Überleben nach der Flut Überleben nach der Flut - rotkreuzmagazin
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Pakistan<br />
<strong>Überleben</strong><br />
<strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Flut</strong><br />
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refinanzierung des <strong>rotkreuzmagazin</strong>s. Werbliche inhalte sind keine<br />
empfehlung des Herausgebers.<br />
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6<br />
18<br />
Fotos: Farooq Naeem (U. a. Cover); drk; david klammer<br />
titel<br />
06 Nach <strong>der</strong> großen <strong>Flut</strong><br />
Die Wasser wüteten im Norden Pakistans<br />
beson<strong>der</strong>s heftig. Die Berge sind hoch,<br />
die Täler eng und Flüsse im Nu reißende<br />
Ströme. Amir Mohammed hat überlebt<br />
helfen<br />
04 Kompakt<br />
12 Wer hilft, lebt länger<br />
Bestsellerautor Stefan Klein behauptet:<br />
Der Egoismus hat ausgedient<br />
14 Schutz vor Erfrieren<br />
Der Berliner Wärmebus holt<br />
Obdachlose von <strong>der</strong> Straße<br />
gesellschaft<br />
17 Kompakt<br />
18 Interkulturelle Öffnung<br />
Im Seniorenzentrum Haus am<br />
Sandberg ist Vielfalt Programm<br />
22 Spendentransparenz<br />
Warum man dem Deutschen Roten<br />
Kreuz vertrauen kann<br />
24 Zurück <strong>nach</strong> Hause<br />
Ein Junge flieht im Kongo vor dem Krieg.<br />
Das Rote Kreuz findet seine Spur<br />
service<br />
28 Kompakt<br />
29 Hilfe verschenken<br />
Ein Patenprojekt unterm<br />
Weih<strong>nach</strong>tsbaum<br />
30 Rätsel<br />
Mitmachen und gewinnen<br />
30 Impressum<br />
das Bezugsgeld ist im mitglie<strong>der</strong>beitrag enthalten.<br />
inhalt drk<br />
Dr. rer. pol. h. c. Rudolf Seiters<br />
DRK-Präsident<br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser,<br />
schon seit Jahren ist das DRK<br />
in <strong>der</strong> Katastrophenvorsorge<br />
Pakistans aktiv. Deshalb<br />
konnten wir sofort reagieren,<br />
als im August die Monsunflut<br />
Millionen Menschen über<br />
Nacht obdachlos machte.<br />
Nach <strong>der</strong> Soforthilfe steht jetzt<br />
<strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>aufbau <strong>der</strong> zerstörten<br />
Landstriche an. Mehr als<br />
22 Millionen Euro Spendengel<strong>der</strong><br />
sind dafür eingegegangen.<br />
Allen Spen<strong>der</strong>innen<br />
und Spen<strong>der</strong>n danke ich ganz<br />
herzlich für ihre Solidarität.<br />
Viel ist <strong>der</strong>zeit von Integration<br />
die Rede. In den Kreisund<br />
Ortsverbänden des DRK<br />
gehört dieses Thema schon<br />
längst zum Alltag. Immer mehr<br />
Menschen, denen wir helfen,<br />
haben einen Migrationshintergrund.<br />
Umso wichtiger ist es,<br />
mit kulturellen Unterschieden<br />
umgehen zu können. Beispielhaft<br />
tut dies ein DRK-Seniorenzentrum,<br />
das wir Ihnen ab<br />
Seite 18 vorstellen.<br />
Ich wünsche Ihnen und Ihrer<br />
Familie eine friedvolle Adventsund<br />
Weih<strong>nach</strong>tszeit und einen<br />
guten Start ins neue Jahr.<br />
Ihr<br />
4_10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 3
drk helfen I kompakt<br />
4 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
Bambi für stillen Held<br />
Rotkreuzhelfer Claus Muchow wurde mit dem Medienpreis<br />
Bambi ausgezeichnet. Der Schornsteinfegermeister<br />
aus dem Münsterland erhielt die Ehrung in <strong>der</strong> Kategorie<br />
„Stille Helden“. Seine Einsätze für das Deutsche Rote<br />
Kreuz führten ihn unter an<strong>der</strong>em <strong>nach</strong> Haiti, Indonesien<br />
und Pakistan, um den Opfern <strong>der</strong> Naturkatastrophen beizustehen.<br />
Auf <strong>der</strong> Verleihung am 11. November in Potsdam<br />
nahm Claus Muchow den Bambi stellvertretend für<br />
alle Rotkreuzhelfer entgegen. „Helfen ist für uns alle eine<br />
Selbstverständlichkeit“, so <strong>der</strong> Preisträger.<br />
24 000<br />
Kin<strong>der</strong> sterben weltweit täglich an<br />
behandel- o<strong>der</strong> vermeidbaren Krankheiten<br />
Jugendrotkreuz finanziert Schulessen<br />
Das Jugendrotkreuz (JRK) Südliche Weinstraße zahlt ein Jahr lang einen<br />
Zuschuss in Höhe von 600 Euro, damit vier Grundschüler aus Hartz-IV-Familien<br />
in ihrer Schule zu Mittag essen können. Das Geld stammt aus dem<br />
Kin<strong>der</strong>notfonds, den das JRK 2006 ins Leben gerufen hat. Unterstützt von<br />
Sponsoren aus <strong>der</strong> Wirtschaft, hilft er Kin<strong>der</strong>n aus sozial schwachen Familien.<br />
Laut Gesetz stehen einem<br />
bedürftigen Kind für die Schulverpflegung<br />
zwei Euro am Tag zur Verfügung<br />
– zu wenig für das Mittagessen<br />
in <strong>der</strong> Grundschule in Rohrbach<br />
in Rheinland-Pfalz. Ohne die Hilfe<br />
des JRK wären die Kin<strong>der</strong> sowohl<br />
vom Mittagessen als auch von <strong>der</strong><br />
anschließenden Hausaufgabenbetreuung<br />
ausgeschlossen worden.<br />
www.kv-suew.drk.de/jrk/<br />
Für den guten Zweck geflogen<br />
Kampf gegen die<br />
Cholera in Haiti<br />
Fast ein Jahr <strong>nach</strong> dem Erdbeben ist in Haiti<br />
die Cholera ausgebrochen. Derzeit baut das<br />
DRK eine weitere Krankenstation in Port-au-<br />
Prince auf. 250 Patienten können dort täglich<br />
behandelt werden. Zudem werden Antibiotika,<br />
Wasserreinigungstabletten, Plastikhandschuhe<br />
und Mundschutze verteilt und die Menschen<br />
über Vorsichtsmaßnahmen aufgeklärt.<br />
Reichtum verpflichtet<br />
91 Milliarden Euro können zusammenkommen,<br />
wenn 40 US-Milliardäre ihr im August gegebenes<br />
Versprechen wahr machen: Sie wollen<br />
mindestens die Hälfte ihres Vermögens für<br />
karitative Zwecke spenden. Die Initiative geht<br />
zurück auf die beiden reichsten Männer <strong>der</strong><br />
USA, Microsoft-Grün<strong>der</strong> Bill Gates und Investor<br />
Warren Buffett. www.thegivingpledge.org<br />
70 000 Euro haben Passagiere <strong>der</strong> Fluggesellschaft Tuifly für die Hilfe des DRK im Sudan gespendet.<br />
Auf allen Urlaubsflügen warb das Bordpersonal im Sommer um Unterstützung und zeigte in einem<br />
Film, wie sich das DRK für sudanesische Bürgerkriegsflüchtlinge mit Gesundheitsstationen und Landwirtschaftsprojekten<br />
einsetzt. Die Kooperation zwischen DRK und Tuifly besteht bereits seit 2006 und<br />
brachte insgesamt knapp 400 000 Euro ein. Neben <strong>der</strong> Spendenaktion half die Fluggesellschaft auch<br />
auf an<strong>der</strong>en Wegen: Dreimal stellte sie unentgeltlich Flugzeuge zur Verfügung, um Hilfsgüter des DRK<br />
in den Sudan zu bringen. Die Crews an Bord <strong>der</strong> Flieger arbeiteten ehrenamtlich.<br />
FotoS: DRK; Ben Depp/polaRIs/laIf; JRK; TuIfly<br />
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<strong>Flut</strong>opfer: Fünf Familienmitglie<strong>der</strong>, darunter eines seiner Kin<strong>der</strong>, hat Amir Mohammed verloren. Ihn unterstützt die Rotkreuz-Hilfe<br />
„Und dann kam<br />
das Wasser“<br />
Amir Mohammed, 57, wischt sich den Schweiß von <strong>der</strong><br />
Stirn. Zwei Stunden Fußmarsch hat er hinter sich, rauf und<br />
runter und wie<strong>der</strong> rauf, außerdem erreichen die Temperaturen<br />
hier in Damorai, im Norden von Pakistan, selbst jetzt im Herbst<br />
bis zu 30 Grad. Mohammed ist aufgeregt, er hat gehört, dass<br />
es heute Hilfsgüter für die <strong>Flut</strong>opfer geben soll.<br />
Auch er hat sein Haus verloren, nicht hier in Damorai, son<strong>der</strong>n<br />
in einem Dorf noch weiter nördlich. Verwandte haben<br />
ihn und ein paar Angehörige bei sich aufgenommen. Einen<br />
großen Teil seiner Familie hat die <strong>Flut</strong> ausgelöscht: In <strong>der</strong> Nacht<br />
vom 29. auf den 30. Juli, als heftige Monsunregen Flüsse zu<br />
reißenden Strömen anwachsen ließen, starben sein Bru<strong>der</strong>,<br />
dessen Frau, eine Nichte, seine Tochter und sein erst zwei Tage<br />
alter Enkelsohn. „Fünf Tote in nur einer Nacht“, sagt er.<br />
Es ist die schlimmste <strong>Flut</strong>, die Pakistan seit Jahrzehnten erlebt<br />
hat. 1929 soll es zuletzt so stark geregnet haben, aber das wissen<br />
die Menschen nur aus Überlieferungen. So etwas wie jetzt haben<br />
sie noch nie erlebt. Die Freude über den Sommerregen, <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />
6 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10 4_10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 7<br />
ä<br />
Die <strong>Flut</strong> in Pakistan hat weite Teile des Landes zerstört – auch Regionen, die nur zu Fuß<br />
o<strong>der</strong> per Esel zu erreichen sind. Das DRK unterhält dort seit Jahren Projekte und war<br />
schnell zur Stelle. Zu Besuch bei einer Familie in den Bergen im Norden des Landes.<br />
TexT: Hasnain kazim // FOTOs: Farooq naeem<br />
Bergdorf Damorai:<br />
Flussnahe Häuser<br />
versacken im angeschwemmten<br />
Geröll<br />
heißen Trockenphase herbeigesehnt, wich innerhalb weniger<br />
Stunden dem Entsetzen, als die Pegel in den meisten Flüssen<br />
stiegen und stiegen. Plötzlich wälzten sich Wassermassen durch<br />
die engen Täler zwischen tausend Meter hohen Bergen. Auch<br />
<strong>der</strong> Fluss Khankwar, an dem Damorai liegt, wuchs zu einer<br />
schlammbraunen Gefahr und riss links und rechts das Ufer mit<br />
sich – und alles, was dort war, Häuser, Autos, Stromgeneratoren,<br />
Bäume, Felsbrocken größer<br />
als Elefanten. „Man kann<br />
sich gar nicht vorstellen, welche<br />
Urgewalten das waren“,<br />
sagt Mohammed Arif, 30,<br />
Mitarbeiter des Pakistanischen<br />
Roten Halbmondes in Damorai. „Da standen bis vor Kurzem<br />
noch 62 Häuser, fast alle neu gebaut“, sagt er und zeigt auf<br />
eine trockene, steinige Stelle im Flussbett. „Von dieser Siedlung<br />
ist nichts geblieben.“ Auch eine Grundschule für Mädchen, eine<br />
Jungenschule, mehrere Läden und ein Friedhof sind weg.<br />
„Da standen bis vor Kurzem<br />
noch Häuser, fast alle neu gebaut.<br />
Nichts ist geblieben.“<br />
ä
drk helfen<br />
Neue Bleibe: Amir Mohammeds Familie im Zelt <strong>der</strong> Rotkreuz-Hilfe<br />
8 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
Fel<strong>der</strong>, Straßen, Gebäude – wie überall in Pakistan ist entlang<br />
des Flusses in Damorai nichts mehr, wie es war. Auch eine vom<br />
DRK betriebene Gesundheitsstation ist in den <strong>Flut</strong>en ver-<br />
schwunden. Von manchen Häusern wurde nur die dem Ufer<br />
zugewandte Seite weggerissen; man kann jetzt in die offenen<br />
Zimmer schauen. Menschen laufen darin herum, sie leben dort<br />
mit ihren Familien am Abgrund. Die halben Häuser stehen an<br />
einem neu entstandenen Steilufer, zwischen zehn und dreißig<br />
Meter tief. Immer wie<strong>der</strong> stürzen solche Überreste ein, immer<br />
wie<strong>der</strong> sackt <strong>der</strong> Boden unter<br />
diesen Behausungen weg. Die<br />
<strong>Flut</strong> for<strong>der</strong>t auch Wochen<br />
später Menschenleben.<br />
Amir Mohammed ist frühzeitig<br />
zu dem Platz gelaufen,<br />
wo es heute Hilfsgüter geben soll. Und tatsächlich, jemand hat<br />
ein Banner aufgehängt. „German Red Cross“ steht da und „Pakistan<br />
Red Crescent“, darunter noch einmal in arabischen Schriftzeichen.<br />
Helfer sind gerade dabei, Pakete zu stapeln: Familienzelte<br />
vom Roten Halbmond im Iran, Metallteller und -töpfe<br />
vom Roten Kreuz aus Österreich, ein Hygieneset aus den Nie<strong>der</strong>landen,<br />
außerdem Planen, Wolldecken und Mückennetze,<br />
alles Non-Food-Items, wie die Helfer sagen. Food-Items, also<br />
Lebensmittel, wurden schon vor ein paar Tagen verteilt.<br />
Amir Mohammed schimpft, denn sein Name steht nicht auf<br />
den Listen. „Was soll das? Ich habe fünf Menschen verloren!“ Ein<br />
paar Leute beruhigen ihn und bestätigen, dass Amir Mohammed<br />
die Wahrheit sagt. Es sind genügend Hilfspakete da, sagt Helfer<br />
Mohammed Arif, also soll auch Amir Mohammed eins bekommen.<br />
Der lächelt erschöpft und geht zu den Wartenden zurück.<br />
Das DRK ist seit 1983 im Land aktiv, als För<strong>der</strong>er von Projekten<br />
und seit dem verheerenden Erdbeben vor fünf Jahren mit<br />
Die Augen von Amir Mohammed<br />
glänzen – er hat ein Zelt, Töpfe<br />
und ein Hygieneset erhalten.<br />
Andrang in Damorai: Roter Halbmond und DRK verteilen Hilfsgüter<br />
einem eigenen Büro. „Unser Schwerpunkt liegt auf <strong>der</strong> Katastrophenvorsorge<br />
und <strong>der</strong> Verbesserung des Gesundheitswesens“,<br />
sagt Dirk Kamm, Leiter des DRK-Büros in <strong>der</strong> pakistanischen<br />
Hauptstadt Islamabad. Um die Menschen auf Krisensituationen<br />
vorzubereiten, unterstützen die Deutschen den Roten Halbmond<br />
finanziell und bei <strong>der</strong> Ausbildung in Erster Hilfe. „Wir<br />
haben im ganzen Land etwa 200 einheimische Mitarbeiter und<br />
im Moment neun internationale Kollegen.“ Das Personal sei<br />
aufgestockt worden wegen <strong>der</strong> <strong>Flut</strong>, <strong>nach</strong>dem es in den vergangenen<br />
zwei Jahren wegen <strong>der</strong> zunehmend angespannten Lage<br />
im Land abgebaut worden war. „Die Terroranschläge haben<br />
natürlich eine Auswirkung auf die Arbeit von internationalen<br />
Organisationen“, sagt er.<br />
Die Augen von Amir Mohammed glänzen: Er hat Zelt, Töpfe<br />
und ein Hygieneset erhalten. Sein Daumen ist blau gefärbt, er<br />
hat den Empfang <strong>der</strong> Hilfsgüter per Fingerabdruck quittiert. „Ich<br />
bin ja nie zur Schule gegangen“, sagt er und lächelt verlegen.<br />
Behutsam nimmt er jedes einzelne Paket in die Hand, schaut es<br />
sich an und legt es dann zur Seite. Als er die blaue Tüte mit dem<br />
Mückennetz betrachtet, muss er lachen. „Wir verbringen unser<br />
ganzes Leben mit den Mücken, warum sollen wir uns jetzt vor<br />
den Viechern schützen?“ Ein Mitarbeiter des Roten Halbmondes<br />
erklärt Amir Mohammed, dass Mücken Krankheiten übertragen<br />
können und dass es gerade jetzt, <strong>nach</strong> <strong>der</strong> <strong>Flut</strong>, beson<strong>der</strong>s viele<br />
Mücken gebe. Mohammed nickt. „Also gut, wir werden dieses<br />
Netz vor die Tür hängen“, verspricht er.<br />
Mohammed Arif, <strong>der</strong> Mann vom Roten Halbmond, hilft ihm,<br />
den fast zwei Meter langen und einen halben Meter breiten Karton<br />
mit dem Zelt auf seine Schulter zu hieven. Amir Mohammed<br />
geht den Hügel hinab, schon <strong>nach</strong> wenigen Schritten steht den<br />
Männern wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Schweiß auf <strong>der</strong> Stirn. Der Shalwar Kameez,<br />
<strong>der</strong> in Südasien übliche Anzug aus Baumwollhose und knie-<br />
ä<br />
1/1 seite<br />
Phoenix-reisen
drk helfen<br />
10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
Iran<br />
Afghanistan<br />
PAKISTAN<br />
Indus<br />
Die <strong>Flut</strong> in Pakistan<br />
Sechs Millionen Menschen haben ihre<br />
Häuser verloren, rund 1700 starben. Da die <strong>Flut</strong><br />
aber alle vier Provinzen des Landes betrifft, sind<br />
insgesamt 20 Millionen Menschen auf Hilfe<br />
angewiesen. Ihnen droht Hunger und Krankheit<br />
und im Norden steht ein eisiger Winter bevor.<br />
Internationale Beobachter sprechen deshalb<br />
von einer <strong>der</strong> größten Katastrophen überhaupt.<br />
Swat<br />
Shangla<br />
Damorai<br />
Islamabad<br />
Indien<br />
langem Hemd, klebt auf <strong>der</strong> Haut. Nach einer halben Stunde<br />
erreichen sie eine wackelige Hängebrücke, die über den Khankwar<br />
führt. Die <strong>Flut</strong> hat die Verankerungen gelockert, deshalb schau-<br />
kelt die Brücke bei jedem Schritt bedrohlich. Amir Mohammed<br />
und seine Nachbarn überqueren sie unbekümmert. „Anstrengend,<br />
nicht wahr?“, sagt er lächelnd zu Mohammed Arif, <strong>der</strong> ihn be-<br />
gleitet, weil er sich die Lebensbedingungen des Mannes anschau-<br />
en möchte. Arif ist außer Atem, er keucht, deshalb nickt er nur.<br />
„Soll ich Ihnen Ihre Tasche abnehmen?“ Arif winkt ab.<br />
Hinter <strong>der</strong> Brücke geht es wie<strong>der</strong><br />
auf einem holprigen Weg bergauf.<br />
Der Pfad ist nicht einmal einen<br />
halben Meter breit, links ragt<br />
das Bergmassiv in den Himmel,<br />
rechts geht es mehr als hun<strong>der</strong>t<br />
Meter in die Tiefe. Es ist ein gefährlicher Weg, aber es ist die<br />
einzige Verbindung zu den Häusern in diesen Bergen. Die Straße<br />
weiter unten ist mit dem Wasser verschwunden. Amir Mohammed<br />
und seine Freunde gehen ihn trotz <strong>der</strong> Last auf den Schultern<br />
mühelos. Nach einer weiteren Stunde kommen ihnen Kin<strong>der</strong><br />
entgegen, ohne Begleitung, ohne Schutz vor <strong>der</strong> Schlucht. Diese<br />
Berge sind ihre Heimat. „Wir haben keine Angst“, sagt Amir<br />
Mohammed, „erst recht nicht in dieser schwierigen Situation.“<br />
Auf einigen Hun<strong>der</strong>t Metern Höhe, <strong>nach</strong> mehr als zwei Stunden<br />
Wan<strong>der</strong>ung und mehreren Kletterpartien, taucht das Haus<br />
auf, in dem Amir Mohammed jetzt lebt. Es ist ein kleiner Felsvorsprung,<br />
eine ebene Fläche, auf <strong>der</strong> ein Gebäude aus Steinen<br />
„Es war unglaublich, wie<br />
das Rauschen des Flusses<br />
immer lauter wurde.“<br />
Von <strong>der</strong> <strong>Flut</strong> stark<br />
betroffene Gebiete<br />
Weniger stark<br />
betroffene Gebiete<br />
Traurige Blicke: Die Katastrophe lastet auf den Seelen<br />
steht. Es gehört einem seiner Brü<strong>der</strong>, von denen jetzt, <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Flut</strong>, noch vier leben. Eine Schwester hat Amir Mohammed schon<br />
2005 verloren, sie wurde bei dem Erdbeben in ihrem einstürzenden<br />
Haus begraben. „Die Naturkatastrophen nehmen mir <strong>nach</strong><br />
und <strong>nach</strong> meine Angehörigen“, sagt er.<br />
Dann beschreibt er diese Donnerstag<strong>nach</strong>t, jenen 29. Juli, <strong>der</strong><br />
das Unglück brachte. „Wir waren nicht vorgewarnt wie die Menschen<br />
in Südpakistan, die ja Anfang August wussten, dass die<br />
<strong>Flut</strong>welle aus dem Norden auf sie zurollt.“ Seine Familie lag schon<br />
im Bett. „Und dann kam das Wasser“, sagt er. Spät abends drang<br />
es plötzlich unter den Türritzen ins Innere. „Es war unglaublich,<br />
wie das Prasseln auf dem Dach und das Rauschen des Flusses<br />
immer lauter wurden. Dann ging es ganz schnell: Das Haus brach<br />
zusammen und begrub meine Familie unter sich.“ Einigen Angehörigen<br />
gelang es erst im letzten Moment, sich zu befreien.<br />
Die Jungen und Männer <strong>der</strong> Familie haben rasch das neue Zelt<br />
aufgebaut, auf einer kleinen freien Fläche auf dem Grundstück.<br />
Die Nichten, Neffen und Enkelkin<strong>der</strong> gucken sich das neue Ding<br />
an, dann traut sich ein Mädchen als Erste, die Sandalen auszuziehen<br />
und das Zelt zu betreten. Die an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong> folgen ihrem<br />
Beispiel, ordnen sorgfältig ihre Schuhe vor dem Eingang und<br />
setzen sich im Schnei<strong>der</strong>sitz auf den Zeltboden. Amir Mohammed<br />
ist glücklich. Jetzt müssten die Kin<strong>der</strong> nicht mehr in den engen<br />
Zimmern schlafen, sagt er zufrieden. Jetzt hätten sie endlich ihr<br />
eigenes Zimmer.<br />
g<br />
Hilfe für die <strong>Flut</strong>opfer<br />
Unterstützen Sie mit Ihrer Spende die Arbeit des DRK.<br />
Die Kontonummer lautet 414141 bei <strong>der</strong> Bank für Sozialwirtschaft<br />
(BLZ 370 205 00), Stichwort „Pakistan“. Sie können<br />
auch online unter www.DRK.de spenden o<strong>der</strong> Sie schicken<br />
eine Charity-SMS „DRK“ im Wert von fünf Euro an 81190.<br />
1/1 seite<br />
meditera<br />
xxxxxxxx drk
„<br />
drk helfen<br />
Selbstlose Menschen<br />
sind cooler<br />
Bestsellerautor Stefan Klein belegt in seinem neuen Buch, dass <strong>der</strong> Mensch<br />
von Natur aus großherzig ist. Und er plädiert dafür, sich auf diese Eigenschaft zu<br />
besinnen. Denn nur gemeinsam hätten wir in Zukunft eine Chance.<br />
ä<br />
Herr Klein, Sie behaupten in Ihrem neu-<br />
en Buch, <strong>der</strong> Mensch sei hilfsbereit und gar<br />
nicht so egoistisch wie bisher angenommen.<br />
Früher war es fast so etwas wie Konsens in <strong>der</strong><br />
Wissenschaft, dass die Menschen nur für ihr<br />
eigenes Wohl und das ihrer Verwandten<br />
handeln: fortpflanzungsgesteuert, statusorientiert,<br />
bequem und zutiefst eigennützig.<br />
Heute gibt es in verschiedenen Wissenschaften<br />
viele Hinweise darauf, dass<br />
diese Theorie nicht stimmt.<br />
Das Prinzip Eigennutz hat also<br />
ausgedient?<br />
Es sieht so aus. Studien belegen, dass<br />
sich zwischen den Menschen Gravierendes<br />
verän<strong>der</strong>t. Die Bereitschaft,<br />
sich für an<strong>der</strong>e einzusetzen,<br />
nimmt zu. So engagieren sich heute<br />
fast zwei Millionen mehr Menschen<br />
ehrenamtlich als noch vor<br />
zehn Jahren – ein Grund zur Freude,<br />
auch für Hilfsorganisationen.<br />
Prominente planen heute groß<br />
angelegte Hilfsaktionen …<br />
Ja, es ist schick geworden, sich<br />
mitfühlend zu geben. Stars wie<br />
Brad Pitt und George Clooney<br />
organisieren Hilfe für Katastrophenopfer,<br />
Kinofilme wie „John<br />
Rabe“ feiern die Aufopferung<br />
Einzelner und viel<br />
“<br />
beschäftigte Menschen arbeiten im Urlaub umsonst<br />
in südafrikanischen Kin<strong>der</strong>heimen. Das<br />
neueste Zuwachsgeschäft <strong>der</strong> Fremdenverkehrsindustrie<br />
heißt „Volunteering-Tourismus“.<br />
Tut sich bei den Jugendlichen auch etwas?<br />
Auch bei ihnen wird Helfen beliebter. Abiturienten<br />
gehen vor dem Studium nicht einfach<br />
nur auf Weltreise, viele wollen im Ausland ehrenamtlich<br />
helfen. Zudem sind die Menschen<br />
inzwischen bereit, in fast globalem Maßstab<br />
altruistisch zu handeln – das ist etwas Neues.<br />
Wie sieht globale Hilfsbereitschaft denn aus?<br />
Lange war selbstloses Handeln beschränkt auf<br />
die Familie, dann vielleicht auf die Nachbarschaft.<br />
Menschen in <strong>der</strong> Dritten Welt, die man<br />
nicht kannte, waren ausgenommen. Der weltweite<br />
Austausch in den Neuen Medien hat uns<br />
gelehrt, wie abhängig wir voneinan<strong>der</strong> sind.<br />
Hinweise in <strong>der</strong> Forschung zeigen, dass dieses<br />
globale Gefühl <strong>der</strong> gegenseitigen Abhängigkeit<br />
uns Menschen altruistisch handeln lässt.<br />
Das Internet als Motor für Hilfsbereitschaft?<br />
Genau. Dadurch und durch das immer leichter<br />
werdende Reisen ist uns das Fremde weniger<br />
fremd. Diese emotionale Nähe erhöht die Bereitschaft,<br />
etwas für an<strong>der</strong>e zu tun.<br />
Gibt es dafür einen Grund?<br />
Von Natur aus sind wir Menschen großherzig.<br />
Die Wissenschaft konnte diese Annahme bisher<br />
Foto: SVEN PAUSTIAN<br />
nicht ausreichend belegen, doch neue Erkenntnisse<br />
in <strong>der</strong> Forschung zeigen: Tief in unserem<br />
Gehirn entsteht <strong>der</strong> Trieb zu selbstlosen Taten,<br />
<strong>der</strong> unser Verhalten bestimmt.<br />
Den Menschen kennzeichnet aber auch eine<br />
enorme Angst, ausgenutzt zu werden.<br />
Sicher. Aber es ist auch experimentell erforscht,<br />
dass etwa die Spendenbereitschaft massiv steigt,<br />
wenn man den Leuten klarmacht, dass ihr Geld<br />
an <strong>der</strong> richtigen Stelle ankommt und dass sie<br />
ihre Zeit und ihr Engagement sinnvoll einsetzen.<br />
Dann, so zeigt sich, sind die Menschen zu<br />
sehr vielem bereit. Zu den großen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> Hilfsorganisationen gehört, genau<br />
das jetzt transparenter zu machen.<br />
Warum wandelt sich das Bild vom egoistischen<br />
Menschen gerade jetzt?<br />
Die Finanzkrise hat entscheidend dazu beigetragen.<br />
Sie war nicht nur eine wirtschaftliche Krise,<br />
son<strong>der</strong>n auch eine moralische, und sie wird uns<br />
noch lange beschäftigen. Da sind einige Pfeiler,<br />
auf die unsere Gesellschaft gebaut war, ins Wanken<br />
geraten. Die Ideologie ist weggebrochen,<br />
und die Frage lautet nun: Was kommt da<strong>nach</strong>?<br />
Und was kommt da<strong>nach</strong>?<br />
Erst einmal hat sich die Befürchtung, die Solidarität<br />
würde in <strong>der</strong> Krise schwinden, erfreuli-<br />
cherweise nicht bewahrheitet. Vielmehr stellt<br />
sich die Frage, ob ein allein auf Eigennutz gegründetes<br />
Wirtschaftssystem überhaupt funktionieren<br />
kann. Und blickt man zurück, so begann<br />
sogar die Geschichte <strong>der</strong> Menschheit selbst<br />
mit einer altruistischen Revolution. Unsere Vorfahren<br />
fingen an, für ihre Nächsten zu sorgen.<br />
Wir lernen daraus: Nur gemeinsam haben wir<br />
eine Chance.<br />
Nicht Gier ist geil, son<strong>der</strong>n globales Geben?<br />
Nach Jahren des Zynismus scheint es so. US-<br />
Millionäre wollen die Hälfte ihres Vermögens<br />
spenden, anstatt es <strong>der</strong> Familie zu vererben.<br />
Natürlich hat das auch mit Reputation zu tun.<br />
Doch ich glaube, dass dem ein echtes inneres<br />
Bedürfnis vorausgeht. Und es ist ein gutes Zeichen<br />
für die moralische Entwicklung unserer<br />
Gesellschaft, dass man sich mit dem Spenden<br />
für Bedürftige einen guten Ruf erwerben kann.<br />
Nicht je<strong>der</strong> besitzt ein Vermögen. Viele spenden<br />
ihre Zeit. Wie kann man Menschen ermutigen,<br />
ein Ehrenamt anzunehmen?<br />
Ich werde nicht glücklicher, wenn ich mehr<br />
Geld für mich behalte o<strong>der</strong> mit meiner Zeit<br />
knausere. Das muss sich jetzt einfach mal herumsprechen!<br />
Hinzu kommt: Eine Umgebung<br />
hilfsbereiter Menschen steigert auch die eigene<br />
Hilfsbereitschaft.<br />
Wer gibt, fühlt sich wohler<br />
Wo die Hilfe für den an<strong>der</strong>en einen hohen Stellenwert besitzt, da fühlen sich die Menschen<br />
insgesamt besser. Das ermittelte <strong>der</strong> World Giving Index 2010 <strong>der</strong> britischen Charities Aid<br />
Foundation. Weltweit wurden Menschen befragt, wie oft sie helfen, spenden o<strong>der</strong> sich<br />
ehrenamtlich engagieren. Dieser Geberindex, <strong>der</strong> aus den Antworten entstand, wurde mit<br />
dem Wohlfühlindex kombiniert. Dafür gaben die Befragten auf einer Skala von 0 bis 10 an,<br />
wie wohl sie sich mit ihrem Leben fühlten. Ergebnisse: In den USA und Kanada liegt <strong>der</strong><br />
Geberindex bei 52, <strong>der</strong> Wohlfühlindex bei über 7. Gute 6,7 erreichte Deutschland mit<br />
einem Geberindex von 49. Schlecht schnitt China ab: Geberindex 8, Wohlfühlindex 4,5.<br />
Stefan Klein<br />
Der Sinn des<br />
Gebens.<br />
Fischer Verlag,<br />
320 Seiten,<br />
18,95 Euro.<br />
Stefan Kleins<br />
Querschnitt durch<br />
die aktuelle<br />
Forschung zeigt:<br />
Egoisten schneiden nur kurzfristig<br />
besser ab. Auf längere Sicht haben<br />
diejenigen Menschen Erfolg, die sich<br />
um das Wohl an<strong>der</strong>er bemühen.<br />
Wer hilft, lebt länger, schreiben Sie.<br />
Wer etwas für an<strong>der</strong>e tut, ist glücklicher und<br />
leidet weniger unter Depressionen. Das besagen<br />
neue Studien. Und dass Menschen, die sich für<br />
an<strong>der</strong>e einsetzen, sogar länger leben, kam vor<br />
zehn Jahren bei einer Längsschnittstudie heraus.<br />
Allerdings wurde die Studie sofort angezweifelt.<br />
Sie ist dann an an<strong>der</strong>en Orten zweimal wie<strong>der</strong>holt<br />
worden – mit dem gleichen Ergebnis.<br />
Erstaunlich.<br />
Wenn Menschen freiwillig etwas geben, wird<br />
ein sogenanntes Lustzentrum im Gehirn aktiv<br />
– dasselbe Lustzentrum, das loslegt, wenn wir<br />
eine Tafel Schokolade essen o<strong>der</strong> Sex haben. So<br />
sind wir einfach von Natur aus programmiert.<br />
Das heißt, Helfertypen sind entspannter?<br />
Solche Menschen stehen unter einer geringeren<br />
Stressbelastung – so viel verstehen wir heute.<br />
Sie haben bessere Beziehungen zu an<strong>der</strong>en, und<br />
das wirkt enorm stressmin<strong>der</strong>nd. Und wir wissen<br />
auch: Selbstlose Menschen sind cooler und<br />
haben generell weniger Angst. Wer heute also<br />
noch über Gutmenschen spottet, macht vor<br />
allem sich selbst lächerlich.<br />
g<br />
Das Interview führte Martina Hinz.<br />
Dr. Stefan Klein, 45, schrieb auch die Bestseller<br />
„Die Glücksformel“, „Alles Zufall“ und „Zeit“. Der<br />
studierte Physiker lebt mit seiner Frau und drei<br />
Kin<strong>der</strong>n in Berlin. www.stefanklein.info<br />
12 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10 4_10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 13
drk helfen Testen Sie diese warmen Stiefel<br />
Zuhören und ernst nehmen: DRK-Mitarbeiterin Mirka Czekaj spricht mit Obdachlosen, wie sie sagt, „auf Augenhöhe“<br />
Tee und warme Worte<br />
Seit Ende Oktober rollt er wie<strong>der</strong> durch Berlin: <strong>der</strong> Wärmebus des DRK. Im Winter hilft er Menschen ohne<br />
Bleibe und bringt sie in Notunterkünfte.<br />
14 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
TexT: fred wagner // fOTOs: rudolf wichert<br />
„Ich bin nicht Mutter Teresa, aber ich weiß auch, dass ich<br />
nicht allein auf <strong>der</strong> Welt bin. Es ist wichtig, sich um die zu<br />
sorgen, die ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen“, sagt<br />
Mirka Czekaj. Deshalb legt die junge Frau, die als Assistentin<br />
in einer Arztpraxis arbeitet, mehrmals im Monat eine Nachtschicht<br />
ein. Die 31-jährige Berlinerin setzt sich hinter das<br />
Lenkrad eines Mercedes-Kleinbusses und tourt <strong>nach</strong> Feierabend<br />
durch das kalte, dunkle Berlin. Ihre Mission: Leben<br />
retten. Sie und eine weitere Mitarbeiterin des DRK holen im<br />
Winter Obdachlose von <strong>der</strong> Straße, fahren sie in Notunterkünfte<br />
und bewahren sie damit vor einem möglichen Kältetod.<br />
Das Projekt „DRK-Kältehilfe … mit dem Wärmebus unterwegs“<br />
setzten <strong>der</strong> DRK-Landesverband Berlin und <strong>der</strong><br />
DRK-Kreisverband Berlin-City Ende November 2009 in die<br />
Tat um. „Die Betroffenen haben unsere Hilfe uneingeschränkt<br />
angenommen“, sagt Joachim Fuchs, <strong>der</strong> die soziale Arbeit für<br />
den Landesverband koordiniert. „Wir wollen den Kältetod<br />
ä<br />
<strong>der</strong> Menschen verhin<strong>der</strong>n. Deshalb versuchen wir, sie zu überzeugen,<br />
die Nacht in einer Notunterkunft zu verbringen. Das<br />
gelingt lei<strong>der</strong> nicht immer“, so <strong>der</strong> Rotkreuz-Mann. Viele<br />
„Berber“ schliefen lieber auf <strong>der</strong> Straße. Die Scheu vor an<strong>der</strong>en<br />
Menschen ist groß. Denjenigen, die bleiben, wird trotzdem<br />
geholfen: Sie erhalten warme Sachen o<strong>der</strong> einen Schlafsack,<br />
heißen Tee und menschliche Zuwendung.<br />
Armut wächst weiter<br />
Hilfe, die immer wichtiger wird. 8 000 Menschen, so die offizielle<br />
Zahl <strong>der</strong> Senatsverwaltung, sind in Berlin wohnungslos.<br />
Knapp die Hälfte von ihnen lebt auf <strong>der</strong> Straße. Das Rote<br />
Kreuz in Berlin geht davon aus, dass die Obdachlosigkeit weiter<br />
zunehmen wird. In <strong>der</strong> deutschen Hauptstadt wird billiger<br />
Wohnraum knapp und die Altersarmut in den nächsten Jahren<br />
deutlich ansteigen, sagen Experten. Hinzu kommt, dass sich<br />
die Bezirksämter aufgrund fehlen<strong>der</strong> Mittel immer stärker<br />
ä<br />
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drk helfen<br />
einsatz <strong>nach</strong> Notruf: In beson<strong>der</strong>s kalten Nächten muss es schnell gehen<br />
16 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
aus <strong>der</strong> ergänzenden Finanzierung von Notunterkünften und<br />
Nachtcafés zurückziehen. Einige Berliner Bezirke und freie<br />
Träger mussten deshalb bereits ihr Angebot aufgeben. Die<br />
Spenden allein reichten nicht mehr aus.<br />
Der Wärmebus des DRK kommt deshalb genau zur rich-<br />
tigen Zeit. Im Winter 2008/2009 fragten Bürger beim DRK,<br />
was man für Obdachlose bei Kälte tun könne; viele boten<br />
auch gleich ihre Hilfe an. Fuchs: „Es gab bereits einen Bus<br />
für Obdachlose in Berlin – wir haben die Idee aufgegriffen<br />
und suchten Helfer im Kreisverband.“ Auf eine Antwort<br />
musste er nicht lange warten: „Dem Kreisverband gefiel die<br />
Idee. Er stellte die Logistik und den Bus – eigentlich ein<br />
Fahrzeug <strong>der</strong> Rettungshundestaffel – zur Verfügung.“<br />
Von Ende Oktober bis März fährt <strong>der</strong> Wärmebus täglich<br />
von 18 Uhr bis Mitter<strong>nach</strong>t S- und U-Bahnhöfe, Stadtparks,<br />
Tiefgaragen und Bauruinen an. Ebenso zu Obdachlosen an<br />
Orten, auf die Bürger am Kältetelefon, einer speziellen DRK-<br />
Hotline, hingewiesen haben. Der Bus ist immer mit zwei<br />
So können Sie helfen<br />
Kleidung steht dank vieler Spenden ausreichend zur Verfügung.<br />
Bedarf gibt es noch an Winterschuhen und Rucksäcken. Spenden<br />
nimmt <strong>der</strong> DRK-Landesverband Berlin, Joachim Fuchs, entgegen.<br />
www.drk-berlin.de, Kältetelefon: 0170 9100042<br />
erholung im Bus: Heißer Tee hilft den Durchgefrorenen<br />
Personen besetzt: einer sozialpädagogischen Fachkraft und<br />
einem ehrenamtlichen Helfer, <strong>der</strong> den Bus fährt. Die Mitarbeiter<br />
kommen aus allen Schichten <strong>der</strong> Gesellschaft – vom<br />
Rechtsanwalt über die Arzthelferin bis hin zum Medizinstudenten<br />
o<strong>der</strong> dem Rentner, <strong>der</strong> sich allein fühlt. Alle „Neuen“<br />
werden geschult, unter an<strong>der</strong>em mit einer Erste-Hilfe-Ausbildung<br />
und einem Antiaggressionstraining.<br />
Trotz bester Vorbereitung – die Realität auf den Straßen<br />
Berlins lässt sich nicht üben. Mirka Czekaj kann sich noch<br />
gut an ihre erste Tour mit dem Bus erinnern: „Ich hatte großes<br />
Herzklopfen und nur eine vage Vorstellung von dem, was<br />
mich erwartet. Aber <strong>nach</strong> dieser Nacht war ich schockiert.<br />
Ich habe ein Spektrum von menschlichen Schicksalen kennengelernt,<br />
das ich vorher nicht für möglich gehalten hätte.“<br />
Bleibt die Frage, warum man so etwas freiwillig und ohne<br />
Bezahlung tut. Die 31-Jährige muss nicht lange überlegen:<br />
„Ich habe mich schon immer für an<strong>der</strong>e eingesetzt, zum Beispiel<br />
bei Amnesty International. Dort fehlte mir aber <strong>der</strong><br />
direkte Kontakt zu den Betroffenen. Hier im Wärmebus bekomme<br />
ich viel Anerkennung durch die Tätigkeit. Der Umgang<br />
und die Gespräche mit den Betroffenen hinterlassen ein<br />
Gefühl von Normalität auf beiden Seiten. Die Menschen<br />
werden viel zu oft von oben herab behandelt. Ich glaube, ein<br />
Umgang auf Augenhöhe kann mehr bewirken.“<br />
Im vergangenen Jahr war <strong>der</strong> Bus an 145 Tagen unterwegs<br />
und konnte mehr als 2 000 Menschen helfen; über 300 wurden<br />
in eine Notunterkunft gebracht. Rund 800 Kleidungsstücke<br />
wurden ausgegeben. Das DRK nahm über das Kältetelefon 235<br />
Anrufe entgegen. Was auf diese Telefonate folgt, dokumentiert<br />
das Fahrtenbuch des Wärmebusses: „Anruf. Karl, 56 Jahre, obdachlos,<br />
Zirkusartist und Clown, gehbehin<strong>der</strong>t (Krücken), lag<br />
vor <strong>der</strong> geschlossenen Notunterkunft im Mehringhof über dem<br />
Theater. Tee ausgeschenkt und Kleidung angeboten, zur Notunterkunft<br />
,Teupe‘ gebracht. Hier letztes Bett von 150.“ g
Fotos: Jorg greuel/getty; Ktaylorg; oKea<br />
Je<strong>der</strong> siebte Deutsche von Armut bedroht<br />
Knapp 15 Prozent <strong>der</strong> deutschen Bevölkerung sind armutsgefährdet.<br />
Das ergab <strong>der</strong> Mikrozensus 2009, den das Statistische Bundesamt<br />
gemeinsam mit den Bundeslän<strong>der</strong>n durchführte. Erwerbslose<br />
trifft es dem<strong>nach</strong> beson<strong>der</strong>s hart: Mehr als die Hälfte von<br />
ihnen steht kurz vor <strong>der</strong> Armut. Auf Platz zwei folgen Alleinerziehende<br />
und ihre Kin<strong>der</strong>. Sie leben zu 40 Prozent in prekären<br />
Situationen. Selbst Menschen mit Arbeit gelten zu<br />
7 Prozent als armutsgefährdet – sie arbeiten meist im Niedriglohnbereich.<br />
Gemäß <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> Europäischen Union<br />
sind Menschen dann von Armut bedroht, wenn sie über<br />
weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens ihres<br />
Heimatlandes verfügen. In Deutschland sind das <strong>der</strong>zeit 798 Euro.<br />
Arbeitslosigkeit macht krank<br />
krank/unfallverletzt am Erhebungstag<br />
Erwerbstätige<br />
4,4 %<br />
7,9 %<br />
Arbeitslosengeld-I-Bezieher<br />
Arbeitslosengeld-II-Bezieher<br />
Arbeitslose sind häufiger krank als Erwerbstätige.<br />
Das ergab eine Studie des<br />
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).<br />
Der Grund ist die psychische Belastung,<br />
die eine Arbeitslosigkeit mit sich bringt. Je<br />
länger sie dauert und je geringer die Aussicht<br />
auf einen Wie<strong>der</strong>einstieg wird, umso<br />
mehr wächst <strong>der</strong> Druck auf das Selbstwertgefühl<br />
<strong>der</strong> Betroffenen.<br />
Kitabesuch kann Armut verhin<strong>der</strong>n<br />
Besucht ein Kind mit ausländischen Wurzeln in den ersten<br />
drei Lebensjahren eine Betreuungseinrichtung, liegt seine<br />
Chance, später auf das Gymnasium zu gehen, um 55<br />
Prozent höher als bei jenen, die nie in einer Krippe o<strong>der</strong><br />
Kita waren. Bei Kin<strong>der</strong>n, <strong>der</strong>en Eltern nur die Hauptschule<br />
absolvierten, sind es sogar 83 Prozent. Das belegt eine<br />
Studie <strong>der</strong> Bertelsmann-Stiftung. Für die DRK-Landesverbände<br />
waren diese Zahlen Anlass, zum UN-Weltkin<strong>der</strong>tag<br />
am 20. November an ihre Ministerpräsidenten zu<br />
appellieren. Inhalt <strong>der</strong> offenen Briefe: Trotz <strong>der</strong> klammen<br />
Staatsfinanzen soll <strong>der</strong> Ausbau <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätten<br />
weitergehen. „Für Kin<strong>der</strong> aus be<strong>nach</strong>teiligten Familien ist<br />
die Kita oft <strong>der</strong> einzige Ort, an dem sie systematisch Bildung<br />
erfahren“, so DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters.<br />
10,9 %<br />
Quelle: Holle<strong>der</strong>er 2010<br />
Wasser als<br />
Menschenrecht<br />
anerkannt<br />
Die Vereinten Nationen haben das<br />
Recht auf sauberes Wasser in die<br />
Charta <strong>der</strong> Menschenrechte aufgenommen.<br />
In <strong>der</strong> Vollversammlung<br />
stimmten 122 <strong>der</strong> 192 Mitgliedsstaaten<br />
dafür, darunter auch Deutschland.<br />
An<strong>der</strong>e Industrielän<strong>der</strong> wie die UsA lehnen die<br />
Verankerung ab. Die Entwicklungslän<strong>der</strong> begrüßen den<br />
Entwurf dagegen fast durchgängig. Zwar ist das Recht auf Wasser<br />
völkerrechtlich nicht einklagbar, doch seine Verankerung in<br />
<strong>der</strong> Charta hat einen hohen symbolischen Wert. Weltweit haben<br />
884 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser,<br />
rund 2,6 Milliarden verfügen über keine sanitären Anlagen. An den<br />
Folgen verunreinigten Wassers sterben jährlich etwa zwei Millionen<br />
Menschen, die meisten von ihnen sind Kin<strong>der</strong>.<br />
kompakt I gesellschaft drk<br />
slums wachsen<br />
weltweit<br />
Rund eine Milliarde Menschen lebte<br />
2009 in den Slums großer Städte. Das<br />
geht aus dem jährlichen Weltkatastrophenbericht<br />
hervor, den die Internationale<br />
Fö<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften<br />
im September veröffentlichte.<br />
Zum ersten Mal gab es damit<br />
weltweit mehr Menschen in Städten<br />
als auf dem Land. Vor allem in Asien und<br />
Afrika wachsen die Städte rasant und mit<br />
ihnen die Slums. Dort sind die Menschen<br />
mangels Hygiene und medizinischer Versorgung<br />
beson<strong>der</strong>s von Katastrophen<br />
und Krankheiten betroffen. Darauf müsse<br />
die internationale Entwicklungs- und<br />
Katastrophenhilfe, die bisher eher auf<br />
ländliche Gebiete konzentriert ist, in Zukunft<br />
verstärkt reagieren, so das DRK.<br />
4_10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 17
TexT: Frank Burger // FOTOs: DaviD klammer<br />
Die Welt wandelt sich rasant, und auch im<br />
zur Beharrlichkeit neigenden Deutschland sind<br />
mittlerweile Dinge möglich, an die vor ein paar<br />
Jahren noch niemand geglaubt hätte: Unser<br />
Kanzler ist eine Kanzlerin. Unsere Nationalmannschaft<br />
spielt plötzlich Fußball, statt ihn<br />
zu bezwingen. Und draußen gibt’s Cappuccino<br />
und nicht mehr nur das Kännchen Kaffee. Ist<br />
denn gar nichts mehr gewiss? Aber sicher: Gegessen<br />
wird pünktlich – wer hierzulande um<br />
kurz vor zwölf ein Altenheim betritt, kommt<br />
gerade recht zum Mittagessen.<br />
Das gilt auch für das DRK-Seniorenzentrum<br />
„Haus am Sandberg“ in Duisburg-Homberg.<br />
Schon ein paar Schritte hinter <strong>der</strong> Eingangstür<br />
des Hauses steht <strong>der</strong> staunende Besucher mitten<br />
im Geschehen. An vielen Tischen, unregelmä-<br />
ä<br />
ßig um einen offenen Lichthof verteilt, <strong>der</strong> sich<br />
über alle vier Stockwerke des Gebäudes erstreckt,<br />
sitzen die Bewohner in Grüppchen, zu<br />
zweit o<strong>der</strong> allein und essen. Manche plau<strong>der</strong>n<br />
auch nur o<strong>der</strong> schauen neugierig, was die an<strong>der</strong>en<br />
so treiben. Eine Frau hat sich für ein<br />
Nickerchen auf dem Sofa gleich in drei Decken<br />
eingemummelt, ein Mann geht am Arm einer<br />
Pflegerin zwischen den Speisenden spazieren,<br />
begleitet vom skeptischen Lächeln einer uralten<br />
Dame mit Kopftuch. Kaffeehausatmosphäre<br />
statt Kantinenmief.<br />
Offenes Haus<br />
Im Haus am Sandberg wurde schon vor 13 Jahren<br />
mithilfe von viel Glas, Holz und einer Menge<br />
zukunftsweisen<strong>der</strong> Ideen ein Leitbild umge-<br />
Nicht<br />
mehr<br />
fremd<br />
Immer mehr Menschen mit<br />
ausländischen Wurzeln werden in<br />
die Wohlfahrtspflege integriert.<br />
Ein Prozess, zu dem Ausdauer und<br />
Mut zu Konflikten gehören – <strong>der</strong> aber<br />
auch viel Wertvolles entstehen<br />
lässt, wie ein multi kulturelles DRK-<br />
Altenheim in Duisburg zeigt.<br />
Vertrauen: Im Seniorenzentrum<br />
Haus am Sandberg<br />
ist die Herkunft nicht entscheidend<br />
– es kommt auf<br />
den einzelnen Menschen an<br />
setzt, das beim Deutschen Roten Kreuz im<br />
Moment ziemlich weit oben auf <strong>der</strong> Prioritätenliste<br />
steht: die interkulturelle Öffnung. Und<br />
zwar buchstäblich. Bewohner und Mitarbeiter<br />
aus Deutschland und dem Ausland, Menschen<br />
mit und ohne Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte, die<br />
gemeinsam in einem Haus leben und arbeiten,<br />
das so offen ist wie seine Architektur.<br />
Das Duisburger Modellprojekt trägt dem<br />
demografischen Wandel Rechnung, aus dem<br />
das DRK eine seiner Hauptaufgaben für die<br />
Gegenwart und Zukunft ableitet: „Interkulturelle<br />
Öffnung ist die Voraussetzung dafür, dass<br />
ein Verband wie das Rote Kreuz nicht an Bedeutung<br />
und Relevanz verliert“, sagt Vizepräsident<br />
Volkmar Schön. Heißt konkret: Immer mehr<br />
Menschen in Deutschland haben einen Migra-<br />
tionshintergrund – also sollen sie zum einen als<br />
Kunden in den Fokus rücken, die die Leistungen<br />
des DRK in Anspruch nehmen. Zum an<strong>der</strong>en<br />
sollen sie viel stärker als bisher als hauptund<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter gewonnen<br />
werden. Im gesamten Bundesgebiet gibt es Projekte,<br />
Veranstaltungen und Kurse, die sich diesen<br />
Zielen verschrieben haben, sowie größere<br />
und kleinere Aktivitäten, Initiativen Einzelner<br />
und übergeordnete Kooperationen. Was sie<br />
eint, ist die Erkenntnis, dass interkulturelle<br />
Öffnung nicht auf Knopfdruck funktioniert,<br />
son<strong>der</strong>n ein langer Prozess ist. „Multikulti ist<br />
ein schönes Aushängeschild, aber das kann man<br />
nicht mal eben verordnen o<strong>der</strong> einem allein die<br />
Verantwortung dafür aufbürden. Alle müssen<br />
mitziehen und das Prinzip <strong>der</strong> Interkulturalität<br />
langfristig verinnerlichen“, sagt Ralf Krause,<br />
<strong>der</strong> das Haus am Sandberg seit 1998 leitet.<br />
Drei Jahre dauerte allein die Planungsphase<br />
für das Seniorenzentrum, von 1994 bis 1997.<br />
Das Vorgängerheim war Anfang <strong>der</strong> 1990er-<br />
Jahre baufällig geworden, und <strong>der</strong> Landesverband<br />
stand vor <strong>der</strong> Entscheidung, die Einrichtung<br />
zu schließen o<strong>der</strong> etwas ganz Neues zu<br />
wagen: ein Pilotprojekt zur Integration von<br />
Migranten in <strong>der</strong> Altenpflege, in einer Stadt, in<br />
<strong>der</strong> je<strong>der</strong> Fünfte eine Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte<br />
hat, unter wissenschaftlicher Begleitung <strong>der</strong><br />
Universität Duisburg.<br />
„Bei <strong>der</strong> Planung haben wir alle einbezogen:<br />
die Bewohner des alten Hauses, Seniorengruppen<br />
aus an<strong>der</strong>en Nationen, Architekten, Mitarbeiter,<br />
Moscheevereine, DRK-Experten“, sagt<br />
<strong>der</strong> 47-jährige Krause, <strong>der</strong> auch schon im Vorgänger<br />
des heutigen Heimes tätig war. „Lauter<br />
Fragen gab es zu beantworten: Wie soll das Haus<br />
aussehen, die Infrastruktur, die Gruppenaufteilung,<br />
was gibt es für wen zu essen, welche Gebetsräume<br />
brauchen wir? Wir haben in Seminaren<br />
eine Menge über verschiedene Kulturen,<br />
Religionen und Län<strong>der</strong> gelernt, Statistiken zur<br />
Demografie studiert.“ Von 96 Bewohnern sind<br />
21 türkischstämmig; hinzu kommen ein Kosovo-Albaner,<br />
eine Spanierin, ein Kroate, eine<br />
Nie<strong>der</strong>län<strong>der</strong>in, ein Tunesier und 70 Deutsche.<br />
Sie leben in einer Einrichtung, in die viele Ideen<br />
aus <strong>der</strong> Planung eingeflossen sind. Im Un-<br />
tergeschoss gibt es einen muslimischen Gebetsraum<br />
– die Mescid –, daneben einen Raum <strong>der</strong><br />
Stille für christliche Gläubige. Der muslimische<br />
Hodscha kommt so regelmäßig wie Kollege<br />
Pfarrer, niemand muss Schweinefleisch essen,<br />
son<strong>der</strong>n bekommt auch <strong>nach</strong> Halal-Vorschriften<br />
geschlachtetes Lamm, das Opferfest wird<br />
ebenso gefeiert wie Weih<strong>nach</strong>ten. Das offene<br />
Atrium ist inspiriert von mediterranen Marktplätzen,<br />
auf denen man sich trifft, sieht und<br />
gesehen wird, reden kann, aber nicht muss.<br />
Keine Zwangsveranstaltung<br />
Das passt – denn auch Integration ist im Haus<br />
am Sandberg keine Zwangsveranstaltung.<br />
Rund zehn Menschen, Deutsche und Türken,<br />
leben jeweils in einer Wohneinheit, aber „ob<br />
die beiden Gruppen untereinan<strong>der</strong> Kontakt<br />
pflegen, hängt immer vom Einzelnen ab“, sagt<br />
Zeki Günes, 31, examinierter Altenpfleger, <strong>der</strong><br />
die Wohngruppen im Erdgeschoss leitet.<br />
„Manche sind offener, an<strong>der</strong>e bleiben lieber<br />
für sich, Deutsche wie Migranten.“<br />
Wie Bewohner und Bewohnerinnen miteinan<strong>der</strong><br />
umgehen, das Rollenverständnis von<br />
Mann und Frau, birgt in den Augen von Heimgeschäftsführer<br />
Ralf Krause jedoch durchaus<br />
Konfliktpotenzial – das sich produktiv nutzen<br />
lässt. „Wenn sich ein türkischer Mann lautstark<br />
mit seiner Gattin unterhält, mit <strong>der</strong> er seit 60<br />
Jahren verheiratet ist, kann das für die deutschen<br />
Bewohner und Mitarbeiter klingen, als<br />
hätten die beiden heftigen Streit. Finde ich<br />
wun<strong>der</strong>bar, das regt doch zum Nachdenken<br />
über Rollenbegriffe an, und schon haben wir<br />
Material für eine fruchtbare Diskussion in <strong>der</strong><br />
Teambesprechung.“<br />
Die gemeinsame Debatte über den Umgang<br />
mit den Alten – und das Verhältnis <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
untereinan<strong>der</strong> – schärfe die Sensibilität<br />
für <strong>der</strong>en Bedürfnisse, davon ist Krause überzeugt.<br />
Und dabei dürfe es ruhig mal krachen.<br />
„Das ist hier keine heile Welt. Ohne Konflikte<br />
lernt man nicht, sich dem Fremden zu öffnen.“<br />
Vorangetrieben wird das interkulturelle Verständnis<br />
unter an<strong>der</strong>em durch Seminare zur<br />
Landeskunde, Supervision und Sprachkurse<br />
– Türkisch für Deutsche zum Beispiel.<br />
gesellschaft drk<br />
Mo<strong>der</strong>ator: Gibt es Konflikte, löst sie Heimleiter<br />
Ralf Krause produktiv – indem alle daraus lernen<br />
Fürsorge: Im Haus am Sandberg kümmern<br />
sich 50 Ehrenamtliche um die Senioren<br />
18 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10 4_10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 19<br />
ä
Verständnis: Ob türkische Seniorin ...<br />
Glaube: Der muslimische Gebetsraum ist so<br />
selbstverständlich wie <strong>der</strong> christliche nebenan<br />
20 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
... o<strong>der</strong> deutscher Senior – bei Altenpfleger Zeki Günes ist man in guten Händen<br />
Von den knapp 120 Beschäftigten haben<br />
40 Prozent eine Zuwan<strong>der</strong>ungsgeschichte.<br />
Wichtiger als die Quote ist jedoch: Viele von<br />
ihnen sind hoch qualifiziert und bekleiden wie<br />
Zeki Günes leitende o<strong>der</strong> verantwortungsvolle<br />
Positionen. Es gibt eine türkische Sozialarbeiterin;<br />
im Pflegedienst arbeiten examinierte<br />
russische und polnische Fachkräfte. Die Fluktuation<br />
beim Personal ist gering; Günes etwa<br />
ist schon seit 2002 hier und hat auch seine Ausbildung<br />
im Haus am Sandberg gemacht. Zu<br />
Beginn hatte die Heimleitung gezielt an Altenpflegeschulen<br />
für das Projekt getrommelt und<br />
bilinguale Fachkräfte angeworben. Die aktuellen<br />
Teams des Seniorenzentrums sind grundsätzlich<br />
eine Mischung aus erfahrenen und<br />
jungen Altenpflegern, Männern und Frauen,<br />
Deutschen und Migranten.<br />
Bingo und Gesang<br />
Etwa 50 ehrenamtliche Mitarbeiter unterstützen<br />
die Festangestellten. Sie erledigen Einkäufe,<br />
unternehmen Ausflüge mit den Bewohnern,<br />
kümmern sich um Menschen, die sonst keinen<br />
Besuch bekommen, veranstalten Gesangsabende<br />
o<strong>der</strong> assistieren Alten mit Seh- o<strong>der</strong> Hörbehin<strong>der</strong>ung<br />
beim alldonnerstäglichen Bingo-<br />
Abend. Koordiniert werden die Freiwilligendienste<br />
seit 2000 von Petra Machoczek, 44.<br />
Allerdings plant sie nur für gut die Hälfte <strong>der</strong><br />
Ehrenamtlichen. Das sind 25 Frauen im Alter<br />
ab 60 Jahren, viele verwitwet und Angehörige<br />
ehemaliger Bewohner, mehrmals pro Woche<br />
im Einsatz, aber alle Deutsche. Die restlichen<br />
gut 25 Frauen sind jüngere Türkinnen. Sie<br />
kommen vor allem aus Moscheevereinen, bieten<br />
regelmäßig ein türkisches Frühstück im<br />
Haus an, besuchen Bewohner und begleiten sie<br />
zu Veranstaltungen. Sie aber haben, so Machoczek,<br />
keinerlei Interesse, in die Planung <strong>der</strong><br />
Freiwilligendienste eingebunden zu werden.<br />
„Die türkischen Frauen sehen es als ihre ethische<br />
Pflicht an, sich um die Bewohner zu kümmern“,<br />
sagt Machoczek, „übrigens auch um die<br />
deutschen. Aber sie wollen sich nicht an das<br />
Altenheim o<strong>der</strong> das DRK als Organisation bin-<br />
den, das wäre ihnen fremd – den deutschen<br />
Frauen wie<strong>der</strong>um ist es ungeheuer wichtig.“<br />
Machoczek hat einen Plan: Sie möchte die<br />
beiden Gruppen trotz <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />
Ansätze einan<strong>der</strong> annähern. Zum Beispiel<br />
durch „persönliche Botschafter“, die in die Mo-<br />
scheevereine gehen und Interesse für das organisierte<br />
Modell des Ehrenamtes wecken sollen.<br />
Der Einsatzwille ist auf jeden Fall da. „Wir sind<br />
auf einem guten Weg“, sagt sie. „Allerdings<br />
bleibt noch viel zu tun.“ Wie gesagt: Vertrauensbildung<br />
funk tioniert nicht auf Knopfdruck.<br />
Foto: HOcHScHulE RHEInMAIn<br />
„Die Hände nicht in den Schoß legen“<br />
Wer die integration von migranten in <strong>der</strong> Wohlfahrtspflege ernst meint, sollte jeden menschen individuell betrachten,<br />
sagt <strong>der</strong> Sozialwissenschaftler Dr. Walid Hafezi.<br />
Herr Hafezi, interkulturelle Öffnung bedeutet<br />
unter an<strong>der</strong>em, die Bedürfnisse von Menschen<br />
mit Migrationshintergrund zu berücksichtigen.<br />
Sind die denn so an<strong>der</strong>s?<br />
Der Begriff Menschen mit Migrationshintergrund<br />
beschreibt keine homogene Gruppe.<br />
Sprechen wir vom klassischen Gastarbeiter, <strong>der</strong><br />
vor 50 Jahren gekommen ist? O<strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />
vierten Generation, die hier geboren und aufgewachsen ist? Anzunehmen,<br />
dass alle Menschen, die mit einer an<strong>der</strong>en Kultur verbunden<br />
sind, die gleichen Bedürfnisse hätten, ist schlicht falsch.<br />
Und wie sieht ein besserer Ansatz aus?<br />
Die Fachkräfte <strong>der</strong> Wohlfahrtsorganisationen wie des DRK müssen<br />
den Alltag, die Lebenswelt und die Biografie jedes Einzelnen betrachten.<br />
Äußert sich dessen Migrationserfahrung in bestimmten<br />
Bedürfnissen? Dann muss man auch darauf eingehen.<br />
Welche Anfor<strong>der</strong>ungen ergeben sich daraus?<br />
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. In <strong>der</strong> Alten- und Krankenpflege<br />
etwa spielt es aus medizinischer und pflegerischer Sicht zunächst<br />
keine Rolle, ob jemand vor Jahrzehnten als Gastarbeiter <strong>nach</strong><br />
Deutschland kam o<strong>der</strong> hier geboren wurde. Die Grundbedürfnisse<br />
sind gleich. Es gibt aber Bereiche, auf die man etwa in <strong>der</strong> Betreuung<br />
von Arbeitsmigranten <strong>der</strong> ersten Generation beson<strong>der</strong>s achten muss:<br />
die Religion, <strong>der</strong> Kontakt zur Familie, die Einbindung <strong>der</strong> Angehörigen.<br />
Und natürlich spielt die Esskultur eine Rolle. Mittlerweile hat<br />
es sich wohl herumgesprochen, dass viele Muslime kein Schweinefleisch<br />
essen – wenn auch nicht alle, das wäre schon wie<strong>der</strong> eine<br />
unzulässige Verallgemeinerung.<br />
Was heißt das für das DRK?<br />
Sich interkulturell zu öffnen, ergibt sich von allein aus <strong>der</strong> täglichen<br />
Arbeit: Wer den Menschen mit all seinen Facetten in den Mittelpunkt<br />
stellt, kann gar nicht an<strong>der</strong>s. Deshalb ist das DRK von<br />
Natur aus interkulturell.<br />
Wozu dann <strong>der</strong> Anspruch, die Interkulturalität zu verstärken?<br />
Ich sage ja nicht, dass man die Hände in den Schoß legen kann. Die<br />
interkulturelle Öffnung des DRK ist verbandspolitisch eine wichtige<br />
Strategie, die allerdings mit Leben gefüllt werden muss. Denn,<br />
salopp gesagt: Nur weil die Häuptlinge etwas beschließen, wird es<br />
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nicht automatisch überall umgesetzt. Der Verband muss an konkreten<br />
Beispielen vormachen, wie Interkulturalität in <strong>der</strong> Praxis funktioniert,<br />
entsprechende Projekte för<strong>der</strong>n und sie dann Mitarbeitern,<br />
Experten sowie Kooperationspartnern zugänglich machen.<br />
Was kann das DRK noch tun?<br />
Zum Beispiel müssten Mitarbeiter mit Migrationshintergrund gezielt<br />
angeworben werden. Überhaupt sollten alle Mitarbeiter die interkulturelle<br />
Ausrichtung des DRK verinnerlicht haben, sie begreifen<br />
– und das gilt selbstverständlich für alle, egal, welche Biografie<br />
sie haben. Die Hauptamtlichen transportieren die Philosophie einer<br />
Organisation. Sie sind das Aushängeschild für das DRK.<br />
g<br />
Das Interview führte Frank Burger.<br />
Dr. Walid Hafezi ist Professor an <strong>der</strong> Hochschule RheinMain<br />
in Wiesbaden. Zuvor war er in <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen aus Zuwan<strong>der</strong>erfamilien in Essen tätig.<br />
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Wie funktioniert ...<br />
... Spendentransparenz?<br />
? Woher weiß ich, dass meine<br />
Spende korrekt verwendet wird?<br />
Das DRK hat den Einsatz von Spendengel<strong>der</strong>n<br />
mit strengen Richtlinien<br />
geregelt. Es gibt klare Zuständigkeiten,<br />
wer wann welchen Betrag genehmigen<br />
darf. Läuft eine Hilfsaktion,<br />
wird sie intern ständig überwacht.<br />
Extern lässt sich das DRK einmal jährlich<br />
von einem Wirtschaftsprüfungsunternehmen<br />
<strong>nach</strong> gesetzlichen Vorschriften<br />
kontrollieren.<br />
? Wie wichtig ist das Spendensiegel?<br />
Sehr wichtig! Das Siegel wird vom Deutschen<br />
Institut für soziale Fragen (DZI) jährlich neu<br />
verliehen und bescheinigt, dass Organisationen<br />
transparent, verantwortungsvoll und wirtschaftlich<br />
mit Spendengel<strong>der</strong>n umgehen. Das<br />
DRK zählt damit zu den <strong>nach</strong>weisbar för<strong>der</strong>ungswürdigen<br />
Spendenorganisationen.<br />
? Wie läuft die Prüfung des DZI ab? ? Ich möchte, dass meine Spende zu<br />
Das DRK muss mit Unterlagen belegen, dass 100 Prozent dort ankommt, wo sie hin<br />
es Gel<strong>der</strong> sparsam und satzungsgemäß einsetzt. soll. Ist das überhaupt möglich?<br />
Dann wird die Außendarstellung unter die Lu- Nein. Damit eine Hilfsorganisation wie das<br />
pe genommen – Werbung etwa muss wahr, DRK weltweit effektiv helfen kann, muss sie<br />
eindeutig und sachlich sein. Zuletzt prüft das Personal und die entsprechende Infrastruktur<br />
DZI die Strukturen <strong>der</strong> Organisation: Ob das haben. Dafür behält das DRK rund 20 Cent<br />
DRK effektiv plant, ob Entscheidungsprozesse von jedem Spendeneuro ein. Davon wie<strong>der</strong>um<br />
leistungsfähig sind und wie Entscheidungsträ- fließt die Hälfte in die Finanzierung <strong>der</strong> Vorger<br />
intern und extern kontrolliert werden. haltekosten.<br />
? Das DRK hat einen Ombudsmann<br />
bestellt. Warum?<br />
Der Ombudsmann ist ein unpartei ischer Vermittler<br />
und eine weitere Kontroll instanz. Er<br />
22 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
Wer spendet, will vertrauen können. Deshalb wählt er eine Hilfsorganisation, die<br />
glaubwürdig ist und offenlegt, wer sie kontrolliert und wie viel ihre Verwaltung kostet.<br />
steht außerhalb des Verbands und handelt unabhängig<br />
und neutral. Sollte es im DRK Ungereimtheiten<br />
wie zum Beispiel Vorteilsnahme<br />
geben, ist es möglich, sich an diese Vertrauensperson<br />
zu wenden. Der Ombudsmann ist zuständig<br />
für den Bundesverband und das Generalsekretariat<br />
des DRK, wo auch über die Spendenverwendung<br />
entschieden wird.<br />
? Was sind Vorhaltekosten?<br />
Mit diesen Mitteln stellt das DRK sicher, dass<br />
im Katastrophenfall schnell reagiert werden<br />
kann – überall auf <strong>der</strong> Welt. So gibt es rund<br />
400 qualifizierte Helfer, die je<strong>der</strong>zeit<br />
auf brechen können. Das funktioniert<br />
aber nur, wenn sie zum Beispiel immer<br />
den richtigen Impfschutz haben.<br />
O<strong>der</strong> das zentrale Lager für Hilfsgüter<br />
am Flughafen Berlin-Schönefeld:<br />
Dort befand sich auch das mobile<br />
Krankenhaus, bis es in Haiti bereits<br />
kurze Zeit <strong>nach</strong> dem Erdbeben zum<br />
Einsatz kam. Damit die Ausstattung<br />
je<strong>der</strong>zeit parat ist, muss sie gepflegt<br />
und gewartet werden.<br />
? Und die verbleibenden zehn Cent?<br />
Eine Hilfsorganisation könnte ohne Buchhaltung,<br />
EDV o<strong>der</strong> Rechtsberatung nicht arbeiten.<br />
Verwaltung ist auch nötig, um den<br />
Einsatz <strong>der</strong> Spendengel<strong>der</strong> zu kontrollieren.<br />
Natürlich macht das DRK auch Öffentlichkeitsarbeit,<br />
was schon aus Gründen <strong>der</strong> Transparenz<br />
unerlässlich ist. Sie dokumentiert gegenüber<br />
Medien und Öffentlichkeit, wie die<br />
Spenden verwendet werden.<br />
? Das DRK ist eine große Organisation.<br />
Kein Wun<strong>der</strong>, dass da hohe Verwaltungskosten<br />
anfallen …<br />
Diese Schlussfolgerung stimmt so nicht. Der<br />
Eindruck, das DRK sei sehr groß, entsteht<br />
durch die 500 Kreisverbände und fast 5 000<br />
Ortsvereine. Diese sind aber rechtlich selbstständig<br />
und finanzieren sich und ihre gemeinnützigen<br />
Aktivitäten allein. Spenden für die<br />
internationale Hilfe setzt ausschließlich das<br />
Generalsekretariat des DRK in Berlin ein – mit<br />
einer eigenen, entsprechend kleineren Verwaltungsstruktur.<br />
g Foto: UlricH BaUmgarten/vario<br />
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Afrika gebiert Chaos:<br />
Krieg. Hunger. Krankheiten.<br />
Überall werden Familien<br />
auseinan<strong>der</strong>gerissen. Für immer.<br />
Und doch gibt es Geschichten<br />
wie die von Nadschibu.<br />
TExT: Arne PerrAs<br />
FoTos: Arne PerrAs/sZ Photo<br />
ä<br />
Wir lernen Nadschibu kennen, als ihn die<br />
Aufregung fast zerreißt. Das ist im September<br />
2009. Der Junge ist zwölf Jahre alt und er soll<br />
endlich seine Mutter wie<strong>der</strong>sehen. Was wir über<br />
ihn wissen, ist bislang nicht viel, er wird davon<br />
noch erzählen. Die Mutter wird sprechen und<br />
natürlich auch die Helfer des Internationalen<br />
Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), ohne die<br />
man die Geschichte von Nadschibu gar nicht<br />
aufschreiben könnte.<br />
Nadschibu ist ein vertriebenes Kind. Im Osten<br />
des Kongo ist er zu Hause. Als dort im Herbst<br />
2008 Gefechte toben, flieht er <strong>nach</strong> Uganda. Er<br />
weiß nicht, was mit seiner Familie geschehen ist.<br />
Und seine Familie weiß nicht, wo ihr Nadschibu<br />
ist. Im Kriegschaos haben sie sich plötzlich verloren.<br />
Es ist <strong>der</strong> Moment, in dem ein zwölfjähriger<br />
Junge hinauskatapultiert wird in eine ferne,<br />
fremde Welt.<br />
Noch weiß Nadschibu nichts von all den<br />
Leuten, die bald seine Spur aufnehmen werden.<br />
Aber davon später. Man sollte Nadschibus Geschichte<br />
vielleicht mit den Büchern beginnen,<br />
denn sie sind sein größter Schatz. Mag sein,<br />
dass sie an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n aus dem Dorf weniger<br />
bedeuten. Was zählt schon all <strong>der</strong> Schreibkram<br />
in Zeiten, da die Kalaschnikow über die Menschen<br />
herrscht. Aber Nadschibu saugt jede<br />
Zeile in sich hinein. Er ist seinen Lehrern schon<br />
seit Langem aufgefallen. Und seine Mutter ist<br />
Er lebt! Nach neun Monaten schließt Nadschibus Mutter ihren Sohn endlich wie<strong>der</strong> in die Arme<br />
so stolz auf ihn. Vielleicht wird er es ja mal<br />
schaffen, sich aus dem Elend zu ziehen.<br />
Auch später, im Flüchtlingscamp, wird er<br />
sich auf jedes Buch stürzen, das er finden kann.<br />
Wie ein Schiffbrüchiger, <strong>der</strong> <strong>nach</strong> einem Tropfen<br />
Wasser lechzt. Wenn er <strong>nach</strong> dem Unter-<br />
richt seine Bücher unter den Arm klemmt und<br />
zu seiner Hütte marschiert, sieht es so aus, als<br />
würde er sich an ihnen festhalten.<br />
Als Nadschibu neun Monate zuvor aus seinem<br />
Dorf flieht, hat er keine Zeit, irgendwelche Bücher<br />
zu retten. Es ist ein Tag im November, ein<br />
kühler Morgen. Um den Jungen herum fallen<br />
plötzlich Schüsse, und wenn er leben will, dann<br />
muss er jetzt laufen. Quer über die Fel<strong>der</strong> hastet<br />
er. Bloß nicht stolpern. Weiter, immer weiter.<br />
Raschida. Wo ist sie? Eben hat er seine ältere<br />
Schwester noch gesehen, aber nun ist sie weg.<br />
Wie vom Erdboden verschluckt. Er möchte<br />
weinen, er möchte sie suchen, aber er hat keine<br />
Zeit, weil hinter ihm die Männer mit den Kalaschnikows<br />
sind. Soldaten. O<strong>der</strong> Rebellen.<br />
O<strong>der</strong> wer auch immer. Nadschibu muss weiter<br />
über die Hügel. Dahinter liegt die Grenze.<br />
Uganda, dort ist er sicher.<br />
Als die Kämpfe beginnen, ist Nadschibus<br />
Mutter gerade unterwegs. Essen holen. Auch<br />
sie muss um ihr Leben laufen. Später findet sie<br />
ihre Tochter Raschida wie<strong>der</strong>. Nur Nadschibu<br />
ist nirgendwo zu sehen. Die Mutter glaubt, <strong>der</strong><br />
Junge sei tot. Sie hat jetzt ständig sein Gesicht<br />
vor Augen, er sieht aus wie ihr Vater. Die frechen<br />
Augen, die manchmal trotzig schauen,<br />
wenn er mit ihr aufs Feld gehen soll, wo er viel<br />
lieber Fußball spielt.<br />
Der Junge läuft zwei Tage lang, immer Richtung<br />
Osten. Er hat sich an einem Ast das Bein<br />
aufgerissen. Jetzt, da er keine Schüsse mehr<br />
hört, fährt ihm <strong>der</strong> brennende Schmerz durch<br />
die Wade. Die Kälte kriecht ihm unter die kurze<br />
Hose und das zerschlissene Hemd. Er trägt<br />
Sandalen, sonst nichts.<br />
Aber er hat es bis an die Grenze geschafft. Er<br />
sieht jetzt Leute in weißen Toyotas mit schwarzen<br />
Lettern „UN“. Sie laden ihn ein, endlich<br />
kann er wie<strong>der</strong> essen. Drei Tage später fahren<br />
sie ihn <strong>nach</strong> Nakivale. Das ist Ugandas größtes<br />
Flüchtlingscamp, sechs Stunden von <strong>der</strong> kongolesischen<br />
Grenze entfernt.<br />
Jedes Jahr sprengen Kriege und Konflikte<br />
Hun<strong>der</strong>ttausende Familien auseinan<strong>der</strong>. Überall<br />
irren Kin<strong>der</strong> wie Nadschibu allein umher<br />
und suchen <strong>nach</strong> ihren Eltern. Wenn sie auf ein<br />
Rotes Kreuz stoßen, haben sie großes Glück.<br />
Denn dann schaffen sie es, in die Liste des<br />
globalen Suchdienstes,<br />
den das IKRK betreibt.<br />
Wer in Afrika reist,<br />
stößt oft auf dessen<br />
Helfer. Sie fallen nicht<br />
beson<strong>der</strong>s auf, aber<br />
sie sind überall. Das<br />
Genfer Komitee hat ein<br />
internationales Mandat, Opfern von Kriegen<br />
beizustehen. Sie klären Kriegsparteien über das<br />
humanitäre Völkerrecht auf. Und sie helfen, zer-<br />
rissene Familien wie<strong>der</strong> zu vereinen. Der Schrift-<br />
steller Hans Magnus Enzensberger hat diesen<br />
Leuten ein Buch gewidmet: „Krieger ohne Waf-<br />
fen“ hat er es genannt. Sie haben das internati-<br />
onale Recht im Rücken, sonst nichts.<br />
IKRK-Stützpunkt Goma, Ostkongo: Hier, in<br />
schlichten Bungalows unter hohen Bäumen, lau-<br />
fen die Fäden <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit größten Suchmission<br />
zusammen. Nirgendwo sonst auf <strong>der</strong> Welt haben<br />
kriegerische Konflikte so viele Menschen ausei-<br />
nan<strong>der</strong>gerissen. Im Jahr 2008 hat das Rote Kreuz<br />
im Kongo 88 955 Botschaften eingesammelt und<br />
zwischen Eltern und Kin-<br />
<strong>der</strong>n, Brü<strong>der</strong>n und Schwes-<br />
tern, Ehemännern und<br />
Frauen, Gefangenen und<br />
<strong>der</strong>en Familien verschickt.<br />
Dieses Netzwerk hat viele Gesichter: Freiwillige<br />
in den Dörfern, Suchprofis vom IKRK,<br />
Schreibkräfte, Fahrer, Mechaniker, Radiotechniker<br />
– und Menschen, die das alles überblicken<br />
und leiten. In Goma ist das die Schwedin Emilie<br />
Welam. Sie ist Juristin und hat im Gazastreifen<br />
gearbeitet, bevor sie in den Kongo kam.<br />
Verlorene aufzuspüren, ist mühsame Kleinarbeit,<br />
von <strong>der</strong> man nicht weiß, wohin sie führt.<br />
Aber Emilie hat miterlebt, wenn Kin<strong>der</strong> ihre<br />
Eltern <strong>nach</strong> langer Zeit wie<strong>der</strong>finden. Das sind<br />
Bil<strong>der</strong>, die hängenbleiben. Dann weiß sie wie<strong>der</strong>,<br />
wofür sie arbeitet.<br />
Die Suche <strong>nach</strong> Nadschibu beginnt mit einem<br />
Bild. Der Junge wird am 21. Januar 2009<br />
gesellschaft drk<br />
Nadschibu im<br />
ugandischen Flüchtlingscamp<br />
Nakivale. Er trägt<br />
Schuluniform<br />
im Camp Nakivale von einem<br />
Rotkreuz-Team fotografiert<br />
und registriert. Er ist nun schon<br />
zwei Monate hier, er hat es<br />
schwer, sich einzugewöhnen. Anfangs, erzählt<br />
er, habe er allein in einer Hütte gewohnt. Das<br />
sind schlimme Nächte gewesen. Jeden Abend<br />
drücken ihn die Gedanken. Sind seine Geschwister<br />
und seine Mutter noch am Leben? Vor<br />
Jahren schon hat er seinen Vater verloren, da<strong>nach</strong><br />
hat er sich ganz nah bei <strong>der</strong> Mutter gehalten.<br />
Im Camp kennt er niemanden. Tausende<br />
kongolesische Flüchtlinge leben hier, aber keiner,<br />
den Nadschibu schon mal gesehen hätte.<br />
Außer einer kurzen Hose, dem T-Shirt und<br />
einem Paar zerrissenen Sandalen hat er nichts.<br />
Er besitzt keinen Cent. Er zieht über die Hügel,<br />
Nakivale ist groß, irgendwo muss es doch Arbeit<br />
Überall irren Kin<strong>der</strong> umher – stoßen sie auf<br />
ein Rotes Kreuz, haben sie großes Glück.<br />
für ihn geben. Er trifft ugandische Bauern mit<br />
ihrem Vieh. „Ich bin Meister im Ziegenhüten“,<br />
prahlt er. Wollt ihr es sehen? Die Bauern lachen,<br />
aber ein paar Tage später hütet er ihre Ziegen.<br />
Das IKRK-Büro in Uganda übermittelt das<br />
Foto Nadschibus an die Kollegen in Goma,<br />
Kongo. Sie wissen aus seinen Erzählungen, dass<br />
<strong>der</strong> Junge aus dem Dorf Kinyandonyi geflohen<br />
ist, dort suchen sie <strong>nach</strong> seiner Mutter. Sie hängen<br />
Fotos an Bäumen und Tafeln aus, sie fragen<br />
<strong>nach</strong> Namen und Adressen von Verwandten.<br />
Wer kennt Nadschibu? Solange Milizen und<br />
Armee kämpfen, können sie wenig ausrichten.<br />
Aber es gibt immer wie<strong>der</strong> ruhigere Phasen,<br />
dann schwärmen die Helfer aus.<br />
24 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10 4_10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 25<br />
ä
drk gesellschaft<br />
Am 3. März bekommt Nadschibus Mutter<br />
Besuch von Ernest Bashitsi, <strong>der</strong> eine blaue<br />
Schirmmütze mit rotem Kreuz trägt und einen<br />
Stapel Papiere unter seinen Arm geklemmt hat.<br />
Hat sie einen Sohn namens Nadschibu? Weshalb<br />
wolle er das wissen? Ernest zieht ein Blatt<br />
heraus, auf das ein Foto getackert ist. Die Mutter<br />
erstarrt. Es ist das Bild ihres Sohns.<br />
Sie drückt das Foto immer wie<strong>der</strong> auf ihre<br />
Brust. Ernest Bashitsi, <strong>der</strong> das schon viele Male<br />
erlebt hat, muss jetzt ein Blatt mit <strong>der</strong> Mutter<br />
ausfüllen. Will sie, dass Nadschibu <strong>nach</strong><br />
Hause kommt? Was für eine Frage. Die Mutter<br />
muss das unterschreiben. Sie tut es mit ihrem<br />
Fingerabdruck, sie hatte nie die Chance, lesen<br />
und schreiben zu lernen.<br />
Das Rote Kreuz erkundet, ob die Frau eine<br />
Arbeit hat und für Nadschibu sorgen kann, ob<br />
es einen Platz in <strong>der</strong> Schule für ihn gibt und<br />
medizinische Hilfe, wenn er krank wird. Doch<br />
noch ist die Gegend zu gefährlich, um Nadschibu<br />
gleich <strong>nach</strong> Hause zu schicken. Aber ein<br />
Anfang ist gemacht.<br />
Die Mutter schickt einen Brief zurück an<br />
ihren Sohn, sie diktiert, das Rote Kreuz schreibt.<br />
Im Mai kommt <strong>der</strong> Bote zu Nadschibu ins<br />
Camp. Er überreicht ein Blatt, beschrieben in<br />
Swahili. „Mein geliebtes Kind“. Der Junge rast<br />
AFRIKA<br />
Nadschibus Weg<br />
Zu Hause ist Nadschibu im Dorf Kinyandonyi<br />
im Osten Kongos, wo immer wie<strong>der</strong> Bürgerkriege<br />
aufflammen. Als sein Dorf überfallen<br />
wurde, floh er ins Flüchtlingslager Nakivale in<br />
Uganda. Das IKRK in Goma holte in zurück.<br />
26 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
D.R.<br />
KONGO<br />
UGANDA<br />
Edwardsee<br />
Kinyadonyi<br />
Nakivale<br />
Kiwanja<br />
Goma<br />
Kivusee<br />
Kigali<br />
Ruanda<br />
Burundi<br />
Tansania<br />
Emilie Welam mit Nadschibus Akte. Die<br />
Schwedin leitet den IKRK-Stützpunkt in Goma<br />
über die 14 Zeilen, jedes einzelne Wort saugt<br />
er in sich hinein: „Gott sei gedankt, wir haben<br />
Nachrichten von Dir und sogar ein Foto! Uns<br />
geht es gut, wir sind noch immer in Kinyandonyi.<br />
Deine Brü<strong>der</strong> und Schwestern grüßen<br />
Dich. Wir freuen uns so, Dich wie<strong>der</strong>zusehen.<br />
Auch Dein Lehrer und <strong>der</strong> Direktor<br />
<strong>der</strong> Schule heißen Dich<br />
willkommen.“<br />
14 Zeilen, <strong>nach</strong> sechs Monaten<br />
im Camp. Seine Mutter lebt,<br />
doch nun schwankt Nadschibu heftig hin und<br />
her. Im Lager läuft es inzwischen besser für ihn.<br />
Das Hilfswerk Save the Children betreibt dort<br />
eine Schule, Nadschibu ist unter den Besten.<br />
Vor allem gefällt ihm, dass sie ihn hier in Englisch<br />
unterrichten. Französisch hat er im Kongo<br />
gelernt, aber er weiß, dass er mit mehreren<br />
Sprachen leichter einen Job findet. Einerseits.<br />
An<strong>der</strong>erseits quält ihn vieles hier. Er lebt inzwischen<br />
bei einer kongolesischen Familie im<br />
Camp. Sie hat ihn aufgenommen, aber er sagt,<br />
dass die Pflegeeltern ihn ausnützen würden.<br />
Der Vater sei zu streng, Nadschibu müsse<br />
ständig arbeiten und viel zu schwere Wasserkanister<br />
schleppen. „Das hat meine Mama<br />
nie gemacht“, sagt er.<br />
Irgendwann ist das Heimweh nicht mehr<br />
auszuhalten. Nadschibu bittet jetzt das Rote<br />
Kreuz, ihn zurückzubringen. Die Gegend um<br />
sein Dorf im Kongo hat sich etwas beruhigt,<br />
auch wenn <strong>der</strong> Weg zum dauerhaften Frieden<br />
noch weit ist. Die Helfer in Goma geben grünes<br />
Licht. Ein ugandisches Team holt den Jungen<br />
und elf an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> in Nakivale ab. Sie bekommen<br />
neue Klei<strong>der</strong>. Nadschibu ist in diesen<br />
Tagen sperrig, er verweigert Hose und Schuhe,<br />
er motzt viel, wirkt verwirrt. Er mampft so viel<br />
in sich hinein, dass er abends erbrechen muss.<br />
Die Freude und die Sehnsucht, die Angst und<br />
die Zweifel. Alles überrollt ihn jetzt.<br />
An einem sonnigen Vormittag im Oktober<br />
erreicht ein Rotkreuz-Auto das kongolesische<br />
Dorf Kinyandonyi. Nadschibu springt heraus<br />
und rennt. Die Hütte seiner Mutter ist nicht<br />
mehr weit, von überall her strömen die Kin<strong>der</strong><br />
zusammen, sie juchzen und schreien.<br />
Doch dann verstummen sie. Alle starren auf<br />
den verlorenen Sohn. Der jetzt vor seiner Mutter<br />
steht. Einen Moment wirken die beiden wie<br />
erstarrt, dann ruft die Mutter seinen Namen.<br />
Hell und klar klingt ihre Stimme, wie eine Fanfare,<br />
die alle düsteren Gedanken mit einem Stoß<br />
wegbläst. „Nadschibu“.<br />
Hinten an <strong>der</strong> Mauer liegt Nadschibus<br />
Tasche. Es sind vor allem Bücher drin.<br />
Der Junge fällt in ihre Arme, die Mutter legt<br />
den Kopf auf seine Schulter – als wollte sie<br />
dort für immer ruhen. Nadschibu schlüpft<br />
heraus, er schlägt die Hände vors Gesicht. Sei-<br />
ne Mutter fährt sich mit <strong>der</strong> flachen Hand über<br />
die Wangen. Sie zittert. Mit <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Hand<br />
streicht sie über Nadschibus Hals.<br />
So stehen die beiden da. Mutter und Sohn,<br />
<strong>nach</strong> all <strong>der</strong> Zeit. Und alle Nachbarn, die zusammengelaufen<br />
sind und jetzt einen Kreis bilden,<br />
sprechen kein Wort. Hinten, an <strong>der</strong> Mauer <strong>der</strong><br />
Hütte, liegt Nadschibus Tasche. Man hat vorher<br />
noch einen Blick hineinwerfen dürfen. Es sind<br />
vor allem Bücher darin.<br />
Für die Helfer ist es nun Zeit zu gehen. Nadschibu<br />
ist wie<strong>der</strong> daheim.<br />
g<br />
Mehr Informationen zum suchdienst<br />
des Deutschen Roten Kreuzes unter<br />
www.drk-suchdienst.eu.<br />
Abdruck mit freundlicher Genehmigung <strong>der</strong><br />
„Süddeutschen Zeitung“, in <strong>der</strong> Arne Perras’<br />
Reportage am 2.1.2010 erschien.<br />
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Was vom Kriege übrig bleibt<br />
Als Delegierter des DRK war <strong>der</strong> Journalist und Fotograf till Mayer fünf Jahre in den Kriegs-<br />
und Krisengebieten <strong>der</strong> Welt unterwegs. Er traf Menschen, denen Kriege viel genommen<br />
haben. Sichtbar wie bei Mau Sauy aus Kambodscha, <strong>der</strong> eine Mine das rechte Bein abriss.<br />
o<strong>der</strong> unsichtbar wie bei Barry Romo aus den USA, den die Schreie <strong>der</strong> sechs Menschen, die<br />
er im Vietnamkrieg tötete, nicht mehr schlafen<br />
lassen. Dies sind zwei <strong>der</strong> elf Kriegsschicksale,<br />
von denen till Mayer in seinem Buch „Abseits<br />
<strong>der</strong> Schlachtfel<strong>der</strong>“ erzählt – vorsichtig<br />
und persönlich, mit einfühlsamen texten und<br />
ausdrucksstarken Schwarz-Weiß-Fotos. Elf<br />
Schicksale, die zeigen: Krieg ist nicht zu Ende,<br />
wenn das Schießen aufhört. Er lebt weiter – in<br />
träumen, Herzen und Gesichtern.<br />
Till Mayer,<br />
Abseits <strong>der</strong><br />
Schlachtfel<strong>der</strong><br />
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68 Seiten,<br />
10,00 euro<br />
Der Mensch hinter dem Roten Kreuz<br />
Er gründete das Rote Kreuz, später wurde er wegen Fehlspekulation<br />
als Betrüger verur teilt – diesen Wi<strong>der</strong>sprüchen in <strong>der</strong><br />
Person Henry Dunants widmet sich<br />
die neue Biografie von Dieter und Gisela<br />
Riesenberger. Die Autoren konzentrieren<br />
sich auf das facettenreiche<br />
Denken und Handeln eines Mannes,<br />
<strong>der</strong> sich nicht nur aus einer Depression<br />
befreite, son<strong>der</strong>n auch für sein pazifistisches<br />
Wirken den Friedensnobelpreis<br />
erhielt. Gerade diese Höhen und<br />
Tiefen, so die Autoren, machen Dunant<br />
zu einem „großen Menschen“.<br />
Dieter und gisela Riesenberger<br />
Rotes Kreuz und Weiße Fahne<br />
Bremen 2011, Donat verlag, 360 Seiten, 19,50 euro<br />
Ratgeber Patientenverfügung<br />
Seit eineinhalb<br />
Jahren sind<br />
Patientenverfügungen<br />
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Gesetz verbindlich.<br />
Ärzte müssen<br />
sich an sie<br />
halten, wenn sie<br />
über lebensverlängerndeMaßnahmen<br />
entscheiden. Der Verfasser<br />
sollte in seiner Verfügung möglichst<br />
konkret festlegen, in welchen medizinischen<br />
Situationen er eine Beendigung<br />
etwa <strong>der</strong> künstlichen Ernährung o<strong>der</strong><br />
Beatmung wünscht. Ohne die Unterstützung<br />
von Ärzten und ohne Rücksprache<br />
mit Freunden und Familie ist<br />
das oft kaum möglich. Hilfe bietet <strong>der</strong><br />
Ratgeber „Patientenverfügung. Vorsorgevollmacht<br />
und Betreuungsverfügung“<br />
<strong>der</strong> Verbraucherzentrale NRW<br />
(7,90 Euro zzgl. Versand). Er klärt über<br />
medizinische Fragen auf, schil<strong>der</strong>t<br />
Praxisbeispiele und liefert konkrete<br />
Formulierungshilfen. www.vz-nrw.de<br />
Schicken Sie uns Ihren Leserbrief!<br />
Gefällt Ihnen ein Artikel beson<strong>der</strong>s gut? O<strong>der</strong> haben Sie eine an<strong>der</strong>e<br />
Meinung? Dann schreiben Sie uns. Wir freuen uns auf Ihre Gedanken<br />
zum <strong>rotkreuzmagazin</strong>. Ab <strong>der</strong> nächsten Ausgabe werden wir eine Auswahl<br />
davon auf dieser Seite abdrucken. <strong>rotkreuzmagazin</strong>, Berliner<br />
Straße 83, 13189 Berlin, E-Mail: leserbriefe@<strong>rotkreuzmagazin</strong>.de<br />
FotoS: DRK; TIll MayeR/eRIch WeISS veRlag; DonaT veRlag; veRBRaucheRzenTRale nRW<br />
Hilfe verschenken<br />
Weih<strong>nach</strong>ten ist die Zeit <strong>der</strong> Geschenkeflut. Präsente, die man oft gar nicht braucht.<br />
Dabei fehlt es weltweit Menschen am Allernötigsten. Warum also nicht einmal Hilfe verschenken?<br />
Zum Beispiel mit einer Spende für ein Patenschaftsprojekt des DRK.<br />
Landminenopfer: Soun Paths Wunden sind verheilt – jetzt erhält er mithilfe des DRK Beinprothesen<br />
Soun Path war neun Jahre alt, als ihm eine Landmine<br />
beide Beine wegriss. Er hatte in Phsar Prum,<br />
einem minenverseuchten Landstrich im Westen<br />
Kambodschas, Holz gesammelt. Als sein Vater Chan<br />
Kriel Path Hilfe holen wollte, löste er eine weitere<br />
Explosion aus. Er erblindete auf einem Auge.<br />
Das kambodschanische Rote Kreuz und das DRK<br />
haben geholfen: Der Junge erhielt orthopädische<br />
Prothesen, die Familie ein zinsloses Kleindarlehen.<br />
Vater Path kaufte von dem 150-Euro-Mikrokredit<br />
Schweine und Hühner zur Zucht und ein kleines<br />
Stück Land, um Gemüse anzubauen.<br />
Die schnelle Unterstützung war möglich, weil das<br />
DRK mit Spenden aus dem Patenprojekt „Landminen<br />
weltweit“ helfen konnte. Dieses können Sie mit<br />
einer einmaligen Spende unterstützen. Das ist nicht<br />
nur eine beson<strong>der</strong>s wirksame Hilfe für Menschen in<br />
Not, son<strong>der</strong>n auch ein beson<strong>der</strong>es Weih<strong>nach</strong>tsgeschenk.<br />
Das Prinzip ist einfach: Jemand spendet für<br />
ein Patenprojekt und erhält dafür eine Geschenkurkunde,<br />
in die er den Namen des Beschenkten selbst<br />
service drk<br />
28 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10 4_10 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 29<br />
ä<br />
einträgt. Zusätzlich gibt es Informationen zum Projekt<br />
und man erfährt auch, wie eine längerfristige<br />
Patenschaft übernommen werden kann.<br />
Die Hilfe für Landminenopfer ist eines von mehreren<br />
Patenschaftsprojekten des DRK, für die man<br />
sich engagieren kann. Nebenstehend zwei weitere<br />
Beispiele, wie mit Patenspenden geholfen wird.<br />
So verschenken Sie eine<br />
Spende für ein DRK-Patenprojekt<br />
Der Spen<strong>der</strong>service des DRK informiert Sie<br />
gerne zu den Patenprojekten. haben Sie sich<br />
entschieden, erteilen Sie dem DRK einen lastschriftauftrag<br />
zum einzug <strong>der</strong> Spende. Sie erhalten<br />
dann eine urkunde und Projektinformationen,<br />
die Sie als geschenk überreichen können.<br />
DRK-Spen<strong>der</strong>service,<br />
Antje Brack, Tel.: 030 85404-165,<br />
spen<strong>der</strong>service@drk.de<br />
Aids-Waisen in Afrika<br />
Thabo geht zur Schule<br />
Jedes fünfte Kind in Lesotho hat<br />
seine Eltern durch Aids verloren.<br />
Das macht etwa 200 000 Waisen<br />
unter 17 Jahren. Nicht jedes Kind<br />
kommt bei Verwandten unter, viele<br />
brauchen Pflegefamilien. So wie <strong>der</strong><br />
zwölfjährige Thabo. Damit seine<br />
Pflegeeltern es sich leisten können,<br />
ihn aufzunehmen, unterstützt sie<br />
das DRK mit Saatgut und Nahrungsmittelrationen.<br />
Außerdem<br />
erhielt Thabo wie 1 200 an<strong>der</strong>e<br />
Waisenkin<strong>der</strong> eine Schultasche mit<br />
Stiften, Lineal, Radiergummi und<br />
Heften. Die Unterstützung von<br />
Waisenkin<strong>der</strong>n ist ein Schwerpunkt<br />
<strong>der</strong> Aids-Hilfe, die das DRK seit<br />
2002 in Lesotho leistet.<br />
Gesundheitszentren in Bangladesch<br />
Asma wird Hebamme<br />
Asma Husna ist Mutter von zwei<br />
Kin<strong>der</strong>n. Als sie sie zur Welt<br />
brachte, half ihr niemand. Es gab<br />
schlicht keine professionelle<br />
Hilfe – keine Seltenheit in Bangladesch.<br />
Die Mütter- und Kin<strong>der</strong>sterblichkeit<br />
ist hoch, weil die<br />
meisten Gesundheitszentren<br />
baufällig sind und die Landbevölkerung<br />
medizinisch kaum versorgt<br />
wird. Asma ist Hebamme geworden.<br />
Sie arbeitet jetzt in Haida<br />
Ali, einem Gesundheitszentrum<br />
des Bangladeschischen Roten<br />
Halbmonds, das mithilfe des DRK<br />
eine medizinische Grundversorgung<br />
gewährleistet. Es ist eines von 51<br />
Gesundheitszentren, die das DRK<br />
seit 2006 unterstützt.<br />
www.DRK.de/spenden/<br />
projektpatenschaft.html
drk service<br />
<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Deutsches rotes Kreuz e.V.<br />
Carstennstraße 58–60, 12205 Berlin<br />
Verlag: DrK-service GmbH,<br />
Berliner straße 83, 13189 Berlin,<br />
Telefon: 030 479004-50,<br />
Fax: 030 479004-54<br />
Chefredakteur: Christian Martin (verantw.)<br />
Stellvertreter: Michael e. schmid<br />
Redaktion: Frank Burger, Daniel Ferling,<br />
susan Haustein, Fred Wagner<br />
Redaktionsbeirat: Lutz eckardt (Vors.),<br />
Cornelia Kling, Jörg Angerstein,<br />
Hans Peter schmitt, Gerhard schreiber,<br />
Adriana schultz, Hans-Jürg Ungeheuer<br />
Redaktionsanschrift:<br />
DrK-service GmbH, <strong>rotkreuzmagazin</strong>,<br />
Berliner straße 83, 13189 Berlin,<br />
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Web: www.<strong>rotkreuzmagazin</strong>.de<br />
Aboverwaltung: Hedy Klook,<br />
GFs Fundraising & Marketing GmbH,<br />
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Kooperationspartner: corps.<br />
Corporate Publishing services GmbH<br />
Geschäftsführer:<br />
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objektleitung: simon Flohr<br />
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Auftragsmanagement: Tatjana<br />
Kampermann, Telefon: 0211 54227-671<br />
Repro: TiMe Production<br />
Druck: evers-Druck GmbH<br />
Redaktionsschluss: 25.10.2010<br />
Erscheinungsweise:<br />
vierteljährlich<br />
Für den Abdruck und die<br />
Rücksendung unverlangt<br />
eingeschickter<br />
texte und<br />
Fotos besteht<br />
keine Gewähr.<br />
Adressän<strong>der</strong>ung?<br />
Bitte Info an<br />
telefon: 02224 918-123<br />
E-Mail: aboservice@drkservice.de<br />
Vielen Dank!<br />
30 <strong>rotkreuzmagazin</strong> 4_10<br />
Grell lackierte Cadillacs, extravagante<br />
Frisuren und schrille Kostüme – das<br />
alles ist Grease, das gefühlvoll-kitschige<br />
Musical über die Highschool-Liebe zwischen<br />
<strong>der</strong> braven Sandy und dem coolen<br />
Danny. Schon seit <strong>der</strong> Verfilmung mit<br />
John Travolta und Olivia Newton-John<br />
in den Hauptrollen besitzt das Musical<br />
Kultstatus. Seit dem 18. November<br />
tourt das Musical in <strong>der</strong> Inszenierung<br />
von David Gilmore durch Deutschland<br />
und macht Station in Düsseldorf, Bremen,<br />
Berlin, München und Frankfurt<br />
ä<br />
Waldvogel<br />
deutschesWeinbaugebietUnterglie<strong>der</strong>ung<br />
des<br />
DRK<br />
Hauptstadt<br />
<strong>der</strong><br />
Ukraine<br />
griech.<br />
Hauptstadt<br />
Schulsaal<br />
schmal<br />
v. <strong>Flut</strong>katastrophebetroffenes<br />
Land<br />
18<br />
Stadt auf<br />
Fünen<br />
Achtung,<br />
Ansehen<br />
9<br />
französischer<br />
Autor †<br />
(Victor)<br />
20<br />
1<br />
Flugzeugbesatzung<br />
19<br />
Boxnie<strong>der</strong>schlag<br />
spanisch:<br />
<strong>der</strong><br />
17<br />
DRK-<br />
Einsatzbereich<br />
chem.<br />
Zeichen f.<br />
Wasserstoff<br />
Stierkampfstadion<br />
Junge<br />
16<br />
4<br />
Rock’n’Roll, Baby<br />
Das Kultmusical „Grease“ versetzt die Besucher<br />
zurück in die 50er-Jahre.<br />
am Main. Und Sie können live dabei sein und Welthits wie<br />
„You’re the one that I want“ erleben.<br />
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Anreise. Zudem gibt es weitere zweimal zwei Eintrittskarten<br />
für das Musical an einem Spielort Ihrer Wahl zu gewinnen<br />
(Informationen unter www.semmel.de). Ihr Lösungswort<br />
können Sie uns auf einer Postkarte o<strong>der</strong> per E-Mail schicken:<br />
<strong>rotkreuzmagazin</strong>, Postfach 65 20 50, 13315 Berlin,<br />
gewinnspiel@<strong>rotkreuzmagazin</strong>.de<br />
Einsendeschluss: 20. Dezember 2010<br />
Titelfigur<br />
bei<br />
Goethe<br />
7<br />
englische<br />
Insel<br />
Schmerzlautfranzösisch:<br />
in<br />
Geistesblitze<br />
Grün<strong>der</strong><br />
des Roten<br />
Kreuzes<br />
salopp:<br />
nein<br />
<strong>der</strong> Rote<br />
Planet<br />
6<br />
Sehorgan<br />
11<br />
befleckt,<br />
nicht<br />
sauber<br />
13<br />
14<br />
Außenministerin<br />
unter<br />
Bush<br />
Kurzform<br />
von<br />
Theodor<br />
Radmittelhülse<br />
3<br />
Frau von<br />
Jakob<br />
Empfehlung<br />
10<br />
Musical und Hotel:<br />
Nach <strong>der</strong> schrillen<br />
Bühnenshow<br />
über<strong>nach</strong>ten sie im<br />
Herzen Berlins<br />
Kammerton<br />
japan.<br />
Autor<br />
(Nobelpr.<br />
1994)<br />
Fischbrut<br />
12<br />
8<br />
Klosterfrau<br />
5<br />
Rufname<br />
von<br />
Guevara<br />
15<br />
Televoting-<br />
Verfahren<br />
(kurz)<br />
2<br />
höchster<br />
Pyrenäengipfel<br />
RM108281 201004 FotoS: Presse<br />
Jetzt entscheide<br />
ich selbst!<br />
Stand des Bundesministeriums<br />
für Arbeit und Soziales auf <strong>der</strong><br />
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wann, wo, wie und von wem Sie Teilhabeleistungen nehmen, um Ihren Hilfebedarf optimal abzu -<br />
decken. Durch das Persönliche Budget haben Sie Einfluss auf die Art und Gestaltung <strong>der</strong> Leis tung,<br />
die Sie erhalten. Das stärkt Ihre Selbstbestimmung und Selbstständigkeit. Weitere Infos:<br />
www.budget.bmas.de o<strong>der</strong> unter 01805/6767-15 (Mo.–Do. von 8 bis 20 Uhr; 0,14 €/Min. aus den<br />
Festnetzen und max. 0,42 €/Min. aus den Mobilfunknetzen).<br />
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