Testbericht aus FMT - Modellbau Lindinger Onlineshop
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52 SEGELFLUG <strong>FMT</strong> 02 | 12 Bernd SchäFer<br />
Kaiser-Kind<br />
Ka 8B von <strong>Lindinger</strong><br />
Nostalgie hat Hochkonjunktur, anders ist der hohe Prozentsatz der Oldies unter den<br />
Neuerscheinungen der letzten Zeit nicht zu erklären. Nach den modernen<br />
Hochleistungsseglern sind jetzt mal wieder die älteren Semester in der Gunst der<br />
Modellpiloten ganz oben. Zum Teil sind sie wie ihre Vorbilder aufgebaut,<br />
andere dagegen hat man mit modernen Materialien <strong>aus</strong>gestattet – und die meisten<br />
kommen inzwischen als ARF-Modelle ins H<strong>aus</strong>. Ehrlich gesagt, der Trend sagt<br />
mir zu, und so bin ich gespannt, was die legendäre Ka 8B als moderner Nachbau<br />
so alles zu bieten hat.<br />
Segler oder<br />
Elektrosegler?<br />
Beide Optionen stehen zur Wahl.<br />
Das Modell ist so vorbereitet, dass<br />
problemlos ein Elektromotor in<br />
der Rumpfnase montiert werden<br />
kann. Ein entsprechender Spant<br />
mit Bohrungen und eingelassenen<br />
Muttern für die Befestigung<br />
eines Antriebsaggregats (Brushless-Außenläufer<br />
mit besonders<br />
langer Welle, <strong>Lindinger</strong>-Best-Nr.<br />
86516) ist in der Rumpfnase verklebt.<br />
Die Rumpfspitze ziert eine<br />
Bohrung, durch die die Motorwelle<br />
geführt wird, und so sind dann<br />
nur die Klappluftschraube und<br />
die Aufnahme zu sehen. Auf einen<br />
großen Spinner wird wohlweislich<br />
verzichtet. Für die Lagerung eines<br />
Antriebsakkus ist mehr als <strong>aus</strong>reichend<br />
Platz vorhanden.<br />
Wer beim Original – also beim<br />
reinen Segler – bleiben möchte,<br />
nutzt die Bohrung in der<br />
Rumpfspitze für den Einbau einer<br />
Schleppkupplung. Der bereits eingeklebte<br />
Motorspant stört dabei<br />
überhaupt nicht. Für das zusätzliche<br />
Servo kann problemlos ein<br />
Servobrett zwischen die Rumpfseitenwände<br />
geklebt werden, das<br />
auch den Empfänger noch mit aufnehmen<br />
kann.<br />
Ganz ehrlich, ich bin zwar begeisterter<br />
Elektroflieger, aber eben<br />
auch der Segelfliegerei verfallen.<br />
Ich bringe es einfach nicht übers<br />
Herz die Rumpfnase eines solch<br />
schönen originalen Nachb<strong>aus</strong> mit<br />
einer Luftschraube zu verunstalten.<br />
Da verzichte ich lieber mal<br />
auf den einen oder anderen Start,<br />
weil keine Schleppmaschine da ist<br />
oder der Wind gerade nicht auf<br />
dem H<strong>aus</strong>hang steht.<br />
Zum Original<br />
Die Ka 8 war der achte Seglerentwurf<br />
von Rudolf Kaiser. Als<br />
Übungssegler für den Schulungs-<br />
und Vereinsbetrieb entwickelt,<br />
wurde sie schnell von der Version B<br />
mit wesentlich verbesserter Querruderwirkung<br />
und vergrößertem<br />
Cockpit abgelöst. Der Erstflug fand<br />
1957 statt und noch heute sind<br />
ca. 380 Exemplare in Deutschland<br />
im Einsatz. 1976 wurde die Produktion<br />
der Ka 8 bei der Firma Schleicher<br />
eingestellt. Mit der ASK 18 war<br />
ein leistungsfähigerer Nachfolger<br />
entwickelt worden.<br />
Die Ka 8 hat eine Stahlrohrkonstruktion<br />
mit Stoffbespannung<br />
als Rumpf sowie Flächen in<br />
Rippenbauweise. Es handelt sich,<br />
wie bei den meisten Entwicklungen<br />
von Kaiser, um ein äußerst<br />
robustes Flugzeug, das auch mal<br />
eine etwas härtere Landung nicht<br />
krumm nimmt. Besonders einfach<br />
im Handling, war es von Beginn an<br />
ideal für die Schulung. Der leichte<br />
Aufbau und damit das geringe Gewicht<br />
sorgen auch bei schwachen
Das gesamte benötigte<br />
Zubehör ist im Lieferumfang enthalten.<br />
Wetterlagen noch für <strong>aus</strong>gezeichnete<br />
Steigleistungen. Bezeichnend<br />
sind auch die hervorragenden<br />
Langsamflugeigenschaften.<br />
Die Ausstattung<br />
Statt mit einem Stahlrohrrumpf<br />
ist das Modell mit einem GFK-<br />
Rumpf <strong>aus</strong>gestattet, der die typische<br />
Ka-8-Form hat. Er besitzt<br />
eine fertige Kabinenhaube, die,<br />
wie beim Original, seitlich weggeklappt<br />
werden kann. Für einen<br />
minimalen Ausbau (Instrumentenpanel)<br />
liegen Teile bei. Die Einbauten<br />
wie Servobrett, Spanten,<br />
Kabinenverriegelung, Flächenaufnahme<br />
usw. sind schon erledigt.<br />
Hinter dem Cockpit befindet sich<br />
eine große Montageöffnung im<br />
Rumpfrücken. In der angeformten<br />
Landekufe ist ein Ausschnitt für<br />
das beiliegende Rad vorbereitet.<br />
Die Befestigung <strong>aus</strong> GFK ist bereits<br />
montiert. Am Rumpfende befindet<br />
sich ein fester Sporn.<br />
Höhenleitwerk und Seitenruder<br />
in Rippenbauweise sind fertig<br />
gebügelt und mit Aufklebern<br />
versehen. Die Materialien für<br />
die Anlenkungen liegen bei. Die<br />
Flächen in Rippenbauweise mit<br />
teilweiser Beplankung sind fertig<br />
gebügelt und mit Verzierungen<br />
versehen. Flächenstahl, Torsionsstifte,<br />
Feder und Schraubösen für<br />
die Flächenarretierung gehören<br />
zum Lieferumfang. Ausschnitte<br />
für die Querruderservos und die<br />
Störklappen sowie Schachtabdeckungen,<br />
Ruderanlenkungen und<br />
Ruderhörner sind vorhanden. Eine<br />
deutschsprachige Bauanleitung<br />
mit vielen Detailfotos führt zielgerichtet<br />
zum fertigen Modell.<br />
Die Montage<br />
Die Fertigstellung der Ka 8B beginnt<br />
laut Bauanleitung mit dem<br />
Verkleben der Ruderscharniere in<br />
den Leitwerken. Gleichzeitig wird<br />
der Verbindungsbügel für das geteilte<br />
Höhenruder eingesetzt, <strong>aus</strong>gerichtet<br />
und verklebt. Es folgen<br />
der Einbau der Leitwerkservos im<br />
Rumpf und die Montage der Anlenkungen.<br />
Das Seitenruder wird<br />
www.fmt-rc.de <strong>FMT</strong>-TEST 53<br />
Da die Höhenruder-Anlenkung<br />
mit den beigefügten Teilen nicht<br />
passen wollte, habe ich an<br />
dieser Stelle eine Veränderung<br />
vorgenommen.<br />
Durch diese kleine Montageöffnung<br />
muss die Höhenruderanlenkung<br />
montiert werden.<br />
beidseitig durch einen Seilzug<br />
und das Höhenruder mit einem<br />
CFK-Rohr angelenkt. Am Verbindungsbügel<br />
der Höhenruderhälften<br />
ist ein „Ruderhorn“ <strong>aus</strong> Metall<br />
angebracht, an dem der Gabelkopf<br />
der Höhenruder-Anlenkung im<br />
Rumpfinneren eingehängt werden<br />
soll. Das Ruderhorn ist aber<br />
so kurz, dass ein Einhängen nicht<br />
möglich ist. Die mitgelieferten Gewindeteile<br />
<strong>aus</strong> Messing, die in dem<br />
CFK-Rohr verklebt werden, sind<br />
zu kurz und zu spröde, um sich<br />
in die nötige Richtung biegen zu<br />
lassen. Aus dem Grund nahm ich<br />
an dieser Stelle eine Veränderung<br />
vor. Statt des Messingteils habe ich<br />
eine Schubstange mit Gewinde
54 SEGELFLUG <strong>FMT</strong> 02 | 12<br />
Während die Radbefestigung schon montiert ist, muss das<br />
Rad selbst noch eingesetzt und verschraubt werden.<br />
Den verstellbaren Hochstarthaken kann man auch zum Flitschenstart<br />
benutzen. Dafür muss er aber gekürzt werden.<br />
Die einbaufertigen<br />
Störklappen passen<br />
exakt in die vorbereiteten<br />
Schächte in<br />
den Tragflächen.<br />
Für die Betätigung<br />
der Klappen ist kein<br />
Servo mehr nötig.<br />
Der Antrieb ist direkt<br />
angeflanscht.<br />
Das Seitenruder wird spielfrei über Seilzüge angelenkt.<br />
auf Länge geschnitten, in die gewünschte<br />
Richtung gebogen und<br />
in das Schubrohr geklebt. Damit<br />
gelingt die Anlenkung ohne Probleme.<br />
Eine kleine Montageöffnung<br />
am Rumpfboden ist dabei sehr<br />
hilfreich. Sie wird später mit einem<br />
Formteil <strong>aus</strong> ABS verschlossen.<br />
Es schließt sich die Montage<br />
des Rades an. Alle dafür notwendigen<br />
Teile sind vorhanden. Die Halterungen<br />
sind bereits eingeharzt.<br />
Alle diejenigen, die das Modell<br />
mit einer Schleppkupplung <strong>aus</strong>rüsten<br />
möchten, sollten das an<br />
dieser Stelle tun. Da die Bohrung<br />
in der Rumpfspitze vorhanden ist,<br />
empfiehlt sich die Verwendung<br />
der Kupplung Nr. 7890.1 der Firma<br />
Graupner. Das Servo findet<br />
seinen Platz, wie oben schon<br />
beschrieben, auf einem zusätzlichen<br />
Servobrett, auf dem auch<br />
der Empfänger befestigt werden<br />
kann. Ein verstellbarer Hochstarthaken<br />
liegt dem Montagesatz bei.<br />
Er wird in die vorbereitete Öffnung<br />
im Rumpfboden verschraubt. Im<br />
Testmodell ist er so weit vorn platziert,<br />
dass er auch als Flitschenhaken<br />
benutzt werden kann. Dafür<br />
sollte er aber gekürzt werden, um<br />
das Her<strong>aus</strong>rutschen der Schlaufe<br />
zu erleichtern.<br />
Für den Einbau des Instrumentenpanels<br />
kann die Haube abgeschraubt<br />
werden. Die Vorbereitung<br />
der dafür benötigten Teile<br />
nimmt etwas Zeit in Anspruch,<br />
weil die Passgenauigkeit ein wenig<br />
zu wünschen übrig lässt. Für einen<br />
weitergehenden Ausbau des<br />
Cockpits ist <strong>aus</strong>reichend Platz vorhanden,<br />
und da kann jeder nach<br />
eigenem Gusto verfahren.<br />
Bei den Tragflächen verbleiben<br />
die bekannten Arbeiten. In<br />
den Wurzelrippen werden je zwei<br />
Torsionsstifte verklebt. Für den sicheren<br />
Sitz der Flächenhälften am<br />
Rumpf sorgen zwei Hakenschrauben,<br />
in die später eine Feder eingehängt<br />
wird. Nun können die<br />
Schächte für die Querruderservos<br />
und die Landeklappen mit einem<br />
Lötkolben oder einem scharfen<br />
Messer freigeschnitten werden.<br />
Es sollte aber in jedem Fall etwas<br />
Folie zum Einbügeln stehen bleiben.<br />
Die beiden Servos werden<br />
mit den beiliegenden Einbaurahmen<br />
in den Flächen befestigt. In<br />
die Flächenhälften ist jeweils eine<br />
Schnur eingezogen und mit Kleber<br />
gesichert. Sie wird zum Einziehen<br />
der Servokabel benutzt.<br />
Mit dem Anlöten entsprechender<br />
Stecker sind die Vor<strong>aus</strong>setzungen<br />
für die elektrische Verbindung geschaffen.<br />
Für die Ruderhörner <strong>aus</strong><br />
GFK müssen entsprechende Aussparungen<br />
in die Querruder geschnitten<br />
werden. Die Ruderhörner<br />
sind mit Epoxy zu verkleben.<br />
Die Materialien für die Anlenkung<br />
liegen bei und können jetzt montiert<br />
werden. Die ABS-Schachtabdeckungen<br />
sind noch exakt zu<br />
beschneiden und anschließend<br />
mit Tesastreifen zu sichern.<br />
Die Lande-<br />
klappenschächte…<br />
… nehmen handelsübliche Exemplare<br />
mit der Länge von 260<br />
mm auf. Im Angebot der Firma<br />
<strong>Lindinger</strong> gibt es Landeklappen,<br />
die einen angeflanschten Motor<br />
besitzen. Es ist also kein zusätzliches<br />
Servo mehr erforderlich.
Durch diese Öffnung hat man Zugriff auf die Verbindungsfeder für die Flächen.<br />
Da sie auch für dieses Modell alternativ<br />
vorgesehen sind, habe<br />
ich mich für den Einsatz dieser<br />
Neuerung entschieden. Sie passen<br />
genau in den Schacht und das<br />
angelötete Kabel reicht bis in den<br />
Rumpf. Die Verklebung erfolgt<br />
mit Epoxy. Anschließend sind die<br />
beiliegenden Abdeckungen aufzukleben.<br />
Sie bestehen <strong>aus</strong> Holz,<br />
sind fertig gebügelt und passen<br />
exakt in die Öffnung. Für die elektrische<br />
Verbindung haben die<br />
Landeklappen Servostecker. Aus<br />
diesem Grund habe ich am Ende<br />
der Verlängerungskabel für die<br />
Querruderservos ebenfalls Servostecker<br />
verwendet. Sie stecken<br />
später beim Aufbau des Modells<br />
in 100 mm langen Servokabelverlängerungen<br />
des Empfängers.<br />
Somit entfällt das direkte Einstecken<br />
im Empfänger.<br />
Abschließend wird noch der<br />
Dekorsatz am Rumpf und auf der<br />
Tragflächenunterseite angebracht.<br />
Ein GFK-Teil verschließt die Montageöffnung<br />
im Rumpfrücken. Die-<br />
Für den weiteren Cockpit<strong>aus</strong>bau muss<br />
man selbst sorgen.<br />
se Abdeckung passt sehr genau.<br />
Beim Testmodell war sie jedoch so<br />
verzogen, dass sie sich auch nach<br />
der Verschraubung immer wieder<br />
in Flugrichtung nach oben wölbte.<br />
Mit einem Heißluftfön konnte dieses<br />
Problem jedoch gelöst werden.<br />
Durch die Hitze wurde die Spannung<br />
im Material entfernt.<br />
Normalerweise versucht man<br />
ja überall da Gewicht einzusparen,<br />
wo es möglich ist. Die Ka 8B hat<br />
nun allerdings eine recht kurze<br />
Nase. Der Hinweis des Herstellers<br />
auf den maßstabsähnlichen Nachbau<br />
macht dann schon klar, dass<br />
es ohne Ballast in der Rumpfspitze<br />
nicht gehen wird. Schon bei<br />
der Ausrüstung mit einem Elektroantrieb<br />
ist ein Zusatzgewicht<br />
von ca. 400 g zu erwarten. Ohne<br />
E-Ausrüstung wird man da wohl<br />
noch ein wenig zulegen müssen.<br />
Zusammen mit einem NiCd-Empfängerakku<br />
(200 g) müssen 990 g<br />
Ballast untergebracht werden, um<br />
den angegebenen Schwerpunkt<br />
(60 mm von der Nasenleiste) ein-<br />
halten zu können. Diese Aktion<br />
treibt das Gesamtgewicht des<br />
Modells auf 3.620 g.<br />
Flitschenstart<br />
Der Zusammenbau des Modells<br />
geht recht schnell von der Hand.<br />
Für die Verbindung der beiden<br />
Flächenhälften mit der Feder muss<br />
man jedoch die vier Schrauben<br />
der Rumpföffnung lösen. Das dauert<br />
halt etwas und führt, gerade im<br />
Gelände, schnell zu Schraubenverlusten.<br />
An dieser Stelle kann man<br />
vielleicht über eine komfortablere<br />
Lösung nachdenken.<br />
Der Erststart der Ka 8 erfolgt mit<br />
einer Flitsche am Hang. Mit zwei<br />
Gummisträngen wird der Segler an<br />
dem flachen Vorhang flott auf eine<br />
Höhe von ca. 10 m katapultiert.<br />
Der gekürzte Hochstarthaken sitzt<br />
ungefähr im Bereich der Flügelvorderkante<br />
– für einen Flitschenstart<br />
eigentlich noch zu weit hinten.<br />
Daher muss das Modell mit dem<br />
Höhenruder leicht weggedrückt<br />
werden, damit es die Nase nicht<br />
zu steil nach oben nimmt. Das<br />
klappt hervorragend – und dann<br />
ist das 3,6-kg-Modell in der Luft<br />
und marschiert flott nach vorn<br />
Richtung Hangkante. Dort<br />
nimmt die Ka 8B sichtbar<br />
den Hangaufwind an. Das<br />
Abfliegen der Hangkante<br />
wird sofort mit einem<br />
gleichmäßigen Höhengewinn<br />
belohnt. Weiter vor der<br />
Kante zeigen sich auch die<br />
guten Thermikleistungen des<br />
Modells. Die Ka 8 spricht auch<br />
auf kleinste Aufwindfelder an<br />
und lässt sich mithilfe des Seitenruders<br />
ganz sanft einkreisen. Das<br />
Anzeige
56 SEGELFLUG <strong>FMT</strong> 02 | 12<br />
Datenblatt SeGelFlUG<br />
Modellname: Ka 8B<br />
Verwendungszweck: Semi-Scale-Modell<br />
Hersteller/Vertrieb: Planet Hobby/<strong>Modellbau</strong><br />
<strong>Lindinger</strong><br />
Modelltyp: ARF-Modell/B<strong>aus</strong>atz mit GFK-Rumpf/<br />
Rippenfläche<br />
Lieferumfang: GFK-Rumpf mit montierter Kabinenhaube,<br />
Tragflächenhälften, Seitenruder, Höhenleitwerk,<br />
Rad, Seilzug, CFK-Rohr (Anlenkung HR), GFK-Ruderhörner,<br />
Gabelköpfe, Schachtabdeckungen, Teile für den Kabinen<strong>aus</strong>bau,<br />
Torsionsstifte, Servorahmen, Abdeckungen für die<br />
Störklappenschächte, Klettband, Flächenstahl, Schrauben,<br />
diverse Kleinteile, Hochstarthaken (verstellbar), Aufkleber<br />
Bau- u. Betriebsanleitung: deutsch, 8 Seiten<br />
DIN A4, 10 Fotos, Einstellwerte vorhanden<br />
Aufbau:<br />
Rumpf: GFK, einfarbig weiß<br />
relative hohe Gesamtgewicht bei<br />
dieser Modellgröße macht sich in<br />
keiner Phase negativ bemerkbar.<br />
Augenfällig ist nur die etwas höhere<br />
Grundgeschwindigkeit, die<br />
im Vergleich zum großen Vorbild<br />
nicht ganz scale ist.<br />
Mit entsprechender Ausgangshöhe<br />
lassen sich nun die ersten<br />
Figuren ansetzen. Der Looping<br />
könnte schöner nicht sein und<br />
die Rolle nicht runder. Das zeugt<br />
davon, dass der Schwerpunkt mit<br />
dem riesigen Ballast in der Nase<br />
des Modells tatsächlich stimmt.<br />
Der anschließende Test beweist<br />
diese Annahme. Die Ka 8B fängt<br />
sanft ab und bleibt stabil, kein<br />
Unterschneiden oder ähnliche<br />
Tragfläche: zweiteilig, Holz teilbeplankt, mehrfarbig<br />
bebügelt, Steckungsrohr Aluminium<br />
Leitwerk: abnehmbar, Holz teilbeplankt, mehrfarbig<br />
bebügelt<br />
Kabinenrahmen: Holz, mit Haube fertig verklebt<br />
Kabinenhaube: transparent, aufklappbar<br />
Preis: 299,– €<br />
Technische Daten:<br />
Spannweite: 2.990 mm<br />
Länge: 1.365 mm<br />
Spannweite HLW: 585 mm<br />
Flächentiefe an der Wurzel: 265 mm<br />
Flächentiefe am Randbogen: 100 mm<br />
Tragflächeninhalt: 44,70 dm²<br />
Flächenbelastung: 80,98 g/dm²<br />
Tragflächenprofil Wurzel: RAF 32<br />
Tragflächenprofil Rand: RAF 32<br />
Profil des HLW: k.A.<br />
Unwägbarkeiten, die sonst auftreten<br />
könnten.<br />
Erneutes Kurbeln im Hangwind<br />
bringt das Modell wieder auf Ausgangshöhe<br />
für die nächsten Versuche.<br />
Wie sieht das Abreißverhalten<br />
<strong>aus</strong>? Mit der Nase gegen den Wind<br />
wird das Höhenruder langsam<br />
durchgezogen. Relativ spät, aber<br />
dafür sehr heftig dreht der Segler<br />
seitlich weg. Lässt man jetzt die<br />
Finger von den Knüppeln, stabilisiert<br />
sie sich selbstständig und ist<br />
sofort wieder einsatzbereit. Beim<br />
Looping allerdings habe ich diese<br />
Reaktion im oberen Punkt bisher<br />
nicht beobachten können. Es<br />
verbleiben Rückenflug und Turn.<br />
Beide Figuren meistert das Modell<br />
mit Bravour, wobei der halbe Seitenruder<strong>aus</strong>schlag<br />
für den Turn<br />
vollkommen <strong>aus</strong>reicht.<br />
Für die Landung sind die elektrischen<br />
Störklappen eingebaut.<br />
Sie lassen sich dank den direkt angeflanschten<br />
Motoren fein dosiert<br />
<strong>aus</strong>- und einfahren. Das macht sich<br />
sehr positiv bemerkbar. Eine Zumischung<br />
des Höhenruders ist beim<br />
Testmodell bisher nicht notwendig<br />
gewesen. Allerdings sollte man<br />
den Landeanflug möglichst flach<br />
ansetzen. Im Übrigen können die<br />
angegebenen Werte für die Ruder<strong>aus</strong>schläge<br />
voll übernommen<br />
werden. Ganz abgesehen davon<br />
habe ich den E-Motor bisher noch<br />
nicht vermisst.<br />
Gewicht Herstellerangabe: ca. 3.500 g<br />
Rohbaugewicht Testmodell ohne RC : 1.947 g<br />
Fluggewicht Testmodell: 3.620 g<br />
RC-Funktionen und Komponenten:<br />
Höhe: Graupner C 512<br />
Seite: Graupner C 512<br />
Querruder: Hitec HS 125 BB<br />
Störklappe: integrierter Motor<br />
verwendete Mischer: keine<br />
Fernsteueranlage: Graupner MC-24<br />
Empfänger: Graupner C 17<br />
Empf.-Akku: Sanyo KR 1.800 mAh, 4 Zellen<br />
Erforderl. Zubehör: Anlenkung für Höhenruder,<br />
optional Schleppkupplung, Ballast<br />
Bezug: direkt bei: <strong>Modellbau</strong> <strong>Lindinger</strong>, Industriestraße<br />
10, A-4560 Inzersdorf, Tel.: +43(0)7582 813130,<br />
Internet: www.lindinger.at<br />
Freude pur<br />
Der Oldtimer-Freund wird mit der<br />
Ka 8B seine helle Freude haben.<br />
Neben den überraschend guten<br />
Flugleistungen und dem unkritischen<br />
Flugverhalten überzeugt<br />
die Scale-Optik in der Luft. In<br />
gewisser Entfernung glaubt man,<br />
das Original zu sehen. Der Montagesatz<br />
dieses ARF-Modells ist vollzählig<br />
<strong>aus</strong>gestattet und lässt bis<br />
auf kleine Mängel (Höhenruder-<br />
Anlenkung, Rumpfabdeckung)<br />
keine Wünsche offen. Der Preis<br />
mit einem Euro pro Zentimeter<br />
Spannweite ist vollkommen angemessen.