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echte Wiener: rapper jenseits des gürtels - Biber

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www.dasbiber.at<br />

Stadtmagazin für Wien, Viyana und Beč<br />

FPÖ-CheF StraChe<br />

Warum er jetzt auf Tschuschen steht<br />

SalSa<br />

Der große Latino-Fake<br />

IntegratIonSteSt Für PromIS<br />

Wie der Wissenschaftsminister abschneidet<br />

mit scharf<br />

Februar<br />

2008<br />

kost noch<br />

immer nix<br />

<strong>echte</strong> <strong>Wiener</strong>: <strong>rapper</strong> <strong>jenseits</strong> <strong>des</strong> <strong>gürtels</strong>


Heim<br />

oHne weH.<br />

Bukarest<br />

aB29<br />

DuBrovnik krakau sofia<br />

split warscHau zaDar<br />

€<br />

<br />

„Für die Türkei wird das eine Heim-em“<br />

Von Dino Čehajić und Petra Benovsky (Foto)<br />

Ümit Korkmaz ist der Shootingstar <strong>des</strong> SK<br />

Rapid Wien. In lässigem Outfit sitzt er vor uns<br />

und erzählt vom Training. „Lauf- und Krafttraining,<br />

da wird man schon leicht müde“ sagt<br />

Ümit. Trotz <strong>des</strong>sen wirkt er fröhlich. Was er<br />

über seinen Aufstieg, die EM 2008 und Playstation-Spiele<br />

zu sagen hat, erfährt ihr hier.<br />

bIbER: Du bist der „Rookie of the Year“ 2007.<br />

Wie gehst du mit deinem rasanten Aufstieg von<br />

der <strong>Wiener</strong> Oberliga in die Bun<strong>des</strong>liga um?<br />

ÜMIT KORMAz: Wie du weißt, spiele ich<br />

nicht seit Jahren bei Rapid, sondern habe bei<br />

Slovan begonnen. Auch dort habe ich gelernt,<br />

was Härte und Durchsetzungsvermögen bedeuten.<br />

Schließlich bekommt man nicht jeden Tag<br />

die Chance, bei Rapid zu spielen. Ich bleibe auf<br />

dem boden. So schnell du nach oben kommst,<br />

so schnell kannst du wieder fallen.<br />

2008 ist das EM-Jahr. Wie schätzt du die<br />

Chancen Österreichs bei der Heim-EM ein und<br />

welche Rolle wird die Türkei spielen?<br />

bei einer Heim-EM sind die zuschauer ein<br />

großes Plus. Und genau das wird dem österreichischen<br />

Team einen positiven Schub geben.<br />

Was die Türkei betrifft kann man sagen, dass es<br />

auch für sie eine Art Heim-EM wird. (lacht). In<br />

Österreich gibt es genug türkische Fans, die das<br />

Team nach vorne treiben wollen.<br />

Wer wird Europameister 2008?<br />

Ich tippe, dass Deutschland und Frankreich im<br />

Finale spielen werden.<br />

Dein Vater ist gebürtiger Türke, deine Mutter<br />

Österreicherin. Du selbst bist in Wien geboren.<br />

Bedeutet dir das Heimatland deines Vaters<br />

etwas?<br />

Es bedeutet mir viel, da ein Großteil meiner<br />

Familie dort lebt. Min<strong>des</strong>tens ein Mal pro Jahr<br />

fliege ich in die Türkei, genauer gesagt nach<br />

Samsun, um meine Verwandten zu besuchen.<br />

Welche Musik hörst du?<br />

Hauptsächlich türkische Musik, wie z. b. Tarkan<br />

oder auch türkische Volkslieder.<br />

In verschiedenen Playstation-Fußballspielen<br />

kann man nun mit Ümit Korkmaz Tore schießen.<br />

Was ist das für ein Gefühl, sich selbst in so<br />

einem Spiel wiederzufinden?<br />

Es ist ein sehr schönes Gefühl. Für viele Fußballer<br />

ist das ja nichts Neues z. b. in FIFA 2008<br />

dabei zu sein. Für mich ist es das erste Mal und<br />

es ist sehr aufregend.<br />

wer ist er<br />

name: ümit korkmaz<br />

geboren: 17. September 1985<br />

funktion: fußballer beim sk rapid wien, mittelfeld<br />

typisch: schnelligkeit, frisur<br />

wurzeln: vater stammt aus der türkei, mutter ist österreicherin<br />

leidenschaft: playstation spielen (vor allem pro evolution soccer)


inHaLT<br />

TOP-sTOry<br />

14<br />

03 drei minuten mit kicker youngstar ümit<br />

06 editorial mit scharf<br />

08 making of biber<br />

10 ivanas welt<br />

12 wienerin <strong>des</strong> monats<br />

exkLusiV: in seinem kampf gegen den islam sucht FPÖ-Chef<br />

strache neue Verbündete. Jetzt werden sogar die Tschuschn als<br />

wähler umworben. strache: „ich bin ein Freund der serben“.<br />

eCOnOmya & POLiTika<br />

18 ein Glas wein mit Grassers ex über falsche männer, karriere und Traiskirchen<br />

20 Vergiss Hervis: rado sport ist der Fussball-schuh Profi - mitten im 16ten<br />

21 der richard heisst dejan. <strong>Biber</strong> zu Besuch beim „star Friseur <strong>des</strong> Jahres“<br />

24 Für ausländer gibt’s den integrationstest. Jetzt kommt der Test für inländer:<br />

wie viel Tschusch steckt in dir?<br />

28 mach mehr aus deinem Leben - mit der Berufsreifeprüfung<br />

wien miT sCHarF<br />

34 <strong>echte</strong> wiener: der Gangsta-rap ist in wien gelandet und mischt die szene<br />

ordentlich auf. <strong>Biber</strong> hat die harten Jungs von sua kaan, stonepark 12 und Becka<br />

sekta besucht.<br />

41 schnulzen<strong>rapper</strong> muhabbet im star-interview<br />

38 die Latino-Fälscher: wiens Latino-szene boomt, und jeder gibt sich gern als<br />

solcher aus<br />

48 wien – die Pensionistenstadt. wieso Bukarest mehr fetzt, erklärt daniel Gontz<br />

50 Thaliastrasse: die billigste einkaufsstraße der stadt<br />

GasTrO<br />

52 mit Oberrabbiner eisenberg auf ein koscheres kalbsschnitzel im alev, alev.<br />

54 unser einziger sizilianer testet wiens kaffee. Forza Cappuchino!<br />

OuT OF auT<br />

56 Bentour-Chef Gürsel erel: warum der reisechef nicht in seinen klubs urlauben<br />

kann<br />

58 Pistengaudi in Osteuropa: Jahorina, Zakopane, krajnska Gora<br />

60 Cityguide: Bamako und dubai<br />

sPOrT<br />

62 Café Lepa Brena vs. etsan Vyana Türkgücu: das war das<br />

Gastarbeiterturnier!


wien miT sCHarF<br />

besuch ist immer schön. Vor allem, wenn der aus Paris kommt. Eine Journalistin <strong>des</strong><br />

französischen Courrier international besuchte biber in der Siebensterngasse, 1070 Wien.<br />

Grund ihrer Reise nach Wien: „So etwas gibt es in Frankreich nicht“, sagt Danielle<br />

Renon. In Paris sei es undenkbar, dass eine zeitung für und aus den multiethnischen<br />

Communities der Metropole heraus berichtet. Danke für das Kompliment. Aber dafür ist<br />

die Stadt an der Seine sonst sehr cool – Krawalle in den Ghettos hin oder her.<br />

Als einziges Stadtmagazin berichtet biber über jene spannenden Facetten Wiens,<br />

die bisher in keiner deutschsprachigen zeitung zu sehen waren. biber steht für gelebte<br />

Integration, ohne dabei die moralische Integrationskeule zu schwingen.<br />

Die Cover-Geschichte berichtet über Wiens aufkommende Gangsta-Rap-Szene.<br />

Anders als in berlin schießen sich bei uns die Rapper in Ottakring oder brigittenau<br />

nicht über den Haufen. Dafür sind die Texte besser. Das ist zumin<strong>des</strong>t kein schl<strong>echte</strong>r<br />

Ansatz.<br />

Einen kulturellen beitrag will auch FPÖ-Chef Strache leisten. Er möchte eine<br />

serbische Sängerin nach Wien holen. Warum? Weil er die Serben gegen die Moslems<br />

mobilisieren will. Liebe serbische Leser: Nur weil uns außer den Russen sonst niemand<br />

mag, suchen wir uns unsere Freunde noch immer selber aus.<br />

Für die Redaktion<br />

Eser Akbaba, Ivana Cucujkić, Simon Kravagna<br />

Kompetenz bewegt<br />

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imPressum<br />

HerausGeBer:<br />

biber Verlagsgesellschaft mbH,<br />

Siebensterngasse 23, 1070 Wien.<br />

CHeFeredakTeur: Simon Kravagna.<br />

CHeFiCa VOm diensT: Ivana Cucujkić.<br />

ÖFFenTLiCHkeiTsarBeiT: Eser Akbaba<br />

redakTiOn & FOTOGraFie:<br />

Emina Adamović, Arzu Atasoy,<br />

zekiye Atasoy, Suzan Aytekin-<br />

Alavi, Kasia baginska, Antonio<br />

biondi, Petra benovsky, birgit<br />

bermann, Daniel blasević, Stephan<br />

boroviczeny, Dino Cehajić,<br />

Fernanda Costa dos Santos, bülent<br />

Erkol, Karoline Feyertag, bernhard<br />

Gaul, Klaudia Dabić, zwetelina<br />

Damjanova, Emanuel Ehgartner,<br />

Güney Saritas, Sermin Kaya, Daniel<br />

Kalwil, Lisbeth Klein, Alekxandra<br />

Klepić, Christian Kravagna,<br />

Simone Leonhartsberger, benedikt<br />

Loebell, Anita Malli, Marc-Antonio<br />

Manuguerra, Ivana Martinović, beni<br />

Malajev, Christian Müller, Fatih<br />

Öztürk, Clemens Neuhold, Amar<br />

Rajković, Petra Rautenstrauch,<br />

Daniel Shaked, David Shaked,<br />

Karin Plassnig, Flo Waitzbauer,<br />

Andreas Wiesmüller.<br />

FOTOCHeFe: Moritz Schell.<br />

arT direkTiOn: Dieter Auracher.<br />

LayOuT: Dieter Auracher, Mehmet<br />

Sel.<br />

LOGO: Ender Gülfirat.<br />

kOLümne: Sedat Pero.<br />

LekTOraT: Jennifer bendele.<br />

anZeiGen: Wilfried Wiesinger.<br />

GesCHäFTsFüHrunG: Wilfried<br />

Wiesinger, Simon Kravagna.<br />

kOnTakT: Siebensterngasse 23, 1070<br />

Wien. Telefon: 0043-1-9577528<br />

redaktion@dasbiber.at, marketing@<br />

dasbiber.at.<br />

inTerneT: www.dasbiber.at.<br />

druCkerei: Mediaprint<br />

BiTTe, danke, aLLes GuTe<br />

auCH an: Wilhelm Schraml,<br />

Hermann Wakolbinger, Jakob<br />

(zeitungsjunge), Cule und Mile<br />

(Technikspezialisten), Ercan (fürs<br />

Winken), Milujka, Dragan, zvonko<br />

(Eventmanagment)..<br />

redakTeure dieser ausGaBe:<br />

anIta mallI<br />

Unsere Gastro-Kolumnistin schlägt sich<br />

jede Ausgabe mit <strong>Wiener</strong> Promis den bauch<br />

voll und entlockt ihnen in ihrem Lieblingsrestaurant<br />

dabei das ein oder andere<br />

Geheimnis. Auf Seite 52, 53 spricht Ober-<br />

Rabbi Eisenberg über unkoschere burger<br />

beim McDonald.<br />

DIno CehajIC<br />

Der kickende Fussball-Reporter hat eine<br />

Menge drauf - nicht nur in den beinen.<br />

Mit Jungstar Korkmaz fachsimpelt er übers<br />

runde Leder und Playstation. Auf Seite 62<br />

berichtet Dino exklusiv vom Gastarbeiterturnier.<br />

ZekIye ataSoy<br />

Die unbestrittene blog-Königin liefert<br />

jeden Tag auf www.dasbiber.at Geheimtipps<br />

aus der Party-Szene. Jeden Tag lustig,<br />

spannend, blog mit scharf! In diesem Heft:<br />

Ihr Interview mit dem deutsch-türkischen<br />

Sänger Muhabbet.


makinG OF biber<br />

02/08<br />

Rat.<br />

Info.<br />

SeRvIce.<br />

Recht.<br />

wien.arbeiterkammer.at<br />

Im InteRnetpoRtal<br />

deR aK WIen<br />

Berufsorientierung Bildungswege mit 14 Jahren<br />

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Miete und Wohnbeihilfe AK FÜR SIE


IvanaS<br />

Welt<br />

In Ivanas WELT berichten<br />

biber-Redakteurinnen<br />

Ivana Cucujkić und Ivana Martinović<br />

über ihr daily life.<br />

von Ivana martinović und marc-antonio manuguerra (Fotos)<br />

kärntner lanDeI In WIen<br />

Wie so viele Kärntner Madln und Buabn, wollt ich nach der HAK-Ausbildung<br />

auch in die weite Welt, also Wien. Hier erwartete mich ein Sprung<br />

ins kalte Wasser. Uni schön und gut, aber was für Unterschiede im gleichen<br />

Land auf mich warteten, war eine größere Schule als das Audimax.<br />

Schon mein Deutschlehrer warnte uns, dass es nicht mehr reichen wird<br />

zu sagen: „Ma, hob an Hunga ha!“, wenn man äußern will, dass der Magen<br />

knurrt. Da war schon mehr Sprachbegabung nötig, um nicht wieder<br />

mal von den Großstädtern schief angeschaut zu werden. „Tocker“ und<br />

„Treapn“ heißt jetzt, glaub ich, Idiot. Kirchtage mit Jörg Haider auf dem<br />

Pferd waren auch passé. Dafür aber Straßen voller Menschen, die notorisch<br />

gehetzt zur nächsten Bim, U-Bahn oder Bus eilten. Die nächsten<br />

Öffis fahren ja eh alle paar Minuten, aber hier zählt jede Minute. Da wurde<br />

mein in Kärnten obligates „Grüß Gott“ so oft überhört, dass ich es mit<br />

der Zeit selbst verlernte. Nach dem Weg fragend wurde mir in Stationen<br />

und nicht in Metern geantwortet. Die Straße so und so ist zwei Stationen<br />

weiter, meinte man. Wie weit zum Teufel sind denn zwei Stationen?<br />

„Dick“ heißt jetzt „blaad“, das hab ich nach 2 Jahren herausgefunden.<br />

Da befürchtete ich manchmal, in die „Elfer“ eingeliefert zu werden. Aber<br />

das verstand auch wieder keiner. Hier ist das ja die Baumgartner-Höhe.<br />

Ja, langsam hab ich den Dreh raus. Puh, von der ländlichen Schnecke<br />

zum Großstadt-Speedy. Und das Warten auf die U nervt mich auch schon<br />

total. Wenn ich Wien gecheckt hab, kann mir jetzt keine Stadt der Welt<br />

mehr fremd vorkommen. Multikulti ist hier verpackt. Das Einzige in Wien,<br />

was noch Richtung Kärnten zeigt, ist die Straßentafel an der Autobahn,<br />

die mit einem Pfeil in den Süden zeigt.<br />

Muttersprache – schwere Sprache! Boa, ich red’ ja mehr Jugo-Deutsch<br />

als Muttersprache. Ich mische. Kostprobe: Was machenis danas? – heißt<br />

„Was machst du heute?“ Wird man wohl nie anerkennen, weil keine<br />

Rechtschreibung, keine Grammatik. Jugo-Wort, deutsches Wort, ein Mix<br />

daraus, was immer. Ich gehe jetzt Serbo-Kroatisch-Kurs. Ojda, es muss<br />

sein. Etwas die Muttersprache aufpeppen! Sonst versteht mich nur noch<br />

die jugo-deutschsprachige Gruppe. Schwabos kommen durcheinander,<br />

und Balkanos „von unten“ verstehen nur Bahnhof!<br />

Spröde Lippen! Kennt ihr, kenn ich. Und ich hasse diese Lippen-Pflegeprodukte,<br />

wie L…bello. Eine Freundin schmiert das Zeug 30-mal am Tag.<br />

Und wenn sie kein L…bello in ihrer Tasche hat, kriegt sie die Krise, rennt<br />

zur nächsten Drogerie und dröhnt die Lippen voll. Etwas die Lippen mit<br />

Zahnbürste schruppen tut’s auch. Da werden sie auch schön weich.<br />

Meine Mutter schimpft nie! Aber bei Sushi sieht sie rot. Als Hausfrau<br />

vom Balkan versteht sie eben nicht, dass ihre Kinder rohen Fisch essen.<br />

„Du verdirbst dir noch den Magen!“ Tja Mammi, tut leid, dann ess’ ich’s<br />

heimlich, und daham den Schweinsbroten mit Sauerkraut.<br />

maIl mIt SCharF Für<br />

DaS bIber:<br />

reDaktIon@DaSbIber.at<br />

jetzt liest‘s wirklich schon jeder<br />

zeitung vam nije losa, samo me čudi zašto<br />

ne spominjete malo više ono šta se zbiva<br />

u mnogo hrvata, serba, bosnjaka, vlaha,<br />

turaka itd.<br />

nego uglavnom zaj****** se okolo. Oni još<br />

uvijek misle da smo mi svi isti shit ma bili<br />

tschuschn, kanacken, neger ili nesto slićno.<br />

Malo im dajte povjesne kurseve da uopce<br />

kuže gdje i šta je turska, bosna ili kosovo.<br />

stip207-74 biber 24.01.2008 12:37 Uhr Seite 1<br />

ich hatte das glück, eure zeitschrift kennenzulernen;<br />

so etwas hat in wien bzw.<br />

österreich schon lange gefehlt. so stelle ich<br />

mir integration vor.<br />

also online macht das den eindruck eines<br />

ethno-rennbahnexpress mit artikeln auf<br />

schülerzeitung-niveau. aber vielleicht bin<br />

ich auch einfach schon zu alt :-)<br />

endlich ein „multikulturelles“ (ich hasse<br />

dieses wort...) magazin, das politisch völlig<br />

unkorrekt ist. weiters gratis erhältlich und<br />

durchaus witzig geschrieben.<br />

cool leinwand war das, wie wir es dem<br />

kanzler aber gezeigt habt. und dann noch<br />

einen balken vor den kopf geknallt. wir<br />

sind so super. und dann ein bissi mode und<br />

ein bissi tequila und dann schreiben wir<br />

„quatsch“ (unglaublich österreichisch) mit<br />

„kw“, ja, das ist lustig! Und auch sehr gescheit,<br />

weil „andere schreiben über integration<br />

- wir kennen uns aus“ (ein unglaublich<br />

dummer zugang.)<br />

habe kürzlich vor der u-bahn einen „biber“<br />

geschenkt bekommen, und war ziemlich<br />

angetan von dem hefterl. möge es langfristig<br />

die österreichische medienwüste<br />

bereichern!<br />

wird gekauft. vor allem die rubrik: „isst du<br />

diese mit so“ erscheint mir sehr fein. denke,<br />

dass diese zeitschrift recht groß werden<br />

kann, solange der mix zwischen humor und<br />

ernst nicht auseinanderdriftet.<br />

coole ideen! „chefica vom dienst“ – sehr<br />

gut, das gefällt mir! bitte so kreativ weitermachen!<br />

mit „machst du klicki-klicki!“, und „isst du<br />

diese mit so“: so werden die Leser vertrottelt.<br />

anschließend jammert man wieder über<br />

PISA.<br />

ägyptische marktstandler, türkische jugendliche<br />

sind heilfroh, dass es ein paar leute<br />

gibt, die gegen den rassismus ein zeichen<br />

setzen. nicht so die adidas-werbebroschüre<br />

„biber“.<br />

es ist schon klar, dass ein projekt wie<br />

„biber“, das auf integration durch konsum<br />

(und offenen sexismus), setzt, kein interesse<br />

an politischem engagement hat.<br />

meine kinder in der klasse haben großteils<br />

einen migrantischen hintergrund. ich würde<br />

sehr gerne euer magazin im deutschunterricht<br />

einfließen lassen und bitte um zusendung<br />

<strong>des</strong> blattes. wäre es auch möglich,<br />

mehrere exemplare zu bekommen?<br />

geWonnen:<br />

Das sind unsere Gewinner <strong>des</strong> letzten<br />

Heftes!!<br />

Memetcan hat 2 Karten für das Mega-Event<br />

mit Shantel im WUK gewonnen.<br />

Wen er mitgenommen hat: na, seine Liebste,<br />

natürlich!<br />

„Es war ein toller Abend, <strong>des</strong>halb nochmals<br />

vielen Dank. Selen und ich wünschen euch<br />

weiterhin viel Erfolg im neuen Jahr.“<br />

10 11<br />

GO<br />

Die mitdenkende Studienbeihilfe > „Die Lebenswelten der<br />

Studierenden ernst nehmen und danach handeln“ (Bun<strong>des</strong>minister<br />

Johannes Hahn) > Anhebung der Zuverdienstgrenze auf 8000 € egal ob<br />

aus selbständiger oder unselbständiger Tätigkeit > Anhebung der Einkommensgrenzen<br />

> 2800 zusätzliche Leistungs- und Förderungsstipendien > verlängerte<br />

Förderungsdauer und angehobene Altersgrenzen für gesundheitlich<br />

Johannes Hahn<br />

beeinträchtigte Studierende und Studierende mit Kind > Erleichterungen bei<br />

Studienwechsel und Masterstudium > für je<strong>des</strong> Kind 60 € Zuschlag und Verlängerung<br />

der Anspruchsdauer auf Kinder bis 6 Jahren > Stipendium ins EU-Ausland mitnehmen<br />

Ab Herbst 2008 4000 Beihilfenbezieher/innen<br />

mehr: 4000 x mehr Realitätsnähe.<br />

www.bmwf.gv.at<br />

Bun<strong>des</strong>ministerium für Wissenschaft und Forschung<br />

LesermaiLs


1<br />

wienerin<br />

<strong>des</strong> mOnaTs<br />

Gesehen und fotografiert von David Kalwil<br />

biber: Wie heißt du?<br />

Rutsu<br />

Von wo kommst du?<br />

Japan<br />

Wie lange lebst du schon in Wien?<br />

Seit fast 13 Jahren<br />

Was hat dich nach Wien verschlagen?<br />

Mein Vater hat sich entschlossen, als ich 9 Jahre alt war,<br />

aus beruflichen Gründen nach Österreich zu ziehen.<br />

Was machst du hier?<br />

Ich habe vor Kurzem die Matura gemacht und mache jetzt<br />

die Ausbildung zur Krankenschwester.<br />

Danke dir<br />

Wie du <strong>Wiener</strong> oder <strong>Wiener</strong>in <strong>des</strong> monats wirst?<br />

Schick uns von dir ein Foto und einen kurzen text<br />

an redaktion@dasbiber.at<br />

BiBer suCHT<br />

diCH<br />

Willst du für die neue Stadtzeitung für Wien, viyana und beč schreiben, fotografieren oder<br />

etwas checken? Wir suchen junge redakteure, die sich für lifestyle, mode, autos, Sport,<br />

musik und Politik in Wien interessieren. geld gibt’s keines – aber dafür macht es<br />

Spaß, bringt was für den lebenslauf und...<br />

also, wenn du Wurzeln in kampala, tel aviv, teheran, Wladiwostok, hermagor<br />

oder Simmering hast, dann melde dich. <strong>Wiener</strong> und <strong>Wiener</strong>innen<br />

mit türkischen oder serbokroatischen Sprachkenntnissen sind<br />

besonders willkommen. journalistische vorkenntnisse oder gar<br />

einen Uni-abschluss braucht echt niemand.<br />

Schicke uns deine bewerbung mit einem lebenslauf und beantworte<br />

folgende Fragen:<br />

Welche geschichte mit Wien-bezug möchtest du bei uns lesen?<br />

Wie würde der titel dieses artikels heißen?<br />

kontakt: redaktion@dasbiber.at<br />

Internet: www.dasbiber.at<br />

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1


mit scharf<br />

der TsCHusCHen-<br />

In seinem kampf gegen den Islam sucht FPÖ-Chef Strache neue<br />

verbündete. jetzt werden sogar die balkanos als Wähler umworben.<br />

Strache: „Ich bin ein Freund der Serben“.<br />

Von Ivana Cucujkić und Simon Kravagna<br />

Freund<br />

1 1<br />

Foto: Christian müller<br />

Es war ein unmoralisches Angebot: „Willst<br />

du nicht bei einer PR-Kampagne für die<br />

FPÖ mitmachen? Die suchen Migranten<br />

für die Partei. Es gibt auch was dafür.“ Die<br />

junge <strong>Wiener</strong>in war verblüfft: „Wozu?“ Die<br />

Antwort <strong>des</strong> Kontaktmannes: „Die FPÖ<br />

sucht serbische Österreicher. Die sollen für<br />

die FPÖ unter den eingebürgerten Serben<br />

Stimmen keilen.“<br />

Während die FPÖ unter ihrem Obmann<br />

Heinz-Christian Strache öffentlich gegen<br />

Türken und Moslems hetzt, versuchen<br />

Parteistrategen in einer geheimen Werbeaktion<br />

unter anderen Migranten in Österreich<br />

Verbündete zu gewinnen.<br />

oPeratIon abenDlanD<br />

Das Kalkül: Auch die FPÖ hat erkannt,<br />

dass ohne zuwanderer nichts mehr geht.<br />

Die Strategie: bereits bei der Gemeinderatswahl<br />

in Wien will die FPÖ unter<br />

<strong>Wiener</strong>innen und <strong>Wiener</strong>n mit serbischem<br />

background punkten. Selbst ein Kandidat<br />

mit balkan-Wurzeln wird nicht ausgeschlossen.<br />

Strache sagt im Interview mit biber:<br />

„Ich bin ein Freund der Serben.“<br />

Gerne empört sich Strache in der Österreich-Ausgabe<br />

der serbischen Tageszeitung<br />

Vesti („Nachrichten“) über die Ungerechtigkeit<br />

gegenüber Serbien. „In seinen<br />

Interviews sympathisiert Strache sehr stark<br />

mit Serbien“, sagt Vesti-Redakteur zoran<br />

Mirković.<br />

Straches Liebeswerben kommt zum Teil<br />

bei der zielgruppe gut an. Die antiserbische<br />

Stimmung war in Österreich lange prägend.<br />

Viel zu lange haben sich Serben in Öster-<br />

reich verstecken müssen, um während und<br />

nach den balkan-Kriegen nicht aufzufallen.<br />

Viele Eltern haben ihren Kindern sogar<br />

lange zeit verboten, zu sagen, dass sie<br />

aus Serbien sind. Selbst Kinder wurden<br />

in den Schulen für die Kriegsverbrechen<br />

von Milošević und Mladić verantwortlich<br />

gemacht. Während der bombardierung belgrads<br />

durch die Nato war auf Wiens Wänden<br />

oft zu lesen: „Serbien muss sterbien“<br />

(ein alter antiserbischer Spruch aus zeiten<br />

der Habsburger-Monarchie).<br />

brojanICa am hanDgelenk<br />

Da fällt Strache positiv auf, wenn er<br />

Serbien und die Serben lobt. zudem<br />

erinnert die FPÖ gerne an einen gemeinsamen<br />

Feind: den Islam. Über Jahrhunderte<br />

hielten die Osmanen den balkan besetzt. So<br />

hat sich die verlorene Schlacht der Serben<br />

am Amselfeld gegen die Türken tief in das<br />

kollektive bewusstsein gegraben. Auch<br />

heute gehe es wieder darum, das christliche<br />

Abendland gegen die Moslems zu verteidigen,<br />

wirbt Strache in serbischen Kreisen.<br />

Der FPÖ-Chef selbst ist am balkan-<br />

Trip: Er erzählt gerne von seinen serbischen<br />

Freunden, die er „im Fitnessklub und in<br />

Lokalitäten“ kennengelernt hat. Und er ist<br />

stolz auf seine Sammlung an orthodoxen<br />

Armbändern („brojanica“), die er geschenkt<br />

bekommen hat.<br />

Auch in Geschichtsfragen gibt sich<br />

Strache als Experte und referiert über die<br />

Untaten am serbischen Volk durch die Kosovo-Albaner.<br />

Strache, bislang nicht gerade<br />

als Außenpolitiker bekannt, lässt keine<br />

mit scharf


mit scharf<br />

Gelegenheit aus, gegen die Unabhängigkeit<br />

<strong>des</strong> Kosovos einzutreten.<br />

DIPlomatISChe<br />

verStImmUng<br />

Vor allem diese Position bringt dem<br />

FPÖ-Chef Sympathien ein. Die mediale<br />

berichterstattung über das Kosovo-Problem<br />

wird von vielen Serben als extrem einseitig<br />

empfunden. Im Gegensatz zu bun<strong>des</strong>kanzler<br />

Alfred Gusenbauer (SPÖ) und der<br />

gesamten Regierung ist Strache etwa strikt<br />

gegen die Unabhängigkeit der Problem-Region.<br />

„Das ist Straches Taktik“; sagt Vesti-<br />

Journalist Mirković „Er versteht sehr gut,<br />

dass das viele Serben sehr gerne hören.“ Vor<br />

allen unter den serbischen Nationalisten<br />

kommt Strache gut an. Diese haben auch in<br />

Österreich durch die internationale Allianz<br />

gegen belgrad in der Kosovo-Frage großen<br />

Auftrieb. Die FPÖ wiederum gibt selbst an,<br />

Kontakt zu den serbischen Radikalen unter<br />

dem derzeitigen Präsidentschaftskandidaten<br />

Tomislav Nikolić zu haben.<br />

blaUer StargaSt<br />

Straches balkan-Werbefeldzug ist auch<br />

in diplomatischen Kreisen nicht verborgen<br />

geblieben. Es sind vor allem symbolische<br />

Gesten, die Strache gutgeschrieben werden.<br />

So war der FPÖ-Chef der einzige hochrangige<br />

Politiker beim letztjährigen Empfang<br />

der Serbischen botschaft in Wien „Wir<br />

haben vom bun<strong>des</strong>präsidenten bis zum<br />

bun<strong>des</strong>kanzler alle eingeladen. Der einzige<br />

hochrangige Politiker, der kam, war Strache“,<br />

sagt ein serbischer Diplomat. Selbst<br />

zu den orthodoxen Weihnachtsfeierlichkeiten<br />

schickte Strache einen Vertreter, weil<br />

er selbst in Thailand urlaubte.<br />

bei vielen wird Straches Strategie aber<br />

auch skeptisch betrachtet. „Momentan<br />

stören wir die FPÖ nicht, weil wir Deutsch<br />

lernen, fleißig und Christen sind. Aber<br />

nachher kommen wir auch an die Reihe“,<br />

vermutet ein serbischer Journalist.<br />

Wie sehr die FPÖ-Kampagne unter<br />

den Serben zieht, kann niemand sagen.<br />

bei einer serbischen Veranstaltung in der<br />

Stadthalle erhielt Integrationsstadträtin<br />

Sandra Frauenberger (SPÖ) vor Kurzem<br />

noch freundlichen Applaus. bei der<br />

kommenden Gemeinderatswahlen in<br />

Wien könnten doch einige Neoösterreicher<br />

serbischer Herkunft aber diesmal blau statt<br />

wie traditionell Rot wählen. Um das zu<br />

erreichen, will Strache seine Kontakte in<br />

die balkan-Event-Szene nutzen. „Ich werde<br />

eine serbische Sängerin nach Wien holen“,<br />

kündigt der FPÖ-Chef an. Und wer wird<br />

das sein? „Na, das überleg ich mir noch“.<br />

serBen-VerTreTer darkO miLOradOViC:<br />

was Tun miT FaLsCHen Freunden?<br />

Foto: Willi Schraml<br />

Foto: Christian müller<br />

300.000 Personen mit serbischem Migrationshintergrund<br />

leben in Österreich. Sehr<br />

viele von uns besitzen bereits die Staatsbürgerschaft<br />

und sind ein bisher wenig<br />

beachtetes Wählerpotential. Ausgerechnet<br />

die FPÖ, also jene Partei, von der man das<br />

am wenigsten erwarten würde, bemüht<br />

sich in den vergangenen Wochen und<br />

Monaten sehr intensiv um uns. Vor allem<br />

die klar pro-serbischen Äußerungen eines<br />

österreichischen Spitzenpolitikers waren<br />

uns bisher in dieser Form unbekannt und<br />

erzielen Wirkung.<br />

Mit diesem Anbiederungsversuch an<br />

eine „Ausländergruppe“ verfolgt die FPÖ<br />

eine gänzlich neue Strategie. Ob und<br />

wenn ja wie viel Erfolg die FPÖ damit<br />

haben wird, ist noch nicht abzusehen. Insgesamt<br />

aber wären langfristig alle Parteien<br />

gut beraten, bei ihren Äußerungen zu<br />

heiklen europäischen und internationalen<br />

Fragen, die auch schwerwiegende innenpolitische<br />

Konsequenzen mit sich bringen<br />

können, zurückhaltender zu agieren.<br />

Statt<strong>des</strong>sen sollten sie sich mehr mit den<br />

in Österreich lebenden Serben auseinandersetzen<br />

und den partnerschaftlichen<br />

Dialog auf gleicher Augenhöhe zu deren<br />

Vertretern suchen.<br />

DARKO MILORADOVIć<br />

Stv. Vorsitzender <strong>des</strong> Dachverban<strong>des</strong> serbischer<br />

Vereine in Wien<br />

„werde serBisCHe<br />

sänGerin naCH<br />

wien HOLen“<br />

Von Ivana Cucujkić<br />

bIbER: Laut unseren Informationen planen<br />

Sie in Wien eine Kampagne, um Migranten<br />

als Wähler und Mitglieder zu gewinnen.<br />

Stimmt das?<br />

STRACHE: Wir haben viele Mitglieder<br />

in der FPÖ, vorwiegend aus Serbien, aber<br />

auch Kroatien, Ungarn und Polen. Und<br />

wir wollen weitere Migranten, die zwar<br />

zu ihrer eigenen Kultur stehen, aber sehr<br />

gut integriert sind. Sie sind übrigens nicht<br />

sofort als Migrantin zu erkennen, da Sie<br />

integriert sind!<br />

Ich werde aber ständig nach meiner Herkunft<br />

gefragt.<br />

Weil Sie einen südeuropäischen Einschlag<br />

haben. Wenn jetzt eine Serbin, Italienerin,<br />

Spanierin einen sehr feschen, heißblütigen<br />

Eindruck vermittelt, dann ist das etwas, was<br />

bei uns nicht so oft vorkommt. Da wird<br />

man eben gefragt.<br />

SelbStverStänDlICh<br />

SInD aUCh DIe<br />

ÖSterreICherInnen<br />

Sehr FeSCh<br />

Die Österreicherinnen sind also nicht so<br />

fesch?<br />

Selbstverständlich sind auch die Österreicherinnen<br />

sehr fesch.<br />

Zurück zur Politik: Wieso sind Sie gegen die<br />

FP-Chef heinz-Christian Strache über seinen christlichen Pakt<br />

gegen die „Islamisierung“, seine balkan-Fitness-Connection und<br />

heißblütige ausländerinnen.<br />

Unabhängigkeit <strong>des</strong> Kosovo?<br />

Das historische Schlachtfeld am Amselfeld<br />

liegt im Kosovo. Es ist für die Serben die<br />

Wiege ihrer Kultur. Wir warnen daher vor<br />

einer einseitigen Unabhängigkeitserklärung<br />

und einem internationalen völkerrechtswidrigen<br />

Diktat gegen Serbien.<br />

Nach Jahren der antiserbischen Stimmung<br />

will die FPÖ den Kosovo retten?<br />

Die historischen zerwürfnisse zwischen Österreich<br />

und Serbien sind überwunden. Wir<br />

sind Europäer, wir sind christlich und wir<br />

erleben heute gänzlich neue bedrohungen<br />

wie etwa die drohende Islamisierung<br />

Europas. Alle europäischen Völker müssen<br />

zusammenhalten und unser europäisches<br />

christliches Abendland retten. Ich kann<br />

sagen, ich bin ein Freund der Serben.<br />

DIe hIStorISChen<br />

ZerWürFnISSe ZWISChen<br />

ÖSterreICh UnD SerbIen<br />

SInD überWUnDen<br />

Haben Sie sonst noch Kontakte zur serbischen<br />

Community?<br />

Ja, ich hab sehr guten Kontakt zum serbischen<br />

botschafter, zu serbischen Vereinsvertretern<br />

und zu meinen serbischen<br />

Freunden.<br />

Wie haben Sie diese kennengelernt?<br />

beim Sport im Fitness Club, in Lokalitäten.<br />

Ich möchte aber auch sonst den Kontakt<br />

vertiefen und auch bewusst den Kontakt<br />

mit den Vereinen suchen. Ich hab auch<br />

vor, eine serbische Sängerin nach Wien zu<br />

holen.<br />

Und wer soll das sein?<br />

Na, das überleg ich mir noch. Ich möchte<br />

hier eine schöne, große Veranstaltung<br />

machen.<br />

In Wien gibt es viele muslimische Gebetshäuser.<br />

Wieso ist eine mehr ein Problem?<br />

Wir haben heute mehr Moscheen und muslimische<br />

Gebetshäuser in Wien als Kirchen.<br />

Das ist eine totale Fehlentwicklung. Wir<br />

müssen uns fragen, ob diese zuwanderung<br />

von außerhalb Europas kulturell noch verkraftbar<br />

ist. Wenn jemand aus einem christlichen<br />

Kulturkreis kommt, ist die Frage<br />

der Integration eine wesentlich einfachere.<br />

Große Probleme, die wir erfahren, sind<br />

Massenzuwanderungen von außerhalb Europas.<br />

Da spreche ich aber nicht mehr vom<br />

„Ausländer“ – im Gegensatz zu Jörg Haider.<br />

Und wenn, meine ich damit nur mehr den<br />

Nicht-Europäer. Durch den völlig anderen<br />

Kulturkreis, Lebenssitten und Gebräuche<br />

befürchten wir einen Clash of Civilisations<br />

im Sinne Samuel Huntingtons. Integration<br />

ist da gar nicht möglich. Die wollen eine<br />

völlig andere Kultur leben und in Europa<br />

fortsetzen, wo dann Parallelgesellschaften<br />

und Konflikte entstehen.<br />

alSo beIm SPraChteSt tU’<br />

ICh mIr SChWer<br />

Können Sie denn auch was Serbisches<br />

sagen? Der Gusi hat sich ja nicht so toll<br />

geschlagen.<br />

Also beim Sprachtest tu’ ich mir schwer.<br />

Können Sie sich einen Kandidaten mit Migrationshintergrund<br />

vorstellen?<br />

Ja, selbstverständlich. Wie haben bezirksräte,<br />

wie einen christlich-orientalischen<br />

Kopten, auch ungarisch-stämmige Mitglieder,<br />

griechische, polnische und natürlich<br />

auch solche aus dem Gebiet <strong>des</strong> ehemaligen<br />

Jugoslawien.<br />

1 1<br />

Foto: Daniel blasevic<br />

mit scharf


1<br />

inTerView<br />

natalia Corrales-Diez ist vielen aus den klatschspalten bekannt, weil sie einmal die<br />

verlobte von karl-heinz grasser war. Dem biber hat die 0-jährige entwicklungsökonomin<br />

mehr erzählt: über ihr leben als Flüchtlingskind in traiskirchen, die harte konkurrenz<br />

in amerika und warum sie Chinesisch lernt.<br />

von Simon Kravagna und Moritz Schell (Foto)<br />

bIbER: Du warst die Verlobte von Karl-Heinz Grasser. Dann kam<br />

Fiona Swarovski und etliche Mediengeschichten. Deshalb kennen<br />

dich auch die Leute. Stört dich das?<br />

NATALIA CORRALES-DíEz: Diese Geschichte ist Teil meiner<br />

Vergangenheit. Dazu stehe ich und es gibt nicht mehr viel dazu zu<br />

sagen, außer es war gut so, wie es war. Ich bin glücklich.<br />

In Washington werden dich nicht viele auf den Ex-Finanzminister<br />

anreden, oder?<br />

Niemand. Das ist sehr angenehm.<br />

Ist das der Grund warum du dort bist?<br />

Nein. Ich bin dorthin gegangen, weil ich als Entwicklungsökonomin<br />

ein sehr interessantes Angebot von der Inter-American<br />

Development bank hatte, die größte Entwicklungsbank in Lateinamerika.<br />

Vorher war ich für die UNIDO in China tätig. Vom Job<br />

her gesehen ist Washington viel interessanter, vom Leben her ist<br />

hingegen Peking ein <strong>echte</strong>r Wahnsinn.<br />

PekIng ISt eIn eChter WahnSInn<br />

Das klingt anstrengend.<br />

Ja! Alles dort dreht sich nur um den Job. Wer da mithalten will,<br />

muss Gas geben. Es geht dort nicht nur um Halligalli. Ich lerne<br />

Menschen mit unterschiedlichem background kennen – das ist<br />

total inspirierend. Jeder bildet sich weiter, von Japanisch über ein<br />

postgraduales Studium.<br />

Was lernst du gerade so nebenbei?<br />

Ich mache weiterhin Chinesisch. Ich kann mir vorstellen wieder<br />

nach China zu gehen. Ob aber letztendlich in Asien oder Lateinamerika,<br />

mein Traum wäre, meine eigene Foundation im Entwicklungsbereich<br />

zu leiten.<br />

Was wenige wissen: Du bist ein Flüchtlingskind und warst<br />

als kleines Kind rund eineinhalb Jahre im Flüchtlingslager<br />

Traiskirchen.<br />

„BrauCHe<br />

keinen mann, um<br />

erFOLGreiCH Zu sein“<br />

WIr lebten eIneInhalb jahre Im<br />

lager traISkIrChen<br />

Meine Eltern kommen aus Paraguay und mein Vater war Gegner<br />

<strong>des</strong> faschistischen Stroessner-Regimes in den 70er-Jahren. Am Tag<br />

vor der Hochzeit ist er gefangen genommen und gefoltert worden.<br />

Meine Eltern konnten dann nach Argentinien flüchten, wo ich<br />

auf die Welt kam. Uns drohte aber dann dort aufgrund geänderter<br />

politischer Verhältnisse die Auslieferung nach Paraguay oder eine<br />

Exekution, was das Schicksal der meisten Regimegegner war. Das<br />

war alles sehr gefährlich. zum Glück gab es auf Vermittlung der<br />

UNO die Möglichkeit, nach Österreich zu flüchten. Meine Eltern<br />

sind unter der Kreisky-Regierung hergekommen. Dann lebten<br />

wir eineinhalb Jahre im Lager Traiskirchen. Weil wir eine Familie<br />

waren, hatten wir dort den Luxus eines eigenen zimmers. Meine<br />

Eltern haben aber alles getan, um schnell auf eigenen beinen zu<br />

stehen. Die zustände dort sind schlecht.<br />

Viele sagen, du hast Karriere gemacht, weil du so eng mit Karl-<br />

Heinz Grasser warst.<br />

Ich brauche keinen Mann um beruflich erfolgreich zu sein. bereits<br />

während meines WU-Studiums bin ich einen klaren Weg mit<br />

klaren Schwerpunkten gegangen. Danach war in an der Johns<br />

Hopkins in bologna, wo ich mich auf „Internationale Entwicklung<br />

in Lateinamerika“ spezialisiert habe. Mit 23 habe ich mein<br />

erstes buch publiziert und nachher diverse Artikel. Seit Jahren<br />

unterrichte ich auch an der WU „Entwicklungsökonomie“.<br />

Was kannst du jemanden mitgeben, der als Flüchtling oder Einwanderer<br />

kommt.<br />

Sei offen für Neues, lern rasch und gut die Sprache und bilde dich<br />

immer weiter. Dein Wissen kann dir niemand mehr nehmen! Ein<br />

geschärfter Verstand und eine Portion Glück – die man immer<br />

brauchen kann – sind eine Siegerkombination.<br />

ecONOmYa + POLitika<br />

1


ecONOmYa + POLitika<br />

Die kooperation mit lokalen Fußballvereinen<br />

wie Dinamo ottakring<br />

oder Slovan hC hat rado-Sport<br />

groß gemacht. Plus: Den Fußballschuh<br />

von ronaldinho gibt’s dort<br />

noch dazu.<br />

Von Amar Rajković<br />

VerGiss<br />

HerVis<br />

Foto: benedikt loebell<br />

Fotos: natascha Unkart<br />

Ottakringer Straße 27: Reges Treiben im<br />

Sportfachgeschäft Rado-Sport: Verkäufer<br />

hetzen von links nach rechts, das Telefon<br />

bimmelt. Geht es immer so ab? „Jeden Tag,<br />

Gott sei Dank!“ antwortet der Geschäftsführer.<br />

Und Rado Tomaš weiß, wovon er<br />

spricht.<br />

SelbSt ISt Der SPIeler<br />

Gebürtig aus Prijedor, bosnien, kam er<br />

1989 nach Österreich, um als Fußballer den<br />

Durchbruch zu schaffen. Weil er damals in<br />

ganz Wien spezielle Fußballschuhe nicht<br />

finden konnte, wagte er den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit. Nach einer soliden Karriere<br />

gründete er mit seiner Frau 1994 das<br />

Sportgeschäft Rado-Sport.<br />

Der Fokus galt von Anfang an dem<br />

runden Leder. Dank persönlichem Knowhow<br />

und Kontakten in der Fußballszene<br />

(z. b.: Mario Tokić, Mario bazina, Ümit<br />

Korkmaz) machte sich Rado-Sport schnell<br />

einen Namen. Heute kooperiert man mit<br />

Lokalmatadoren wie Dinamo Ottakring,<br />

SC <strong>Wiener</strong> Viktoria oder Slovan HAC – für<br />

Spieler gibt es Spezialpreise.<br />

hIer WerDen SIe geholFen<br />

Die sympathische Jeder-kennt-jeden-<br />

Atmosphäre macht wohl das Geheimnis<br />

<strong>des</strong> Erfolgs aus. zudem gibt es so immer so<br />

schnell wie möglich die neuesten Fußballschuhe<br />

von Ronaldinho. „bei Intersport<br />

oder Hervis wird man lange warten, da sich<br />

die bestellung erst mit einem großen bedarf<br />

rentiert.“<br />

Dass sein Geschäft auf der oft gescholtenen<br />

Ottakringer Straße liegt, ist für Rado<br />

kein Thema. „Das kann ich gar nicht mehr<br />

hören. Samstags um 2 Uhr in der Früh<br />

ist es hier sicherer als irgendwo im ersten<br />

bezirk. Die Nahversorgung auf der Ottakringer<br />

Straße wäre ohne Ausländer in den<br />

90er-Jahren zusammengebrochen, heute<br />

blüht hier das Leben.“<br />

DInamo Zagreb UnD Crvena ZveZDa<br />

ZIehen Um<br />

Einst ein Insidertipp, ist Rado-Sport<br />

heute eine bekannte Marke in der Community.<br />

Das kleine Gassenlokal ist <strong>des</strong>halb zu<br />

klein geworden. Seit Ende Jänner können<br />

Trikots, Fanartikel von traditionellen<br />

kroatischen und serbischen Vereinen wie<br />

Dinamo zagreb oder Crvena zvezda (Roter<br />

Stern) und alle Kickerutensilien zudem ein<br />

paar Straßen weiter auf 1000 m² Verkaufsfläche<br />

gekauft werden. Der zeitpunkt ist<br />

gut gewählt, denn die EM klopft an die<br />

Tür.<br />

„WaS Der FUSSball SChaFFt, WIrD DIe<br />

PolItIk nIe SChaFFen“<br />

Und für wen drücken Sie die Daumen,<br />

Herr Rado-Sport? Höchst diplomatisch<br />

meint er, Kroatien sei die Mannschaft,<br />

die momentan den schönsten Fußball<br />

spielt, Serbien sein persönlicher Favorit<br />

und Österreich werde er nächstes Jahr die<br />

Daumen drücken. „Ich freue mich unglaublich<br />

auf die EM, das wird so ähnlich<br />

wie in Deutschland, wo dann ein Türke mit<br />

der deutschen Fahne weht. Was der Fußball<br />

schafft, wird die Politik niemals erreichen.“<br />

riCHard deJan,<br />

der Haar-sTar<br />

Dejan jovanović wurde wieder<br />

Friseur <strong>des</strong> jahres.<br />

Da können bundy und bundy<br />

einpacken.<br />

von Aleksandra Klepić und<br />

Marc-Antonio Manuguerra (Fotos)<br />

Berufl ich schneller vorankommen?<br />

Berufl ich schneller vorankommen?<br />

Jetzt will ich’s wissen!<br />

Jetzt will ich’s wissen!<br />

Kinderbetreuung<br />

Moderne Kinderbetreuung in Theorie und Praxis. Viele Betreuungseinrichtungen<br />

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sind auf der Suche nach qualifi zierten Fachkräften - nutzen Sie Ihre Chance!<br />

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Ausbildung zum/zur geprüften<br />

Kindergartenassistent/-in<br />

Ausbildung zum/zur geprüften<br />

Kindergartenassistent/-in<br />

Neben fundiertem Basiswissen rund um Entwicklungspsychologie,<br />

Neben fundiertem Didaktik Basiswissen und Pädagogik rund um erwerben Entwicklungs- Sie durch<br />

ein psychologie, Praktikum Didaktik im Kindergarten und Pädagogik erste Berufserfahrungen.<br />

erwerben Sie durch<br />

Lehrgangsdauer: ein Praktikum im Kindergarten 3.3. bis 18.4.08 erste Berufserfahrungen.<br />

Lehrgangsdauer: 3.3. bis 18.4.08<br />

Wiens Figaro „Richard Hair<strong>des</strong>ign“ ist<br />

mittlerweile eine wahre Institution auf der<br />

Thaliastraße. bereits zum vierten Mal mit<br />

dem „Star of the Year“-Titel der <strong>Wiener</strong> Friseure<br />

geehrt, trimmt er neben langjährigen<br />

Stammkunden auch Häupter von <strong>Wiener</strong><br />

Lokalgrößen. zur Creme de la Haar gehören<br />

bzÖ-Politikerin Helene Partik-Pablé,<br />

Schlagersänger Patricio bueno, sowie der<br />

aus bosnien stammende DJ Krmak (zu<br />

Deutsch: DJ Eber).<br />

Friseur Richard, der eigentlich Dejan<br />

Jovanović heißt, lebt seit 1992 in Ottakring.<br />

Den „Richard“ verpasste ihm sein<br />

erster Chef. „Der konnte sich Dejan nicht<br />

merken, also hat er mich immer Richard<br />

genannt“. Und das blieb dann auch so.<br />

Neben ihm stehen auch seine Frau und<br />

sein Sohn Daniel (17) täglich im Geschäft.<br />

Letzterer fühlt sich auch zum Friseur<br />

berufen, und wird dieses Jahr an der Weltmeisterschaft<br />

im Preisschneiden in Chicago<br />

als jüngster aller Teilnehmer antreten. „Styling<br />

ist hier nicht nur Ehrensache, sondern<br />

auch Familiensache“, scherzt der Chefe,<br />

<strong>des</strong>sen bruder bereits die zweite „Richard“-<br />

Filiale in Hütteldorf leitet. Wow! bei dieser<br />

Haar-bande können bundy und bundy<br />

wohl zusperren.<br />

Pädagogische und didaktische<br />

Fachkraft<br />

Pädagogische<br />

für die<br />

und<br />

Nachmittags<br />

didaktische<br />

betreuung<br />

Fachkraft für die Nachmittags betreuung<br />

Ausbildung zum/zur Betreuer/-in<br />

Nachmittagsbetreuung Ausbildung zum/zur Betreuer/-in ist mehr als nur Beaufsichtigung.<br />

Sie Nachmittagsbetreuung lernen Kinder zu verstehen ist mehr und als gezielt nur Beaufsichtigung.<br />

auf ihre<br />

Bedürfnisse Sie lernen Kinder einzugehen. zu verstehen und gezielt auf ihre<br />

Lehrgangsdauer: Bedürfnisse einzugehen. 18.2. bis 9.4.08<br />

Lehrgangsdauer: 18.2. bis 9.4.08<br />

Infos und Anmeldung im WIFI Kundenservice:<br />

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kursinfo@wifi wien.at, Tel. 01/476 77-555, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien<br />

www.wifi wien.at WIFI WIEN<br />

kursinfo@wifi wien.at, Tel. 01/476 77-555, Währinger Gürtel 97, 1180 Wien<br />

0 1<br />

ecONOmYa + POLitika


meiNuNg mit scharf<br />

Vor Kurzem in der U-bahn: zwei Mäderln<br />

der zweiten Generation machen<br />

ordentlich Lärm. Ein alter Herr keift sie<br />

an. Sie schreien zurück: „Halt die Gosch’n,<br />

Oida!“<br />

Das finde ich uncool.<br />

Und uncool finde ich auch, sich ständig<br />

Gel in die Haare zu schmieren, mit dem<br />

Geld der Eltern Diesel-Jeans zu kaufen<br />

und sich von einem Energy Drink zum<br />

nächsten zu saufen. Uncool finde ich, in<br />

dunklen Ecken abzuhängen und Leute<br />

anzupöbeln und mit dem auf Kredit<br />

Diesel-jeans und zu viel gel<br />

Dein Papa auf der Baustelle, deine Mama als Putzfrau: Du<br />

mit dem Geld deiner Eltern auf der Mariahilfer Straße. Ist<br />

das cool?<br />

Von Gastautor Sedat Pero<br />

kolümne<br />

gekauften bMW <strong>des</strong> Papas durch die Stadt<br />

zu cruisen. zu fragen, wo liegt Ägypten in<br />

der Türkei und mit null Allgemeinwissen<br />

wie ein Esel durch die Gassen von Wien<br />

zu laufen, das ist uncool. Und Gewalt gegen<br />

Passanten und Überfälle auf alte Leute<br />

sind es auch.<br />

Kein Wunder, wenn ein Teil dieser so<br />

wahnsinnig coolen zweiten Generation<br />

ständig in irgendwelche Prügeleien verwickelt<br />

ist oder überhaupt kriminell wird.<br />

Cool wäre die angemessene bestrafung<br />

solcher Jugendlicher. Denn das ist die<br />

Sprache, die sie sprechen und verstehen<br />

– mit Kuschel-Pädagogik ist da nichts zu<br />

machen.<br />

Auch die „Integrationspolitik“ mit<br />

all ihrer falsch verstandenen Toleranz ist<br />

reichlich uncool.<br />

Cool wäre es jedenfalls, in diesem Alter<br />

in einem fremden Land zu trampen und<br />

sich ohne einen Cent in der Tasche durchzuschlagen.<br />

Cool wäre es, gute Schulen<br />

zu schaffen, Fremdsprachen zu lernen,<br />

Erfolge zu haben und souverän auf eigenen<br />

beinen zu stehen.<br />

Jetzt fragen sich die Eltern dieser<br />

Generation wohl, was sie falsch gemacht<br />

haben und sagen: „Wir haben doch für<br />

unser Kind das beste gemacht. Wir haben<br />

ihm/ihr alles gekauft!“<br />

Ja, liebe Freunde! Ihr wolltet, dass es<br />

eure Kinder einmal besser haben. Aber<br />

das ist nicht mit dem Kauf von Statussymbolen<br />

zu erreichen, sondern nur mit<br />

einer guten Erziehung. Da ist leider einiges<br />

schiefgegangen, während ihr euch als Gastarbeiter<br />

abgeschunden habt.<br />

Um das zu verstehen, müsstet ihr<br />

aber euer eigenes Leben im Westen erst<br />

einmal verstehen. Es war ein hartes Leben<br />

– aber leider zu oft ohne Anschluss an die<br />

herrschende Kultur, Tradition und das<br />

bildungsorientierte Wertesystem.<br />

mIt kUSChelPäDagogIk<br />

ISt Da nICht vIel ZU<br />

maChen<br />

Und jetzt haben wir das Ergebnis: Dein<br />

Papa auf der baustelle, deine Mama als<br />

Putzfrau: Und du mit deinen Diesel-Jeans<br />

und dem Geld deiner Eltern beim Shoppen<br />

auf der Mariahilfer Straße. ziemlich<br />

uncool.<br />

Fotos: Stephan boroviczeny<br />

Sedat Pero ist<br />

Buchautor,<br />

Lehrer und<br />

Theatermacher<br />

in Wien<br />

beZahlte anZeIge<br />

„PuTZen isT niCHT<br />

GLeiCH PuTZen“<br />

Fenerbahce-<br />

Fan hasan vural<br />

hatte die richtige<br />

geschäftsidee. Der<br />

Sozialdemokratische<br />

Wirtschaftsverband<br />

gab wichtige tipps,<br />

wie man dafür die<br />

Finanzierung aufstellt.<br />

Vom Putzen versteht Hasan Vural eine<br />

Menge. Immerhin ist er General Manager<br />

von HAS-Reinigung, einem Großhandel<br />

für Putzmittel. Sein Motto: „Putzen ist<br />

nicht gleich Putzen“, der Kunde erwarte<br />

eine kompetente beratung. Selbst Admiral<br />

Sportwetten in Wien wird mit seinem<br />

Reinigungsmittel sauber gehalten, erzählt<br />

Vural stolz.<br />

Die kritischen Kunden, das sind bei Vural<br />

die Experten: „Putzfrauen- und männer, die<br />

wissen wovon sie sprechen und kompetent<br />

beraten werden möchten“. Dabei helfen<br />

drei MitarbeiterInnen, wie Natasa aus<br />

Serbien, die mit ungarischen, polnischen<br />

sowie serbo-kroatischen Sprachkenntnissen<br />

auftrumpft. „Das sind in Österreich wichtige<br />

Sprachen.“<br />

Wie der Fußball-Fan (er ist Obmann von<br />

Fenerbahce Wien) auf die Idee gekommen<br />

ist? Aus einer Marktstudie über Reinigungsfirmen<br />

ergaben sich interessante Perspektiven.<br />

„Der Wirtschaftsverband empfahl mir,<br />

neben dem Großhandel auf den Einzelverkauf<br />

zu setzen“. Die Tipps trugen Früchte.<br />

zudem war der Wirtschaftsverband bera-<br />

tend zur Stelle, als es galt, die schwierige<br />

Fremdfinanzierung auf die beine zu stellen.<br />

„Die beratung hat mir extrem geholfen“,<br />

sagt Unternehmer Vural.<br />

DIe beratUng hat mIr<br />

extrem geholFen<br />

Unternehmer war der <strong>Wiener</strong> mit türkischem<br />

background schon recht früh.<br />

bereits mit 24 Jahren hatte Vural sechs<br />

Lebensmittelgeschäfte. Der gelernte<br />

Fleischhauer, Käsespezialist und Seidenblumen-Importeur<br />

fand 2001 auch noch zeit<br />

für die Gründung einer Käsefabrik in der<br />

Slowakei, man importierte Spezialitäten aus<br />

ganz Europa.<br />

Nach vier Jahren verkaufte Hasan Vural<br />

jedoch alle Unternehmen – und startete<br />

bei HAS-Reinigung durch, weil die Idee<br />

lukrativer war. Aber Hasan Vural wäre wohl<br />

nicht Hasan Vural, hätte er nicht wieder<br />

hohe ziele. Im neuen Jahr plant er Filialen<br />

in ganz Österreich zu eröffnen. Putzfrauen-<br />

und männer aus allen bun<strong>des</strong>ländern: Ihr<br />

könnt euch freuen.<br />

sie HaBen die idee!<br />

wir die riCHTiGen<br />

TiPPs!<br />

Unsere Arbeit wird immer intensiver<br />

und unser Leben immer<br />

hektischer! Da ist Dienstleistung<br />

gefragter denn je! Reinigung,<br />

persönliche Dienste etc. sind branchen,<br />

die eine starke Nachfrage<br />

erleben!<br />

Umso wichtiger ist es, dass sich<br />

der Dienstleistungsgedanke und<br />

Dienstleistungsberufe generell<br />

mehr und mehr in unserem Land<br />

etablieren. Denn wir haben hier<br />

tatsächlich noch einen Nachholbedarf.<br />

Umso mehr freut es mich,<br />

dass gerade viele zugewanderte<br />

UnternehmerInnen sich in der<br />

Dienstleistungsbranche selbstständig<br />

machen. Viele zuwanderInnen<br />

bringen einen großen Erfahrungsschatz<br />

im Dienstleistungsbereich<br />

aus ihrer Heimat mit, bereichern<br />

so die <strong>Wiener</strong> Wirtschaft, sorgen<br />

für mehr Qualität in dieser branche<br />

und schaffen Arbeitsplätze!<br />

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />

Wien unterstützt<br />

Sie gern und kompetent bei der<br />

Gründung Ihres Unternehmens!<br />

Weitere Informationen erhalten<br />

Sie unter www.wirtschaftsverbandwien.at<br />

bzw. unter der Telefonnummer<br />

01-5224766.<br />

LAbg. FRITz STRObL<br />

Präsident <strong>des</strong> Sozialdemokratischen<br />

Wirtschaftsverban<strong>des</strong> Wien


ecONOmYa + POLitika<br />

kwaTsCH miT GiO<br />

„jetZt nehm´<br />

ICh bItte Den<br />

teleFonjoker“<br />

Von Eser Akbaba, Amar Rajković<br />

und Christian Müller (Foto)<br />

Was bedeutet biber in ex-jugoslawien? Woher kommt die berühmte „bosna“? Und wer<br />

ist eigentlich tarkan? Im ersten Integrationstest für Inländer schneidet Wiens ÖvP-Chef<br />

gio hahn recht ordentlich ab – aber auch nur mit hilfe seiner türkischen kanzleikraft.<br />

Gleich mal eine irrsinnig wichtige Frage<br />

zum Aufwärmen. Wo wohnte Erzherzogin<br />

Maria Theresia im Sommer? Im Grazer<br />

Landhaus, im Schloss Schönbrunn oder<br />

im Schloss Belvedere? Sinnige Fragen wie<br />

diese müssen Ausländer bekanntermaßen<br />

beantworten, wenn sie Österreicher<br />

werden wollen.<br />

Allerdings findet biber, dass auch den<br />

„<strong>echte</strong>n <strong>Wiener</strong>n“ ein bisschen Wissen<br />

über die Welt ihrer serbischen, bosnischen,<br />

kroatischen oder türkischen Nachbarn<br />

abverlangt werden kann. Deshalb haben<br />

wir den ersten Integrationstest für Inländer<br />

entwickelt – mit scharf. Wer wissen will,<br />

ob er oder sie das <strong>echte</strong> Wien in all seinen<br />

heutigen Facetten kennt, soll schnell umblättern<br />

und 15 Fragen beantworten. Dort<br />

findet sich der gesamte Test, einschließlich<br />

Fragen, je drei Antwortmöglichkeiten plus<br />

Auflösung.<br />

Wer es einfacher haben will, der kann hier<br />

weiterlesen. Wiens ÖVP-Chef Gio Hahn,<br />

immerhin auch Wissenschaftsminister, hat<br />

sich to<strong>des</strong>mutig dem Test unterzogen.<br />

Ein Auszug aus den Antworten.<br />

bIbER: Herr Minister, damit Sie es leichter<br />

haben, gibt es bei jeder Frage drei Antworten<br />

zum Auswählen. Zudem haben Sie drei Joker<br />

gut. Einen Telefonjoker, einen Publikumsjoker<br />

(Sie dürfen nur jemand aus ihrem Büro<br />

fragen) und den 50:50-Joker. Sind Sie bereit?<br />

GIO HAHN: Gut, ich bin bereit.<br />

Kommen wir zur ersten Frage: Wie heißt<br />

Wien auf Türkisch?<br />

Viyana.<br />

Gratulation. Aber das war vielleicht zu leicht.<br />

Gehen wir gleich zur zweiten Frage: Wie<br />

heißen denn die Čevapćići in Ex-Jugoslawien<br />

richtig?<br />

Pljeskavica?<br />

biber. Möchten Sie nicht lieber einen Joker<br />

verwenden?<br />

Aha, na dann muss es wohl doch Čevapćići<br />

heißen?<br />

Ursprünglich heißt es Čevapi am Balkan.<br />

Čevapćići ist nur die Verniedlichung.<br />

Aber auf der Speisekarte steht ja auch<br />

Čevapćići.<br />

Wo meinen Sie, hier oder in Bosnien?<br />

In Kroatien...<br />

Vielleicht ist das dort so, weil dort so viele<br />

Touristen sind. Richtig ist es leider nicht.<br />

Sagen Sie, essen Sie gerne Kebab?<br />

Selten, weil ich dazu neige, mich immer<br />

anzupatzen.<br />

Wissen Sie trotzdem was „döner“ bedeutet?<br />

Hahn: Ich glaube„sich drehend“. Das<br />

scheint mir logisch.<br />

Richtig. Jetzt geht es um die „Bosna“. Aus<br />

welchem Land kommt die ursprünglich?<br />

Ich würde sagen aus der Türkei.<br />

Herr Minister, Sie haben drei Joker. Wollen<br />

Sie keinen einsetzen?<br />

Ich weiß, aber ich muss mit meinen Jokern<br />

sparsam umgehen. Vielleicht kann man<br />

diese Frage erst einmal überspringen und<br />

zur nächsten Frage gehen?<br />

Das geht nicht, man sollte schon die Reihenfolge<br />

beachten. Handeln geht nicht.<br />

Egal, ich bleibe bei meinem Tipp: Die<br />

bosna kommt aus der Türkei.<br />

Das stimmt nicht. Die „Bosna“ wurde in<br />

Salzburg von einem Bulgaren (Zank Todoroff)<br />

erfunden. Weder in Bosnien noch in der Türkei<br />

kennt man eine „Bosna“.<br />

Machen wir weiter: Was heißt „Guten Tag“<br />

auf Serbisch/Bosnisch/Kroatisch?<br />

Dober dan.<br />

Das ist wieder falsch. „Dobar dan“ ist korrekt.<br />

Gut, bei der nächsten Frage muss ich einen<br />

Joker nehmen, da ich die bedeutung <strong>des</strong><br />

Wortes „Schwabo“ nicht kenne. Ich nehme<br />

den 50:50-Joker.<br />

Die erste Antwortmöglichkeit („Ein in Österreich<br />

geborener Ausländer“) fällt weg.<br />

Dann glaube ich, dass ein „Schwabo“ in der<br />

ex-jugoslawischen Community für einen<br />

<strong>echte</strong>n Österreicher steht.<br />

Das ist richtig. In den Fünfzigerjahren sind<br />

viele Gastarbeiter ins Schwabenland gegangen<br />

und als sie nach Jugoslawien zurückgekommen<br />

sind, wurden sie dann von ihren Landsleuten<br />

„Schwabo“ genannt. Dieser Begriff wurde<br />

später für alle Deutschsprachige übernommen<br />

– also auch für die Österreicher.<br />

Nächste Frage: Wo liegt ihrer Meinung nach<br />

die „Balkanstraße“ in Wien?<br />

Das weiß ich, das weiß ich: Das ist die<br />

Ottakringer Straße.<br />

Woher wissen Sie das so genau?<br />

Ich bin ein biber-Leser.<br />

Dann wissen Sie auch, was biber bedeutet.<br />

Ja, das weiß ich auch. Es heißt „Pfeffer“.<br />

Gut aufgepasst! Und wie hieß der Mann, der<br />

Thronfolger Ferdinand ermordete?<br />

Gavrilo Princip.<br />

Das ist ebenfalls korrekt. Kommen wir zur<br />

nächsten Frage. Bei welchem Verein spielt<br />

Niko Kovač , der Kapitän der kroatischen<br />

Nationalmannschaft?<br />

Ich tippe auf Salzburg, zumin<strong>des</strong>t hat er<br />

dort gespielt.<br />

Richtig, er ist noch bis Jahresende bei Salzburg.<br />

Jetzt wird es aber wirklich schwer: Wer<br />

ist Tarkan?<br />

Pfff. Jetzt nehm’ ich lieber den Telefonjoker<br />

(Der Minister ruft die ÖVP-Abgeordnete<br />

Sirvan Ekici an, die leider nicht erreichbar<br />

ist. Dann wird Frau Dikme zu Hilfe<br />

geholt, eine Kanzleiangestellte mit türkischem<br />

background).<br />

Frau Dikme, der Herr Minister weiß nicht<br />

wer Tarkan ist. Die Antwortmöglichkeiten<br />

sind a) ein türkischer Popstar, b) ein serbischer<br />

Kriegsverbrecher, oder c) der türkische<br />

Tarzan. Können Sie helfen?<br />

Dikme: (lacht):Tarkan ist ein türkischer<br />

Popstar.<br />

Hahn: Vielen Dank. Ich habe ja gewusst,<br />

dass wir tolles Personal hier haben. Gut,<br />

ich sage: Tarkan ist ein Popstar.<br />

Das ist auch richtig. Die ÖVP ist ja richtig<br />

multikulturell. Kommen wir zur 13. Frage.<br />

Was ist Cockta?<br />

Hahn (mit viel Hilfe durch die Redakteure):<br />

Das ist das slowenische Kräutergetränk.<br />

Aber bei der letzten Frage gibt es keine Gnade<br />

mehr. Wer ist Vuk Karadžić?<br />

Ich würde sagen, ein serbischer Politiker.<br />

Moment, oder heißt der nicht eher Vuk<br />

Drašković?<br />

Ja, richtig. Und der Kriegsverbrecher heißt<br />

Radovan Karadžić. Hier handelt es sich<br />

allerdings um Vuk Karadžić, der Erfinder der<br />

serbischen Orthographie mit dem Leitspruch<br />

„Schreibe wie du sprichst!“ Er hat auch in<br />

Wien gelebt und es gibt auch ein Denkmal im<br />

dritten Bezirk.<br />

Ganz schön verwirrend. Aber wie habe ich<br />

jetzt abgeschnitten?<br />

Sie haben neun von 15 möglichen Punkten<br />

erreicht. Herzlichen Glückwunsch, Herr<br />

Minister, demnach sind Sie laut der Auflösung<br />

<strong>des</strong> Tests immerhin „sehr integrationswillig“.<br />

Als Preis erhalten Sie eine goldene Halskette,<br />

mit der Sie dann auf die Balkanstraße gehen<br />

können! Es war ein sehr holpriger Weg, den sie<br />

aber brav gemeistert haben.<br />

Ja, Integration ist etwas Holpriges ... aber<br />

Spaß hat es schon gemacht.<br />

ecONOmYa + POLitika


ecONOmYa + POLitika<br />

inTeGraTiOnsTesT Für<br />

ausLänder!<br />

jede richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt.<br />

Von ???<br />

DIe oFFIZIellen Fragen<br />

1. Wo entstand das historische Wien?<br />

a) südlich der Donau, an einem Kreuzungspunkt<br />

alter Verkehrswege<br />

b) im Westen der Donau<br />

c) nördlich und südlich <strong>des</strong> <strong>Wiener</strong> beckens<br />

. Wann wurde das Stadtrecht von Wien in<br />

einer Urkunde erstmals schriftlich festgelegt?<br />

a) vor Christi Geburt<br />

b) im 13. Jahrhundert (1221)<br />

c) im 18. Jahrhundert (1789)<br />

. Wie heißt der erste bezirk?<br />

a) Innere Stadt, weil er der Kern Wiens ist<br />

b) Favoriten, nach dem Schloss Favorita<br />

c) Mariahilf und enthält eine der<br />

größten Geschäftsstraßen Wiens<br />

. Wie wird Wien mit Wasser versorgt?<br />

a) Mit gefiltertem und aufbereitetem Donauwasser<br />

b) Überwiegend mit Wasser aus brunnen<br />

c) Hochquellenwasserleitungen<br />

Die knockout-Prüfer<br />

amar rajković & eser akbaba<br />

. Woher kommt der begriff<br />

gemeindewohnung?<br />

a) weil sie von der Gemeinde Wien erbaut wurde<br />

b) weil sie von einer Privatperson erbaut wurde<br />

c) weil sie von einer bank erbaut wurde<br />

. Wo hat der <strong>Wiener</strong> bürgermeister<br />

seit 1 seinen amtssitz?<br />

a) Hofburg<br />

b) Parlament<br />

c) Rathaus<br />

. aus wie vielen bezirken<br />

besteht Wien seit 1 ?<br />

a) 12<br />

b) 23<br />

c) 46<br />

8. Was befindet sich heute<br />

im Schloss belvedere?<br />

a) eine Galerie mit vielen Gemälden<br />

b) ein typisches <strong>Wiener</strong> Kaffeehaus<br />

c) ein <strong>Wiener</strong> Tanzsalon<br />

. Wozu wurde die Donauinsel<br />

ursprünglich errichtet?<br />

a) zur Erholung der <strong>Wiener</strong>innen und <strong>Wiener</strong><br />

b) als Hochwasserschutz<br />

c) als Naturschutzgebiet<br />

10. Wo wohnte erzherzogin<br />

maria theresia im Sommer?<br />

a) im Grazer Landhaus<br />

b) im Schloss Schönbrunn<br />

c) im Schloss belvedere<br />

auFLÖsunG<br />

1. a), 2. b), 3. a), 4. c) 5. a)<br />

6. c), 7. b), 8. a), 9. b), 10. b)<br />

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jede richtig beantwortete Frage bringt einen Punkt.<br />

1. Wie heißt Wien auf türkisch?<br />

a) Wienoglu b) Viyana c) beč<br />

. Wie heißt Cevapçiçi in ex-yU?<br />

a) Čevapi b) Čevapčići c) Pljeskavica<br />

. Was heißt Döner?<br />

a) gegrillt b) sich drehend c) mit scharf<br />

. Die berühmte „bosna“ kommt<br />

aus welchem land?<br />

a) Österreich b) Türkei c) bosnien<br />

. Für welches land versuchte sich<br />

andi goldberger fast als Skispringer?<br />

a) Mazedonien b) Serbien c) Slowenien<br />

. Was heißt „guten tag“ auf Serbisch,<br />

kroatisch, bosnisch?<br />

a) Dober dan b) Dobar dan c) Dobre den<br />

. Wer oder was ist ein Schwabo?<br />

a) Ein in Österreich geborener Ausländer<br />

b) Die bezeichnung für Österreicher durch die<br />

YU-Community<br />

c) Ein Deutscher, der aus Schwaben kommt<br />

SChWaboS In DIe<br />

„balkanClUbS“<br />

Wie das Interesse der Schwabos für die<br />

„Balkanclubs“ in Ottakring geweckt<br />

wird und wie das einem ganzen Viertel<br />

nützen soll.<br />

Öd und grau präsentiert sich heute so<br />

manche ehemalige Geschäftsstraße.<br />

Anders in Ottakring. Wo sonst Geschäfte<br />

zusperren und Leerstand zurückbleibt,<br />

sorgen in der Ottakringer Straße die<br />

„balkanclubs“ für Lebendigkeit und Vielfalt.<br />

Diese Qualitäten den „Schwabos“<br />

zu vermitteln, ist Teil eines Projektes<br />

der Gebietsbetreuungen im 16. und 17.<br />

bezirk, das die nachhaltige Aufwertung<br />

<strong>des</strong> Viertels zum ziel hat.<br />

Multikulturelles Potenzial<br />

Das Grätzel um die Ottakringer Straße<br />

weist einen doppelt so hohen MigrantInnenanteil<br />

auf wie der Durchschnitt in<br />

. Wo liegt die sogenannte balkanstraße?<br />

a). Favoritenstraße<br />

b) Thaliastraße<br />

c) Ottakringer Straße<br />

. Was bedeutet biber auf türkisch<br />

und auf Serbisch/bosnisch?<br />

a) Pfeffer b) Salz c) Kümmel<br />

10. Wie hieß der mann,<br />

der thronfolger Franz Ferdinand ermordet hat?<br />

a) Lepa brena<br />

b) Gavrilo Princip<br />

c) Željko Ražnatović<br />

11. bei welchem verein spielt niko kovac, der<br />

kapitän der kroatischen nationalmannschaft?<br />

a) Red bull Salzburg b) Sturm Graz c) Rapid<br />

12. Wer oder was ist Tarkan?<br />

a) türkischer Popstar<br />

b) serbischer Kriegsverbrecher<br />

c) Der türkische Tarzan<br />

Wien. Die meisten zuwanderer kommen<br />

aus Serbien, bosnien-Herzegowina und<br />

Kroatien. Offensichtlich macht sich das<br />

auch in der Dichte an Lokalen bemerkbar,<br />

die sich auf die Musik und die<br />

Kultur <strong>des</strong> balkans spezialisiert haben.<br />

Ein gewaltiges Potenzial, das sich jetzt die<br />

bezirke Ottakring und Hernals zu Nutze<br />

machen und die serbische und kroatische<br />

Community am Aufwertungsprozess<br />

beteiligen.<br />

Verspiegelte Türen & rote Lichter<br />

Dass sich hinter den verspiegelten Türen<br />

und roten Lichtern der Clubs nichts<br />

Unseriöses verbirgt – ist vielen Schwabos<br />

neu. Davon konnte sich eine Delegation<br />

aus LokalpolitikerInnen und GebietsbetreuerInnen<br />

überzeugen, die gemeinsam<br />

mit VertreterInnen <strong>des</strong> serbischen Kultur-<br />

und Sportverein „Jedinstvo“ das Nachtle<br />

inLänder!<br />

1 . Was ist Cockta?<br />

a) mazedonisches Karamell-zuckerl<br />

b) slowenisches Kräutergetränk<br />

c) traditionelle dalmatinische Vorspeise<br />

1 . Wo fahren in Wien die busse<br />

nach ex-jugoslawien ab?<br />

a) Südbahnhof b) Reumannplatz c) Erdberg<br />

1 . Wer ist vuk karadžić?<br />

a) Serbischer Politiker<br />

b) Erfinder <strong>des</strong> serbischen AbC<br />

c) Populärer serbischer Sänger<br />

auFLÖsunG:<br />

auswertung<br />

1. b), 2. a), 3. b), 4. a), 5. b), 6. b),<br />

7. c), 8. c), 9. a), 10. b), 11. a),<br />

12. a), 13. b), 14. c), 15. b)<br />

0 bis bist ein <strong>echte</strong>r Schwabo<br />

bis besuch mal die balkanstraße<br />

bis 1 Sehr integrationswillig<br />

1 bis 1 bist ein <strong>echte</strong>r tschusch<br />

ben in der balkanstraße erkundete.<br />

Türen öffnen – Vorurteile abbauen<br />

Diese kulturelle Vielseitigkeit der<br />

Ottakringer Straße soll nun auch allen<br />

bewohnerInnen <strong>des</strong> Viertels vermittelt<br />

werden. Die beste Methode um Vorurteile<br />

abzubauen ist: Türen zu öffnen. Im<br />

Rahmen einer „Fête blanche“ werden die<br />

Schwabos in die angesagten Tanzlokale<br />

geladen um dort auf die balkanszene<br />

zu stoßen. Diese Veranstaltung wird in<br />

enger Kooperation mit dem serbischen<br />

Kultur- und Sportverein „Jedinstvo“<br />

durchgeführt.<br />

ecONOmYa + POLitika


ecONOmYa + POLitika<br />

die BOsse<br />

VOn mOrGen Trainieren sCHOn<br />

Es ist wie mit der Klimaanlage im Auto“, etwas bieten: „Vor allem Aus- und Wei-<br />

sagt Markus Schaschinger.<br />

terbildung, Auslandsaufenthalte und die<br />

„Vor sieben, acht Jahren noch ein netter<br />

Luxus – heute ein Muss.<br />

baldige Übertragung von Verantwortung.“<br />

Mit Trainee-Programmen ist es ebenso.“ Was den letzten Punkt betrifft, hat sich<br />

Den Grund dafür sieht der Personalchef Tele2 etwas einfallen lassen: Ein Teil der<br />

<strong>des</strong> Telefonanbieters Tele2 im Kampf um Ausbildung der Trainees ist das Rekrutieren<br />

die besten Köpfe, den die Unternehmen ihrer Nachfolger – von der Anzeige bis zu<br />

derzeit untereinander austragen müssen. den Vorstellungsgesprächen. Dafür haben<br />

„Es wird immer schwieriger, gute Leute sie etwa ein halbes Jahr zeit. „Das ist eine<br />

zu finden. Wenn ich jemanden hervorra- schöne Herausforderung für die Leute,<br />

genden will, muss ich ihn eben selber ma- bei der man bald sieht: Wie führt er die<br />

KURIER_<strong>Biber</strong>karr_135x414 chen“, sagt Schaschinger. 10.01.2008 Aber auch dabei 13:38 Gespräche? Uhr Seite Wie 3liest<br />

er die Unterlagen?<br />

müsse, wer die besten wolle, den Jungen Und vor allem: Wen bringt er ins Unter-<br />

www.kurier.at<br />

Von Kurier-Redakteur Sebastian Paulick<br />

Um die Chefs von morgen zu formen, müssen sich Firmen<br />

immer raffiniertere trainee-Programme einfallen lassen.<br />

nehmen?“, sagt Schaschinger.<br />

zwei bis drei Trainees jährlich bildet das<br />

Unternehmen auf diese Weise aus und<br />

sucht dafür Akademiker mit gutem Notenschnitt,<br />

die nicht mehr als 18 Monate<br />

berufserfahrung haben. „Uns ist wichtig,<br />

dass die Leute noch formbar sind“, erklärt<br />

der Personalchef. „35-Jährige, die den Job<br />

wechseln wollen, sprechen wir mit unserem<br />

Traineeprogramm nicht an.“<br />

Die sucht auch Elisa Fischlmayr nicht. Die<br />

Personalchefin <strong>des</strong> oberösterreichischen<br />

Logistikers Hödlmayr sucht „junge, flexible<br />

„ES WAR SEHR<br />

STRESSIG“<br />

foto: hermann wakolbinger<br />

Leute, die für uns ins Ausland gehen und<br />

dort etwas aufbauen“. Und das, gibt sie zu,<br />

ist nicht immer ganz einfach. „Natürlich<br />

beginnt es damit, dass man schon einmal<br />

die richtigen Hochschulen anspricht:<br />

die Wirtschaftsunis in Linz und Wien<br />

oder die FH in Steyr, wo Internationales<br />

Logistikmanagement gelehrt wird“, sagt<br />

Fischlmayr.<br />

„Aber man muss sich schon einiges einfallen<br />

lassen, um die besten zu kriegen, denn<br />

die Firmen rittern untereinander.“ Die<br />

bewerber kommen daher nicht als bittstel-<br />

ler, die meisten von ihnen haben mehr als<br />

ein Angebot in der Tasche. „Wir müssen<br />

uns daher rasch entscheiden und die Leute<br />

während <strong>des</strong> Auswahlprozesses bei Laune<br />

halten, sonst sind sie weg.“<br />

Das Auswahlverfahren dauert, wenn es<br />

effizient sein soll, trotzdem lange. „bei<br />

mir war es ein Monat“, sagt die 24-jährige<br />

Ungarin Timea Kocsor. „Und das war<br />

stressig.“ Sie habe eine Reihe weiterer Angebote<br />

österreichischer und internationaler<br />

Firmen gehabt, sie wollte aber zu Hödlmayr<br />

– und bekam die Trainee-Stelle.<br />

trainee: Was ist das, wie werde ich einer?<br />

trainees: das sind jene kräfte, von denen<br />

ein Unternehmen in näherer Zukunft gelenkt<br />

werden will. meist also absolventen<br />

von Wirtschaftsunis und Fachhochschulen,<br />

die in speziellen trainee-Programmen als<br />

vielfältig einsetzbare nachwuchskräfte<br />

aufgebaut werden.<br />

trainees lernen in kurzer Zeit verschiedene<br />

abteilungen der Firma kennen,<br />

besuchen aus- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

und „networking-events“.<br />

trainee-Programme dauern üblicherweise<br />

zwischen einem und zwei jahren.<br />

In der branche der Finanzdienstleister<br />

hat der einstieg über trainee-Programme<br />

lange tradition, in den meisten anderen<br />

berufssparten ist das neu – und hat daher<br />

auch die aura <strong>des</strong> „exklusiven“. anders<br />

als Praktikanten werden trainees für ihre<br />

arbeit meist fair entlohnt.<br />

ecONOmYa + POLitika<br />

Der Karrieren-KURIER<br />

Brauchst du Arbeit, liest du KURIER –<br />

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zum Berufsleben.<br />

Jeden Donnerstag & Samstag neu!


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iCH und<br />

sTudieren?!?!<br />

Die Schulzeit ist längst vorbei, die Handelsschule war eigentlich<br />

auch nicht so schlimm und jetzt heißt es hackln, hackln, hackln.<br />

Der Job macht Spaß, gutes Geld kommt auch in die Tasche,<br />

die Eltern sind beruhigt und wichtig fühlt man sie auch ein bissi.<br />

Super, Gratulation zum sozialen Aufstieg! Aber Frage am Rande:<br />

Wirst du in zehn Jahren mit 1050 Euro netto auch noch zufrieden<br />

sein? bei Auto, Wohnung, Urlaub und Party – vielleicht auch<br />

Windeln und Fläschchen – zählt dann jeder Cent.<br />

Solltest du dich zu Höherem berufen fühlen und hast die Laune<br />

am Strebern nicht verloren, fang an zu studieren! ImmobilienmanagerIn,<br />

EventmanagerIn, Master of Arts. Hört sich nicht schlecht<br />

an, oder?<br />

keIne matUra?<br />

keIn Problem.<br />

Mit der berufsreifeprüfung (bRP) kannst du alles studieren,<br />

was du möchtest. Für das zeugnis musst du Teilprüfungen in<br />

Deutsch, Mathe und einer Fremdsprache schaffen, plus ein Fachbereich,<br />

indem du vorher schon tätig warst (z. b.: Lehre, Krankenpflegeschule).<br />

Natürlich wirst du von Profis darauf vorbereitet.<br />

Wo du dich prüfen lassen kannst, wie lange das dauert, wie viel<br />

das überhaupt kostet, das steht auf der Website der Arbeiterkammer<br />

unter<br />

http://wien.arbeiterkammer.at/bildung<br />

Noch was: Als Lehrling, Arbeiter, Angestellter oder freier<br />

Dienstnehmer bist du Mitglied bei der Arbeiterkammer. Das<br />

heißt, du kannst dir von der AK je<strong>des</strong> Jahr einen 100 Euro-bildungsgutschein<br />

holen. Den kannst du bei AK plus-Kursen zur<br />

Vorbereitung auf die berufsreifeprüfung einsetzen (Info auf der<br />

Website der Arbeiterkammer).<br />

„ZukunFT und LeBen“ Für rOma und sinTi<br />

Das Projekt „Thara – Amaro Trajo“ der<br />

Volkshilfe Österreich soll Angehörigen der<br />

Minderheiten „Roma und Sinti“ eine bessere<br />

berufliche zukunft sichern.<br />

„zukunft – Unser Leben“, so die deutsche<br />

Übersetzung <strong>des</strong> Projektes, bietet ab<br />

April 2008 Kurse für 13- bis 40-Jährige als<br />

Vorbereitung für bessere berufschancen.<br />

Vor allem für junge Menschen ist es hierbei<br />

wichtig, dass ihnen geholfen wird, eine<br />

passende Lehrstelle zu finden.<br />

Lehrinhalte: Verfassen von bewerbung<br />

und Lebenslauf, Sprachkompetenzen<br />

und Kommunikation, EDV- und Inter-<br />

Foto: marc-antonio manuguerra<br />

nettraining, berufsfeldkenntnisse und<br />

Arbeitsrecht. Neben der „Roma- und<br />

Sinti-Geografie“ wird Politische bildung<br />

zur Aufklärung über die eigene Volksgruppe<br />

und die politische Lage im Land gelehrt.<br />

Während <strong>des</strong> Kurses/Praktikums bietet<br />

das AMS unter bestimmten Voraussetzungen<br />

eine Deckung <strong>des</strong> Lebensunterhalts<br />

und Kursnebenkosten an. Somit trägt der<br />

Kursteilnehmer keine eigenen Kosten.<br />

Infos und anmeldungen unter:<br />

THARA.AMAROTRAJO<br />

berufsberatung und Sozialberatung für 13-<br />

40 jährige Roma und Sinti<br />

Webergasse 30 / 6 Stock, A-1200 Wien<br />

Öffnungszeiten<br />

Di Mi Do 9°°- 11°°<br />

Di Fr 13°°- 15°°<br />

Tel.: 01 – 33 20 277 (Fax: DW 13)<br />

email: thara@volkshilfe.at<br />

da GiBT es das BiBer<br />

SChnItZel lanDmann<br />

Landstr. Hauptstraße 64<br />

1030 Wien<br />

geFlügel ImbISS yaSSel<br />

Landstr. Hauptstraße 92-94<br />

1030 Wien<br />

hanDyShoP karDInalnet<br />

Hainburgerstr. 40/10<br />

1030 Wien<br />

gImPaS SUPermarkt<br />

Erdbergstr. 84-86<br />

1030 Wien<br />

grIll kebaPhaUS lIman<br />

Payergasse 2<br />

1160 Wien<br />

0 1<br />

DaDgelen ShoP<br />

Quellenstr. 169<br />

1100 Wien<br />

bereket ImbISS<br />

Quellenstr. 111<br />

1100 Wien<br />

hanDy yalCIn<br />

Simmeringer Hauptraße 52<br />

1110 Wien<br />

SChnItZelhaUS avraSya<br />

Landstr. Hauptstr. 103<br />

1030 Wien<br />

CaFé DallaS<br />

Ottakringerstrasse 5<br />

1160 Wien<br />

gel gÖr SüPermarkt<br />

Quellenstr. 108<br />

1100 Wien<br />

eUroSChloSS<br />

Linke Wienzeile 138<br />

1060 Wien<br />

jUWelIer meZoPotamya<br />

Brünnerstr. 13<br />

1210 Wien<br />

kebaP ayDIn<br />

Landstr. Hauptstr. 38<br />

1030 Wien<br />

CaFé galeb<br />

Seeböckgasse 36<br />

1160 Wien<br />

PamUkale mUZIk market<br />

Quellenstr. 153<br />

1100 Wien<br />

FrISeUr CUCCU<br />

Haufgasse 2<br />

1110 Wien<br />

hanDyShoP aSlam<br />

Schalchthausgasse 21<br />

1030 Wien<br />

PIZZa UnD kebaP SeDeF<br />

Landstr. Hauptstr. 92-94<br />

1030 Wien<br />

CaFé DerWISCh<br />

Lerchenfeldergürtel 29<br />

1160 Wien<br />

eray müZIk<br />

Quellenstr. 94<br />

1100 Wien<br />

hanDy Ceylan<br />

Haufgasse 2/1/6<br />

1110 Wien<br />

PIZZa hotlIne<br />

Erdbergstr. 146<br />

1030 Wien<br />

eaSy CoIFFeUr<br />

Qellenstr. 74<br />

1100 Wien<br />

laZar<br />

Vogelweidplatz 4<br />

1150 Wien<br />

berFIn<br />

Siebensterngasse 46<br />

1070 Wien<br />

CaFé ChIC<br />

Hubergasse 10<br />

1160 Wien<br />

Cream loUnge<br />

Märzstrasse 23<br />

1150 Wien<br />

reStaUrant galaxIe<br />

Märzstraße 1 (Ecke Löhrg. 22)<br />

1150 Wien<br />

marengo<br />

Schweglerstraße 55<br />

1150 Wien


und da GiBT es das BiBer auCH<br />

yIlDrIm mUrat keg<br />

Hellwagstrasse 7<br />

1200 Wien<br />

Doga SUPermarkt<br />

Allerheiligenplatz 6<br />

1200 Wien<br />

hanDy Plex anmelDeStelle<br />

Thaliastr. 46<br />

1160 Wien<br />

reStaUrant beograD<br />

Schikanederg. 7<br />

1040 Wien<br />

Call ShoP torkI mahroUS<br />

Pilgramgasse 17<br />

1050 Wien<br />

CaFé Santana<br />

Neumyrgasse 26<br />

1160 Wien<br />

DreSDner anmelDeStelle<br />

Dresdnerstraße 62-64<br />

1200 Wien<br />

Seker ImbISS kebaP PIZZa<br />

Engerthstraße 86<br />

1200 Wien<br />

Zeljo grIll<br />

Thaliastr. 30<br />

1160 Wien<br />

tUnnel<br />

Florianigasse 39<br />

1080 Wien<br />

ImbISS tanDUre<br />

Pilgramgasse 21<br />

1050 Wien<br />

CaFé reStaUrant SUDar<br />

Koppstraße 112<br />

1160 Wien<br />

bäChereI gül<br />

Othmargasse 42<br />

1200 Wien<br />

karIZma kebaPhaUS<br />

Lerchenfelderstr. 46<br />

1070 Wien<br />

raDo SPort<br />

Ottakringerstr. 27<br />

1160 Wien<br />

merkUr<br />

Lammgasse 1<br />

1080 Wien<br />

maršal<br />

Herbststraße 32<br />

1150 Wien<br />

CaFé talISman<br />

Liebhartgasse 49<br />

1160 Wien<br />

ImbISS metIn<br />

Hannover Markt, Stand 32<br />

1200 Wien<br />

haIrDeSIgn rICharD<br />

Thaliastr. 7<br />

1160 Wien<br />

PIZZa D’amICI<br />

Neubaugasse 65<br />

1070 Wien<br />

geFlügel & FISCh ImbISS<br />

Neubaugasse 84<br />

1070 Wien<br />

ylk<br />

Währingerstraße 14<br />

1090 Wien<br />

thalIa-grIll<br />

Lorenz-Mandl-Gasse 63<br />

1160 Wien<br />

DragICevIC kaFFeehaUS<br />

Neulerchenfelder Strasse<br />

1160 Wien<br />

rIStorante la CUCaraCha<br />

Koppstraße 22<br />

1160 Wien<br />

labyrInth<br />

Ottakringerstraße 80<br />

1170 Wien<br />

marengo<br />

Schweglerstraße 55<br />

1150 Wien<br />

CaFé melon<br />

Brunnengasse 76<br />

1160 Wien / Liebhartstal<br />

xxl<br />

Koppstraße 33<br />

1160 Wien<br />

miT<br />

sCHarF<br />

mUtter, vater, kInD „Und pressen! Hu-hu-hii-hiii.<br />

Und atmen! Ja, Schatz, toll<br />

machst du das!“<br />

So ähnlich hat wohl auch unser<br />

Ex-Finanzminister Grasser<br />

seine Fiona angefeuert, bevor er<br />

in Ohnmacht auf den Kreissaalboden<br />

gesunken ist. Also<br />

wirklich, die frischgebackenen<br />

Papis haben bisher immer die<br />

Arschkarte gezogen. Gut, die<br />

Frau erträgt die Schmerzen.<br />

Danach hat sie aber das kleine<br />

Schnuckiluckibaby für sich und<br />

kann knuddeln und schmusen<br />

wie sie nur möchte, was Vätern<br />

nur in den besuchszeiten<br />

gegönnt war. Aber das AKH<br />

hatte da eine Idee mit scharf:<br />

Mutter, Vater und baby können<br />

nach der Geburt gemeinsam in<br />

einem zimmer verbleiben und<br />

übernachten. Familienzusammenführung<br />

mal anders. biber<br />

findet das putzig.<br />

miT<br />

sCHaas<br />

ICh bIn PItbUll terrIer<br />

boah, ej. Ein großer starker Junge<br />

mit Lederjacke, getönter Sonnenbrille<br />

und einem breitbeinigen<br />

Gang. Und was hält dieser ach so<br />

gefährlich anmutende bruder an<br />

der Leine? Einen dieser grindig<br />

sabbernden „Kampfhund“-Wauwaus.<br />

Das ist nämlich der neueste<br />

Schrei unter den Migranten-<br />

<strong>Wiener</strong>n. Schade. bisher galt der<br />

Leitspruch: Je mehr Ausländer,<br />

<strong>des</strong>to weniger Hundekacke. Das<br />

gehört leider der Vergangenheit<br />

an. Das Stadtbild wird zunehmend<br />

neben „Ein-Sackerl-fürmein-Gackerl“-Tafeln<br />

auch von<br />

der unsympathischen Hunderasse<br />

der Pitbull Terrier geprägt. Und<br />

deren Herrlis sind bemerkenswerterweise<br />

immer öfter unter den<br />

nicht „wasch<strong>echte</strong>n <strong>Wiener</strong>n“ anzutreffen.<br />

Was das ganze soll und<br />

wieso es grad die Vierbeiner mit<br />

dem Killerimage sein müssen,<br />

tja... man kann nur Spekulationen<br />

anstellen. Wer’s nicht in der<br />

Hose hat, hat’s an der Leine?


szeNe<br />

GanGsTa-raPPer StonePark 1<br />

„wien isT GeFiCkT“<br />

szeNe


szeNe<br />

In berlin schießen sich brutalo-<strong>rapper</strong> nieder. In Wien ist die harte Szene erst im<br />

aufbruch. Fürchten muss sich niemand, sagen die Straßen<strong>rapper</strong> <strong>jenseits</strong> <strong>des</strong> <strong>gürtels</strong>:<br />

„kannst ganz chillig weiterleben.“<br />

Von Ivana Cucujkić, Bernhard Gaul und Daniel Shaked (Fotos)<br />

Der Gangsta-Rap ist in Wien gelandet. Aggressiv, schwulenfeindlich,<br />

bedrohlich.<br />

Es geht um Männlichkeit und Stolz, um den block und das<br />

Leben in den Straßen.<br />

Wie überall sonst auf der Welt beim Gangsta-Rap auch.<br />

Wien ist da nicht anders. Und: Gangsta-Rap ist keine Eliten-<br />

Freizeitbeschäftigung.<br />

Wie in berlin rappen auch in Wien die Kinder der früheren<br />

Gastarbeiter. In Deutschlands Hauptstadt sind es bushido, Massiv<br />

und Sido. In Wien heißen sie Mevlut Khan, Jean Türk und Vojvodinac.<br />

Und wer beim Rappen was erzählen will, muss was zum<br />

Erzählen haben. Nix mit Herzschmerz oder Streit mit Mutti. Da<br />

muss schon was Härteres erzählt werden.<br />

Das ist der Sound, der Sound aus dem Westen<br />

Für alle ausländer, die Wettcafés besetzten.<br />

meine Freunde schießen oft mit der Pumpgun<br />

Die meisten von ihnen kommen direkt aus dem balkan<br />

Pass gut auf, wenn du in meinen block musst<br />

ottakringer Straße, klick klack kopfschuss.<br />

(Platinum Tongue feat. Mevlut Khan, balkanaken)<br />

Mit zeilen wie diesen brachte die Rapkooperation von<br />

Platinum Tongue und Mevlut Khan den <strong>Wiener</strong> Gangster-Rap<br />

erstmals in die Schlagzeilen. Mehr brauchte der <strong>Wiener</strong> boulevard<br />

nicht. Ganz Österreich sei geschockt, berichtete ATV über die<br />

„harten Jungs“, deren Texte vor „Gewalt, Hass und Hetze“ nur so<br />

strotzen.<br />

Die FPÖ stellte eine dringliche Anfrage an den bezirksvorsteher<br />

von Ottakring, forderte ein härteres Vorgehen der Polizei. Die<br />

Jungs freuten sich über das Echo. bisher kommt ihr Video auf<br />

180.000 zugriffe.<br />

Und das ist nur ein beispiel aus der Szene. Spätestens seit<br />

damals hat die <strong>Wiener</strong> Szene Auftrieb erhalten. Immer mehr<br />

Videos sind über youtube abrufbar. baseballschläger, Schlagstöcke,<br />

Kampfhunde, ja sogar Schusswaffen finden sich da.<br />

Wie gefährlich ist Wiens Gangsta-Rap-Szene? Muss man sich<br />

auf gewalttätige Straßenbanden vorbereiten, wie vor zwei Jahren in<br />

Frankreich? Wird Wien brennen?<br />

biber hat bei den „Gangstern“ nachgefragt.<br />

bISt DU keIner von UnS, nehmen WIr DeIn hanDy Weg<br />

„Kannst ganz chillig weiterleben,“ meint Mevlut Khan. Der<br />

Rapper sitzt in einer kleinen, unbeheizten Pizzastube bei der U-<br />

3-Endstation Ottakring. Dort schlürft der Rapper ein Cola und<br />

verkauft Karten fürs nächste Konzert. Mit dabei: seine bandkollegen<br />

von Sua Kaan (Türkisch für „Wasser und blut“): Gjana Khan,<br />

Aquil und Shino. Über die damalige Aufregung wundern sie sich<br />

noch heute.<br />

„Das ist eben Competition. Es geht ums battlen. Ist ganz normal“,<br />

sagt Mevlut Khan und meint den musikalischen Wettbewerb<br />

unter den Straßenrappen. „Wir haben damals abgelehnt, mit ATV<br />

zu sprechen. Sie hätten uns nur niedergemacht.“<br />

tschuschen von überall, das sind meine jungs.<br />

Das hier ist balkanaken-rap, gettorap<br />

bist du keiner von uns, nehmen wir dein handy weg.<br />

komm, folge mir. Dein ist mein bezirk, meine heimat, ich lebe hier.<br />

11 0 Wien, ich bin hier aufgewachsen,<br />

das sind meine Droogs, meine Parks, meine Straßen.<br />

(Platinum Tongue feat. Mevlut Khan, balkanaken)<br />

Heute sehen die bandmitglieder mit einem differenzierten blick<br />

auf die Textzeilen, die Mevlut mit den Jungs von Platinum Tongue<br />

getextet hat. „Wir haben uns nichts dabei gedacht. Wieso sollten<br />

die österreichischen Kids in Gefahr sein. Wenn ich sag, pass gut<br />

auf, meine ich sowohl Jugo, Türke als auch Schwabo. Wir lachten,<br />

während wir das getextet haben. Alle sind drauf reingefallen.“<br />

„Wir sind keine Gangster. Echte Gangster rappen nicht“,<br />

erklärten die Musiker schon im Hip-Hop-Magazin „The Massage“.<br />

Die zeiten, in denen Leute mit Waffen rumlaufen, gäbe es schon<br />

lang nicht mehr.“ zum Glück. Früher gab’s das schon. Deshalb sei<br />

der „balkanaken-Rap“, so der Titel <strong>des</strong> umstrittenen Werks, mehr<br />

ein Hommage an die zeit im Park im Sechzehnten, in dem sie<br />

immer herumgehangen sind.<br />

WIr SInD DIe neUen ÖSterreICher<br />

„Heute machen wir reifere Songs mit mehr Message und<br />

Hintergrund“ räumt Gjana Khan, der Gründer von Sua Kaan,<br />

ein. Mit Hintergrund meinen Sua Kaan ihr Viertel, in dem sie<br />

aufgewachsen sind. Ihren bezirk Ottakring. Die Parks, in denen<br />

sie Fußball spielten und den Großteil ihrer Kindheit verbrachten,<br />

beCka Sekta<br />

szeNe


szeNe<br />

SUa kaan<br />

was ich sage gilt für jede Stadt,<br />

verkauf deinen arsch oder mach sie alle platt,<br />

diese zwei optionen sind unumgänglich,<br />

was lernt ein kanake hier schlussendlich,<br />

er zieht in den krieg mit Waffen in den hosen, denn<br />

zu hause kriegt mum blauflecken statt rosen,<br />

du kommst heim, um zu zeigen, dass du noch lebst,<br />

du willst essen, aber deine mutter weint beim gebet<br />

(Sua Kaan, Das Leben)<br />

die Kids aus dem Viertel prägen sie bis heute, prägen ihre Texte.<br />

„Wir sind die neuen Österreicher“, sagt Khan und spielt damit<br />

auf die Ö3-Plakate an, die den neuen Austropop promoten sollen.<br />

„Auf diesen Postern wird man uns trotzdem nie sehen.“ Aber in<br />

die Charts wollen sie trotzdem.<br />

Die Jungs selber sind locker, denn die wissen ja, dass der Erfolg<br />

kommt. „Wir möchten kreativ sein, mit dem Kopf arbeiten, nicht<br />

wie unsere Eltern.“ bis dahin verdienen sie ihr brot mit den gängigen<br />

Übergangsjobs „Am bau“ wie Mevlut cool und knapp meint<br />

und dabei unterschlägt, dass er bauingenieurswesen auf der TU<br />

studiert. Passt wohl nicht zum harten Rapper-Image.<br />

aUS Dem SteInbrUCh InS StUDIo<br />

Ganz hart und lässig geben sich die Rapper von Stonepark 12.<br />

Ihr Name steht für das Hood, in dem sie aufgewachsen sind, 1120<br />

Wien, für den Steinbruchpark, in dem Ali S., Jean Türk, Ray, Luji,<br />

Amir beats, Musaib, Gültu, Platinum Tongue und Chiko baba die<br />

Freizeit verbringen. Auch für Stonepark 12 spielt der bezirk, die<br />

Umgebung und die Freunde aus dem Viertel eine wichtige Rolle.<br />

„Wir kommen direkt von dort wo es passiert. Ausländer! Drogen,<br />

Sex, Alkohol.“ Meist bleibt der block der einzige Ankerpunkt<br />

ihrer Identität und Jugend, der sie Arbeitslosigkeit, Gewalt in der<br />

Familie und Geldsorgen vergessen lässt. „Wien ist gefickt. Mann<br />

jetzt kommen wir“, sagt Ali S.<br />

Handzahm sind die Jungs zwar nicht – sie brüsten sich mit<br />

diversen Gefängnisstrafen. Aber: „Österreich ist ein sehr kleiner,<br />

unausgereifter Markt im Hip-Hop- und Rapbereich. Man darf<br />

nicht alles für bare Münze nehmen, was die Jungs da machen.<br />

Vieles ist Show“, bewertet Daniel Shaked von „The Message“ die<br />

heimische Szene.<br />

blümchen-Rap machen andere, so Platinum Tongue. Trotzdem.<br />

„Ein Junge bei myspace fragt mich was er tun soll. Einer hat ihm<br />

das Handy geklaut. Soll er ihn schlagen? Na was willst machen.<br />

Handy is’ weg. Was soll’s. Nicht so schlimm.“<br />

WIen ISt meIne heImat<br />

Für Aufregung sorgte vor Kurzem der Auftritt eines Stonepark-<br />

12-Members gemeinsam mit Mevlut Khan im Club 2, einer<br />

Diskussionssendung im ORF. Na klar, eine Ausländerdiskussionsrunde.<br />

„Ich bin Türke, kein Österreicher“, sagt Ali S. Empörung<br />

bei den Diskutanten, Tenor: Na, ihr müsst schon Österreicher<br />

szeNe


szeNe<br />

sein. „Na, ich seh’ nicht aus wie ein Österreicher, und werd auch<br />

nicht wie einer behandelt, sondern immer nur wie ein Türke.“<br />

Schwer verständlich für einen, der sein ganzes Leben in Wien<br />

verbracht hat, hier geboren ist? „Aber ich liebe Wien, das ist meine<br />

Heimat.“ Der bezug zu Wien findet sich tatsächlich bei fast jedem<br />

der Rapper. Sie sind – <strong>echte</strong> <strong>Wiener</strong>.<br />

ein austrokanak, du bastard<br />

ein stolzer kanak der außer vor gott<br />

vor niemandem angst hat<br />

Ich bin nicht lieb, auch nicht amüsant<br />

kommt nach Wien und such einmal erst um asyl an<br />

ein Dealer, ein <strong>Wiener</strong>, ein türke, kein berliner<br />

könnt aber glatt einer sein<br />

geh und frag deiner mutter,<br />

vielleicht könnt ich dein Stiefvater sein<br />

(Stonepark 12, Ein <strong>Wiener</strong>)<br />

Wie Sua Kaan, ist auch Stonepark der Unterschied zur Szene in<br />

Deutschland sehr wichtig. Sie sehen sich nicht als Abklatsch <strong>des</strong><br />

großen bruders. Ein <strong>Wiener</strong>, kein berliner. Gespalten zwischen<br />

Herkunft und Heimat wird Wien zum gemeinsamen Nenner ohne<br />

Unterschied in den Nationalitäten. Tschuschen und Kanaken rappen<br />

gemeinsam gegen den etablierten „Österreicher-Rap“. Es geht<br />

wohl um Anerkennung der Identität und Musik. „Jetzt sieht Wien<br />

endlich Ausländerrap. Viele labern vom Straßenrap, kommen aber<br />

aus guten Familien und studieren. Wir lebten mit ’ner Riesen-Family<br />

auf 30 m 2 !“<br />

DIe mUltIkUltI-Sekte<br />

Es geht sogar noch ein Stück mehr multikulti. „bečka Sekta“,<br />

die <strong>Wiener</strong> Sekte, ist eine Rapformation, deren Homepage auf<br />

Deutsch, Serbisch, Kroatisch und bosnisch – und Österreichisch<br />

abrufbar ist. bečka-Sekta-Gründer Vojvodinac, ein <strong>Wiener</strong> mit<br />

serbischen und kroatischen Wurzeln, setzt lieber auf Sprachenvielfalt<br />

als auf einfältige Gewalt. Mit seinem bruder Jigga J und den<br />

Kumpels Kid Pex, Lubi, Chidi und Chima, alle Österreicher mit<br />

ex-jugoslawischem oder nigerianischem background, rappt er in<br />

verschiedenen Sprachen. „Da kommen die Emotionen einfach besser<br />

rüber“, findet Vojvodinac.<br />

es gibt verschiedene Dialekte, verschiedene ansichten, aspekte<br />

das ist die heilige Sekte<br />

Crno i belo, to je moja boja<br />

Zna se koja boja ovde vlada<br />

Pazi da ne tvoja sad u vodu pada<br />

kad se mi na scenu pojavimo<br />

jer onda imamo zelju da te udaviom.<br />

(bečka Sekta, bečka Sekta)<br />

Wenn sie in den Städten ihrer Eltern am balkan rappen, findet<br />

das die einheimischen Jungs dort zwar o. k. „Aber beim ersten<br />

Wort merken sie gleich, dass man nicht von unten ist. besonders<br />

in belgrad merken die Hauptstädter gleich an deinem Akzent,<br />

dass du anders bist. Ich bin halt überall Ausländer.“ Gefangen in<br />

diesem kulturellen Niemandsland ist ihr Vielsprachen-Rap <strong>des</strong>halb<br />

umso ehrlicher, authentischer. Na, und wie geht die Karriere<br />

weiter, Jungs? Dann verziehen sich beim Geschwisterpaar, deren<br />

<strong>echte</strong> Namen ich nicht verraten darf, die Gesichter. „In Österreich<br />

gibt es keine richtige Szene. So was wie Christina Stürmer kommt<br />

hier besser.“<br />

DaS ISt WIener raP, DU eIerkoPF<br />

Folgerichtig singen die Rap-Nachwuchsgrößen Ramses und<br />

Repko auch gerne:<br />

hört auf zu rappen, denn es wird euch eh zu blöd,<br />

in deiner Crew sind mehr affen als im bZÖ.<br />

Diese bauern wollen sich jährlich um uns <strong>Wiener</strong> kümmern,<br />

doch sind so hart und gefährlich wie Christina Stürmer.<br />

mann, das ist <strong>Wiener</strong> rap, du eierkopf, brigittenau und Simmering<br />

In maximal jahren hängt unser Poster in dein Zimmer drin<br />

(Ramses&Repko, Das ist Wien)<br />

Die Musikindustrie ist in Österreich noch nicht auf den Gansta-Rap-zug<br />

aufgesprungen. Wohl auch, weil einige - wie Ramses<br />

& Repko - zwar einen guten Sound produzieren, aber peinlich<br />

schwulenfeindliche Texte haben.<br />

In zeiten der perfekten Selbstvermarktung über youtube oder<br />

myspace produzieren sich die Rapper aber bisher einfach selber.<br />

In Kürze kommt trotzdem das erste Album von Sua Kaan und<br />

bečka Sekta heraus. Dann könnten sie mit ihren Raps sogar Geld<br />

verdienen. Einen handfesten Skandal wäre da vielleicht ganz gut<br />

für das Geschäft. Vielleicht ist ja eine parlamentarische Anfrage<br />

von Strache oder Herrn Hojac drin. Das würde helfen.<br />

Fotograf Daniel Shaked: Props an den herausgeber <strong>des</strong> hiphop-magazins<br />

„the message“. er kennt die Szene, er hat die<br />

kontakte. Danke.<br />

„saG niCHT kanake, du karTOFFeL“<br />

kwaTsCH miT muHaBBeT<br />

Der deutsch-türkischer Sänger ist vor allem in der<br />

türkischen Community in Deutschland ein Star. Seine Musik<br />

verbindet arabeske Elemente orientalischer Popmusik und<br />

aktuellen R´n´b. Seine Liedtexte sind deutschsprachig.<br />

bIbER: Dein bürgerlicher Name ist Murat Ersen, wie bist du auf<br />

den Künstlernamen Muhabbet gekommen?<br />

MUHAbbET: Als ich mit elf Jahren gemeinsam mit meinem<br />

bruder begann, Musik zu machen, wussten wir, dass alle Künstler<br />

einen Künstlernamen haben. Ich habe das Wörterbuch genommen,<br />

gesucht und irgendwann war ich bei Muhabbet. Das<br />

bedeutet „Unterhaltung“.<br />

Du bist oft hier, drei Dinge, die du mit Wien verbin<strong>des</strong>t? (außer<br />

die Türkenbelagerung)<br />

Haha … Die <strong>Wiener</strong> Symphoniker, der tolle Kaffee, die wunderschöne<br />

Stadt.<br />

Auf deiner aktuellen Single „Deutschland“ singst du gemeinsam<br />

mit Deutschlands Außenminister Steinmeier und dem französischen<br />

Außenminister Kouchner für ein weltoffenes und tolerantes<br />

Deutschland. Kommt das bei jungen Leuten gut an mit Politikern<br />

zu singen?<br />

Es gab kein negatives Feedback von den Jugendlichen. Gott sei<br />

Dank, wir hatten ja auch schon so Skepsis. Das haben wir gemacht,<br />

weil ich es wirklich wollte.<br />

Du siehst dich selbst als Integrationsbotschafter. Trotzdem gibt es<br />

heftige Vorwürfe gegen dich. Du sollst Verständnis für den Mord<br />

am niederländischen Filmemacher Theo van Gogh geäußert haben<br />

(Der Regisseur wurde erstochen, weil er einen islamkritischen Film<br />

gedreht hatte, Anm.).<br />

Manchmal machen es sich die Leute sehr einfach. Ich wurde an<br />

diesem Abend heftig provoziert. Ich wollte kein Gespräch mit<br />

diesen Journalisten führen. Es ging um eine Preisverleihung, ich<br />

war sehr aufgeregt. Ich wollte nicht über diesen Film reden. Da ist<br />

alles schnell gekippt. Sie hätten einmal recherchieren sollen. Ich<br />

bin weltoffen. Ich habe Freunde, die in die Kirche gehen, Freunde,<br />

die Hanuka feiern. Aber ich habe eben auch meine Werte.<br />

Und hat der King of „R´n´Besk“ sein Herz verschenkt und „liegt<br />

Sie in deinen Armen“?<br />

Ich habe schon länger eine feste Freundin. Sie kommt aus dem<br />

Kaukasus und ist sehr gläubig. Ich bin ein Freund von einem<br />

normalen Leben.<br />

Zu deinem Album „In deinen Straßen“, wo liegen deine Straßen<br />

eigentlich?<br />

Meine Straßen liegen dort, wo ich geboren bin. Das ist definitiv<br />

Deutschland, da bin ich zu Hause, in Köln.<br />

Die Türkei ist für dich nur ein Urlaubsland?<br />

Nein, das ist die Heimat meiner Eltern.<br />

Du schreibst ein Buch, habe ich gelesen.<br />

Das stimmt. Es wird auf jeden Fall ein sehr persönliches buch,<br />

aber auch über meine Ansichten über das Leben in Deutschland<br />

und Europa. Einen Titel gibt es auch schon: Es heißt: „Sag nicht<br />

Kanake, du Kartoffel“.<br />

Der deutsch-türkische Sänger muhabbet über Wien, seine<br />

Probleme mit journalisten und an wen er sein herz verschenkt<br />

hat.<br />

Von Zekiye Atasoy und Daniel Shaked (Foto)<br />

name: murat ersen, genannt muhabbet<br />

geboren: . august 1 in köln<br />

funktion: sänger, integrationsbotschafter<br />

wurzeln: köln, seine eltern sind aus eskisehir, türkei<br />

dresscode: sportlich, modisch<br />

leidenschaft: deutschland und seine musik<br />

single: Sie liegt in meinen armen<br />

C M Y CM MY CY CMY K<br />

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1<br />

wer ist er<br />

ct<br />

szeNe


szeNe<br />

TiPP miT sCHarF!<br />

Wöchentlich präsentiert der kUrIer in<br />

kooperation mit biber den „tipp mit scharf“.<br />

ob türkische Clubbings, balkan-Festivals,<br />

Persische nächte oder gypsy-Fever.<br />

Wir bringen dich groß raus.<br />

Schick uns einen Flyer oder Info-material. Wenn<br />

es zeitlich passt, dann drucken wir dich zudem<br />

auch im biber ab. Infos an akbaba@dasbiber.at<br />

Die Welle rollt: gypsy-Sounds, russische<br />

klänge und balkan-grooves feiern unaufhaltsam<br />

ihren Siegeszug durch die Clubs,<br />

konzertbühnen, arenen und<br />

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1 CD + karten fürs Festival<br />

mails an redaktion@dasbiber.at<br />

abshaken mit biber: Schick uns ein mail und<br />

geh gratis am . Februar in den Club Pompadour<br />

oder am . Februar zu badem und Doa.<br />

mails an redaktion@dasbiber.at<br />

die sTerne<br />

LüGen niCHT<br />

Wiens erstes Partyhoroskop<br />

Von Antonino Biondi<br />

1 WIDDer<br />

( 1. märZ– 0. aPrIl)<br />

An der Tür zu deinem Lieblingsclub<br />

brauchst du starke<br />

Nerven. Sorry, mit diesem<br />

Outfit kein Wunder! zeit<br />

für einen Stylingwechsel.<br />

Und dein Friseur sollte eine<br />

Umschulung machen. Ein<br />

bisschen trendiger bitte!<br />

#<br />

ZWIllIng<br />

( . maI– 1. jUnI)<br />

Du steckst voller Energie.<br />

Du bist ein heller Stern am<br />

Disco-Himmel. Die Partycrowd<br />

liegt dir zu Füßen. Du<br />

kannst sie alle haben. Aber:<br />

Du trägst Sonnenbrille im<br />

Club. Hallo? Das ist doch<br />

peinlich!<br />

5 lÖWe<br />

( . jUlI– . aUg)<br />

Hey, du Stubenhocker. It’s<br />

Partytime! Geh mal wieder<br />

aus. Die Tanzschuhe hängen<br />

schon viel zu lange am<br />

Nagel. Leg mal wieder eine<br />

heiße Sohle aufs Parkett. I’m<br />

a disco dancer, I’m a great<br />

romancer!<br />

&<br />

Waage<br />

( . SePt.– . okt.)<br />

Deine Ausgehlaune hält sich<br />

in Grenzen, dennoch willst<br />

du deine Freunde sehen.<br />

Eine kleine bar-Tour durch<br />

deinen bezirk weckt neue<br />

Partyfeelings in dir. Aber<br />

trink nicht zu viel. Es könnte<br />

peinlich enden!<br />

9 SChütZe<br />

( . nov– 1. DeZ)<br />

Du fällst gerne auf. Dies<br />

gelingt dir beim nächsten<br />

Club-besuch besonders.<br />

Dein Outfit erinnert eher an<br />

einen bunten Vogel, als an<br />

einen stilvollen Partygänger.<br />

Eine kleine Shopping-Tour<br />

täte dir gut. Geschmack ist<br />

nicht teuer!<br />

_ WaSSermann<br />

( 1. jan.–1 . Feb.)<br />

Deine Planetenkonstellation<br />

können die fettesten beats<br />

nicht erschüttern. Die Türen<br />

der angesagtesten Clubs<br />

offen sich wie von selbst.<br />

Deine Ausstrahlung zieht die<br />

Nachtschwärmer magisch<br />

an. Gib öfters mal einen aus,<br />

dann ist dein Gästelisteplatz<br />

sicher!<br />

2StIer ( 1. aPrIl– 1. maI)<br />

Du Supernova! Wahnsinn.<br />

Jeder Anmachspruch passt.<br />

Je<strong>des</strong> Lächeln wird honoriert.<br />

Jetzt nur nicht größenwahnsinnig<br />

werden. beim<br />

Tanzen immer in die Augen<br />

schauen und Komplimente<br />

machen nicht vergessen!<br />

Carpe noctem!<br />

$ krebS<br />

( . jUnI– . jUlI)<br />

Deine Sterne tanzen Rock<br />

’n’ Roll. Du bist auf jeder<br />

Party der Hingucker und die<br />

potenziellen Partner stehen<br />

Schlange. Dein schräges<br />

Outfit kommt bestens an.<br />

Verrate nicht alle Stylingtipps<br />

oder du wirst als geklonter<br />

Partygänger enden.<br />

6jUngFraU ( . aUg– . SePt)<br />

Du bist eine Couch-Potato.<br />

Verrauchte Clubs und<br />

Menschenmassen sind dir<br />

ein Graus. Hör auf deine<br />

Freunde, die dich immer<br />

wieder gerne mal mitschleppen<br />

würden. Du wirst sehen,<br />

feiern kann Spaß machen.<br />

8SkorPIon ( . okt.– . nov.)<br />

Du wunderst dich wirklich,<br />

weshalb die angesagten<br />

Clubs Tabu für dich sind?<br />

Deine alte Jeans, deine<br />

ausgelatschten Turnschuhe<br />

sowie deine langweiligen<br />

T-Shirts sprechen bände. Für<br />

die Gürtellokale wird es zwar<br />

reichen, aber Szene kannst<br />

du damit nicht werden.<br />

0SteInboCk ( . DeZ– 0. jan)<br />

Du bist der Glamour in<br />

Person. Dein perfektes<br />

Styling und dein gekonnter<br />

Smalltalk beeindrucken die<br />

Partygeher und lassen Herzen<br />

schneller schlagen. Deine<br />

Telefonnummern-Kollektion<br />

wächst stetig an. Ruf doch<br />

einfach mal zurück!<br />

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Du Heartbreaker besuchst<br />

jede Party mit einem breiten<br />

Grinsen. Dein Tanzstil setzt<br />

neue Akzente und lässt so<br />

manche Hüfte schneller kreisen.<br />

Wow, da geht einiges!<br />

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szeNe


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danCinGsTars<br />

Wo latino draufsteht, ist nicht<br />

immer latino drin. na und!<br />

Von Zwetelina Damjanova und Florian Waitzbauer (Fotos)<br />

Während sich langsam die Tanzfläche <strong>des</strong><br />

Salsaclubs „Floridita“ füllt, bereitet sich<br />

Alexandra Rakita auf eine intensive Samstagnacht<br />

vor. Alexandra ist barkeeperin im<br />

angesagten Latino-Lokal und die erste Frau<br />

im Service. Die Tänzerinnen freuen sich<br />

über so gut aussehen<strong>des</strong> Personal. Aber wo<br />

Latina draufsteht, ist nicht immer Latina<br />

drinnen. Nur zufällig hat es die Serbin in<br />

die Latino-Szene verschlagen. Salsa tanzen<br />

lernte sie einfach beim zuschauen und<br />

selbst ausprobieren. Dieses Freiheitsgefühl<br />

hat man nur bei Salsa, sagt sie. Das Temperament<br />

der Musik, die gute Stimmung der<br />

Menschen in der Latino-Szene tragen dazu<br />

bei, dass man einen super Abend verbringt.<br />

Alexandra erinnert das an zu Hause,<br />

die Serben haben ja auch ziemlich Pfeffer.<br />

Fahren gerade <strong>des</strong>halb so viele Leute mit<br />

Migrationshintergrund auf Latino-Musik<br />

ab? Klar, die intensive Lebensart der Latinos,<br />

deren positive Einstellung zum Leben, ist<br />

faszinierend. Die Musik transportiert diese<br />

Lebensgefühle. „Außerdem ist in der Latino-<br />

Szene jeder willkommen, auf die eine oder<br />

andere Art sind wir hier alle Ausländer“, sagt<br />

Alexandra. Ihr Cocktailtipp: Daiquiri Papa<br />

Hemingway<br />

hüFtSChWUng<br />

Nach dem gemütlichen Plausch mit<br />

Alexandra wollen wir einen weiteren Star<br />

unter den Fake-Latinos interviewen, blaga<br />

Neytchev. Als langjährige Salsatanzlehrerin<br />

ist sie ein bekanntes Gesicht in der Latino-<br />

Szene. bei diesem weichen Hüftschwung<br />

würde niemand an ihrer Latino-Herkunft<br />

zweifeln. Rein geografisch betrachtet kommt<br />

sie aus bulgarien. Im Moment kann man im<br />

„Floridita“ ihren Kurs besuchen: Salsa Cubana,<br />

what else! Damals war sie ganz frisch<br />

in Wien, hatte noch keine Freunde und die<br />

Decke fiel ihr auf dem Kopf. Im Salsa-Lokal<br />

„Club Habana“ aber waren alle Leute so<br />

herzlich, haben sie zum Tanzen aufgefordert<br />

und so hat es mit dem Salsa angefangen.<br />

Warum freakt man eigentlich so ab auf<br />

Salsa? Ganz einfach, die Stimmung ist immer<br />

fantastisch und tanzen ist das Gegenteil<br />

von Depression, es ist wie eine Therapie. Das<br />

heißt, das „Floridita“ ist so etwas wie eine<br />

zweigstelle <strong>des</strong> AKH.<br />

Mehmet ist aus Diyarbakir und ein absoluter<br />

Fake-Latino. Er tanzt fantastisch Salsa<br />

und das „Floridita“ ist sein zweites zuhause.<br />

Meistens glauben die Mädels, er kommt aus<br />

Kuba und meistens ist er auch ehrlich und<br />

gibt zu, dass er aus der Türkei ist. Die ein<br />

bisschen enttäuschten Gesichter wollen wir<br />

an dieser Stelle kritisieren, fake bedeutet ja<br />

nicht schl<strong>echte</strong>r! Sein Freund Marko ist ein<br />

gebürtiger <strong>Wiener</strong>, seine Eltern sind Serben<br />

und auch er wird oft beim Tanzen mit einem<br />

Vollblutlatino verwechselt.<br />

Aber, man muss nicht alles erklären, es<br />

reicht doch, wenn die Tanzfläche glüht!<br />

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SalSa Für<br />

hoFFnUngSloSe<br />

Pilar Ortega ist Expertin, weil aus Kolumbien.<br />

Ihr Tanzpartner ist Freund Peter<br />

und Kurier-Journalistin Lisbeth Klein ist<br />

sowieso immer in Bewegung. Fotografiert<br />

hat Fernanda Costa dos Santos.<br />

Du kommst nicht aus kolumbien, kuba oder argentinien<br />

und heißes blut fließt auch nicht grad durch<br />

deine adern? Du lässt aber gern den latino heraushängen?<br />

Das einzige was dir fehlt ist der rhythmus<br />

und das taktgefühl!? mit dem biber-10-Punkte-Programm<br />

wirst du zum merenge-gott!<br />

1. Goldene Regel: Locker sein! Mit<br />

2, 3 Tequila geht das ruckezucke.<br />

2. Spürst du den Beat? Sehr gut!<br />

Dann geht’s ans Aufwärmen: Hüften<br />

und Beine kreisen lassen, spüre<br />

den Takt. Und denk dabei an „Dirty<br />

Dancing“.<br />

3. Aufgewärmt, gut. Stell dich gegenüber<br />

deinem Tanzpartner auf. An<br />

alle Männer: Kopf hoch! – Blicke<br />

ins Dekollete sind no-no, dem anderen<br />

immer in die Augen sehen!<br />

4. Gleiches gilt übrigens für die<br />

Hände: Angreifen auf Schultern und<br />

Hüfte ist erlaubt und erwünscht,<br />

Hintern ist Tabuzone.<br />

5. Jetzt geht’s ans Eingemachte:<br />

Gerader Rücken, Brust raus. Männer,<br />

alles hört auf euer Kommando. Mädls,<br />

ergebt euch: Bei Salsa hat der<br />

Mann das Sagen, er führt, bestimmt<br />

die Drehungen und Schritte.<br />

6. Feuerprobe: Erster Schritt: entweder<br />

seitlich oder nach vorne.<br />

Aber egal, wofür der Mann sich entscheidet:<br />

Immer mit dem linken Fuß<br />

beginnen! Und immer auf den Takt<br />

achten...<br />

7. Du stehst nicht auf den Füßen<br />

deiner Partnerin? – Gratulation!<br />

Dann steig mit dem Fuß wieder<br />

zurück, die Partnerin folgt, eure<br />

Beine sind wieder in der Mitte.<br />

Immer schön im Takt, el ritmo es lo<br />

importante!<br />

8. Jetzt kommt der nächste Schritt,<br />

von der Mitte mit dem r<strong>echte</strong>n Fuß<br />

nach hinten steigen, die Partnerin<br />

folgt mit ihrem Fuß. Unsicher?<br />

– Nicht auf den Boden schauen!!!<br />

9. Und das ganze noch mal: Linker<br />

Fuß vor, Partnerin folgt, zurück in<br />

die Mitte, linker Fuß nach hinten,<br />

Partnerin folgt, zurück in<br />

die Mitte usw. Sieht doch nicht so<br />

schlecht aus, oder?<br />

10. Tipp für den Ausflug in einen<br />

Salsa-Schuppen: Nicht überall in<br />

Lateinamerika wird gleich getanzt.<br />

Kolumbianer und Peruaner tanzen<br />

im Takt, Kubaner genau umgekehrt.<br />

Falls du das Glück hast, mit einem<br />

Profi zu tanzen, vorher klären,<br />

welcher Style aufs Parkett soll.<br />

Von Pilar Ortega und Lisbeth Klein<br />

SZene-tIPPS:<br />

Wien bietet einige Möglichkeiten, um den Latin-Grooves zu<br />

frönen. zum beispiel „Club Habana“ in der Malerstraße 11 oder<br />

„El Dorado“ in der Johannesgasse 21. Das „Floridita“ aber ist<br />

das absolute In-Lokal. Wer Salsa tanzen, sich mit den Rhythmen<br />

Lateinamerikas gehen lassen, wer karibisches Flair genießen will,<br />

der geht ins „Floridita“, Johannesgasse 3.<br />

kleIne bIber-SChUle Der exotISChen CoCktaIlS:<br />

Daiquiri Papa Hemingway: 40 ml Grapefruitsaft, 40 ml Weißer<br />

Rum, Saft von einer 1/2 Limette, eine Prise Maraschino. Alles<br />

mit Eis in den Shaker geben und kräftig schütteln. Eine Cocktailschale<br />

mit der Spirale einer Limettenschale dekorieren und darin<br />

abseihen. Fertig!<br />

Die Lebensräume Europas werden immer internationaler. Das Kennenlernen und die gegenseitige Wertschätzung<br />

sind Voraussetzung für ein gutes Zusammenleben – der interkulturelle Dialog ist hierfür der geeignete Weg. Aus<br />

diesem Grund haben das Europäische Parlament und der Rat der Europäischen Union das Jahr 2008 zum<br />

Europäischen Jahr <strong>des</strong> interkulturellen Dialogs (EJID 2008) ausgerufen.<br />

Ziele <strong>des</strong> EJID 2008<br />

Sensibilisierung der Menschen für die Bedeutung <strong>des</strong> interkulturellen Dialogs im Alltag<br />

Stärkung von interkulturellen Kompetenzen für einen konstruktiven Umgang mit Konflikten<br />

Förderung der Akzeptanz von Menschen aus verschiedenen Kulturen<br />

Vernetzung erfolgreicher Initiativen zur Förderung <strong>des</strong> interkulturellen Dialogs<br />

Zur Förderung der Ziele <strong>des</strong> EJID 2008 in Österreich initiiert das Bun<strong>des</strong>ministerium für Unterricht, Kunst und Kultur<br />

(BMUKK) unter anderem folgende Vorhaben:<br />

ORF-Dialog-Tour durch Österreich<br />

Im April 2008 hält der Dialog-Tour-Konvoi <strong>des</strong> ORF je einen Tag im Zentrum aller österreichischen Lan<strong>des</strong>hauptstädte.<br />

ORF-Moderatoren führen durch interkulturelle Quizzes, Musik- und Tanz-Vorführungen und präsentieren regionale<br />

Initiativen zum interkulturellen Dialog. Der ORF berichtet in Fernsehen und Radio über die Dialog-Tour-Tage. Der ORF<br />

führt die Dialog-Tour in Kooperation mit dem BMUKK durch.<br />

Radiodialoge – Stimmen der Vielfalt<br />

Sechs Freie Radio-Stationen in Österreich bilden RedakteurInnen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen aus.<br />

Interkulturelle Redaktions-Teams gestalten mehrsprachige Radiosendungen für eine interkulturelle Zuhörerschaft. Das<br />

Vorhaben <strong>des</strong> Verban<strong>des</strong> Freier Radios Österreich wird vom BMUKK kofinanziert.<br />

I n f o r m ationen ü b er V e ranstaltungen z u m E J I D 2 0 08 i n g a n z Österreich:<br />

w w w . i n t e r k u l t u r e l l er-dialog-2008.at<br />

szeNe


Daniel gontz ist videokünstler und Fotograf.<br />

nach sechs jahren in Wien kehrte der -jährige<br />

in seine heimatstadt bukarest zurück. biber<br />

gibt er einen einblick in „sein“ Wien und erklärt,<br />

warum er seinen Platz doch in bukarest sieht.<br />

Aufgezeichnet von Simone Leonhartsberger<br />

Ein klares Nein hört man in Wien selten. Hier wird ein Nein<br />

übersetzt mit: „Ja, schauen wir mal“. Das habe ich erst lernen<br />

müssen. Von Wien wusste ich überhaupt nichts, bevor ich mich<br />

entschieden habe, von der Universität in bukarest an die Akademie<br />

der bildenden Künste zu wechseln. Ich kannte in Österreich<br />

nur Graz und habe das Land als fröhlicher und gelassener in Erinnerung<br />

als Deutschland. So bin ich in Wien gelandet.<br />

Vieles weiß ich hier zu schätzen: Meine Freunde, das Museumsquartier,<br />

die Serviceleistungen, das Nachtleben mit den After-<br />

Show-Partys in der Wohnung, die ich damals mit einem DJ und<br />

einem Türsteher geteilt habe.<br />

„naCH wien kOmme iCH wieder miT 60“<br />

WIen ISt Für mICh rUhIg,<br />

entSPannt UnD langWeIlIg<br />

Aber abgesehen davon ist Wien für mich ruhig, entspannt und<br />

langweilig. Nach Wien komme ich vielleicht wieder, wenn ich 60<br />

Jahre alt bin. Integrieren konnte ich mich hier trotz eines großen<br />

Freun<strong>des</strong>kreises nie wirklich.<br />

Wien ist anders – auch die Frauen. Ich verstehe sie nicht. Wenn<br />

ich ihnen Komplimente mache, sehe ich das als einen Teil meiner<br />

Kultur. Viele sind darüber entsetzt und werfen mir vor, dass ich<br />

sie nicht ernst nehme und wie Kollegen behandeln solle. Aber ich<br />

kann Frauen nicht wie Kumpel behandeln!<br />

Das Leben in Wien ist zu strukturiert. Es ist schwierig, Genehmigungen<br />

für Projekte zu bekommen. Vieles kommt dadurch<br />

gar nicht zustande und steht still. Man verbringt viel zeit damit,<br />

persönliche Kontakte zu pflegen, um etwas zu erreichen. Hier<br />

spielt es eine große Rolle, woher man kommt und wen man kennt.<br />

Das ist mühsam.<br />

bukarest ist verrückt, idiotisch aber ungleich aufregender. Viele<br />

verlassen Rumänien, weil sie im Westen bessere Chancen sehen.<br />

Aber jetzt ist die zeit, in der unsere Generation mit anpacken<br />

muss. Es gibt vieles zu korrigieren und zu ändern, während unsere<br />

Politiker ununterbrochen reden, aber nichts sagen. Mit bürokratie<br />

haben wir zwar auch in Rumänien zu kämpfen – wenn sie nicht<br />

durch den ‚beschleunigungsfaktor’ Korruption umgangen werden.<br />

Aber selbst wenn man keine offizielle Genehmigung bekommt,<br />

hindert mich das in den wenigsten Fällen, meine Projekte durchzuziehen.<br />

Der lebenSrhythmUS In<br />

bUkareSt ISt SChneller<br />

Der Lebensrhythmus in bukarest ist schneller. Gesetze ändern<br />

sich oft von einem Tag auf den nächsten. Das öffnet Möglichkeiten<br />

und manchmal auch das reine Chaos. Roten Ampeln wird im<br />

Straßenverkehr wenig beachtung geschenkt, das Auto bleibt dort<br />

stehen, wo gerade Platz ist. Der tägliche Verkehrskollaps an den<br />

Hauptverkehrsadern um bukarest ist programmiert. Auch völlig<br />

banale Dinge wie das Wetter – Schnee und Regen – sorgen immer<br />

wieder für Überraschungen: Dann ist bukarest nicht mehr das<br />

„Paris <strong>des</strong> Ostens“ sondern nur ein schmutziges „Klein-Venedig“.<br />

Im Chaos entfaltet sich die Kreativität. Mit dem Fotografieren<br />

habe ich begonnen, weil ich dachte, so leichter an Mädchen<br />

heran zu kommen. Mittlerweile hat sich daraus eine erfolgreiche<br />

künstlerische Laufbahn entwickelt bis zum Videokünstler und<br />

Visual Jockey, der live visuelle Performances auf einer Leinwand<br />

präsentiert. Mein Motto: „Live an exemplary life.“ Den Platz für<br />

dieses ‚beispielhafte Leben’ habe ich für mich in bukarest gesehen.<br />

Ich sehe mehr Gestaltungspotenzial für mich. Große Aufmerksamkeit<br />

bekamen etwa die in allen Farben schillernden brunnen,<br />

die ich auf dem riesigen boulevard vor dem überdimensionalen<br />

Parlamentsgebäude in bukarest mit Lebensmittelfarbe gefärbt<br />

habe. Der berufliche Einstieg vor einem Jahr ging sehr schnell.<br />

Rumänien war verrückt nach allen, die aus dem Ausland kamen.<br />

Die Auslandserfahrung und die Sprachkenntnisse waren ein großer<br />

Vorteil für mich. Jetzt konzentriere ich mich auf neue Projekt in<br />

bukarest. <strong>Biber</strong>_103x135.qxp Wie gesagt, danach, 23.01.2008 mit 60, komme 16:36 ich Seite wieder. 1<br />

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VOn wien<br />

Von Anita Malli und David Kalwil (Fotos)<br />

sec. story<br />

5<br />

Brauchst du Wecker, der<br />

wie Muezzin singt? Dann<br />

shopp in der Thaliastraße.<br />

Da gibt es<br />

alles und das billig<br />

– von Deko-Kitsch bis<br />

Brautmoden.<br />

Die thaliastraße hat sich zur einkaufsstraße für Schnäppchenjäger entwickelt. trashig und oft ramschig<br />

ist das, was man hier kriegt – aber immer günstig.<br />

Wer mit dem 46er stadtauswärts fährt, mitten durch den Achten<br />

und rein in den Sechzehnten, kommt in einen Stadtteil, der sich<br />

in den letzten Jahren stark verändert hat. Türkische Textil- und<br />

Krimsch-Kramsch-Geschäfte, Ein-Euro-Shops und chinesische<br />

Schuh- und Taschengeschäfte säumen die Thaliastraße.<br />

Vor ein paar Jahren haben Geschäfte wie benetton, Wolford und<br />

das Dorotheum begonnen, hier wegzuziehen. Gleich beim Gürtel<br />

auf Nummer 1 hat vor knapp einem Jahr der Textil-Riese Schöps<br />

eine Filiale geschlossen.<br />

SatIn-StÖCkIS Um 1 , 0 eUro<br />

Dafür hat kurze zeit später hier das „Rosa“ aufgesperrt. In übergroßen<br />

Auslagen werden High Heels, Stiefeletten, Sneakers angepriesen.<br />

Daneben werden Taschen, Gürtel und Ohrringe – alles<br />

Made in China – drapiert.<br />

Die riesige Verkaufsfläche erinnert an einen italienischen Schuh-<br />

Outlet-Store. Ein blick auf das Preisschild und wir wissen wieder,<br />

dass wir im Sechzehnten sind. Satin-Stöckis in fünf Farben um<br />

€ 17,90, dazu eine Handtasche um € 19,90. Laut Etikett ist die<br />

Handtasche aus Leder. Netter Versuch, aber schwer zu glauben.<br />

Danijela kommt extra aus dem 2. bezirk hierher. Sie mag die<br />

Thaliastraße und das „Rosa“ ganz besonders. Diesmal sucht sie<br />

etwas zu einem grün-silbernen ballkleid. „Hier kann man super<br />

einkaufen und so günstig.“<br />

Silberne Riemchenschuhe und eine passende Tasche sind schnell<br />

gefunden. Ab zur Kassa. Knappe 40 Euro macht’s aus. Danijelas<br />

Mann versucht noch ein paar Prozent herauszuschlagen. Der chinesische<br />

Verkäufer spricht zwar kaum Deutsch, aber dass Danijelas<br />

Mann handeln will, versteht er. breitschlagen lässt er sich nicht.<br />

IStanbUl – DIe hoChZeIt kann kommen<br />

Das Handeln scheint zum Einkaufen auf der Thaliastraße dazuzugehören,<br />

denn auch auf Nummer 13a, beim brautausstatter<br />

„Istanbul“, versucht eine Kundin den Preis für einen Ring runterzutreiben.<br />

Pech gehabt, denn Serap, die Verkäuferin, gibt nicht<br />

nach. „Wir haben 140 Euro ausgemacht!“ ruft sie der Kundin zu.<br />

Die ist gerade zum bankomat gelaufen und mit nur 130 Euro<br />

zurückgekommen. „Noch billiger geht es aber nicht!“, sagt Serap.<br />

„Istanbul“ ist eines von zwei großen türkischen brautausstattungsgeschäften<br />

in Wien. Das Geschäft ist nicht ganz so billig, aber hier<br />

bekommt ein junges brautpaar alles, was von der Verlobung bis<br />

zur Hochzeitsnacht gebraucht wird.<br />

brautmode wird mit und ohne Kopftuch angeboten. „Man kann<br />

gar nicht sagen, ob mehr bräute mit oder ohne Kopftuch heiraten,<br />

es hält sich die Waage“, erklärt Serap. bei „Istanbul“ sind außerdem<br />

Sultankostüme für buben zu bekommen. Den türkischen<br />

buben wird es für die beschneidung gekauft und sie sehen darin<br />

wie Mini-Sultane aus. Ca. 150 Euro kostet das Paket: Hose, Umhang<br />

und Kappe. Serap bedient aber nicht nur türkische Eltern<br />

und buben: „Es kommen viele Serben, die das Kostüm für die<br />

Taufe kaufen.“<br />

mUltI-markt ay-yIlDIZ – moSChee ZUm mItnehmen<br />

Im Multi-Markt bei der Kirchstetterngasse gibt es natürlich auch<br />

multikulti. Für den Haushalt kann hier jeder etwas brauchbares<br />

finden. Wer nichts braucht, findet Deko-Kitsch oder Geschenke.<br />

Gleich neben der Kassa steht die Wecker-Moschee um 7,90 Euro.<br />

Wenn sie „läutet“ hört man einen Muezzin singen, als wäre Gebetsstunde.<br />

Im Obergeschoss hat das Geschäft eine große Teppich-<br />

Abteilung. Türkische und chinesische Teppiche sind im Sortiment.<br />

„Mit den Teppichen kann man jetzt nicht mehr so viel Geschäft<br />

machen wie früher, die Konkurrenz ist zu groß“, klagt Halil, der<br />

besitzer. Er deutet auf das Geschäft gegenüber, das jetzt auch<br />

Teppiche verkauft.<br />

Die Konkurrenz unter den Ramsch-Läden wird auf jeden Fall<br />

größer, denn immer mehr Geschäfte dieser Art zieht es hierher.<br />

Es gibt Kunden und Geschäftsleute, die das bedauern und die<br />

Thaliastraße versumpern sehen, weil sich die bekannten Marken<br />

zurückziehen. Die Einkaufsstraße mit ihren freundlichen Verkäufern<br />

und dem stylischem Ramsch, den man immer brauchen kann,<br />

bekommt aber dafür einen eigenen, unverwechselbaren Charme<br />

– zumin<strong>des</strong>t für den, der das so sehen will.<br />

shOPPeN<br />

1


gastrO<br />

„Bei<br />

mCdOnaLd’s<br />

isT niCHTs<br />

kOsCHer“<br />

Der <strong>Wiener</strong> oberrabbiner Paul<br />

Chaim eisenberg isst mit biberredakteurin<br />

anita malli in seinem<br />

lieblingsrestaurant Alef Alef (auf<br />

wienerisch: „ursuper“). billig ist<br />

das restaurant zwar nicht, dafür<br />

aber koscher.<br />

Fotos: David Kalwil<br />

ICh DarF nICht So vIel<br />

eSSen …<br />

brIngen SIe eIn<br />

kalbSSChnItZel natUr<br />

mIt PeterSIlerDäPFeln.<br />

EISENbERG: Ich darf nicht so viel essen<br />

(greift sich auf den Bauch)…(zum Kellner)<br />

bringen sie uns vorher Humus und Pita,<br />

dann nehme ich eine Suppe und ein Kalbsschnitzel<br />

natur mit Petersilerdäpfeln.<br />

bIbER: Ja, das muss ich probieren und die<br />

Suppe Goldene Joich, und dieses Schakschouka<br />

(siehe Kasten).<br />

Nehmen sie doch einen „Gefilten Fisch“.<br />

Das müssen sie probieren.<br />

Gute Idee! Wie viele koschere Restaurants<br />

gibt es in Wien?<br />

Es gibt dieses und dann gibt es noch zwei<br />

im zweiten bezirk. Dieses Restaurant zum<br />

beispiel ist ein Fleisch-Restaurant. Wenn<br />

sie Milch verlangen, werden sie sie nicht<br />

bekommen. Denn wir Juden trennen<br />

Milch und Fleisch strikt. (siehe Kasten<br />

„koscher“). Für den Kaffee gibt es nur<br />

Sojamilch, denn Soja, Gemüse aber auch<br />

Eier sind neutral. Das heißt, die kann man<br />

mit Milch, aber auch Fleisch essen.<br />

Die anderen beiden Restaurants im zweiten<br />

bezirk gehören usbekischen buchara-<br />

Juden. Dort ist das Essen fast wie das Essen<br />

aus dem arabischen Raum.<br />

(Kellner bringt HUMUS mit PITA.)<br />

Entschuldigen sie mich kurz, wir Juden<br />

beginnen eine Speise mit brot und davor<br />

waschen wir die Hände. (Im Restaurantbereich<br />

ist ein Waschbecken, der Rabbi wäscht<br />

sich dort die Hände).<br />

Es gibt nur 3 koschere Restaurants in<br />

Wien, ist das nicht langweilig?<br />

Mit drei muss man schon happy sein, denn<br />

es gibt in anderen Städten der Welt oft nur<br />

eines oder gar kein koscheres Lokal. Meine<br />

Frau kommt aus den USA, wir haben uns<br />

in Israel beim Studium kennengelernt, sie<br />

hat das am Anfang schon gestört, dass es<br />

hier so wenig gibt. Jetzt bin ich schon ein<br />

„alter Mann“, ich hab nicht das bedürfnis<br />

dauernd auszugehen. Man muss dazu<br />

sagen, es essen ja nicht alle Juden koscher,<br />

bei Weitem nicht. Viele halten sich nur<br />

teilweise daran. Aber die ganz orthodoxen<br />

Juden essen nur zu Hause oder in koscheren<br />

Restaurants.<br />

Wie kocht ihre Frau?<br />

Gut, dass sieht man doch (deutet auf seinen<br />

Bauch)! Am Freitag steht sie um fünf Uhr<br />

in der Früh auf und kocht für den Sabbat<br />

vor. Der Sabbat beginnt am Freitagabend<br />

und da darf man nicht arbeiten, auch<br />

nicht kochen. Aber warm essen wollen wir<br />

schon, <strong>des</strong>halb werden die Speisen vorgekocht<br />

und warm gehalten.<br />

Gehen sie zu McDonald’s?<br />

Nein! Da ist nichts koscher! Nur die Cola,<br />

aber die kann man anderswo auch trinken.<br />

Gibt es irgendwo auch koschere<br />

McDonald’s?<br />

Ja, in Israel. Aber dort gibt es dann weder<br />

Cheeseburger noch andere Milchprodukte.<br />

Und ihre Kinder wollten nie zu<br />

McDonald’s?<br />

Das hat es einfach nicht gegeben. Sie<br />

haben dann zu Hause einen koscheren<br />

Hamburger bekommen.<br />

Das Lokal ist inzwischen halb voll, Rabbi<br />

Eisenberg kennt fast alle Gäste. Die<br />

Hauptspeise ist noch nicht da und am Nebentisch<br />

wartet schon der nächste Termin,<br />

ein Rabbiner aus Israel.<br />

Ich erzähle Ihnen noch einen Witz, dann<br />

muss ich gehen: In einem koscheren,<br />

chinesischen Restaurant in New York arbeitete,<br />

damit es <strong>echte</strong>r ausschaut, ein chinesischer<br />

Kellner, und der sprach perfekt<br />

jiddisch. Und da fragte ein Gast den besitzer:<br />

„Wieso kann dein Kellner jiddisch?“<br />

Darauf der besitzer: „Verrat’s ihm nicht, er<br />

glaubt, wir bringen im Englisch bei!“<br />

Wer ist PAuL ChAIM EISEnBErG?<br />

Paul Chaim Eisenberg ist <strong>Wiener</strong>, Jude,<br />

Mathematiker und seit 1983 Oberrabbiner<br />

der Israelitischen Kultusgemeinde. Nach<br />

seinem Mathematikstudium ging er nach<br />

Jerusalem, um Rabbiner zu werden. In Israel<br />

lernte er auch die Frau fürs Leben, eine<br />

Amerikanerin, kennen. Mit ihr hat er sechs<br />

Kinder, die schon erwachsen sind.<br />

GASTRO-bIbER:<br />

Rabbis Mittagessen im Alef Alef<br />

Getränk: Apfelsaft gespritzt 0,5l 3,10 €<br />

Vorspeise: Humus und Tehina mit Pita 6,60 €<br />

Suppe: Goldene Joich 3,50 €<br />

Hauptspeise: Kalbsschnitzel natur mit Erdäpfel 16,00 €<br />

Summe: 29,20 €<br />

Koscher oder nicht koscher?<br />

Koscher bedeutet „rein“. Die jüdischen<br />

Speisegesetze (Kaschrut) bestimmen, was<br />

man womit essen darf (koscher) und was<br />

nicht geht (unkoscher oder trefe). Erlaubt<br />

sind zum beispiel alle Tiere aus dem Meer,<br />

die Flossen und Schuppen haben. Meeresfrüchte<br />

gehören nicht dazu. Auch Schweine<br />

sind nicht erlaubt, weil sie keine Wiederkäuer<br />

sind. Außerdem darf man Milchprodukte<br />

nicht mit Fleischprodukten mischen.<br />

Also nie in einem koscheren Restaurant<br />

nach einem Schinkenkäsetoast fragen! Es<br />

gibt in jüdischen Küchen getrenntes Geschirr<br />

für Milch- und Fleischspeisen, damit<br />

es zu keiner berührung kommen kann.<br />

gastrO


gastrO<br />

Der<br />

SIZIlIaner<br />

teStet<br />

kaFFee<br />

Mehr hr Schutz Mehr Sind Mehr auch Schutz Sie<br />

schon einmal Opfer<br />

für Ihr Ihr für<br />

eines für Ihr<br />

Kriminalitäts- Ihr<br />

deliktes geworden?<br />

Eigentum! entum! Eigentum!<br />

le Zu Kriminalitätsdelikte<br />

viele Kriminalitätsdelikte Zu viele Zu Kriminalitätsdelikte<br />

viele Kriminalitätsdelikte<br />

> Taschendiebstahl: +34 %<br />

> Gelegenheitsdiebstahl: +69 %<br />

n: in Wien: Das Wien: muss Das muss sich sich ändern! ändern! in Wien: in<br />

> Raub<br />

Das Wien:<br />

in Trafiken:<br />

muss Das<br />

+69 %<br />

muss sich sich ändern! ändern!<br />

> Vandalismus: +36 %<br />

Bürgerservice<br />

rvice Hotline: 01 01 908 7000<br />

1 www.oevp-wien.at 908 7000<br />

es ist natürlich ehrensache, den besten kaffee von Wien ausfindig<br />

zu machen. Ich, marc-antonio manuguerra, der kaffee-Pate aus<br />

Sizilien, machte mich mit meiner fliegenden reporterin Frau m. auf<br />

die absurde Suche nach dem besten kaffee Wiens.<br />

Das ländermatch bestritten ein <strong>echte</strong>r <strong>Wiener</strong> kaffee, ein<br />

türkischer mokka, ein Coffee american Style, ein schneller<br />

kaffee für zwischendurch und selbstverständlich auch ein <strong>echte</strong>r<br />

italienischer Cappuccino.<br />

Fotos: Marion Moser<br />

Im bräunerhof, Wien 1, einem urtypischen haben ein goldenes <strong>Wiener</strong> Herz, wie sich<br />

in ihren Computer eingegeben hatte. Ich „Heimatbezirk“. Mein Gefühl behielt recht: in den nächsten Hafen einzulaufen.<br />

<strong>Wiener</strong> Kaffeehaus, konnte ich meinen bei der Verabschiedung durch ein lautes,<br />

glaube eine bestellung ging dann etwa so: der türkische Schwarze überzeugte meinen Last but not least landete ich doch bei<br />

Cappuccino (Kapuziner) auch mit Schlag freundliches „baba“ herausstellte.<br />

ein Kaffee verlängert mit heißem Wasser, italienischen Kaffeegaumen. Gereicht wur- der Tricolore in der bar Italia, Wien 7.<br />

bekommen. Er wurde mir wie üblich mit Nun musste ein Kontrast her, von der<br />

Milch und Obersschaum + Vanille-Flavour de er mit süßem Lokum (türkischer Honig) Ein schneller blick zum Kellner und er<br />

einem Glas Wasser serviert, das bei der Stär- alten in die neue Welt sozusagen.<br />

und Schokostreusel und noch einem großen und Tubulun (heißt sicher „picksüß“ ). wusste wie er mir helfen konnte. Der Capke<br />

<strong>des</strong> Kaffees auch angebracht war. Starbucks war das ausgewählte ziel.<br />

Donut dazu, aber der ohne zucker.<br />

Alles in allem war der Kaffee hervorpuccino war schon in Arbeit und was für<br />

bei jedem Nippen spürte ich das Ge- Hier wird die US-amerikanische Art <strong>des</strong><br />

Endlich drangekommen machte ich es ragend und der Service sehr herzlich. Ein ein Cappuccino – virtuoser Milchschaum<br />

wicht der <strong>Wiener</strong> Kaffeekultur. Nie hätte Kaffeetrinkens- und bestellens zelebriert.<br />

kurz und bündig – einen kleinen Kaffee <strong>echte</strong>r Tipp am brunnenmarkt!!! paarte sich mit bester italienischer Röstung<br />

ich es gewagt, diesen Kaffee einfach hinun- Eine Horde amerikanischer High-<br />

bitte...nein, nein. Nur ein kleiner Kaffee, Meinen ersten breakdown erlebte ich – eine <strong>echte</strong> Harmonie, ein Orchester der<br />

terzustürzen, vielleicht hätte mich der Herr schoolgirls stand Schlange, und natürlich<br />

danke!<br />

aber dann beim Anker am Westbahnhof. Sinne.......STOP!<br />

Ober ja mit einem scharfen blick bedacht. behielten sie ihre bestellgewohnheiten in<br />

Das Haci baba, eine türkische Kondito- Dieser Versuch eines Cappuccinos brach- Entschuldigen Sie bitte meinen Gefühls-<br />

Doch Wien ist nicht so wie man immer Europa bei. So musste ich warten bis die<br />

rei mit allerlei Süßem und Verlockendem, te mein italienisches Herz zum Weinen und ausbruch „ITALIA“ Sie verstehen!<br />

P-Wien-Kriminalität ÖVP-Wien-Kriminalität 207x135-prod 14.01.2008<br />

x135-prod 14.01.2008 15:33 Uhr denkt, 15:33 15:33<br />

Seite besonders Uhr Uhr<br />

1 Ober Seite Seite und 1 „Ober“-Ober<br />

1<br />

„Counterkraft“ alle ÖVP-Wien-Kriminalität 207x135-prod 14.01.2008 15:33 Uhr Seite 1<br />

ÖVP-Wien-Kriminalität verfügbaren Extras<br />

ÖVP-Wien-Kriminalität<br />

207x135-prod führte mich 14.01.2008 nach Ottakring, 207x135-prod meinem 14.01.2008 15:33 Uhr Seite 2<br />

15:33 Uhr ich Seite beschloss 1meinen<br />

Anker zu lichten und<br />

Wurde auch in Ihren Keller<br />

eingebrochen oder Ihr<br />

Fahrrad gestohlen?<br />

> Einbruchsdiebstahl in Kellerabteile: +25 %<br />

*)<br />

*)<br />

Vergleichszeitraum November 2006/November 2007<br />

Bürgerservice<br />

Bürgerservice Hotline: 01 01 908 7000<br />

Hotline: 01 www.oevp-wien.at<br />

908 7000<br />

SPÖ Wien muss handeln!<br />

Wir fordern daher:<br />

> Flächendeckende Förderung von<br />

Sicherheitstüren, Schlössern und<br />

Alarmanlagen auch für Eigentumswohnungen,<br />

Reihenhäuser und<br />

Kleingartenhäuser<br />

> Verstärkte Beleuchtung in Unterführungen,<br />

Tiefgaragen, Parkanlagen<br />

und auf Gehwegen<br />

> Konsequente Videoüberwachung<br />

wo es Sinn hat<br />

> Mehr Sicherheit in öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln<br />

> Generelles Bettelverbot<br />

> Mehr Sauberkeit auf Wiens Straßen<br />

> Besseres Service der Hausbetreuung<br />

> Härtere Strafen bei Eigentumsdelikten<br />

> Endlich Einführung einer Stadtwache<br />

gastrO


Out Of aut<br />

„Türken würden<br />

Gerne naCH kärnTen“<br />

bentour-Chef gürsel erel über fehlende<br />

visa für türkische touristen,<br />

wo er seinen Urlaub verbringt und<br />

warum er männergespräche über<br />

Fußball und Frauen hasst.<br />

Gürsel Erel ist Experte am Reisemarkt. Der<br />

Chef <strong>des</strong> österreichischen Reiseveranstalters<br />

bentour verrät, wie er selbst Urlaub macht.<br />

bIbER: Herr Erel, viele Österreicher verbringen<br />

ihren Urlaub in der Türkei, in Griechenland,<br />

etc. Was glauben Sie, wann werden die<br />

Türken oder die Griechen ihren Urlaub in<br />

Österreich verbringen?<br />

GÜRSEL EREL: Ich glaube, sie würden<br />

hier sehr gerne Urlaub machen, besonders<br />

die Türken. Aber nach dem Visa-Skandal,<br />

den österreichische beamte zugelassen<br />

haben, ist es sehr schwer für sie geworden,<br />

hierherzukommen. Ich wünschte, das Außenministerium<br />

würde Visa für diejenigen<br />

ausstellen, die korrekterweise als Touristen<br />

kommen wollen.<br />

Gibt es für Südländer in Österreich Kluburlaube?<br />

besonders beim Winterurlaub gibt es in<br />

Kitzbühel, Sölden, Ischgl, in den Orten, die<br />

berühmt sind für ihre Partys, gute<br />

In eInem UnSerer eIgenen<br />

klUbS kÖnnte ICh nIe<br />

abSChalten. DaS Wäre<br />

keIn UrlaUb.<br />

Angebote. Aber auch in den nobleren<br />

Orten wie Lech. Vorstellbar wäre für viele<br />

Türken wohl auch ein Urlaub im Sommer<br />

in Kärnten – in Kombination mit Verona<br />

und Venedig. Österreich hätte sowohl im<br />

Von Eser Akbaba und Petra Rautenstrauch (Fotos)<br />

wer ist er<br />

Sommer als im Winter einiges anzubieten.<br />

Was ist das besondere an Kluburlauben?<br />

Es kommt darauf an, wie der Kluburlaub<br />

gestaltet ist. Es gibt Angebote für jede<br />

zielgruppe. bei Magic Life etwa ist es so,<br />

dass wir Familien sehr entgegenkommen.<br />

Sie können Dinge dann tun, wann sie es<br />

wollen – und haben die Freiheit, kein Geld<br />

mitzutragen. Dann bieten wir Angebote<br />

für Alleinerziehende mit Kindern, da<br />

Dann habe ICh alS<br />

reISeleIter gearbeItet. je<br />

FremDer etWaS Für mICh<br />

ISt, DeSto IntereSSanter<br />

ISt eS Für mICh.<br />

momentan 50 Prozent der Ehen geschieden<br />

sind. zudem haben wir Fußballcamps,<br />

Golfreisen und sogar Geheimtipps.<br />

Wo haben Sie den letzten Urlaub verbracht?<br />

Das war eine „blaue Reise“ mit dem Schiff<br />

zwischen Marmaris und bodrum – mit<br />

einem Abstecher auf die griechische Insel<br />

Symi.<br />

Machen sie auch Urlaub in ihren eigenen<br />

Klubs?<br />

Nein, niemals. Ich denke ohnehin permanent<br />

an das Geschäft. In einem unserer<br />

name: gürsel erel<br />

geboren: 1 0 in izmir (türkei)<br />

funktion: geschäftsführender gesellschafter von bentour international österreich, vater und ehemann<br />

dresscode: james-bond-like<br />

leidenschaft: reisen<br />

eigenen Klubs könnte ich nie abschalten.<br />

Das wäre kein Urlaub.<br />

Sie sind gebürtiger Türke. Wann sind sie<br />

nach Österreich gekommen und warum?<br />

Ich nenne Ihnen nur zwei Dinge: Studium<br />

und Liebe (grinst). Das war 1978. Ich habe<br />

zuvor in Istanbul studiert und habe damals<br />

mit meinem Cousin als Reiseleiter gearbeitet.<br />

Seine Freundin hat besuch bekommen<br />

und mein Cousin hat mich gebeten, an<br />

einem Abend dabei zu sein. So habe ich<br />

meine jetzige Frau kennengelernt. Ich<br />

wollte außerdem schon immer im Ausland<br />

studieren. 40 Tage später war ich in Wien<br />

und dann wollte sie mich nicht mehr...<br />

Wie war die Anfangszeit für sie in Österreich?<br />

Hart?<br />

Nein. Wir sind familiär sehr liberal eingestellt.<br />

Daher hatte ich nie ein Problem mit<br />

anderen Kulturen, auch nicht mit der österreichischen.<br />

Außerdem hatte ich kaum<br />

türkische Freunde, meine Freunde waren<br />

eher aus Polen oder bulgarien. Dann habe<br />

ich als Reiseleiter gearbeitet. Je fremder<br />

etwas für mich ist, <strong>des</strong>to interessanter ist es<br />

für mich.<br />

Welches Land assoziieren Sie mit Heimat?<br />

Gute Frage. Eigentlich ist die Ägäis meine<br />

Heimat. Sagen wir mal so, in Wien, bezie-<br />

hungsweise Österreich, bin ich zu Hause<br />

und die Türkei ist meine Heimat. Wenn es<br />

nach meiner Frau ginge, dann würden wir<br />

sofort in die Türkei ziehen.<br />

Sie sind bestimmt ein Fußballfan, zu welcher<br />

türkischen Fußballmannschaft halten sie?<br />

zu den besseren. Ich hasse nichts mehr als<br />

Männergesellschaft – etwa wenn Männer<br />

nur über Fußball und Frauen reden. Ich<br />

freue mich über jeden Erfolg, den eine<br />

türkische Mannschaft im Ausland hat,<br />

z.b. Galatasaray, beşiktaş, ich hoffe, dass<br />

Sivasspor noch besser wird.<br />

Für mICh SInD oFFenheIt,<br />

ehrlIChkeIt UnD ZUverläSSIgkeIt<br />

Sehr WIChtIg.<br />

Sie haben einmal 10 goldene Regeln für<br />

Start-ups genannt. Etwa: Mach aus Problemen<br />

Aufgaben, nicht umgekehrt. Gibt es in<br />

ihrem alltäglichen Leben auch Regeln?<br />

Ja. Für mich sind Offenheit, Ehrlichkeit<br />

und zuverlässigkeit (damit ist auch<br />

Pünktlichkeit gemeint) sehr wichtig. Das<br />

ist für mich oberstes Prinzip. Der Mensch,<br />

das Erlebnis <strong>des</strong> Moments und auch der<br />

Respekt zu einem jeden Menschen ist sehr<br />

wichtig.<br />

Out Of aut


Out Of aut<br />

HüTTenGaudi<br />

in OsTeurOPa<br />

Von Karin Plassnig<br />

Sarajevo: orientalische Alpen-Exotik<br />

1984 war es der Austragungsort der Olympischen<br />

Winterspiele, zehn Jahre später<br />

flogen bomben durch die Luft, heute<br />

schlängeln sich wieder Skilifte durch die<br />

verschneiten Hänge. Sarajevo: die bosnische<br />

Hauptstadt mit einem der beliebtesten<br />

Skigebiete am balkan.<br />

Da sieht der skifreudige Ex-Jugoslawe<br />

schon einmal gerne über seine eingeprägten<br />

Vorurteile hinweg und setzt sich<br />

im zweiersessellift neben einen Kroaten,<br />

bosnier oder Serben.<br />

jetzt ist Uni-halbzeit und die osterferien stehen vor der tür: die beste Zeit<br />

für Skiurlaub und Pizbuinen. Wem aber lackenhof, obertauern und kitzbühel<br />

zu straight geworden sind, wedelt heuer vielleicht in die Skigebiete von<br />

osteuropa nach bosnien, Polen oder Slowenien hinunter. Sarajevo, Zakopane<br />

und kranjska gora als alternativprogramm, bitte schön!<br />

Was bei uns hie und da ’ne Schneekanone<br />

wettmachen muss, schafft Mutter Natur in<br />

Jahorina und bjelasnica mit zwei Metern<br />

weißem Pistenpulver von alleine. Den<br />

Skipass gibt’s für 83 Euro die Woche, 20<br />

Pisten inklusive. Der Heimvergleich: In<br />

Saalbach-Hinterglemm kostet das einwöchige<br />

Alpinvergnügen 205 (T)euro. Und<br />

wer ein bisschen Kitzbühel doch nicht<br />

missen möchte: ab 28 Euro macht man es<br />

sich im 4-Sterne-Hotel bistrica in Jahorina<br />

gemütlich – inklusive Halbpension, Sauna,<br />

Pool und Fitnesscenter.<br />

bIber-tIPP:<br />

Touren nie auf eigene Faust machen. Ein<br />

falscher Schritt und eine der vielen Landmienen<br />

im Gebiet fliegen einem um die<br />

Ohren. Also lieber einen professionellen<br />

bergfexen fragen! Dafür sind die Čevapi<br />

super.<br />

bIber-tIPP:<br />

Vom 7. Februar bis 21. März steigt das<br />

alljährliche Festival „Sarajevo Winter“.<br />

anreISe:<br />

Auto: Wien–Jahorina ca. 800 Km. = 13 h<br />

zug: Wien–Sarajevo 20 h, dann weiter<br />

nach Pale am Fuße <strong>des</strong> Jahorina.<br />

InFoS:<br />

http://www.bhtourism.ba/<br />

www.hostelbookers.com<br />

http://www.oc-jahorina.com/<br />

www.greenvisions.ba<br />

http://www.sarajevskazima.ba/index.php?lang=en<br />

Wodka und heiße Gipfel<br />

in der hohen Tatra<br />

Der am höchsten gelegene polnische<br />

Urlaubsort befindet sich 100 km südlich<br />

von Krakau an der slowakischen Grenze,<br />

mitten in der Wildnis. Wer nur die<br />

babypiste gewöhnt ist und sonst zwei linke<br />

Füße hat, hat hier sicher nichts verloren,<br />

denn die Pisten von Kasprowy Wierch<br />

gelten als sehr anspruchsvoll. Jährlich hat<br />

das Gebiet drei Millionen besucher zu verbuchen,<br />

die sich auf elf Loipenkilometer<br />

für Langläufer, neun Pistenkilometer für<br />

Skifahrer, einen Eislaufplatz, Rodelbahn<br />

und Paragliding freuen.<br />

Damit es nicht fad wird, kann man im<br />

neuen Aquapark als Pärchen in einem<br />

der beheizten Außenbecken auch andere<br />

Gipfel erklimmen.<br />

bei den niedrigen Preisen darf man sich als<br />

gestopfter Westler auch mal mehr Dekadenz<br />

erlauben und lässt sich im traditionellen<br />

polnischen Pfer<strong>des</strong>chlitten durch<br />

die Gegend kutschieren.<br />

Der Gaumen darf sich auf bigos (Sauerkraut<br />

mit gehacktem Fleisch) oder ein<br />

borschtsch, (osteuropäische Rübensuppe)<br />

freuen. Hinuntergespült wird es dann mit<br />

polnischem Wodka oder Pieprzowka, ein<br />

Pfefferbranntwein.<br />

anreISe:<br />

Flug: Sky Europa; Wien–Krakau ab 25 €<br />

Auto: 106 km entfernt<br />

und in ca. 2 Stunden erreichbar.<br />

zug: 3,5 h.<br />

InFoS:<br />

www.polen-info.de<br />

www.zakopane.pl<br />

www.hostelbookers.com<br />

www.skyeurope.com<br />

Krajinska Gora,<br />

beim nachbarn Skifahren<br />

Kranjska Gora liegt gleich an der Hauptstraße<br />

hinter der österreichischen Grenze<br />

auf 810 Meter Seehöhe am Fuße der<br />

Julischen Alpen. Das Wintersportparadies<br />

mitten im Dreiländereck Österreich/Italien/Slowenien<br />

verfügt über 30 Kilometer<br />

Pisten. Ein Sieben- Tage-Skipass für<br />

Erwachsene kostet 156 Euro. Die größte<br />

Skischanze der Welt in Planica nahe Kranjska<br />

Gora darf man auch nicht verpassen.<br />

Hier wird 2010 die Weltmeisterschaft im<br />

Skifliegen ausgetragen. Heuer geht dort<br />

der FIS-Weltcup im Skifliegen von 14. bis<br />

16. März über die bühne. Hotels gibt es<br />

schon ab 55 Euro. Studenten sind auch<br />

gut bedient: Appartements mietet man ab<br />

100 Euro die Woche.<br />

Wieso nicht mal die Nachbarn besuchen,<br />

dachte sich auch die vierköpfige Familie<br />

zorjanović aus Wien und fuhr mit Kind<br />

und Kegel in das – mit dem Auto – nur<br />

4 Stunden entfernte Skizentrum. Vorher<br />

waren sie noch<br />

nie auf Skiern<br />

gestanden.<br />

Doch bald entpuppten sich die<br />

zorjanovićes als Naturtalente. „Der<br />

slowenische Skilehrer Emir war einfach<br />

sehr professionell“, betont Milena<br />

schmunzelnd. Und obwohl in Slowenien<br />

seit Kurzem Rauchverbot herrscht, geht’s<br />

in den Semesterferien wieder zum alten<br />

Nachbarn.<br />

anreISe:<br />

Mit dem zug fährt man von Wien-Südbahnhof<br />

in ca. 7 Stunden nach Jesenice<br />

und von dort weitere 30 Minuten mit<br />

dem bus in die 23 km entfernte Krajinska<br />

Gora.<br />

InFoS:<br />

www.kranjska-gora.si<br />

www.slovenia.info<br />

www.hostelbookers.com<br />

Darijo (1 ), milena ( ), David ( ),<br />

krešomir ( ) auf der Piste in Slowenien<br />

Out Of aut


Out Of aut<br />

BamakO<br />

Von Christian Kravagna<br />

kUnSt Im SZenetreFF bla bla<br />

Als Austragungsort der biennale afrikanischer<br />

Fotografie steht bamako jeden zweiten<br />

Herbst im zentrum <strong>des</strong> künstlerischen<br />

Interesses. In den angesagten bars, wie<br />

dem bla bla, nach dem sogar eine Straße<br />

benannt ist, trifft sich abends die Kunstwelt,<br />

sofern sie nicht in den riesigen Hallen<br />

abhängt, die von der französischen Mobilfunkfirma<br />

Orange als Ort für Kultur- und<br />

Sozialprojekte eingerichtet wurde – eine<br />

Imageoffensive als begleitung zur Eroberung<br />

<strong>des</strong> Telekommarktes von Mali. Das<br />

Land zählt zu den ärmsten der Welt – 4<br />

Mio. Migranten bei 12 Mio. Einwohnern<br />

– und so finden sich tausende junge Leute,<br />

die das Straßenbild bamakos orange färben,<br />

wenn sie die Wertkarten der Franzosen<br />

verkaufen.<br />

StraSSen-tv mIt SoaP<br />

Aber es scheint, als wäre hier fast jeder ein<br />

Händler oder Kleinunternehmer und alle<br />

Waren und Dienste würden auf der Straße<br />

angeboten, was bamako, zu einer äußert<br />

betriebsamen, aber nicht hektischen Großstadt<br />

macht, in der man sich am Abend<br />

um einen der Fernseher am Straßenrand<br />

versammelt, um ein Champions League<br />

Spiel oder eine Soap zu genießen.<br />

Christian Kravagna ist Kunstkritiker in Wien.<br />

malick Sidibé betreibt noch das Fotostudio, von dem aus<br />

er in den 1 0er jahren dem unabgängig gewordenen<br />

Staat mali mit innovativen Porträtfotos und aufnahmen der<br />

blühenden jugendkultur bamakos ein Selbstbild verschaffte.<br />

Seit der mittlerweile auch am kunstmarkt präsente<br />

Sidibé 00 den goldenen löwen der biennale venedig<br />

erhielt, verstärkt sich der internationale besuch im atelier.<br />

Das Cinéma numérique ambulant (Digitales Wanderkino)<br />

fotografiert die bewohner ärmerer Stadtviertel und<br />

abgelegener Dörfer vor hintergründen aus aller Welt. am<br />

selben abend werden die bilder bei lifemusik (und großem<br />

gelächter) der versammelten gemeinschaft vorgeführt.<br />

ergänzt durch alte Slapstick-Filme und Fotos aus der<br />

biennale schafft Cna einen genialen mix aus kunst und<br />

Unterhaltung für jene, die sonst kaum Zugang haben.<br />

bamako ist eine Stadt der musik. neben unzähligen gruppen<br />

und diversen Clubs gilt die 1 0 gegründete bamako<br />

rail band, aus der der berühmte Salif keita hervorging,<br />

als eckpfeiler der Szene. anlässlich der Soirée für malick<br />

Sidibé singt die rail band einen neuen Song auf den gefeierten<br />

Fotografen, <strong>des</strong>sen motive, auf Stoffe gedruckt, an<br />

diesem abend von den meisten gästen getragen werden.<br />

duBai<br />

Von Andreas Wiesmüller<br />

Wenn du einmal erfahren willst, was so<br />

richtig viel Kohle auf ein paar qkm bewirkt,<br />

ist Dubai der Ort, um das so richtig schnell<br />

zu lernen. Das Rezept lautet:<br />

Nimm Hunderte Milliarden Dollar,<br />

hol dir Know-how und weitere Hunderte<br />

Milliarden aus Europa, mische dazu ca. eine<br />

Million billige Arbeitskräfte aus Entwicklungsländern<br />

und schon hast du in der<br />

Wüste ein beton-Disneyland für Reiche.<br />

naCh DreI tagen ISt nIChtS<br />

mehr PeInlICh<br />

O. k., und was bekommst du alles so für<br />

ca. 5000 Euro in zwei Wochen? Die gute<br />

Nachricht: im November 32 Grad; 7 Regentage<br />

im Jahr – nur 5 Stunden von Wien.<br />

bestens gelaunte Poolboys, die dir alle 20<br />

Min. die Sonnenbrillen putzen und kühle<br />

Tücher in 5 verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />

auf deine gerötete Haut auflegen<br />

DU_bUy or not DU_bUy<br />

wollen, dir ca. 10 qm badetücher passend<br />

zu deiner Augenfarbe entgegentragen, egal<br />

wo du gerade träge aus dem Wasser steigst,<br />

um dich auf die 25 cm dicke Matratze auf<br />

Teakholz niederzulassen. Aber nach spätestens<br />

3 Tagen ist dir selbst das nicht mehr<br />

peinlich.<br />

eIn hUmmer Für 00 eUro<br />

Dass viele dieser lächelnden Sklaven<br />

– vorwiegend aus dem asiatischen Raum<br />

– nur 5 USD am Tag verdienen, während<br />

jeder zwanzigste aus Dubai Dollarmillionär<br />

ist, lassen sie dich auch nicht spüren.<br />

Außerhalb <strong>des</strong> Hotels siehst du vor allem<br />

Folgen<strong>des</strong>: 200 m hohe baustellen, Kranwälder,<br />

Einkaufscenter mit Skipiste, 80%<br />

Autos <strong>jenseits</strong> der 150.000-Euro-Klasse<br />

auf 5-spurigen Highways: Lamborghini,<br />

Ferraris, Maybachs, S-Klasse Merce<strong>des</strong>, 7er<br />

bMW, jede Menge Hummer, 90% davon<br />

in Weiß. bevor du am Pool ins Koma<br />

fällst, kannst du dir für 400 Euro am Tag<br />

einen Hummer mit glücklichem pakistanischen<br />

Fahrer mieten, der dich mit 80<br />

km/h-Schnitt solange die Dünen senkrecht<br />

rauf- und runterfährt, bis du die Scampi<br />

und den Schampus vom Frühstück im<br />

Sand lässt. bauchtanz, Dünen surfen und<br />

Kamelritt gibt es in der Oase inklusive. Es<br />

gibt einfach alles außer eines: das was wir<br />

gemeinhin als Natur kennen.<br />

SCheICh mIt leIntUCh<br />

Also, wenn du dich einmal ein bisschen<br />

mehr als Scheich fühlen willst, als mit<br />

Leintuch am Kopf zu Fasching, dann ist das<br />

der richtige Ort.<br />

Denken darfst du allerdings nicht; aber<br />

wer will das schon im Urlaub.<br />

Andreas Wiesmüller ist Unternehmer; sowie Freund und<br />

Mentor von biber<br />

0 1<br />

Out Of aut


sPOrt<br />

GasTarBeiTerJi<br />

Foto: marc-antonio manuguerra<br />

in Grünen sCHuHen<br />

<strong>Biber</strong>-Redakteur Dino Čehajić hat beim Gastarbeiterhallenturnier<br />

mitgekickt. Sein fachmännisches Urteil: Das war<br />

Bandenzauber vom Feinsten.<br />

„ein Wahnsinn! Dieser typ in den<br />

grünen Schuhen. Wie viele tore<br />

hat er schon geschossen?“<br />

Die zuschauer auf der gut gefüllten<br />

Haupttribüne der PAHO-Halle in Wien<br />

Favoriten sprechen von Darko Bodul, kroatischer<br />

U-19-Teamspieler und Kapitän der<br />

A-Jugend <strong>des</strong> niederländischen Erstligisten<br />

SC Heerenveen. Soeben hat er mit seinem<br />

14. Turniertreffer seine Mannschaft FM<br />

Installations zum Sieg <strong>des</strong> Gastarbeiterhallenturniers<br />

2007 geschossen. Der 8:5-Sieg<br />

seines Teams im Finale gegen die Vienna<br />

Rangers geht in dieser Höhe vollkommen<br />

in Ordnung. Anschließend geht es noch<br />

zum Fototermin mit biber. Die blau-weißen<br />

Jungs sind ganz locker drauf und feiern<br />

fröhlich den Turniersieg, den sie sich zum<br />

ersten Mal sichern konnten. Auf diese Leistung<br />

können sie stolz sein, sie konnten sich<br />

gegen 23 andere Teams durchsetzen.<br />

Auch heuer war das Teilnehmerfeld bunt<br />

gemischt, nahmen doch <strong>Wiener</strong> Traditionsteams,<br />

eine Gastmannschaft aus Serbien<br />

und zahlreiche Auswahlmannschaften, die<br />

sich aus Hobbykickern und Fußballprofis<br />

zusammensetzen, daran teil.<br />

FavaC, 1. SSC SImmerIng, DInamo<br />

ottakrIng, etSan vIyana türkgü-<br />

CU, Fk raDnIČkI kragUjevaC ( . lIga<br />

SerbIen), Fm InStallatIonS, vIenna<br />

rangerS, nk Plehan, CaFe lePa brena<br />

UnD trabZonSPor WIen SInD nUr eIn<br />

kUrZer aUSZUg aUS Der teIlnehmerlISte.<br />

Die Spieler machten, dank ihrer Künste<br />

und technischen Einlagen, das Turnier<br />

zu einem Leckerbissen für alle Fußballfans.<br />

Nicht nur Darko Bodul zeigte sein<br />

Können, auch sein älterer bruder Dragan,<br />

Regionalligaspieler Vahid Halilović, oder<br />

der österreichische bun<strong>des</strong>ligaprofi Mario<br />

Majstorović (Austria Wien) gaben sich die<br />

Ehre. Doch die Fußballpromis waren nicht<br />

zufällig dort. Mittlerweile sind sie schon<br />

zu einer fixen Institution <strong>des</strong> Gastarbeiterturniers<br />

geworden. Die ursprüngliche Idee<br />

<strong>des</strong> Turnierorganisators Alex Rakowitz war,<br />

zu zeigen, dass die MigrantInnen einen<br />

mehr als positiven beitrag für den österreichischen<br />

Fußball leisten. Und das wird<br />

je<strong>des</strong> Jahr aufs Neue bestätigt. Denn auch<br />

Muhammet Akagündüz, Zeljko Radović,<br />

Yüksel Sariyar, Sertan Günes, Volkan Kahraman<br />

uvm. nahmen am Turnier teil und<br />

waren begeistert. Und ich, als Spieler <strong>des</strong><br />

SV Dinamo Ottakring, bin ebenso diesem<br />

Enthusiasmus verfallen. Denn was gibt es<br />

schöneres für Fußballfans als bandenzauber<br />

in der Halle, der unter einem Motto läuft:<br />

Fair Play – Viele Farben. Ein Spiel.<br />

Hadi, Hadi<br />

aJde, aJde<br />

ein bisschen mehr begeisterung, bitte schön!<br />

Das größte Fest <strong>des</strong> Jahres rückt näher.<br />

Und findet auch in Wien statt. Des is a<br />

Wahnsinn. bei diesem Großereignis kann<br />

man nur vor Freude tanzen. Milliarden<br />

TV-zuseher werden vor den bildschirmen<br />

sitzen, Hunderttausende sich in den Stadien<br />

sammeln. Die spannendste Frage: Wer<br />

wird’s wohl werden?<br />

Im Online-Voting auf der biber-Homepage<br />

liefern sich derzeit die Türkei und<br />

Österreich ein spannen<strong>des</strong> Kopf an Kopf-<br />

Rennen. Aber auch die Kroaten sollte man<br />

auf keinen Fall unterschätzen. Ob da die<br />

Griechen ihren Titel verteidigen können?<br />

Dass bun<strong>des</strong>kanzler Alfred Gusenbauer<br />

die Daumen für Österreich drückt, ist eh<br />

klar. Und wie er schon sagte: Wenn Österreich<br />

die erste Runde überlebt, dann …<br />

Wer vom Fussball-Fieber befallen ist,<br />

schnappt sich am besten auch die biber-<br />

Ausgabe im April. Da gibt’s nämlich ein<br />

EM-Special - mit scharf.<br />

Und übrigens: Im Gegensatz zu den<br />

ewigen Raunzern in dieser Stadt, haben<br />

wir weder was gegen die Fan-Meile noch<br />

übertriebene Sorge um unsere Parks.<br />

Das muss uns die EM schon wert sein.<br />

bitte ein bisserl mehr begeisterung!<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Auf fussballverbindet.at, Österreichs<br />

größter EURO-Community, kannst<br />

du bei einer Vielzahl von Aktionen<br />

der Initiative „2008 - Österreich am<br />

ball“ teilnehmen oder<br />

als „botschafter der Leidenschaft“<br />

für das Ereignis Stimmung machen<br />

oder<br />

bei zahlreichen Kunst- und Kulturprojekten<br />

im Vorfeld der EURO,<br />

wie z.b. „herz:rasen - die Fussballausstellung“<br />

(4. April bis 6. Juli) im<br />

Künstlerhaus oder „Rund um den<br />

ball“ im zOOM Kindermuseum<br />

(5. März bis 29. Juni) mitmachen..<br />

Also, nix nur zugucken, sondern auch<br />

mitmachen, hadi hadi (oder ajde, ajde)!!!<br />

Jo, da wird man echt narrrrrisch!<br />

Promotion<br />

Fotos: hPF - Wenzel andi<br />

InFoS:<br />

„2008 – Österreich am ball“ ist eine<br />

Initiative mit Unterstützung der österreichischen<br />

bun<strong>des</strong>regierung in zusammenarbeit<br />

mit dem ÖFb. zielsetzung<br />

ist es, das öffentliche bewusstsein für die<br />

Fußball-EM zu fördern.<br />

Nähere Informationen gibt es unter:<br />

www.fussballverbindet.at<br />

sPOrt


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