<br />
Beamte/r � � � � � �<br />
Selbständige/r � � � � � �<br />
Rentner/in � � � � � �<br />
Sozialhilfeempfänger/in � � � � � �<br />
Arbeitslose:<br />
ohne Arbeitslosengeld � � � � � �<br />
Arbeitslosengeld I � � � � � �<br />
Arbeitslosengeld II (Hartz) � � � � � �<br />
ohne Ausbildungsplatz � � � � � �<br />
ABM � � � � � �<br />
Umschulung � � � � � �<br />
Student/in � � � � � �<br />
Auszubildende/r � � � � � �<br />
Schüler/in � � � � � �<br />
Hausfrau/-mann � � � � � �<br />
Zivi/Wehrpflichtiger � � � � � �<br />
sonstiges [.......................] � � � � � �<br />
21. Welche Nationalitäten sind in Ihrem Haushalt<br />
vertreten?<br />
Bitte geben Sie alle Nationalitäten der in der Wohnung<br />
lebenden Personen an (Anmerkung: doppelte Staatsbürgerschaft<br />
bitte als zwei Nationalitäten notieren)<br />
� m<br />
� w<br />
- deutsch �<br />
- türkisch �<br />
- sonstige �<br />
[........................................................]<br />
[........................................................]
TOPOS Stadtforschung Fragebogen Luisenstadt (SO 36) Seite 4<br />
22. Erhalten Sie Wohngeld?<br />
Falls Sie Wohngeld erhalten, dann geben Sie bitte den<br />
Betrag an.<br />
2<strong>3.</strong> Bitte geben Sie Ihr Netto-<br />
Haushaltseinkommen (ohne Wohngeld)<br />
vom Januar 2005 an.<br />
Bitte berücksichtigen Sie die Einkommen aller Haushaltsmitglieder<br />
bei Ihrer Angabe.<br />
Gemeint sind sämtliche Einkommen außer dem<br />
Wohngeld, z.B. Lohn oder Gehalt, Unterhaltszahlungen,<br />
Rente, öffentliche Unterstützungen, Kindergeld<br />
etc.<br />
24. Hat sich Ihr Haushaltseinkommen gegenüber<br />
dem letzten Jahr verändert?<br />
Fragen zur Nachbarschaft<br />
25. Wie beurteilen Sie die Nachbarschaft <strong>im</strong><br />
Haus?<br />
Bitte nur die zutreffendste Beschreibung ankreuzen<br />
26. Haben Sie Freunde, Bekannte oder Verwandte<br />
in der Umgebung?<br />
mehrere Antworten sind möglich<br />
Fragen zum Wohngebiet<br />
27. Würden Sie einem Bekannten oder Freund<br />
raten in dieses Wohngebiet zu ziehen?<br />
28. Haben Sie vor, aus Ihrer Wohnung auszuziehen?<br />
29. Wenn Sie jetzt oder später ausziehen wollen,<br />
welcher Grund ist ausschlaggebend für diese<br />
Entscheidung?<br />
30. Möchten Sie, wenn Sie aus Ihrer Wohnung<br />
ausziehen, in der Gegend wohnen bleiben,<br />
woanders hinziehen oder ist Ihnen die Gegend<br />
egal?<br />
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!<br />
- nein �<br />
- Wohngeld ist beantragt �<br />
- ja, monatlich € [...............]<br />
Netto-Haushalts-Einkommen �<br />
€ [............................]<br />
- gleich geblieben �<br />
- verschlechtert �<br />
- verbessert �<br />
- Das Zusammenleben gefällt mir. �<br />
- Zusammenleben ist einigermaßen gut. �<br />
- Das Zusammenleben gefällt mir nicht. �<br />
- Das Zusammenleben ist mir egal. �<br />
- Kann ich nicht beurteilen. �<br />
- Freunde �<br />
- Bekannte �<br />
- Verwandte �<br />
- ja �<br />
- eventuell �<br />
- nein �<br />
- ja �<br />
- jetzt nicht aber später �<br />
- eigentlich nicht �<br />
[...................................................................]<br />
[...................................................................]<br />
[...................................................................]<br />
- <strong>im</strong> Wohngebiet bleiben �<br />
- in einen Berliner Innenstadtbezirk ziehen �<br />
- in einen Berliner Außenstadtbezirk ziehen �<br />
- ins Berliner Umland ziehen �<br />
- woanders hinziehen �<br />
- Die Gegend ist mir egal �