POPMUSIK Spezial - Kultur Service Gesellschaft Steiermark
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<strong>POPMUSIK</strong> <strong>Spezial</strong> Redaktion, Text: Christoph Riebenbauer<br />
styrianstylez. (c) Gersin livia paya.<br />
„Wer erfolgreich sein wollte,<br />
musste nach Wien.“<br />
Imageprägende Entwicklungen im popmusikalischen<br />
Kontext sind bereits Mitte der sechziger und bis in die<br />
frühen siebziger Jahre in der <strong>Steiermark</strong> wahrnehmbar, wie<br />
die Ausstellung „Absolutely Free“ im Grazer Joanneum<br />
und das Rockarchiv <strong>Steiermark</strong> eindrucksvoll dokumentierten.<br />
Ihren Ursprung hatte diese Entwicklung in Graz und in<br />
Fürstenfeld. Damals haben sich zwei Kleinszenen miteinander<br />
verbunden, die sich davor unabhängig voneinander<br />
entwickelt hatten. Szenetreffpunkte in Graz waren zu dieser<br />
Zeit die „Grüne Spinne“, der „Starclub“, das „Schlossbergcafe“,<br />
der „Jazzfreddy“, die „Gamlitzer Weinstube“, das<br />
„Kitkat“, das „Boheme“, oder die „Haring“. Für das Ende<br />
dieser Szene gibt es zwei Gründe: zum einen die internationale<br />
Entwicklung der Discowelle, die Ende der siebziger Jahre<br />
losgetreten wurde, zum anderen der kommerzielle Erfolg<br />
einiger Grazer Künstler, die mit dem Aufkommen des Austro-<br />
Pop und durch die in Graz fehlenden musikwirtschaftlichen<br />
Ressourcen in größere Städte abwanderten.<br />
etablierte Veranstaltungen wie die „styriarte“ oder der<br />
„steirische herbst“ prägen das kulturelle Bild der Stadt<br />
Graz auch heutzutage noch zu Recht. Musik ist in Graz<br />
allgegenwärtig. Die heimische pop-Musik hat in den letzten<br />
Jahren stark an Qualität und zum Teil auch an inter-<br />
nationaler Relevanz und präsenz gewonnen. Die viel-<br />
fältigsten popmusikalischen Szenen haben sich durch<br />
den erleichterten zugang zu neuen produktions- und<br />
Distributionsmitteln und den vorhandenen kreativwirtschaftlichen<br />
Ressourcen in Graz entwickelt. Die lokale<br />
Vielfalt dieser Szenen fördert spürbar Kreativität und<br />
musikalische innovation im innerstädtischen Musikleben.<br />
Besonders durch die Digitalisierung der Musikbranche<br />
ist popkultur heute stärker denn je innovation und<br />
antriebskraft für die <strong>Gesellschaft</strong>. Das internet wurde<br />
zum popkulturellen leitmedium dieser jungen Generation<br />
musikalischer protagonisten. Die exportfähigkeit dieser<br />
heimischen popkultur ist essenziell für eine Musikstadt wie<br />
Graz, die neben dem musikalischen historischen erbe auch<br />
die entwicklung zeitgenössischen <strong>Kultur</strong>guts anstrebt.<br />
„styrianstylez“<br />
Think Global Act Local<br />
Zweifelsfrei existiert aktuell eine junge Generation steirischer<br />
Musikschaffender, die für Innovation auf musikalischer Ebene<br />
sorgt und dabei die Landeshauptstadt als regionales Musikzentrum<br />
neu positioniert. Popmusikalische Festivals wie<br />
das „Spring Festival“, das „Elevate Schlossberg Festival“,<br />
das erst 2008 ins Leben gerufene „styrianstylez Festival“<br />
oder der „Jazz Sommer Graz“ prägen das Stadtimage nach-<br />
haltig. Darüber hinaus existiert eine Vielzahl an lokalen<br />
Auftrittsmöglichkeiten, ein Radiosender, der heimisches<br />
Repertoire in seinem Programm platziert, und ein Jugendkulturzentrum,<br />
wo junge Musiker den nötigen Platz finden,<br />
um sich entwickeln zu können. Zudem verfügt Graz mit der<br />
Universität für Musik und darstellende Kunst über eine international<br />
anerkannte Ausbildungsinstitution im musikalischen<br />
Kontext. Ein künstlerischer Innovationsschub ist derzeit auf<br />
mehreren Ebenen deutlich wahrnehmbar, besonders im Bereich<br />
der Popmusik.