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Von Karin Stöckler - Österreichischer Zivil-Invalidenverband

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info<br />

Kampffeld Pflegegeld<br />

Mit der Einführung des Pflegegeldes<br />

im Jahr 1993 gelang<br />

dem ÖZIV, der sich an vorderster<br />

Front dafür einsetzte, ein<br />

Meilenstein in der Behindertenpolitik.<br />

Denn mit diesem Zuschuss,<br />

der unabhängig vom<br />

Einkommen in sieben Stufen<br />

gewährt wird, werden die pflegebedingtenMehraufwendungen<br />

pauschal abgedeckt.<br />

Positiver Nebeneffekt: Der pflegebedürftige<br />

Mensch kann sich<br />

am freien Markt seine Pflegeleistungen<br />

zukaufen und ein<br />

selbstbestimmtes Leben führen.<br />

So weit die Theorie und auch<br />

gelebte Praxis – denn es ist<br />

schon wahr, dass Leistungen<br />

am freien Markt zugekauft werden,<br />

doch diese Leistungen<br />

werden in der Regel jedes Jahr<br />

teurer, weil sie der Inflation<br />

unterliegen.<br />

Anders jedoch das Pflegegeld.<br />

Dieses wurde seit seiner<br />

Einführung erst drei Mal erhöht.<br />

Für einen Bezieher der<br />

Pflegegeldstufe 2 bedeutet das,<br />

dass er derzeit 284,30 Euro<br />

statt 341,88 Euro erhält, eine<br />

Bezieherin der Stufe 7 bekommt<br />

1.655,80 Euro statt<br />

1.953,70 Euro. Monat für Monat<br />

summiert sich der Verlust durch<br />

die fehlende Anpassung daher<br />

auf zwischen 27,80 Euro bei<br />

Pflegegeldstufe 1 bis 297,90<br />

Euro bei Stufe 7.<br />

Stufe 1<br />

Stufe 2<br />

Stufe 3<br />

Stufe 4<br />

Stufe 5<br />

Stufe 6<br />

Stufe 7<br />

ÖZIV<br />

Prominent besetzte Auftaktveranstaltung zum Europäischen Jahr<br />

zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung<br />

Beunruhigende Signale kommen derzeit aus der Politik. Aufgrund der Wirtschafts- und<br />

Finanzkrise muss gespart werden, dies anscheinend insbesondere auf K osten von<br />

Menschen mit Behinderung. Anstatt unserer seit Jahren berechtigten F orderung nach<br />

Erhöhung und jährlicher Anpassung des Pflegegeldes nachzuk ommen, drohen verstärkt<br />

Sachleistungen. <strong>Von</strong> Stefan Pauser<br />

Ist<br />

154,20<br />

284,30<br />

442,90<br />

664,30<br />

902,30<br />

1.242,00<br />

1.655,80<br />

Soll<br />

182,02<br />

341,88<br />

527,49<br />

791,30<br />

1.074,63<br />

1.465,37<br />

1.953,70<br />

Einen Sonderfall stellt dabei die<br />

Pflegegeldstufe 1 dar, da diese<br />

mit dem Strukturanpassungsgesetz<br />

1996 von 191,44 Euro<br />

auf 145,40 Euro gekürzt wurde.<br />

Ohne diese Verminderung und<br />

mit Inflationsabgeltung würde<br />

das Pflegegeld der Stufe 1 mittlerweile<br />

244,22 Euro ausmachen.<br />

Seit 1993 ergibt sich<br />

damit für die Pflegestufe 1 ein<br />

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