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Modifikationen Kiel, Ruder und Rumpf - Micro Magic RC-Segeln

Modifikationen Kiel, Ruder und Rumpf - Micro Magic RC-Segeln

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MICRO MAGIC<br />

Kreative, mögliche <strong>Modifikationen</strong> an <strong>Kiel</strong>flosse / <strong>Ruder</strong> <strong>und</strong> <strong>Rumpf</strong><br />

Mit dem Bericht über meine modifizierte MICRO MAGIC H20-Floh habe ich 2001 einen praktizierten Weg<br />

beschrieben, am Boot einige eigene Änderungen vorzunehmen. Diese Änderungen bezogen sich allerdings im<br />

wesentlichen nur auf Gewichtsreduzierung <strong>und</strong> Detailpflege am Rigg. Die Konstruktion der MICRO MAGIC ist ein<br />

ziemlich konventioneller Entwurf <strong>und</strong> meine Änderungen am H2O-Floh haben diesen Charakter nicht geändert.<br />

Im Rahmen uns erer Klassenregeln ist aber für Experimentierwillige oder<br />

auch Selbstbauer durchaus noch mehr drin. Leider habe ich selbst nicht<br />

die Zeit, all das auszuprobieren, was mir im Kopf herumgeistert. Deshalb<br />

möchte ich mit diesem Beitrag einige Gedanken zu möglichen<br />

<strong>Modifikationen</strong> vorstellen <strong>und</strong> damit Anregungen geben. Auf das der eine<br />

oder andere es ausprobieren mag <strong>und</strong> wir das dann auf dem Wasser mal<br />

testen können.<br />

Der Ansatz dabei ist, sich zunächst einmal nur die ABS-Tiefziehteile als<br />

Ersatzteile zu kaufen, die von der Klassenregel auch vorgeschrieben sind.<br />

Also <strong>Rumpf</strong>schale, Deck <strong>und</strong> Luckendeckel. Wer will, kann auch <strong>Kiel</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Ruder</strong> fertig erwerben, aber es ist wirklich nicht schwer, diese Teile selbst<br />

zu bauen.<br />

Natürlich ist es auch hilfreich, wenn man zunächst schon eine normale<br />

MICRO MAGIC gebaut hat oder ein Bekannter eine hat <strong>und</strong> man dadurch<br />

das Boot kennt – <strong>und</strong> den Bauplan (Seitenansicht!) hat. Im Bauplan lassen<br />

sich die gewünschten Änderungen recht gut skizzieren <strong>und</strong> man hat so ein<br />

gutes Bild des Vorhabens gegenüber der funktionierenden Originalversion.<br />

Die Klassenregel erlaubt eine ziemliche Freiheit bei den Anhängen am<br />

<strong>Rumpf</strong>. Nur der max. Tiefgang ist mit 135 mm ab unveränderter <strong>Rumpf</strong>unterseite angegeben <strong>und</strong> das eben nur ein<br />

<strong>Kiel</strong> montiert sein darf. Die Anzahl von <strong>Ruder</strong>n <strong>und</strong> deren Positionen ist freigestellt, wobei das Gewicht eines<br />

<strong>Ruder</strong>s max. 30 g betragen darf, es darf also nicht zu einem verkappten dreh-/trimmbaren <strong>Kiel</strong> verwendet werden.<br />

Dennoch, auch ohne solche Auslegungen bieten sich viele interessante Möglichkeiten, von denen ich einige auf<br />

den Zeichnungen mal darstelle.<br />

Die Zeichnungen basieren im wesentlichen auf dem MICRO MAGIC Gr<strong>und</strong>riß, sind aber nicht 100%ig maßstäblich,<br />

da ich keinen Bauplan zur Hand hatte, als ich das Boot in CAD nachgezeichnet habe. Die Position des<br />

Ballastgewichtes ist aber stets beibehalten, weil der Gewichtstrimm aufgr<strong>und</strong> des unveränderten Bootskörpers<br />

nicht groß verändert werden kann, die Bleibombe kann aber nach bisherigen Erfahrungen <strong>und</strong> je nach<br />

Gesamtgewicht <strong>und</strong> Einsatzgebiet des Bootes durchaus bis zu 15 mm nach hinten versetzt werden.<br />

Über die vermutlichen Vor- <strong>und</strong> die Nachteile der verschiedenen Formen <strong>und</strong> Auslegungen möchte ich in diesem<br />

Rahmen nicht diskutieren, das wäre eine sehr umfangreiche Arbeit für sich, mit ungewissem Ende. Und außerdem<br />

könnte ich da auch nur Theorien von anderen wiedergeben, die ich eben selbst zum größten Teil noch nicht<br />

praktisch nachvollziehen konnte (<strong>und</strong> die andere womöglich auch nur theoretisch betrachten. Und es ist mit der<br />

lieben Theorie ja auch so eine Sache.....) Der Sinn in der Angabe hier liegt ja darin, es einfach mal praktisch<br />

auszuprobieren – kostet ja nicht die Welt…<br />

<strong>Ruder</strong> mit Skeg<br />

Der einfachste Test, oder eben die einfachste Modifikation, die jeder auch<br />

bei einem fertigen Boot dank der abnehmbaren <strong>Kiel</strong>flosse <strong>und</strong> dem<br />

simplen rechteckigen 5 mm <strong>Kiel</strong>kasten machen kann, wäre z.B. die<br />

vorhandene <strong>Kiel</strong>flosse einfach mal in Holz nachzubauen <strong>und</strong> dabei dicker<br />

auszuführen, also mit einem dickeren Profil zu versehen. Das könnte auf<br />

Am-Wind-Kursen durchaus vorteilhaft sein, ebenso wie das Boot u.U. nach<br />

einer Wende schneller wieder in Fahrt kommt, da die Strömung an einer<br />

dickeren Flosse schneller wieder produktiv wirkt, als bei einem sehr<br />

dünnen <strong>und</strong> dabei anstellkritischen Profil. Das wiederum vor dem Wind<br />

wenig Stirnfläche <strong>und</strong> damit Widerstand bietet. Momentan <strong>und</strong> auch zum<br />

Zeitpunkt der Konstruktion der MICRO MAGIC war/ist es „in“, möglichst<br />

dünne Flossen zu benutzen, solange die Steifigkeit eben noch mitspielt.<br />

Einige Bemerkungen zu den Vorschlägen<br />

Version 1: <strong>Ruder</strong> mit Skeg<br />

Hier ist der vordere Teil wie eine Flosse fest am <strong>Rumpf</strong> angebracht <strong>und</strong><br />

das <strong>Ruder</strong> an diesem Skeg drehbar gelagert. Neben der hier dargestellten<br />

größeren Fläche im hinteren Teil des Unterwasserschiffes <strong>und</strong> dem damit<br />

Original<br />

<strong>Kiel</strong>-<strong>Ruder</strong>-<strong>Rumpf</strong>modifikationen an der MM – V2 T. Dreyer GER15 Stand 12/2005 www.micromagic-rc-segeln.de Seite 1 von 4


nach achtern verschobenen Lateraldruckpunkt (=> Verringerung Luvgierigkeit) ergibt sich auch eine bessere<br />

Richtungsstabilität. Das Boot läuft ruhiger, ist aber u.U. nicht so wendig.<br />

Version 2: <strong>Ruder</strong> am Heck angehängt (Jollenruder)<br />

Warum nicht. Dadurch verschiebt sich der Lateraldruckpunkt auch etwas<br />

nach achtern <strong>und</strong> man kann die tendenzielle Luvgierigkeit des Bootes<br />

bremsen oder den Mast mehr neigen oder vielleicht auch ein ganz klein<br />

wenig nach achtern versetzen. Durch den größeren Abstand <strong>Kiel</strong> – <strong>Ruder</strong><br />

reagiert das Boot weicher auf <strong>Ruder</strong>bewegungen. Das Ganze ist aber<br />

anfällig gegen Beschädigungen!<br />

Andere <strong>Kiel</strong>fläche<br />

Version 3: Andere <strong>Kiel</strong>fläche /<br />

anderer <strong>Kiel</strong>flossenumriss<br />

Versuchen kann man auch andere<br />

Umrißformen der <strong>Kiel</strong>flosse, z.B.<br />

mit mehr Fläche, um eine bessere<br />

Richtungsstabilität zu erhalten.<br />

Oder auch mehr hinterer Fläche,<br />

um den Lateraldruckpunkt nach<br />

hinten zu verschieben. (gegen<br />

Luvgierigkeit). Erkauft wird das mit<br />

einem höheren<br />

Wasserwiderstand.<br />

Version 4: negativ geneigter<br />

<strong>Kiel</strong><br />

Hier kann man durch eine<br />

wesentliche Verschiebung des<br />

Lateraldruckpunktes am<br />

Unterwasserschiff nach hinten<br />

noch das ganze Rigg ebenfalls<br />

nach hinten versetzen <strong>und</strong>/oder<br />

stark nach achtern neigen Damit wird der Bug entlastet <strong>und</strong> vielleicht ein<br />

besseres Starkwindverhalten erzielt. Die <strong>Ruder</strong>reaktion könnte aber leiden<br />

<strong>und</strong> das Boot etwas nervöser werden, da der Abstand <strong>Kiel</strong> zu <strong>Ruder</strong> recht<br />

klein wird. Evtl. in einer Kombination mit Jollenruder ausprobieren.<br />

Irgendjemand sagte mir aber mal, das derartig geneigte Flossen eine gute<br />

Richtungsstabilität bewirken würden. Früher gab es in England einige<br />

derartige Anordnungen bei M-Booten. In Bücher über Strömungslehre wird<br />

aber meist von einem schlechteren Strömungsverhalten an der<br />

Vorderkante der <strong>Kiel</strong>flosse geschrieben. Ich möchte bezweifeln, daß wir<br />

daß bei diesen kleinen Abmessungen bemerken. Der wesentliche <strong>und</strong> mit<br />

Sicherheit deutlich merkbare Unterschied ist sicher der verschobene<br />

Lateraldruckpunkt in bezug auf das Rigg.<br />

Entenkonfiguration<br />

Jollenruder am Spiegel<br />

Schräger <strong>Kiel</strong><br />

Version 5: Entenkonfiguration<br />

Das müßte hervorragende<br />

<strong>Ruder</strong>fähigkeiten haben. Jedenfalls behaupten das einige, die das schon<br />

probiert haben. Das <strong>Ruder</strong> wird in allen Lagen sehr wirkungsvoll<br />

angeströmt <strong>und</strong> ist auch stets im Wasser. Das Steuerverhalten ähnelt dem<br />

von Autos (da drehen sich ja auch die Vorderräder...) Durch den stark<br />

nach achtern geneigten <strong>Kiel</strong> müßte der Lateraldruckpunkt weitgehend<br />

unverändert bleiben <strong>und</strong> damit auch die Position des Riggs. Sicher einen<br />

Versuch wert.<br />

Version 6: Doppelruder<br />

Das ist auch so ein Exot, aber hier ist Potential drin <strong>und</strong> das ist ein<br />

schwerer Favorit für mich. Allerdings ist das auch schon ziemlich<br />

abgehoben!<br />

Meine Vorstellung: Die <strong>Kiel</strong>flosse sollte hier möglichst schmal sein, aber<br />

sauber <strong>und</strong> etwas dicker tropfenförmig profiliert sein (z.B. 4 mm auf nur 20<br />

mm Breite). Jedes <strong>Ruder</strong> bekommt ein eigenes <strong>Micro</strong>-Servo. Benötigt wird<br />

noch ein guter Computersender mit Mischfunktionen. Der Clou wäre jetzt,<br />

die beiden <strong>Ruder</strong> auf einem Am-Wind-Kurs gegen die Abdrift gezielt<br />

anzustellen, d.h. beide ganz leicht jeweils in Windrichtung zu trimmen, so<br />

daß das Boot quasi einen leichten Krebsgang in Windrichtung bekommt.<br />

<strong>Kiel</strong>-<strong>Ruder</strong>-<strong>Rumpf</strong>modifikationen an der MM – V2 T. Dreyer GER15 Stand 12/2005 www.micromagic-rc-segeln.de Seite 2 von 4


Doppelruder<br />

Damit der <strong>Kiel</strong> dabei nicht zuviel Widerstand durch die schrägere<br />

Anströmung bekommt, muß er eben sehr schmal, aber doch relativ dick<br />

profiliert werden.<br />

Nebenbei dürfte die <strong>Ruder</strong>reaktion im ganzen unter allen Wind <strong>und</strong><br />

Wasserbedingungen unschlagbar sein, da man beide <strong>Ruder</strong> perfekt<br />

ansteuern kann <strong>und</strong> sich die Ausschläge auf die Wenderadien einstellen<br />

lassen (Computersender!). Dabei wird sowohl der Bug in die Wende<br />

gezogen als auch das Heck in die Wende gedrückt.<br />

Problematisch ist allerdings die Verschiebung des Druckpunktes der<br />

Lateralfläche des Gesamt-Unterwasserschiffes nach vorn <strong>und</strong> damit<br />

müßte das Rigg weiter nach vorn gesetzt werden. Das ist aber leider<br />

schon mit der Fock an der Bugspitze.....<br />

Und ob sich der ganze Aufwand lohnt? Versuchen!<br />

Übrigens: Ein früherer Americas Cupper hatte so eine Anordnung <strong>und</strong> das<br />

nicht ausreichende Abschneiden des Bootes lag wohl mit an der zu kurzen<br />

Testzeit mit der neuen Anlage <strong>und</strong> dem radikal anderen Steuergefühl, mit<br />

dem der Steuermann <strong>und</strong> die Mannschaft nicht genügend vertraut war. Lt.<br />

Berichten soll das Boot aber bei bestimmten Umständen sehr schnell<br />

gewesen sein...<br />

In unserer bekannten M-Klasse ist ein zweites <strong>Ruder</strong> übrigens verboten,<br />

deshalb tut sich in dieser angeblichen „Formel 1 Entwicklungsklasse des Modellsegelns“ auf diesem Gebiet auch<br />

fast gar nichts – außer das deren <strong>Kiel</strong>e mittlerweile eine abnorme Länge ähnlich von Storchenbeinen erlangt<br />

haben. Ob das nun der Stein der Weisen sein soll?<br />

Ohne Bild: Doppelruderanlage am Heck:<br />

Das gibt es bei diversen großen Segelschiffen. Ich selbst habe es auch schon probiert (im großen wie auch am M-<br />

Boot – als mehrere <strong>Ruder</strong> noch nicht verboten waren) bin aber enttäuscht. Die <strong>Ruder</strong>wirkung empfinde ich als<br />

insgesamt schlechter, es ist kein Wriggen (z.B. bei einer erzwungenen Wende bei Flaute) möglich <strong>und</strong> das<br />

Luvruder stört in den meisten Fällen sogar deutlich den Wasserablauf am <strong>Rumpf</strong>. Die Sache sieht natürlich<br />

interessant aus, aber das bringt hier sicher nichts! Möchte ich jedenfalls mal so behaupten.<br />

Herstellung der <strong>Kiel</strong>flosse:<br />

Hier eignet sich am einfachsten mehrlagig verleimtes Schiffsperrholz mit 5 mm Dicke. Kontur aussägen<br />

(Laubsäge), auf ein ca. handgroßes Brett 80 iger Schleifpapier kleben <strong>und</strong> ein schönes NACA oder was auch<br />

immer Profil zuschleifen. Hinten schön scharf auslaufen lassen. Durch die einzelnen Lagen des Holzes kann man<br />

anhand der sich bildenden Linien <strong>und</strong> Übergänge recht gut das Profil kontrollieren. Dauert etwas <strong>und</strong> bringt dem<br />

einen oder anderen neben viel Schleifstaub vielleicht auch einen Muskelkater im Arm, aber es geht einfach. Sollte<br />

die erzielte Steifigkeit zu schwach sein, so steigert man sie durch einen Überzug aus Epoxy mit<br />

Kohlefasergewebe/Glasgewebe. Auf jeden Fall gut lackieren (Eine Versiegelung mit G4 oder G5 ist perfekt). Ein<br />

Kern aus Balsaholz mit GFK-Überzug ist natürlich auch gut möglich, ebenfalls kann man zwei dünne GFK- oder<br />

CFK-Platten mit einer dünne Holzleiste oder einem CFK-Rohr / -Stab als Steg miteinander verkleben.<br />

Es geht auch ein hartes Alublech, 3 mm dick, das an der Vorderseite r<strong>und</strong> <strong>und</strong> an der Hinterkante möglichst breit<br />

verlaufend spitz zugefeilt wird. Hier ist dann keine Imprägnierungsarbeit nötig <strong>und</strong> aufgr<strong>und</strong> der geringen<br />

Abmessungen dauert die Herstellung auch nicht lange.<br />

Befestigung vom <strong>Kiel</strong> im <strong>Rumpf</strong>:<br />

Entweder fest einkleben (aufgr<strong>und</strong> der geringen Abmessungen ergibt sich kaum ein Transportproblem...) oder aber<br />

aus ABS-Plattenmaterial einen passenden <strong>Kiel</strong>kasten bauen. Der kann ggfs. auch größer ausfallen, damit man<br />

etwas Spielraum zum Trimmen hat.<br />

Herstellung des <strong>Ruder</strong>s:<br />

Ebenfalls aus Schiffssperrholz oder aber auch aus Balsaholz zuschleifen <strong>und</strong> in einen passenden Schlitz eine 3<br />

mm Nirostadraht, Messingdraht - oder auch Glasfaserstab-Achse mit Stabilit express einkleben. Auch hier ggfs.<br />

einen GFK-Überzug herstellen bzw. das Holz sehr gründlich lackieren.<br />

Ein ganz andere, weitere Modifikationsmöglichkeit gibt es übrigens noch am <strong>Rumpf</strong>:<br />

- Decksumriß ändern<br />

In den Regeln ist zwar die Verwendung des original ABS-Decks angegeben. Man kann aber auch damit den<br />

<strong>Rumpf</strong> zu beiden Seiten um ca. 1 cm schmaler gestalten. Das Heck bleibt gleich, aber die vorderen 2/3<br />

<strong>Rumpf</strong>länge werden etwas gestreckt. Die Verbindung <strong>Rumpf</strong>-Deck muß dann durch im <strong>Rumpf</strong> eingeklebte Holz- /<br />

Kunststoffleisten gemacht werden, denn man hat so natürlich keine umlaufende <strong>Rumpf</strong>-Decksüberlappung mehr.<br />

Vorschlag zur Vorgehensweise:<br />

Aus einem z.B. 1 cm dicken <strong>und</strong> geraden Brett als Helling sägt man den gewünschten Decksumriß als Öffnung<br />

heraus. In die Öffnung wird nun der <strong>Rumpf</strong> eingesetzt <strong>und</strong> bis zur Oberkante Bug <strong>und</strong> Heck reingedrückt. Nun kann<br />

<strong>Kiel</strong>-<strong>Ruder</strong>-<strong>Rumpf</strong>modifikationen an der MM – V2 T. Dreyer GER15 Stand 12/2005 www.micromagic-rc-segeln.de Seite 3 von 4


man die sich nach oben wölbenden <strong>Rumpf</strong>seiten anzeichnen <strong>und</strong> gerade abschneiden. Anschließend den <strong>Rumpf</strong><br />

wieder einsetzen <strong>und</strong> Leisten an die <strong>Rumpf</strong>oberkante innen einkleben. Das Deck wird dann auf den <strong>Rumpf</strong> gelegt<br />

<strong>und</strong> sorgfältig ausgerichtet. Die genaue Lage wird mit kleinen Nägeln an der Helling markiert. Anschließend die<br />

<strong>Rumpf</strong>kante mit Klebstoff versehen <strong>und</strong> das Deck auflegen <strong>und</strong> andrücken. Nach Aushärtung den Überstand des<br />

Decks bis zur <strong>Rumpf</strong>kante sauber verschleifen – fertig. Wenn alles gut geklappt hat, müßte sich der <strong>Rumpf</strong> nicht<br />

verzogen haben....<br />

Decksumriß Blau = Originalumriss Rot = schmalere Version<br />

Ein schmalerer, keilförmigerer <strong>Rumpf</strong> erscheint mir ein lohnenswertes Testobjekt, aber hier muß dazu das<br />

Gesamtgewicht des Bootes deutlich reduziert werden (-> H2O-Floh), da sich durch das schmaler Drücken der<br />

<strong>Rumpf</strong>schale die <strong>Rumpf</strong>enden absenken <strong>und</strong> so die Verdrängung des <strong>Rumpf</strong>es abnimmt.<br />

Ziel der Aktion:<br />

Verringerung des Wasserwiderstandes. Vielleicht drückt das „spitzere“ Boot dann nicht so eine Bugwelle vor sich<br />

her. Der Originalrumpf hat vorne recht viel Auftrieb, damit das Boot nicht zu leicht abtaucht. Leider ist er dabei recht<br />

dick geraten <strong>und</strong> will häufig vor dem Wind nicht so recht aus dem Wasser raus, bzw. schiebt eben viel Wasser<br />

seitlich weg. Ein stärkere Keilform könnte hier helfen. Vielleicht steckt das Boot dann aber auch die Nase einfach<br />

leichter weg <strong>und</strong> macht einen auf Haubentaucher....<br />

Hinweis 2005:<br />

Das war Stand 2002, als es noch kein solches Boot gab. Mittlerweile, 2005, gibt es ein paar schmalere Versionen,<br />

die zu mindestens optisch schnittiger daher kommen. Sie zeigen bei wenig Wind ab <strong>und</strong> zu ein bisschen Vorteile,<br />

was aber auch am gr<strong>und</strong>sätzlich geringeren Bootsgewicht liegen mag. Deutliche Vorteile in Sachen Allro<strong>und</strong>-<br />

Fahrverhalten konnte zu mindestens ich bislang nicht erkennen.<br />

Was das Tauchen angeht: Hier hilft Akkutrimm enorm! Einfach den Empfängerakku bei frischem Wind nach hinten<br />

unter die Plicht schieben <strong>und</strong> der Bug bleibt deutlich besser über Wasser. Da ich es von anderen <strong>RC</strong>-<br />

Regattasegelklassen gewohnt war, das ein Gewichtstrimm während einer Regatta strikt verboten ist, hatte ich<br />

diese naheliegende <strong>und</strong> äußerst effektive Möglichkeit bei der MM anfangs völlig ignoriert….<br />

Fazit:<br />

Wenn man die aufgezeigten Möglichkeiten hier mal sieht <strong>und</strong> die sich dazu noch ergebenden Kombinationen<br />

überlegt, dann bleibt wirklich noch mehr als genug Spielraum zum Ausprobieren übrig <strong>und</strong> man kann sich so eine<br />

ganz individuelle MICRO MAGIC zusammenstellen, bei der über der Wasseroberfläche kaum erkennbar ist, welche<br />

Tricks unter Wasser zur Anwendung kommen. Ob diese Änderung nun aber eine Steigerung der Segelleistungen<br />

mit sich bringen? Immer sicher nicht. Zudem hängt der Erfolg einer Modifikation letztlich am Zusammenspiel vieler<br />

Einzelfaktoren ab, z.B. <strong>Kiel</strong>fläche reduziert, bei welchem <strong>Kiel</strong>profil? Und in Kombination mit welchem <strong>Ruder</strong>?<br />

…Gewichtstrimm?<br />

In einigen Fällen kann man das Boot sicherlich auf spezielle Einsatzzwecke modifizieren <strong>und</strong> in diesen u.U. dann<br />

auch steigern. In Summe als Allro<strong>und</strong>boot wird es aber wohl häufig auf ein Unentschieden zwischen einer gut<br />

gebauten Normal-MM <strong>und</strong> irgendeiner gleichwertig gut gebauten „Extrem-Bastel-MM“ hinauslaufen. Nicht zuletzt ist<br />

bei diesem sehr kleinen Boot das Geschwindigkeitspotential recht klein <strong>und</strong> Änderungen werden sich aufgr<strong>und</strong> des<br />

vorgeschriebenen <strong>Rumpf</strong>es nur wenig bemerkbar machen. ein paar dieser Änderungen kann man ggfs. auch nur<br />

das Steuerverhalten des Bootes auf seine Vorlieben einstellen (z.B. in der Reaktion träger machen), ohne das<br />

sonst eine Leistungsänderung erkennbar wird.<br />

Was den reinen Experimentierspaß ja dennoch nicht bremsen muss <strong>und</strong> andererseits die Anhänger einer MM als<br />

möglichst wenig veränderbare Einheitsklasse bei unseren gemeinsamen Regatten dann auch nicht zu sehr in<br />

Rage bringen sollte…. ;-)<br />

<strong>Kiel</strong>-<strong>Ruder</strong>-<strong>Rumpf</strong>modifikationen an der MM – V2 T. Dreyer GER15 Stand 12/2005 www.micromagic-rc-segeln.de Seite 4 von 4

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