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Überleben nach der Flut Überleben nach der Flut - rotkreuzmagazin

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drk helfen<br />

<strong>Flut</strong>opfer: Fünf Familienmitglie<strong>der</strong>, darunter eines seiner Kin<strong>der</strong>, hat Amir Mohammed verloren. Ihn unterstützt die Rotkreuz-Hilfe<br />

„Und dann kam<br />

das Wasser“<br />

Amir Mohammed, 57, wischt sich den Schweiß von <strong>der</strong><br />

Stirn. Zwei Stunden Fußmarsch hat er hinter sich, rauf und<br />

runter und wie<strong>der</strong> rauf, außerdem erreichen die Temperaturen<br />

hier in Damorai, im Norden von Pakistan, selbst jetzt im Herbst<br />

bis zu 30 Grad. Mohammed ist aufgeregt, er hat gehört, dass<br />

es heute Hilfsgüter für die <strong>Flut</strong>opfer geben soll.<br />

Auch er hat sein Haus verloren, nicht hier in Damorai, son<strong>der</strong>n<br />

in einem Dorf noch weiter nördlich. Verwandte haben<br />

ihn und ein paar Angehörige bei sich aufgenommen. Einen<br />

großen Teil seiner Familie hat die <strong>Flut</strong> ausgelöscht: In <strong>der</strong> Nacht<br />

vom 29. auf den 30. Juli, als heftige Monsunregen Flüsse zu<br />

reißenden Strömen anwachsen ließen, starben sein Bru<strong>der</strong>,<br />

dessen Frau, eine Nichte, seine Tochter und sein erst zwei Tage<br />

alter Enkelsohn. „Fünf Tote in nur einer Nacht“, sagt er.<br />

Es ist die schlimmste <strong>Flut</strong>, die Pakistan seit Jahrzehnten erlebt<br />

hat. 1929 soll es zuletzt so stark geregnet haben, aber das wissen<br />

die Menschen nur aus Überlieferungen. So etwas wie jetzt haben<br />

sie noch nie erlebt. Die Freude über den Sommerregen, <strong>nach</strong> <strong>der</strong><br />

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ä<br />

Die <strong>Flut</strong> in Pakistan hat weite Teile des Landes zerstört – auch Regionen, die nur zu Fuß<br />

o<strong>der</strong> per Esel zu erreichen sind. Das DRK unterhält dort seit Jahren Projekte und war<br />

schnell zur Stelle. Zu Besuch bei einer Familie in den Bergen im Norden des Landes.<br />

TexT: Hasnain kazim // FOTOs: Farooq naeem<br />

Bergdorf Damorai:<br />

Flussnahe Häuser<br />

versacken im angeschwemmten<br />

Geröll<br />

heißen Trockenphase herbeigesehnt, wich innerhalb weniger<br />

Stunden dem Entsetzen, als die Pegel in den meisten Flüssen<br />

stiegen und stiegen. Plötzlich wälzten sich Wassermassen durch<br />

die engen Täler zwischen tausend Meter hohen Bergen. Auch<br />

<strong>der</strong> Fluss Khankwar, an dem Damorai liegt, wuchs zu einer<br />

schlammbraunen Gefahr und riss links und rechts das Ufer mit<br />

sich – und alles, was dort war, Häuser, Autos, Stromgeneratoren,<br />

Bäume, Felsbrocken größer<br />

als Elefanten. „Man kann<br />

sich gar nicht vorstellen, welche<br />

Urgewalten das waren“,<br />

sagt Mohammed Arif, 30,<br />

Mitarbeiter des Pakistanischen<br />

Roten Halbmondes in Damorai. „Da standen bis vor Kurzem<br />

noch 62 Häuser, fast alle neu gebaut“, sagt er und zeigt auf<br />

eine trockene, steinige Stelle im Flussbett. „Von dieser Siedlung<br />

ist nichts geblieben.“ Auch eine Grundschule für Mädchen, eine<br />

Jungenschule, mehrere Läden und ein Friedhof sind weg.<br />

„Da standen bis vor Kurzem<br />

noch Häuser, fast alle neu gebaut.<br />

Nichts ist geblieben.“<br />

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