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Einer ist nicht genug<br />
Die Lebensdauer von unterschiedlichen Exemplaren des gleichen Baumusters<br />
eines Herstellers weicht oft um mehr als 50% voneinander ab, in Extremfällen<br />
sogar bis über das 20fache. Deshalb müssen immer mehrere Prüflinge getestet<br />
werden (absolutes Minimum: 3+1)! Ebenso wichtig ist die Zugabe eines Sicherheitsfaktors,<br />
d.h. die Prüfkräfte werden um einen festgelegten Faktor gegenüber<br />
den in der Realität gemessenen Kräften erhöht (Faustregel: Je kleiner die Anzahl<br />
der Stichproben, um so höher muss der Sicherheitsfaktor gewählt werden). Das<br />
schwächste Exemplar eines Baumusters zeigt dann, für welchen Zweck dieses<br />
Produkt mit einem verantwortbaren Ri<strong>si</strong>ko eingesetzt werden kann.<br />
Keine Hochrechnungen<br />
zur Festsetzung des Lebensdauer-Mindeststandards, nach dem Motto: Wie viele<br />
Hübe muss das Teil wohl auf der Maschine mindestens aushalten? Denn die<br />
wahrscheinlichen Hochrechnungsfehler <strong>si</strong>nd wesentlich größer als zum Beispiel<br />
die Unterschiede zwischen<br />
guten und schlechten Produkten. Deshalb darf nur realistisches „Benchmarking“<br />
(der reproduzierbare, direkte Vergleich mit seit Jahren bewährten Referenz-Modellen)<br />
zur Einstufung und zum Urteil führen. Dazu braucht es allerdings mehr als<br />
einen „Schnellschuss“ ... nämlich zuerst einmal jahrelanges Daten sammeln und<br />
auswerten, bis die Lastspiel-Mindeststandards verlässlich genug stehen.<br />
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Fahrrad-lebensgeschichten gibt es mehr als eine<br />
... und zwar sehr unterschiedliche. Ein wirklich nutzbares Testurteil hat dieser Tatsache<br />
gerecht zu werden. Die einschichtige „Nur gut/nur böse-Logik“ (John Wayne<br />
lässt grüßen) verdunkelt mehr als <strong>si</strong>e beleuchtet. Stattdessen ist die Einstufung der<br />
Testkandidaten<br />
in ineinander übergehende, praxisgerecht definierte Nutzungsbereiche gefragt. Erst<br />
diese ermöglicht jedem Kunden seine persönlich angemessene Kaufentscheidung.<br />
Denn ein „Einkaufs-MTB“ braucht beispielsweise nicht unbedingt einen renntauglichen<br />
und gleichzeitig superleichten Downhill-Lenker.<br />
Glasnost<br />
Zu einem seriösen Testbericht gehört eine klare Dokumentation, wie getestet<br />
wurde. Damit gemeint ist die Veröffentlichung aller wichtigen Parameter des<br />
gesamten Prüfablaufes in über<strong>si</strong>chtlicher, leicht verständlicher <strong>Form</strong> sowie mindestens<br />
ein aussagekräftiges Foto der Prüfstandsanordnung.<br />
Einmal ist nicht genug<br />
Für Hersteller und Vertreiber von <strong>si</strong>cherheitsrelevanten Fahrradteilen gilt: Blinde<br />
Kuh spielen ist unverantwortlich und gefährlich. Deshalb: Augen auf und von<br />
jeder Produktionsserie Stichproben auf die Prüfmaschine!<br />
Zum Lernen ist immer die richtige Zeit. Schließlich ist dumm sein für Bike-Entwickler<br />
(und andere Menschen) keine Schande. Aber dumm bleiben.<br />
P.S.: Wir von Syntace machen‘s so. Inklu<strong>si</strong>ve Punkt acht!<br />
Deshalb kann es bei uns auch gelegentlich zu Lieferverzögerungen kommen.<br />
* Technisch gesagt:<br />
Betriebslasten-Nachfahrversuche an <strong>si</strong>cherheitsrelevanten Komponenten.<br />
**„Nullstufentests“ (also gar keine) <strong>si</strong>nd allerdings noch schlechter als Einstufentests ...<br />
Wer Interesse an tiefergehenden Details der VR-3 Prüfstandards (DH, Road, etc.) hat, kann<br />
bei uns gerne kostenlos weitere Informationen anfordern.<br />
Meinungen und Verbesserungsvorschläge <strong>si</strong>nd ausdrücklich erwünscht und herzlich<br />
willkommen.<br />
GoldeneRegeln@syntace.com<br />
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