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Erfolg braucht einen Damm

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Leseprobe 2005/05: Impfschutz für Legehennen<br />

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Leseprobe aus Heft 6/2005:<br />

Pflanzenbau<br />

<strong>Erfolg</strong> <strong>braucht</strong> <strong>einen</strong> <strong>Damm</strong><br />

http://www.bioland.de/verlag/zeitschrift/2005-06.html (1 of 5)21-4-2006 11:02:06<br />

bioland Zeitschrift<br />

Bei Hartmut Böhner, Bio-Landwirt aus Lichtenau,<br />

stehen alle Kulturen auf Dämmen. Ackerbau-<br />

Beraterin Ute Buschhaus hat ihn besucht und ließ<br />

sich die Finessen erklären<br />

Vor neun Jahren startete Hartmut Böhner auf<br />

seinem Ackerbaubetrieb erste Versuche mit einem<br />

neuen Anbausystem und ist bis heute erfolgreich<br />

damit. Seine Flächen sind in der Feldflur leicht zu<br />

finden. Alle Kulturen stehen auf Dämmen, ähnlich<br />

wie wir es von Kartoffeln kennen: Getreide,<br />

Zuckerrüben, Feldgemüse (Brokkoli, Weißkohl,<br />

Porree, Sellerie, Buschbohnen), Ackerbohnen und<br />

Raps. Nur das Kleegras zur Schnittnutzung wird<br />

flach angebaut. Wie funktioniert das und wieso<br />

macht sich der Mann die Mühe, ein ganz neues<br />

System auszutüfteln? Am Anfang stand ein großes<br />

Distelproblem. Als Ackerbaubetrieb ohne<br />

Wiederkäuer suchte Böhner nach Möglichkeiten,<br />

Herr über die Disteln zu werden. „Fast hätte ich<br />

<strong>einen</strong> Weichelgrubber gekauft. Die lockernde<br />

Wirkung ist überzeugend, doch das Gerät hat<br />

Probleme mit den vielen St<strong>einen</strong> auf diesem<br />

Standort. Auch fehlt die unkrautregulierende<br />

Wirkung auf der Oberfläche,“ berichtet er.<br />

Schließlich stieß Böhner auf Julian Turiel mit<br />

seinem System der <strong>Damm</strong>kultur. Mit dem<br />

leichtzügigen Untergrundhaken (Kegellüfter) aus<br />

diesem System gelang es, die Pflugsohle


Leseprobe 2005/05: Impfschutz für Legehennen<br />

aufzubrechen und die darunter liegenden<br />

Querausläufer der Disteln zu zerstören. „So<br />

können sich Interessierte auch heute an das<br />

Anbausystem heranwagen,“ empfiehlt Böhner,<br />

„zunächst nur mit dem Untergrundhaken, der sich<br />

Kegellüfter nennt, arbeiten und im zweiten Schritt<br />

die Häufeltechnik einführen."<br />

Bessere Weizenqualität<br />

Für das <strong>Damm</strong>system sprechen nach Böhner<br />

auch die höheren Eiweißgehalte im Weizen. "Mit<br />

der ortsüblichen Bewirtschaftungsmethode lagen<br />

die Rohprotein-Gehalte immer unter 10 %, meist<br />

nur bei 9 %. Mit der <strong>Damm</strong>kultur erreicht mein<br />

Weizen 10,5 bis 13,2 % Rohprotein bei A-Sorten<br />

und gleichzeitig interessante Erträge.“ Das<br />

Getreide wächst auf dem <strong>Damm</strong> und das Tal kann<br />

mit entsprechenden Werkzeugen gut gelockert<br />

werden. So versickert das Regenwasser auch bei<br />

Starkregen gut – was in den Tälern der meisten<br />

Kartoffeläcker nicht der Fall ist. Auch das Unkraut<br />

kann in den Tälern und an den Flanken gut<br />

reguliert werden. Danach dienen die Täler als<br />

Standraum für die Untersaaten.<br />

Bodenstruktur profitiert<br />

http://www.bioland.de/verlag/zeitschrift/2005-06.html (2 of 5)21-4-2006 11:02:06<br />

Durch den <strong>Damm</strong>anbau konnte Böhner die<br />

Bodenstruktur erheblich verbessern. Früher waren<br />

zwar die Nährstoffgehalte gut, aber die Struktur<br />

sehr schwach. So führte beispielsweise<br />

vergrabene und damit unverdaute organische<br />

Masse bei Raps im Herbst häufig zu einem sehr<br />

scheckigen Bestand. Jetzt ist der Boden in einem<br />

ausgezeichneten, garen Zustand und der Raps<br />

bleibt einheitlich ohne Verfärbungen. Böhners<br />

Erklärung: "Die Bodenoberfläche wird erheblich<br />

vergrößert. Dadurch ist mehr Austausch mit der<br />

Atmosphäre möglich. Außerdem ist der <strong>Damm</strong>


Leseprobe 2005/05: Impfschutz für Legehennen<br />

sehr locker. Beides bewirkt eine gute aerobe<br />

Rotte. Man findet eine Unmenge von<br />

Regenwürmern und der Zugkraftbedarf ist<br />

erheblich gesunken.“ Eine Untersuchung der<br />

Gesamthochschule Witzenhausen (siehe auch<br />

bioland 3/2004, S. 22) zeigt deutlich weniger<br />

Verdichtungen auch in der Zone von 25 bis 55 cm.<br />

Umhäufeln gegen Unkräuter<br />

Um die Unkräuter zu regulieren, werden die<br />

Dämme umgehäufelt. Dort wo früher ein Tal war<br />

ist dann ein <strong>Damm</strong> und umgekehrt (siehe<br />

Abbildung). Dadurch werden die Unkräuter<br />

verschüttet, gleichzeitig wird auch eine größere<br />

Masse organischen Materials eingearbeitet. Die<br />

Quecken werden durch diese Maßnahme kaum<br />

zerkleinert und landen in den obersten zehn<br />

Zentimetern. Dort trocknet der <strong>Damm</strong> aus und<br />

damit auch die Quecke. Das geschieht, bevor die<br />

Kapillarität im <strong>Damm</strong> wieder aufgebaut ist.<br />

Gleichmäßig feucht<br />

http://www.bioland.de/verlag/zeitschrift/2005-06.html (3 of 5)21-4-2006 11:02:06<br />

Der <strong>Damm</strong> wirkt ausgleichend auf die<br />

Wasserversorgung. Das Regenwasser kann gut<br />

versickern; es steigt durch die Kapillarwirkung<br />

wieder auf und ist in zwei bis drei Tagen in der<br />

<strong>Damm</strong>spitze angelangt. Das Gemüse erhält durch<br />

den sehr gleichmäßigen Feuchtezustand länger<br />

ein optimales Wasserangebot. Eine Pflanzung<br />

scheitert nicht an zu großer Trockenheit. „Das<br />

funktioniert bei mir mit 1.200 mm Niederschlag<br />

und auch in Celle auf einem trockenen<br />

Sandstandort. Ursprünglich kommt das System<br />

von Julian Turiel aus dem sonnigen und<br />

sommertrockenene Spanien“, erläutert Böhner.<br />

Die <strong>Damm</strong>kultur passt auf alle Standorte,<br />

gleichermaßen für Landwirtschaft und<br />

Gemüsebau. Nur Betriebe mit starkem


Leseprobe 2005/05: Impfschutz für Legehennen<br />

Wiederkäuerbesatz profitieren weniger durch das<br />

System, weil sie in der Regel mehrjähriges<br />

Kleegras in der Fruchtfolge haben.<br />

Gerätetechnik<br />

http://www.bioland.de/verlag/zeitschrift/2005-06.html (4 of 5)21-4-2006 11:02:06<br />

Das ursprüngliche Gerät von Julian Turiel ist auf<br />

vier Reihen ausgerichtet. „Ich wollte aber gern<br />

mehr Arbeitsbreite, also sechs Reihen mit<br />

Klappmechanismus und eine einfachere,<br />

praktische Handhabung,“ berichtet Böhner. „Bei<br />

der Suche bin ich auf die Firma Frost<br />

Maschinenbau in Petershagen gestoßen. Sie<br />

haben mit ihrem Know-how aus der<br />

Grubbertechnik noch viele Details verbessert, so<br />

dass das Gerät nun ausgereift und<br />

nutzerfreundlich ist.“ Es besitzt <strong>einen</strong> stabilen<br />

Doppelrahmen, an dem man je nach Situation<br />

ganz verschiedene Werkzeuge anbringen kann.<br />

Das Wechseln geht recht schnell. Zum Einsatz<br />

kommen Häufelkörper zum Umhäufeln des<br />

<strong>Damm</strong>s und der Kegellüfter zum Lockern. Er kann<br />

ganzflächig eingesetzt werden oder nur in der<br />

Schlepperspur. Wichtig ist die Kette: Sie arbeitet<br />

kurz unterhalb der <strong>Damm</strong>oberfläche und reißt die<br />

Unkräuter heraus. Das sechsreihige Gerät<br />

benötigt die gleiche Zugkraft wie früher das<br />

vierreihige. „Das führe ich auf den guten<br />

Bodenzustand zurück,“ ist Böhner überzeugt.<br />

Interessenten können Hartmut Böhner anrufen<br />

unter 05295/930141. Bioland NRW veranstaltet<br />

am Montag, den 13. Juni und am Dienstag, den<br />

28. Juni zwei Feldtage für Landwirte und Gärtner.<br />

Anmeldung bei Bioland NRW 0 23 85 / 93 54 – 0.


Leseprobe 2005/05: Impfschutz für Legehennen<br />

Aufgrund begrenzter Teilnehmerzahl besteht<br />

Anmeldepflicht.<br />

Autor:<br />

http://www.bioland.de/verlag/zeitschrift/2005-06.html (5 of 5)21-4-2006 11:02:06<br />

Ute Buschhaus, Bioland NRW, Tel.: 02385/9354-<br />

14<br />

bioland VERLAGS GMBH Kaiserstr. 18 55116 Mainz<br />

Telefon: 06131 / 140 86-94 Fax: 06131 / 140 86-97<br />

redaktion@bioland.de<br />

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