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Anleitung für ein erfolgreiches Sensenmähen - Stiftung Wirtschaft ...

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<strong>Anleitung</strong> <strong>für</strong> <strong>ein</strong> <strong>erfolgreiches</strong> <strong>Sensenmähen</strong><br />

Das Werkzeug<br />

Ein alter ungarischer Spruch besagt: "Hundert Sensen schneiden hundertfältig". Gem<strong>ein</strong>t ist damit, dass es<br />

nirgends zwei Werkzeuge gibt, die genau über<strong>ein</strong>stimmen. Das Werkzeug wird <strong>für</strong> den persönlichen<br />

Gebrauch nach dem Körperbau und der Arbeitsfähigkeit des Mäders oder der Mäderin bemessen und justiert.<br />

aus:<br />

Landwirtschaftliche Geräte- & Maschinenkunde<br />

<strong>für</strong> Schule u. Praxis von Walter Schmid, 1948<br />

Vorbereitungen vor dem Mähen<br />

Sense<br />

Eine Sense besteht aus dem Sensenblatt, dem Worb (Holzstiel) und<br />

dem Befestigungsring oder der Verstellschraube. Am Sensenblatt<br />

(ursprünglich Blech genannt) wird die Hamme, die in Verbindung mit<br />

dem Sensenrücken das Blatt verstärkt, und die Schneide unterschieden.<br />

Das breite Schneidende wird Bart genannt. Die Spitze darf<br />

leicht aufgebogen s<strong>ein</strong>. Die Wölbung des Sensenblattes wird Zirkel<br />

genannt. Sie erleichtert den Schnitt. Die Länge des Sensenblattes<br />

kann sehr unterschiedlich s<strong>ein</strong> (50 - 95 cm). Für grossflächige<br />

Grasschnitte ist <strong>ein</strong> langes Sensenblatt günstiger, jedoch muss der<br />

Mäher oder die Mäherin dann professionell geübt s<strong>ein</strong>.<br />

Für den Gebrauch der Sense in Naturschutzgebieten und in<br />

Gartenarealen empfiehlt sich im allgem<strong>ein</strong>en <strong>ein</strong> kurzes Sensenblatt,<br />

da diese <strong>ein</strong>facher zu führen und stabiler sind.<br />

Worb<br />

Der Worb ist je nach Gegend sehr verschieden geformt. Die<br />

Normallänge schwankt zwischen 1.40 und 1.55 m. Die Worblänge<br />

soll der Körpergrösse gewählt werden. Die Verbindung des Sensenblattes<br />

mit dem Worb erfolgt durch die Hamme. Sie trägt zur<br />

Winkel<strong>ein</strong>stellung des Blattes <strong>ein</strong>en Dorn, der am unteren Worbende<br />

in <strong>ein</strong>em gelochten Flacheisenbeschlag <strong>ein</strong>gerastet wird (siehe<br />

Einstellung des Bleches).<br />

Wetzst<strong>ein</strong><br />

Der Wetzst<strong>ein</strong> wird in <strong>ein</strong>em mit Wasser gefüllten Wetzst<strong>ein</strong>fass<br />

beim Mähen mitgetragen oder in die Erde gesteckt (siehe Abschnitt<br />

Wetzen).<br />

Dengelgeschirr<br />

Das Dengelgeschirr besteht aus dem Amboss und <strong>ein</strong>em speziellen<br />

Hammer (siehe Abschnitt Dengeln).<br />

Bevor die ersten Meter Fett-, Mager- oder Riedwiese gemäht werden können, muss die Sense sorgfältig<br />

gedengelt, <strong>ein</strong>gestellt und gewetzt werden.<br />

Dengeln des Sensenblattes<br />

Zuerst soll der Amboss richtig in der Unterlage<br />

(Holz- o. St<strong>ein</strong>klotz) verankert werden. Richtigerweise<br />

soll er auf dem Konus aufsitzen und nicht<br />

auf dem seitlichen Puffer-Kragen.<br />

Beim Dengeln wird das Sensenblatt vom Worb abgeschraubt. Das Blech wird parallel zum leicht gewölbten<br />

Amboss in der Mitte aufgelegt, mit der linken Hand am Rücken geführt und auf dem rechten Oberschenkel<br />

aufgelagert. Der Arbeitsvorgang erfolgt vom Bart her zur Spitze, indem Hammerschlag an Hammerschlag<br />

gesetzt wird. Wenn sich der Schneidenrand mit dem Fingernagel leicht durchbiegen lässt, ist das Sensenblatt<br />

gut gedengelt. Richtiges Handdengeln erfordert natürlich Erfahrungs-Uebung. Falls Sie mit dem Dengeln nicht<br />

zurecht kommen, fragen Sie lieber <strong>ein</strong>en Landwirt oder Gem<strong>ein</strong>dearbeiter, der die nötige Erfahrung noch hat.<br />

Diese sind vielleicht im Besitz <strong>ein</strong>er Dengelmaschine mit welcher dem Sensenblatt <strong>ein</strong> regelmässiger Dangel<br />

gegeben werden kann.<br />

1/5


Einstellen des Bleches<br />

Nach dem Dengeln muss als erstes vor jedem Mähen mit der Sense<br />

die Einstellung des Bleches kontrolliert werden. Für die richtige<br />

Handhabung der Sense und <strong>ein</strong> leichtes Mähen sind folgende<br />

Einstellungen wichtig:<br />

• Das Sensenblatt soll mit dem Worb so verbunden s<strong>ein</strong>, dass bei<br />

leichtem Anheben der Sense am mittleren Griff und Niederdrücken<br />

am oberen Griff das Blatt waagrecht bleibt. Wenn das Gewicht<br />

zu stark gegen die Spitze verlegt ist, muss der Mäher <strong>ein</strong>en<br />

Gegendruck auf den Worb ausüben, wenn er mit der Spitze nicht<br />

zu tief kommen will.<br />

• Wenn die Sense flach auf dem Boden liegt, soll die ganze<br />

Schneide den Boden berühren.<br />

• Normalerweise soll die Spitze des Sensenblattes 2 bis 6 cm<br />

enger stehen als der Bart, d.h. dass die Distanz zwischen dem<br />

Griff am Ende des Worbs und der Spitze des Blattes kürzer ist<br />

als diejenige zum Bart (siehe Abbildung). Neue Sensen haben<br />

heute drei vorgegebene Stufen <strong>für</strong> die Einstellung des Bleches.<br />

In dichtem Gras ist durch Verkürzung der Distanz zwischen<br />

Worbende und Blattspitze <strong>ein</strong>e engere Einstellung des<br />

Sensenblattes zu wählen.<br />

Wetzen der Sense<br />

Vor dem Mähen und nachdem bereits <strong>ein</strong>ige Meter (je nach Gras 10 bis 50 m) gemäht sind, muss die Sense<br />

nachgeschärft werden. Auch Erdhügel, Maulwurfs- und Ameisenhaufen nehmen dem Blech den Schnitt, so<br />

dass die Sense wieder gewetzt werden muss.<br />

Vorsicht! Das Sensenblatt ist <strong>ein</strong> scharfes Schneidegerät, bei falscher Handhabung können Sie sich<br />

gefährliche, stark blutende Verletzungen zuziehen.<br />

Beim Wetzen geht man wie folgt vor (<strong>für</strong> RechthänderInnen):<br />

1. Sense mit dem Griff auf den Boden stellen. Spitze des Bleches<br />

nach rechts. Mit dem rechten Fuss auf den Griff stehen, damit die<br />

Sense nicht weggleiten kann.<br />

2. Schneideblech mit <strong>ein</strong>em Grasbüschel vorsichtig r<strong>ein</strong>igen.<br />

3. Blechrücken oben mit der linken Hand so festhalten, dass die<br />

ganze Schneide frei bleibt.<br />

4. Den nassen Wetzst<strong>ein</strong> am <strong>ein</strong>en Ende festhalten, so dass die<br />

schmale, gebogene Seite auf die Schneide zu liegen kommt.<br />

5. Beim Wetzen vom Bart zur Spitze hin arbeiten. Den Wetzst<strong>ein</strong><br />

immer nach aussen ziehen, dabei gleichzeitig etwa 10 - 15 cm<br />

zur Spitze fahren und abwechslungsweise vorne und hinten am<br />

Blatt ansetzen.<br />

Erfahrene Sensenmäher sagen, dass beim Wetzen das Sensenblatt<br />

musikalisch gestrichen werden muss.<br />

2/5


Das Mähen<br />

<strong>Sensenmähen</strong> ist <strong>ein</strong>e Tätigkeit <strong>für</strong> FrühaufsteherInnen, weil sich taunasses Gras am effektivsten schneiden<br />

lässt. Beim Mähen mit der Sense ist <strong>ein</strong>e lockere, aufrechte Körperhaltung von grosser Bedeutung. Arbeiten<br />

Sie langsam und ruhig, möglichst ohne Kraftanwendung. Folgende Hinweise können Ihnen helfen, den<br />

gewünschten Rhytmus des <strong>Sensenmähen</strong>s zu erlernen.<br />

<strong>Anleitung</strong> 1. B<strong>ein</strong>e in leichter Grätschstellung, rechtes B<strong>ein</strong> etwas vorgestellt. Oberkörper und Blick<br />

möglichst aufrecht und in Mährichtung.<br />

2. Hamme beim Vor- und Rückwärtsschwung immer am Boden. Oberkörper nur in<br />

den Hüften drehen.<br />

3. Nach <strong>ein</strong> bis zwei Schwüngen <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>er Schritt nach vorne.<br />

Wenn Sie so vorgehen, beschreibt die Sense immer <strong>ein</strong>en Kreis. Je ruhiger und näher die Hamme entlang<br />

dem Boden geführt wird und der Hauptschnitt mit dem Teil der Schneide näher beim Worb, also mit dem<br />

Bart, ausgeführt wird, umso leichter ist das Mähen. Das Gras wird so nicht mit Kraft abgeschlagen, sondern<br />

wie mit <strong>ein</strong>em Rasiermesser abgeschnitten. Bei jedem Schwung werden nur wenige Zentimeter stehendes<br />

Gras gefasst, damit das Mähen nicht streng, sondern der Schnitt effizient, regelmässig und sich kaum<br />

stoppen lässt.<br />

In flachem Gelände kann <strong>ein</strong>e sogenannte Doppelmahd gemäht werden. An <strong>ein</strong>em steilen Hang ist dies nicht<br />

möglich, so dass von unten nach oben immer in <strong>ein</strong>er Reihe garbeitet werden muss (siehe Abbildung).<br />

Weitere Hinweise<br />

• Zum <strong>Sensenmähen</strong> sind feste, hohe Arbeitsschuhe anzuziehen, k<strong>ein</strong>e Gummistiefel<br />

• Beim Mähen ist mehr als genügend Abstand zur nächsten Person <strong>ein</strong>zuhalten<br />

• Eine Sense soll nie auf der Wiese liegen bleiben (Unfallgefahr), sondern z.B. hoch in <strong>ein</strong>em Baum<br />

gehängt werden<br />

• Für den Transport kann das Blech an den Worb zurückgeklappt werden<br />

• Die Sense ist an <strong>ein</strong>em <strong>für</strong> Kinder nicht erreichbaren Ort aufzubewahren<br />

Anschaffung <strong>ein</strong>er Sense<br />

Bezugsorte VOLG oder Eisenwaren-Fachhandlungen<br />

Kosten Sense Fr. 100.-- bis Fr. 140.-- (billige Sensen sind kurzlebig, unhandlich und demotivierend)<br />

Wetzst<strong>ein</strong> mit Fass ca. Fr. 18.--; Dengelwerkzeug (Amboss und Hammer) ca. Fr. 45.--<br />

Literatur ZVS, 1989 „Mähen mit der Sense“, 12 Seiten A4, Fr. 6.--<br />

Auskünfte Zürcher Vogelschutz, Verband der Naturschutzver<strong>ein</strong>e in den Gem<strong>ein</strong>den<br />

Wiedingstr. 78, 8045 Zürich, Tel 044 461 65 60 E-Mail: zvs@zvs.ch<br />

SWO <strong>Stiftung</strong> <strong>Wirtschaft</strong> und Oekologie, Im Schatzacker 5, 8600 Dübendorf<br />

Beratung und Kurswesen Th. Winter 2007<br />

3/4


Tristen-Bau<br />

Tristendurchmesser<br />

nicht zu gross wählen<br />

Ein Bund aus Heu und grünem Gras<br />

von ca. 5 cm ∅ zusammendrehen.<br />

Dieser verkürtzt sich beim Trocknen<br />

und dichtet optimal<br />

5-10 cm<br />

Heu eng um<br />

die Stange winden<br />

und festtreten<br />

Stange gut in den Boden<br />

rammen. Wird das Heu<br />

später mit dem Heumesser<br />

abgestochen, ist die Verankerung<br />

besonders wichtig.<br />

Tristenstange: Holzstange mit ca. 10 cm Durchmesser, die sich auf ca. 5 cm verjüngt. Das dickere<br />

Ende wird zugespitzt und in den Boden gerammt..<br />

ca. 1 m<br />

min. 10 cm<br />

Bodenaufbau: Bretterrost mindestens 10 cm über trockenen Boden aufbauen. Auch alte Paletten bewähren sich.<br />

Heu / Streue : Das Heu oder die Streue muss richtig trocken s<strong>ein</strong>, ansonsten wird es braun und die Qualität leidet.<br />

Tristenaufbau: Die Stange wird in <strong>ein</strong> Loch gerammt und mit St<strong>ein</strong>en verkeilt. Den Rost so um die Stange legen,<br />

dass dieser die Stange zusätzlich fixiert. Für das Aufschichten der Tristen sind 2 Personen<br />

notwendig. Eine Person trägt das Heu herbei, die andere steht auf dem Tristen, verteilt es, gibt<br />

dem Tristen die genaue Form und tritt das Heu fest. Durch das schichtweise Verjüngen des<br />

Durchmessers entsteht die Form. Innerhalb dem obersten Meter muss das Heu besonders gut<br />

um die Stange geschlungen und festgetreten werden, damit k<strong>ein</strong> Wasser der Stange entlang ins<br />

Innere des Tristen geleitet wird. Als Abschluss nimmt man <strong>ein</strong>en Bund langer, flexibler Halme und<br />

mischt ihn mit grünem Gras und dreht ihn zu <strong>ein</strong>er Kordel. Diese Kordel wird satt um die Stange<br />

gewunden. Als letzter Arbeitsgang wird der Tristenmantel mit <strong>ein</strong>em Rechen von oben nach unten<br />

gekämmt, damit das Regenwasser optimal abfliessen kann.<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Wirtschaft</strong> und Oekologie 8600 Dübendorf • Tel. 044 822 13 40 Beratung / Kurswesen Th. Winter


Wiesengras kompostieren<br />

So schön sie auch zum Spielen sind - Rasen werden immer häufiger durch umweltfreundlichere<br />

Bepflanzungen ersetzt. Blumenrasen sind <strong>ein</strong>e Möglichkeit, die Intensität der Pflege und damit<br />

auch Gift- und Lärmemission durch Rasenmähen zu reduzieren. Abschnitte von Spielflächen<br />

werden manchmal auch als Naturwiesen belassen. Diese werden nur noch zwei- bis dreimal pro<br />

Jahr geschnitten. Der umständlich zu kompostierende Rasenschnitt fällt dann in viel geringerem<br />

Ausmass an. Nun müssen nur noch die wenigen Grasschnitte kompostiert werden, sofern niemand<br />

Heu <strong>für</strong> Tierfutter daraus machen will.<br />

Was gibt es Schöneres, als durch <strong>ein</strong>e blühende Naturwiese zu gehen - umgeben von <strong>ein</strong>er<br />

immensen Vielfalt an Pflanzen und Tieren. Da blüht der wilde Salbei, dort tanzen Schmetterlinge, und<br />

die grazilen Grashalme wiegen im Wind sanft hin und her. Bis sich <strong>ein</strong>e Wiese im Frühjahr aber so weit<br />

entwickelt hat, vergehen <strong>ein</strong>ige Wochen. In dieser Zeit wirken natürliche Wechselbeziehungen mit<br />

zunehmender Intensität auf die Wiese <strong>ein</strong> und fördern ihre unglaubliche Flora- und Faunavielfalt.<br />

Naturwiese als Erlebnis<br />

Normalerweise wird <strong>ein</strong>e Wiese gemäht, um Heu als Winterfutter <strong>für</strong> Vieh und Kl<strong>ein</strong>tiere zu gewinnen.<br />

Zunehmend werden aber auch Wiesen <strong>für</strong> andere sinnvolle Zwecke kultiviert, z.B. in den Städten. Sie<br />

sollen dort <strong>ein</strong>erseits die Pflanzen- und Tierwelt bereichern und andererseits <strong>ein</strong>e gesunde Erlebniswelt<br />

<strong>für</strong> die Menschen in der Stadt schaffen. Manchmal werden Wiesen sogar aus Spargründen<br />

gefördert, da sie k<strong>ein</strong>e Sterilpflege wie Rasen benötigen. Erholungssuchende wollen auch zu Hause<br />

blühende Wiesen erleben. Deswegen ist es sinnvoll, sich mit Wiesenschnitt-Kompost zu befassen.<br />

So wird vorgegangen<br />

Die Wiese wird nach der Blüte der seltenen Arten frühmorgens mit dem Balkenmäher oder der Sense<br />

gemäht. Das Gras sollte möglichst feucht zu <strong>ein</strong>er etwas 60 cm hohen, gleichmässig aufgeschichteten<br />

Miete innerhalb <strong>ein</strong>er aufzudüngenden Gemüsegartenfläche oder Baumscheibe angesetzt werden!<br />

Dann wird es mit den Füssen gestampft und mit <strong>ein</strong>er dünnen Schicht lockerer Erde zugedeckt. Das<br />

Treten ist wichtig, weil dadurch die Luftzufuhr vermindert wird. Die Packhöhe muss beachtet werden,<br />

damit die Temperaturen nicht zu hoch ansteigen. Bei zu geringem Grasanfall kann das Material<br />

zusammen mit den Küchen- und Gartenabfällen kompostiert werden.<br />

Dieser sogenannte Flachstapel wird schnell <strong>ein</strong>e Wärme von etwa 40 oC aufweisen. Bei dieser<br />

idealen Temperatur können sich Bakterien und Pilze, die <strong>für</strong> den Abbauprozess wichtig sind, gut<br />

entwickeln. Nach 6 bis 8 Wochen ist der Stapel auf etwa 20 cm Höhe zusammengesackt und hat die<br />

Umgebungstemperatur angenommen. Jetzt wird er umgesetzt und zu <strong>ein</strong>er etwa 1 m hohen Miete<br />

aufgeschichtet. Danach entsteht erneut <strong>ein</strong>e Wärme von etwa 40 oC.<br />

Wird beim Umsetzen das Gras genau betrachtet, sieht man, dass die Blätter der Gräser weitgehend<br />

abgebaut sind. Die Stengel sind aber noch gut erkennbar. Im weiteren lassen sich orange und<br />

bläuliche Pünktchen ausmachen. Das sind Pilze, die am Abbau beteiligt sind. Ausserdem sind in den<br />

unteren Partien des Flachstapels bereits die Kompostwürmer tätig. Gras, das im Juli gemäht und<br />

kompostiert wurde, kann schon im Oktober in Form von Frischkompost als Dünger <strong>ein</strong>gesetzt werden,<br />

optimal unter Beerensträuchern und Obstbäumen. Es ist zu diesem Zeitpunkt etwa zur Hälfte<br />

abgebaut. Je reifer der Kompost ist, desto eher kann er in unmittelbarer Nähe von F<strong>ein</strong>wurzeln -<br />

beispielsweise bei jungen Pflanzen - ausgebracht werden. Der Komposthaufen soll niemals innerhalb<br />

der Blumenwiese angelegt werden, ansonsten wird dieser kostbare Trockenstandort aufgedüngt!<br />

Zwei bis drei Schnitte<br />

Naturwiesen werden im allgem<strong>ein</strong>en nur zwei- oder dreimal gemäht, je nach Boden. Der erste Schnitt<br />

ergibt am meisten Masse und Vielfalt. Beim zweiten Schnitt blühen noch viele Kräuter und Gräser, und<br />

es bildet sich auch recht viel Stengelmaterial. Dieses Gras eignet sich auch gut <strong>für</strong> die Kompostierung.<br />

Ganz anders ist dies beim dritten und letzten Schnitt im Oktober/November. Jetzt überwiegt der Blattanteil<br />

stark. Hier muss nun Strukturmaterial beigefügt werden wie beim Rasenschnitt. Das früh fallende<br />

Laub von Weichholzarten eignet sich in dieser Jahreszeit besonders gut dazu.<br />

Der Grasschnitt vom zweiten Aufwuchs reift im Herbst schon recht weit. S<strong>ein</strong> Kompost wird meistens<br />

im nächsten Frühjahr ausgebracht. Der dritte Schnitt fällt mit der Rotte aber in die kältere Jahreszeit. Hier<br />

ist es oft nötig, die Miete im Frühjahr nochmals umzusetzen, um die Reifung wieder richtig in Gang zu<br />

bringen. Das Endprodukt wird dann frühestens im Sommer Verwendung finden. Der halbreife<br />

Kompost vom ersten Schnitt hingegen kann, wie gesagt, noch im selben Herbst als Dünger<br />

<strong>ein</strong>gesetzt werden.<br />

Literatur/Fragen bezüglich der Graskompostierung beantwortet die Auskunftsstelle der Gärtnerei am<br />

Goetheanum, Hügelweg 64, 4142 Dornach, Telefon 061/ 706 43 61. 5/5

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