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nein, danke! ich bin grade auf diät! - sechs3

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Winter<br />

2012/2013<br />

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Die vermeintl<strong>ich</strong>e Schattenwelt eines<br />

DETEKTIVS<br />

EINTRACHT FRANKFURT MUSEUM<br />

Ein heiliger Ort der Fußball-Gesch<strong>ich</strong>te<br />

KUGELN, PFEILE, SCHLÄGER<br />

Keine Toystory – eine Homestory<br />

NEIN, DANKE! ICH BIN GRADE AUF DIÄT!<br />

Eine Homage an die Gelassenheit


Editorial<br />

Liebe <strong>sechs3</strong>-Leser,<br />

die Weihnachtszeit und der Jahreswechsel sind die alljährl<strong>ich</strong>en Gele-<br />

genheiten, s<strong>ich</strong> ein wenig zu besinnen. Besinnen <strong>auf</strong> Erlebtes wie <strong>auf</strong><br />

Bevorstehendes. Die sinnl<strong>ich</strong>en Eindrücke zu sammeln und zu bewer-<br />

ten, Rückschlüsse daraus zu ziehen und diese als Entscheidungsgrund-<br />

lagen für die Zukunft zu verwenden.<br />

Oder Sie legen eben einfach mal die Füße hoch und nehmen s<strong>ich</strong> eine<br />

kurze Auszeit vom Normalen. Zu diesem Zweck haben wir uns mit der<br />

Ihnen vorliegenden Ausgabe bemüht, wieder Themen in einem Heft zu<br />

versammeln, die eine breite Palette von Kurzweil bieten und die gewiss<br />

n<strong>ich</strong>t das sind, was man als „normale“ Lektüre beze<strong>ich</strong>nen würde.<br />

Folgen Sie uns über die Grenze von 63 hinaus ins benachbarte Frank-<br />

furt und besuchen Sie mit uns das Eintracht Museum (Seite 6), die<br />

Boulderwelt (Seite 18) oder den Weinsinn (Seite 83). Entschweben Sie<br />

mit unserem Fotografen und genießen Sie das herbstl<strong>ich</strong>e 63-Gebiet<br />

von Oben (Seite 62), begeben Sie s<strong>ich</strong> mit uns in die vermeintl<strong>ich</strong>e Schat-<br />

tenwelt des Detektivberufs (Seite 56) oder genießen Sie – kulturell wert-<br />

voll – einen Besuch in der Kleinkunstbühne (Seite 76).<br />

Und zwischen all diesen Themen sind noch einige Perlen verborgen,<br />

die Sie mit Besinnl<strong>ich</strong>keit entdecken können.<br />

Wie auch immer, wir, die Redaktion von <strong>sechs3</strong> und all unsere Mitar-<br />

beiter, wünschen Ihnen eine schöne und besinnl<strong>ich</strong>e Weihnachtszeit<br />

und einen Guten Rutsch ins Jahr 2013, in dem wir uns hoffentl<strong>ich</strong> bald<br />

wiedersehen.<br />

Christian Sahm<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Christian Sahm<br />

Chefredakteur<br />

3


Inhalt<br />

FREIGANG<br />

4<br />

06 EINTRACHT FRANKFURT<br />

MUSEUM!<br />

Ein heiliger Ort, der Fußball-<br />

Gesch<strong>ich</strong>te pulsieren lässt<br />

14 DIE NEUE MERCEDES-BENZ<br />

A-KLASSE<br />

Eine Offenbarung unserer Zeit<br />

18 EINE WELT DER VERTIKALEN<br />

Boulderwelt Frankfurt<br />

22 LEBENSGEFÜHL TANGO<br />

Frankfurt tickt im Tango-Takt<br />

26 NEWS<br />

AUFGETISCHT<br />

28 DIE KÜCHE DER ZUKUNFT<br />

Visionen und Realität<br />

34 NEIN, DANKE! ICH BIN<br />

GRADE AUF DIÄT!<br />

Eine Homage an die<br />

Gelassenheit<br />

38 NEWS AUS DER KÜCHE<br />

WOHNGEGEND<br />

40 WENN WÄNDE GEHEN<br />

KÖNNTEN,<br />

würden sie Modenschauen<br />

abhalten<br />

44 DER MIST MUSS RAUS!<br />

Vom Ausmisten und Wohlfühlen,<br />

vom Platz schaffen und<br />

Weiterentwickeln<br />

46 PFEILE, KUGELN, SCHLÄGER<br />

N<strong>ich</strong>t nur eine Toystory, sondern<br />

eine erfolgsgekrönte Homestory<br />

50 FIRMENPORTRAIT – FATH GMBH<br />

Modern denken, Modern handeln<br />

Ein Umbau nach Maß<br />

54 NEWS<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


BLICKFANG<br />

56 WAS ES BEDEUTET,<br />

DETEKTIV ZU SEIN<br />

Der Versuch einer ersten<br />

offiziellen Aufklärungf<br />

62 SECHS3 AUS DER<br />

VOGELPERSPEKTIVE<br />

Wir zeigen Ihnen fantastische<br />

Luft<strong>auf</strong>nahmen unserer Region.<br />

66 AUTHENTISCH AUFTRETTEN<br />

Über harte Handarbeit und<br />

fesche Individualisten<br />

70 DRUNTER UND DRÜBER<br />

Winterl<strong>ich</strong>e Modetrends<br />

für Sie und Ihn<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

KULTURBEUTEL<br />

76 DIE HOHE KUNST DER<br />

KLEINKUNST<br />

25 Jahre Kochsmühle in<br />

Obernburg<br />

80 EIN NAME, VIELE STÄDTE<br />

Aschaffenburgs Partnerstädte<br />

– Perth<br />

83 ESSEN & TRINKEN<br />

Restaurants & Bars im Test<br />

84 BÜCHER, FILME UND MUSIK<br />

TIEFGANG<br />

90 DER SINGENDE SOZIAL-<br />

PÄDAGOGE? VIEL ZU<br />

ABGEDROSCHEN!<br />

Timo Kresslein und die Musik<br />

94 KLARHEIT VOR SCHÖNHEIT<br />

Konstruktiv Streiten<br />

97 TIEFGÄNGIGES<br />

98 KOLUMNE VON<br />

CHRISTIAN SAHM<br />

Eine Großmacht hat die Wahl<br />

5


Freigang<br />

6<br />

Eintracht Frankfurt<br />

Museum<br />

Ein heiliger Ort,<br />

der Fußball-Gesch<strong>ich</strong>te<br />

pulsieren lässt<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


s ist die heilige Halle des Eintracht-Areals in der<br />

Commerzbank-Arena. Eine wahrhaftig besonde-<br />

re Halle, welche die größte Sportart der Welt the-<br />

matisiert. Genauer gesagt geht es um einen Ver-<br />

ein, der die Fußballgesch<strong>ich</strong>te Deutschlands maßgebl<strong>ich</strong><br />

mitgeprägt hat. Der imposante Pokale errungen hat, der uns<br />

witzige, glorre<strong>ich</strong>e und traurige Momente bescherte, der ein-<br />

mal sogar stolz die Krone der Meisterschaft tragen durfte. Im<br />

Museum von Eintracht Frankfurt steht die Zeit still. Dort wer-<br />

den legendäre Momente früherer Tage nachgelebt und Hoff-<br />

nungen von morgen entfacht. Und zwar dann, wenn man<br />

zwischen Pokalen, Urkunden und Bildern die Augen<br />

schließt und ganz fest daran denkt,<br />

dass die Frankfurter Eintracht ein<br />

Club ist, der Zauber entfacht. Mad-<br />

rid, Mailand. Amsterdam, London.<br />

Manchester, Lyon. Werden die aktu-<br />

ellen Träger des Adlers die Hoffnun-<br />

gen der Fans alsbald verwirkl<strong>ich</strong>en?<br />

Lassen Sie uns gemeinsam einen ge-<br />

dankl<strong>ich</strong>en Rundgang durch das<br />

Museum bestreiten. Durch einen<br />

faszinierenden Ort, der von Legen-<br />

den, Mythen und Helden erzählt.<br />

Das St<strong>ich</strong>wort lautet Eintauchen.<br />

Eintauchen und den Kopf abschal-<br />

ten. Eindrücke <strong>auf</strong> s<strong>ich</strong> wirken las-<br />

sen. Zuallererst in Form von Zeug-<br />

nissen, die älter kaum sein könnten.<br />

Man geht im Eingangsbere<strong>ich</strong> an Bil-<br />

dern vorbei, die schwarz-weiß sind und ge-<br />

fühlte hundert Jahre <strong>auf</strong> dem Buckel haben. Gefühlt? Nein,<br />

n<strong>ich</strong>t nur gefühlt. Denn sie erzählen uns von den Anfängen<br />

des Adler-Clubs vom Main. 1911 ist der "Frankfurter Fußball-<br />

verein (Kickers- Victoria) von 1899" aus den beiden ehemali-<br />

gen Konkurrenten "Victoria", deren Gründungsurkunde im<br />

Museum zu bestaunen ist, und den "Kickers" hervorgegan-<br />

gen. Auf beeindruckenden Bildern anno 1911 sind stolze<br />

Männer zu sehen, denen es n<strong>ich</strong>t um Geld und Titelseiten<br />

geht, sondern um die Göttl<strong>ich</strong>keit des Spiels. Sie tragen das<br />

Feuer in den Augen, das man braucht um Fußball kämpfen zu<br />

können. Kickende Recken also, die neben der Arbeit alles da-<br />

für taten, um ihrer Leidenschaft frönen zu können. Auch die<br />

Trikots sind kaum zu vergle<strong>ich</strong>en mit den schicken Mode-<br />

Offenbarungen von heute. Es handelte s<strong>ich</strong> eher um beliebige<br />

Leibchen ohne jegl<strong>ich</strong>en Schnick-Schnack.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Eine Fusion kommt selten allein.<br />

Außerdem: die Gesch<strong>ich</strong>te eines<br />

unvergessl<strong>ich</strong>en Helden<br />

Nach dem ersten Weltkrieg musste eine Neuordnung anbe-<br />

raumt werden, da s<strong>ich</strong> vorhandene Strukturen <strong>auf</strong>gelöst<br />

hatten. 1920 erfolgte eine erneute Fusion - diesmal mit der<br />

1861 gegründeten "Frankfurter Turngemeinde". Die "Turn-<br />

und Sportgemeine Eintracht Frankfurt" ward geboren. Und<br />

damit auch das charakteristische Wort Eintracht, dass für<br />

die nächsten Dekaden Hessens Fußball bestimmen sollte.<br />

Aus dem genannten Team ging bald die "Sportgemeinde Ein-<br />

tracht" hervor. Nachdem die Eintracht Anfang der 30er Jah-<br />

re zur echten Spitzenmannschaft avancierte,<br />

folgten von 1934<br />

bis 1945 eher mäßige Jahre. Die<br />

fanatische Idee der Nationalsozialisten machte auch vor<br />

dem Fußball n<strong>ich</strong>t halt. Wie s<strong>ich</strong> rechte Symbole und Zei-<br />

chen im Sport ausbreiteten, wird im Museum deutl<strong>ich</strong> ge-<br />

zeigt. Ein schreckl<strong>ich</strong>es Abbild dieser Zeit.<br />

Nach dem Krieg folgten goldene Jahre. Die Eintracht wurde<br />

1946 Hessenpokalsieger. Außerdem folgte 1954 eine wahre<br />

Sternstunde für den Eintracht-Bub Alfred Pfaff. Er wurde<br />

als einer der ersten Fußball-Stars der Region mit der legen-<br />

dären Mannschaft um Fritz Walter Weltmeister in der<br />

Schweiz. Dies völlig überraschend. In Frankfurt über-<br />

schlugen s<strong>ich</strong> die Reaktionen im Volke und in der Presse.<br />

7


Man war stolz <strong>auf</strong> seinen ersten Helden vom Main. Pfaff<br />

lebte übrigens einige Jahre im schönen Zittenfelden im<br />

Odenwald, wo er Ende 2008 gestorben ist. Eine wahre<br />

Legende des deutschen Fußballsports.<br />

1959 konnt die erste Meisterschaft eingefahren werden. Wie-<br />

der schwappte eine riesige Begeisterung durch die Mainme-<br />

tropole. Diesmal war dies aber n<strong>ich</strong>t einem einzigen Spieler<br />

geschuldet, sondern der ganzen Eintracht-Mannschaft.<br />

Pikant: Das Finale war ein Derby. Gegen Offenbach gewann<br />

man in Berlin mit 5:3. Die (nachgebaute) Meisterschale ist im<br />

Museum zu bewundern. Eine hässl<strong>ich</strong>e Salatschüssel, die für<br />

einen ergreifenden Eintracht-Moment steht.<br />

Eingenistet in der europäischen<br />

Top-Class, das ist<br />

Eintracht Frankfurt ab 1960<br />

Als ob die Meisterschaft n<strong>ich</strong>t schon Meilenstein genug ge-<br />

wesen wäre, erre<strong>ich</strong>te die Eintracht 1960 das Finale der<br />

"Champions League", die damals noch recht fürnehm Euro-<br />

papokal der Landesmeister genannt wurde. In Glasgow, der<br />

damaligen Wiege des Fußballs, verlor man das Finale gegen<br />

Real Madrid mit 3:7. N<strong>ich</strong>t nur die englische Presse meint zu<br />

dem Match: "Besser geht es n<strong>ich</strong>t!" So wurde die Partie hoch-<br />

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kührt. Ein Hauch von Nostalgie umweht die Besucher, wenn<br />

sie ein elementares Objekt dieses Endspiels entdecken. Hin-<br />

ter einer Vitrine versteckt reüssiert er.<br />

Der Ball des Finales.<br />

Erhaben und stolz liegt er hinter dem<br />

durchs<strong>ich</strong>ten Viereck. Kein Wunder:<br />

Er wurde von magischen Madrilenen<br />

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einem Spielerfuß zum nächsten beför-<br />

dert. Weiterhin sind <strong>auf</strong> einem Monitor<br />

Ausschnitte der Finalniederlage zu "ge-<br />

nießen". Einfach sagenhaft.<br />

1963 wird die Eintracht Grün-<br />

dungsmitglied der neuen Fuß-<br />

ball-Bundesliga. Außerdem<br />

entsandte man 1966 zwei<br />

Spieler, Jürgen Grabowski<br />

und Friedel Lutz, zur WM<br />

nach England.<br />

8 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


Leider konnten die beiden den heran-<br />

nahenden Wembley-Skandal n<strong>ich</strong>t ver-<br />

hindern. Entschädigung gab es 1974.<br />

Im WM-Finale gewann man gegen<br />

��������������������������������������<br />

- gewann man schließl<strong>ich</strong> mit 1:0. Eine<br />

nale statt. Und zwar gegen Polen. Na,<br />

klingelt es schon? R<strong>ich</strong>tig. Es handelt<br />

s<strong>ich</strong> um die legendäre Regenschlacht<br />

von Frankfurt. Bernd Hölzenbein und<br />

Jürgen Grabowski mussten dabei<br />

gehörig zittern. Und zwar n<strong>ich</strong>t nur,<br />

weil es um den Finaleinzug ging, son-<br />

dern weil das Match spr<strong>ich</strong>wörtl<strong>ich</strong> ins<br />

Wasser zu fallen drohte. Das schlam-<br />

migste und pfützigste Spiel aller Zeiten<br />

echte Rarität tut Kund von diesem spe-<br />

ziellen Tag. Im Museum steht sie wie<br />

ein gewaltiges Monument: Die Walze,<br />

mit welcher der Platz vom Wasser be-<br />

freit wurde.<br />

1974 war auch für die Eintracht ein tol-<br />

les Jahr. Genauso wie im kommenden<br />

Jahr gewann man den DFB-Pokal.<br />

Während man dieses Kunststück auch<br />

1981 und 1988 wiederholen konnte,<br />

erntete man 1980 erstmals europäi-<br />

sche Lorbeeren. Der UEFA-Pokal, die<br />

heutige Europa-League, konnte durch<br />

einen Finalsieg gegen Borussia<br />

Mönchengladbach an den Main geholt<br />

werden. All diese Pokale können als<br />

Nachbildung im Museum begutachtet<br />

werden. Echte Hingucker.<br />

Eine Wundertüte,<br />

die man einfach gern<br />

haben muss:<br />

Die Eintracht der<br />

letzten Jahre<br />

Kommen wir zu den weniger ruhmrei-<br />

chen, dafür aber mindestens genauso<br />

spannenden 90ern und 00er Jahren.<br />

Schließl<strong>ich</strong> soll es auch Fans geben,<br />

die der Eintracht erst ab dann gefolgt<br />

sind. Viele, so ist zu vermuten, zu der<br />

Zeit, da Antony Yeboah zweimal<br />

10 <strong>sechs3</strong> Winter 2012


Torschützenkönig wurde und Jay-Jay-<br />

Okocha den Fußballsport neu erfand. Das<br />

Kultobjekt schlechthin damals: ein schicker<br />

Gartenstuhl, der erheiternderweise sowohl<br />

das Waldstadion als auch fremde Arenen<br />

stets beehrte. Herr Ehrmantraut mochte es<br />

eben gemütl<strong>ich</strong>. Ein ungenierter und echter<br />

Mann. Das ist der Horst. Ein Highlight: Das<br />

5:1 gegen Kaiserslautern, das einem Wunder gle<strong>ich</strong>te und<br />

den N<strong>ich</strong>tabstieg 1999 besiegelte.<br />

Ein besonderes Schmankerl bilden Sammelbildchen frü-<br />

herer Eintracht-Nationalspieler, die in großer Menge aus-<br />

gelegt sind. Witzige Exemplare. Wer will verkennen, dass<br />

es früher der Vokuhila war, der so manchem Spieler gut<br />

zu Ges<strong>ich</strong>t stand? Wer kann s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t an die Locken des<br />

jungen Andi Möller erinnern oder die Italo-Mähne von<br />

Maurizio "Mauri" Gaudino? Auch Andi Köpke, der heutige<br />

Torwarttrainer der Nationalmannschaft, grinst zufrieden<br />

hinter dem gläsernen Vorhang hervor. Vielle<strong>ich</strong>t ist es<br />

einfach ein Grund zur Freude, noch n<strong>ich</strong>t "abgezogen"<br />

worden zu sein.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Shortfacts zum Museum<br />

Die Frankfurter Eintracht ist ein starkes<br />

Stück Gesch<strong>ich</strong>te. Genau aus diesem<br />

Grund gibt es das Museum, welches<br />

2007 eröffnet wurde und <strong>auf</strong> 400 qm von<br />

historischen Momenten kundet. Es ist<br />

eines von fünf Fußballclub-Museen, die<br />

es in Deutschland gibt. Neben der Ein-<br />

tracht wandeln auch Bremen, Bayern,<br />

Hamburg, Schalke und Dortmund <strong>auf</strong><br />

historischen Pfaden. Ob Titelgewinne<br />

oder bittere Niederlagen - hier wird je-<br />

des w<strong>ich</strong>tige Ereignis thematisiert. Das<br />

Museum ist ein Teil der Commerzbank-<br />

Arena. Es liegt direkt neben dem Trai-<br />

������������� ���� ������ ���� ��<br />

20 Meter links vom Fanshop le<strong>ich</strong>t ent-<br />

deckt werden. Das Museum hat<br />

von Dienstag bis Sonntag von<br />

10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.<br />

An Heimspieltagen öffnet das<br />

Museum mit dem Stadion. Das<br />

Museum ist zu erre<strong>ich</strong>en über<br />

die S-Bahnlinien 8, 9 und 21<br />

(Haltestelle Stadion). Der Ein-<br />

tritt beträgt 5,00 Euro, ermäßigt<br />

3,50 Euro.<br />

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gelmäßig interessante Führun-<br />

gen unter dem Titel "Eine Nacht<br />

im Museum/Stadion" statt. Pro<br />

Person kostet diese Führung<br />

15,00 Euro (erm. 12,00 Euro).<br />

11


E i n<br />

gemein-<br />

sames Glas<br />

Sekt inklusive. Zusätzl<strong>ich</strong> wird jeden Sonntag um<br />

10:30 Uhr die Führung "90 Minuten Eintracht" geboten<br />

- ein Gang durch das Museum und Stadion mit Einblicken,<br />

die sonst keiner erhält. Dieser kostet 9,00 Euro (erm. 7.00 Euro).<br />

Zusätzl<strong>ich</strong> zu diesen Aktionen sind nach vorheriger Terminabspra-<br />

che jederzeit außerordentl<strong>ich</strong>e Führungen mögl<strong>ich</strong>. Zudem ist das Muse-<br />

��� �������� ���� �������������� ������������ ���� ���������������������<br />

Unter www.eintracht-frankfurt-museum.de können Sie s<strong>ich</strong> von der Band-<br />

breite der Spezial-Angebote überzeugen.<br />

Übrigens: Wer s<strong>ich</strong> mit dem Mythos Ein-<br />

������� ���������� ��������� ����� ���� ���� ����<br />

Mögl<strong>ich</strong>keit im Fanshop, der s<strong>ich</strong> neben dem<br />

���������������������������������������<br />

-<br />

werben. Was es dort gibt? Nun, zu viel, um<br />

alles <strong>auf</strong>zuzählen. Vom legeren Polo-Shirt<br />

über den Schnuller für Babies bis hin zum<br />

Apfelweinglas – die Bandbreite ist nahezu<br />

��������������� ���� ����� �������������� ���<br />

allen Anlässen. Treten Sie einfach ein und<br />

werfen Sie einen Blick <strong>auf</strong> die angebotenen<br />

Produkte. AG<br />

Kontakt<br />

Eintracht Frankfurt Museum<br />

Commerzbank-Arena<br />

Haupttribüne<br />

Mörfelder Landstr. 362<br />

60528 Frankfurt<br />

Tel: 069-95503275<br />

Fax: 069-95503279<br />

www.eintracht-frankfurt-museum.de<br />

Eintracht Frankfurt Fan Shop<br />

Mo.-Fr.: 10:00 – 18:00 Uhr<br />

Sa.: 10:00 - 16:00 Uhr<br />

www.eintracht.de<br />

12<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

Matthias Thoma<br />

Geschäftsführer Eintracht Frankfurt Museum


on allem ein bisschen<br />

mehr. Mehr Modernität,<br />

mehr Dynamik, mehr<br />

Design. Das ist es, was<br />

man denkt und fühlt, wenn man in<br />

dieses Auto steigt. In selbigem sitzt<br />

man n<strong>ich</strong>t einfach - es ist ein atmo-<br />

sphärischer Genuss, der s<strong>ich</strong> einstellt,<br />

betritt man die neue A-Klasse von<br />

Mercedes-Benz. Da pocht das Herz, da<br />

entstehen Bilder der u<strong>nein</strong>geschränk-<br />

ten Freiheit im Kopf, da denkt man<br />

einfach nur noch vorwärts. Schlüssel<br />

rein. Start. Schnell, euphorisch, s<strong>ich</strong>er<br />

erobert man Meter für Meter. Auf der<br />

Straße ein neues Level erre<strong>ich</strong>end.<br />

Man merkt, dass s<strong>ich</strong> Mercedes-Benz<br />

einer neuen Idee gewidmet hat. Mehr<br />

noch einer Mission. Das Ziel war es,<br />

den modern denkenden Menschen mit<br />

einer Entwicklung zu überraschen, die<br />

es so noch nie gab. Einem Fahrzeug,<br />

das Grenzen verschiebt und Aufsehen<br />

erregt. Mission completed!<br />

Mercedes-Benz ist bekannt für höchste<br />

Qualität. So werden im High-Class-<br />

Segment stets neue Produkte <strong>auf</strong> den<br />

Markt gebracht, welche die Marke be-<br />

stätigen und den Mythos rund um den<br />

edlen Stern weiterleben lassen. Fakt ist<br />

aber auch, dass die immense Nachfra-<br />

ge einer neuen Generation von smar-<br />

ten Lebensbejahern im Unternehmen<br />

zu einem Weiterdenken geführt hat.<br />

Die Nachfrage r<strong>ich</strong>tet s<strong>ich</strong> nach einem<br />

Auto, das zwar sportl<strong>ich</strong> und selbstbe-<br />

wusst <strong>auf</strong>trumpft, aber dabei unbe-<br />

������ ���� ������������ ���������������<br />

und sportl<strong>ich</strong> daherkommt, das den<br />

tragen soll. Ein Auto, das <strong>auf</strong> sportli-<br />

chem Weg Horizonte erweitert und ein<br />

neues Lebensgefühl beschert. "S<strong>ich</strong><br />

mit den r<strong>ich</strong>tigen Gegnern messen",<br />

hieß es immer wieder aus den<br />

Führungsetagen von Mercedes-Benz.<br />

Auf wen diese Aussage abzielt, ist glas-<br />

klar. Das segmenttypische Gespann,<br />

bestehend aus dem BMW 1er und dem<br />

Audi A3, sollte ein Trio werden. Ein Trio,<br />

das eines würdigen Leaders bedarf.<br />

A steht für Anfang<br />

– ein Anfang, der vorhandene<br />

Kompetenzen gnadenlos<br />

bündelt<br />

Mercedes-Benz hat mit der neuen A-<br />

Klasse ein Auto kreiert, das höchsten<br />

Design-Ansprüchen genügt, das edel<br />

Wind schneidet und wie ein heldenhaf-<br />

ter Blitz traumhaft s<strong>ich</strong>er über die Stra-<br />

ße gleitet. Ganz klar. Die besten Desig-<br />

ner und Ingenieure der Welt haben ein<br />

Höchstmaß an Leidenschaft und Zeit<br />

Die neue Mercedes-Benz A-Klasse<br />

EINE OFFENBARUNG<br />

UNSERER ZEIT<br />

14 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


in dieses Automobil gesteckt. Sie<br />

haben Maß genommen, dokumentiert,<br />

verfeinert, getestet, veredelt. Es ent-<br />

stand ein Auto, das seine Schnauze<br />

selbsts<strong>ich</strong>er bis provokant in den Wind<br />

hält und weiß, dass es den Takt ange-<br />

ben wird. Ein Vehikel, das die klassi-<br />

sche Two-Box Design-Variante neu in-<br />

terpretiert und geradlinige Formen<br />

sprechen lässt. Massive Rückl<strong>ich</strong>ter,<br />

Halogen-Technik und eine Auto-Archi-<br />

tektur, die ihrer Zeit voraus ist, machen<br />

die A-Klasse zu einem fortschrittl<strong>ich</strong>en<br />

Traum. Zu einem Traum, der schnelle<br />

Touren und unvergle<strong>ich</strong>l<strong>ich</strong>e Fahrmo-<br />

mente garantiert. Besonders in polar-<br />

silber best<strong>ich</strong>t das neue Modell, das<br />

beim AUTO BILD Design Award 2012<br />

den ersten Platz belegte. In dieser Far-<br />

be ist das Auto eine unübl<strong>ich</strong> sensatio-<br />

nelle Erscheinung <strong>auf</strong> der Straße, ein<br />

Ereignis, das n<strong>ich</strong>tsahnende Passanten<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

���� ��������������� ���� Seitenhalt �������� inklusive. Durch die hohe<br />

Mund zurücklässt. Gestatten Sie diese<br />

subjektive Meinung des Autors und<br />

Testfahrers, der dar<strong>auf</strong> hinweisen<br />

möchte, dass unter anderem auch die<br />

Lackfarben Universumblau, Canyon-<br />

beige, Zirrusweiß und Nachtschwarz<br />

zur Auswahl stehen.<br />

B wie Beratung<br />

bei der Vielfalt der<br />

Ausstattungsmögl<strong>ich</strong>keiten<br />

Zurück zur Sachl<strong>ich</strong>keit. Der Einstieg<br />

in die neue A-Klasse fällt zwar schwe-<br />

rer als bei klassischen Stern-Model-<br />

len, ist aber n<strong>ich</strong>t übertrieben sperrig.<br />

Im Wagen sitzt man recht sportl<strong>ich</strong>.<br />

Und zwar <strong>auf</strong> Integralsitzen, die Fes-<br />

tigkeit verkörpern, s<strong>ich</strong> aber trotz-<br />

dem angenehm anfühlen - guter<br />

Gürtellinie erlebt man das eigene Fah-<br />

ren sehr bewusst und intensiv. Perfekt<br />

integriert in das Automobil, lässt s<strong>ich</strong><br />

so spielend an den Schaltkreisen der<br />

Glückseligkeit hantieren.<br />

Eine runde Sache kann man <strong>auf</strong> der<br />

�������������� ����������� �����<br />

s<strong>ich</strong> ein Drehknopf, der sämtl<strong>ich</strong>e En-<br />

tertainment- und Hilfs-Optionen steu-<br />

ert und das Auto bei Bedarf mächtig<br />

����������������������������<br />

ungewohnt, wird der kurze Griff nach<br />

hinten schnell zur Routine. Alles in al-<br />

lem beeindruckt der Innenraum mit<br />

hochwertigen Materialien und einer<br />

übers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>en Anbringung der Bedien-<br />

elemente. Trotzdem bedarf es einiger<br />

Geduld und Liebe, hier durchzublicken.<br />

Schließl<strong>ich</strong> ist bereits die Serienaus-<br />

stattung der A-Klasse gespickt mit<br />

15


Extras wie Klimaanlage, elektrische<br />

Fensterheber, Zentralverriegelung,<br />

Müdigkeitswarner, Multifunktions-<br />

lenkrad, dreizeiligem Display, Fest-<br />

stellbremse, CD-Radio samt USB-An-<br />

schluss und einem radarbasierten<br />

Kollisionswarner. Letztgenannter ist<br />

ein echter Support für den Driver, un-<br />

terstützt diesen sowohl optisch als<br />

auch akustisch. Ein weiterer S<strong>ich</strong>er-<br />

heitsfaktor: bis zu neun Airbags, die<br />

ihre Passagiere schützen, darunter ein<br />

Kneebag für den Fahrer, im Sitz unter-<br />

gebrachte Thorax-Pelvisbags und Win-<br />

dowbags. Hat man den Dreh raus,<br />

macht es einfach nur Spaß, die vorhan-<br />

denen Mögl<strong>ich</strong>keiten des Automobils<br />

auszuschöpfen. Befassen Sie s<strong>ich</strong> mit<br />

Ihrer neuen A-Klasse, dann werden<br />

Sie von ihr verwöhnt.<br />

Von 0 <strong>auf</strong> 100 km/h<br />

in sagenhaften 6,6<br />

Sekunden<br />

Kommen wir zu den harten Fakten<br />

des stolzen Stuttgarters, der zu einer<br />

Geschwindigkeit von bis zu 240 km/h<br />

16<br />

Das Bedienkonzept mit dem COMAND Controller vor<br />

der Arm<strong>auf</strong>lage und dem Drehregler an der Headunit<br />

ist aus anderen Mercedes-Baureihen bekannt.<br />

Einzelne Funktionen werden mit Hilfe des Lenkrads<br />

betätigt. Die Farbbildschirme sind freistehend oben<br />

<strong>auf</strong> der Instrumententafel über den mittleren<br />

Lüftungsdüsen angeordnet. Die Antennen sind<br />

uns<strong>ich</strong>tbar ins Fahrzeug integriert.<br />

n<strong>ich</strong>t <strong>nein</strong> sagt und ab 23.979 Euro zu<br />

haben ist. Mit Motoren von 80 kW (109<br />

PS) bis 155 kW (211 PS), Emissions-<br />

werten ab 98 g CO²/km und dem klas-<br />

senbesten CW-Wert von 0,27 vereint<br />

das schnittige Gefährt Dynamik und<br />

Verantwortung. Der Kofferraum bietet<br />

341 bis 1157 Liter Volumen, ist somit<br />

n<strong>ich</strong>t gerade klein geraten.<br />

So einen nachhaltigen Benz gab es<br />

noch nie! Dafür sorgt auch die ECO<br />

Start-Stopp Funktion, die im Sinne der<br />

Natur mitdenkt und der sparsame Ver-<br />

brauch ab 3,3 Liter <strong>auf</strong> 100 Kilometern.<br />

����� ���������� ������ ���� ������������<br />

10-Spe<strong>ich</strong>endesign, ein Kühlergrill mit<br />

Es handelt s<strong>ich</strong> dabei um eine Zu-<br />

kunftstechnologie, mit der Mercedes-<br />

Benz schon seit Jahren erfolgre<strong>ich</strong><br />

arbeitet. Sie ist der Maßstab, mit der die<br />

Natur geschont werden soll und um-<br />

�����������������������������������<br />

-<br />

ente Mobilität und Prozessoptimierun-<br />

gen s<strong>ich</strong>erstellen. Einige Blue<br />

����������������������������������<br />

�������������������������������������<br />

Generator, reduzierter Rollwiderstand<br />

bei Reifen und Rädern sowie energie-<br />

sparend geregelte Nebenaggregate.<br />

Urban, Style<br />

und AMG Sport<br />

– drei Linien, die s<strong>ich</strong><br />

zeigen lassen können<br />

Style: In der Style-Linie wird Wert<br />

<strong>auf</strong> die Optik gelegt. Wie eine Eins und<br />

mit klarem, beeindruckendem Design<br />

steht diese A-Klasse <strong>auf</strong> fahrbarem<br />

Untergrund. Le<strong>ich</strong>tmetallräder im<br />

zwei Lamellen in Wagenfarbe und<br />

Chromapplikationen bezeugen dies<br />

eindrucksvoll.


Urban: Die Urban-Version best<strong>ich</strong>t<br />

durch Understatement. Sie deutet<br />

spielerisch an, dass sie weltgewandt<br />

ist und kann folgende Parameter vor-<br />

weisen: Le<strong>ich</strong>tmetallräder im 5-Dop-<br />

pelspe<strong>ich</strong>er Design, ein Kühlergrill<br />

������������������������������������<br />

Endrohrblenden in Chromoptik. Im<br />

Interieur: Sportsitze in schwarz oder<br />

kristallgrau, Zierelemente in Karoop-<br />

tik und Kontrastziernähte.<br />

AMG Sport: Sie ist die sportl<strong>ich</strong>e<br />

Vollendung der A-Klasse und für Men-<br />

schen gedacht, die es schnell lieben.<br />

Das AMG-Styling besteht aus Front-<br />

und Heckschürze sowie Seitenschwel-<br />

lerverkleidungen. Außerdem aus ei-<br />

nem silbernen Kühlergrill mit zwei<br />

Lamellen und Chromeinlegern. Für<br />

optimales Handling sorgen ein Sport-<br />

fahrwerk mit Tieferlegung und Direkt-<br />

lenkung. Dieses Auto muss man<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

sehen, eine Beschreibung wird dem<br />

Potential dieses Gefährts n<strong>ich</strong>t<br />

gerecht.<br />

Aufbauend <strong>auf</strong> diesen Versionen, ist<br />

das Night-Paket zu erhalten. Eine Me-<br />

lange an Erweiterungen, die das Auto<br />

<strong>auf</strong>grund seiner nachtschwarzen Lan-<br />

cierung noch kapitaler und charakter-<br />

stärker wirken lässt. Weitere Ausstat-<br />

tungspakete: das Exklusivpaket,<br />

welches dem anspruchsvollen Kunden<br />

entgegenkommt sowie das AMG<br />

Exklusivpaket, das der AMG Sport-<br />

Version noch mehr Kraft, Action und<br />

Würde verleiht. Einzelne Ausstat-<br />

tungskomponenten, die erwähnens-<br />

wert sind: das Panorama-Schiebedach<br />

für freimütige Sommerstunden, Bi-Xe-<br />

non-Scheinwerfer für den versierten<br />

L<strong>ich</strong>t-Manager in Ihnen, die Rückfahr-<br />

kamera für s<strong>ich</strong>eres Einparken sowie<br />

ein Tempomat mit Speed-Limiter.<br />

Das Multimedia-System COMAND<br />

Online bietet Internetzugang,<br />

schnelle Festplatten-Navigation<br />

sowie das komfortable Sprachbediensystem<br />

LINGUATRONIC für<br />

Audio, Telefon und Navigation.<br />

Auf dem großen Farbbildschirm<br />

(17,8 cm) lassen s<strong>ich</strong> Fotos anzeigen<br />

und manuell ähnl<strong>ich</strong> einer<br />

Diashow umblättern.<br />

Individuell<br />

und dynamisch<br />

– das ist die neue A-Klasse<br />

Genug der Infos. Das vorgestellte Auto<br />

eignet s<strong>ich</strong> für Menschen, die es indi-<br />

viduell mögen und keine Kompromisse<br />

eingehen. Für Leute, die technische<br />

und extravagante Mögl<strong>ich</strong>keiten aus-<br />

schöpfen wollen, gerne schnell unter-<br />

wegs sind, dabei aber den Mercedes-<br />

Faktor n<strong>ich</strong>t missen möchten. Wer<br />

s<strong>ich</strong> für die A-Klasse entscheidet, der<br />

vertraut einer konkaven Offenbarung<br />

mit konvexen Schwüngen, die das<br />

Herz höher schlagen lässt und prob-<br />

lemlos als Lebens-Statement reüssiert.<br />

Er trifft eine Entscheidung, die größer<br />

kaum sein könnte und das Leben<br />

bere<strong>ich</strong>ert. Garantiert. AG<br />

© FOTOS: DAIMLER AG<br />

17


18<br />

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����������<br />

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������������������������������������������������������<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


ouldern, eine Spielart des Kletterns, steht seit<br />

einigen Jahren immer mehr im Fokus. N<strong>ich</strong>t<br />

nur bei Kletterern. Es wird auch immer mehr<br />

von Fitnesssportlern ohne Klettervorkenntnisse<br />

betrieben. Dank einer zunehmenden D<strong>ich</strong>te an Boulderhal-<br />

len, die das gefahrlose Klettern in geringer Höhe über<br />

We<strong>ich</strong>bodenmatten für jedermann ermögl<strong>ich</strong>en, kann man<br />

das Bouldern derzeit wohl als trendig beze<strong>ich</strong>nen, als Ext-<br />

remsport-Hype für die breite Masse.<br />

Obwohl seit Jahren im Aufwärtstrend begriffen, war unse-<br />

re Region bis jetzt mit Boulderhallen unterversorgt. So ist<br />

es n<strong>ich</strong>t zu verdenken, dass die Begeisterung und die Vor-<br />

freude <strong>auf</strong> eine Boulderwelt im Ballungsgebiet Frankfurt<br />

recht überschwängl<strong>ich</strong> ist. Bouldern ist ein Sport, den ten-<br />

denziell jeder betreiben kann. Ohne die notwendigen Si-<br />

cherheitsaspekte, die es beim Seilklettern zu beachten gibt,<br />

ohne den Zwang in einer Zweierseilschaft seinem Hobby<br />

nachgehen zu müssen, ist das Bouldern die sehr viel s<strong>ich</strong>e-<br />

rere, einfachere und kommunikativere Variante des Klet-<br />

tern. An den bis zu 4 Meter hohen Kletterwänden werden<br />

Probleme in verschiedenen Schwierigkeiten angebracht,<br />

die für jeden eine passende Herausforderung bereitstellen.<br />

���� ���������� ��������� ���� ���� ���� ������ Für die ���� jüngsten ������ Boulderer ���� bietet die Boulderwelt Frankfurt<br />

Probleme die eigenen Fähigkeiten überschreiten, endet der<br />

glücklose Versuch <strong>auf</strong> der We<strong>ich</strong>bodenmatte, die bei jedem<br />

Sturz bzw. Absprung Sorge trägt, dass keine Verletzungen<br />

daraus resultieren.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

������������������������������<br />

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Für den erfolgre<strong>ich</strong>en Einstieg ins Bouldern werden in der<br />

Boulderwelt Kurse für Anfänger und Kinder angeboten, die<br />

dem Novizen helfen, die steile Lernkurve schnell und mit<br />

Spaß zu erklimmen. Bereits bei den ersten Versuchen sind<br />

damit Erfolge s<strong>ich</strong>er und der Spaß, zumal in einer Gruppe,<br />

kommt nie zu kurz.<br />

einen großen Kinderbere<strong>ich</strong>, der einer Märchenburg und<br />

einem Dschungel nachempfunden ist. Und wer mag kann<br />

dort auch seinen Kindergeburtstag feiern, ein s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> un-<br />

vergessl<strong>ich</strong>es Erlebnis. Neben dem Kinderbere<strong>ich</strong> sind ein<br />

19


Parcourbere<strong>ich</strong> und eine der größ-<br />

ten, permanenten Wettkampfwände ins-<br />

talliert. Im Parcour- bere<strong>ich</strong> sind die Probleme von<br />

einfach bis schwer nach einem Farbsystem sortiert, so dass<br />

������ ������� ���������������������� ���� ������� ������� ���<br />

der großen Wettkampfwand sind die schwereren Probleme<br />

gut <strong>auf</strong>gehoben, die fortgeschrittene Kenntnisse erfordern,<br />

um sie zu bewältigen. Durch Neuschrauben der Probleme<br />

kommt auch für regelmäßige Besucher keine Langeweile<br />

<strong>auf</strong>. Für weitere Erfolge, vor allem in höheren Schwierig-<br />

keits<strong>grade</strong>n, gibt es einen Trainingsbere<strong>ich</strong> in dem die<br />

Kraftkomponente des Sports gefördert werden kann. Wer<br />

unter Anleitung zu Höherem streben möchte, für den sind<br />

die Training- und Technikkurse das Passende, selbst Perso-<br />

nal-Training, also Einzelstunden mit persönl<strong>ich</strong>em Trainer,<br />

sind buchbar.<br />

Neben allem Spaß und aller sportl<strong>ich</strong>en Betätigung soll der<br />

gemütl<strong>ich</strong>e Teil n<strong>ich</strong>t zu kurz kommen, deshalb gibt es ein<br />

großes Angebot für das leibl<strong>ich</strong>e Wohl und einen großen<br />

Loungebere<strong>ich</strong>, in dem man nach getanem Werk exzellent<br />

relaxen kann.<br />

Um wirkl<strong>ich</strong> allen Bedürfnissen Sorge zu tragen, gibt es in<br />

der Boulderwelt zudem einen kleinen Boulder-Shop, der<br />

alles im Angebot hat, was der ambitionierte Boulderer<br />

braucht. Von Kletterschuhen, über Bekleidung hin zu Essen-<br />

tiellem wie Magnesia. CS<br />

Weitere Infos gibt es unter<br />

www.boulderwelt-frankfurt.de.<br />

20<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


Lebensgefühl Tango<br />

22 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


" Bei Tango<br />

darf der Mann Mann,<br />

die Frau Frau sein,<br />

ohne dass es in einem<br />

klassischen Rollenverständnis<br />

endet.“<br />

Tango ist ... ein Tanz,<br />

der Sehnsucht weckt<br />

und eine verlorene Ero-<br />

tik zurückbringt.“ Das<br />

Zitat <strong>auf</strong> der Internetseite der Frank-<br />

furter Academia de Tango klingt ver-<br />

heißungsvoll. Besonders in einem<br />

Land, in dem die Uhren eher rational<br />

ticken, insbesondere in einer Stadt, in<br />

der tagsüber nüchterne Geschäftsmä-<br />

ßigkeit, n<strong>ich</strong>t ungezügelte Instinkte<br />

zählen. Doch nachts, an bestimmten<br />

Tagen des Monats, wird Frankfurt von<br />

einem anderen Lebensgefühl be-<br />

�������������������� - ständigung ohne Worte, aber voller<br />

menden Lebenslust,<br />

die im Zweiviertel<br />

oder Vierachteltakt<br />

schlägt: Dem argenti-<br />

nischen Tango. Aber<br />

was ist Tango eigent-<br />

l<strong>ich</strong>? Der tanzbare<br />

Ausdruck eines Le-<br />

bensgefühls? Ein ro-<br />

mantischer Mythos<br />

aus Leidenschaft und<br />

Sinnl<strong>ich</strong>keit gepaart<br />

mit einem Schuss Melancholie? Oder<br />

ein Klischee der menschl<strong>ich</strong>en Sehn-<br />

süchte, ein le<strong>ich</strong>t konsumierbares<br />

Kulturprodukt?<br />

Rund 50 Augenpaare sind <strong>auf</strong> die bei-<br />

�����������������������������������<br />

- dem Parkett. Die Gäste der Tango-<br />

tet. Ihr Oberkörper umtanzt den<br />

seinen, Beine in schwarzen Netz-<br />

strümpfen und glänzenden hochha-<br />

ckigen Schuhen schlingen s<strong>ich</strong> um<br />

seine Hüfte. Hypnotisiert folgen die<br />

Frankfurt tickt im ���<br />

Augenpaare den elegant ausgeführten<br />

Bewegungen, den immer neuen Umar-<br />

mungen der Tänzer. Er blickt sie aus<br />

dunklen Augen herausfordernd an,<br />

führt sie anmutig und eng an seinem<br />

Körper vorbei. Ihr Blick begegnet tief<br />

dem seinen, ehe sie s<strong>ich</strong> langsam in<br />

seinen Armen zurückbiegen lässt. Der<br />

Zuschauer wird zum Voyeur, spürt,<br />

dass s<strong>ich</strong> hier etwas ganz Fundamen-<br />

tales vollzieht, ein archaisches Ritual,<br />

bei dem elementare Kräfte miteinan-<br />

der konkurrieren und harmonieren.<br />

Tango als Kommunikation, eine Ver-<br />

Achtung und Respekt. Als die Musik<br />

aussetzt, br<strong>ich</strong>t Applaus aus. Lucas<br />

und Cintia, er mit Nadelstreifen-Anzug<br />

und Hut, sie mit einem tief im Rücken<br />

ausgeschnittenen Kleid, verbeugen s<strong>ich</strong><br />

lächelnd. Cintia und Lucas stammen<br />

���� ������������� ���� ����� ����<br />

Tanzlehrer an der Frankfurter Acade-<br />

mia de Tango. Eben haben sie den tradi-<br />

tionellen Tango de Salón getanzt, der<br />

s<strong>ich</strong> vom Bühnentango dadurch ab-<br />

grenzt, dass er eigentl<strong>ich</strong> im Salon, der<br />

Milonga, getanzt wird und weniger aus-<br />

ufernde Bewegungen einsetzt, um an-<br />

dere Tanzende n<strong>ich</strong>t zu stören.<br />

An diesem Abend, sind Cintia und<br />

Lucás die einzigen Tanzenden <strong>auf</strong><br />

Dinnershow machen s<strong>ich</strong> über das<br />

Buffet her. An jedem ersten Freitag im<br />

Monat vereinen s<strong>ich</strong> in der Sonneman-<br />

straße sinnl<strong>ich</strong>e Gaumenfreuden und<br />

visuelle Reize zu einem Fest für die<br />

23


Sinne: Zu den Leckerbissen argentini-<br />

scher Tangokunst bekommen die Be-<br />

sucher der Tango und Tapas Bar im<br />

Frankfurter Ostend Spezialitäten der<br />

argentinischen Kulinarik serviert:<br />

Choripán, die hausgemachte argenti-<br />

nische Paprikawurst, Empanadas de<br />

Carne o Verduras, mit Fleisch oder<br />

Gemüse gefüllte Teigtaschen, in Ros-<br />

marin eingelegte Oliven mit Aioli, dem<br />

leckeren Knoblauchdipp mit Weiß-<br />

brot. Dazu deftige Eintöpfe mit Hühn-<br />

chen und Mais – die Küche Argentini-<br />

ens ist wie auch der Tango durch<br />

������������ ��������� ����- ���� Und ��� wer denkt n<strong>ich</strong>t an Tango, wenn<br />

chos, den Rindertreibern und der Ar-<br />

beiterklasse geprägt - abgemildert<br />

durch le<strong>ich</strong>te Salate der Saison und<br />

begleitet von einer Flasche Wein, wie<br />

den Torrontés. Die aromatische weiße<br />

Rebsorte ist „típico argentino“ und ihr<br />

roter Pendant, der Malbec, gilt als der<br />

Sinnbildl<strong>ich</strong>ste aller argentinischen<br />

Rotweine, dessen opulenter Charme<br />

und Charakter vorzügl<strong>ich</strong> zum Haupt-<br />

gang, den gegrillten argentinischen<br />

Steaks, den Churrasquitos mit Chimi-<br />

churri-Soße passt.<br />

Gut Essen und Trinken im Takt des<br />

Tango – das ist die wohl „leckerste<br />

Ver<strong>bin</strong>dung“ in<br />

Frankfurt, be-<br />

hauptet Fabiana<br />

Jarma. Für die ge-<br />

bürtigeArgenti- nierin gehören<br />

diese Sinnesfreu-<br />

den einfach zu-<br />

sammen. Vor<br />

zehn Jahren hat<br />

die 44-jährige<br />

Vollbluttänzerin<br />

die Academia de Tango gegründet. Di-<br />

rekt an die Tanzschule, in der neben<br />

Tango auch Salsa und Flamenco un-<br />

terr<strong>ich</strong>tet werden, ist die Tango und<br />

regelmäßig Noche Latinas, Live-Mu-<br />

sik mit Latino-Musikern, Tanzshows<br />

und Jam Ses-sions statt. Aber vor al-<br />

lem: Tango-Kurse für jedes Niveau,<br />

Anfängerkurse genauso wie Tango<br />

Electrónico, Tango Nuevo und Tango<br />

Aerobic bis hin zu komplizierten Figu-<br />

ren für Fortgeschrittene. Als authenti-<br />

schen Höhepunkt bietet die Tanzschu-<br />

le Tango-Reisen nach Buenos Aires,<br />

tagsüber Tango-Unterr<strong>ich</strong>t, nachts<br />

Milongas, die legendären Tango-Tanz-<br />

abende der argentinischen Metropole.<br />

man von Argentinien spr<strong>ich</strong>t? Die Me-<br />

lange aus D<strong>ich</strong>tung, Gesang und Tanz<br />

wurde sowohl von Musik aus dem<br />

Land selbst als auch von spanischer,<br />

italienischer und kubanischer Musik<br />

������������������������������������<br />

erbe der Menschheit.<br />

�������������������������������������<br />

den ersten Blick“, beschreibt die Di-<br />

"Eine Frau darf<br />

bewusst ihre Weibl<strong>ich</strong>keit<br />

leben, ohne s<strong>ich</strong> dabei<br />

schwach zu fühlen.“<br />

Ende des 19. Jahrhunderts als Tanz<br />

der Armen in Buenos Aires. Gesell-<br />

schaftsfähig wurde der Tango in Ar-<br />

gentinien erst, als er in Paris die Salons<br />

erobert hatte. Zu seinem Durchbruch<br />

verhalf ihm insbesondere der 1890 in<br />

Toulouse geborene Carlos Gardel, der<br />

„König des Tangos". Eine zweite Re-<br />

naissance erlebte der Tango als „Avant-<br />

garde-Tango“ Mitte des 20. Jahrhun-<br />

derts, als die<br />

A r g e n t i n i e r<br />

den Tango als<br />

eigenständiges<br />

Kulturprodukt<br />

wiederent-<br />

deckten. Astor<br />

Piazzolla war<br />

es, der den<br />

„Tango Argen-<br />

tino“ zum Tan-<br />

go Nuevo wei-<br />

ter entwickelte und für andere<br />

Stilr<strong>ich</strong>tungen und populärmusikali-<br />

sche Variationen öffnete. Seit 2009 ge-<br />

hört der Tango zum UNESCO-Kultur-<br />

Die Tango-Dinnershow in Frankfurt<br />

ist an diesem Abend ausgebucht. Am<br />

mit roten Rosen und Kerzen gedeck-<br />

ten Tisch kommt man zwischen Gän-<br />

gen zum Buffet und Showeinlagen<br />

le<strong>ich</strong>t ins Gespräch. Es sind vor allem<br />

echte Tango-Fans, die hierherkom-<br />

men, aber auch Interessierte, Pärchen<br />

und Gruppen jeden Alters, die den<br />

Tango einfach als Show genießen und<br />

dabei authentisch argentinisch essen<br />

wollen. Susanne Papp gehört zu jenen<br />

Gästen, die die Passion des Tangos<br />

n<strong>ich</strong>t mehr loslässt. Mit dem Argenti-<br />

nischen Tango kam die 46-Jährige<br />

erstmalig vor fünf Jahren in Kontakt.<br />

Sie war mit einer Freundin zum Essen<br />

aus, damals in Passau, als es zum<br />

Nachtisch zum Tango-Tanzen gehen<br />

sollte. Sie war dabei. „Es war Liebe <strong>auf</strong><br />

plom-Ökotrophologin, die heute bei<br />

Frankfurt lebt. Ein Mann hat die da-<br />

mals unerfahrene Tänzerin <strong>auf</strong>gefor-<br />

dert, und „obwohl <strong>ich</strong> keine Ahnung<br />

von den Schritten hatte, passierte et-<br />

was mit mir. Es war wie Magie. Ich<br />

wusste, das muss <strong>ich</strong> tun. Und dann<br />

habe <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> voll und ganz dar<strong>auf</strong><br />

eingelassen.“ Seit fünf Jahren nimmt<br />

Susanne Einzelunterr<strong>ich</strong>t an der Aca-<br />

demia de Tango, war auch schon bei<br />

der Tango-Reise in Buenos-Aires da-<br />

bei. „Tango ist eine Analogie fürs Le-<br />

ben“, beschreibt die lebensfrohe Frau<br />

den Tanz, der ihr Leben verändert hat.<br />

„Eine Schule fürs Leben, die m<strong>ich</strong><br />

lehrt, loszulassen und m<strong>ich</strong> einer Si-<br />

tuation voll und ganz hinzugeben.<br />

Tango hat mir das Herz geöffnet.“ Da-<br />

bei fühlt sie s<strong>ich</strong> als Frau ganz s<strong>ich</strong>er.<br />

Obwohl Tango der wohl erotischste<br />

aller Paartänze ist, die teils engen<br />

Umarmungen etwas Anziehendes,<br />

manchmal sogar Anzügl<strong>ich</strong>es haben,<br />

sind die Tanzpartner gle<strong>ich</strong>berechtigt.<br />

Der Mann führt seine Partnerin zwar<br />

24 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


immer, unterdrückt sie aber n<strong>ich</strong>t.<br />

„Bei Tango darf der Mann Mann, die<br />

Frau Frau sein, ohne dass es in einem<br />

klassischen Rollenverständnis endet“,<br />

erklärt Susanne. Tango sei deswegen<br />

kein Macho-Tanz, sondern ein Dialog<br />

zwischen einem selbstbewussten<br />

Mann und einer selbstbewussten<br />

Frau. „Das Tolle beim Tango“, fügt Su-<br />

sanne hinzu, „eine Frau darf bewusst<br />

ihre Weibl<strong>ich</strong>keit leben, ohne s<strong>ich</strong> da-<br />

bei schwach zu fühlen.“ Und: Im Ge-<br />

gensatz zu anderen Paartänzen hat sie<br />

als Tango-Schülerin kein Problem, al-<br />

leine zu Tanz-Veranstaltungen loszu-<br />

ziehen. „Beim Tango ist es sowieso<br />

übl<strong>ich</strong>, seinen Tanzpartner ständig zu<br />

wechseln. Da wird man schnell<br />

<strong>auf</strong>gefordert.“<br />

Getanzt wird der Argentinische Tan-<br />

go normalerweise in Tangosalons,<br />

den Milongas, in denen traditionell<br />

drei Arten Tanzmusik gespielt wird:<br />

Tango, Milonga und Vals. Obwohl ein<br />

erfahrener Tänzer diese Musikr<strong>ich</strong>-<br />

tungen unterschiedl<strong>ich</strong> in Bewegung<br />

umsetzen wird, bleibt die grundlegen-<br />

de Technik gle<strong>ich</strong>. Der Argentinische<br />

Tango kennt deswegen keine festen<br />

Schrittfolgen, jeder einzelne Schritt ist<br />

vom Mann geführt und entwickelt<br />

s<strong>ich</strong> aus der Situation heraus. „Tango<br />

hilft mir, im Hier und Jetzt zu leben.<br />

M<strong>ich</strong> <strong>auf</strong> jede Situation voll einzulas-<br />

sen“, schwärmt Susanne. „Und“, fügt<br />

sie augenzwinkernd hinzu: „Tango<br />

tanzen verjüngt.“<br />

Cintia und Lucas tanzen jetzt den Tan-<br />

go Vals, eine argentinische Version<br />

des Walzers, nur schneller, rhyth-<br />

misch und technisch komplizierter.<br />

Beim Bühnentango setzen die erfah-<br />

������ ������� ����� ����� �����������<br />

und Verzierungen ein, die der Tango<br />

zu bieten hat. Einfühlsam, romantisch<br />

und elegant schieben s<strong>ich</strong> Cintia und<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Lucas zu Volcadas und Colgadas über<br />

das Parkett, bewegen ihre Füße zu<br />

Llevadas und Barridas, verhaken ihre<br />

Schenkel zu einem Gancho und bieten<br />

ausdrucksstarke Posen wie die<br />

Tanguera in Schräglage. Bei der Mi-<br />

longa, ein Volkstanz aus dem 19. Jahr-<br />

hundert, der als Vorläufer des Tango<br />

gilt, steigern s<strong>ich</strong> Rhythmus und<br />

Spannung zwischen den Tanzenden.<br />

Kurz vor dem Dessert – Flan con Dul-<br />

ce de Leche – eine sündhafte Vereini-<br />

gung aus Karamellpudding und Milch-<br />

creme – der Höhepunkt argentinischer<br />

Folklore: Der Tanz der Gauchos, den<br />

Nachkommen von Spaniern und Indi-<br />

os, die Viehzucht in der Pampa betrei-<br />

ben, deren harte Erden im Rhythmus<br />

der stampfenden und klatschenden<br />

Tänzer wiederklingen. Das Drama der<br />

Liebenden, funkenschlagendes Tem-<br />

perament und Spanien als stolzes<br />

Mutterland – es ist ein Tanz, der die<br />

unbändige Lebenslust beschwört,<br />

eine Rebellion gegen den Tod. Die <strong>auf</strong>-<br />

peitschende Musik, der betörende<br />

Tanz, das rustikale Essen, der schwe-<br />

re Wein vermischen s<strong>ich</strong> zu einer Or-<br />

gie der Sinne, ziehen den Zuschauer<br />

in seinen Bann und entführen ihn in<br />

die Welt seiner eigenen Sehnsüchte.<br />

All das ist Tango.<br />

SB<br />

Kontakt<br />

Academia de Tango<br />

und Academia Studio<br />

Sonnemannstraße 3 - 5,<br />

60314 Frankfurt am Main<br />

Telefon: (069) 81 1234<br />

Gle<strong>ich</strong>e Adresse:<br />

Tango y Tapas Bar<br />

Telefon: (069) 8787 6034<br />

Internet: www.fabiana.de<br />

25


NEWS<br />

ERLESENES ERLESENES<br />

Die Webseite www.erlesen.tv bietet<br />

eine besondere Art der Unterhaltung<br />

an. Wer schon einmal <strong>auf</strong> einer Lesung<br />

eines geliebten Autors war, der weiß,<br />

wie viel Freude so etwas bringen kann.<br />

Hier werden Ausschnitte verschie-<br />

denster Lesungen zum Anschauen be-<br />

reitgestellt. Kinder- und Jugendbücher,<br />

Romane, Belletristik, Krimis oder Bio-<br />

��������������������������������������<br />

<strong>danke</strong>n der analogen Schnappschuss-<br />

macht <strong>auf</strong> jeden Fall enorme Lust mal<br />

wieder ein Buch in die Hand zu neh-<br />

men. Es ist interessant einmal die Auto-<br />

ren ihr eigenes Buch vorlesen zu sehen<br />

und zu hören. S<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> ist es n<strong>ich</strong>t das<br />

selbe, wie <strong>auf</strong> einer Lesung live dabei<br />

zu sein, und doch gibt es einem ein gu-<br />

tes Gefühl darüber, ob man ein Buch<br />

gerne lesen möchte, oder n<strong>ich</strong>t. Außer-<br />

dem gibt es viele Buchtrailer zu kom-<br />

menden Erscheinungen, die man sonst<br />

auch selten zu Ges<strong>ich</strong>t bekommt. Eine<br />

Webseite <strong>auf</strong> der man s<strong>ich</strong> sehr elegant<br />

die Zeit vertreiben kann!<br />

DER INDIVIDUELLE APFEL<br />

Dass Apple designtechnisch einiges<br />

dr<strong>auf</strong> hat, muss man wohl n<strong>ich</strong>t be-<br />

streiten. MACBOOKART bestreitet dies<br />

auch gar n<strong>ich</strong>t. Und doch hat eben je-<br />

der den gle<strong>ich</strong>en Laptop… immer<br />

glänzt einem der bloße Apfel entgegen.<br />

Hier kann man nun Abhilfe schaffen.<br />

Die webseite ����������� bietet viele<br />

verschiedene Sticker an, die das Mac-<br />

Book endl<strong>ich</strong> zu einem individuellen<br />

Laptop werden lassen. Und mit 14,99<br />

Euro ist das ganze n<strong>ich</strong>t einmal teuer!<br />

Gelungenes Design darf man, nach un-<br />

serer Meinung, durchaus mit weiterem<br />

gelungenen Design ver<strong>bin</strong>den. Viel<br />

Spaß beim stöbern…<br />

26<br />

ALTE IDEE, NEU ENTWICKELT.<br />

DIE LOMOGRAPHY<br />

BELAIR X 6-12.<br />

Die Lomographische AG verbreitet<br />

seit Jahren den wiederbelebten Ge-<br />

hat dieses Prinzip nun wiederbelebt<br />

und im Detail nach Lomo-Gusto ver-<br />

������������������������������������<br />

- feinert. Klassisch ist dabei, dass die<br />

knipsen sondern auch als neue alte<br />

Kunstform. Um das Repertoire der<br />

analogen Fotokünstler weltweit mit<br />

neuen Techniken zu befüttern, wer-<br />

den sie n<strong>ich</strong>t müde, ständig das Ange-<br />

bot an einfachen Filmkameras zu er-<br />

weitern. Diese sind erfrischend anders<br />

und einfach im Vergle<strong>ich</strong> zu den High-<br />

tech-Gerätschaften, die uns heute als<br />

digitale Fotokameras angepriesen. 24<br />

Megapixel? Autofokus? 10 Bilder pro<br />

Sekunde? Alles Fehlanzeige. Und das<br />

ist gut so. Die neueste Vertreterin der<br />

analogen Renaissance ist die Belair X<br />

6-12. Von ihrer Art, der ausklappba-<br />

ren Balgenkamera, gab es schon um<br />

1920 die ersten Vertreter. Lomography<br />

Objektivplatte ausklappbar ist, im ein-<br />

geklappten Zustand die Kamera da-<br />

durch recht kompakt bleibt. Als Film<br />

������ �������������� ������ �������<br />

zum Einsatz. Zudem kann man den<br />

Film in drei klassischen Formaten be-<br />

l<strong>ich</strong>ten: als 6x6 Quadrat, im 6x9 Kö-<br />

nigsformat und als 6x12 Panorama. In<br />

Ver<strong>bin</strong>dung mit zwei wechselbaren,<br />

wertigen Objektiven und einer Bel<strong>ich</strong>-<br />

tungsautomatik entstehen damit Fo-<br />

tos, die ihresgle<strong>ich</strong>en suchen müssen.<br />

Die Kameras gibt es in verschiedenen<br />

Varianten und ist jetzt zu Preisen ab ca.<br />

210,- Euro unter shop.lomography.com<br />

vorbestellbar.<br />

© MacbookART<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


AUGEN AUF BEIM<br />

REIFENKAUF<br />

Vermutl<strong>ich</strong>, oder besser gesagt hoffent-<br />

l<strong>ich</strong>, haben die meisten unter Ihnen die<br />

Winterreifen schon lange montieren<br />

lassen oder sogar selbst Hand ange-<br />

legt. Wer natürl<strong>ich</strong> Ganzjahresreifen<br />

fährt, hat in dieser Hins<strong>ich</strong>t ein etwas<br />

sorgenfreieres Leben. Und dennoch<br />

muss ein jeder Autofahrer irgendwann<br />

auch einmal neue Reifen k<strong>auf</strong>en. Das<br />

ist ja nun immer so eine Sache, denn<br />

hat man wenig Ahnung von der Mate-<br />

rie des Reifenk<strong>auf</strong>s, steht man oft ziem-<br />

l<strong>ich</strong> allein gelassen da. Seit dem 1. No-<br />

vember diesen Jahres soll in diesem<br />

Fall Abhilfe geschaffen werden. Wie<br />

sinnvoll diese ist – nun, machen Sie<br />

s<strong>ich</strong> selbst ein Bild.<br />

Ein EU-Reifenlabel soll das Auswählen<br />

des r<strong>ich</strong>tigen Reifens erle<strong>ich</strong>tern. Wer<br />

bei Anblick dessen an Kühlschränke<br />

denkt, der liegt gar n<strong>ich</strong>t so falsch,<br />

denn die Art dieses Labels gle<strong>ich</strong>t stark<br />

���� ���������� �������������� ������<br />

solchen. Das EU-Reifenlabel kenn-<br />

ze<strong>ich</strong>net drei w<strong>ich</strong>tige Reifeneigen-<br />

schaften: den Rollwiderstand (gekenn-<br />

ze<strong>ich</strong>net durch das Zapfsäulensymbol),<br />

die Nasshaftung (gekennze<strong>ich</strong>net<br />

durch das Regenwolkensymbol) und<br />

die Geräuschentwicklung (gekenn-<br />

ze<strong>ich</strong>net durch das Lautsprechersym-<br />

bol). Je niedriger nun zum Beispiel der<br />

Rollwiderstand ausfällt, desto geringer<br />

liegt der Kraftstoffverbrauch und desto<br />

besser kann der zukünftige Käufer ab-<br />

schätzen, wie hoch das Einsparpoten-<br />

zial beim Tanken liegt. Eine<br />

feine Sache an und für s<strong>ich</strong>. Experten<br />

sprechen davon bis zu 300 Euro Kraft-<br />

stoff pro Jahr einsparen zu können,<br />

wählt man den r<strong>ich</strong>tigen Reifen. Au-<br />

ßerdem kann man den Bremsweg um<br />

bis zu 18 Meter verkürzen, achtet man<br />

<strong>auf</strong> die r<strong>ich</strong>tige Nasshaftung. Letztere<br />

und der Rollwiderstand werden durch<br />

Klasse A bis G dargestellt. Die Geräu-<br />

schentwicklung wird durch schwarze<br />

Wellenlinien gekennze<strong>ich</strong>net, je mehr<br />

Wellen, desto lauter der Reifen. Das<br />

Problem an der Gesch<strong>ich</strong>te ist nun,<br />

dass die Reifenhersteller selbst für die<br />

Bewertung an Hand dieser Skala ver-<br />

antwortl<strong>ich</strong> sind, ob das alles dann<br />

also wirkl<strong>ich</strong> der Wahrheit entspr<strong>ich</strong>t,<br />

sei mal dahin gestellt. Zwar sollen die<br />

Bundesländer die R<strong>ich</strong>tigkeit der La-<br />

bels überprüfen. Das ist allerdings nur<br />

schwer mögl<strong>ich</strong>, da die notwendigen<br />

Ressourcen dafür n<strong>ich</strong>t vorhanden<br />

sind. Die Entwicklung dieses EU-Rei-<br />

fenlabels lässt also dann doch noch ei-<br />

nige Fragen offen: Was ist mit Fahrsta-<br />

bilität, was mit Komfort, Handhabung,<br />

Aquaplaning et cetera?<br />

Vom Grunde her, eine nette Idee, den-<br />

noch stellt man s<strong>ich</strong> die Frage nach<br />

dem "wieso?". Hat die EU n<strong>ich</strong>t genug<br />

andere Sorgen, als solche Scheinlösun-<br />

gen für solch banale Probleme, wie den<br />

�������������������������������<br />

letzten Endes doch wieder nur ein ab-<br />

gekartertes Lobbyistenspiel sind?<br />

27


Aufgetischt<br />

DIE KÜCHE DER ZUKUNFT<br />

VISIONEN UND REALITÄT<br />

28<br />

elche Rolle spielt die Küche in unserem Leben? Ist<br />

sie ein Ort im Haus, der einfach nur da ist oder erweitert<br />

sie unbewusst unseren Horizont und schärft<br />

die Sphären unserer Identität? Kann eine Küche<br />

Emotionen entfachen und Menschengruppen vereinen? Kann sie<br />

einen ganzheitl<strong>ich</strong>en Mehrwert kreieren? Wir klären Sie über den<br />

���������������������������������������������������������������<br />

-<br />

sehen wird. Dabei geht es um Visionen, Technologien und Aha-Effekte,<br />

von denen Sie noch nie etwas gehört haben. Neuerungen, die<br />

n<strong>ich</strong>t nur gefeiert, sondern auch objektiv bewertet werden sollten.<br />

In den Medien wird oft kolportiert, dass die Küche der Zukunft ein<br />

roboterhaftes Konstrukt sei, das s<strong>ich</strong> selbst bedient und den Menschen<br />

n<strong>ich</strong>t mehr braucht. In Science-Fiction-Filmen, futuristischen<br />

Serien und Info-Shows wird dieses Bild einer technischen Wunderwelt<br />

immer wieder reproduziert. Ob dieses jemals Realität wird,<br />

bleibt dahingestellt. In die Zukunft schauen kann niemand. Trotzdem<br />

versuchen wir, die großen “Mythen” über die Küche der Zukunft<br />

unter die Lupe zu nehmen und <strong>auf</strong> Herz und Nieren zu<br />

prüfen.<br />

VISION NO.1<br />

Küchen werden zum Treffpunkt<br />

für Kommunikation“<br />

Diese These hat s<strong>ich</strong> schon längst bewahrheitet. Während die Küche früher<br />

ein Ort war, an dem man s<strong>ich</strong> nur um die Essenszubereitung kümmerte, ist<br />

diese heute w<strong>ich</strong>tige „Schaltzentrale“ und überragender Part im Haus. Dort<br />

wird kommuniziert, gestritten, interagiert und s<strong>ich</strong> wieder versöhnt. N<strong>ich</strong>t<br />

nur <strong>auf</strong> den Familienclan trifft dies zu. Auch Bekannte und Freunde werden<br />

selbstverständl<strong>ich</strong> in der Küche empfangen. Unser Experte, der Chef eines<br />

regionalen Küchenhauses, meint dazu: „Egal, ob es die Kids sind, die nach<br />

der Schule in der Küche eintreffen, um von ihrem stressigen Tag zu ber<strong>ich</strong>ten<br />

oder der Freundeskreis, der gemeinsam Rezepte ausprobiert. Die Küche<br />

ist zu einem atmosphärischen Kommunikationstreffpunkt geworden. Die<br />

reine Essküche gibt es n<strong>ich</strong>t mehr.“<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


N<strong>ich</strong>t nur<br />

zwischenmenschl<strong>ich</strong>eKommunikation<br />

wird in<br />

der Küche gelebt. Sie<br />

wird auch genutzt, um nebenbei<br />

Angelegenheiten per Internet<br />

zu erledigen. Klar: Wem es<br />

zu lange dauert, bis die Milch oder das<br />

Wasser kocht, der nutzt die Zeit, um mit<br />

dem Notebook Meetings zu organisieren oder<br />

virtuell mit Arbeitskollegen zu plaudern. Die<br />

Küche fungiert dann als Mini-Office mit<br />

Wohlfühlcharakter.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

VISION NO. 2<br />

Design wird w<strong>ich</strong>tiger sein<br />

als Funktionalität“<br />

VISION NO. 3<br />

Es wird die<br />

hochtechnologisierte<br />

Küche geben“<br />

Noch ist dies n<strong>ich</strong>t der Fall, wenngle<strong>ich</strong> Küchen immer<br />

mehr als Teil der eigenen Identität wahrgenommen wer- Eine L<strong>ich</strong>tschranke, die Bescheid gibt, wenn<br />

den und das Design sorgsam ausgewählt wird. Konkret das Obst Schimmel ansetzt? Ein Herd, der s<strong>ich</strong><br />

heißt dies, dass Küchen mit den Themen Wohnen, Essen selbst abschaltet, wenn das Wasser kocht?<br />

und Leben verschmelzen und nach innen und außen ei- Ein Kühlschrank, der meldet, wenn die<br />

nen intendierten Stil verkörpern. Zwei Grundtypen von Milch nur Neige geht? Alles Dinge, die es<br />

Küchennutzern lassen s<strong>ich</strong> dabei unterscheiden: Zum ei- schon gibt oder s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> bald geben<br />

nen gibt es diejenigen, die ambitioniert kochen und den wird. Trotzdem haben s<strong>ich</strong> diese Gim-<br />

Werkstatt-Charakter einer Küche schätzen, dabei n<strong>ich</strong>ts micks noch n<strong>ich</strong>t durchgesetzt. Was<br />

dagegen haben, wenn alle Geräte offen herumliegen und ihnen fehlt? Nun, erstens erhöhen<br />

ein Chaos entsteht. Auf der anderen Seite existieren Per- viele dieser Applikationen den Arsönl<strong>ich</strong>keiten,<br />

die Ordnung lieben und sämtl<strong>ich</strong>e Geräte, beits<strong>auf</strong>wand, statt ihn zu verrin-<br />

Objekte und Elemente lieber verstecken, als zur Schau zu gern. Zweitens sind diese Zusatz-<br />

stellen.<br />

funktionen oftmals kompliziert<br />

in der Handhabung. Einfach-<br />

Den allermeisten Käufern ist die Funktionalität sehr heit und Mehrwert sind also<br />

����������������������������������������������������<br />

- zwei wesentl<strong>ich</strong>e Faktoren,<br />

ter und dem Design. Näml<strong>ich</strong> dann, wenn die Erfüllung um Innovationen zu etab-<br />

elementtypischer Aufgaben durch Design-Kuriositäten lieren. Vor fünf Jahren<br />

erschwert wird. Unser Experte ergänzt dazu: „Der Zwie- wurde die erste hochspalt<br />

zwischen Design und Funktionalität ist offens<strong>ich</strong>ttechnologisierte Küche<br />

l<strong>ich</strong>. Manchmal lassen s<strong>ich</strong> beide Kriterien n<strong>ich</strong>t sinnvoll entworfen. Sie war<br />

integrieren. Kompromisse sind dann angesagt.“<br />

stets verbunden mit<br />

29


d e m<br />

Internet<br />

und hatte<br />

einen in der Glas-<br />

wand integrierten Bild-<br />

schirm sowie eine Hi-Fi Anlage<br />

mit Boxen, die im Schrank be-<br />

festigt wurde. Diese 100.000<br />

Euro- Kreation war spr<strong>ich</strong>-<br />

wörtl<strong>ich</strong> ein Schuss in den<br />

Ofen und interessierte<br />

niemanden.<br />

Mehr als technische Sensatio-<br />

nen werden witzige Feinheiten,<br />

die Spaß machen, angenommen.<br />

�����������������������������������������<br />

eine brunnenartige Wasserstelle, aus der Trink-<br />

�����������������������������������������������������<br />

VISION NO. 4<br />

Kunden werden ihre Küche<br />

online zusammenstellen und keine<br />

Beratung mehr benötigen“<br />

Das Gegenteil wird der Fall sein. Warum? Weil das Internet<br />

zwar Start-Infos bereithält, n<strong>ich</strong>t aber im Stande ist, Details<br />

zu klären. Klar, es gibt mannigfache Applikationen, Anima-<br />

tionen und Visualisierungstechniken. Spielereien, wie die<br />

Wahl ungewöhnl<strong>ich</strong>er Farbkom<strong>bin</strong>ationen und die Zusam-<br />

menstellung ganzer Lebenswelten, werden ermögl<strong>ich</strong>t. Die<br />

persönl<strong>ich</strong>e Beratung, die jeden Millimeter Ihres Raumes<br />

berücks<strong>ich</strong>tigt und Sonderwünsche <strong>auf</strong>greift, gibt es im<br />

Netz aber n<strong>ich</strong>t. Eine Küche ist eben kein Objekt, das man<br />

gerade mal im Vorübergehen abnickt. Proportionen,<br />

Farb-<br />

zusam-<br />

menstellun-<br />

gen und Typbera-<br />

tungen sind die Sache<br />

von Fachleuten. Ihnen können<br />

Sie Ihren mediterranen, ver-<br />

spielten oder pragmatischen<br />

Typus näher bringen, so-<br />

dass diese eruieren können,<br />

was zu Ihnen passt. Darü-<br />

ber hinaus haben viele Leute<br />

ein Interesse daran, ihre<br />

neue Küche haptisch zu erle-<br />

ben. Eine Arbeitsplatte in Natur-<br />

stein möchte angefasst werden und<br />

n<strong>ich</strong>t angeklickt.<br />

VISION NO. 5<br />

Jeder Mensch wird nach einer<br />

einzigartigen Küche verlangen“<br />

Unsere Gesellschaft hat s<strong>ich</strong> in viele Teile zersplittert. So<br />

gibt es n<strong>ich</strong>t mehr den Beamten, den Alten oder den Akade-<br />

miker. Viel mehr leben wir in komplexen Milieus, die s<strong>ich</strong><br />

durch bestimmte Geschmäcker, Vorlieben und Wünsche<br />

ausze<strong>ich</strong>nen. Die Mitglieder dieser Gruppen suchen nach<br />

Elementen, mit denen sie ihre Persönl<strong>ich</strong>keit unterstre<strong>ich</strong>en<br />

können. Sei es das Auto, die Jeans oder die Sportart, die sie<br />

betreiben. Abgrenzung ist angesagt.<br />

Im Küchenbere<strong>ich</strong> hat s<strong>ich</strong> diese Denkweise noch n<strong>ich</strong>t ganz<br />

durchgesetzt. Unser Experte: „Oft verlangen die Kunden<br />

einfach nur nach bestimmten Farben. Nur in einigen Fällen<br />

sollen besondere Kontraste realisiert werden. Ob das jetzt<br />

30 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


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ein besonderer Tresenbere<strong>ich</strong> mit E<strong>ich</strong>enplatte ist, der ein<br />

geradliniges Küchendesign „brechen“ soll oder eine beson-<br />

dere L<strong>ich</strong>tgestaltung. R<strong>ich</strong>tig verrückte Wünsche kommen<br />

selten und wenn, dann eher von Kunden aus der Großstadt.“<br />

Es wird s<strong>ich</strong> herausstellen, ob s<strong>ich</strong> die Küche als Symbol der<br />

Selbstdarstellung etablieren wird oder von klassischen Ar-<br />

tefakten, die die Umwelt zu jeder Zeit registrieren kann, do-<br />

miniert bleibt.<br />

Der VERSUCH<br />

eines Fazits<br />

Blickt man zurück in die 70er oder 80er Jahre, so hat s<strong>ich</strong><br />

Design gelegt als früher. Außerdem wurden die Kochfelder<br />

größer, Dunstabzugshauben etablierten s<strong>ich</strong>, Dampfgaren<br />

ist nun mögl<strong>ich</strong>, die Induktionstechnologie hielt Einzug und<br />

es werden „Anstupssysteme“ genutzt, um Schubladen her-<br />

ausfahren zu lassen. Die Zukunft wird mit S<strong>ich</strong>erheit weite-<br />

re spannende Neuerungen hervorbringen. Allerdings wer-<br />

den s<strong>ich</strong> diese genauso langsam durchsetzen, wie das bisher<br />

der Fall war. Nur wirkl<strong>ich</strong> w<strong>ich</strong>tige Innovationen werden<br />

s<strong>ich</strong> halten. Dinge, die mehr als nur Schnickschnack dar-<br />

stellen und einen nützl<strong>ich</strong>en Kern vorweisen.<br />

Ein Thema, das wohl weiterhin eine große Rolle spielen<br />

wird: Energiesparen. Nachhaltigkeit und Ökologie sind<br />

n<strong>ich</strong>t nur Worthülsen, sondern wahrhaftige Trends. Strom-<br />

�������� ����������� ��������� ����� ������ ����� sparende ����� Geschirrspüler ���� und Kühlschränke werden im Fo-<br />

kus der Forschung und Entwick-<br />

lung stehen. Außerdem gesunde<br />

Baustoffe sowie wärmespei-<br />

chernde und dämmende Fassa-<br />

dematerialien. Vielle<strong>ich</strong>t emanzi-<br />

piert s<strong>ich</strong> die Küche völlig von<br />

externen Energielieferanten und<br />

wendet s<strong>ich</strong> der Solarkraft zu.<br />

32 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

AG


ft höre <strong>ich</strong> diesen<br />

Satz, meist von<br />

Menschen, die <strong>auf</strong><br />

den ersten Blick,<br />

so etwas, wie eine<br />

Diät gar n<strong>ich</strong>t nö-<br />

tig haben. Und<br />

doch, ist diese Aussage offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t aus dem<br />

kommunikativem Alltag zu verbannen, ob im Büro<br />

beim Geburtstagskuchen der Kollegin, beim Grillen<br />

im Garten der Nachbarn oder beim Kaffeetrinken im<br />

Hause der Schwiegereltern. Ich will an dieser Stelle<br />

bestimmt n<strong>ich</strong>t diskutieren, weshalb in unserer Ge-<br />

sellschaft von nahezu Jedem der Wunsch gehegt wird<br />

abzunehmen, dünner zu sein, schöner zu sein… Heidi<br />

Klum machts vor, und wir machen es nach. Nun, wir<br />

versuchen es jedenfalls. Meist erfolglos. Aber wieso?<br />

Wieso funktionieren all diese Millarden von Diäten ein-<br />

fach n<strong>ich</strong>t?<br />

Nein, <strong>danke</strong>!<br />

Ich <strong>bin</strong> <strong>grade</strong><br />

<strong>auf</strong> Diät!<br />

Nun, es gibt vermutl<strong>ich</strong> mindestens genau so viele Grün-<br />

de für das N<strong>ich</strong>t-Funktionieren, wie Diät-Varianten selbst.<br />

Wie läuft denn aber so etwas ab? Am Morgen stehe <strong>ich</strong> <strong>auf</strong><br />

der Waage, fühle m<strong>ich</strong> unwohl. Habe eventuell am Tag<br />

vorher ein wenig zu viel gegessen, die Hose sitzt ver-<br />

dammt stramm, <strong>ich</strong> denke mir: "So, jetzt muss hier mal<br />

etwas passieren!" So weit, so gut. Gle<strong>ich</strong> sitze <strong>ich</strong><br />

am Küchentisch und schreibe einen gigantischen<br />

Eink<strong>auf</strong>szettel mit Bananen (die machen satt),<br />

���������������������������������������������<br />

-<br />

l<strong>ich</strong> vitaminre<strong>ich</strong>), Kiwi (ein bisschen Exotik darf<br />

auch dabei sein!), Aubergine, Pilze, Zuccini, Toma-<br />

ten (für die leckere Gemüsepfanne heute Abend!),<br />

Paprika und Karotten (so zum Wegknabbern zwi-<br />

�����������������������������������������������<br />

Schwein!!!), Eier (das ist gesund morgens), Müsli<br />

(noch gesünder morgens)… und so geht das noch ein<br />

Weilchen weiter. Ab ins Auto und zum Supermarkt.<br />

Hier stehe <strong>ich</strong> übermotiviert in der Obst- und Gemüse-<br />

abteilung und muss erst einmal feststellen, wie teuer<br />

so eine doofe Ingwerknolle doch ist, aber für das gute<br />

�����������������������������������������������<br />

eben Ingwer. Natürl<strong>ich</strong> achte <strong>ich</strong> jetzt auch noch ver-<br />

stärkt dar<strong>auf</strong> nur Bio zu k<strong>auf</strong>en. Bio Bio Bio, alles Bio.<br />

Das ist ja schließl<strong>ich</strong> auch viel gesünder. Und leckerer<br />

eh. Haben Sie s<strong>ich</strong> auch schon einmal eingeredet, dass<br />

die Bio-Gurke viel mehr nach Gurke schmeckt, als die für<br />

39 Cent? Herrl<strong>ich</strong>. Den Wagen also voll mit <strong>diät</strong>verträgli-<br />

chen Lebensmitteln, schlendere <strong>ich</strong> <strong>auf</strong> dem Weg zur Kas-<br />

se eben noch am Zeitschriftenregal vorbei. Tja. Da ist es<br />

34 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


Nein, <strong>danke</strong>!<br />

Ich <strong>bin</strong> <strong>grade</strong><br />

Diät!<br />

<strong>auf</strong><br />

Nein, <strong>danke</strong>!<br />

Ich <strong>bin</strong> grad<br />

Diät!<br />

<strong>auf</strong><br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

35


dann vollständig um mein<br />

Hirn geschehen. Brigitte, Freundin,<br />

Nein, <strong>danke</strong>!<br />

Ich <strong>bin</strong> <strong>grade</strong><br />

<strong>auf</strong> Diät!<br />

Nein, <strong>danke</strong>!<br />

Ich <strong>bin</strong> <strong>grade</strong><br />

Diät!<br />

<strong>auf</strong><br />

Myself und noch gefühlte weitere 100 Zeitschriften reden<br />

ausgerechnet heute über das Abnehmen. Welch ein Zufall<br />

aber auch, denke <strong>ich</strong> und packe s<strong>ich</strong>erheitshalber mal gle<strong>ich</strong><br />

drei Printprodukte in den Wagen. Zu Hause angekommen,<br />

gibt es erstmal einen Schluck stilles Wasser, denn das ist<br />

gesünder. Und bekanntl<strong>ich</strong> tiefer. Mit exakt sieben geschäl-<br />

ten Karöttchen sitze <strong>ich</strong> nun am Tisch und eigne mir ertrag-<br />

re<strong>ich</strong>es Wissen über Atkins-, Kohlsuppen-, Null- und<br />

Fleisch<strong>diät</strong>en an. FDH n<strong>ich</strong>t zu vergessen. Ein wenig über-<br />

fordert von all den verschiedenen Varianten des Gew<strong>ich</strong>t-<br />

verlierens, halte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> nun die nächsten drei Tage<br />

strickt daran nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr zu<br />

essen, <strong>auf</strong> Schokolade zu verz<strong>ich</strong>ten, Karotten zu knab-<br />

bern, Obst zu verdauen und stilles, langweiliges, blödes<br />

Wasser zu trinken. An Tag 4 kommt dann der Ausraster.<br />

Ich merke, dass mein Magen s<strong>ich</strong> einfach n<strong>ich</strong>t an diese<br />

radikal gesunden Lebensmittel gewöhnen will und die ge-<br />

wünschten zehn Kilo sind immer noch n<strong>ich</strong>t runter und<br />

überhaupt… Ich möchte jetzt bitte Chips und Wein und<br />

Schoki und FETT!<br />

Nach einigen Wochen geht dann das ganze Spielchen von<br />

Neuem los. Ich quäle m<strong>ich</strong>, <strong>ich</strong> hungere, <strong>ich</strong> verz<strong>ich</strong>te, <strong>ich</strong><br />

k<strong>auf</strong>e unzählige Frauenzeitschriften, GU-Ernährungsrat-<br />

geber, <strong>ich</strong> werde belächelt und nehme es hin und am Ende<br />

hat es n<strong>ich</strong>ts, rein gar n<strong>ich</strong>ts gebracht! Überraschung! Soll-<br />

ten wir es denn n<strong>ich</strong>t langsam einmal wissen? Sollten wir<br />

n<strong>ich</strong>t einfach einmal akzeptieren kön-<br />

nen, dass all diese Wunder-Diäten der<br />

absolute Humbug sind? Weightwat-<br />

chers… soll ganz toll funktionieren<br />

und vielen hat es geholfen. Ja puh…<br />

die sind dafür halt jetzt pleite. Was<br />

solls, Hauptsache schön! Und genau<br />

da, liegt der Hund begraben. All die<br />

Magazine, Fachzeitschriften, Ratgeber-<br />

bücher, Filme und so weiter – bitte set-<br />

zen Sie s<strong>ich</strong>, die grausame Wahrheit<br />

kommt ans Tagesl<strong>ich</strong>t – die verdienen<br />

mit unserem Diät-Wahn ihr Geld! Die<br />

wollen also gar n<strong>ich</strong>t, dass wir abneh-<br />

men. Die wollen, dass wir es versuchen<br />

und versuchen, aber s<strong>ich</strong>er n<strong>ich</strong>t, dass<br />

wir es erfolgre<strong>ich</strong> versuchen. Denn<br />

dann würden sie s<strong>ich</strong> ja ihre Zielgrup-<br />

pe selbst zerstören. Nun… auch dies ist<br />

eigentl<strong>ich</strong> keine große Überraschung.<br />

Ich weiß. Und dennoch versuchen wir<br />

es. Wir warten tatsächl<strong>ich</strong> immer<br />

36 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

noch<br />

<strong>auf</strong> die er-<br />

lösende Geheim-<br />

Formel. Wie werde <strong>ich</strong> ein<br />

Model in drei Tagen? Es geht, lie-<br />

ber Leser, vertrauen Sie mir.<br />

Ich muss gestehen, während <strong>ich</strong> diesen Artikel schreibe,<br />

habe <strong>ich</strong> mir schon eine halbe Tafel Triolade in den Mund<br />

gestopft und darf <strong>ich</strong> Ihnen noch etwas verraten? Ich habe<br />

kein schlechtes Gewissen. Und dennoch werde <strong>ich</strong> morgen<br />

früh <strong>auf</strong> der Wage stehen und mir denken: "Mein Gott,<br />

hättste die Tafel besser mal weggepackt, oder gar n<strong>ich</strong>t<br />

erst gek<strong>auf</strong>t." Aber so ist es eben. Ich persönl<strong>ich</strong> <strong>bin</strong> es<br />

Leid, m<strong>ich</strong> zu quälen. Ich habe schl<strong>ich</strong>tweg keine Lust<br />

mehr in jeder Sekunde dar<strong>auf</strong> zu achten, dass <strong>ich</strong> keine<br />

Kohlenhydrate zu mir nehme, <strong>ich</strong> möchte n<strong>ich</strong>t mehr ab-<br />

lehnen müssen, wenn irgendwo lecker gegrillt wird und<br />

wenn mein Opa einmal im Monat Schwarzwälderkirsch-<br />

torte mitbringt, dann will <strong>ich</strong> ein dickes, großes Stück da-<br />

von essen. Und soll <strong>ich</strong> Ihnen noch etwas verraten? Das<br />

funktioniert… wenn man einmal anfängt s<strong>ich</strong> von diesem<br />

kompletten Wahn zu lösen, n<strong>ich</strong>t mehr andauernd darüber<br />

nachzudenken, was man essen darf und was n<strong>ich</strong>t, son-<br />

dern einfach macht… einfach das Leben, das Essen ge-<br />

nießt, dann fühlt man s<strong>ich</strong> plötzl<strong>ich</strong> auch besser. Und<br />

wenn man s<strong>ich</strong> dann noch ein wenig bewegt, purzelt nach<br />

und nach auch das ein oder andere Pfündlein. Das ist ja<br />

entsetzl<strong>ich</strong>erweise auch genau das, was am Ende eines<br />

jeden Diät-Tipps, eines jeden Buches, Zeitschriften-Arti-<br />

kels oder sonstwas steht: "Um sinnvoll abzunehmen, trei-<br />

ben Sie Sport und achten Sie <strong>auf</strong> eine ausgewogene Ernäh-<br />

rung!" In diesem Sinne, lesen Sie bitte wenn dann nur noch<br />

die letzten zwei Zeilen in Ihrem Ernährungsberater und<br />

halten Sie es mit Hernn Lehmann: "Immer<br />

schön <strong>auf</strong> die Elektrolyte achten."<br />

N.M.


NEWS<br />

© DANIELA HÖR / PIXELIO.DE<br />

AUS DER KÜCHE<br />

WAS ESSEN SIE AN<br />

WEIHNACHTEN?<br />

Ob ganz klassisch Würstchen mit Kar-<br />

toffelsalat, den guten Rehbraten mit<br />

Rotkraut von der Oma oder ganz mo-<br />

dern ein wenig Sushi? Dieses Jahr sind<br />

unsere Top 3 Weihnachtsessen:<br />

EIN BEIN FÜR MEINEN TOPF<br />

Wer schon jetzt <strong>auf</strong> der Suche nach<br />

passenden Weihnachtsgeschenken ist,<br />

für den haben wir hier eine ganz lusti-<br />

ge Idee. Ein Topfbein. Ja, in der Tat. Es<br />

handelt s<strong>ich</strong> um ein Bein, für einen<br />

Topf. Wer kennt das n<strong>ich</strong>t? Man hat ge-<br />

kocht, das Essen soll <strong>auf</strong> den Tisch und<br />

jetzt hat man den schweren Topf mit<br />

heißer Nahrung in der Hand, der Arm<br />

br<strong>ich</strong>t bald ab, weil man seit gefühlten<br />

zwei Stunden <strong>auf</strong> der Suche nach ei-<br />

nem Untersetzer ist. Schreckl<strong>ich</strong>.<br />

TOPFBEIN hat die Lösung des Prob-<br />

lems. Und die ist eigentl<strong>ich</strong> ganz ein-<br />

fach! Direkt von Herd ver<strong>bin</strong>det man<br />

den warmen Topf oder auch Pfanne mit<br />

den kleinen Holzbeinchen. Dank eini-<br />

ger Magnete haftet der Boden direkt<br />

und man kann sein Kochgefäß mühe-<br />

los platzieren, an welcher Stelle man<br />

auch möchte. Topf und Untersetzer bil-<br />

den quasi eine Einheit. Außerdem erle-<br />

digt s<strong>ich</strong> auch das Problem des Suchens<br />

Platz 1<br />

Gänsebraten mit Rotkraut<br />

nach dem Topfuntersetzer, denn dank<br />

eines weiteren, seitl<strong>ich</strong> befestigten Ma-<br />

gneten kann TOPFBEIN ganz simpel<br />

an allen mögl<strong>ich</strong>en magnetischen<br />

Platz 2<br />

Fondue<br />

Platz 3<br />

Würstchen mit Kartoffelsalat<br />

WEIHNACHTEN – DAS FEST<br />

DER GUGL!<br />

Wer kennt ihn n<strong>ich</strong>t, den Guglhupf?<br />

Wir lieben ihn, weil wir dabei alle an<br />

die Oma denken müssen und uns<br />

wohl fühlen. www.dergugl.de bietet<br />

leckere kleine Gugl zum Verschen-<br />

ken oder selbst beglücken. Passend<br />

zu den Jahreszeiten gibt es immer ei-<br />

nige Sondereditionen. Momentan na-<br />

türl<strong>ich</strong> die Herbst-/Winter-Kollektion<br />

����������������������������������<br />

- in schmackhaften Kom<strong>bin</strong>ationen,<br />

abzugshaube, Kühlschrank und so<br />

weiter. Immer schnell zu Hand und<br />

ganz nebenbei, siehts auch noch recht<br />

innovativ aus. Welcher Topf kann<br />

schon von s<strong>ich</strong> behaupten <strong>auf</strong> eigenen<br />

Beinen zu stehen? Erhältl<strong>ich</strong> ist das<br />

lustige Gestell in Nussbaum und in<br />

Esche, kostet 39,90 Euro und kann un-<br />

ter www.bonogoo.com erstanden wer-<br />

den. S<strong>ich</strong>er ganz nett zu Weihnachten!<br />

wie Karamell-Sesam, Apfel-Mandel-<br />

Nougat oder Schokolade Cranberry.<br />

Natürl<strong>ich</strong> gibts auch schon die Weih-<br />

nachtsfest-Kollektion mit Gewürz-<br />

��������� ������������������� - ����<br />

fel- oder Zimt-Rotwein-Gugl. Hört s<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t nur lecker an… isst auch so! Ne-<br />

ben diesen saisonalen Angeboten<br />

gibts natürl<strong>ich</strong> auch noch viele ande-<br />

re: Pikante Gugl, Champagner-Gugl-<br />

Boxen, passendes zu Muttertag, Vater-<br />

tag, Ostern oder auch zur Wiesn-Zeit.<br />

Erwähnenswert ist ebenfalls die Gugl-<br />

Box mit dem Haselnus-Geist der bei<br />

uns beheimateten Edelbrennerei Dir-<br />

ker aus Niedersteinbach!In jedem Fall<br />

momentan eine schöne Kleinigkeit zu<br />

Weihnachten oder auch Nikolaus für<br />

die Liebsten, denn mit viel Liebe ge-<br />

macht ist n<strong>ich</strong>t nur der hübsche Gugl<br />

an s<strong>ich</strong>, sondern auch die Verpackung.<br />

Wir können nur empfehlen einmal <strong>auf</strong><br />

dieser Webseite zu stöbern, oder bes-<br />

ser gesagt zu gugln.<br />

38<br />

<strong>sechs3</strong> <strong>sechs3</strong> Winter Herbst 2012/2013 2012<br />

© MARGOT KESSLER / PIXELIO.DE<br />

© PETRA BORK / PIXELIO.DE


FÜR ECHTE<br />

KRÜMELMONSTER<br />

Für m<strong>ich</strong> persönl<strong>ich</strong> ist dies die "On-<br />

line-Shop-Entdeckung des Jahres"!<br />

www.kekswerkstatt.de bietet dem<br />

Kekse-Liebhaber mehr als "nur" fertige<br />

Kekse. Man kann s<strong>ich</strong> näml<strong>ich</strong> auch in<br />

der Selbstkreation versuchen und<br />

herrl<strong>ich</strong>e Leckereien erstellen. Zu-<br />

nächst wählt man zwischen einem sü-<br />

ßen, einem herzhaften, einem schoko-<br />

ladigem oder einem laktosefreien<br />

Dinkelmehlgrundteig. Dann gehts wei-<br />

ter mit den Zutaten. Verschiedenste<br />

Nüsse, Früchte, Schoko-Sorten, doch<br />

auch Herzhaftes und Gewürze bieten<br />

großen Freiraum in der Gestaltung. Ob<br />

weiße Schokolade mit Schinkenwür-<br />

feln oder Mandeln mit getrockneten<br />

Aprikosen – vieles ist mögl<strong>ich</strong>. Meine<br />

persönl<strong>ich</strong>e Lieblingskreation besteht<br />

aus einem süßen Grundteig, Feigen,<br />

Mohn und Parmesan! Lecker!!! Natür-<br />

l<strong>ich</strong> gibts auch fertige Kekse, wie zum<br />

Beispiel den Apfelstrudel Keks oder<br />

den "Jean Luc – Der charmante Fron-<br />

sose Keks". Desweiteren gibt es Kekse,<br />

die gut zu bestimmten Weinsorten pas-<br />

sen oder zum Bier. Es gibt Kekse für<br />

Krimifans oder für jugendl<strong>ich</strong>e Lese-<br />

ratten. Für Firmen bietet die Keks-<br />

werkstatt auch<br />

einen besonde-<br />

ren Service an.<br />

Von Keks-Boxen<br />

bis zu kleinen<br />

Give-Away-Tüt-<br />

chen gibts hier<br />

tolle Optionen<br />

und gerade r<strong>ich</strong>-<br />

tig zur Weihnachtszeit kann man ja<br />

auch gerne mal über ein nettes Keks-<br />

Geschenk für seine Mitarbeiter nach-<br />

denken. In diesem Sinne: Happy<br />

keksing!<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

FÜR BÜROSTUHLAKROBATEN<br />

UND NETTE CHEFS<br />

Ein tägl<strong>ich</strong>er Kampf ist es, wenn einen<br />

<strong>auf</strong> der Arbeit der kleine Hunger über-<br />

fällt und man dann verzweifelt <strong>auf</strong> der<br />

Suche nach Essbarem, beim Schoko-<br />

riegelautomaten landet. Auf Dauer ist<br />

���� ������ ������� ����� ����������� - ranusskernen…. � alles lecker!!!<br />

gurtaugl<strong>ich</strong>, noch gut für den Geldbeu-<br />

tel. Und müde macht es den Kopf auch<br />

noch. Bite Box will dagegen angehen<br />

und entwickelt kleine Snacks, die r<strong>ich</strong>-<br />

tig gut schmecken, gesund sind, trotz-<br />

dem voller Schokolade stecken können<br />

������������������������������������<br />

-<br />

hebend strickte Ernährungsverbote<br />

erteilen. Es gibt verschiedenste Nüsse,<br />

getrocknete Früchte, Schoki und vieles<br />

mehr. Vor allem Firmen-Chefs dürfen<br />

s<strong>ich</strong> jetzt angesprochen fühlen. Man<br />

stelle eine "Natürl<strong>ich</strong>-Snacks-Für-Den-<br />

Bürowahnsinn-Bite-Box" für die liebs-<br />

ten und besten Mitarbeiter der Welt <strong>auf</strong><br />

und sie werden es Ihnen <strong>danke</strong>n. Wert-<br />

schätzung gegenüber den Angestellten<br />

kommt leider viel zu oft viel zu kurz.<br />

Pefekt für den Empfangsbere<strong>ich</strong>, Kon-<br />

ferenzräume, Kaffeeküche oder auch<br />

die Kantine. Weitere tolle Ideen für Fir-<br />

�����������������������������<br />

Auch Privatleute können s<strong>ich</strong> natürl<strong>ich</strong><br />

hier vergnügl<strong>ich</strong>e Sachen bestellen. Ob<br />

getrocknete Ananasringe mit Kokos-<br />

raspeln, Bananenchips mit Sauerkir-<br />

schen, sonnengetrocknete Minifeigen<br />

oder Ingwerwürfel icecrushed mit Pa-<br />

39


Wohngegend<br />

�������������������<br />

��������������������<br />

������������������������<br />

Ich stehe vor einer Wand. Minutenlang starre <strong>ich</strong> sie an. Bin gebannt, gefesselt. Weiß n<strong>ich</strong>t,<br />

was <strong>ich</strong> sagen, was <strong>ich</strong> denken soll. Ist das eine Tapete? Ist es Kunst? Ist es eine Kom<strong>bin</strong>a-<br />

tion aus beidem, was für N<strong>ich</strong>t-Querdenker skurril klingen mag? Die Intuition entscheidet<br />

und ein bisschen Gefühl schwingt mit. So komme <strong>ich</strong> zu der simplen, aber treffenden Er-<br />

kenntnis, dass es egal ist, ob <strong>ich</strong> Kunst oder Wandbekleidung registriere. Viel w<strong>ich</strong>tiger ist,<br />

dass m<strong>ich</strong> das unmittelbare visuelle Erlebnis bewegt. Dass m<strong>ich</strong> umhaut, was <strong>ich</strong> sehe.<br />

Und das sagt viel über die Kraft aus, die m<strong>ich</strong> gerade umgibt.<br />

40<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

�������������������������<br />

eine Gesch<strong>ich</strong>te, die nur eines kennt:<br />

Fortschritt<br />

Ihre strahlenden Vorbilder hatte die heutige Papiertapete<br />

in Ledertapeten, diversen textilen Bespannungen, bemal-<br />

ten Leinwandtapeten und Gobelins. Letztgenannte sind<br />

keine absonderl<strong>ich</strong>en Zwerge, sondern kunstvolle Bildtep-<br />

��������������������������������������������������������<br />

von Bildwebereien entworfen wurden. Die Tapete gewann<br />

im 16. Jahrhundert enorm an Bedeutung. Wieso? Weil s<strong>ich</strong><br />

der Blick plötzl<strong>ich</strong> nach China und Indien r<strong>ich</strong>tete. Die von<br />

dort stammende, nach Europa importierte Kunst nahm<br />

man als exotisch und spannend war. Außerdem rückten<br />

die pompejanischen Raumdekorationen und die italieni-<br />

sche Vedutenmalerei in den Fokus. Sagenhafte Gestaltun-<br />

gen wurden entwickelt. Man sah keine Grenzen mehr, lies<br />

vieles geschehen.<br />

Im späten 18. Jahrhundert entstanden in ganz Europa Ta-<br />

petenmanufakturen, die um die ausgefallensten Ideen und<br />

tollsten Muster konkurrierten. Eine der bedeutendsten ih-<br />

rer Art war die von Johann Christian Arnold in Kassel –<br />

eine der ersten Druckereien, die s<strong>ich</strong> von der reinen Hand-<br />

arbeit emanzipierte. Zwischen 1830 und 1850 setzte s<strong>ich</strong><br />

�����������������������������������������������������<br />

-<br />

lisierung der Tapetenherstellung allmähl<strong>ich</strong> ein. Schließ-<br />

l<strong>ich</strong> mussten alle Bevölkerungssch<strong>ich</strong>ten preisgünstig be-<br />

dient werden. Bis heute ist dies so, weswegen Innovationen<br />

und technische Forschritte die Branche, die mittlerweile<br />

vom Tiefdruck- und Siebdruckverfahren geprägt ist,<br />

begleiten.<br />

������������������������<br />

nah und unmittelbar<br />

Zurück in die Gegenwart. Dass Tapete n<strong>ich</strong>t gle<strong>ich</strong> Tapete<br />

ist, weiß jeder modern denkende Mensch. Es gibt sie in<br />

Vlies, Kunststoff, Leder, Seide, Lack, R<strong>auf</strong>aser und Glasge-<br />

webe. Und genauso unterschiedl<strong>ich</strong> sind auch die Design-<br />

ansätze. Kreateure schaffen es, aus Studentenwohnungen<br />

kleine Filmstudios zu machen. Dies durch hippe Farben<br />

und einer authentischen, hollywoodesken Filmkulisse.<br />

Wie wäre es mit Marlene Dietr<strong>ich</strong> oder James Dean in den<br />

eigenen vier Wänden? Auch die Metropolen dieser Welt<br />

machen n<strong>ich</strong>t halt vor den Wohnungen ihrer mondänen<br />

Bewohner. Ganz selbstverständl<strong>ich</strong> kann der Rummel<br />

Londons inklusive Cabs, Telefonzellen und Pubs im eige-<br />

�����������������������������������������������������<br />

weniger beeindruckend: ein verträumter Märchenwald,<br />

der surreale Formen und Farben repräsentiert, dabei die<br />

Gesetze der Schwerkraft außer Kraft setzt und eine trüge-<br />

rische Idylle ausstrahlt. Sie sehen: Der Tapetenkunst sind<br />

kaum Grenzen gesetzt.<br />

41<br />

Kollektion Pure


42<br />

Kollektion Glööckler<br />

Kollektion Alice Whow<br />

Kollektion Karim Rashid<br />

��������<br />

viel mehr als eine reizende Stadt in Mittelhessen<br />

Die Marburger Tapetenfabrik wurde 1845 gegründet und<br />

gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Tapeten<br />

und Wandbelägen. Die Firma steht für Produkte, die Inno-<br />

vation, Emotionalität, Präzision, Qualität und Kreativität<br />

�����������������������������������������������<br />

-<br />

sentieren. Ein Ausweis dieser gelebten Ausr<strong>ich</strong>tung: die<br />

“Bronze-Medaille" beim w<strong>ich</strong>tigen homesolute.award, die<br />

das Exemplar “Identity” von Konstantin Eulenburg ge-<br />

wann. Dieter Buhmann von Marburg erzählt mir, was die<br />

Identität des Unternehmens ausmacht: "Wir möchten in-<br />

novativ sein und im Design bestechen. Es herrscht ein<br />

heftiger Wettbewerb <strong>auf</strong> dem Markt für Tapeten mit mittle-<br />

rer bis sehr hoher Qualität. Da ist es uns einfach sehr<br />

w<strong>ich</strong>tig, besondere technische Kompetenzen vorweisen<br />

zu können. Letztere werden kom<strong>bin</strong>iert mit Know-how im<br />

Design, um so ein perfektes Produkt zu gestalten. Wir ha-<br />

ben bereits mit vielen namhaften Künstlern zusammenge-<br />

arbeitet. Darunter Zaha Hadid, eine weltweit bekannte<br />

Architektin, die eine imposante Kreation erschuf, <strong>auf</strong> die<br />

wir sehr stolz sind." Dass Zaha Hadid wirkl<strong>ich</strong> eine Aus-<br />

nahmeerscheinung ist, zeigt s<strong>ich</strong>, wenn man nach ihr re-<br />

cherchiert. So hat die gebürtige Irakerin bereits den Pritz-<br />

ker-Preis, das ist der Oscar für Architekten, gewonnen.<br />

Außerdem lehrte sie an der Harvard-Universität, entwarf<br />

die Innsbrucker Bergiselschanze und gestaltete das Büh-<br />

nenbild für eine Tour der Pet Shop Boys. Weitere Könner,<br />

die s<strong>ich</strong> dem Kreieren von Tapeten verschrieben haben:<br />

der anerkannte Designer Ulf Moritz und der extravagante<br />

Mode-Künstler Harald Glööckler. Letztgenannter entwarf<br />

55 Tapeten für Marburg. Darunter ein Exemplar, <strong>auf</strong> dem<br />

riesige Pfauenfedermotive zu sehen sind.<br />

�����������������������<br />

wappnet s<strong>ich</strong><br />

Abschließend sollte erwähnt werden, dass das Internet<br />

immer größere Mögl<strong>ich</strong>keiten bietet, um Tapeten aller<br />

Couleur zu begutachten. So stellen bekannte Tapetenher-<br />

steller <strong>auf</strong> ihren Websites übers<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>e Shops und aus-<br />

������������������������������������������<br />

existieren sogar Apps, mit denen Tapeten in verschiede-<br />

nen Raumsituationen betrachtet werden können. Ein neues<br />

Verständnis der Beurteilung von Tapetenkonzepten hält<br />

also Einzug. Ganz klar: Die nächste Generation wird kei-<br />

ne Fehler mehr machen. Sie wird neue Wege nutzen, um<br />

zu vergle<strong>ich</strong>en, zu beurteilen und letztendl<strong>ich</strong> klug zu<br />

entscheiden. AG<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

Kollektion Papyrus Luxor


Der Mist muss raus!<br />

Vom Ausmisten und<br />

Wohlfühlen,<br />

vom Platz schaffen und<br />

Weiterentwickeln.<br />

"Ich müsste mal wieder den Keller <strong>auf</strong>räumen….",<br />

"Wir könnten mal wieder den Kleiderschrank aus-<br />

misten…", "Man sollte hier mal einiges aussortie-<br />

ren…". Müsste, Könnte, Sollte… immer diese Even-<br />

tualität, die in diesen Begriffen steckt. Und doch ist<br />

es genau so. Man denkt s<strong>ich</strong>, dass dies s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong><br />

gut wäre, wenn man dies mal täte und doch tut<br />

man es eben n<strong>ich</strong>t. Alles ist voll: Kleiderschränke<br />

quellen über, dabei könnten 50% davon nur noch<br />

für Fasching herhalten. Schuhe stapeln s<strong>ich</strong>, die<br />

Tuppersachen von der Oma bevölkern die Küche,<br />

Kistenweise Kabel und Ladegeräte für das alte Nokia Han-<br />

dy, Schulsachen längst vergangener Tage, 89 verschiedene<br />

Kerzen von IKEA und der Rest gammelt in Kisten vor s<strong>ich</strong><br />

hin, die man nie öffnet, da man ohnehin vergessen hat, was<br />

���������������������������������������������������������<br />

- Nehmen Sie s<strong>ich</strong> vor: "Heute räume <strong>ich</strong> mal genau diese eine<br />

s<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> auch n<strong>ich</strong>t benötigt. Sie erkennen s<strong>ich</strong> wieder?<br />

Nun, durchschnittl<strong>ich</strong> besitzt jeder von uns circa 10.000<br />

Dinge. Das Schlimme ist nur, dass wir das meiste davon nie<br />

benutzen.<br />

Wer einmal r<strong>ich</strong>tig ausgemistet hat, der weiß, wie unglaub-<br />

l<strong>ich</strong> befreiend das sein kann. Man hat plötzl<strong>ich</strong> wieder Platz<br />

und Ordnung im Kleiderschrank und den Kommoden. Man<br />

kann die Bücher, die im Regal stehen, wieder alle ordentl<strong>ich</strong><br />

platzieren, ohne dass quer drüber noch zwanzig andere<br />

Zeitschriften und Kochbücher liegen. Und wie herrl<strong>ich</strong> ist<br />

es, wenn man durch den Keller l<strong>auf</strong>en kann, ohne alle zwei<br />

Zentimeter über etwas anderes zu stolpern… Toll! Fangen<br />

Sie einfach an! Weihnachten steht schließl<strong>ich</strong> vor der Tür<br />

und damit auch wieder viele schöne Geschenke, die auch<br />

ihren Platz in Anspruch nehmen werden. Glauben Sie mir,<br />

dieses Aussortieren kann nahezu lebensverändernd sein.<br />

Jedenfalls macht es glückl<strong>ich</strong>.<br />

Kleine Schritte machen<br />

glückl<strong>ich</strong>.<br />

Ein Zie l vor Augen<br />

Eine der w<strong>ich</strong>tigsten Zutaten hierbei ist die Zielfokussierung.<br />

Schublade in der Kommode im Flur <strong>auf</strong>. Das nervt m<strong>ich</strong> schon<br />

���������������������������������������������<br />

dies. Es wird, je nach Größe der Schublade natürl<strong>ich</strong>, viel-<br />

le<strong>ich</strong>t zwanzig Minuten dauern und Sie werden wieder das<br />

Gefühl von Ordnung und Platz verspüren. Sie werden s<strong>ich</strong><br />

befreit fühlen. Ich weiß, das hört s<strong>ich</strong> alles ein wenig nach<br />

Feng Shui und s<strong>ich</strong> falsch drehenden Shakren an. Das Ganze<br />

kann durchaus auch etwas Spirituelles haben, muss es aber<br />

n<strong>ich</strong>t, denn im Prinzip basiert es <strong>auf</strong> Logik. Man denkt oft gar<br />

n<strong>ich</strong>t darüber nach, wie belastend Unordnung und voll-<br />

gestopfter Platz sein kann. Viele von uns lieben einen guten<br />

������������ ��� ������� ������� ���� ������ ��� ����<br />

Wiesen und Felder zu schauen und sind glückl<strong>ich</strong>, wenn der<br />

Hund darüber hinweg springt. Wir könnten stundenlang<br />

<strong>auf</strong>s offene Meer starren und fühlen uns unbeschreibl<strong>ich</strong><br />

wohl dabei. Zuhause aber bauen wir uns genau das Gegenteil<br />

von all dem mit "Müll" <strong>auf</strong>. Müll steht in diesem Fall als Syno-<br />

nym für Dinge, die man einfach n<strong>ich</strong>t braucht. Wir brauchen<br />

ein wenig Freiheit, ein wenig mehr Tiefe in unseren Wohnun-<br />

gen oder Häusern. Und hierbei ist es auch ganz egal, wie groß<br />

Wohnung oder Haus sind. Voll bekommt man es ohnehin.<br />

Das ist, wie mit Handtaschen, egal wie groß oder klein, den<br />

Schlüssel wird man immer suchen.<br />

44 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

© CFalk / pixelio.de


Fangen Sie also einfach ein-<br />

mal an. Man muss ja n<strong>ich</strong>t<br />

gle<strong>ich</strong> die Container in den<br />

Hof fahren lassen und im<br />

großangelegten Projekt<br />

Freunde und Nachbarn mo-<br />

tivieren beim Ausmisten zu<br />

helfen – im Gegenteil. t Au-<br />

ßerdem besteht dann auch<br />

n<strong>ich</strong>t die Gefahr, dass man<br />

es einfach n<strong>ich</strong>t schafft und<br />

gerade alles wieder zurück<br />

in den Keller räumt. Beim<br />

Vortasten an dieses Ausmis-<br />

ten-Problem trainieren wir<br />

letztendl<strong>ich</strong> die Fähigkeit,<br />

Entscheidungen zu treffen.<br />

Kann das weg? Ja. Nein.<br />

Kein: "Naja… <strong>ich</strong> heb's mal<br />

besser noch <strong>auf</strong>, wer weiß,<br />

vielle<strong>ich</strong>t brauche <strong>ich</strong> es ja<br />

an Halloween mal…" Ein<br />

klares Nein, wäre in diesem<br />

Fall s<strong>ich</strong>er angebracht.<br />

Durchbrechen Sie diese<br />

Schutzmauer, die all der<br />

"Kram" für sie gebildet hat.<br />

Eine Mauer, die Fragen nach<br />

dem Potential der leeren<br />

���������� ���� ����Greifen ���� Sie auch danach!<br />

Träumen und Nachdenken<br />

über Zukunftsfragen blo-<br />

ckieren kann. Lassen Sie<br />

s<strong>ich</strong> hier n<strong>ich</strong>t einengen, be-<br />

freien Sie s<strong>ich</strong> und misten<br />

Sie aus!<br />

Kleiner Tipp<br />

Der Abreißkalender "Weg<br />

damit" von Rita Pohle<br />

beinhaltet für ein ganzes<br />

Jahr kleine Entrümpelungs<strong>auf</strong>gaben<br />

für Wohnung<br />

und Seele. Gibt's für<br />

9,95 Euro zum Beispiel<br />

<strong>auf</strong> www.amazon.de<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Jeder von uns besitzt<br />

durchschnittl<strong>ich</strong><br />

circa 10.000 Dinge.<br />

So ein Aus- und Aufräumen<br />

kann man natürl<strong>ich</strong> auch<br />

ganz le<strong>ich</strong>t mit dem Ange-<br />

nehmen ver<strong>bin</strong>den. Nehmen<br />

Sie s<strong>ich</strong> einen Samstag Mit-<br />

tag Zeit, laden Sie zwei<br />

Freundinnen ein, köpfen Sie<br />

den Prosecco und nehmen<br />

Sie all Ihre Klamotten unter<br />

die Lupe. Auf der einen Seite<br />

können Sie eventuell alte<br />

Kleider einer Freundin ver-<br />

machen, die dann plötzl<strong>ich</strong><br />

wieder wie neu erscheinen,<br />

<strong>auf</strong> der anderen Seite macht<br />

es natürl<strong>ich</strong> viel mehr Spaß<br />

und Freunde können beim<br />

Wegwerfen unterstützend<br />

einwirken. Außerdem gibt<br />

es auch tolle Webseiten, wie<br />

zum Beispiel www.<strong>ich</strong>k<strong>auf</strong>s-<br />

ab.de, <strong>auf</strong> denen man ganz<br />

simpel alte Dinge los wer-<br />

den kann, über die andere<br />

s<strong>ich</strong> eventuell freuen. Nur<br />

mit leeren Händen kann<br />

man nach Neuem greifen!<br />

Auf geht's zum Ausmisten!<br />

N.M.


PFEILE<br />

KUGE<br />

er arrivierte<br />

Nordengländer<br />

schaut s<strong>ich</strong> den<br />

Wurf seines iri-<br />

schen Kontrahenten genau an. Mit ei-<br />

nem kurzen Nicken registriert er an-<br />

schließend dessen Clou: "Not bad, Cliff!"<br />

Der <strong>auf</strong>fällige, mit grasgrünen Flügeln<br />

am Schaftende dekorierte Pfeil ist mit-<br />

ten im Bullseye gelandet. Nun feuern<br />

die berauschten Zuschauer seinen Geg-<br />

ner, einen beliebten Lokalpatrioten, mit<br />

lautem Gegröle an. Alle zusammen ste-<br />

hen sie in einer Bar, die uriger n<strong>ich</strong>t<br />

anmuten könnte, und skandieren:<br />

"Bradley, Bradley, Bradley, ..." Der <strong>auf</strong>ge-<br />

regte Sportler schreitet etwa fünf Meter<br />

zur Wurfmarkierung. Dabei rinnt ihm<br />

der Schweiß erbarmungslos die Stirn<br />

herunter. Bradley greift nach seinem<br />

Lieblingspfeil, in dem sein Name ein-<br />

graviert ist. Schließl<strong>ich</strong> der Wurf: Tock.<br />

"Yeah", schallt es aus dem untersetzten<br />

Mittvierziger. Konter geglückt. Das<br />

männl<strong>ich</strong>e Gefecht kann weitergehen.<br />

Minuten, Stunden. Bis einer die Kon-<br />

zentration verliert. So ist das nun mal<br />

beim Dart.<br />

Vom verrauchten Pub<br />

ins traute Heim<br />

– das geht!<br />

Das war eine Szene aus der in Großbri-<br />

tannien sehr beliebten Sportart Dart.<br />

Dort bringt sie millionenschwere Hel-<br />

den hervor, die in den Medien gebüh-<br />

rend gefeiert werden. Um nur einige zu<br />

nennen: Phil "The Power" Taylor, Andy<br />

"The Viking" Fordham, Raymond van<br />

Barneveld oder Trina Gulliver. Natür-<br />

����� ����� ���� ������ ������������� schaffen. Diese ����� verursacht kaum Lärm<br />

Dart-Weltkarriere hinzulegen, aber<br />

wie wäre es mit einem Stelld<strong>ich</strong>ein in<br />

den eigenen vier Wänden? Zu einem<br />

runden Geburtstag oder Polterabend<br />

������ ���� ������ �������������� - gesetzt, ���� die Spielerschaft ist wenig geübt<br />

men Spaß. Die Regeln sind denkbar<br />

simpel. So ist die Dartscheibe unterteilt<br />

in 21 Segmente, die Werte zwischen 1<br />

und 20 besitzen. Wer die Mitte trifft,<br />

erhält 25 Punkte abgezogen, bei milli-<br />

metergenauem Wurf sogar das Doppel-<br />

te. In der Regel hat jeder Spieler drei<br />

Würfe, mit denen er versucht, mögl<strong>ich</strong>st<br />

viele der 301 Startpunkte zu eliminie-<br />

ren. Wer zuerst 0 Punkte erre<strong>ich</strong>t, ge-<br />

winnt. Wirft ein Spieler in einer Runde<br />

mehr Punkte als die ihm verbliebenen,<br />

sind seine Würfe ungültig. Die Anschaf-<br />

fung eines Dartspiels ist n<strong>ich</strong>t teuer.<br />

Wer keine zwei linken Hände hat, kann<br />

s<strong>ich</strong> selbst eine Scheibe basteln, zum<br />

Beispiel aus Pappe oder Papier. Zwei<br />

Nachteile dieser recht spontanen Me-<br />

thode: Löcher in der Wand und Nach-<br />

barn, die s<strong>ich</strong> <strong>auf</strong>grund des Lärms be-<br />

schweren. Wer es leise will, sollte s<strong>ich</strong><br />

eine elektronische Dartscheibe an-<br />

und hält länger als Basteleien. Außer-<br />

dem kosten sie selten mehr als 200<br />

Euro. Natürl<strong>ich</strong> können auch hierbei<br />

Löcher in der Wand entstehen – voraus-<br />

und trifft die Scheibe n<strong>ich</strong>t - ein Wand-<br />

schutz, beispielsweise aus Holz, schafft<br />

dann Abhilfe.<br />

Das Schach der Farben<br />

– wie gut beherrschen<br />

Sie Billard?<br />

Ein weiteres Spiel für gesellige Stunden<br />

stammt einer Sage nach auch aus Eng-<br />

land. So soll der englische Pfandleiher<br />

Bill Kew Mitte des 16. Jahrhunderts mit<br />

46 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

© El-Fausto / pixelio.de


LN<br />

SCHLÄGER<br />

einem Messinstrument - die englische<br />

Beze<strong>ich</strong>nung ist Yard – gezielt <strong>auf</strong> dem<br />

Boden seines Büros hin und her ge-<br />

schlagen haben. Können Sie schon er-<br />

ahnen, um welche Sportart es geht?<br />

R<strong>ich</strong>tig: "Bill´s Yard", das besser be-<br />

kannt ist als Billard. Im späten Mittel-<br />

alter war dieses Spiel an vielen Königs-<br />

häusern etabliert und Bestandteil des<br />

gesellschaftl<strong>ich</strong>en Lebens. Was früher<br />

einen le<strong>ich</strong>t elitären Touch hatte, ist<br />

heute eine völlig gewöhnl<strong>ich</strong>e Sportart,<br />

die auch privat gespielt wird. So gibt es<br />

mittlerweile Tische aller Art für den<br />

häusl<strong>ich</strong>en Gebrauch.<br />

Wer gerade ein Haus baut und s<strong>ich</strong> den<br />

kleinen Kugeln verschrieben fühlt, für<br />

den ist ein Billardzimmer interessant.<br />

Großräumige Zimmer im Keller oder<br />

Dachgeschoss eignen s<strong>ich</strong> <strong>auf</strong>grund<br />

ihrer Separiertheit recht gut zu einer<br />

Spielstätte. Schlafende wollen schließ-<br />

l<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t gestört werden durch das<br />

Zusammenstoßen oder Herunterfal-<br />

len der Kugeln. Ein Billardzimmer<br />

sollte 18 bis 24 Grad warm sein und<br />

eine Luftfeuchtigkeit von 60 bis 70<br />

Prozent vorweisen, um die Unver-<br />

sehrtheit des Tisches s<strong>ich</strong>erzustellen.<br />

Außerdem tut eine Beleuchtung Not,<br />

die ca. 80 bis 100 cm über dem Tisch<br />

strahlen sollte. Eine spannende Idee:<br />

Gestalten Sie Ihr Zimmer mit einer<br />

Sitzecke, einem Fernseher und einer<br />

Minibar. Dann lässt es s<strong>ich</strong> nach dem<br />

Spiel hervorragend Fußball schauen<br />

oder Cognac genießen. Ach ja, die Re-<br />

geln: Nun, das 8-Ball-Spiel ist die wohl<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

wird mit fünfzehn farbigen und einer<br />

weißen Kugel gespielt: Um es kurz zu<br />

machen: Jeder Spieler muss versu-<br />

chen, seine Farbgruppe - entweder die<br />

Vollen oder die Halben - komplett zu<br />

lochen, um die schwarze Acht versen-<br />

ken zu dürfen. Wer dies erre<strong>ich</strong>t, geht<br />

als Sieger vom Tisch.<br />

Mit der Hilfe kleiner<br />

Recken bestechen<br />

– Kicken ohne Bolzplatz<br />

macht auch Spaß!<br />

Sie möchten ein weiteres packendes<br />

Spiel <strong>auf</strong>getischt bekommen? Wie wäre<br />

es mit einer Beschäftigung, an der ganz<br />

viele kleine Sportkameraden beteiligt<br />

sind? Ein Spiel, das Salto schlagende,<br />

nie schwitzende oder ungeordnet her-<br />

��������������������������������������<br />

umirrende Protagonisten vorweist?<br />

n<strong>ich</strong>t nur<br />

eine Toystory,<br />

sondern eine<br />

erfolgsgekrönte<br />

Homestory<br />

N<strong>ich</strong>ts le<strong>ich</strong>ter als das: Tischfußball.<br />

Tischfußball gibt es noch n<strong>ich</strong>t lange.<br />

Die Sportart feiert heuer ihr Jubiläum:<br />

Jungfräul<strong>ich</strong>e 90 Jahre hat sie <strong>auf</strong> dem<br />

Buckel. Was das Spiel so beliebt macht?<br />

Nun, es ist sehr einfach zu begreifen<br />

und die Action am Tisch reißt jeden<br />

mit.<br />

Am Kickertisch sind jeweils elf Figu-<br />

ren aus Kunststoff angebracht, die<br />

durch vier Griffstangen kontrolliert<br />

���� ���������� �������� ���� ���<br />

Regel: Ein Satz gewinnt, wer zuerst<br />

sechs Tore und die Mehrzahl der fest-<br />

gelegten Einzelsätze gewonnen hat.<br />

Wie Sie es in Ihren eigenen vier Wän-<br />

den handhaben, ist Ihnen überlassen -<br />

��� ���� ����������� ���� ��� - �����<br />

tens untersagt, ungeniert am Tisch zu<br />

47<br />

© Markus Hein / pixelio.de


ütteln oder eine Figur um mehr als<br />

360 Grad zu drehen – eine w<strong>ich</strong>tige Re-<br />

gel, denkt man an den Kreisl<strong>auf</strong> der<br />

schweigsamen Helden. Wenn Sie Ih-<br />

rem Gast, feindseliger ausgedrückt<br />

Gegner, ordentl<strong>ich</strong> Paroli bieten möch-<br />

ten, besorgen Sie s<strong>ich</strong> am besten spezi-<br />

elles Equipment. Wie wäre es mit<br />

Handschuhen, die die Grifffestigkeit<br />

steigern? Dann fällt es auch direkt<br />

le<strong>ich</strong>ter, einen sogenannten Slingshot<br />

abzufeuern, ein Schuss, der <strong>auf</strong> einen<br />

Bandenpass folgt. Wer s<strong>ich</strong> einen<br />

Tischkicker k<strong>auf</strong>en möchte, sollte s<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t für ein billiges Produkt entschei-<br />

den. Diese halten den Belastungen des<br />

Spiels oftmals n<strong>ich</strong>t stand. Sie sind<br />

schl<strong>ich</strong>tweg zu le<strong>ich</strong>t. Sehr gute Ti-<br />

sche gibt es ab 500 Euro. Wer weniger<br />

ausgeben möchte, sollte einen Blick in<br />

Internet-Auktionshäuser werfen. Und<br />

vergessen Sie n<strong>ich</strong>t, die Stangen hin<br />

und wieder mit Silikonspray oder<br />

Wachs einzusprühen, dann bleiben<br />

sie gleitfähig.<br />

Im Grenzbere<strong>ich</strong> der Physik<br />

– ein Spiel, das nur<br />

Abwechslung kennt<br />

Die letzte von uns vorgestellte Sport-<br />

art erfordert Technik, Reaktions-<br />

����������������������������������������<br />

eine gewaltige Rotation, einen tücki-<br />

schnellste Rückschlagsportart der<br />

Welt: Tischtennis. Wer die Olympi-<br />

schen Spiele in London verfolgt hat,<br />

der weiß, dass Deutschland zu den<br />

besten Tischtennis-Nationen der Welt<br />

gehört. Wir werden sogar "die Chine-<br />

sen Europas" genannt. Auch in den<br />

Spielerzahlen schlägt s<strong>ich</strong> dies nieder.<br />

Mit Fußball und Handball repräsen-<br />

tiert Tischtennis hierzulande die<br />

meisten Vereinsspieler. Kein Wunder:<br />

Das Plattenspiel macht mächtig spaß<br />

und wenn ein Backhand-Flip nach<br />

mehrmaligem Training endl<strong>ich</strong> ge-<br />

lingt, ist man einfach stolz.<br />

Tischtennis wird sowohl im Club als<br />

auch zu Hause, im Garten, in der Gara-<br />

ge oder im Keller gezockt. Schläger<br />

gibt es fast überall zu k<strong>auf</strong>en. Sollten<br />

Sie dar<strong>auf</strong> aus sein, Ihre Gäste zu be-<br />

geistern, lohnt s<strong>ich</strong> der Besuch beim<br />

Fachhändler. Dort gibt es Beläge, die<br />

schen Spin und sogar Störeffekte be-<br />

wirken. Wor<strong>auf</strong> es beim K<strong>auf</strong> einer<br />

Platte ankommt? Nun, der Kontrast<br />

zum weißen Ball sollte natürl<strong>ich</strong><br />

vorhanden sein. Eine grüne oder blaue<br />

Platte ist daher ratsamer als eine mit<br />

heller Farbe. Bei gebrauchten Platten<br />

sollten Sie dar<strong>auf</strong> achten, dass Ecken<br />

n<strong>ich</strong>t abgebrochen sind oder gar das<br />

Holz morsch ist. Achten Sie bei der Be-<br />

festigung des Netzes dar<strong>auf</strong>, dass die-<br />

ses 15,25 cm n<strong>ich</strong>t überschreitet.<br />

Kurz zu Regeln und Rekorden. Ein Satz<br />

geht bis 11, muss aber mit mindestens<br />

2 Punkten Vorsprung gewonnen wer-<br />

den. Wer zuerst drei Sätze gewonnen<br />

hat, ist der Sieger. Bis zum Stande 10:10<br />

wechselt der Aufschlag nach zwei ge-<br />

spielten Punkten, anschließend nach<br />

jedem. Sie möchten <strong>auf</strong> Rekordejagd<br />

gehen? Dann messen Sie s<strong>ich</strong> an fol-<br />

genden Namen und Werten: Der längs-<br />

te Ballwechsel der Gesch<strong>ich</strong>te dauerte<br />

8 Stunden und 34 Minuten. K�ji Mat-<br />

sushita und Hiroshi Kamura-Kitten-<br />

berger stellten diesen jungen Rekord<br />

vor drei Jahren <strong>auf</strong>. Das längste Match<br />

umfasste unglaubl<strong>ich</strong>e 168 Stunden.<br />

Ebenfalls sensationell: 173 Ballkontak-<br />

te realisierten die Schwestern Jackie<br />

Bellinger und Lisa Lomas innerhalb<br />

einer Minute. Das sind knapp 3 Kon-<br />

takte pro Sekunde Und übrigens:<br />

Schmetterbälle waren früher verboten.<br />

Wieso? Weil die Verletzungsgefahr für<br />

den Gegner zu groß war.<br />

48 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

© Rainer Sturm / pixelio.de<br />

AG<br />

© berwis / pixelio.de


Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

49


Firmenportrait<br />

Die Gesch<strong>ich</strong>te von Fath re<strong>ich</strong>t zurück bis in die 60er<br />

Jahre des letzten Jahrhunderts. So begann die Familie<br />

Fath 1964 in Schneppenbach Baumaschinen zu verkau-<br />

fen und zu vermieten. Auch die Komponenten Reparatur<br />

und Instandhaltung wurden w<strong>ich</strong>tige Eckpfeiler der ser-<br />

viceorientierten Firma. Mitte der 70er kamen mobile<br />

Heizungen ins Spiel. Ein Geschäftszweig, der s<strong>ich</strong> sehr<br />

erfolgre<strong>ich</strong> entwickelte und schließl<strong>ich</strong> zum Dienstleis-<br />

ter Fath Wärmekurier wurde. Das Unternehmen wuchs<br />

und wuchs, sodass man 1992 einen neuen Firmensitz<br />

benötigte. Und um Veränderung ging es vor Kurzem<br />

wieder. Was das bedeutet? Nun, diesmal sollte die In-<br />

nenarchitektur einen neuen, besonderen Akzent erhal-<br />

ten. Ein Akzent, der die Marke Fath noch mehr stärkt.<br />

Im Sommer dieses Jahres führten die Geschäftsführer,<br />

Alexander Fath und Tino Fath, mitsamt dem engagierten<br />

Team ein erfolggekröntes Umbau-Projekt durch.<br />

DENKEN<br />

MODERN<br />

HANDELN<br />

MODERN<br />

Ein Umbau nach Maß<br />

NACHH<br />

50<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


VORHER<br />

BAUPHASE<br />

sehen, dass s<strong>ich</strong> einiges geändert hat. Der Firmensitz von Fath ist n<strong>ich</strong>t<br />

nur moderner geworden, sondern auch funktioneller. Auf Kunden strahlt er<br />

absolute Kompetenz aus, ohne dabei abgehoben zu wirken oder ihnen etwas<br />

vorzuspielen. Ganz gezielt wurde von Sahm Werbung und dem Innendesigner<br />

Anton Herter die Strategie verfolgt, einen besonderen Materialmix umzusetzen.<br />

Zum einen wurden Fußboden- und Möbelholz, Vitrinen und Kassentheke<br />

als elegante und hochwertige Elemente platziert. Zum anderen, als<br />

Gegensatz dazu, altes Gebälk, urige Ziegeln, rauer Beton und Rostmetall ver-<br />

ERSie<br />

wendet. Diese Kom<strong>bin</strong>ation passt zum versierten Handwerker genauso wie<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

zum Bauunternehmer, der sachl<strong>ich</strong> und fundiert arbeitet.<br />

51


Die Mitarbeiter von Fath zeigen s<strong>ich</strong> begeistert<br />

von der Mischung, der es bedurfte. Sie sind stolz<br />

<strong>auf</strong> ihr neues “Wohnzimmer”. Das Herzstück ist<br />

die Theke, die Sie hier sehen können. Achten Sie<br />

<strong>auf</strong> das Zahnrad, das oberhalb selbiger ange-<br />

bracht wurde. Es ist das Logo von Fath. Ein Er-<br />

kennungsanker für alle Kunden, die mit der<br />

"Zahnrad"-Firma gute Erfahrungen gemacht ha-<br />

ben und dies weiterhin tun möchten. Kommen<br />

Sie Fath besuchen und erleben Sie die neue Mix-<br />

tur aus Natur, Stil und Echtheit. Sie werden eine<br />

Atmosphäre einsaugen können, die echter n<strong>ich</strong>t<br />

sein könnte. Riechen Sie Holz, genießen Sie Bera-<br />

tung, erleben Sie Fath. Voll und ganz.<br />

52 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


NEWS<br />

RESTEVERWERTUNG<br />

Immer öfter sieht man sie momentan<br />

als stylische Elemente, ob im Garten<br />

oder im Wohnraum: Die Europalette.<br />

Im Garten kann man sie einfach <strong>auf</strong>ei-<br />

������� �������� ���� ���� ���� - den ������� in Leverkusen in einer Werkstatt<br />

tischchen benutzen. Natürl<strong>ich</strong> ist die<br />

Gartenzeit momentan gerade n<strong>ich</strong>t<br />

sonderl<strong>ich</strong> aktuell, das ist klar. Doch<br />

auch für drinnen gibt es Nutzungs-<br />

mögl<strong>ich</strong>keiten: Zum Beispiel als ex-<br />

trem kreatives Bettgestell. Einfach ne-<br />

be<strong>nein</strong>ander legen und die Matratzen<br />

dr<strong>auf</strong>. Fertig! Wer weniger Zeit und<br />

Lust hat selbst Hand anzulegen, der<br />

möge s<strong>ich</strong> diesen hübschen Couchtisch<br />

zu Gemüte führen. Für Wohnzimmer<br />

im Modern-Industry-Style der absolute<br />

Hingucker. Nora Böhm steckt hinter<br />

dieser Idee und der gesch<strong>ich</strong>tenre<strong>ich</strong>en<br />

Patina dieses Möbels. Die Tische wer-<br />

der Lebenshilfe von Menschen mit Be-<br />

hinderung gefertigt. Auf Wunsch gibt<br />

es Rollen, oder eine Schublade. Kostet<br />

zwar stolze 349 Euro, ist natürl<strong>ich</strong> aber<br />

auch in jedem Fall unterstützenswert.<br />

www.paletta-forever.com verk<strong>auf</strong>t<br />

diese herrl<strong>ich</strong>en Tischchen. Ein Vor-<br />

beischauen lohnt s<strong>ich</strong>!<br />

FÜR DEN VOGEL VON HEUTE<br />

Mies van der Rohe war einer der be-<br />

deutendsten Architekten in den Anfän-<br />

gen der Bauhaus-Gemeinschaft. Eines<br />

seiner bekanntesten Objekte ist der<br />

"Pavillon Barcelona", der 1929 der Aus-<br />

stellungspavillon des deutschen Re<strong>ich</strong>s<br />

<strong>auf</strong> der Weltausstellung in Barcelona<br />

war. Diente er damals der Selbstdar-<br />

stellung der Weimarer Republik, ge-<br />

hört er heute zu den großen architek-<br />

tonischen Werken. Getreu dem Motto<br />

"Form Follows Function", erhält er dank<br />

der dänischen Designerin Monique<br />

Engelund in dieser Variante eine neue<br />

Funktion. Zum einen natürl<strong>ich</strong> durch<br />

geometrische Schl<strong>ich</strong>theit und außer-<br />

gewöhnl<strong>ich</strong>em Material höchst deko-<br />

rativ im modernen Garten, zum ande-<br />

ren Futter- und Trinkstation für Vögel.<br />

Auf zwei Spießen kann Vogelfutter<br />

platziert werden und die Wassertränke<br />

entspr<strong>ich</strong>t sogar dem Original, näm-<br />

���������������������������������<br />

-<br />

den wir! Kostenpunkt: 170 Euro und<br />

erhältl<strong>ich</strong> bei www.menu.as<br />

54<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


DER PRAKTISCHSTE<br />

NACHTTISCH DER WELT<br />

Pulverbesch<strong>ich</strong>tetes Stahlblech bildet<br />

die Grundlage für Hanno. Das ist der<br />

Name dieser eleganten Nachttisch-Va-<br />

riante. Man kennt das ja, ein kleines<br />

Nachttischschränkchen neben dem<br />

Bett, weil man s<strong>ich</strong> irgendwann einmal<br />

gedacht hat, dass es schön sei, wenn<br />

man sein Buch irgendwo hinlegen<br />

kann… nun… am Ende ist das Tisch-<br />

lein voll mit Taschentüchern, Oropax,<br />

Brillenetui, Büchern, Zeitschriften und<br />

noch vielen anderen Dingen. Damit ist<br />

mit diesem Designermöbel Schluss.<br />

Man kann ein Glas oder eine Flasche<br />

abstellen und ein Buch <strong>auf</strong>hängen. Die<br />

Aufhängung fungiert gle<strong>ich</strong>zeitig als<br />

Leseze<strong>ich</strong>en. Sehr praktisch. S<strong>ich</strong>er-<br />

l<strong>ich</strong> würde auch Mies van der Rohe<br />

dieser Nachttisch gefallen, denn auch<br />

hier ist das Motto wieder die Reduktion<br />

<strong>auf</strong> das Wesentl<strong>ich</strong>e. Das Hängetisch-<br />

chen gibt es in Silber, Gelb, Grün und<br />

Violett, kostet 35,00 Euro und ist damit<br />

n<strong>ich</strong>t einmal teuer! Erhältl<strong>ich</strong> ist das<br />

gute Stück bei www.bonogoo.com.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

STEHAUFMÄNNCHEN-<br />

SCHÜSSELN<br />

In der Tat zeigen wir Ihnen hier Schüs-<br />

seln, die n<strong>ich</strong>t fest stehen. Wackelscha-<br />

len nennt die Keramikerin Christine<br />

Ruff aus Wuppertal ihre Schalen liebe-<br />

voll. Das Feinsteinzeug besitzt keinen<br />

festen Fuß, keine Platte oder ähnl<strong>ich</strong>es,<br />

sodass sie immer irgendwie in Bewe-<br />

gung sind. Allerdings kippen sie dabei<br />

natürl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t um. Die Wackelschalen<br />

zentrieren s<strong>ich</strong> immer wieder, sie r<strong>ich</strong>-<br />

������������������������������������<br />

ihren Mittelpunkt – eben wie ein Steh-<br />

<strong>auf</strong>männchen. Das ganze ist ein Trio in<br />

drei verschiedenen Farben und unter-<br />

schiedl<strong>ich</strong>en Durchmessern. Sehr ele-<br />

gant zieren sie den gedeckten Tisch<br />

und erscheinen fast zweifarbig durch<br />

ihre matte Lasur. Unter www.ruffce-<br />

ramic.de� ������ ����� ������ ����������<br />

Wände werden mit Rostplatten tape-<br />

Gegenstände ab 70 Euro. N<strong>ich</strong>t gerade<br />

ein Schnäppchen, dafür aber echtes,<br />

formvollendetes Design!<br />

© www.imi-beton.com<br />

© www.imi-beton.com © www.imi-beton.com<br />

RICHTIG SCHÖNER ROST<br />

Rostschutzlack – ja, das kennt man. Ob<br />

am Gartentor oder Auto… Metalle müs-<br />

sen vor dem bösen Befall der rötl<strong>ich</strong>en<br />

Pest geschützt werden. Seit einiger Zeit<br />

allerdings bildet s<strong>ich</strong> aus dieser Plage<br />

ein neuer Style für Möbel, Innenarchi-<br />

tektur und vielem anderen. Ganze<br />

ziert, Theken werden mit Rost-farbe<br />

lackiert und vor allem in Ver<strong>bin</strong>dung<br />

mit Beton sieht das ganze extrem gut<br />

aus. Die Firma imi-beton ist hier Meis-<br />

ter des Fachs. Sie haben das Produkt<br />

imi-rost entwickelt und bieten kreative<br />

Lösungen für alles mögl<strong>ich</strong>e an Innen-<br />

ausstattung an. Schauen Sie s<strong>ich</strong> ein-<br />

mal um!<br />

55


Blickfang<br />

Was es bedeutet,<br />

Detektiv zu sein<br />

Der Versuch einer ersten<br />

���������������������<br />

56 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


hillip Marlow. Kennen Sie Phillip Marlow? Er ist einer dieser sagenum-<br />

wobenen Männer und Romanhelden, die es spielend <strong>auf</strong> die Kinolein-<br />

wand geschafft haben. Warum? Weil Marlow stets alles im Griff zu ha-<br />

ben scheint, während er subtil durch die nebelverhangenen Hinterhöfe<br />

der Stadt huscht, konspirative Gespräche führt und das Böse verfolgt. Das Böse,<br />

welches in einer Metropole ohne Moral und Gerechtigkeit das Zepter übernom-<br />

men hat. Marlow kennt keine Furcht, kämpft nie mit adrenalingeschuldeten<br />

Schweißperlen und bietet Frauen trotz klammer Kasse die Welt. Schach ist sein<br />

�������������������������������������������������������������������������������<br />

und an der Zeit, einige Dinge<br />

tiefer Stimme Monologe abhält. Ein Leben wie aus einem Guss, trotzdem hart und<br />

kernig. Phillip Marlow wurde von Raymond Chandler, einem britischen Schrift-<br />

steller, geschaffen und von Humphrey Bogart brillant verkörpert. Er ist der medi-<br />

ale Prototyp eines Privatdetektivs. Allerdings handelt es s<strong>ich</strong> ledigl<strong>ich</strong> um eine<br />

Darstellung, n<strong>ich</strong>t um eine realistische Dokumentation oder gar Live-Aufnahme.<br />

Wir sehen Fiktion, n<strong>ich</strong>t die Wirkl<strong>ich</strong>keit. Ein guter St<strong>ich</strong>punkt: Was macht diese<br />

Wirkl<strong>ich</strong>keit aus? Was nennt der Detektiv seinen Arbeitsalltag? Was treibt ihn an?<br />

Wie kommt er mit Widrigkeiten während der Ermittlung klar? Lassen Sie s<strong>ich</strong> in<br />

eine Welt entführen, die Sie n<strong>ich</strong>t kennen, die Erstaunen in Ihnen hervorruft.<br />

Folgen Sie der nächsten Spur...der nächste Absatz sieht verdächtig aus.<br />

Detektiv kämpft gegen das Illegale<br />

und das stereotype Bild der Öffentl<strong>ich</strong>keit<br />

Viele Detektive kennen das Bild, das die Öffentl<strong>ich</strong>keit von ihnen hat. Es ist das<br />

Bild, das Phillip Marlow geschuldet ist. Ihm sei Dank hat s<strong>ich</strong> der Detektiv in den<br />

Ge<strong>danke</strong>n der Leute als geheimnisumwitterte, den Reizen des Lebens zugewand-<br />

te Figur etabliert. Und auch andere Berufsgenossen aus Literatur, Film und Fern-<br />

sehen tragen dazu bei, dass s<strong>ich</strong> dieses Bild verfestigt. Einige bekannte Zunft-<br />

Kollegen Marlows sind Magnum, der mit seinem Sender-Gefährten Monk die<br />

Fernsehwelt uns<strong>ich</strong>er macht sowie Sherlock Holmes, welcher s<strong>ich</strong> zumindest in<br />

amourösen Angelegenheiten anständig verhält. Klar, die meisten Menschen ken-<br />

nen privat keinen Geheimermittler und orientieren s<strong>ich</strong> an den genannten Gestal-<br />

ten. Allerdings macht man es s<strong>ich</strong> zu le<strong>ich</strong>t, wenn man das mediale Bild eins zu<br />

eins in die Realität überführt.<br />

Franklin Frischmeier*, der in einer unterfränkischen Detektei arbeitet, äußert<br />

s<strong>ich</strong> verärgert über die öffentl<strong>ich</strong>e Meinung zu seinem Beruf: "Die Leute haben<br />

immer nur Humphrey Bogart vor Augen, der eine Blondine im Arm hält und im<br />

Rotl<strong>ich</strong>tmilieu unterwegs ist. Das ist absoluter Quatsch. Wir arbeiten seriös und<br />

klären Fälle <strong>auf</strong>, die einer großen Sachl<strong>ich</strong>keit bedürfen. Beispielsweise solche,<br />

bei denen es um Geld geht, um abs<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong>e Schädigungen von Unternehmen<br />

durch Konkurrenten." Zu den begrenzten Mögl<strong>ich</strong>keiten, die ein Detektiv hat,<br />

���������������������������������������������������������������������������������<br />

-<br />

terial dann an Rechtsanwälte weiterzugeben, so wie es immer in speziellen TV-<br />

Serien gezeigt wird. Erst vor Ger<strong>ich</strong>t dürfen solche Beweisstücke zum Vorschein<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

kommen und genutzt werden. Wenn<br />

wir korrekt und seriös gearbeitet ha-<br />

ben, werden wir dort auch als glaub-<br />

würdig wahrgenommen." Also: Eine<br />

gewisse Abstraktion und Distanz ist<br />

gefragt, wenn man Detektive ein-<br />

schätzt und beurteilt. Es lohnt s<strong>ich</strong>,<br />

hinter die Fassade dieser interessanten<br />

Branche zu schauen. Einer Branche,<br />

die zwar keinen alltägl<strong>ich</strong>en Beruf re-<br />

präsentiert, aber trotzdem <strong>auf</strong> seriösen<br />

Pfaden wandelt – einige schwarze<br />

Schafe ausgenommen. Die Detektivin-<br />

dustrie hat keine Lobby. Sie verfügt<br />

n<strong>ich</strong>t über klar benennbare Fürspre-<br />

cher. Aus diesem Grund ist es w<strong>ich</strong>tig<br />

klarzustellen.<br />

”Papa, wie wird man<br />

Detektiv?”<br />

Wer Detektiv werden möchte, sollte<br />

einige wesentl<strong>ich</strong>e Anforderungen er-<br />

füllen. Geduld spielt beispielsweise<br />

eine sehr große Rolle, um das Hauptziel<br />

zu erre<strong>ich</strong>en: Informationen über eine<br />

bestimmte Person herauszubekommen.<br />

Genauer gesagt Beweise zu sammeln<br />

und zu dokumentieren, indem obser-<br />

viert, recherchiert und befragt wird,<br />

um für das Ger<strong>ich</strong>t verwertbares Be-<br />

weismaterial zusammenzutragen. Ob-<br />

servationen über Stunden hinweg sind<br />

keine Ausnahme, sondern die Regel.<br />

Oft muss auch am Wochenende oder<br />

an Feiertagen gearbeitet werden.<br />

Manchmal dauert es recht lange, bis<br />

man die ersten brauchbaren Ergebnis-<br />

se vorweisen kann. Durchhalten ist<br />

daher oberstes Gebot.<br />

Der angehende Detektiv sollte keine<br />

Probleme mit dem Blutdruck haben und<br />

seinen Körper gut beherrschen können.<br />

Psychische Krankheiten sind nachtei-<br />

lig, da der Beruf Stresssituationen mit<br />

s<strong>ich</strong> bringt, denen man gewachsen<br />

57


sein muss. Weitere Anforderungen:<br />

Konzentrations- und Reaktionsfähig-<br />

keit, logisch-kom<strong>bin</strong>atorisches Denk-<br />

vermögen und Belastbarkeit. Außer-<br />

dem gute Menschenkenntnis, enormer<br />

Weitblick, Kreativität, Neugier und äu-<br />

ßerste Diskretion. Gute Voraussetzun-<br />

gen besitzen Leute, die juristische und<br />

ökonomische Kentnisse <strong>auf</strong>grund ei-<br />

ner Ausbildung oder eines Studiums<br />

mitbringen. Besondere Rechte haben<br />

Detektive n<strong>ich</strong>t. So dürfen sie n<strong>ich</strong>t in<br />

Gebäude eindringen oder s<strong>ich</strong> als Poli-<br />

zist, Arzt oder Rechtsanwalt ausgeben.<br />

Ermittlungsergebnisse, die n<strong>ich</strong>t <strong>auf</strong><br />

legalem Wege zustande gekommen<br />

sind, dürfen vor Ger<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>t verwen-<br />

det werden.<br />

Franklin Frischmeier ber<strong>ich</strong>tet, wie er<br />

zum Beruf des Detektiven gekommen<br />

ist: "Ich war lange bei der Polizei. Durch<br />

meine Zeit dort hatte <strong>ich</strong> eine gute<br />

Grundlage für den Job des Detektivs.<br />

Allerdings gibt es auch viele Kollegen,<br />

die Quereinsteiger sind. Die Palette an<br />

Leuten mit unterschiedl<strong>ich</strong>en Hinter-<br />

gründen ist sehr groß. Es gibt eben<br />

keinen klassischen Lehrberuf zum Er-<br />

mittler." Recht hat er. Um eine Detektei<br />

<strong>auf</strong>zumachen, re<strong>ich</strong>t der Gang zum<br />

Gewerbeamt. Dies führt dazu, dass<br />

auch ungeeignete Firmen an den Markt<br />

drängen. Firmen, die nach einigen Mo-<br />

naten wieder den Rückzug antreten,<br />

weil sie der anspruchsvollen Aufgabe<br />

n<strong>ich</strong>t gewachsen sind. Wie soll man<br />

auch komplexe Finanzfälle lösen oder<br />

forensische Arbeiten durchführen,<br />

wenn man dies zuvor nie getan hat?<br />

Um angehenden Detektiven ein Basis-<br />

wissen zu vermitteln, bietet die IHK<br />

���������� ���� ����������- ���� �����<br />

dem gibt es etl<strong>ich</strong>e Berufsverbände, die<br />

Nah- und Fernkurse offerieren, die bis<br />

zu zwei Jahre dauern. Im Übrigen ist<br />

die Branche eine männerdominierte.<br />

Nur zehn Prozent aller in Deutschland<br />

tätigen Detektive sind Frauen. Miss<br />

Marple zieht als Vorbild also n<strong>ich</strong>t.<br />

Wege der<br />

Informationsbeschaffung<br />

Technik,<br />

Tricks und falsche<br />

Identitäten<br />

"Meistens geht es um Wirtschaftskri-<br />

minalität, die <strong>auf</strong>gedeckt werden soll",<br />

verrät uns Franklin Frischmeier. Ver-<br />

gehen wie Patent- und Markenrechts-<br />

verletzungen, Umweltvergehen, Versi-<br />

cherungsbetrug und<br />

Computerkriminalität stehen ganz<br />

oben <strong>auf</strong> der Agenda. Private Angele-<br />

genheiten wie Seitensprünge oder fa-<br />

miliäre Streitigkeiten machen weniger<br />

als ein Fünftel des gesamten Auftrags-<br />

volumens aus und werden von man-<br />

chen Detekteien sogar komplett abge-<br />

lehnt. Klassische Raub- und<br />

Gewaltdelikte spielen ebenfalls kaum<br />

eine Rolle im Arbeitsalltag eines<br />

Detektivs.<br />

Einen geregelten Tagesabl<strong>auf</strong> gibt es<br />

für den Geheimermittler n<strong>ich</strong>t. Er muss<br />

s<strong>ich</strong> nach seinen Aufträgen r<strong>ich</strong>ten<br />

und observiert auch schon mal bis spät<br />

in die Nacht; sowohl unter der Woche<br />

als auch am Wochenende und an Feier-<br />

tagen. Die Autoobservation wird durch<br />

die Telefon- und immer w<strong>ich</strong>tiger wer-<br />

denden Internetobservation ergänzt.<br />

Im Web sind Menschen schließl<strong>ich</strong><br />

transparent, wodurch s<strong>ich</strong> Einiges he-<br />

���������� ������� ����� ���� ����<br />

von Produktionsstätten und Trans-<br />

portwegen gehört zur Aufgabenliste.<br />

Trotz dieser recht seriösen und soliden<br />

Tätigkeitsbeschreibung, umweht den<br />

Ermittler dann doch einen Tick Myste-<br />

riösität. Näml<strong>ich</strong> dann, wenn unter<br />

Legende ermittelt wird. Als Bekannter<br />

eines Anwohners gibt er s<strong>ich</strong> dann aus,<br />

58 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

© Günter Havlena / pixelio.de


wenn er Daten zum derzeitigen Wohn-<br />

ort des Nachbarn erfahren möchte.<br />

Oder als Unternehmer, um <strong>auf</strong> die Spur<br />

von Markenfälschern zu kommen. Wie<br />

das geht? Ganz einfach: durch das Vor-<br />

heucheln von Interesse an einem Pro-<br />

dukt und der folgl<strong>ich</strong>en K<strong>auf</strong>offerte.<br />

Was Franklin Frischmeier an seinem<br />

Beruf besonders reizt? "Das tolle an<br />

meinem Job ist, dass <strong>ich</strong> Menschen <strong>auf</strong><br />

die Spur kommen kann, die illegale<br />

Dinge tun. Im Vorfeld überprüfen wir,<br />

ob das Interesse des Auftraggebers se-<br />

riös ist. Auf legaler Basis schöpfen wir<br />

anschließend alle Mögl<strong>ich</strong>keiten aus,<br />

die der Informationsbeschaffung die-<br />

nen. Manchmal treten wir sogar in di-<br />

rekten Kontakt mit den zu observie-<br />

renden Personen. Dann denken wir<br />

uns einen Vorwand aus, der uns den<br />

persönl<strong>ich</strong>en Zugang ermögl<strong>ich</strong>t.<br />

Spontaenität und Handlungss<strong>ich</strong>erheit<br />

sind in einem solchen Gespräch ge-<br />

fragt. Trotzdem passieren mir im Be-<br />

rufsalltag Dinge, die so n<strong>ich</strong>t erwartbar<br />

sind. Im Vorfeld muss also alles abge-<br />

wägt werden, damit man <strong>auf</strong> unliebsa-<br />

me Überraschungen vorbereitet ist."<br />

Sie möchten wissen, welchen Hilfsmit-<br />

teln s<strong>ich</strong> ein Detektiv bedient? Zum ei-<br />

nen werden als Gewerbefahrzeuge ge-<br />

tarnte PKW´s genutzt, um darin<br />

sitzend, eine un<strong>auf</strong>fällige Observation<br />

durchzuführen. Weitere Gadgets, die<br />

��� ��� ����� ������� ����������������<br />

-<br />

ras, Videokameras, Minikameras mit<br />

Super-Zoom-Objektiven, Mikrofone<br />

und GPS-Geräte. Sie merken: Techni-<br />

sches Know-how sollte ein Detektiv<br />

zumindest in ausre<strong>ich</strong>endem Maße<br />

mitbringen. Dies, um <strong>auf</strong> mannigfalti-<br />

gen Wegen Sachhinweise, die vor Ge-<br />

r<strong>ich</strong>t Bestand haben, zu ermitteln.<br />

Jetzt sind Sie informiert<br />

und müssen<br />

keinen Ermittler mehr<br />

be<strong>auf</strong>tragen<br />

Wir fassen zusammen. Der Detektiv<br />

führt keine wilden Verfolgungsjagden<br />

<strong>auf</strong> der Autobahn durch. Ebenso wenig<br />

ist er in Faustkämpfe oder Schießerei-<br />

����������������������������������<br />

er arbeitet und trinkt keinen hochpro-<br />

zentigen Alkohol. Er nimmt keine Fin-<br />

gerabdrücke und verz<strong>ich</strong>tet <strong>auf</strong> die<br />

Lupe bei der Spurensuche. Dahinge-<br />

gen muss er Schreibarbeit erledigen,<br />

im Internet recherchieren und lang-<br />

stündige Observationen durchführen.<br />

Grund genug also, dass Sie Ihr Bild<br />

korrigieren – weg von medialen Konst-<br />

ruktionen hin zu purem Realismus.<br />

Denn Fernsehen ist Fernsehen und hat<br />

bisweilen n<strong>ich</strong>ts mit der Wirkl<strong>ich</strong>keit<br />

zu tun. Wenn Sie das nächste Mal ei-<br />

nen Detektiv kennenlernen, schauen<br />

Sie hinter dessen Fassade. Vorausge-<br />

setzt, Sie merken, dass Sie es mit einem<br />

zu tun haben. AG<br />

*NAME VON DER REDAKTION GEÄNDERT<br />

60 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


<strong>sechs3</strong> aus der Vogelperspektive<br />

Wir zeigen Ihnen fantastische Luft<strong>auf</strong>nahmen unserer Region.


������������������������<br />

<strong>sechs3</strong> mit Jürgen Kovacsek<br />

über Aschaffenburg.<br />

Auch Sie können zusammen mit ihm<br />

in seinem Tragschrauber (Gyrocopter)<br />

abheben um die Welt von oben zu<br />

bewundern!<br />

Ein unvergessl<strong>ich</strong>es Erlebnis!<br />

Mehr Infos <strong>auf</strong>:<br />

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AUTHENTISCH<br />

AUFTRETTEN<br />

über harte Handarbeit und<br />

fesche Individualisten<br />

ann ist ein Schuh ein Schuh? Diese faszinierende Frage stellen s<strong>ich</strong><br />

Mode-Experten, Fashion-Mogule, niveauvolle Damen und Herren.<br />

Muss unser ständiger Begleiter ledigl<strong>ich</strong> einen gewissen Chic<br />

versprühen oder steckt mehr dahinter?<br />

Sind es diese unbeschwerten Momente, die den Schuh zu unserem Partner machen,<br />

weil er uns unbeschadet durch Pfützen tanzen und Bächer waten lässt,<br />

ohne s<strong>ich</strong> zu beschweren? Wahrscheinl<strong>ich</strong> gibt es keine Antwort <strong>auf</strong> die Frage nach<br />

dem besonderen Schuh. Dazu sind die Prioritäten unter den Menschen<br />

zu verschieden. Fakt ist allerdings auch: Wer s<strong>ich</strong> für handgefertigte<br />

Schuhe entscheidet, macht n<strong>ich</strong>ts falsch. Denn individueller und hochwertiger<br />

geht es kaum.<br />

66 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


DER WUNSCH NACH<br />

ETWAS BESONDEREM<br />

Mode wird immer w<strong>ich</strong>tiger. Woran das liegt? Nun, Men-<br />

schen möchten s<strong>ich</strong> abgrenzen. Dies funktioniert am<br />

besten über Kleidung. Über Kleidung, die n<strong>ich</strong>t in der<br />

breiten Masse untergeht, sondern im Stande ist, Akzente<br />

zu setzen. Vom Allgemeinen zum Konkreten: Handge-<br />

fertigte Schuhe machen den Unterschied. Vor allem,<br />

wenn man bedenkt, dass ihr Gegenpart "Schuhe vom<br />

Fließband" oftmals keine gute Qualität vorweist und<br />

schneller kaputt geht als man Schnürsenkel sagen kann.<br />

Selbst bei hochpreisigen Schuhen sind oft keine Leder-<br />

hinterkappen eingearbeitet. Kein Wunder, dass folgl<strong>ich</strong><br />

das Fersenfutter durchscheuert oder Druckstellen an<br />

der Ferse entstehen. Durch die traditionell handwerkli-<br />

che Herstellung von Maßschuhen wird Qualität s<strong>ich</strong>er-<br />

gestellt. Die auszumachenden Trümpfe: erstklassiges<br />

Material, perfekte Verarbeitung, sehr lange Haltbarkeit,<br />

Design nach Wunsch, hoher Tragekomfort und tolles<br />

Fußklima.<br />

„DIE SENDUNG MIT DER MAUS”<br />

– HEUTE: DIE HERSTELLUNG<br />

EINES MASSSCHUHS<br />

Wie entsteht überhaupt ein Maßschuh? Nun, das hängt<br />

im Detail vom Schuhmacher ab. Trotzdem gibt es w<strong>ich</strong>-<br />

tige Schritte, die nahezu immer ausgeführt werden.<br />

Zuerst sind Sie dran. Die Maße Ihrer Füße werden ge-<br />

nommen und <strong>auf</strong> den Leisten übertragen. Danach wer-<br />

den die Vorder- und Hinterkappe geschärft, bis sie ganz<br />

dünn sind am Rand. Anschließend wird die Ver<strong>bin</strong>dung<br />

zwischen Vorder- und Hinterkappe zugeschnitten, be-<br />

vor die Brandsohle <strong>auf</strong> dem Leisten befestigt und zum<br />

Nähen vorbereitet wird.<br />

Jetzt wird es ernst: Das Schuhoberteil wird <strong>auf</strong> dem<br />

Leisten befestigt. Das Ergebnis: Ein Schuh, der als sol-<br />

cher erkennbar ist. Schließl<strong>ich</strong> werden die entstandenen<br />

Falten geglättet, die Sohle mit dem Schaft vernäht und<br />

die Gelenkfeder eingesetzt. Der Schuh wird anschlie-<br />

ßend ein zweites Mal genäht. Außerdem kommt die Soh-<br />

le <strong>auf</strong> den Schuh und der Absatz wird <strong>auf</strong>gebaut. Beide<br />

Elemente werden auch in Form geschliffen. Was jetzt<br />

noch fehlt? Klar, die Farbe. Zusätzl<strong>ich</strong> wird der Schuh<br />

ausgeleistet, eingecremt, poliert und mit Schnürsenkeln<br />

versehen. Fertig ist Ihre zweite Haut.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Frühjahr 13


LEDER, LEUTE,<br />

LEBENSLANGE<br />

BEGLEITER<br />

Beate Ruppert, die Gründerin des nun<br />

zehn Jahre alten Schuhhauses Ruppert<br />

ist stolz <strong>auf</strong> das breitgefächerte Sorti-<br />

ment, das selbiges anbietet. Sowohl<br />

Standard-Exemplare als auch Auf-<br />

tragsfertigungen werden offeriert. Sie<br />

merkt an, dass Reptilien- und Büffelle-<br />

der sehr gefragt seien bei Kunden. Die-<br />

se kämen aus ganz Deutschland. Sogar<br />

aus Hamburg. Frau Ruppert hatte<br />

schon immer ein Faible für Schuhe und<br />

setzt <strong>auf</strong> fundierte Beratung: "Wenn<br />

Kunden zu uns kommen, sprechen wir<br />

gemeinsam über Wünsche und Be-<br />

dürfnisse. Auch ausgefallenen Anfra-<br />

gen stehen wir offen gegenüber. Aller-<br />

dings ist es oft nur ein spezielles Leder,<br />

das verlangt wird." Zur Kundschaft äu-<br />

ßert sie s<strong>ich</strong> folgendermaßen: "Unsere<br />

Kunden kommen aus jeder Sch<strong>ich</strong>t.<br />

Natürl<strong>ich</strong> handelt es s<strong>ich</strong> oft um Leute,<br />

68<br />

welche, die s<strong>ich</strong> einfach mal etwas<br />

gönnen möchten und Wert dar<strong>auf</strong> le-<br />

gen, dass sie s<strong>ich</strong> in ihren Schuhen<br />

wohlfühlen. Das sind dann meistens<br />

Männer." Sie spr<strong>ich</strong>t ein großes Plus<br />

handgemachter Schuhe an: die lange<br />

Lebenszeit. Ruppert: “Ein Schuh hält je<br />

DIE GEDANKEN SIND<br />

FREI – AUCH WENN ES<br />

UM MASSSCHUHE<br />

GEHT<br />

������������������������������������<br />

Zu guter Letzt gibt es noch ein paar<br />

zwischen 10 und 20 Jahre. Da hat der<br />

Kunde r<strong>ich</strong>tig was davon.” Dem Markt<br />

für handgefertigte Schuhe steht eine<br />

rosige Zukunft bevor. Schließl<strong>ich</strong> geht<br />

der Trend hin zur Qualitätsware. Au-<br />

ßerdem ist das Motto “Back to Nature”<br />

omnipräsent. Im Zuge der Diskussion<br />

um ökologische Produkte wird ver-<br />

langt, dass ursprüngl<strong>ich</strong>e, authenti-<br />

sche Stoffe zur Herstellung von Jeans,<br />

Hemd und Co. genutzt werden. Ein As-<br />

pekt, der Schuhmachern und Händlern<br />

selbstgefertigter Schuhe zu Gute<br />

kommt.<br />

����������������������������������������<br />

verfügen, aber es kommen auch<br />

Tricks und Kniffe für Interessierte.<br />

Haben Sie Vorstellungen von Ihrem<br />

Wunschschuh, dann stellen Sie s<strong>ich</strong><br />

w<strong>ich</strong>tige Fragen: Welches Leisten- und<br />

Schaftmodell darf es sein? Welche Art<br />

der Fertigung entspr<strong>ich</strong>t Ihrem Gusto?<br />

Holzgenagelt? Eingestochen? Zwiege-<br />

näht? Welche Ledersorte präferieren<br />

Sie? Boxcalf, Juchtenleder und Schlan-<br />

genleder sind nur einige Vorschläge.<br />

Es ist ratsam, die Schuhe öfter zu<br />

wechseln, damit das Leder die <strong>auf</strong>ge-<br />

nommene Feuchtigkeit wieder abgeben<br />

kann. Außerdem wirkt ein Glanzfett<br />

Wunder: Wenn Sie Ihre Schuhe mit<br />

������� ������������� �������� ������<br />

der unvergle<strong>ich</strong>l<strong>ich</strong>e Charakter Ihrer<br />

besten Stücke erhalten. Aufgepasst:<br />

Geben Sie Maßschuhe zur Reparatur,<br />

statt selbst daran herumzudoktern.<br />

Wenn Experten Hand anlegen, dann<br />

ist Nachhaltigkeit garantiert.<br />

AG<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


DRUNTER...<br />

70<br />

© TAUBERTSPA / GESEHEN BEI ADAM & EVA / ASCHAFFENBURG<br />

FÜR SIE UND IHN<br />

Wellness, Sauna,<br />

Relax, Spa…<br />

Samtig we<strong>ich</strong>e Stoffe<br />

– einfach wolkenle<strong>ich</strong>t.<br />

Seidig glänzend, atmungsaktiv,<br />

kuschelig wärmend und<br />

hautschme<strong>ich</strong>elnd.<br />

Das alles bietet die aktuelle<br />

Serie "Taubert SPA".<br />

Wir sind begeistert!<br />

KOLLEKTION LUCA DAVID ©<br />

OLDEN GLORY, GESEHEN BEI<br />

ADAM & EVA / ASCHAFFENBURG<br />

NEGLIGÉ<br />

FRANÇAISE<br />

Die weibl<strong>ich</strong>en Formen zu<br />

betonen und jede Frau mit<br />

Selbstbewusstsein zu<br />

versorgen – das ist Scandale!<br />

In jegl<strong>ich</strong>er Hins<strong>ich</strong>t stützen die<br />

Dessous den Körper und …<br />

die Seele. Das einfache aber<br />

wirkungsvolle Konzept von<br />

© SCANDALE / GESEHEN BEI ADAM & EVA / ASCHAFFENBURG<br />

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der aktuellen Sirène-Kollektion<br />

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Das Metallic-Grau mit schwarzer<br />

Spitze sieht <strong>auf</strong> jeder weibl<strong>ich</strong>en<br />

Haut gut aus und holt das<br />

Nonplusultra aus Ihnen heraus.<br />

Ein Spagat zwischen Moderne<br />

und Vintage.<br />

Das ist Scandale!<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


0039 ITALY / GESEHEN BEI ZALANDO.DE ©<br />

GESEHEN BEI ST.EMILE / KLEINWALLSTADT<br />

...UND DRÜBER<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

WIR STEHEN AUF BLUSEN...<br />

Ob zur Stoffhose, Jeans, Lederhose oder Rock – immer am liebsten aus Seide!<br />

DER RING „DIONE” IST EIN SCHMUCK-<br />

STÜCK AUS DER KOLLEKTION<br />

"GRIECHISCHE MYTHOLOGIE VON<br />

MONOMER. ALS GATTIN VON ZEUS WIRD<br />

AUCH DIE GÖTTIN DIONE GENANNT. SIE<br />

GEBAR IHM DIE APHRODITE, DIE GÖTTIN<br />

DER SCHÖNHEIT UND LIEBE.<br />

GESEHEN BEI WWW.BONOGOO.COM<br />

© WWW.BONOGOO.COM<br />

Gut zurechtgemacht für's Ausgehen<br />

ist eine Frau dann, wenn ihr Begleiter<br />

lieber mit ihr zu Hause bliebe.<br />

OLGA TSCHECHOWA<br />

LA VIE EST BELLE<br />

VON LANCÔME<br />

IST EIN DUFT DER FREIHEIT<br />

UND DES GLÜCKS.<br />

DAS LEBEN IST SCHÖN!<br />

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GESEHEN BEI ST.EMILE / KLEINWALLSTADT<br />

GESEHEN BEI ST.EMILE / KLEINWALLSTADT<br />

71


Jeder Mann kann einer Frau<br />

gegenüber das letzte Wort haben<br />

– vorausgesetzt, er sagt ja.<br />

ERNST STANKOWSKI<br />

WILDES WECHSEL<br />

Bei Wechselwild geht es worum?<br />

R<strong>ich</strong>tig – um den tägl<strong>ich</strong>en Wechsel<br />

der Designs, der Wechselbilder. Es<br />

ist ebenfalls mögl<strong>ich</strong>, eigene Bilder<br />

oder Designs hochzuladen! Dadurch<br />

kann man seinen Gürtel jeden Tag<br />

FÜR SHOPPING-MUFFEL<br />

Modomoto bietet mit seinem Personal Shopping Service im<br />

Internet eine einfache und bequeme Lösung für alle Männer,<br />

die n<strong>ich</strong>t gern Kleidung eink<strong>auf</strong>en gehen. Mit ihrem neuarti-<br />

������������������������������������������������<br />

jeden Mann den r<strong>ich</strong>tigen Look und schicken die individuell<br />

abgestimmte Kleidung <strong>auf</strong> Grundlage der persönl<strong>ich</strong>en<br />

Kundenwünsche direkt nach Hause.<br />

Auf der Website füllen die Interessenten zunächst einen<br />

kleinen Fragebogen zu ihrem persönl<strong>ich</strong>en Stil und ihren<br />

Kleidergrößen aus. Nach einem kurzen telefonischen<br />

Beratungsgespräch wählen die Shopping-Experten von<br />

Modomoto basierend <strong>auf</strong> Geschmack, Größe und den<br />

speziellen Wünschen des Kunden acht bis zehn passende<br />

Kleidungsstücke aus. Die einzelnen Teile können die Männer<br />

dann bequem zu Hause anprobieren und behalten nur das,<br />

was ihnen gefällt. Der komplette Beratungsservice sowie<br />

Versand und eventuelle Rücksendungen sind kostenlos.<br />

© WWW.MODOMOTO.DE<br />

��������������������������������<br />

oder der Laune anpassen. Wir<br />

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das individuelle Geschenk!<br />

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ENCOUNTER<br />

VON CALVIN KLEIN<br />

– EINE VERFÜHRERISCHE<br />

KOMPOSITION AUS<br />

KRÄFTIGEN GEWÜRZEN,<br />

WARMEN COGNAC-NOTEN<br />

UND SINNLICHEN HÖLZERN.<br />

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72 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

HAND MADE BY SCHUHHAUS RUPPERT


RETRO-FASHION<br />

Petticoat und Pferdeschwanz – so sehen<br />

viele die Mode der 50er Jahre. Doch<br />

spätestens seit der TV-Serie „Mad Men“<br />

wissen wir: Die Mode der Wirtschaftswun-<br />

derzeit war vielseitig und immer feminin.<br />

Ob süß und brav wie Doris Day, sexy wie<br />

Marilyn Monroe oder elegant wie Audrey<br />

Hepburn – die Kleidung der 50er war so<br />

vielfältig wie die Frauen, die sie trugen.<br />

��������������������������������<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Trendsetter schicke Kleider im Stil der<br />

50er Jahre, passende Accessoires wie<br />

Schmuck, grazile Taschen, sexy Strümpfe<br />

und kleine Geschenke im Retrolook. Das<br />

trendige Sortiment umfasst Damenmode<br />

internationaler Retro-Fashion-Labels,<br />

aber auch Kollektionen junger Designer<br />

aus der Rhein-Main-Region.<br />

PEGGY SUE FRANKFURT – RETRO FASHION &<br />

LIFESTYLE, SANDWEG 61, 60316 FRANKFURT<br />

WWW.PEGGYSUEFRANKFURT.DE<br />

73


74<br />

DAS AUGE HÖRT MIT<br />

So müsste man das altbekannte Spr<strong>ich</strong>-<br />

wort wohl konsequenterweise abwandeln,<br />

wenn man von Künstlern spr<strong>ich</strong>t, die <strong>auf</strong><br />

der Bühne stehen.<br />

Gle<strong>ich</strong> zwölf solcher Künstler konnte<br />

<strong>sechs3</strong> bei der Anprobe ihrer neuen<br />

„Dienstkleidung” über die Schulter schau-<br />

en – „Den 12 Tenören”!<br />

Die sympatische, multinationale Gesangs-<br />

gruppe startete im November ihre Europa-<br />

tournee 2012/2013. Den Auftakt machte<br />

hierbei das Schlosshotel Weyberhöfe, wo-<br />

für s<strong>ich</strong> die noch erstaunl<strong>ich</strong> jungen Her-<br />

ren beim traditionsre<strong>ich</strong>en Herrenausstat-<br />

ter Kastell in Hösbach einen feinen Zwirn<br />

<strong>auf</strong> den Leib schneidern ließen.<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Impressum<br />

Theo Sahm (verantwortl<strong>ich</strong>)<br />

theo@<strong>sechs3</strong>.de / 06021-21361<br />

Nicole Merlau<br />

nicole@<strong>sechs3</strong>.de<br />

Christian Sahm<br />

christian@<strong>sechs3</strong>.de / 06021-21362<br />

André Gärisch<br />

andre_gaerisch@gmx-topmail.de<br />

Ruth Weitz<br />

mail@ruthweitz.de<br />

Sylvia Breckl<br />

sylvia.breckl@gmail.com<br />

Christian Sahm, Alexander Mayer<br />

christian@<strong>sechs3</strong>.de<br />

06021-21362<br />

Ewa Ledergerber<br />

ewa@<strong>sechs3</strong>.de<br />

06021-21362<br />

Maria Jäger<br />

maria@<strong>sechs3</strong>.de<br />

06021-4391313<br />

Maria Jäger<br />

vertrieb@<strong>sechs3</strong>.de<br />

Preis für Jahresabo (4 Ausgaben)<br />

inkl. postalischer Zusendung: 12,- Euro<br />

<strong>sechs3</strong> erscheint dreimonatl<strong>ich</strong><br />

Franz Kuthal GmbH & Co. KG, Mainaschaff<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge<br />

und Abbildungen sind urheberrechtl<strong>ich</strong> geschützt.<br />

Für unverlangt eingesendetes Bild- und Textmaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

© iStockphoto, © fotolia, Christian Sahm,<br />

Nicole Merlau Ruth Weitz, André Gärisch,<br />

Sylvia Breckl, Alexander Mayer, Ewa Ledergerber,<br />

Hersteller, Privat.<br />

75


Kulturbeutel<br />

Die hohe<br />

Kunst der<br />

Kleinkunst<br />

25 Jahre Kochsmühle<br />

in Obernburg<br />

76<br />

hrenamtl<strong>ich</strong>es Engagement und Fingerspitzen-<br />

gefühl für ein qualitativ hochwertiges Klein-<br />

kunstprogramm, das ze<strong>ich</strong>net die Aktiven des<br />

Arbeitskreises Kul-Tour in Obernburg aus. Ge-<br />

gründet wurde der Verein im Jahr 1984 von einem Dutzend<br />

Kulturinteressierten. Seit 25 Jahren ist er Träger der Klein-<br />

kunstbühne unter dem Dach der Kochsmühle. Kaum je-<br />

���������������������������������������������������������<br />

-<br />

de mal zwei Dutzend Mitgliedern betriebene Theater die<br />

ersten beiden Jahre überleben würde. Nun ist ein Viertel-<br />

jahrhundert vergangen. Die Kleinkunstbühne in der Kochs-<br />

mühle gibt es immer noch und sie genießt einen<br />

hervorragenden Ruf in der Szene. Die Mitgliederzahl ist <strong>auf</strong><br />

knapp 200 angewachsen, mit steigender Tendenz.<br />

Das 25-jährige Jubiläum des Kochmühlen-Theaters fällt mit<br />

der 700-Jahr-Feier der Stadt Obernburg zusammen. Eine<br />

gute Gelegenheit für den Verein, ein Open-Air am 13. Juli<br />

2013 in den Mainwiesen zu veranstalten. Mit von der Partie<br />

sind Lizzy Aumeier, Wolfgang Krebs und die Simon and<br />

Garfunkel Revival Band. Die ganze Saison über gibt es zahl-<br />

re<strong>ich</strong>e Kabarett-Höhepunkte mit alten, gern gesehenen Ha-<br />

sen und jungen, hoffnungsvollen Nachwuchstalenten.<br />

Künstler, die von Anfang an der Kleinkunstbühne die Treue<br />

gehalten haben, werden zu sehen und zu hören sein: Django<br />

Asyl, Urban Priol und Thomas Reis sowie die Lokalmatado-<br />

re und am Weißwurstäquator sehr beliebten Seelsorger vom<br />

Ersten Allgemeinen Babenhäuser Pfarrerkabarett. Seit 2011<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


hat die Kochsmühle auch ein festes Theater-Ensemble: Petra Hofmann und Kurt Spielmann, zwei Voll-<br />

blutschauspieler mit Hang zu spektakulären und witzigen Inszenierungen. Sie werden das Programm<br />

im Jubiläumsjahr ebenfalls bere<strong>ich</strong>ern.<br />

Ehrenamtl<strong>ich</strong>e Helfer vor und hinter der Bühne sorgen dafür, dass die Gäste ihre Karten erhalten, mit<br />

Getränken und Gebäck bewirtet werden, dass die Technik klappt und nach der Vorstellung wieder alles<br />

picco bello sauber und <strong>auf</strong>geräumt ist. Da kommen weit über 1000 Arbeitsstunden im Jahr zusammen.<br />

Die Besprechungen und Sitzungen der Vorstandmitglieder, die Gestaltung des Programmes, die unzähli-<br />

gen Telefonate und E-Mails sind dabei n<strong>ich</strong>t eingerechnet. Sogar die professionell erstellte Bildergalerie<br />

im Treppenhaus ist ehrenamtl<strong>ich</strong>em Engagement entsprungen. Obernburger Arzt und passionierte Fo-<br />

�������������������������������������������������������������������������������������<br />

der Veranstaltungen <strong>auf</strong>genommen.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Sie waren und sind gern gesehene Gäste in der Kochsmühle: Ottfried Fischer,<br />

der leider schon verstorbene Matthias Beltz (links unten) und Urban Priol (links oben + mitte),<br />

<strong>auf</strong>genommen bei Veranstaltungen vergangener Jahre.<br />

77


"Obernburger Mühlstein"<br />

ein begehrter Kabarettpreis<br />

Von Anfang an sollten n<strong>ich</strong>t nur bekannte Kabarettisten <strong>auf</strong><br />

die Bühne geholt werden. Ziel des Vereins ist es auch heute<br />

noch, Nachwuchstalenten eine Plattform zu geben. Seit 1989<br />

gibt es den Wettbewerb um den Obernburger Mühlstein.<br />

Der schwergew<strong>ich</strong>tige Preis ist in der Kabarettszene<br />

heiß begehrt. Künstler, die mittlerweile in ganz Deutsch-<br />

land bekannt sind wie M<strong>ich</strong>ael Mittermeier, Günter Grün-<br />

wald oder Django Asül haben s<strong>ich</strong> in der Kochsmühle ihre<br />

ersten Sporen verdient. Aber auch die Creme de la Creme<br />

der Kabarettszene hat in der Kochsmühle die Bühnenbretter<br />

zum Wanken und das Publikum zum Toben gebracht: Ott-<br />

fried Fischer, Thomas Freitag, Lisa Fitz, Volker Pispers, die<br />

beiden unvergessl<strong>ich</strong>en Kabarettgrößen Hanns Dieter<br />

Hüsch und Matthias Beltz. Urban Priol, in<br />

den ersten Jahren künstlerischer Leiter der<br />

Kochsmühle, war damals noch ein Newco-<br />

mer. In den Anfängen seiner Karriere hatte<br />

er s<strong>ich</strong> gerade mit seinem ersten Partner<br />

Klaus Staab das Passauer Scharfr<strong>ich</strong>terbeil<br />

geholt, einer der renommiertesten deut-<br />

schen Kabarettpreise.<br />

78<br />

Immer wieder gerne gesehen und am<br />

Weißwurstäquator äußerst beliebt:<br />

Das Babenhäuser Pfarrerkabarett, das am 2. März<br />

2013 im Elsenfelder Bürgerzentrum <strong>auf</strong>tritt.<br />

Seit November fest im Programm etabliert:<br />

Das Kochsmühlen-Ensemble<br />

Petra Hofmann und Kurt Spielmann.<br />

Unter dem Dach des Obernburger Musentempels<br />

Kochsmühle befindet s<strong>ich</strong> seit 25 Jahren die vom<br />

Arbeitskreis Kul-Tour geleitete Kabarettbühne.<br />

www.kochsmuehle.de<br />

Großveranstaltungen im Elsenfeder<br />

Bürgerzentrum<br />

Für Großveranstaltungen muss das Team der Kochsmühle<br />

nach Elsenfeld umziehen, weil es in Obernburg keine geeig-<br />

neten Räuml<strong>ich</strong>keiten gibt. In der Nachbargemeinde steht<br />

den Kulturaktiven das Bürgerzentrum zur Verfügung. "Es<br />

ist ganz prima, wie reibungslos die Zusammenarbeit mit der<br />

Verwaltung und dem Hausmeister klappt und wie toll die<br />

Hilfsbereitschaft ist", lobt die Vorsitzende Petra Ulbr<strong>ich</strong>.<br />

������� ������ ����� ����� ������ �������� ��� ����<br />

Nachbarschaft Kabarettveranstaltungen angeboten werden,<br />

ohne dass die Termine mit denen in der Kochsmühle abge-<br />

����������������������������������������<br />

-<br />

selben Tag zwei oder mehrere vergle<strong>ich</strong>bare Veran-<br />

staltungen statt, was die Kleinkunstbühne<br />

Obernburg schmerzl<strong>ich</strong> zu spüren bekommt.<br />

Wenn die Arbeit vor und hinter den Kulissen n<strong>ich</strong>t<br />

ehrenamtl<strong>ich</strong> erbracht würde, dann wäre ein Pro-<br />

gramm in der gebotenen Form kaum mögl<strong>ich</strong>, sagt<br />

Ulbr<strong>ich</strong>. Kontinuität, Qualität und Vielfalt stehen im<br />

Vordergrund und n<strong>ich</strong>t der kommerzielle Erfolg.<br />

Eine w<strong>ich</strong>tige Unterstützung leisteten auch die för-<br />

dernden Mitglieder mit ihrem Vereinsbeitrag und<br />

die Werbepartner für die Finanzierung des Pro-<br />

grammhefts. "Jede auch noch so kleine Zuwendung<br />

sorgt dafür, dass die Kleinkunstbühne Kochsmüh-<br />

le mit ihrer Qualität weiter Bestand haben wird",<br />

sagt die Vorsitzende. R.W.<br />

Die Vorsitzende Petra Ulbr<strong>ich</strong> ebnet dem<br />

Schauspieler Kurt Spielmann und zuweilen bessere<br />

Hälfte des Kochsmühlen-Ensembles den Zugang zur<br />

Kleinkunstbühne.


80<br />

ER<br />

EIN NAME,<br />

VIELE<br />

STÄDTE<br />

DOCH WIR LIEBEN ES ORIGINAL SCHOTTISCH!<br />

eien Sie ehrl<strong>ich</strong>: Wie gut kennen Sie Ihre geliebte<br />

Heimatstadt? Wie bekannt ist Ihnen das „bayeri-<br />

sche Nizza“? Leben Sie Aschaffenburg oder leben<br />

Sie nur in Aschaffenburg? Klar, es gibt das pracht-<br />

volle Schloss Johannisburg, ein echtes Wahrze<strong>ich</strong>en. Aber<br />

mit diesem Short Fact gewinnen Sie keinen Blumentopf.<br />

Noch n<strong>ich</strong>t mal einen hässl<strong>ich</strong>en. Auch n<strong>ich</strong>t mit der kühnen<br />

Behauptung, hier gäbe es ein Pompejanum. Weiß jeder, ist<br />

ein alter Hut. Hinter dem Ofen hervorlocken würde eine<br />

fundierte Kenntnis über die Partnerstädte Aschaffenburgs.<br />

Die kennen Sie n<strong>ich</strong>t? Zum einen hätten wir das französi-<br />

sche St. Germain-en-Laye im Angebot. Eine feine Stadt mit<br />

41.000 Einwohnern westl<strong>ich</strong> von Paris. Zum anderen Mis-<br />

kolc, die viertgrößte Stadt Ungarns. Auch schön. Irgendein<br />

Städtchen gibt es aber noch. Hm...Schottland? Dudelsäcke?<br />

50 Jahre Städtepartnerschaft im Jahre 2006? Genau: Perth<br />

ist der fehlende Part im Trio. Und um Perth soll es jetzt<br />

gehen.<br />

KEINE METROPOLE,<br />

ABER EINE STADT MIT PROFIL<br />

Perth ist eine wahrl<strong>ich</strong> besondere Stadt. Wieso? Nun, sie ist<br />

eine der wenigen Ortschaften in Schottland, die mehr als<br />

40.000 Einwohner haben. Für deutsche Verhältnisse ein<br />

Städtchen, für schottische eine gestandene Stadt mit allem,<br />

was man so braucht. Der Ruhepol Perth liegt relativ zentral,<br />

allerdings le<strong>ich</strong>t im Osten Schottlands. Was für uns der Main<br />

ist, ist für Perth der Tay. Der längste Fluss Schottlands ent-<br />

springt an den Hängen des Ben Lui und zieht s<strong>ich</strong> 193 Kilo-<br />

meter durch das Land. In Perth führen vier Brücken über<br />

den Tay. Darunter eine urige Eisenbahnbrücke, die 1863 er-<br />

������������������������������������������������<br />

-<br />

le einnehmen könnte. Außerdem beheimatet Perth eines der<br />

betagtesten Heimatmuseen in Schottland. Eines, das gle<strong>ich</strong>-<br />

zeitig eine Kunstgalerie ist und am Ende der George Street<br />

liegt. Weiterhin interessant: die Fergusson Galerie, welche<br />

die Werke von J. D. Fergusson ausstellt, das über 100 Jahre<br />

alte Theater von Perth, der sagenumwobene Scone Palast<br />

und ein buntes Kunstfestival, das jährl<strong>ich</strong> im Mai für Aus-<br />

nahmestunden sorgt.<br />

Die 44.000 Einwohner von Perth können s<strong>ich</strong> eines schönes<br />

Stadtbildes erfreuen. So zieren etl<strong>ich</strong>e kleine, verwunsche-<br />

ne Häuschen die Ortschaft. Es entsteht ein Bild, das aus je-<br />

dem Einheimischen und Reisenden einen Romantiker wer-<br />

den lässt und <strong>auf</strong> Postkarten hervorragend aussieht. Perth<br />

kann allerdings n<strong>ich</strong>t nur beschaul<strong>ich</strong> und ruhig, sondern<br />

auch betriebsam und busy. So kann man im Stadtzentrum<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


TH<br />

hervorragend shoppen gehen. Eine sehr lange Fußgänger-<br />

zone lädt zum heiteren Eink<strong>auf</strong>en ein. Aber n<strong>ich</strong>t nur das: In<br />

etl<strong>ich</strong>en gemütl<strong>ich</strong>en Bars und Kaffees lässt s<strong>ich</strong> eine wun-<br />

derbare Zeit verbringen. Auch zu empfehlen: der Besuch ei-<br />

ner original britischen Teestube oder eines rustikalen Pubs.<br />

Vielle<strong>ich</strong>t treffen Sie ja dort <strong>auf</strong> klassische Schotten, die<br />

durch Herzl<strong>ich</strong>keit, Entspanntheit und Heimatverbunden-<br />

heit bestechen.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

81


Sie kommen beim Shoppen schnell aus der Puste? Dann er-<br />

holen Sie s<strong>ich</strong> in den Meadows. Dabei handelt es s<strong>ich</strong> um<br />

wundervolle Parkanlagen, die, typisch britisch, zu jeder Zeit<br />

�����������������������������������������������������������<br />

als auch wundervolle Wasseranlagen und einen Golfplatz,<br />

<strong>auf</strong> dem Putten geübt werden kann. Was man n<strong>ich</strong>t außer<br />

Acht lassen sollte: Perth liegt verkehrstechnisch perfekt.<br />

Auch wenn die Ortschaft selbst ein grüner Hingucker ist,<br />

lohnt s<strong>ich</strong> eine Reise ins 40 Meilen entfernte Edinburgh oder<br />

in die nahen Highlands.<br />

HOW THE „ASCHEBERSCHERS“ CONNECT<br />

TO THEIR FRIENDS<br />

Wer ist eigentl<strong>ich</strong> verantwortl<strong>ich</strong> für die Städtepartner-<br />

schaft, die nun schon seit 56 Jahren besteht? Nun, mehrere<br />

bayerische Bürgermeister machten s<strong>ich</strong> im Jahre 1956 ge-<br />

meinsam nach Schottland <strong>auf</strong>, um neue Partnerschaften zu<br />

����������������������������������������������������������<br />

-<br />

kannte man damals schon die unzähligen Gemeinsamkei-<br />

ten zwischen den beiden Städten, in denen es s<strong>ich</strong> <strong>auf</strong>grund<br />

von Kultur, Eink<strong>auf</strong>smögl<strong>ich</strong>keiten und fantastischen Grün-<br />

������������������������������������������������������������<br />

oder Schönbusch blüht es auch in Perth. Deswegen nennt<br />

man die Ortschaft, welche vor 800 Jahren das Stadtrecht<br />

erhielt und einst die Hauptstadt Schottlands war, „blühende<br />

Stadt“. Zahlre<strong>ich</strong>e Preise belegen, dass es s<strong>ich</strong> hierbei n<strong>ich</strong>t<br />

nur um simple Wiesen, sondern um prachtvolle Gärten, Bee-<br />

te, Blühschaften, Skulpturen und Architekturen handelt.<br />

Wenn dann noch britische Gärtnerkunst hinzukommt, ist<br />

die Verblüffung perfekt.<br />

����������������������������������������������������������<br />

So legt man Wert dar<strong>auf</strong>, dass vorrangig Vereine aus den<br />

Bere<strong>ich</strong>en Sport und Musik immer mal wieder die Stadt<br />

wechseln. In Schottland sind es die „Friends of Aschaffen-<br />

burg“, die Vereine, Gruppen und Firmen für Besuche in<br />

Aschaffenburg vermitteln. Der Gegenpart dazu ist der hiesi-<br />

ge „Freundeskreis Perth & Kinrose e. V.“. 2006 wurde das<br />

Jubiläum der Partnerschaft gefeiert. Sogar der Bürgermeis-<br />

ter Bob Scott kam nach Aschaffenburg, um mit uns und ei-<br />

ner schottischen Delegation den freudigen Anlass, der unter<br />

dem Motto „Happy Perthday“ stand, zu feiern. Der Höhe-<br />

punkt dabei: Highland Games in der Fasanerie. Wir können<br />

scheinbar n<strong>ich</strong>t nur fränkisch, sondern auch schottisch.<br />

82<br />

AG<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


www.cafe-petitfour.de<br />

ESSEN...<br />

...UND TRINKEN<br />

Französisch genießen<br />

„Petit Four“ in Gelnhausen<br />

www.cafe-petitfour.de©<br />

NM ©<br />

Ewige Stunden könnte man in diesem zuckersüß einger<strong>ich</strong>-<br />

teten Café in der Gelnhäuser Altstadt verbringen. Man fühlt<br />

s<strong>ich</strong> sofort, als wäre man in einem kleinen Frühstückslokal<br />

an der Seine, das Personal ist super freundl<strong>ich</strong> und jeder<br />

Gast hat ein Lächeln im Ges<strong>ich</strong>t. Guter Kaffee, verschieden-<br />

ste Teesorten, frische Brötchen, hausgemachte Brot<strong>auf</strong>-<br />

str<strong>ich</strong>e und über allem unglaubl<strong>ich</strong> leckere Schokoladen. Ob<br />

alleine oder mit Freunden – ein schönes Erlebnis.<br />

Cafe Petit Four<br />

Kuhgasse 8<br />

63571 Gelnhausen<br />

Tel.: 06051/9 675144<br />

www.cafe-petitfour.de<br />

Wahrl<strong>ich</strong> ein Genuss<br />

für die Sinne<br />

„Weinsinn“ in Frankfurt<br />

In einem anspruchsvollen Ambiente ver<strong>bin</strong>det das Restau-<br />

rant "Weinsinn" in Frankfurt die Kunst ein hervorragendes<br />

Essen zu servieren und eine Auswahl der leckersten Weine<br />

zu kredenzen. Mit viel Liebe werden die Speisen anger<strong>ich</strong>tet,<br />

der Sommelier vermittelt das Gefühl sein Fach zu beherrschen<br />

und sämtl<strong>ich</strong>e Komponenten entfalten die herrl<strong>ich</strong>sten<br />

Freuden im Gaumen. Für denjenigen, der Wert <strong>auf</strong> Ge-<br />

schmack in jeder Hins<strong>ich</strong>t legt, lohnt s<strong>ich</strong> ein Besuch im<br />

Frankfurter Westend mit S<strong>ich</strong>erheit. NM<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Weinsinn<br />

Fürstenbergerstraße 179<br />

60322 Frankfurt am Main<br />

Tel: 069/56 99 80 80<br />

www.weinsinn-frankfurt.de<br />

83


BÜCHER, FILME UND MUSIK<br />

Unsere Top 3<br />

der lustigsten Hörbücher<br />

Platz 3<br />

„Chill mal Frau Freitag“<br />

von Frau Freitag<br />

Das chaotische, deprimierende und doch sehr beglückende<br />

Leben einer Hauptschullehrerin aus Berlin. Ehrl<strong>ich</strong>, witzig<br />

und gelesen von der wunderbaren Carolin Kebekus. Sehr zu<br />

empfehlen!<br />

Platz 1<br />

„Die Känguru-Chroniken“<br />

von Marc-Uwe Kling<br />

Ein den Kapitalismus hassendes, s<strong>ich</strong> der Gesellschaft ver-<br />

wehrendes und herrl<strong>ich</strong> von s<strong>ich</strong> selbst überzeugtes Känguru<br />

spielt hier neben Marc-Uwe Kling als er selbst die Protagonis-<br />

ten-Rolle. Eigentl<strong>ich</strong> passiert n<strong>ich</strong>t viel und doch passiert all-<br />

es. Das Leben eben. Unglaubl<strong>ich</strong>e Wortspiele, großartige<br />

Ironien des Schicksals und ein genialer Humor. Man muss es<br />

s<strong>ich</strong> einfach anhören! NM<br />

Platz 2<br />

„Meine Jahre mit Hamburg-Heiner“<br />

von Sven Regener<br />

Genau, das ist der Typ, der Herr Lehmann geschrieben hat.<br />

Er erzählt hier von seinem Leben als Autor und Musiker,<br />

ist selbst- und gesellschaftskritisch, extrem eloquent und<br />

hat einen guten, zieml<strong>ich</strong> amüsanten Freund: Den Ham-<br />

burg-Heiner. Wer Lehmann mochte, mag Regener himself<br />

auch! Toll!<br />

84 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


AUSGEHTIPPS<br />

Schalten Sie Kleinanzeigen in <strong>sechs3</strong>,<br />

ganz einfach, ein Anruf genügt:<br />

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Traumhafte Ferien<br />

zu jeder Jahreszeit<br />

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Pier 18<br />

Café & Restaurant<br />

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Main-Golf, Am Floßhafen 20, 63739 Aschaffenburg<br />

Tel. 06021 / 5850762, www.pier18-ab.de<br />

Ristorante · Pizzeria<br />

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und 17.00 – 1.00 Uhr<br />

Warme Küche bis 23.30 Uhr. Monntag Ruhetag<br />

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Tel. 0 61 82 / 35 71, Fax 0 61 82 / 84 14 005


BÜCHER, FILME UND MUSIK<br />

Manchmal ist es besser<br />

zu vergessen<br />

Memento<br />

Im Dezember 2001 erschien ein ganz anderer Film des<br />

Genres Thriller. Christopher Nolan (The Dark Knight, In-<br />

somnia, The Prestige…) veröffentl<strong>ich</strong>te seinen Film Memen-<br />

���� ��� ���� ����������� ���� ������� ������ ������������� ����<br />

King's Speech). Ein Film, der die Kinowelt in zwei Lager<br />

teilte und immer wieder Fläche zur Diskussion bietet.<br />

Leonard Shelby ist ehemaliger Vers<strong>ich</strong>erungsermittler und<br />

seine Aufgabe besteht darin Rache zu nehmen. Seine Frau<br />

Catherine wurde vergewaltigt und ermordet, als er ver-<br />

suchte ihr zu Hilfe zu eilen, wurde er niedergeschlagen. Seit<br />

diesem Schicksalsschlag leidet er unter dem Verlust seines<br />

Kurzzeitgedächtnisses. An alles, was vorher geschah kann<br />

er s<strong>ich</strong> lückenlos erinnern, alles Neue vergisst er nach 15<br />

Minuten. So entwickelt er verschiedene Strategien, s<strong>ich</strong><br />

Dinge dennoch zu behalten. Er schreibt vieles <strong>auf</strong>, macht<br />

Polaroid Fotos, fängt an s<strong>ich</strong> w<strong>ich</strong>tige Infos zu tättowieren.<br />

Der Film wird in einzelnen Fragmenten erzählt, ganz so,<br />

wie s<strong>ich</strong> der Protagonist erinnern kann. Die einzelnen Se-<br />

quenzen werden allerdings wieder von noch kürzeren un-<br />

terbrochen… also eine Gesch<strong>ich</strong>te, bei der Konzentration<br />

angesagt ist. Allerdings sind hier Effekte, wie schwarz-weiß-<br />

Darstellung und Ähnl<strong>ich</strong>es zur Verdeutl<strong>ich</strong>ung eingefügt.<br />

Meiner Meinung nach n<strong>ich</strong>t nur hilfre<strong>ich</strong>, sondern auch<br />

zieml<strong>ich</strong> stylisch. Überhaupt ist der ganze Film extrem stil-<br />

voll gedreht. Die Farben stimmen, die Szenen und Sets sind<br />

������������������������������������������������������������<br />

dem zweiten Mal Schauen urteilen! NM<br />

sie wurde top umgesetzt.<br />

S<strong>ich</strong>er klingt das alles ein wenig<br />

wirr, aber genau das ist es, was<br />

diesen Film ausmacht. Er ist wirr<br />

und <strong>ich</strong> muss zugeben, dass <strong>ich</strong> ihn<br />

beim ersten Mal schauen n<strong>ich</strong>t gle<strong>ich</strong><br />

ganz verstanden habe. Allerdings<br />

hinterlässt er n<strong>ich</strong>t dieses Gefühl<br />

der absoluten Desorientierung und<br />

des Genervt-Umschaltens – <strong>nein</strong>, er macht riesige Lust noch<br />

einmal gesehen zu werden. Eine kreative und originelle<br />

Story, die in nur 25 Tagen zu diesem Film wurde. Klug<br />

konstruiert, muss man keine Angst davor haben, dass die<br />

Statik bald in s<strong>ich</strong> zusammen fällt, sie hält, was sie ver-<br />

spr<strong>ich</strong>t. Absolut sehenswert! Allerdings eventuell erst nach<br />

TOP 3 Thriller, die man nach unserer Meinung gesehen haben sollte:<br />

Platz 3 Platz 2 Platz 1<br />

Sieben Der<br />

dritte<br />

Mann<br />

No<br />

country<br />

for<br />

old<br />

men<br />

86 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


Die Wahrheit hinter allem<br />

Caché<br />

Im November 2005 lief dieser Film des Regisseurs M<strong>ich</strong>ael<br />

Haneke erstmalig in Österre<strong>ich</strong>, im dar<strong>auf</strong> folgenden Jahr<br />

auch bei uns an. Ein skurriler Thriller, der in Frankre<strong>ich</strong>,<br />

Österre<strong>ich</strong>, Deutschland und Italien produziert wurde und<br />

einiges an Preisen abräumte, unter anderem den Europäi-<br />

schen Filmpreis für den besten Film, beste Regie, bester<br />

Darsteller (Daniel Auteuil) und bester Schnitt.<br />

Das Ehepaar Georges und Anne Laurent leben mit ihrem<br />

Sohn in einem netten Stadthaus am Rande von Paris. Er ist<br />

Moderator einer Literatursendung im französischen Fern-<br />

sehen und sie arbeiten in einem größeren Verlagshaus. Sie<br />

führen ein wohlhabendes, behütetes Leben, als eines Tages<br />

eine Videokassette ihr Leben verändert. Auf der Kassettte<br />

sehen sie Ans<strong>ich</strong>ten ihres Hauses. Sie werden also gestalkt.<br />

In den nächsten Wochen kommen immer mehr Kassetten,<br />

das Paar fängt an s<strong>ich</strong> zu streiten, s<strong>ich</strong> anzulügen, ihre<br />

Beziehung bröckelt. Auf einem Band wurde das Haus von<br />

���������������������������������������������������������<br />

teuil (einer der bekanntesten französischen Schauspieler,<br />

Kindheit zwingt. Der Zuschauer erfährt von der Gesch<strong>ich</strong>te<br />

des kleinen Majid, den seine Eltern eigentl<strong>ich</strong> adoptieren<br />

wollten. Doch alles kam anders und Georges trägt die Schuld<br />

���������������������������������������������������������<br />

ersten Minuten n<strong>ich</strong>t genau, ob <strong>ich</strong> den Film zu Ende schauen<br />

kassetten vor der Haustür der Familie und n<strong>ich</strong>t nur die Ehe,<br />

das komplette Familienleben implodiert, zwar langsam und<br />

behutsam, dennoch stetig.<br />

Es ist sehr schwierig diesen Film zu beschreiben, ohne zu<br />

viel zu verraten. Seien Sie s<strong>ich</strong> gewiss, dass Sie am Ende als<br />

© www. outnow.ch<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Zuschauer verwirrt vor Ihrem Fern-<br />

seher sitzen werden. Sie werden s<strong>ich</strong><br />

das folgende Wort denken: "Wirkl<strong>ich</strong>?"<br />

Und je länger Sie über den eben<br />

gesehenen Film nachdenken, desto<br />

logischer wird er. S<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> hat hier<br />

Haneke keinen Film geschaffen,<br />

den man eben mal so schauen kann.<br />

Man muss s<strong>ich</strong> innerl<strong>ich</strong> Zeit nehmen und<br />

dem Film eben diese auch geben. Dann ist es ein herrl<strong>ich</strong>es<br />

Schauspiel. Juliette Binoche ("Chocolat", "Paris, je t'aime",<br />

"Der englische Patient") spielt Anne Laurent und Daniel Au-<br />

"Die Bartholomäusnacht", 19994) verkörpert Georges Lau-<br />

rent. Beide sind unglaubl<strong>ich</strong> authetisch und spielen in ge-<br />

wohnt perfekter Weise. Ich gebe zu, <strong>ich</strong> wusste nach den<br />

wollte, doch dann habe <strong>ich</strong> es n<strong>ich</strong>t bereut. Ein Thriller der<br />

unklassischen Art, denn eigentl<strong>ich</strong> ist er gar kein Thriller, er<br />

ist viel mehr. NM<br />

87


BÜCHER, FILME UND MUSIK<br />

Warum n<strong>ich</strong>t einfach mal<br />

einfach?<br />

The xx – Coexist<br />

Das Londoner Trio „The xx“, das 2009 – noch zu viert – mit<br />

ihrem selbstbenannten Debütalbum eine große Überra-<br />

schung in UK war, hat mit dem Album „Coexist“ eine wür-<br />

dige Nachfolge veröffentl<strong>ich</strong>t.<br />

Ihrem Stil, der tiefgängigen Einfachheit, sind sie zum Glück<br />

treu geblieben. Mit Gitarre, Bass, Drumcomputer und den<br />

zwei Gesangsstimmen ist die instrumentale Besetzung sehr<br />

schl<strong>ich</strong>t gehalten, doch verstehen s<strong>ich</strong> Romy Madley Croft<br />

(Gitarre, Gesang), Oliver Sim (Gesang, Bass) und Jamie<br />

Smith (Drumcomputer) bestens dar<strong>auf</strong>, aus wenig Werkzeu-<br />

gen, mit Zurückhaltung und Minimalismus, geheimnisvolle<br />

Klänge zu erschaffen, die einen eigenen xx-Kosmos zu<br />

kreieren vermögen.<br />

Klingen vielle<strong>ich</strong>t beim ersten Anhören viele Stücke sehr<br />

ähnl<strong>ich</strong>, was der Besetzung geschuldeten, mangelnden Viel-<br />

seitigkeit hins<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> Instrumenten und Stimmen zu-<br />

zuschreiben ist, so öffnen s<strong>ich</strong> die Melodien und Beats<br />

zusehends. Doch es ist und bleibt das Metier von „The xx“<br />

Musik für ruhige, nachdenkl<strong>ich</strong>e Momente zu machen. Mit<br />

Romantik, Intimität und<br />

Aggression<br />

Maximo Park – The National Health<br />

Maximo Park sind wahrl<strong>ich</strong> keine Newcomer. Bereits 2003 in<br />

Newcastle gegründet, veröffentl<strong>ich</strong>ten sie 2004 ihre erste<br />

Single und haben jetzt mit „The National Health“ ihren vierten<br />

Longplayer herausgebracht.<br />

Mit dieser aktuellen Scheibe nimmt Maximo Park ein klein<br />

wenig Abstand zum reinen Indie-Rock, dem sie, wenn auch<br />

teils sehr eigenständig interpretiert, ihren Erfolg ver<strong>danke</strong>n.<br />

Mitunter mischt s<strong>ich</strong> nun zusehends Poppiges und Elek-<br />

tronisches in ihr Songwriting, was dem Ganzen aber gerade-<br />

zu eine neue und bemerkenswerte Würze gibt. Die wider-<br />

sprüchl<strong>ich</strong>e Mischung aus Komplexität und Einfachheit, aus<br />

leisen und aggressiven Tönen, macht den Maximo Park-<br />

Sound noch einzigartiger denn je.<br />

Beginnend mit „When I Was Wild“ kommt man dank Stre<strong>ich</strong>-<br />

ern und Piano schnell zur Fehleinschätzung, dass sie mit<br />

wenig Aufwand, aber viel Wirkung. Und dies ist ihnen ein<br />

weiteres Mal eindrucksvoll gelungen. Alle 11 Tracks kön-<br />

nen für s<strong>ich</strong> begeistern, besonders hervorzuheben sind den-<br />

noch „Angels“, „Reunion“, „Swept Away“ und „Our Song“.<br />

„Coexist“ ist ein wunderbar sphärisches und nachdenkli-<br />

ches Stück Musik, das für diese trübe Jahreszeit geradezu<br />

prädestiniert ist. Viel Spaß beim (wiederholten) Reinhören.<br />

88 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

CS<br />

diesem Song ihren Abschied von den wilden Zeiten nehmen,<br />

aber schon beim zweiten Stück, und mit steigendem Tempo,<br />

ist die Welt dann wieder in Ordnung und MP in ihrem Ele-<br />

ment. Große Musik zum Thema Liebe und Leben, poetisch<br />

vorgetragen, mal ruhig und melancholisch, mal rockig und<br />

tanzbar. Maximo Park haben s<strong>ich</strong> vielle<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>t neu erfun-<br />

den, aber offens<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong> zu s<strong>ich</strong> selbst gefunden. Denn über-<br />

zeugender, natürl<strong>ich</strong>er und unerzwungener hat Maximo Park<br />

bisher n<strong>ich</strong>t geklungen. CS


Die Unsagbar<br />

– n<strong>ich</strong>t nur zum Sitzen und Reden,<br />

sondern ein wahres Beben<br />

Jede Stadt, die lebt, die etwas umgibt, hat mindestens<br />

eine Musikstätte, mit der man n<strong>ich</strong>t rechnet. Die das<br />

Andere bietet und ein bisschen geheimnissvoll da-<br />

herkommt. Die dem Mainstream kritisch gegenüber<br />

steht und musikalische sowie emotionale Kreativität<br />

zum Vorschein bringt. Die Gespräche gestattet, die über<br />

das neue Ralph Lauren-Shirt oder das außerordentl<strong>ich</strong><br />

gute Wetter hinausgehen. Sie denken, wir Aschaffen-<br />

burger haben so etwas n<strong>ich</strong>t? Weit gefehlt.<br />

In der Unsagbar ist die Stimmung einfach etwas anders.<br />

Sie ist ein Ort, der eine Mischung aus grenzenlos magi-<br />

schem Musiktempel und intimer Tanz- und Redeloka-<br />

tion repräsentiert. Während der gewöhnl<strong>ich</strong>e Barbetrieb<br />

Musikalität mit Kollegialität ver<strong>bin</strong>det, sind gelegentl<strong>ich</strong><br />

������������� ��������� ��������������� ������� ��� �����<br />

neben authentischem Rock auch mal New Rave oder<br />

Elektro geboten. Allerdings immer mit dem Qualitäts-<br />

und Originalitätssiegel versehen. Damit die minimale<br />

��������������������������������������������������������<br />

dort konsumierbaren Getränken ist umfangre<strong>ich</strong> und<br />

������� ���� �������� ������������� ����-���� ��� �������<br />

haften Longdrinks. Es gibt es fast alles, was das mo-<br />

derne Herz begehrt.<br />

Die Unsagbar ist ein kerniges, wahrhaftiges Stück<br />

Aschaffenburg. Sie muss uns erhalten bleiben und auch<br />

noch die nächsten Jahre zeigen, dass es mehr gibt, als<br />

nur David Guetta, fein geordnetes Barleben und Norma-<br />

los, die beim Gläser anstoßen ihre gesellschaftskon-<br />

forme Haltung beschwören. Hingehen und genießen.<br />

Wann und wo? Freitags und Samstag von 21 - 4 Uhr ist<br />

die "Unse", wie die Bar auch genannt wird, geöffnet. In<br />

der Karlstraße 8 müssen Sie durch die Einfahrt und<br />

dann einfach dem roten L<strong>ich</strong>t folgen. Übrigens:<br />

auch <strong>auf</strong> Facebook gibt es die Unsagbar.<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

Dort lohnt s<strong>ich</strong> das Vorbeischauen.<br />

AG<br />

89


Tiefgang<br />

Der singende<br />

���������������<br />

Viel zu abgedroschen!<br />

90<br />

Ein wahrer Könner, der<br />

Musik und Soziales<br />

verantwortungsvoll vereint<br />

<strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


ist ein ungewöhnl<strong>ich</strong>er Mensch. Das was er<br />

sagt, meint er auch. Das merkt man. Aus seinen<br />

Augen und Gesten strömt pure Energie und Lei-<br />

denschaft. Und zwar n<strong>ich</strong>t nur, wenn er über sei-<br />

ne Musik redet. Überzeugend kom<strong>bin</strong>iert er soziales Enga-<br />

gement mit künstlerischem Anspruch. Wie das geht? Ganz<br />

spielerisch. Das glaubt man zumindest, wenn man seinen<br />

interessanten Worten lauscht. Den Worten von Timo Kress-<br />

lein. Einem musikalischen Allrounder aus Alzenau, der sei-<br />

ne Passion dazu nutzt, um Zuhörer zu begeistern und Kin-<br />

dern zu helfen. Songwriting, Gesang, Gitarre, Bass? Kein<br />

Problem für diesen Tausendsassa. Und das Ganze auch<br />

noch nachhaltig.<br />

���������������������<br />

wie Musik das junge Leben von Timo<br />

Kresslein prägte<br />

Sie kennen Timo Kresslein noch n<strong>ich</strong>t? Dann sollten Sie s<strong>ich</strong><br />

die folgenden Zeilen gut durchlesen. Denn es lohnt s<strong>ich</strong>,<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

die Gesch<strong>ich</strong>te des Mannes, der bereits mit M<strong>ich</strong>ael Bublé,<br />

Yvonne Catterfeld und Ken Hensley von Uriah Heep <strong>auf</strong> der<br />

�����������������������������������������<br />

an und gehen ein paar Jahre zurück. Genauer gesagt in die<br />

70er. In der Kindheit von Timo Kresslein fehlte es an Musik<br />

n<strong>ich</strong>t. So war es für ihn nie eine Frage, im Chor zu singen. Im<br />

Chor, der von seinem Vater geleitet wurde. Was zunächst ein-<br />

fach nur selbstverständl<strong>ich</strong> war, machte immer mehr Spaß.<br />

Timos Ge<strong>danke</strong>n kreisten nun primär um einen Begriff: “Mu-<br />

sik”. Deswegen wandte er s<strong>ich</strong> mit zehn Jahren seinem ersten<br />

Instrument zu: der Orgel. Selbige löste allerdings n<strong>ich</strong>t die<br />

Begeisterung aus, wie die Gitarre, der er s<strong>ich</strong> im Anschluss<br />

annahm. Das Besondere daran: Er brachte s<strong>ich</strong> das Spielen<br />

selbst bei, nahm erst Unterr<strong>ich</strong>t, als Grundlagen vorhanden<br />

waren: “Ich hatte n<strong>ich</strong>t das Ziel, ein virtuoser Musiker zu<br />

werden, das Üben machte mir aber unheiml<strong>ich</strong> viel Spaß.<br />

Ich nutzte damals jede freie Sekunde, um Gitarre zu spielen."<br />

N<strong>ich</strong>t viel später kristallisierte s<strong>ich</strong> heraus, welche beiden<br />

Instrumente seine Zukunft ebnen sollten: die eigene Stim-<br />

me und der Bass. Ab seinem Teenageralter sang er haupt-<br />

sächl<strong>ich</strong> in Coverbands und zeigte dabei seine ganzen


Facetten - von le<strong>ich</strong>tem Pop bis hin zu<br />

düsterem Heavy Metal. Alles hatte und<br />

hat er dr<strong>auf</strong>. Allerdings äußert s<strong>ich</strong><br />

Timo klar zum Thema "Leidenschaft<br />

No. 1": "Wenn man fünf Stunden am<br />

Stück singt, ist das sehr anstrengend<br />

und geht <strong>auf</strong> die Stimme. Gerade bei<br />

Metal-Nummern muss viel geschrien<br />

werden. Deswegen wandte <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong><br />

immer mehr dem Bass zu." Dies tat er<br />

sehr erfolgre<strong>ich</strong>. Denn es folgten<br />

schnell spannende, anspruchsvolle<br />

Engagements...<br />

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Was wir mit anspruchsvollen Engage-<br />

ments meinen? Nun, er hatte die Ehre,<br />

mit absoluten Pop- und Rockgrößen<br />

zusammenzuarbeiten. Unter ihnen:<br />

der Balladen-Könner Curtis Stigers,<br />

die Rockröhre Alannah Myles, die<br />

Survivor-Legende Jimi Jamison und<br />

der Mann aus dem Abenteuerland<br />

Hartmut Engler. Auch mit Hugo Egon<br />

Balder durfte er Bekanntschaft schlie-<br />

ßen. So spielte er regelmäßig in dessen<br />

erfolgre<strong>ich</strong>er TV-Show "Die Hit-Gigan-<br />

ten". Auf die Frage, ob ihm <strong>auf</strong> der Büh-<br />

ne schon einmal etwas Kurioses pas-<br />

siert sei, antwortet er mit folgender<br />

�������������������������������������<br />

- für Bärenherz zu sammeln. Auch in<br />

ter, genauer gesagt ins Publikum. Und<br />

n<strong>ich</strong>t nur das. Auch <strong>ich</strong> selbst <strong>bin</strong> be-<br />

reits von der Bühne gefallen. Es ging<br />

circa 1,5 Meter nach unten. Beide Miss-<br />

geschicke konnte <strong>ich</strong> "spr<strong>ich</strong>wörtl<strong>ich</strong>"<br />

gut überspielen. Das Publikum bekam<br />

kaum etwas mit.” Dem fragwürdigen<br />

Klischee, dass Gitarristen und Bass-<br />

Spieler oft Konkurrenten seien, steht<br />

���� ��������� ���� ������� ������������<br />

vorbei und genießen Sie 45 Minuten<br />

���������� ���������� ����������� lang weihnachtl<strong>ich</strong>e ����<br />

Musikkunst. Es<br />

ist gar n<strong>ich</strong>ts dran. Letztendl<strong>ich</strong> ist es<br />

entscheidend, dass s<strong>ich</strong> die Menschen<br />

hinter den Instrumenten gut verste-<br />

hen. Wenn das n<strong>ich</strong>t der Fall ist, merkt<br />

es das Publikum. Ich hatte eigentl<strong>ich</strong><br />

immer das Glück, in harmonische Ge-<br />

füge zu kommen.”<br />

����������<br />

������������������<br />

das passt zusammen!<br />

Timo Kresslein ist n<strong>ich</strong>t nur ein musi-<br />

kalischer, sondern auch ein sozialer<br />

Mensch. So absolvierte er ein Studium<br />

der Sozialpädagogik und arbeitet nun<br />

in der Jugendförderung. Außerdem<br />

hat er s<strong>ich</strong> der Bärenherz-Stiftung ver-<br />

schrieben, welche zum Ziel hat,<br />

schwerstkranken, unheilbaren Kin-<br />

dern eine Freude zu bereiten. Konkret<br />

hilft er im Rahmen der Gruppierung<br />

“Skillmates”, die s<strong>ich</strong> aus vielen nam-<br />

������� ����������� ������������� ����<br />

Kreativen zusammensetzt. Der Anlass<br />

für die Initiierung ist ein Weihnachts-<br />

lied, das vor zehn Jahren von Timo<br />

Kresslein geschrieben wurde: "The<br />

Spirit of Xmas". In der Vorweihnachts-<br />

zeit möchten die Skillmates-Künstler<br />

mögl<strong>ich</strong>st oft <strong>auf</strong>treten, um Spenden<br />

unserer Region tourt Kresslein und Co<br />

– dies vorrangig <strong>auf</strong> Weihnachtsmärk-<br />

ten. Timo Kresslein, Mario Trapp und<br />

Corinne Stuttmann sind am 30.11. um<br />

20.00 Uhr <strong>auf</strong> dem Alzenauer Weih-<br />

nachtsmarkt zu sehen. Außerdem tre-<br />

ten sie am 8.12. <strong>auf</strong> selbigen in Aschaf-<br />

fenburg (18.00 Uhr) und Miltenberg<br />

(15.00 Uhr) <strong>auf</strong>. Kommen Sie einfach<br />

lohnt s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t nur für Sie.<br />

AG<br />

92 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

93


KLARHEIT<br />

vor<br />

SCHÖNHEIT<br />

konstruktiv<br />

Streiten<br />

Tägl<strong>ich</strong> stehen wir dem Problem<br />

����������������������������������������<br />

Arbeit oder im Privatleben ist egal - Streit bleibt Streit.<br />

Tatsächl<strong>ich</strong> gibt es Regeln, an die man s<strong>ich</strong> bei einem Streit<br />

halten kann, damit dieser konstruktiv bleibt und<br />

am Ende Früchte trägt.<br />

94 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


© Katharina Wieland Müller / pixelio.de<br />

as ganze Streiten fängt im<br />

Grunde genommen schon<br />

im Kindergarten an, wenn<br />

man s<strong>ich</strong> um ein Spielzeug<br />

zankt, später geht es dann um Zoff mit<br />

den Eltern, Probleme mit dem Partner,<br />

dem Nachbarn, Arbeitgeber oder der<br />

Knalltüte von Autofahrer vor uns. Mit<br />

allen und mit jedem könnten wir strei-<br />

ten. Zum einen ist es relativ unmögl<strong>ich</strong><br />

mit all diesen Menschen zu diskutieren<br />

und zu erörtern, schließl<strong>ich</strong> hat ein je-<br />

der von uns schon einige Jahre <strong>auf</strong><br />

dem Buckel, um so unausstehl<strong>ich</strong> ge-<br />

worden zu sein, wie wir tatsächl<strong>ich</strong><br />

sind – und dennoch ist es w<strong>ich</strong>tig, kon-<br />

struktiv zu streiten, sollte man es doch<br />

einmal müssen.<br />

Sanftes Streiten<br />

ist von gestern<br />

Es gibt zig verschiedene Ratgeber, wie<br />

���� ���� ���������� ���������� noch 50 ����� Jahren einmal taten. Dement-<br />

Wer solch eine Lektüre schon einmal<br />

zur Hand genommen hat, der hat si-<br />

cherl<strong>ich</strong> schon öfter von Regeln über<br />

das sanfte Streiten gelesen. Bedeutet:<br />

immer sachl<strong>ich</strong> bleiben und den eige-<br />

nen Standpunkt ohne direkte, persön-<br />

l<strong>ich</strong>e Kritik vertreten. Soweit, die alte<br />

Schule an Psychologie. Heute betrach-<br />

tet man das Thema eher als einen ganz<br />

normalen und vor allem auch w<strong>ich</strong>ti-<br />

gen Teil des Alltags. An dieser Stelle<br />

darf man n<strong>ich</strong>t außer Acht lassen, dass<br />

es durchaus noch n<strong>ich</strong>t allzu lange<br />

selbstverständl<strong>ich</strong> ist, dass wir so viel<br />

und offen streiten. Es gab Zeiten, in de-<br />

nen es selbstverständl<strong>ich</strong> war, dass ein<br />

Arbeitnehmer s<strong>ich</strong> kommentarlos den<br />

Anordnungen des Chefs untergeord-<br />

net hat und auch dass die Ehefrau zu-<br />

hause den Maulkorb trug und s<strong>ich</strong> den<br />

Wünschen des Mannes n<strong>ich</strong>t wider-<br />

setzte. Nun, jedenfalls spr<strong>ich</strong>t unsere<br />

Winter 2012/2013 <strong>sechs3</strong><br />

s<strong>ich</strong> schreiend <strong>auf</strong> dem<br />

Boden wälzen und heulen<br />

ist erlaubt<br />

heutige Gesellschaftsform die Sprache<br />

des offenen Streitgesprächs, des Rechts<br />

<strong>auf</strong> Meinungsäußerung – in anderen<br />

Kulturkreisen ist dies s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> kein<br />

so einfach zu diskutierendes Thema.<br />

Mit der Entwicklung dieser Streitkul-<br />

tur treten allerdings auch wieder Prob-<br />

leme anderer Art <strong>auf</strong>, denn n<strong>ich</strong>t jeder<br />

weiß, wie er zu streiten hat. Aus dieser<br />

Not heraus bildete s<strong>ich</strong> eine vollständig<br />

neue "Abteilung" der Psychologie, wenn<br />

man es einmal so benennen mag. Vor<br />

noch 50 Jahren hätte s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> nie-<br />

mand gewusst, was genau ein Media-<br />

tor ist oder wozu man im Büro eine<br />

Supervision braucht. Und doch ist es<br />

gut, dass es diese sogenannten Coa-<br />

ches gibt, die s<strong>ich</strong> dar<strong>auf</strong> verstehen das<br />

Miteinander zu schulen. Denn in eben<br />

diesen Zeiten, in denen Individualität<br />

und Freiheit so groß geschrieben wer-<br />

den, entwickeln s<strong>ich</strong> Persönl<strong>ich</strong>keiten<br />

viel stärker, als sie es vielle<strong>ich</strong>t vor<br />

sprechend ist es auch n<strong>ich</strong>t allzu ein-<br />

fach s<strong>ich</strong> rücks<strong>ich</strong>tsvoll, doch zugle<strong>ich</strong><br />

fordernd und ergebnisführend zu strei-<br />

ten. Vielen Teams, die durch innere<br />

���������� ������ ���� ��������� - viel eher ����� das Gefühl, dass der andere<br />

ten konnten, haben Supervisions schon<br />

geholfen. Schlagen Sie so etwas Ihrem<br />

Arbeitgeber vor, sollten Sie merken,<br />

dass Sie in einzelnen Gesprächen n<strong>ich</strong>t<br />

weiterkommen.<br />

Streiten lernen<br />

Kompromissbereitschaft ist an dieser<br />

Stelle eines der w<strong>ich</strong>tigsten St<strong>ich</strong>wör-<br />

ter. Man sollte s<strong>ich</strong> in jedem Falle abge-<br />

wöhnen besonders kämpferisch zu<br />

streiten, genau so, wie s<strong>ich</strong> zu schnell<br />

zurück zu ziehen und zu nachgiebig zu<br />

sein. Dies sei an folgendem Experiment<br />

der Helmut-Schmidt-Universität Ham-<br />

burg unter der Leitung des Psycholo-<br />

gen Philipp Yorck Herzberg erläutert:<br />

Man ließ Paare verschiedene Aufgaben<br />

bewältigen, wie zum Beispiel einen Ur-<br />

laub zu planen. Pärchen mit einem<br />

konstruktivem Streitstil einigten s<strong>ich</strong><br />

schneller <strong>auf</strong> einen Kompromiss, wie<br />

zum Beispiel dieses Jahr eine Woche<br />

am Strand zu verbringen und dafür<br />

nächstes Jahr in die Berge zu fahren.<br />

Der Psychologe schildert in einem In-<br />

terview mit der "Zeit", dass es hier "oft<br />

Wunder wirkt, wenn man explizit aus-<br />

spr<strong>ich</strong>t: Ich sehe, dass du da anders<br />

denkst." Bei einem negativem Stil zu<br />

streiten versucht der eine Partner den<br />

anderen zu dominieren oder beleidigt<br />

ihn indirekt. Haben Sie Sätze, wie "Du<br />

bist genauso, wie Deine Mutter!" oder<br />

ähnl<strong>ich</strong>es auch schon einmal zu hören<br />

bekommen? Nun, dann sollten n<strong>ich</strong>t<br />

nur Sie an Ihrem Streitverhalten arbei-<br />

ten, sondern auch Ihr Gegenüber, denn<br />

<strong>auf</strong> beiden Seiten führt dies nur zu Blo-<br />

ckaden, bestimmt aber zu keinem Er-<br />

gebnis. S<strong>ich</strong> schnell zurück zu ziehen<br />

ist allerdings auch n<strong>ich</strong>t besonders<br />

klug. Auf den Streitpartner wirkt es<br />

eher kontraproduktiv. Stellen Sie s<strong>ich</strong><br />

einmal vor, sie möchten jetzt diese Dis-<br />

kussion führen, weil es ihnen w<strong>ich</strong>tig<br />

ist und ihr Streitpartner kommt mit ei-<br />

ner Antwort, wie "Tu doch, was du<br />

willst", oder "Ist mir egal..." Man erhält<br />

������������������������������ -<br />

siert. Zumal derjenige dann auch meist<br />

beleidigt abdampft. Ist es hingegen<br />

dem Streitpartner wirkl<strong>ich</strong> egal, im<br />

Sinne von "Ich <strong>bin</strong> mit beiden Vorschlä-<br />

gen zufrieden, die Entscheidung liegt<br />

bei Dir/Ihnen!" so sollte dies auch ge-<br />

nau so kommuniziert werden. Aller-<br />

dings sollte man als einfühlsamer Le-<br />

benspartner in einer Beziehung<br />

beobachten, ob Beleidigtsein oder<br />

���������� ���������� ���-������ kommen, denn oft kann dies auch ein<br />

Ze<strong>ich</strong>en von einem geringen Selbst-<br />

wertgefühl oder Uns<strong>ich</strong>erheit sein.<br />

95


Wir haben also gelernt: N<strong>ich</strong>t allzu<br />

kämpferisch streiten, aber auch n<strong>ich</strong>t<br />

zu nachgiebig sein, s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t immer<br />

nur zurücknehmen und auch keine<br />

"Mir-doch-egal-Attitüde" an den Tag<br />

legen. Klingt alles gar n<strong>ich</strong>t so einfach.<br />

Zumal ein Fakt auch noch hinzu-<br />

kommt: Der Beziehung schadet es<br />

vielle<strong>ich</strong>t n<strong>ich</strong>t, die eigene Aggressivi-<br />

tät im Streit beiseite zu stellen, der<br />

Gesundheit allerdings schon. Arbeit-<br />

nehmer, die tagtägl<strong>ich</strong> und immerzu,<br />

freundl<strong>ich</strong> zu ihren Kunden sein müs-<br />

sen, auch wenn diese eventuell einmal<br />

unverschämt sind, haben nachweis-<br />

l<strong>ich</strong> einen höheren Blutdruck als sol-<br />

che, die ihrem Ärger auch einmal Luft<br />

machen dürfen.<br />

Laut und Leise<br />

Dies bedeutet natürl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t, dass je-<br />

der jetzt cholerisch herum schreien<br />

darf und dies mit dem Hinweis <strong>auf</strong> sei-<br />

ne Gesundheit begründet. S<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong><br />

ist das Laut und Leise eines Streits von<br />

der Situation abhängig. Ärgert man<br />

s<strong>ich</strong> bei einer Präsentation im Büro<br />

über einen Kollegen, so ist es s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong><br />

n<strong>ich</strong>t von Vorteil einen lautstarken<br />

Streit vom Zaun zu brechen, da dies<br />

auch n<strong>ich</strong>t sonderl<strong>ich</strong> professionell<br />

wirken würde. Aber seinen Ärger zei-<br />

gen, sollte man durchaus. Hier ist die<br />

Lautstärke vielle<strong>ich</strong>t eher durch trick-<br />

re<strong>ich</strong>e Wortwahl zu äußern.<br />

In einer Beziehung laut zu werden,<br />

kann funktionieren, muss aber n<strong>ich</strong>t.<br />

"Du bist genauso,<br />

wie Deine Mutter! "<br />

�����������������������������������<br />

Nachteil, die Kontrolle über s<strong>ich</strong> selbst<br />

zu verlieren. Man sollte also kontrol-<br />

liert laut werden, n<strong>ich</strong>t beleidigen oder<br />

dergle<strong>ich</strong>en. Das Lautwerden ist letz-<br />

ten Endes auch nur ein Ausdruck von<br />

Gefühlen. Spr<strong>ich</strong>, s<strong>ich</strong> schreiend <strong>auf</strong><br />

dem Boden wälzen und heulen ist er-<br />

laubt, solange es hilft. Man hat sogar<br />

festgestellt, dass s<strong>ich</strong> Paare nach einem<br />

solchen Erguss von Gefühlen plötzl<strong>ich</strong><br />

befreiter und besser über ein Thema<br />

unterhalten können, als zuvor. Im<br />

Zweifel also einfach erstmal alles raus-<br />

lassen, dabei aber bitte nur die eigenen<br />

Gefühle, keine wahllosen Beschmimp-<br />

fungen oder Verallgemeinerungen,<br />

denn wenn man dann einmal darüber<br />

redet, erkennt man meist, dass es für<br />

die ein oder andere Verhaltensweise<br />

auch einen Grund gibt.<br />

Das Ufer verlierend<br />

Leider gibt es auch immer wieder Situ-<br />

ationen in denen ein Streit einfach<br />

n<strong>ich</strong>t gelingen mag. Jedenfalls n<strong>ich</strong>t in<br />

dem Sinne, dass er <strong>auf</strong> einen sinnhaf-<br />

ten Kompromiss hinausläuft. Hier<br />

muss man dann auch einfach einmal<br />

ehrl<strong>ich</strong> zu s<strong>ich</strong> selbst und seinem Ge-<br />

genüber sein und die notwendige Folge<br />

daraus ziehen. Nun kann das bedeu-<br />

ten, dass ein Arbeitnehmer die Kündi-<br />

gung einre<strong>ich</strong>t, oder die Frau die Schei-<br />

dung. S<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t die schönsten<br />

Vorstellungen, dennoch sollte man<br />

sein Leben niemals mit Kompromissen<br />

leben, mit denen man n<strong>ich</strong>t klar zu<br />

kommen vermag. Ist einfach keine Ei-<br />

nigung in S<strong>ich</strong>t, lieber egoistisch sein<br />

und an die eigene Gesundheit denken.<br />

Das ist dann im Endeffekt auch die<br />

"Ist mir egal! "<br />

professionellste und erwachsenste Art<br />

mit diesem Streit fertig zu werden.<br />

Ich persönl<strong>ich</strong> denke, dass man viel<br />

über das Thema des Streitens und<br />

�����������������������������������<br />

und lesen kann. Im Endeffekt muss ein<br />

jeder die persönl<strong>ich</strong>e Balance dafür<br />

������� ������������� ���� ������ �<br />

man, nach dem man s<strong>ich</strong> mal ange-<br />

brüllt hat, geweint hat, geschrien hat<br />

und s<strong>ich</strong> dann wieder in den Armen<br />

lag, hinterher die Situation analysiert<br />

und löst. Hier kann man erst wirkl<strong>ich</strong>e<br />

Partnerarbeit leisten, hier entsteht eine<br />

echte Beziehung, ob dies <strong>auf</strong> professio-<br />

neller Büroalltagsebene ist (wobei das<br />

mit dem, in den Armen liegen, dann<br />

wohl wegfällt!), oder eben im familiä-<br />

ren Umfeld. Probleme n<strong>ich</strong>t nur bei<br />

anderen suchen, sondern auch das ei-<br />

gene Verhalten einmal in Frage stellen.<br />

���� �������� ������� ���� ������ ���<br />

Endeffekt über s<strong>ich</strong> selbst zu lachen<br />

beginnt, weil man merkt, wie idiotisch,<br />

aber eben menschl<strong>ich</strong>, man gehandelt<br />

hat. Wir sind eben alle nur Menschen<br />

und zu uns gehört es auch, zu streiten.<br />

Ob laut oder leise bleibt wohl die per-<br />

sönl<strong>ich</strong>e Note. Grundsätzl<strong>ich</strong> gilt den-<br />

����������������������������������<br />

-<br />

cken, sondern klären. Wenn ein jeder<br />

dies beherzigt, dann kann auch einem<br />

geruhsamen Weihnachtsfest n<strong>ich</strong>ts<br />

mehr im Wege stehen. In diesem Sin-<br />

ne: Frohes Streiten! N.M.<br />

96 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013


TIEFGÄNGIGES<br />

ENTSCHLEUNIGUNG<br />

GEFÄLLIG?<br />

Hektik und Stress bestimmen unsere<br />

Zeit. Die Menschen rennen von einem<br />

Termin zum nächsten und nehmen ihre<br />

Umwelt gar n<strong>ich</strong>t mehr r<strong>ich</strong>tig wahr.<br />

Gespräche werden mögl<strong>ich</strong>st schnell<br />

n<strong>ich</strong>t nur <strong>auf</strong> dem Papier statt. Manch-<br />

mal soll auch etwas mit der Umgebung<br />

oder Situation in der Sie s<strong>ich</strong> gerade<br />

������������������������������������<br />

-<br />

teln, die Ihnen gerade zur Verfügung<br />

stehen.<br />

Schaffen Sie es, bei den Übungen zur<br />

Ruhe zu kommen, oder umgibt Sie nach<br />

kurzer Zeit Unruhe und Stress? Testen<br />

Sie s<strong>ich</strong> selbst. Catrin Sonnabend aus<br />

�������������������������������������<br />

Gelnhausen wurde für ihre Arbeit mit<br />

Zeitmanagement, das keine Lücken<br />

lässt, geht gar n<strong>ich</strong>ts mehr. Diese Ent-<br />

wicklung führt dazu, dass ein Bedürf-<br />

nis nach Entschleunigung existiert. Be-<br />

sonders bei Menschen, die ständiger<br />

dem „red dot: best of the best“ – Award<br />

ausgeze<strong>ich</strong>net. Hoffentl<strong>ich</strong> werden wir<br />

noch viel hören von der jungen Künstle-<br />

rin, die Cultural Studies und Visual<br />

Communication studiert hat.<br />

��������������� ����������� ����� www.catrinsonnabend.de<br />

����<br />

n<strong>ich</strong>t mehr herunterfahren können. Da<br />

macht es Sinn, s<strong>ich</strong> einmal ganz scham-<br />

los 10, 20, 30 oder sogar 60 Minuten<br />

Dingen hinzugeben, die so gar n<strong>ich</strong>t<br />

���������������������������������������<br />

Einen Vorschlag gefällig? „64 Anregun-<br />

gen zur Zeitverschwendung“ stammt<br />

von Catrin Sonnabend und ist eine Zei-<br />

tung für Menschen, die vermeintl<strong>ich</strong><br />

keine Zeit haben. Sie besteht aus einer<br />

losen Bogensammlung mit Übungen,<br />

die Konzentration und Ruhe erfordern,<br />

die Minute für Minute verstre<strong>ich</strong>en las-<br />

sen. Perfekt also, um s<strong>ich</strong> einen Augen-<br />

blick lang nur einer einzigen Sache zu<br />

widmen. Gestehen Sie s<strong>ich</strong> genügend<br />

Zeit zu und lassen Sie s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t durch<br />

das Klingeln des Telefons, durch ein<br />

dringendes Anliegen des Kollegen oder<br />

durch Ge<strong>danke</strong>n, die Ihnen in die Que-<br />

re kommen, ablenken. Wie gut wird es<br />

Ihnen tun, eine Sache abgeschlossen<br />

zu haben, das Ergebnis betrachten zu<br />

können und mit Ihrem Werk zufrieden<br />

������������������������������������<br />

Winter 2012 <strong>sechs3</strong><br />

»HIER + JETZT« gibt es bei Bonogoo<br />

(www.bonogoo.com) für 12 Euro<br />

»HIER + JETZT«<br />

97


s ist mal wieder so weit. Amerika steht vor der<br />

Wahl des nächsten Präsidenten. Wenn Sie dies<br />

hier lesen, dann ist der Präsident der Vereinigten<br />

Staaten von Amerika gewählt. Und egal ob Re-<br />

publikaner oder Demokraten, ob Romney oder Obama nun<br />

das Sagen hat, eine echte Wahl hatte der amerikanische<br />

Bürger nie.<br />

Geblendet vom europäischen Gut-Böse-Denken, vom Groß-<br />

Kapitalist und Arbeitsplatz-Killer Romney zum Menschen-<br />

rechtsanwalt und Gutmenschen Obama, Fakt ist, dass in<br />

Amerika einzig der Kapitalismus das Maß aller Dinge ist.<br />

Und das gilt für liberale Demokraten wie für erzkonservati-<br />

ve Republikaner. Von einer R<strong>ich</strong>tungswahl kann keine Rede<br />

sein. Die R<strong>ich</strong>tung bleibt die gle<strong>ich</strong>e, nur die Umgebungsva-<br />

riablen variieren.<br />

Ich möchte dabei gar n<strong>ich</strong>t ins Detail gehen, m<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t in<br />

den Tiefen von Wahlprogrammen verlieren oder m<strong>ich</strong> mit scheitern kann, ist einzig eine Frage des Standpunkts. Für<br />

KOLUMNE<br />

Eine Großmacht hat die Wahl<br />

von Christian Sahm<br />

den für den durchschnittl<strong>ich</strong>en Mitteleuropäer gar aberwit-<br />

zigen Überzeugungen des einen oder anderen Flügels be-<br />

schäftigen. In vielen Punkten sind uns die Amerikaner ent-<br />

fremdet worden. Der fundamentalistische Glaube des<br />

rechten Flügels ist n<strong>ich</strong>t weniger radikal und unverständ-<br />

l<strong>ich</strong> wie der der Taliban, der soziale Idealismus der Linken<br />

so schlecht inszeniert, dass es für die Goldene Himbeere<br />

genügen dürfte. Wir tun uns schwer mit einem Volk, das<br />

s<strong>ich</strong> selbst als letzte Großmacht sieht, als Weltpolizei und<br />

Vorzeigedemokratie, selbst aber n<strong>ich</strong>t mehr in der Lage ist,<br />

s<strong>ich</strong> selbst kritisch zu betrachten. Denn dann müsste jedem<br />

durchschnittl<strong>ich</strong> intelligenten Bürger klar werden, dass es<br />

n<strong>ich</strong>t um ihn geht, sondern nur noch um den schnöden<br />

Mammon, um das große Kapital. Die Industrie, die Fi-<br />

nanzwelt, und all deren Lobbyisten, sie sind der Steuermann<br />

���������������������������������������������������������<br />

- der Lage. Oder n<strong>ich</strong>t einmal willens, es zu versuchen.<br />

ligiösem Eifer, wird nur noch von der Verantwortungslosig-<br />

keit getoppt. Und so gilt auch weiterhin, dass die Interessen<br />

des Kapitals Vorrang vor allem anderen haben. Auf der Stre-<br />

cke bleiben die Ungeliebten, die Schwachen, die Einwanderer,<br />

die Andersdenkenden und letztl<strong>ich</strong> sogar die hörigen Bürger.<br />

Unverständl<strong>ich</strong>, wie man mit Unsummen im Verteidi-<br />

gungsetat die modernste Kriegsmaschinerie entwickelt und<br />

damit über aller Herren Länder Tod und Verderben bringt,<br />

gle<strong>ich</strong>zeitig im eigenen Land, in „Gods Own Country“, die<br />

Menschen <strong>auf</strong> der Straße leben, keine soziale Abs<strong>ich</strong>erung<br />

genießen und die Infrastruktur <strong>auf</strong> Niveau eines Schwellen-<br />

lands ist. Hurrikan „Sandy“ hat es <strong>auf</strong>gezeigt, New Jersey ist<br />

n<strong>ich</strong>t weniger anfällig als Haiti, Stromleitungen führen hier<br />

wie dort <strong>auf</strong> Holzmasten die Straße entlang. Und, dass nun<br />

Hunderttausende im Land ohne Strom da sitzen, hat die Eli-<br />

ten auch kaum interessiert.<br />

Bleibt für m<strong>ich</strong> die Frage: woran liegt es? Sieht es der Ameri-<br />

kaner n<strong>ich</strong>t? Kann er die großen Zusammenhänge n<strong>ich</strong>t<br />

mehr verstehen? Ist er müde geworden, über den eigenen<br />

Tellerrand hinauszuschauen oder fehlt es im einfach an ei-<br />

ner Vision der Besserung? Und wie sollte diese Vision denn<br />

auch aussehen? Dass der Kapitalismus in dieser Form nur<br />

die Eliten ist und bleibt der Kapitalismus das Erfolgsrezept<br />

zu Macht und Re<strong>ich</strong>tum, für den Normalbürger bedeutet er<br />

früher oder später den s<strong>ich</strong>eren Untergang.<br />

Aber bei aller Schwarzmalerei, bei allem Geschimpfe über<br />

das Kapital im Allgmeinen und den amerikanischen Kapita-<br />

lismus im Besonderen, wir müssen uns selbst an die Nase<br />

fassen. Wir dürfen n<strong>ich</strong>t vergessen, auch in Europa immer<br />

wieder einen Schritt Abstand zu nehmen und unser Tun<br />

oder das unserer gewählten Repräsentanten zu hinterfra-<br />

gen, in einen größeren Kontext zu sehen und daraus zu fol-<br />

gern, welche Konsequenzen es her<strong>auf</strong>beschwört. Vielle<strong>ich</strong>t<br />

ist es uns gegönnt, dass wir frühzeitig erkennen, wenn die<br />

Ze<strong>ich</strong>en <strong>auf</strong> Sturm stehen und dem Untergang entgegenwir-<br />

ken können. Die Amerikaner scheinen dazu n<strong>ich</strong>t mehr in<br />

98 <strong>sechs3</strong> Winter 2012/2013<br />

CS

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