04.01.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2009, Exportkreditgarantien der Bundesrepublik ...

Jahresbericht 2009, Exportkreditgarantien der Bundesrepublik ...

Jahresbericht 2009, Exportkreditgarantien der Bundesrepublik ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

jahresbericht <strong>2009</strong>


exportkreditgarantien <strong>der</strong> bundesrepublik deutschland<br />

auf einen blick in mio. eur<br />

2008<br />

Ermächtigungsrahmen<br />

Neuanträge (Volumen) *<br />

Mittelständisch geprägte Unternehmen<br />

(Anteil <strong>der</strong> unterstützten Exporteure in %) **<br />

Neugeschäft<br />

Gedeckte Exporte<br />

davon entfallen auf<br />

Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong> ***<br />

Industrielän<strong>der</strong> ***<br />

Gedeckte Exporte in % des deutschen Gesamtexports<br />

Gedeckte Exporte in EU-Län<strong>der</strong><br />

Ergebnis<br />

Einnahmen aus<br />

Prämien und Gebühren<br />

Rückflüssen<br />

auf politische Schäden<br />

auf wirtschaftliche Schäden<br />

Son<strong>der</strong>einnahmen<br />

Ausgaben für<br />

Entschädigungen<br />

für politische Schäden<br />

für wirtschaftliche Schäden<br />

für Wechselkursschäden<br />

Bearbeitung <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

* Darstellung inkl. gebundener Finanzkredite<br />

** Mitarbeiteranzahl < 500<br />

*** Län<strong>der</strong>aufteilung s. S. 92<br />

Jahresergebnis<br />

Kumuliertes Ergebnis (seit 1951)<br />

auf den Bund übergegangene For<strong>der</strong>ungen<br />

117.000<br />

42.797<br />

68,6<br />

20.683,0<br />

17.331,6<br />

3.351,4<br />

2,1<br />

795,9<br />

440,2<br />

216,8<br />

95,4<br />

121,4<br />

0,2<br />

177,1<br />

73,0<br />

103,4<br />

0,7<br />

67,5<br />

412,6<br />

1.021,2<br />

4.603,4<br />

<strong>2009</strong><br />

117.000<br />

48.002<br />

70,2<br />

22.379,6<br />

16.100,2<br />

6.279,4<br />

2,8<br />

1.991,5<br />

502,9<br />

226,4<br />

98,5<br />

127,9<br />

0,2<br />

203,6<br />

29,2<br />

174,4<br />

0,0<br />

71,4<br />

454,4<br />

1.475,7<br />

4.369,9


<strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland<br />

Hermesdeckungen<br />

jahresbericht <strong>2009</strong>


Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

die globale Finanzmarktkrise stellt uns vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Die<br />

Bundesregierung leistet ihren Beitrag, damit unsere exportorientierte<br />

Wirtschaft gestärkt aus dieser schwierigen Zeit hervorgehen kann. Mit diesem<br />

Ziel haben wir eine Außenwirtschaftsoffensive angestoßen, die die<br />

Außenwirtschaftspolitik des Bundeswirtschaftsministeriums bündelt. Von<br />

entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung für die deutsche Wirtschaft sind offene Märkte<br />

für Exporte und Investitionen. Zum Erfolg <strong>der</strong> Exportwirtschaft gehört aber auch, dass eine<br />

solide Finanzierung <strong>der</strong> Exporte ge sichert ist. Genau hier setzen die <strong>Exportkreditgarantien</strong> des<br />

Bundes an: Dort wo eine private Absicherung <strong>der</strong> Exportfinanzierung nicht greift, kommen die<br />

staatlichen <strong>Exportkreditgarantien</strong> zum Zuge. 70 % <strong>der</strong> Anträge für Hermesdeckungen werden<br />

von mittelständisch geprägten Unternehmen gestellt. Im Rahmen <strong>der</strong> Außenwirtschaftsoffen -<br />

sive richten wir daher die <strong>Exportkreditgarantien</strong> verstärkt auf die Bedürfnisse des Mittelstandes<br />

aus, um kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu diesem Instrument zu erleichtern.<br />

Mit <strong>der</strong> Außenwirtschaftsoffensive verstärken wir des Weiteren unseren Einsatz für faire und<br />

marktgerechte Wettbewerbsbedingungen auf internationaler Ebene. Das gilt vor allem auch<br />

mit Blick auf die wachsende Bedeutung <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> im Welthandel, die wir ausdrücklich<br />

begrüßen. Es darf jedoch nicht sein, dass deutsche Exporteure allein deshalb nicht zum<br />

Zuge kommen, weil sie strengeren Regelungen unterliegen als ihre Wettbewerber aus Län<strong>der</strong>n<br />

außerhalb <strong>der</strong> OECD. Deshalb sehe ich in <strong>der</strong> Einbindung <strong>der</strong> Schwellenlän<strong>der</strong> in gemeinsame<br />

Rahmenbedingungen für <strong>Exportkreditgarantien</strong> und staatliche Exportfinanzierungen eine unserer<br />

zentralen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Das gilt nicht zuletzt auch für die Prüfung von umwelt be zo ge -<br />

nen und sozialen Aspekten.<br />

<strong>2009</strong> war ein historisches Jahr für die <strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland.<br />

Sie sind – wie die <strong>Bundesrepublik</strong> selbst – 60 Jahre alt geworden. Im Dezember <strong>2009</strong> wurde<br />

dieses beachtliche Jubiläum mit zahlreichen Exporteuren, Banken und Vertretern <strong>der</strong> Bundesregierung<br />

wie auch <strong>der</strong> Mandatargesellschaften gebührend gefeiert. Die herausragende Be -<br />

deutung des Instruments belegen schon die Zahlen aus dem letzten Jahr. Die Bundesregierung<br />

übernahm <strong>Exportkreditgarantien</strong> in Höhe von 22,4 Milliarden Euro. In <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong><br />

Hermesdeckungen ist das <strong>der</strong> höchste erreichte Wert. Die Hermesdeckungen wiesen im Jubi -<br />

läumsjahr <strong>2009</strong> mit 454 Millionen Euro erneut ein positives Ergebnis zugunsten des Bundeshaushalts<br />

aus. Das Neugeschäft steigerte sich im Jahr <strong>der</strong> Wirtschafts- und Finanzkrise um<br />

rund 8% gegenüber 2008. Wie in den Vorjahren lag <strong>der</strong> Schwerpunkt bei den neuen Deckungen<br />

auf Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>n, aber auch <strong>der</strong> Bedarf an Deckungen für die Industrielän<strong>der</strong><br />

hat im Jahr <strong>2009</strong> deutlich zugenommen. Wegen größerer gedeckter Einzelgeschäfte mit<br />

Südkorea und den USA stand im Jahr <strong>2009</strong> ausnahmsweise Russland nicht an erster Stelle,<br />

son<strong>der</strong>n folgte auf Rang drei.<br />

Wir haben auf den gestiegenen Bedarf an Absicherungs- und Refinanzierungsmöglichkeiten in<br />

<strong>der</strong> Finanzmarktkrise zeitnah reagiert. Auch im Jahr <strong>2009</strong> haben wir ausreichende Kapazitäten<br />

für die Hermesdeckungen zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus haben sich die Anpassungen<br />

<strong>der</strong> Hermesprodukte, die zu Beginn <strong>2009</strong> zur Unterstützung <strong>der</strong> Exportwirtschaft eingeführt<br />

wurden, in <strong>der</strong> Krise bewährt. Bei <strong>der</strong> Lieferantenkreditdeckung haben wir den Selbstbehalt


gesenkt und das maximale Garantievolumen für Avalgarantien pro Exporteur erhöht. Diese<br />

Möglichkeiten werden von den Exporteuren rege genutzt. Außerdem haben wir es ermöglicht,<br />

auch die Risiken von Akkreditivbestätigungen in die Deckung einzubeziehen. Diese Maßnahmen<br />

sind bis zum Jahresende 2010 befristet. Wir werden <strong>der</strong>en Wirkung in diesem Jahr auswerten<br />

und dann mit Blick auf die Lage <strong>der</strong> Exportwirtschaft entscheiden, ob sie über das Jahr 2010<br />

hinaus fort gelten.<br />

Lei<strong>der</strong> mussten wir ab dem letzten Quartal des Jahres 2008 beobachten, dass es insbeson<strong>der</strong>e<br />

für mittelständische Exporteure schwierig war, eine ausreichende Absicherung kurzfristiger<br />

Geschäfte durch die privaten Kreditversicherer sicherzustellen. Das galt auch für Exporte in die<br />

EU- und OECD-Staaten, für die nach den Regularien <strong>der</strong> EU-Kommission staatliche Deckungen<br />

im Kurzfristbereich ausgeschlossen waren. Die EU-Kommission hat auf unser Bestreben und das<br />

vieler europäischer Partner diese Regeln gelockert und <strong>der</strong> aktuellen Situation angepasst. Im<br />

August <strong>2009</strong> hat sie <strong>der</strong> Bundesregierung ermöglicht, bis Ende 2010 kurzfristige Export -<br />

geschäfte in EU- und alle OECD-Staaten in Deckung zu nehmen. Die Nachfrage <strong>der</strong> Ex porteure<br />

ist sehr groß. Entscheidend ist für mich aber, dass die <strong>Exportkreditgarantien</strong> nur subsidiär<br />

genutzt werden dürfen: Allein wo eine privatwirtschaftliche Absicherung nicht zur Ver fügung<br />

steht, darf <strong>der</strong> Staat tätig werden.<br />

Seit September <strong>2009</strong> steht <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Finanz- und Wirtschaftskrise beson<strong>der</strong>s betroffenen<br />

Exportwirtschaft die Möglichkeit <strong>der</strong> Refinanzierung von Exportkrediten über ein Programm <strong>der</strong><br />

KfW offen. Die EU-Kommission hatte das Programm zunächst nur bis zum 15. März 2010 ge -<br />

nehmigt. Wir konnten eine Verlängerung dieses Programms bis Ende 2010 erreichen. Damit<br />

eröffnen wir zusätzliche Spielräume für die Exportfinanzierung, die wir gerade jetzt im Zuge <strong>der</strong><br />

wie<strong>der</strong> ansteigenden Nachfrage nach deutschen Exporten benötigen.<br />

Wie zuletzt 2008 werden wir wie<strong>der</strong> Vertreter <strong>der</strong> deutschen Exportwirtschaft zu einer Dialogveranstaltung<br />

am 24. Juni 2010 in das Bundeswirtschaftsministerium einladen. Die Veranstaltung<br />

wird ganz im Zeichen <strong>der</strong> Außenwirtschaftsoffensive stehen und mit diversen Workshops<br />

dem intensiven Austausch über die zentralen Instrumente <strong>der</strong> Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

dienen. Ich bin sicher, dass uns diese Veranstaltung wie<strong>der</strong> viele Anregungen für die Weiter -<br />

entwicklung <strong>der</strong> Instrumente geben wird. Darüber hinaus werden wir den engen Austausch mit<br />

den Wirtschaftsverbänden, Exporteuren und Banken weiter ausbauen. Ich freue mich auf diese<br />

Zusammenarbeit!<br />

Ihr<br />

Rainer Brü<strong>der</strong>le, MdB<br />

Bundesminister für Wirtschaft und Technologie


9 Das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

10 Das Geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

60stes Jubiläum<br />

12 <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

Der Interministerielle<br />

17 Ausschuss <strong>2009</strong><br />

Schwerpunkte <strong>der</strong> Arbeit<br />

des Interministeriellen<br />

18 Ausschusses<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

20 bewähren sich in <strong>der</strong> Krise<br />

Die Maßnahmen des<br />

Konjunkturpakets II<br />

23 im Einzelnen<br />

Absicherung kurzfristiger<br />

Exportkredite in<br />

24 EU- und OECD-Län<strong>der</strong><br />

KfW-Refinanzierungs-<br />

25 programm<br />

Entwicklung <strong>der</strong><br />

27 <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

Kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

28 <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

28 Abtretung vereinfacht<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

100 %-Deckung für<br />

28 Finanzkredite erweitert<br />

Einführung <strong>der</strong><br />

29 Leistungsdeckung<br />

29 Nachhaltigkeit<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

29 und Nachhaltigkeit<br />

Erneuerbare Energien<br />

29 und Umwelttechnologien<br />

Outreach – Einbindung<br />

von Nicht-Mitgliedsstaaten<br />

30 in OECD-Vereinbarungen<br />

31 Staudammprojekt Ilisu<br />

31 Korruptionsprävention<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> im<br />

32 Dialog mit <strong>der</strong> Wirtschaft<br />

Auszeichnung zur „Best<br />

33 Export Credit Agency <strong>2009</strong>“<br />

Beson<strong>der</strong>e<br />

34 Deckungsformen<br />

Projektfinanzierungen und<br />

34 Strukturierte Finanzierungen<br />

36 Flugzeuggeschäfte<br />

37 Schiffsgeschäfte<br />

Län<strong>der</strong> und Län<strong>der</strong>-<br />

39 deckungspolitik des IMA<br />

Län<strong>der</strong>deckungspolitik<br />

40 des IMA<br />

42 GUS-Staaten<br />

Mittel- und osteuropäische<br />

Staaten, Staaten<br />

44 Südosteuropas, Türkei<br />

46 Afrika<br />

48 Lateinamerika und Karibik<br />

50 Asien<br />

52 Naher und Mittlerer Osten


Internationale<br />

55 Zusammenarbeit<br />

56 OECD<br />

57 Europäische Union<br />

57 Berner Union<br />

Kooperation<br />

mit Kreditversicherern<br />

58 an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong><br />

61 Geschäftsverlauf<br />

63 Neugeschäft<br />

Aufglie<strong>der</strong>ung<br />

65 nach Län<strong>der</strong>gruppen<br />

Aufglie<strong>der</strong>ung nach Kredit-<br />

67 laufzeiten und Deckungsarten<br />

Antragszahlen<br />

69 und Antragsvolumen<br />

69 Deckungen nach Sektoren<br />

Umweltrelevanz<br />

71 bei geför<strong>der</strong>ten Projekten<br />

Schäden und Rückflüsse,<br />

71 Umschuldungen<br />

71 Schäden<br />

73 Rückflüsse<br />

75 Umschuldungen<br />

77 Ergebnis<br />

77 Einnahmen<br />

77 Ausgaben<br />

77 Jahresergebnis<br />

79 Bestandsentwicklung<br />

Ermächtigungsrahmen<br />

81 und Höchsthaftung<br />

81 Entschädigungsrisiko<br />

83 Grundsatzzusagen<br />

Außenstände aus<br />

83 geleisteten Entschädigungen<br />

84 Anhang<br />

84 Tabellarischer Anhang<br />

88 Produkte<br />

Definitionen<br />

89 und Erläuterungen<br />

92 Zuordnung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

93 Bildnachweise


das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

die bundesregierung übernahm exportkredit-<br />

garantien in höhe von 22,4 milliarden euro. diese<br />

erreichten damit den höchsten wert in ihrer<br />

60-jährigen geschichte. zum elften mal in folge<br />

wurde ein positives ergebnis zugunsten des<br />

bundeshaushalts erzielt. angesichts <strong>der</strong><br />

weltweiten finanz- und wirtschaftskrise hat die<br />

bundesregierung wesentliche maßnahmen<br />

zur unterstützung <strong>der</strong> deutschen exportwirtschaft<br />

umgesetzt. die staatliche exportkreditversicherung<br />

hat sich als zentrales instrument für die<br />

exportwirtschaft erwiesen, um die folgen <strong>der</strong><br />

finanz- und wirtschaftskrise abzufe<strong>der</strong>n.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

9


10<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> schützen<br />

Unter nehmen vor dem Risiko des<br />

For<strong>der</strong>ungs ausfalls bei Ausfuhr ge -<br />

schäften und stärken die deutschen<br />

Exporteure im internationalen<br />

Wettbewerb. Insbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Exporten in schwierige und<br />

risikoreiche Märkte, für die <strong>der</strong><br />

private Versicherungs markt keine<br />

Absicherungsmöglichkeiten anbietet,<br />

sind sie von großer Bedeutung.<br />

Zudem erleichtern Hermesdeckungen<br />

die Finanzierung eines Exportgeschäfts.<br />

Gerade in Krisenzeiten wirken<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> stabilisierend<br />

und leisten so einen wichtigen<br />

Beitrag zum Erfolg <strong>der</strong> deutschen<br />

Export wirtschaft.<br />

Die Bundesregierung steht im intensiven<br />

Dialog mit den Exporteuren und Banken.<br />

Dieser enge Austausch gewährleistet<br />

ein flexibles, marktnahes und wett -<br />

bewerbs fähiges Deckungsangebot. Um<br />

die Aus wirkungen <strong>der</strong> Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise zu begrenzen, wurden<br />

Anpassungen vorgenommen, die<br />

die Expor teure und Banken in <strong>der</strong><br />

schwierigen Lage auf den Exportmärkten<br />

unterstützen.<br />

Die <strong>Exportkreditgarantien</strong> haben<br />

sich in den 60 Jahren ihres Bestehens<br />

als ein wichtiges Instrument <strong>der</strong><br />

Außenwirtschaftsför<strong>der</strong>ung und<br />

Exportfinanzierung bewährt. In diesem<br />

Zeitraum för<strong>der</strong>te die Bundesregierung<br />

Ausfuhrgeschäfte mit einem Gesamt -<br />

volumen von 651 Milliarden Euro.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

Die Bundesregierung sicherte in einem von <strong>der</strong> Finanzund<br />

Wirtschaftskrise geprägten Jahr Exportgeschäfte<br />

mit einem Volumen von 22,4 Milliarden Euro mit Ex -<br />

portkreditgarantien (Hermesdeckungen) ab. Durch eine<br />

Steigerung um 8,2 % gegenüber dem Vorjahr wurde<br />

damit <strong>der</strong> bisher höchste Wert in <strong>der</strong> 60-jährigen Ge -<br />

schichte des För<strong>der</strong>instruments erreicht. Da gleichzeitig<br />

<strong>der</strong> Gesamtexport Deutschlands infolge des weltweiten<br />

Konjunktureinbruchs um 17,9 % auf 808,2 Milliarden<br />

Euro abnahm, erhöhte sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> mit Exportkre -<br />

dit garantien abgesicherten Exporte von 2,1% auf 2,8%.<br />

Neue Deckungen wurden für Exportgeschäfte in 178<br />

Län<strong>der</strong> übernommen. Der Schwerpunkt lag erneut bei<br />

den Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>n mit 71,9% des<br />

Deckungsvolumens bzw. 16,1 Milliarden Euro. Auf die<br />

Industrielän<strong>der</strong> entfielen 28,1 % <strong>der</strong> abgesicherten Ex -<br />

porte. <strong>2009</strong> war kein typisches Jahr für die <strong>Exportkreditgarantien</strong>:<br />

Zwar brach das Standardgeschäft wegen<br />

des Nachfragerückgangs aus dem Ausland stark ein,<br />

dies wurde aber durch mehrere Deckungen für Groß -<br />

geschäfte, z. B. für Airbus-Flugzeuge und im Schiffbau,<br />

kompensiert.<br />

Mehr als die Hälfte (55,3 %) des insgesamt abgesicherten<br />

Exportvolumens entfiel allein auf zehn Län<strong>der</strong>. Das<br />

höchste Deckungsvolumen wurde für Südkorea mit<br />

2,1 Milliarden Euro übernommen, gefolgt von den Vereinigten<br />

Staaten, Russland, <strong>der</strong> Türkei und China.<br />

Deckungen für das mittel- und langfristige Geschäft<br />

stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 11,9% auf 9,4 Milliarden<br />

Euro. Der Anteil am Gesamtvolumen erhöhte<br />

sich dadurch leicht von 41 % auf 42 %. Staatliche Absi-


cherungen für kurzfristige Geschäfte nahmen, bedingt<br />

durch ein einzelnes Großgeschäft, um 5,7% auf 12,9 Milliarden<br />

Euro zu; dies sind 58% <strong>der</strong> neu übernommenen<br />

Deckungen.<br />

Die <strong>Exportkreditgarantien</strong> erreichten mit 454 Millionen<br />

Euro zum elften Mal in Folge ein positives Ergebnis<br />

zugunsten des Bundeshaushalts. Der kumulierte Überschuss<br />

erhöhte sich damit auf 1.476 Millionen Euro.<br />

Die Bundesregierung stellte auch für die im Jahr <strong>2009</strong><br />

deutlich gestiegene Nachfrage nach staatlichem Schutz<br />

vor Zahlungsausfällen ausreichende Mittel für die Übernahme<br />

von <strong>Exportkreditgarantien</strong> zur Verfügung. Sie<br />

hat zudem in engem Dialog mit <strong>der</strong> Exportwirtschaft<br />

frühzeitig gezielte Möglichkeiten zur Unterstützung <strong>der</strong><br />

Unternehmen in einem Umfeld sich verschärfen<strong>der</strong><br />

Finanzierungskonditionen entwickelt. Die Anpassun -<br />

gen <strong>der</strong> Hermesprodukte wurden bereits im Januar im<br />

Rahmen des Konjunkturpakets II als konkrete, bis Ende<br />

2010 befristete Maßnahmen umgesetzt. Die Möglichkeit<br />

zur Reduzierung <strong>der</strong> Selbstbeteiligung bei Lieferantenkreditdeckungen,<br />

die Erhöhung des maximalen<br />

Garantievolumens für Avalgarantien sowie die Einführung<br />

<strong>der</strong> Deckung für Akkreditivbestätigungsrisiken<br />

unterstützen die Exporteure bei <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong><br />

schwierigen Rahmenbedingungen. Neben diesen be -<br />

fristeten Maßnahmen dient die Erleichterung <strong>der</strong> Ab -<br />

tretung dem gleichen Ziel. Insbeson<strong>der</strong>e mittelstän -<br />

dischen Unternehmen kommen die beschriebenen<br />

Maßnahmen bei <strong>der</strong> Finanzierung ihrer Exportgeschäfte<br />

zugute.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Nach einer Entscheidung <strong>der</strong> EU-Kommission können<br />

seit August <strong>2009</strong> Exporte mit kurzfristigen Kreditlauf -<br />

zeiten auch wie<strong>der</strong> in EU-Län<strong>der</strong> und in die Kernlän<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> OECD staatlich abgesichert werden. Dem Subsidiaritätsgrundsatz<br />

folgend war dies bis dahin den privaten<br />

Kreditversicherungen vorbehalten. Als Folge <strong>der</strong> Finanzkrise<br />

erkannte die EU-Kommission jedoch ein nicht ausreichendes<br />

privatwirtschaftliches Absicherungsangebot<br />

und ließ auf Antrag <strong>der</strong> Bundesregierung kurzfristige<br />

Hermesdeckungen für diesen Län<strong>der</strong>kreis befristet bis<br />

Ende 2010 zu.<br />

Seit dem 15. September <strong>2009</strong> können Banken, die<br />

Finanzkredite mit einer Verbriefungsgarantie abgesichert<br />

haben, am Refinanzierungsprogramm <strong>der</strong> KfW<br />

zur Unterstützung <strong>der</strong> Exportwirtschaft während <strong>der</strong> Fi -<br />

nanzkrise teilnehmen. Dieses Absicherungs- und Li qui -<br />

ditätsmodell erleichtert insbeson<strong>der</strong>e die langfristige<br />

Refinanzierung bundesgedeckter Exportkredite.<br />

Im November erweiterte <strong>der</strong> IMA die Deckungsmöglichkeiten<br />

für gebundene Finanzkredite. Bei einer Laufzeit<br />

von mindestens zwei Jahren können diese im Einzelfall<br />

mit einer 100 %-Deckung abgesichert werden, wenn<br />

es sich um Geschäfte mit einer Einbindung des Finanz -<br />

ministeriums o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Zentralbank als Darlehens neh -<br />

mer o<strong>der</strong> Garant handelt.<br />

Die zum 1. Januar 2010 eingeführte Leistungsdeckung<br />

ermöglicht die isolierte Absicherung von Dienstleistungen<br />

ohne damit verbundenen Warenexport und sichert<br />

Leistungen <strong>der</strong> freien Berufe, wie z. B. Architekten-,<br />

Ingenieurs- und Beratungsleistungen, ab.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

11


12<br />

60stes jubiläum<br />

<strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

Anlässlich des 60-jährigen Bestehens <strong>der</strong> Export kre -<br />

ditgarantien lud Bundeswirtschaftsminister Rainer<br />

Brü<strong>der</strong>le am 15. Dezember <strong>2009</strong> zu einem Festakt in<br />

das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

nach Berlin. Rund 300 Vertreter <strong>der</strong> Export- und Finanzwirtschaft,<br />

von Wirtschaftsverbänden, <strong>der</strong> Bundes mi -<br />

nisterien und <strong>der</strong> Mandatargesellschaften folgten <strong>der</strong><br />

Einladung, um neben <strong>der</strong> Würdigung <strong>der</strong> vergangenen<br />

sechs Jahrzehnte auch einen Ausblick auf künftige He -<br />

rausfor<strong>der</strong>ungen zu wagen.<br />

Bundesminister Brü<strong>der</strong>le hob in seiner Ansprache die<br />

Be deutung <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> für den Export<br />

und dessen zentrale Rolle für die Sicherung von Arbeits -<br />

plätzen hervor: „<strong>Exportkreditgarantien</strong> sind für unsere<br />

Unternehmen ein Sicherheitsanker. Das gilt beson<strong>der</strong>s<br />

in <strong>der</strong> Finanzkrise. Oft werden durch diese Garantien<br />

Aus landsgeschäfte überhaupt erst möglich. Damit wer -<br />

den Hun<strong>der</strong>ttausende von Arbeitsplätzen gesichert.<br />

Das Instrument <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> haben wir im<br />

Dialog mit <strong>der</strong> Wirtschaft immer wie<strong>der</strong> angepasst und<br />

erneuert. Das macht die <strong>Exportkreditgarantien</strong> so er -<br />

folgreich.“<br />

Mit <strong>der</strong> ersten Sitzung des Interministeriellen Ausschusses<br />

(IMA) in Frankfurt-Hoechst begann am 9. November<br />

1949 die Geschichte <strong>der</strong> Hermesdeckungen. Die<br />

1.349ste IMA-Sitzung fand nahezu taggenau 60 Jahre<br />

später am 12. November <strong>2009</strong> in Berlin statt. Seit 1949<br />

wurden Exportgeschäfte im Wert von mehr als 651 Mil-


das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Anlässlich <strong>der</strong> Feier zum 60-jährigen Bestehen <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> am 15. Dezember <strong>2009</strong> in Berlin hielt <strong>der</strong> Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Technologie Rainer Brü<strong>der</strong>le (linke Seite: Foto links) die Festansprache. Der Vorsitzende des Interministeriellen<br />

Ausschusses Dr. Hans-Joachim Henckel (linke Seite: Foto rechts) lobte die intensive Zusammenarbeit zwischen den Bundes ministerien<br />

und den Mandataren. Dr. Hans Janus (rechte Seite: Foto Mitte), Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Euler Hermes Kreditversicherungs-AG,<br />

ging in seiner Rede auf die erfolgreiche Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Export- und Finanzwirtschaft ein.<br />

liarden Euro abgesichert. Das vorrangige Ziel <strong>der</strong> staatlichen<br />

Exportför<strong>der</strong>ung ist seit nunmehr sechs Jahrzehnten<br />

die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland<br />

durch die Unterstützung überwiegend kleiner und<br />

mittelständischer Unternehmen beim Export in schwierige<br />

o<strong>der</strong> risikoreiche Märkte. „Die Wechsellagen <strong>der</strong><br />

Weltwirtschaft haben uns gerade jüngst gelehrt, wie<br />

wichtig es ist, Prinzipien über die Zeit zu beachten und<br />

Instrumente funktionsfähig zu erhalten“, so Prof. Dr.<br />

Hermut Kormann.<br />

Dr. Hans Janus, Vorstandsmitglied <strong>der</strong> Euler Hermes<br />

Kreditversicherungs-AG, betonte, dass Hermesdeckungen<br />

sich in <strong>der</strong> Finanzkrise erneut als unverzichtbar für<br />

die Exportwirtschaft erwiesen haben, um Handelsbezie-<br />

hungen in wirtschaftlich o<strong>der</strong> politisch weniger stabilen<br />

Zeiten aufrechtzuerhalten. Dabei habe sich die Zusammenarbeit<br />

zwischen den Bundesministerien und den<br />

Mandataren in Form einer erfolgreichen Public Private<br />

Partnership außerordentlich bewährt. Die Verbindung<br />

von staatlicher För<strong>der</strong>ung und privatwirtschaftlichem<br />

Management sei auch ein wesentlicher Grund dafür,<br />

dass Hermesdeckungen heute zu Recht als dienstleis -<br />

tungsorientiert und praxisnah gelten. Das hohe internationale<br />

Renommee <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> sei schon<br />

mehrfach durch die Auszeichnung „Best Export Credit<br />

Agency“ belegt worden.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

13


14<br />

Chronik <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

1949 Gesetz über die Übernahme von Sicherheitsleistungen und Gewährleistungen im<br />

Ausfuhrgeschäft; die Bundesregierung überträgt dieses Mandat einem privaten Konsortium;<br />

9. November: erste IMA-Sitzung in Frankfurt-Hoechst<br />

1952 Einführung <strong>der</strong> Ausfuhr-Pauschal-Garantie<br />

1956 Erstmalige Zusammenkunft des Pariser Clubs anlässlich einer Umschuldung Argentiniens<br />

1963 Erste umfassende Senkung <strong>der</strong> Selbstbeteiligungssätze<br />

1973 Schaffung von Deckungsmöglichkeiten für Leasing-Geschäfte<br />

1975 Erste Deckung eines Airbus-Geschäfts<br />

1977 Der Ermächtigungsrahmen überschreitet die 100-Milliarden-DM-Grenze<br />

1978 Abschluss des Übereinkommens über Leitlinien für staatlich unterstützte Exportkredite<br />

(OECD-Konsensus)<br />

1979 Schaffung <strong>der</strong> so genannten Deckblattbürgschaft, heute „Verbriefungsgarantie“<br />

1980 Reform <strong>der</strong> Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistungen (APG)<br />

1981 Beginn <strong>der</strong> Schuldenkrise mit <strong>der</strong> Umschuldung Polens und<br />

den Umschuldungen Mexikos und Brasiliens (1983) sowie<br />

afrikanischer Län<strong>der</strong> im Pariser Club<br />

1985 Erste Deckungszusagen für Projektfinanzierungen<br />

1987 Die Entscheidungen des IMA werden im AGA-Report veröffentlicht<br />

1990 Übernahme von Bundesdeckungen zugunsten von Unternehmen <strong>der</strong> DDR<br />

1993 Erste Umschuldung sowjetischer Altschulden im Pariser Club<br />

1994 Neufassung des OECD-Konsensus; Umstellung des deutschen<br />

Entgeltsystems vom Einheitsentgelt auf nach fünf Län<strong>der</strong>kategorien<br />

gestaffelte Entgeltsätze<br />

1996 Senkung <strong>der</strong> Selbstbeteiligung für den protracted default;<br />

Abschluss <strong>der</strong> größten im Pariser Club geschlossenen<br />

Umschuldung mit Russland<br />

1997 Rückzug des Bundes aus den „marktfähigen Risiken“<br />

bei kurzfristigen Geschäften mit privaten Bestellern;<br />

die <strong>Exportkreditgarantien</strong> gehen ins Internet<br />

1998 Einführung des OECD-einheitlichen Prämiensystems für politische<br />

Risiken; erste Rückversicherungsabkommen mit ECGD, OeKB und COFACE<br />

1999 Euler Hermes und PwC werden zur „Best Export Credit Agency“ weltweit gekürt;<br />

nach 13 Jahren wird erstmals wie<strong>der</strong> ein positives Jahresergebnis erzielt<br />

2001 Einführung <strong>der</strong> Umweltleitlinien innerhalb <strong>der</strong> OECD (Common Approaches);<br />

APG-Online-Service ermöglicht Umsatzmeldung über das Internet<br />

2003 Einführung <strong>der</strong> APG-light<br />

2004 Erste EU-Erweiterung ergänzt den Län<strong>der</strong>kreis <strong>der</strong> markfähigen Risiken;<br />

neuer Internetauftritt (www.agaportal.de); AGA-Report erscheint als E-Mail-Newsletter<br />

und im Internet; Beginn <strong>der</strong> Veranstaltungsreihe „<strong>Exportkreditgarantien</strong> des Bundes<br />

im Dialog mit <strong>der</strong> Wirtschaft“ im Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit<br />

2005 Zum zweiten Mal Auszeichnung als „Best Export Credit Agency“;<br />

Senkung des Selbstbehalts bei <strong>der</strong> APG-light<br />

2006 Einführung <strong>der</strong> Avalgarantie; Einführung eines risikobasierten Entgeltsystems;<br />

vorzeitige Rückzahlungen aus dem Umschuldungsabkommen aus Russland führen<br />

zum vollständigen Abbau des kumulierten Defizits <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

2007 Dritte Auszeichnung als „Best Export Credit Agency“;<br />

Abschluss eines OECD-Sektoren abkommens für zivile Flugzeuge (ASU)<br />

2008 Einführung einer revolvierenden Finanzkreditdeckung; Flexibilisierung <strong>der</strong><br />

deckungsfähigen ausländischen Zulieferungen und lokalen Kosten;<br />

zum vierten Mal als „Best Export Credit Agency“ ausgezeichnet<br />

<strong>2009</strong> Maßnahmen zur Stärkung <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> im Rahmen des Konjunkturpakets II;<br />

fünfte Auszeichnung zur „Best Export Credit Agency (Europe <strong>2009</strong>)“ in <strong>der</strong> neu geschaffenen<br />

Kategorie „Staatliche Exportkreditversicherungsagenturen und Entwicklungsbanken“;<br />

Absicherung von Lieferungen mit kurzfristigen Zahlungsbedingungen in alle EU- und<br />

OECD-Län<strong>der</strong> befristet bis Ende 2010 wie<strong>der</strong> möglich


In ihrer 60-jährigen Geschichte haben die <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

den Aufstieg <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> zur führenden<br />

Exportnation begleitet. Krisensituationen haben<br />

das Instrument immer wie<strong>der</strong> auf Praxistauglichkeit<br />

getestet. Die Bundesregierung achtet auch in schwierigen<br />

Zeiten darauf, das Deckungsangebot soweit als<br />

möglich aufrechtzuerhalten. „Eine bessere Ausgangslage<br />

können wir uns nicht wünschen, denn vor uns liegen<br />

große Herausfor<strong>der</strong>ungen, die nur durch ein rechtzei -<br />

tiges und abgestimmtes Vorgehen von Politik, Mandataren<br />

und Wirtschaft gemeistert werden können“, so<br />

Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes Großhandel,<br />

Außenhandel, Dienstleistungen e.V.<br />

Cathrina Claas-Mühlhäuser, stellvertretende Vorsitzende<br />

des Gesellschafterausschusses <strong>der</strong> Claas KGaA mbH,<br />

be schrieb die Geschichte und Praxis <strong>der</strong> Hermesde -<br />

ckungen aus <strong>der</strong> Sicht eines Exporteurs. Sie veran -<br />

Linkes Bild: Bundeswirtschaftsminister Rainer Brü<strong>der</strong>le (links)<br />

im Gespräch mit Cathrina Claas-Mühlhäuser, <strong>der</strong> stell -<br />

vertretenden Vorsitzenden des Gesellschafterausschusses <strong>der</strong><br />

Claas KGaA mbH, und dem Vorsitzenden des Inter mi nisteriellen<br />

Ausschusses, Dr. Hans-Joachim Henckel.<br />

Rechtes Bild: Der Präsident des Bundesverbandes Großhandel,<br />

Außenhandel und Dienstleistungen e.V. (BGA),<br />

Anton F. Börner, betonte in seiner Rede die beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> für die Exportwirtschaft.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

schau lich te, dass die <strong>Exportkreditgarantien</strong> insbeson<strong>der</strong>e<br />

deshalb unverzichtbar seien, da sie unabhängig<br />

von kurzfristigen wirtschaftlichen o<strong>der</strong> politischen Entwicklungen<br />

verfügbar seien. Eine an den Belangen <strong>der</strong><br />

Exportwirtschaft ausgerichtete Risikosteuerung mit<br />

Augenmaß und die Einbindung in internationale Regelungen<br />

prägen heute die <strong>Exportkreditgarantien</strong> als flexiblen<br />

Baustein mo<strong>der</strong>ner Exportfinanzierung. Andreas<br />

Schmitz, Präsident des Bundesverbandes deutscher<br />

Banken, betonte, dass die deutsche Wirtschaft ihre<br />

Wettbewerbskraft nur unter Beweis stellen könne, wenn<br />

alle am Welthandel beteiligten Län<strong>der</strong> gleichwertige<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen an ihre eigene Deckungspolitik formulierten.<br />

Insgesamt waren die anwesenden Vertreter <strong>der</strong><br />

Exportwirtschaft zuversichtlich, dass das System an -<br />

gesichts zukünftiger Herausfor<strong>der</strong>ungen ausreichend<br />

flexibel sei, um die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> deutschen<br />

Exportwirtschaft weiterhin entscheidend zu un -<br />

terstützen.<br />

Weitere Informationen zu Zahlen, Geschichte und Projekten<br />

<strong>der</strong> Hermesdeckungen illustriert die Internetseite<br />

www.60jahrehermesdeckungen.de.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

15


<strong>der</strong> interministerielle<br />

ausschuss <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss legt die deckungspolitik für<br />

die einzelnen län<strong>der</strong> fest. er entscheidet über grundsatzfragen<br />

sowie alle größeren deckungsanträge. im rahmen des konjunktur -<br />

pakets ii nahm <strong>der</strong> interministerielle ausschuss umfangreiche<br />

anpassungen <strong>der</strong> produkte zur unterstützung <strong>der</strong> exportwirtschaft<br />

in <strong>der</strong> krise vor. bis ende 2010 können kurzfristige export-<br />

geschäfte in die eu- und die oecd-län<strong>der</strong> abgesichert werden.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

17


18<br />

schwerpunkte <strong>der</strong> arbeit<br />

des interministeriellen ausschusses<br />

Ein Interministerieller Ausschuss (IMA) unter dem Vorsitz<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie<br />

prüft und entscheidet alle größeren Deckungsanträge<br />

und Grundsatzfragen. Er gestaltet die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> und legt mit <strong>der</strong><br />

Deckungspolitik die Absicherungsmöglichkeiten für die<br />

einzelnen Län<strong>der</strong> fest. Die Bundesregierung trägt die<br />

haushaltsrechtliche Verantwortung für die <strong>Exportkreditgarantien</strong>,<br />

mit denen sie in den vergangenen 60 Jahren<br />

Ausfuhrgeschäfte mit einem Gesamtvolumen von 651<br />

Mil liarden Euro geför<strong>der</strong>t hat.<br />

Die Bundesregierung hat ein Mandatarkonsortium,<br />

bestehend aus <strong>der</strong> Euler Hermes Kreditversicherungs-<br />

Im Rahmen seiner jährlichen<br />

Auswärtssitzung tagte <strong>der</strong><br />

IMA im Jahr <strong>2009</strong> in<br />

Donauwörth und besichtigte<br />

das Werk <strong>der</strong> Eurocopter<br />

Deutschland GmbH.<br />

AG (Fe<strong>der</strong>führer) und <strong>der</strong> PricewaterhouseCoopers AG<br />

WPG, mit <strong>der</strong> Geschäftsführung <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

beauftragt. Die Mitarbeiter <strong>der</strong> Mandatare sind<br />

Ansprechpartner für Exporteure und Banken und be -<br />

reiten die Deckungsanträge für die Sitzungen des IMA<br />

auf. Darüber hinaus beraten sie die Bundesregierung<br />

bei ihren Entscheidungen. Vom Bundesministerium für<br />

Wirtschaft und Technologie ernannte Sachverständige<br />

aus <strong>der</strong> Export- und Kreditwirtschaft unterstützen die<br />

Arbeit des IMA, um aktuelle Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Praxis<br />

in die Entscheidungsfindung einzubringen. Stimmberechtigt<br />

sind in diesem Gremium nur die teilnehmenden<br />

vier Ministerien. Die Vertreter des fe<strong>der</strong>führenden<br />

Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie,


des Bundesministeriums <strong>der</strong> Finanzen, des Auswärtigen<br />

Amtes und des Bundesministeriums für wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit und Entwicklung treffen ihre Entscheidungen<br />

einvernehmlich.<br />

Bei <strong>der</strong> Festlegung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>deckungspolitik berücksichtigt<br />

<strong>der</strong> IMA die wirtschaftliche und politische Si -<br />

tuation des Importlandes und legt Umfang und Bedin -<br />

gungen <strong>der</strong> Deckungsmöglichkeiten fest. Generelle Kri -<br />

terien für die Übernahme einer Exportkreditgarantie<br />

sind die För<strong>der</strong>ungswürdigkeit und die risikomäßige<br />

Vertretbarkeit des Exportgeschäfts. Im Rahmen <strong>der</strong> Entscheidungsfindung<br />

wird somit auch die Bonität des<br />

ausländischen Bestellers beurteilt. Weiter zu beachten<br />

interministerieller ausschuss – ima<br />

Ministerien<br />

@ BMWi Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie – fe<strong>der</strong>führend<br />

@ BMF Bundesministerium <strong>der</strong> Finanzen<br />

@ AA Auswärtiges Amt<br />

@ BMZ Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung<br />

Mandatare<br />

@ Euler Hermes Kredit versicherungs-AG<br />

@ PricewaterhouseCoopers AG WPG<br />

Sachverständige<br />

@ Vertreter <strong>der</strong> Exportwirtschaft und<br />

des Bankgewerbes<br />

@ KfW IPEX-Bank<br />

@ AKA Ausfuhrkreditgesellschaft mbH<br />

@ Bundesrechnungshof<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

sind das Haushaltsrecht mit dem Rahmen für Gewährleistungen<br />

zur För<strong>der</strong>ung und Unterstützung von Ausfuhren<br />

sowie internationale Regelungen, insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> OECD-Konsensus für staatlich unterstützte Export -<br />

finanzierungen und Exportkreditversicherungen.<br />

19


20<br />

exportkreditgarantien<br />

bewähren sich in <strong>der</strong> krise<br />

Die <strong>Exportkreditgarantien</strong> rückten im Jahr ihres 60-jährigen<br />

Bestehens in beson<strong>der</strong>em Maße ins Zentrum wirtschaftspolitischer<br />

Diskussionen. Die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

stellte die Exportunternehmen vor große<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen und führte zu einem deutlichen<br />

Nachfrageanstieg nach staatlicher Absicherung. Mit<br />

einem stabilen Deckungsangebot und zielgerichteten<br />

Anpassungen an die aktuellen Anfor<strong>der</strong>ungen bei <strong>der</strong><br />

Auftragsfinanzierung boten die <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

zu verlässige Unterstützung. Diese antizyklische Wirkung<br />

trägt dazu bei, Außenhandelsbeziehungen zu<br />

stabili sieren, die Wettbewerbsposition deutscher Un -<br />

ternehmen zu stärken und dadurch Arbeitsplätze am<br />

Standort Deutschland zu sichern.<br />

Seit Beginn <strong>der</strong> Krise im Herbst 2008 sind die deutschen<br />

Exporte in historischem Ausmaß eingebrochen.<br />

Global gestiegene kommerzielle und politische Risiken,<br />

<strong>der</strong> Anstieg von Unternehmensinsolvenzen und ein an -<br />

dauern<strong>der</strong> Vertrauensverlust unter Finanzinstitutionen<br />

waren prägende Entwicklungen des Jahres <strong>2009</strong>. Sie<br />

führten zu einer restriktiveren Kreditvergabe <strong>der</strong> Banken<br />

sowie zu verteuerten Finanzierungskonditionen<br />

und erschwerten in <strong>der</strong> Folge die Auftragsfinanzierung.<br />

Mangels ausreichen<strong>der</strong> Refinanzierungskapazitäten <strong>der</strong><br />

Banken traten insbeson<strong>der</strong>e bei langfristigen Geschäften<br />

und bei <strong>der</strong> Durchführung von Großprojekten Li -<br />

Etwa 20 Millionen Altreifen lagern in Dubai Industrial<br />

City. Die Bundesregierung unterstützt eine umwelt -<br />

verträgliche Entsorgung <strong>der</strong> Reifenbestände durch<br />

Übernahme einer Fabrikationsrisikogarantie<br />

für den Export einer Recycling-Anlage. Die von <strong>der</strong><br />

Amandus Kahl GmbH & Co. KG nach Dubai gelieferte,<br />

im Bau befindliche Anlage zerkleinert Altreifen<br />

und befreit sie von Stahl- und Textilanteilen. Das<br />

gewonnene Gummigranulat wird für die Herstellung<br />

einer breit gefächerten Produkt palette verwendet,<br />

wie beispielsweise für Bodenbeläge, Schuhsohlen,<br />

gummi modifizierten Asphalt o<strong>der</strong> für die Reifen -<br />

herstellung. Das Geschäft gilt als beson<strong>der</strong>s<br />

för<strong>der</strong>ungsfähig, da die Anlage eine sehr umwelt -<br />

verträgliche Entsorgung von Altreifen ermöglicht.<br />

Auf den Bil<strong>der</strong>n sind vergleichbare Anlagen zu sehen.


quiditätsengpässe auf. Die verän<strong>der</strong>te Risikosituation<br />

führte auch dazu, dass die privatwirtschaftliche Ab -<br />

sicherung von Exportrisiken eingeschränkt wurde und<br />

infolgedessen die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen<br />

sich nochmals verschlechterten.<br />

Diese Entwicklungen zeichneten sich bereits im Herbst<br />

2008 ab und gaben <strong>der</strong> Bundesregierung Anlass, das<br />

Instrumentarium <strong>der</strong> Exportför<strong>der</strong>ung durch flexible<br />

und bedarfsorientierte Maßnahmen auch als effizientes<br />

Instrument zur Krisenbewältigung einzusetzen. Mit dem<br />

Konjunkturpaket II wurden im Januar <strong>2009</strong> wichtige<br />

Anpassungen <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> wirksam.<br />

Die Krise hat die Rahmenbedingungen für die Inanspruchnahme<br />

<strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> drastisch verän<strong>der</strong>t.<br />

Trotz historisch niedriger Zinsen<br />

waren Auftragsfinanzierungen häufig nur<br />

durch die Un terstützung staatlicher Ex -<br />

port kre ditgarantien möglich. Viele Unternehmen<br />

nutzten die Hermesdeckungen im<br />

Jahr <strong>2009</strong> erstmalig, nachdem eine Absi-<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

cherung ihrer Exportfor<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

nicht notwendig schien. Wurden vor <strong>der</strong> Krise oftmals<br />

Barzahlungsbedingungen vereinbart o<strong>der</strong> Projekte auf<br />

dem Kapitalmarkt refinanziert, sind nun häufig Zahlungsziele<br />

und Lieferanten kredite einzuräumen, um<br />

Aufträge zu gewinnen. Auch die Zielmärkte, für die<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> beantragt werden, haben sich<br />

verän<strong>der</strong>t. Finanzierungskonditionen und Ausfuhrrisiken<br />

haben sich nicht nur in Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

verän<strong>der</strong>t, son<strong>der</strong>n auch für Geschäfte mit<br />

Abnehmern in Industriestaaten. Demzufolge hat die<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Hermesdeckungen auch für diesen<br />

Län<strong>der</strong>kreis erheblich zugenommen.<br />

Die mittelständische BIOWORKS<br />

Verfahrenstechnik GmbH aus dem<br />

bayerischen Putzbrunn ist maßgeblich<br />

am Bau <strong>der</strong> ersten Kläranlage<br />

im chinesischen Wulashan Town<br />

(340.000 Einwohner) beteiligt:<br />

Sie übernimmt die Montage und die<br />

Montageaufsicht und lieferte den<br />

Großteil <strong>der</strong> technischen Einrichtungen.<br />

Die Kläranlage wird das Abwasser<br />

<strong>der</strong> Stadtbevölkerung reinigen<br />

und damit die Umweltsituation und<br />

die Lebensverhältnisse <strong>der</strong><br />

Menschen in <strong>der</strong> Region signifikant<br />

verbessern. Die Bundesregierung<br />

unterstützt das Vorhaben durch<br />

Übernahme einer Ausfuhrgarantie für<br />

die technischen Ausrüstungen.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

21


22 Nach <strong>der</strong> Entscheidung <strong>der</strong> Europäischen Kommission<br />

vom 5. August <strong>2009</strong> sind befristet bis Ende 2010 staatliche<br />

Absicherungen für kurzfristige Exportgeschäfte<br />

auch wie<strong>der</strong> für Ausfuhren in Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Europäischen<br />

Union und <strong>der</strong> OECD zulässig. Geschäfte dieser Art<br />

wurden in den vergangenen zwölf Jahren allein auf dem<br />

privaten Markt abgesichert. Eine erkennbare Zurück -<br />

haltung <strong>der</strong> privaten Kreditversicherer hat die EU-Kommission<br />

zu dieser Entscheidung veranlasst. Die Anträge<br />

auf kurzfristige <strong>Exportkreditgarantien</strong>, z.B. auf Ausfuhr-<br />

Pauschal-Gewährleistungen, haben sich seit August<br />

<strong>2009</strong> infolgedessen nahezu verdreifacht.<br />

Die von <strong>der</strong> Bundesregierung im Rahmen des Kon junk -<br />

turpakets II befristet angebotenen erweiterten De ckungs -<br />

möglichkeiten sind von Exporteuren und Banken um -<br />

fänglich genutzt worden, um in <strong>der</strong> Krise zu bestehen.<br />

Die Erhöhung des maximalen Avalvolumens von 80 Millionen<br />

Euro auf 300 Millionen Euro je Unternehmen, die<br />

Absenkungsmöglichkeit <strong>der</strong> Selbstbeteiligung von 15%<br />

auf 5 % bei Lieferantenkreditdeckungen und die neue<br />

Absicherungsform für Risiken aus Akkreditivbestätigungen<br />

stießen auf rege Nachfrage. Auch das im September<br />

<strong>2009</strong> eingeführte Refinanzierungsprogramm für<br />

hermesgedeckte Kredite bei <strong>der</strong> KfW mit dem Ziel <strong>der</strong><br />

Be reitstellung zusätzlicher Mittel für die Exportfinanzierung<br />

trägt zur Erweiterung <strong>der</strong> Refinanzierungsmöglichkeiten<br />

bei.<br />

Neben den zeitnah umgesetzten Anpassungen zur Un -<br />

terstützung <strong>der</strong> Exportwirtschaft in <strong>der</strong> gegenwärtigen<br />

Situation hat vor allem die Konstanz und Stabilität des<br />

Absicherungsangebotes <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> be -<br />

legt, wie das Instrument gerade auch in Krisenzeiten<br />

zum langfristigen Erfolg <strong>der</strong> deutschen Exportwirtschaft<br />

beiträgt. Der selektiven Deckungsübernahme privater<br />

Kreditversicherungen sowie Liquiditätsengpässen und<br />

verschärften Finanzierungskonditionen können die<br />

Exportunternehmen so durch die Nutzung von <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

begegnen.<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> hat bewiesen, dass die Verfügbarkeit<br />

einer staatlichen Exportkreditversicherung in einer Fi -<br />

nanz- und Wirtschaftskrise ein zentrales Element ist, um<br />

die Folgen <strong>der</strong> Krise abzufe<strong>der</strong>n.<br />

Die SAXONIA EuroCoin GmbH ist auf die Herstellung von<br />

Rohlingen für Münzen und Medaillen aus Buntmetall,<br />

galvanisiertem Metall und Edelmetall spezialisiert. Das in<br />

Sachsen ansässige Unternehmen beliefert die Zentralbanken<br />

in aller Welt mit Münzrohlingen und sichert die Export -<br />

geschäfte mit <strong>der</strong> Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung ab.


die maßnahmen<br />

des konjunkturpakets ii im einzelnen<br />

Im Rahmen des Konjunkturpakets II hat die Bundesregierung<br />

bereits im Januar <strong>2009</strong> bis Ende 2010 befristete<br />

Deckungsanpassungen eingeführt. Diese Maßnahmen<br />

zielen darauf ab, die Finanzierung von Export ge schäf -<br />

ten unter den schwierigen Bedingungen zu er leichtern<br />

o<strong>der</strong> überhaupt erst zu ermöglichen. Die Unterstützung<br />

des Mittelstandes steht im Fokus dieser Maßnahmen.<br />

Lieferantenkreditdeckung –<br />

Senkung <strong>der</strong> Selbstbeteiligung möglich<br />

Um den Exporteuren die Refinanzierung einer gedeckten<br />

For<strong>der</strong>ung zu erleichtern, kann gegen einen Prämienaufschlag<br />

die Absenkung <strong>der</strong> Selbstbeteiligung für<br />

die wirtschaftlichen Risiken bei Lieferantenkredit de -<br />

ckungen von 15 % auf 5 % beantragt werden (im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung von 10 %<br />

auf 5%). Diese Möglichkeit wurde von den Exporteuren<br />

sehr häufig genutzt.<br />

In Vietnam entsteht momentan <strong>der</strong> erste Windpark. Die<br />

Fuhrlän<strong>der</strong> AG aus dem Westerwald liefert hierfür 20 Wind -<br />

energieanlagen mit einer Leistung von jeweils<br />

1,5 Megawatt in die Provinz Binh Thuan an <strong>der</strong> Küste des<br />

südchinesischen Meeres. Durch die Substitution<br />

konventioneller Energie können jährlich etwa 58.000 t CO2<br />

eingespart werden. In zwei weiteren Schritten ist die<br />

Erweiterung auf 80 Windkraftanlagen geplant, was zu<br />

einer Gesamtleistung von 120 Megawatt führen wird.<br />

Die ersten fünf Anlagen sind bereits am Netz.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> weltweiten Finanzkrise konnte das<br />

Projekt bislang noch nicht vollständig durchgeführt<br />

werden. Nunmehr soll <strong>der</strong> komplette Windpark<br />

zu Kreditbedingungen abgewickelt werden.<br />

Darlehensgeber des Finanzkredites ist die Landes -<br />

bank Baden-Württemberg in Leipzig. Die Bundes -<br />

regierung stellt für das Projekt Ausfuhrdeckungen<br />

und eine Finanzkreditdeckung bereit.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

23


24<br />

Avalgarantie –<br />

maximales Garantievolumen erhöht<br />

Die Avalgarantie verbessert die Liquidität mittelständisch<br />

geprägter Unternehmen, indem sie <strong>der</strong>en Kreditlinie<br />

bei Banken in Höhe des garantierten Betrags entlastet.<br />

Die im Auslandsgeschäft üblichen Vertragsga -<br />

rantien können mit einer geringeren Einschränkung <strong>der</strong><br />

Liquidität bereitgestellt werden. Die Bundesregierung<br />

hob das maximale Volumen für Avalgarantien von 80 Mil -<br />

lionen Euro auf 300 Millionen Euro je Unternehmen an.<br />

Die Avalgarantie kann auch ohne „Hauptdeckung“,<br />

d.h. ohne Deckung <strong>der</strong> sonstigen Risiken des Exportgeschäfts,<br />

übernommen werden, wenn die Absicherung<br />

<strong>der</strong> übrigen Risiken nicht möglich, nicht zumutbar o<strong>der</strong><br />

vom Exporteur nicht gewollt ist.<br />

Akkreditivbestätigungen –<br />

Risiken jetzt absicherbar<br />

Die Deckung des Akkreditivbestätigungsrisikos erleichtert<br />

es den Banken, Akkreditive ausländischer Kredit -<br />

institute zu bestätigen, da die Bundesregierung die<br />

damit verbundenen Risiken übernimmt. Sie sichert in<br />

Form einer kurzfristigen Finanzkreditdeckung das Risiko<br />

<strong>der</strong> bestätigenden Bank ab, den verauslagten Betrag<br />

aus politischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Gründen nicht<br />

von dem Akkreditiv ausstellenden Institut erstattet zu<br />

bekommen.<br />

Die rommelag Kunststoff-Maschinen Vertriebsgesellschaft mbH nahm für die<br />

Lieferung von Blow-Fill-Seal bottelpack Verpackungs- und Kappenschweißanlagen<br />

nach Peru und Uruguay Ausfuhr- und Fabrikationsrisikogarantien in Anspruch.<br />

Pharmazeutische Unternehmen in den beiden südamerikanischen Län<strong>der</strong>n setzen<br />

die bottelpack Anlagen zur Herstellung von sterilen Infusionslösungen ein.<br />

Dank <strong>der</strong> von rommelag entwickelten innovativen Blow-Fill-Seal Technology können<br />

die Anlagen in einem Arbeits zyklus sterile Kunststoffbehälter herstellen,<br />

Infusionslösungen aseptisch füllen und die Behälter hermetisch verschließen.<br />

absicherung<br />

kurzfristiger exportkredite<br />

in eu- und oecd-län<strong>der</strong><br />

Die Absicherung sogenannter marktfähiger Risiken,<br />

d. h. kurzfristiger Exportkredite mit Risikolaufzeiten von<br />

bis zu zwei Jahren in die EU- und die meisten OECD-Län<strong>der</strong>,<br />

war gemäß einer Mitteilung <strong>der</strong> EU-Kommission<br />

von 1997 bislang <strong>der</strong> privaten Versicherungswirtschaft<br />

vorbehalten. Nach einer Entscheidung <strong>der</strong> Kommission<br />

vom 5. August <strong>2009</strong> können marktfähige Risiken be -<br />

fristet bis Ende 2010 wie<strong>der</strong> mit <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

abgesichert werden. Die EU-Kommission entsprach da -<br />

mit einem Antrag <strong>der</strong> Bundesregierung. Als Folge <strong>der</strong><br />

Finanz- und Wirtschaftskrise hatte die EU-Kommission<br />

ein vorübergehend nicht mehr ausreichendes privates<br />

Absicherungsangebot für kurzfristige Geschäfte in dem<br />

genannten Län<strong>der</strong>kreis erkannt.


Die Exporteure fragen diese erweiterten Absicherungsmöglichkeiten<br />

sehr stark nach. Durchschnittlich gingen<br />

seit dem 6. August täglich rund 100 Limitanträge für<br />

die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung ein, wobei viele<br />

Exporteure erstmals <strong>Exportkreditgarantien</strong> nachfragten.<br />

Es erfolgen in jedem Einzelfall eine Bonitätsprüfung<br />

und eine Deckungsentscheidung nach den üblichen Kriterien<br />

<strong>der</strong> risikomäßigen Vertretbarkeit und För<strong>der</strong>ungswürdigkeit.<br />

Die Wietmarscher Ambulanz- und Son<strong>der</strong>fahrzeug<br />

GmbH (WAS) hat einen Großauftrag zur Lieferung<br />

von Rettungswagen erhalten: Das mittelständische<br />

Unternehmen liefert 600 Ambulanzen<br />

mit ver stärkten Fahrwerken, einer beson<strong>der</strong>s<br />

leistungsfähigen Klimaanlage und einer kompletten<br />

medizinischen Ausstattung nach Ägypten.<br />

Als Basisfahrzeug dient <strong>der</strong> Mercedes Sprinter.<br />

Das ägyptische Gesundheitsministerium wird die<br />

Rettungswagen sowohl in großen Städten als<br />

auch in ländlichen Bereichen einsetzen.<br />

Der Auftrag hat einen Wert von über 30 Millionen Euro<br />

und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsplätze bei WAS. Die Bundesregierung<br />

unterstützt das Geschäft durch Übernahme einer<br />

Avalgarantie für eine Anzahlungs-,<br />

Vertrags erfüllungs- und Gewährleistungsgarantie.<br />

kfw-refinanzierungsprogramm<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Seit dem 15. September <strong>2009</strong> steht Banken ein Programm<br />

<strong>der</strong> KfW zur Verfügung, das die Refinanzierung<br />

bundesgedeckter Exportkredite erleichtern und die Ka -<br />

pazitäten für die Exportkreditvergabe insgesamt erhöhen<br />

soll. Voraussetzung für die Inanspruchnahme des<br />

Refinanzierungsprogramms ist ein Exportkredit, <strong>der</strong> mit<br />

einer Finanzkreditdeckung und einer Verbriefungs -<br />

garantie abgesichert ist. Die durch die Veräußerung dieses<br />

Exportkredites an die KfW verfügbaren Mittel stehen<br />

für die Finanzierung neuer, hermesgedeckter Ge -<br />

schäfte zur Verfügung. Nähere Informationen sind im<br />

Internet (www.kfw.de) unter dem Stichwort „KfW-Programm<br />

– Re finanzierung bundesgedeckter Exportkre -<br />

dite“ erhältlich.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

25


entwicklung <strong>der</strong><br />

exportkreditgarantien 27<br />

im zuge <strong>der</strong> kontinuierlichen weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

exportkreditgarantien passte die bundesregierung das<br />

deckungs system den sich verän<strong>der</strong>nden rahmen bedingungen<br />

an. erweiterte absicherungsmöglichkeiten wurden mit<br />

exporteuren und banken im<br />

intensiven dialog erörtert.<br />

die bundesregierung und<br />

die mandatare setzen sich<br />

für eine einheitliche<br />

umwelt prüfung auch in<br />

nicht oecd-län<strong>der</strong>n ein.<br />

aspekte <strong>der</strong> nachhaltigkeit<br />

stehen bei <strong>der</strong> unterstützung klimafreundlicher exporte<br />

im vor<strong>der</strong>grund. die deutschen exportkredit garantien<br />

wurden erneut als beste staatliche exportkredit versicherung<br />

ausgezeichnet.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang


28<br />

Die DTEC Engineering & Consulting GmbH sorgte als<br />

Generallieferant für die Errichtung einer Anlage<br />

zur Herstellung von Flachglas in Weißrussland. Zum<br />

Lieferumfang gehörten eine Abgasreinigung und<br />

eine Kraftwärmekopplungsanlage. Zahlreiche mittel -<br />

ständische deutsche Unternehmen fungierten<br />

bei dem Projekt als Unterlieferanten. Die eingesetzte<br />

Technologie ermöglicht die Herstellung von hoch -<br />

qualitativem und nahezu fehlerfreiem Flachglas, das für<br />

den steigenden Bedarf des einheimischen Marktes<br />

sowie für den Export – insbeson<strong>der</strong>e nach Russland –<br />

bestimmt ist. Die Bundesregierung stellte für das Projekt<br />

eine Fabrikationsrisikogarantie, eine Ausfuhrgarantie<br />

sowie eine Finanzkreditdeckung zur Verfügung.<br />

kontinuierliche weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

Neben den befristeten Maßnahmen zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Exportwirtschaft in <strong>der</strong> aktuellen Krise entwickelt<br />

die Bundesregierung das Deckungssystem kontinuierlich<br />

weiter und passt es den sich än<strong>der</strong>nden Rahmenbedingungen<br />

an. Wesentliche Grundlage dieser marktgerechten<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> Hermesdeckungen ist<br />

ein intensiver Dialog mit Exporteuren, Kreditinstituten<br />

und Wirtschaftsverbänden.<br />

abtretung vereinfacht<br />

Um die Refinanzierungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Exporteure<br />

weiter zu verbessern, hat <strong>der</strong> IMA die Abtretung hermes -<br />

gedeckter For<strong>der</strong>ungen (einschließlich <strong>der</strong> Abtretung<br />

<strong>der</strong> Entschädigungsansprüche) vereinfacht. So gilt die<br />

Zustimmung des Bundes bei <strong>der</strong> Übertragung einer<br />

gedeckten For<strong>der</strong>ung an einen Kreis von anerkann -<br />

ten Abtretungsempfängern als generell erteilt. Aus <strong>der</strong><br />

Abtretung begünstigte Finanzierungsinstitute können<br />

zudem das Entschädigungsverfahren mit dem Bund<br />

selbst abwickeln. Diese Erleichterungen im Verfahren<br />

wurden im Rahmen des zweiten Konjunkturpaketes<br />

beschlossen, gelten jedoch unbefristet.<br />

möglichkeiten <strong>der</strong> 100 %-deckung<br />

für finanzkredite erweitert<br />

Gebundene Finanzkredite mit einer Laufzeit von mehr<br />

als zwei Jahren können seit November <strong>2009</strong> im Einzelfall<br />

mit einer 100%-Deckung abgesichert werden, wenn<br />

ein Finanzministerium o<strong>der</strong> eine Zentralbank als Dar -<br />

lehensnehmer o<strong>der</strong> Garant eingebunden ist und das


etreffende Län<strong>der</strong>risiko die erhöhte Deckungsquote<br />

zulässt. Damit erweitert <strong>der</strong> IMA die seit 1999 bestehenden<br />

Regelungen für 100 %-Deckungen, die bisher im<br />

Wesentlichen nur bei Airbus-Geschäften, Rückversicherungstransaktionen<br />

o<strong>der</strong> in Matchingfällen Anwen dung<br />

fanden.<br />

einführung <strong>der</strong> leistungsdeckung<br />

Dienstleistungsexporte konnten schon in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

mit einer For<strong>der</strong>ungsdeckung begleitet werden,<br />

allerdings war diese Deckungsform eher auf Waren -<br />

lieferungen zugeschnitten. Die zum 1. Januar 2010 eingeführte<br />

Leistungsdeckung berücksichtigt sowohl die<br />

Beson<strong>der</strong>heiten von Dienstleistungsgeschäften als auch<br />

die gebräuchliche Terminologie. Mit <strong>der</strong> Leistungs de -<br />

ckung können isolierte Dienstleistungsgeschäfte deutscher<br />

Unternehmen – z. B. Architektur- und Ingenieursbüros<br />

sowie Beratungsfirmen – abgesichert werden. Für<br />

die Deckungsfähigkeit ist entscheidend, dass es sich<br />

bei dem Leistungsgeschäft um ein Ausfuhrgeschäft<br />

handelt. Deckungsfähig sind demnach Geschäfte, bei<br />

denen die abzusichernde Leistung ihren überwiegenden<br />

Ursprung in Deutschland hat o<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Wertschöpfung<br />

bei überwiegen<strong>der</strong> Erbringung im Ausland<br />

dem deutschen Exporteur zuzurechnen ist.<br />

nachhaltigkeit<br />

exportkreditgarantien und<br />

nachhaltigkeit<br />

Bei <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ungswürdigkeit zur Deckung<br />

beantragter Geschäfte berücksichtigt <strong>der</strong> IMA regel -<br />

mäßig auch ökologische und soziale Aspekte. Richtschnur<br />

dafür sind die Empfehlungen <strong>der</strong> OECD zur<br />

Umwelt prüfung im Rahmen staatlicher Exportfinan -<br />

zierung (Common Approaches). Diese Umweltleitlinien<br />

finden in allen OECD-Mitgliedsstaaten gleichermaßen<br />

Anwendung. Der hohe technologische Standard <strong>der</strong> aus<br />

Deutschland gelieferten Produkte und Anlagen entspricht<br />

wesentlichen Umweltanfor<strong>der</strong>ungen. Darüber<br />

hinaus sind je doch insbeson<strong>der</strong>e bei großen Projekten<br />

auch weitergehende ökologische und soziale Auswirkungen<br />

des Gesamtprojekts sowie gegebenenfalls das<br />

Projektumfeld zu berücksichtigen.<br />

erneuerbare energien und<br />

umwelttechnologien<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Einen Schwerpunkt bei <strong>der</strong> Unterstützung deutscher<br />

Exporteure sieht die Bundesregierung weiterhin in <strong>der</strong><br />

För<strong>der</strong>ung erneuerbarer Energien und Umwelttech -<br />

nologien. Eine neu erschienene Ausgabe <strong>der</strong> Reihe<br />

„Hermesdeckungen Spezial“ zu diesem Thema ergänzt<br />

das Informationsangebot. Auf OECD-Ebene unterstützte<br />

Deutschland die Verbesserung <strong>der</strong> zulässigen Finanzierungsbedingungen,<br />

die mit dem Sektorabkommen für<br />

erneuerbare Energien (Annex IV des OECD-Konsensus)<br />

international vereinbart wurden. Solche Transaktionen<br />

mit Kreditlaufzeiten zwischen 12 und 15 Jahren können<br />

seit Februar <strong>2009</strong> mit flexibleren Rückzahlungsbedingungen<br />

abgesichert werden. Mitte des Jahres wurde<br />

zudem eine Verlängerung <strong>der</strong> maximal zulässigen Kreditlaufzeiten<br />

auf 18 Jahre vereinbart und beschlossen,<br />

die Befristung des Sektorabkommens aufzuheben. Dar-<br />

29


30<br />

Equator Principles<br />

Die Equator Principles sind ein<br />

frei williges Regelwerk von Banken<br />

zur Einhaltung von Umweltund<br />

Sozial standards im Bereich<br />

<strong>der</strong> Projekt finanzierungen. Die<br />

teilnehmenden Banken verpflichten<br />

sich, nur solche Projekte zu<br />

finanzieren, bei denen die Kredit -<br />

nehmer die vereinbarten Umweltund<br />

Sozialkriterien erfüllen.<br />

Das Regelwerk basiert auf den<br />

Sozial- und Umweltstandards <strong>der</strong><br />

Weltbank und den Sozialstandards<br />

<strong>der</strong> International Finance<br />

Corporation (IFC), einer Tochter -<br />

gesellschaft <strong>der</strong> Weltbank,<br />

und gilt für Projekte ab einem<br />

Finanzierungs volumen von<br />

10 Millionen US-Dollar. Zwar sind<br />

die Equator Principles eigentlich<br />

auf Projekt finanzie run gen<br />

beschränkt, doch haben sie auch<br />

die Entwicklung und Prüfung<br />

von Nachhaltig keitsaspekten<br />

in an<strong>der</strong>en Bereichen des Finanzund<br />

Bankensektors beeinflusst.<br />

Die STRABAG Umweltanlagen GmbH, Dresden, errichtete eine<br />

Anlage zur mechanisch-biologischen Behandlung von<br />

Klärschlamm für die Kläranlage <strong>der</strong> Stadt Brest (Weißrussland).<br />

Das durch Klärschlammfaulung freigesetzte Biogas wird<br />

in einem integrierten Blockheizkraftwerk genutzt. Rund 67 %<br />

des Auftragswertes stammen von kleinen und mittelständischen<br />

deutschen Unternehmen, die überwiegend in den neuen<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n ansässig sind. Die Bundesregierung unterstützt<br />

das aus Umweltgesichts punkten beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>ungswürdige<br />

Projekt und stellte <strong>der</strong> finanzierenden Bank eine isolierte<br />

Finanzkreditgarantie zur Verfügung.<br />

über hinaus setzten die Mitgliedsstaaten ihre Gespräche<br />

über eine Erweiterung des Anwendungsbereichs<br />

des Abkommens auf Sektoren aus dem Umfeld klimafreundlicher<br />

Technologien und dessen Weiterentwicklung<br />

zu einem umfassen<strong>der</strong>en Klimaschutz-Sektor -<br />

abkommen fort. Diese Diskussionen werden voraussichtlich<br />

im Jahr 2010 ihren Abschluss finden. Deutsche<br />

Exporteure sollten von dem neuen Sektorabkommen<br />

aufgrund ihrer hohen Kompetenz in diesem Bereich<br />

beson<strong>der</strong>s profitieren.<br />

outreach –<br />

einbindung von nicht-mitgliedsstaaten<br />

in oecd-vereinbarungen<br />

Der Informationsaustausch mit Vertretern staatlicher<br />

Exportkreditversicherungen aus Nicht-OECD-Län<strong>der</strong>n<br />

wurde im Jahr <strong>2009</strong> mit dem Ziel fortgesetzt, eine einheitlichere<br />

Herangehensweise bei <strong>der</strong> Prüfung von<br />

Nachhaltigkeitsaspekten im weltweiten Handel zu erreichen.<br />

Auch im Rahmen <strong>der</strong> im Jahr 2010 anstehenden<br />

Überarbeitung <strong>der</strong> OECD-Common Approaches setzt<br />

sich die Bundesregierung für eine konstruktive Beteiligung<br />

und Einbindung wichtiger Nicht-OECD-Mitgliedsstaaten<br />

ein.<br />

Die Mandatare beteiligten sich darüber hinaus an Initiativen<br />

des World Wide Fund For Nature (WWF) und einer<br />

Gruppe <strong>der</strong> sogenannten Equator Principles-Banken<br />

zur Umsetzung von Umweltstandards in Nicht-OECD-<br />

Län<strong>der</strong>n. Im Vor<strong>der</strong>grund stand <strong>der</strong> Dialog mit Mitarbei-


tern chinesischer Finanzierungsinstitutionen wie <strong>der</strong><br />

Außenhandelsbank (China Ex-Im) o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Exportkreditagentur<br />

Sinosure in Fragen <strong>der</strong> Umweltprüfung und<br />

Risikobewertung.<br />

staudammprojekt ilisu<br />

Die Deckungszusage für das Ilisu Staudammprojekt in<br />

<strong>der</strong> Türkei war an eine Reihe von Auflagen gebunden,<br />

um eine Projektrealisierung nach internationalen Standards<br />

sicherzustellen. Anfang Juli <strong>2009</strong> erklärten die<br />

drei beteiligten staatlichen Exportkreditversicherer aus<br />

Deutschland (Euler Hermes), Österreich (OeKB) und <strong>der</strong><br />

Schweiz (SERV) ihren Rückzug aus <strong>der</strong> Unterstützung<br />

des Projektes, nachdem die an die Absicherungen ge -<br />

knüpften Auflagen in den Bereichen <strong>der</strong> Umwelt, Kulturgüter<br />

und Umsiedlung nicht innerhalb <strong>der</strong> vertraglich<br />

festgelegten Frist erfüllt werden konnten.<br />

korruptionsprävention<br />

Ein weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />

<strong>der</strong> Bundesregierung ist die Bekämpfung <strong>der</strong><br />

Korruption auch bei Exportgeschäften. Die <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

unterstützen deshalb nur Exportgeschäfte,<br />

die ohne Bestechung zustande gekommen sind. Das<br />

Verfahren zur Übernahme von Hermesdeckungen und<br />

die erfor<strong>der</strong>liche Erklärung <strong>der</strong> Antragsteller orientieren<br />

sich an <strong>der</strong> für alle OECD-Mitgliedsstaaten verbindlichen<br />

Empfehlung zur Korruptionsprävention im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Exportför<strong>der</strong>ung. Das Bundeswirtschaftminis -<br />

terium und die Mandatare setzten im Jahr <strong>2009</strong> den<br />

regelmäßigen Informationsaustausch mit <strong>der</strong> Nichtregierungsorganisation<br />

Transparency International fort.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Umweltprüfung<br />

als Wettbewerbsnachteil?<br />

Das Centre for Sustainability<br />

Management (CSM) <strong>der</strong> Leuphana<br />

Universität Lüneburg hat im Auftrag<br />

<strong>der</strong> Mandatare untersucht, inwieweit<br />

die Umweltprüfung entsprechend<br />

<strong>der</strong> OECD-Umweltleitlinien bei <strong>der</strong><br />

Über nahme von <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

einen Wettbewerbsnachteil für deutsche<br />

Exporteure gegenüber Konkurrenten<br />

aus Nicht-OECD-Län<strong>der</strong>n begründet.<br />

Das wichtigste Ergebnis <strong>der</strong> Studie *<br />

„Nachhaltigkeit als Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

für die Exportwirtschaft“ im<br />

Allgemeinen ist, dass die Umweltprüfung<br />

nur einen min<strong>der</strong>en Einfluss auf die<br />

Wettbewerbsfähigkeit deutscher<br />

Exportunternehmen habe. Wesentlich<br />

entscheiden<strong>der</strong> seien laut Studie<br />

die Kostenvorteile <strong>der</strong> Anbieter aus<br />

Nicht-OECD-Län<strong>der</strong>n sowie <strong>der</strong>en<br />

attraktivere Finanzierungsangebote.<br />

Diese Forschungsergebnisse wurden im<br />

Rahmen einer Konferenz mit Experten<br />

aus Export- und Kreditwirtschaft, Politik,<br />

Verbänden, Nichtregierungsorganisationen<br />

und Euler Hermes am 9. März <strong>2009</strong><br />

in Lüneburg präsentiert. Sie wurden in<br />

mehreren Workshops diskutiert und kritisch<br />

hinterfragt, insbeson<strong>der</strong>e hinsichtlich<br />

des häufig nur geringen Einflusses<br />

<strong>der</strong> Exporteure auf das Gesamtprojekt.<br />

31<br />

* http://www.agaportal.de/pages/aga/nachhaltigkeit/umwelt.html


32<br />

exportkreditgarantien<br />

im dialog mit <strong>der</strong> wirtschaft<br />

Angesichts <strong>der</strong> durch die Finanzkrise verän<strong>der</strong>ten Rahmenbedingungen<br />

intensivierte die Bundesregierung<br />

den Dialog mit den Exporteuren und <strong>der</strong> Kreditwirtschaft.<br />

Bedingt durch den erhöhten Beratungsbedarf<br />

stieg die Zahl <strong>der</strong> Informationsveranstaltungen zu den<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> auf 234. Während im ersten Halbjahr<br />

die erweiterten Deckungsmöglichkeiten des Konjunkturpakets<br />

II im Mittelpunkt <strong>der</strong> Beratung standen,<br />

lag <strong>der</strong> Schwerpunkt im zweiten Halbjahr bei den Absicherungsmöglichkeiten<br />

im kurzfristigen Geschäft. Viele<br />

Exporteure kamen dabei das erste Mal mit den <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

in Kontakt. Vertreter des Bundesminis -<br />

teriums für Wirtschaft und Technologie informierten<br />

zusammen mit den Mandataren sowohl Exporteure als<br />

auch Banken und waren als Ansprechpartner zum Er -<br />

Ob auf dem Exporttag Bayern (Foto links) o<strong>der</strong> auf einer Informations -<br />

veranstaltung des VDMA (Foto rechts) – Exporteure und Kreditinstitute<br />

konnten sich <strong>2009</strong> auf insgesamt 234 Veranstaltungen über die<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong> Bundesregierung informieren.<br />

fahrungs- und Informationsaustausch persönlich vor<br />

Ort. Ein Großteil <strong>der</strong> Veranstaltungen fand in Koopera -<br />

tion mit Handelskammern, Verbänden und Kreditinstituten<br />

statt. Aktuelle Veranstaltungstermine können im<br />

Internet auf <strong>der</strong> Website www.agaportal.de eingesehen<br />

werden.<br />

Am 24. Juni 2010 findet im Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie zum vierten Mal eine Dialog -<br />

veranstaltung zu den Exportkredit- und Investitions -<br />

garantien <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland mit einem<br />

großen Kreis von Teilnehmern <strong>der</strong> deutschen Exportwirtschaft<br />

statt.


„Deals of the Year 2008“<br />

Zum dritten Mal in Folge wählten die<br />

Leser des britischen Fachmagazins<br />

„Trade Finance“ die staatliche deutsche<br />

Exportkreditversicherung zur besten<br />

Exportkreditagentur des Jahres.<br />

Zudem erhielten zehn mit Hermes -<br />

deckungen abgesicherte Projekte die<br />

Auszeichnung „Deal of the Year 2008“:<br />

Jordanien:<br />

Aufbau einer Zementfabrik<br />

Nigeria:<br />

Zwischenfinanzierung für ein<br />

Airbus-Flugzeug<br />

USA:<br />

Bau von Aida-Kreuzfahrtschiffen<br />

Südkorea:<br />

Großprojekt mit acht<br />

Stahlproduktionsanlagen<br />

Weißrussland:<br />

Export einer Anlage zur<br />

Herstellung von Flachglas<br />

Brasilien:<br />

Revolvierende<br />

Finanzkreditdeckung zum<br />

Düngemittelexport<br />

Russland:<br />

Lieferung eines Kaltwalzwerks<br />

Vietnam:<br />

Finanzierung für die Lieferung<br />

eines Kombikraftwerks<br />

Russland:<br />

Bau von Containerschiffen <strong>der</strong><br />

Eisbrecher-Klasse<br />

Jemen:<br />

Ausbau des Mobilfunknetzes<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

auszeichnung zur<br />

„best export credit agency <strong>2009</strong>“<br />

Die staatliche Exportkreditversicherung <strong>der</strong> Bundes -<br />

republik Deutschland erhielt nach 1999, 2005, 2007<br />

und 2008 zum fünften Mal die Auszeichnung als Best<br />

Export Credit Agency/Development Financing Institu -<br />

tion Europe <strong>2009</strong>. Die Leser des britischen Trade Finance<br />

Magazine bewerteten im Rahmen <strong>der</strong> jährlichen<br />

Umfrage die Leistungen auf den Gebieten Exportfinanzierung,<br />

Exportkreditversicherung, Strukturierung von<br />

Projekten sowie Finanz- und Rechtsberatung.<br />

56 Projekte in 25 verschiedenen Län<strong>der</strong>n, die dem Trade<br />

Finance Magazine vorgestellt wurden, erhielten die<br />

Auszeichnung „Deal of the Year 2008“. Unter ihnen be -<br />

fanden sich zehn Projekte, die mit Hermesdeckungen<br />

geför<strong>der</strong>t wurden. Sie alle stellten in beson<strong>der</strong>er Weise<br />

eine Herausfor<strong>der</strong>ung für die Finanzierung und Absicherung<br />

dar.<br />

Dr. Hans Janus<br />

(Euler Hermes, r.) und<br />

Manfred Bruer (PwC)<br />

nahmen den Preis in<br />

<strong>der</strong> neu geschaffenen<br />

Kategorie „Best ECA/DFI<br />

(Europe) <strong>2009</strong>“ sowie<br />

zehn weitere Auszeichnungen für Projekte<br />

(„Deals of the Year 2008“) stellvertretend<br />

für das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie in London entgegen.<br />

33


34<br />

beson<strong>der</strong>e deckungsformen<br />

projektfinanzierungen<br />

und strukturierte finanzierungen<br />

Die Nachfrage nach <strong>Exportkreditgarantien</strong> für projekt -<br />

finanzierungen hielt <strong>2009</strong> unvermin<strong>der</strong>t an. Neben<br />

zahlreichen Voranfragen und Neuanträgen wurden je -<br />

doch auch einige Projekte aufgrund <strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ten<br />

Wirtschaftslage zurückgestellt. Die eingeschränkte Verfügbarkeit<br />

von Fremdfinanzierungsmitteln beeinträchtigte<br />

insbeson<strong>der</strong>e die Realisierung großer Projekte. Es<br />

besteht aber auch ein starkes Interesse an neuen Transaktionen,<br />

wie die über 100 Beratungstermine <strong>der</strong> Mandatare<br />

mit Exporteuren, Banken und Projektsponsoren<br />

deutlich zeigen.<br />

<strong>2009</strong> wurde ein Windpark in Taiwan mit einem Gesamtvolumen<br />

von 51 Millionen Euro abgesichert. Grundsätzliche<br />

Zusagen wurden für drei Projektfinanzierungen mit<br />

einem deutschen Auftragsvolumen von 2,1 Milliarden<br />

Euro gegeben. Darin enthalten ist auch <strong>der</strong> deutsche<br />

Exportanteil an <strong>der</strong> Ostsee-Pipeline, <strong>der</strong> durch eine<br />

hermesgedeckte Projektfinanzierung unterstützt wird.<br />

Weitere 14 Anträge für Projektfinanzierungen mit einem<br />

Volumen von 3,2 Milliarden Euro wurden nach erster<br />

Prüfung positiv beurteilt, so dass die weitere Strukturierung<br />

<strong>der</strong> Finanzierungen sowie die gutachtlichen Stellungnahmen<br />

für die Grundsatzentscheidungen durch<br />

den IMA eingeleitet werden konnten.<br />

Aus den <strong>2009</strong> gestellten Anträgen sowie den zahl -<br />

reichen Voranfragen und Projektpräsentationen zeichnet<br />

sich eine verstärkte Nachfrage nach Deckungen für<br />

größere und langfristige Projekte ab. Der OECD-Konsensus<br />

für staatlich unterstützte Exportkredite bietet aufgrund<br />

<strong>der</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> Finanzkrise eine bis zum<br />

31. Dezember 2010 befristete Ausnahmeregelung für<br />

Projektfinanzierungen in OECD-Hocheinkommenslän<strong>der</strong>n.<br />

Diese ermöglicht die staatliche Absicherung von<br />

bis zu 50% Fremdmitteln statt bisher maximal 35% mit<br />

einer Laufzeit von bis zu 14 Jahren. Zunehmend werden<br />

auch Projekte aus dem Bereich <strong>der</strong> erneuerbaren Ener-<br />

Die MFT Membran Filtrationstechnik GmbH<br />

lieferte acht Ultrafiltrationsanlagen für die<br />

Trinkwasser aufbereitung aus Flusswasser nach<br />

Madagaskar. Das Projekt ist Bestandteil eines<br />

Gesamtvorhabens zum Ausbau des Trink wasser -<br />

versorgungsnetzes <strong>der</strong> Hauptstadt Antananarivo<br />

und dient <strong>der</strong> Trinkwasserversorgung <strong>der</strong><br />

Vororte. Die Ultra filtrations anlagen bereiten das<br />

Wasser so auf, dass es mikrobiologisch<br />

einwandfrei ist. Viren, Bakterien, Sporen, Parasiten,<br />

Legionellen und Trübungen werden mit Hilfe<br />

von Filtermembranen aus dem Wasser entfernt.<br />

Die Bundesregierung stellt für das Exportgeschäft<br />

eine Fabrikationsrisikogarantie und eine Ausfuhr -<br />

garantie zur Verfügung. Das Projekt wird zu 50%<br />

von <strong>der</strong> Europäischen Investitionsbank finanziert.


gien, wie z. B. On- und Offshore-Windenergieanlagen,<br />

solarthermische Kraftwerke und Photovoltaik-Anlagen,<br />

als Projektfinanzierung mit hermesgedeckten Finanzierungsanteilen<br />

strukturiert.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> vergleichbaren strukturierten finanzierungen<br />

hat <strong>der</strong> Interministerielle Ausschuss insgesamt<br />

vier Geschäfte mit einem Volumen von 793 Millionen<br />

Euro grundsätzlich in Deckung genommen. Mehrere<br />

Projekte, <strong>der</strong>en Umsetzung sich durch die verän<strong>der</strong>te<br />

Wirtschaftslage verzögert, befinden sich zudem in <strong>der</strong><br />

Vorbereitung. Strukturierte Finanzierungen ermöglichen<br />

die Durchführung von Sprunginvestitionen sowie von<br />

Exportgeschäften, wenn bei einer für das Projekt nicht<br />

ausreichenden Bonität des Bestellers und nicht zur Verfügung<br />

stehenden konventionellen Sicherheiten zusätzliche<br />

Elemente, wie Erlöse aus Abnahmeverträgen, in<br />

das Besicherungskonzept integriert werden.<br />

Im Rahmen eines Investitionsprogramms erweitert ein<br />

indischer Hersteller von Kunstfasern seine Produktions -<br />

kapazitäten und Fertigungstiefe. Oerlikon Barmag<br />

liefert hierfür mehrere Anlagen zur Herstellung<br />

von verschiedenen Chemiefasergarnen und errichtet<br />

eine Polykondensationsanlage, die den Ausgangsstoff<br />

für die Herstellung <strong>der</strong> Garne liefert. Nach Realisierung<br />

des Projekts wird das Unternehmen als einziges<br />

auf dem indischen Markt die komplette Produktionskette<br />

von <strong>der</strong> Rohstofferzeugung bis zur Herstellung von<br />

speziellen Kunstfasern abdecken.<br />

Die von Oerlikon Barmag aus Remscheid gelieferten<br />

innovativen und technologisch führenden Anlagen<br />

werden in das bestehende Werk in Indien integriert. Die<br />

Bundesregierung unterstützt das Geschäft durch<br />

Übernahme einer Ausfuhr- und einer Finanzkreditgarantie.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

35


36<br />

flugzeuggeschäfte<br />

Die Finanz- und Wirtschaftskrise stellte die gesamte<br />

Luftfahrtindustrie vor große Herausfor<strong>der</strong>ungen. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Luftfahrtgesellschaften hatten unter deutlichen<br />

Ertragseinbußen zu leiden. Bei Airbus sowie auch<br />

bei den an<strong>der</strong>en Flugzeugherstellern führte die Krise zu<br />

einem spürbaren Rückgang <strong>der</strong> Neubestellungen. Aufgrund<br />

des weiterhin sehr soliden Auftragsbestandes<br />

konnte Airbus dennoch die Gesamtzahl <strong>der</strong> Ausliefe -<br />

rungen auf 498 steigern, so dass das bisherige Rekor<strong>der</strong>gebnis<br />

von 2008 noch um 15 Flugzeuge übertroffen<br />

wurde.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die mangelnde Verfügbarkeit kommerzieller<br />

Finanzierungen führte zu einem deutlichen An -<br />

stieg <strong>der</strong> mit staatlicher Absicherung finanzierten Flugzeuge.<br />

Insgesamt wurden 157 Airbus-Flugzeuge durch<br />

die Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens<br />

abgesichert (2008: 75). Der mit <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

gedeckte deutsche Produktionsanteil hatte<br />

ein Volumen von 2,8 Milliarden Euro (2008: 1,0 Milliarden<br />

Euro).<br />

Die internationale Kooperation zwischen den drei beteiligten<br />

Exportkreditversicherern wurde <strong>2009</strong> weiter vertieft.<br />

Die Mehrzahl <strong>der</strong> Geschäfte wurde im Rahmen be -<br />

stehen<strong>der</strong> Rückversicherungsabkommen abgewickelt.<br />

Neben den oben genannten Airbus-Transaktionen<br />

sicherte die Bundesregierung weitere Flugzeugge -<br />

schäfte, insbeson<strong>der</strong>e den Export von Hubschraubern,<br />

in Höhe von 415 Millionen Euro ab.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> lieferte Airbus 498 Flugzeuge aus,<br />

von denen 157 mit einer Exportkreditgarantie<br />

abgesichert wurden. Die Finanzmarktkrise führte<br />

zu einem deutlichen Anstieg <strong>der</strong> mit staatlicher<br />

Absicherung ausgelieferten Flugzeuge.


schiffsgeschäfte<br />

Mit 2,9 Milliarden Euro lag das Deckungsvolumen für<br />

zivile und militärische Schiffsgeschäfte noch über dem<br />

bereits außergewöhnlich hohen Niveau des Vorjahres<br />

(2,7 Milliarden Euro). Neben einem Großgeschäft im<br />

Marineschiffbau mit einem Volumen von 1,7 Milliarden<br />

Euro hat die Bundesregierung u. a. mehrere Spezialschiffe<br />

mit vergleichsweise hohen Investitionskosten in<br />

Deckung genommen. Das Volumen <strong>der</strong> gedeckten Ge -<br />

schäfte im zivilen Schiffbau lag mit rund 1,2 Milliarden<br />

Euro wie<strong>der</strong> im langjährigen Durchschnitt. Abgesichert<br />

wurden z. B. Offshore-Versorgungsschiffe in Höhe von<br />

428 Millionen Euro sowie mo<strong>der</strong>ne RoRo-Fähren im<br />

Wert von 531 Millionen Euro, <strong>der</strong>en Finanzierung nur<br />

unter Einbindung von Hermesdeckungen möglich war.<br />

Zahlreiche weitere, auch kleinere Schiffbauaufträge<br />

wurden in Deckung genommen, die ohne staatliche<br />

Absicherung aufgrund drohen<strong>der</strong> Rückgabe <strong>der</strong> Bestellung<br />

seitens <strong>der</strong> Ree<strong>der</strong> bzw. zurückgezogener Finanzierungszusagen<br />

<strong>der</strong> Banken nicht zur Ablieferung gekommen<br />

wären. Nachdem die Nachfrage nach Containerund<br />

Frachtschiffen schon Ende 2008 stark rückläufig<br />

war, versuchten viele Ree<strong>der</strong> im Jahr <strong>2009</strong> Bestellungen<br />

zu stornieren o<strong>der</strong> bis auf Weiteres zu verschieben. Dies<br />

führte bei den entsprechenden Werften zu erheblichen<br />

Schwierigkeiten, da in Anspruch genommene Bauzeitfinanzierungen<br />

für bereits begonnene o<strong>der</strong> fertig gebaute,<br />

aber noch nicht abgelieferte Schiffe nicht o<strong>der</strong> nicht<br />

rechtzeitig durch die<br />

Zahlung <strong>der</strong> Besteller<br />

abgelöst wurden.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

In enger Kooperation mit Werften und Banken konnte<br />

die Bundesregierung in vier Fällen die Finanzierung<br />

durch die Vergabe von <strong>Exportkreditgarantien</strong> kurzfristig<br />

sichern und damit schwerwiegende Folgen für die Ar -<br />

beitsplätze auf den Werften verhin<strong>der</strong>n.<br />

Die Aker-Werften in Wismar und Rostock-<br />

Warnemünde lieferten vier Containerschiffe<br />

im Wert von 328 Millionen Euro an<br />

die russische Bergbaugesellschaft Norilsk<br />

Nickel. Die hoch spezialisierten Schiffe<br />

können ganzjährig auf Routen im<br />

Nordpolarmeer navigieren und bis zu<br />

650 Standardcontainer transportieren.<br />

Beim Befahren von Gewässern mit<br />

schweren Eisbedingungen bahnen sie sich<br />

rückwärts einen Weg durch bis zu 1,50<br />

Meter dickes Eis. Sie ersetzen überalterte<br />

und stark abgenutzte Handelsschiffe, die<br />

auf die Hilfe nuklear betriebener Eisbrecher<br />

<strong>der</strong> russischen Flotte angewiesen waren.<br />

Die Bundesregierung stellte dem<br />

finanzierenden Bankenkonsortium unter<br />

Führung <strong>der</strong> ING Bank eine isolierte<br />

Finanzkreditdeckung zur Verfügung.<br />

Das Projekt erhielt von den Lesern des<br />

britischen Magazins Trade Finance den<br />

Preis „Deal of the Year 2008“.<br />

37


län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik<br />

des ima 39<br />

von den folgen <strong>der</strong> finanz- und wirtschaftskrise<br />

waren die ziel märkte deutscher exporteure<br />

unterschiedlich stark betroffen. rohstoff expor tierende<br />

staaten konnten die nachteiligen aus wirkungen <strong>der</strong><br />

krise mit in den vor jahren aufgebauten devisen reserven<br />

abmil<strong>der</strong>n. an<strong>der</strong>e volkswirtschaften erlebten eine<br />

tiefgreifende rezession. die bundes regierung behielt die<br />

deckungs möglichkeiten trotz <strong>der</strong> finanzkrise nahezu<br />

unverän<strong>der</strong>t bei.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang


40<br />

län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

Der Interministerielle Ausschuss legt eine risikoadä -<br />

quate, län<strong>der</strong>spezifische Deckungspolitik für die Exportmärkte<br />

fest, die als Basis für eine Vielzahl von Einzel -<br />

entscheidungen dient. Die langfristige Kooperation und<br />

stabile Handelsbeziehungen mit den Ziellän<strong>der</strong>n unter<br />

Beachtung <strong>der</strong> risikomäßigen Vertretbarkeit stehen da -<br />

bei im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Deckungsmöglichkeiten für kurzfristige geschäfte<br />

mit Kreditlaufzeiten bis zu einem Jahr bestehen in den<br />

meisten Län<strong>der</strong>n ohne formelle Einschränkungen. Während<br />

bis August <strong>2009</strong> kurzfristige Geschäfte nur außerhalb<br />

<strong>der</strong> EU-Län<strong>der</strong> und OECD-Kernlän<strong>der</strong> absicherbar<br />

waren, können nach dem Beschluss <strong>der</strong> EU-Kommission<br />

bis Ende 2010 weltweit wie<strong>der</strong> für alle Län<strong>der</strong> kurzfristige<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> übernommen werden. Im<br />

Einzelfall können dabei Sicherheiten erfor<strong>der</strong>lich sein.<br />

Ab gesehen von sehr wenigen Län<strong>der</strong>n, die sich durch<br />

ein beson<strong>der</strong>s hohes Risiko abheben, bestehen De -<br />

ckungsmöglichkeiten für kurzfristige Exportkredite für<br />

alle re levanten Exportmärkte.<br />

Wenn für das mittel- und langfristige geschäft<br />

we gen spezifischer Län<strong>der</strong>risiken keine offene Deckungspolitik<br />

vertretbar ist, kann <strong>der</strong> IMA das Risiko durch die<br />

Einfor<strong>der</strong>ung von Sicherheiten steuern. Auch die Ein -<br />

richtung von Län<strong>der</strong>plafonds mit einem ma ximalen Kreditrahmen<br />

und die Festlegung einer Orientierungsgröße<br />

pro Einzelgeschäft sind Instrumente <strong>der</strong> Risikosteuerung.<br />

<strong>2009</strong> bestand für 11 Län<strong>der</strong> ein Plafond. Wenn ein<br />

Plafond erschöpft ist, prüft <strong>der</strong> IMA, ob eine Neuauflage<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e deckungspolitische Maßnahmen möglich<br />

bzw. notwendig sind.<br />

Projektfinanzierungen und Strukturierte Finanzierungen<br />

sind regelmäßig nicht von den Beschränkungen durch<br />

Plafonds betroffen. Bei Projekten dieser Art liegen die<br />

Kreditrisiken außerhalb des Abnehmerlandes und hängen<br />

stärker von <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit des Projekts o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Stabilität des Besicherungskonzepts ab als von dem<br />

Län<strong>der</strong>risiko.<br />

Obwohl weltweit alle Län<strong>der</strong> von den Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Wirtschafts- und Finanzkrise betroffen sind, konnte<br />

<strong>der</strong> IMA die Deckungsmöglichkeiten im Laufe des Jahres<br />

<strong>2009</strong> nahezu unverän<strong>der</strong>t aufrecht erhalten.<br />

Da sich jedoch die Risikosituation in vielen Län<strong>der</strong>n verän<strong>der</strong>te,<br />

stuften die OECD-Län<strong>der</strong>risikoexperten mehrere<br />

Län<strong>der</strong> in eine an<strong>der</strong>e Risikokategorie ein.


län<strong>der</strong>risikokategorie<br />

Botswana<br />

neu<br />

3<br />

Bulgarien 4<br />

Estland 3<br />

Island * 3<br />

Kasachstan 5<br />

Kroatien 5<br />

Lettland 4<br />

Litauen 3<br />

Malediven 7<br />

Mexiko 3<br />

Pakistan 7<br />

Rumänien 4<br />

Russland 4<br />

Slowakische Republik 0<br />

Syrien 6<br />

Ukraine 7<br />

Ungarn * 3<br />

Venezuela 7<br />

Vietnam 5<br />

bisher<br />

2<br />

3<br />

2<br />

0<br />

4<br />

4<br />

3<br />

2<br />

6<br />

2<br />

6<br />

3<br />

3<br />

1<br />

7<br />

6<br />

4<br />

6<br />

4<br />

* von <strong>der</strong> OECD-Einstufung abweichende<br />

Län<strong>der</strong>risikokategorien aufgrund <strong>der</strong><br />

Risikoentwicklung vom IMA festgelegt<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

In Südamerika ist die Nachfrage<br />

nach Malz höher als die pro -<br />

duzierte Menge. Cargill ist einer<br />

<strong>der</strong> weltweiten Marktführer in<br />

<strong>der</strong> Malz produktion und ließ im<br />

argen tinischen Rosario eine<br />

neue Mälzerei mit einer Kapazität<br />

von 163.000 Megatonnen pro<br />

Jahr errichten. Dabei handelt es<br />

sich um die Erweiterung einer am<br />

gleichen Standort bestehenden<br />

Mälzerei. Die Schmidt-Seeger AG<br />

lieferte im Rahmen des Projekts<br />

einen Mälzerei-Turm und<br />

Ausrüstungen für einen Röstofen.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

41


42<br />

gus-staaten<br />

Die Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gemeinschaft Unabhängiger Staaten<br />

(GUS) waren von <strong>der</strong> Wirtschafts- und Finanzkrise im<br />

Jahr <strong>2009</strong> sehr unterschiedlich betroffen. Energie ex -<br />

portierende Staaten wie Russland, Aserbaidschan o<strong>der</strong><br />

Turkmenistan konnten die nachteiligen Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Krise durch in den Vorjahren aufgebaute Devisen -<br />

reserven abmil<strong>der</strong>n. Von Energieimporten abhängige<br />

Län<strong>der</strong> wie die Ukraine o<strong>der</strong> Armenien verzeichneten<br />

hingegen drastische Einbrüche ihrer Wirtschaftsleis -<br />

tung. In vielen GUS-Staaten sind die Finanzsektoren<br />

stark beeinträchtigt, in <strong>der</strong> Ukraine und in Kasachstan<br />

führte die Zahlungsunfähigkeit von Kreditinstituten zu<br />

Schadenfällen bei hermesgedeckten Exportgeschäften.<br />

Beson<strong>der</strong>e Auswirkungen auf die Exportgeschäfte mit<br />

kasachstan hatte die dortige Bankenkrise. Nachdem<br />

die BTA Bank, Astana Finance und die Alliance Bank<br />

ihre Zahlungen eingestellt hatten, schränkte <strong>der</strong> IMA<br />

die Deckungsmöglichkeiten für Kasachstan stark ein.<br />

Seit Juli <strong>2009</strong> können Kreditgeschäfte nur noch mit<br />

Sicherheiten einer mehrheitlich in Auslandsbesitz be -<br />

findlichen Bank o<strong>der</strong> mit einer Staatsgarantie akzeptiert<br />

werden.<br />

Trotz <strong>der</strong> schwierigen wirtschaftlichen Lage <strong>der</strong> Region<br />

hielt <strong>der</strong> IMA das Deckungsangebot für die übrigen Län<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> GUS aufrecht. Für weißrussland wurden im<br />

Jahresverlauf zwei Plafonds über jeweils 100 Millionen<br />

Euro aufgelegt. Bei aserbaidschan konnte aufgrund<br />

<strong>der</strong> positiven Wirtschaftsentwicklung die Risikobegrenzung<br />

durch einen Plafond sogar aufgehoben werden.<br />

Infolge schwacher Exporterlöse brach die Nachfrage<br />

<strong>der</strong> GUS-Län<strong>der</strong> nach deutschen Exporten erheblich<br />

ein. Die ausbleibenden Einnahmen <strong>der</strong> Öl- und Gas -<br />

exporteure sowie <strong>der</strong> Metallurgieunternehmen fehlten<br />

für die Anschaffung von Maschinen und Anlagen aus<br />

dem Ausland. In <strong>der</strong> Folge ging das Volumen <strong>der</strong><br />

Hermesdeckungen im Vergleich zum Vorjahr um 24 %<br />

auf 3,1 Milliarden Euro zurück. Der Anteil dieser Region<br />

an den neu übernommenen Deckungen verringerte sich<br />

dementsprechend auf 14 % nach 20 % im Vorjahr.<br />

Wie schon in den letzten Jahren war russland in <strong>der</strong><br />

Region erneut Spitzenreiter hinsichtlich des neu ge -<br />

deckten Geschäfts. Allerdings nahm das Deckungsvolumen<br />

im Vergleich zum Vorjahr um 31 % ab. Neben dem<br />

konjunkturbedingten Nachfragerückgang wirkte sich<br />

auch <strong>der</strong> stark abgewertete Rubel aus, <strong>der</strong> Importe<br />

erheblich verteuerte. Das größte abgesicherte Projekt<br />

war die Lieferung und Montage einer Grobblechstraße<br />

mit einem Auftragswert von 330 Millionen Euro.<br />

Mit einem Anstieg des Deckungsvolumens um 28 %<br />

gegenüber dem Vorjahr verzeichnete weißrussland<br />

einen Rekordwert bei Neudeckungen. Die Nachfrage<br />

nach <strong>Exportkreditgarantien</strong> hatte bereits in den Vor -<br />

jahren stark zugenommen. Rang drei innerhalb <strong>der</strong> GUS<br />

belegte trotz eines Rückgangs um 14 % die ukraine.<br />

Hier sicherte die Bundesregierung unter an<strong>der</strong>em den<br />

Export einer Produktionsanlage für MDF-Platten mit<br />

einem Auftragswert von 44,7 Millionen Euro ab.<br />

In aserbaidschan wurde die Lieferung eines Windparks<br />

mit einem Auftragswert von 104 Millionen Euro<br />

abgesichert. Für kasachstan brach das Deckungsvolumen<br />

infolge <strong>der</strong> Bankenkrise um mehr als zwei Drittel<br />

ein (-68 %).


plafonds in mio. eur<br />

Aserbaidschan<br />

Ukraine<br />

Usbekistan<br />

Weißrussland<br />

neu übernommene deckungen für<br />

gus-län<strong>der</strong> <strong>2009</strong>/2008 in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Russland<br />

Weißrussland<br />

Ukraine<br />

Aserbaidschan<br />

Kasachstan<br />

424,4<br />

331,4<br />

414,3<br />

481,3<br />

144,9<br />

36,4<br />

118,7<br />

374,6<br />

200<br />

250<br />

150<br />

100<br />

1.991,2<br />

2.878,1<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Die SMS Siemag AG errichtet in<br />

<strong>der</strong> russischen Stadt Magnitogorsk<br />

im Südural einen Kaltwalzwerks -<br />

komplex, <strong>der</strong> in Bezug auf seine<br />

Größe und Technologie in Russland<br />

einzigartig ist. Der Komplex wird<br />

sukzessive ab Mitte 2011 in Betrieb<br />

gehen und bei voller Auslastung<br />

etwa zwei Millionen Tonnen Stahl-<br />

Coils im Jahr verarbeiten.<br />

Für die Lieferungen und Leis tun -<br />

gen nimmt die SMS Siemag AG<br />

eine Fabrikationsrisikodeckung in<br />

Anspruch. Die finanzierenden<br />

Banken sichern ihr Risiko über<br />

eine Finanzkreditdeckung und eine<br />

Verbriefungsgarantie ab. Über<br />

eine Rückversicherung mit <strong>der</strong><br />

belgischen Exportkreditagentur<br />

ONDD werden die Zulieferungen<br />

aus Belgien abgesichert. Das<br />

Projekt wurde vom britischen<br />

Magazin Trade Finance mit dem<br />

Preis „Deal of the Year 2008“<br />

ausgezeichnet.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

43


44<br />

mittel- und osteuropäische staaten,<br />

staaten südosteuropas, türkei<br />

Auch die Staaten Mittel-, Ost- und Südosteuropas sowie<br />

die Türkei wurden von den Auswirkungen <strong>der</strong> Finanz -<br />

krise, zum Teil ganz erheblich, getroffen. Einige Volkswirtschaften<br />

erlebten eine tiefgreifende Rezession mit<br />

Rückgängen <strong>der</strong> Wirtschaftsleistung um bis zu 18 %.<br />

Beson<strong>der</strong>s betroffen waren die drei baltischen Staaten,<br />

während polen als einziges Land <strong>der</strong> Region ein leichtes<br />

Wirtschaftswachstum verzeichnete.<br />

Das Deckungsvolumen <strong>der</strong> Region nahm mit einer Stei -<br />

gerung um 22 % auf insgesamt 2,4 Milliarden Euro in<br />

diesem Umfeld eine positive Entwicklung. Der Anteil am<br />

gesamten Deckungsvolumen erhöhte sich damit leicht<br />

auf 10,5 % (2008: 9,5 %). Dieser Zuwachs ist auf den<br />

deutlichen Anstieg <strong>der</strong> Absicherungen für ru mä ni en<br />

zurückzuführen. Das größte abgesicherte Ge schäft be -<br />

traf die Lieferung von 139 Windkraftturbinen mit ei nem<br />

Auftragswert von 232 Millionen Euro.<br />

Die <strong>Exportkreditgarantien</strong> für die türkei waren leicht<br />

rückläufig (-8 %), dennoch bleibt die Türkei mit Ab -<br />

stand <strong>der</strong> wichtigste Markt in dieser Region. Die höchs -<br />

te Deckung wurde für die Lieferung von drei RoRo-<br />

Fähren über insgesamt 180,6 Millionen Euro gegeben.<br />

Außerdem wurde <strong>der</strong> Export mehrerer Windkraftpro -<br />

jekte mit Hermesdeckungen unterstützt.<br />

Im übrigen Südosteuropa gingen mit den Exporten<br />

auch die neu übernommenen Deckungen zurück. Üb -<br />

licherweise schwankt das Deckungsvolumen in einzelnen<br />

Län<strong>der</strong>n aufgrund von Großgeschäften relativ stark.<br />

In bulgarien wurde mit 24,9 Millionen Euro das niedrigste<br />

Deckungsvolumen <strong>der</strong> letzten Jahre verzeichnet.<br />

In kroatien lagen die neu übernommenen Deckun -<br />

gen um 25 % niedriger als 2008 und fielen damit auf<br />

den niedrigsten Wert seit 2002. In serbien war nur ein<br />

leichter Rückgang um 4 % zu verzeichnen.<br />

Die wie<strong>der</strong> eröffneten Deckungsmöglichkeiten für<br />

Ex portgeschäfte in EU-Län<strong>der</strong> und in Kernlän<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

OECD mit einer Risikolaufzeit von unter zwei Jahren<br />

hatten in <strong>der</strong> Region noch keinen signifikanten Einfluss<br />

auf das Deckungsvolumen des Jahres <strong>2009</strong>. Hier ist<br />

für 2010 mit einer Steigerung zu rechnen, wenn die<br />

zahl reichen Limite im Rahmen <strong>der</strong> Ausfuhr-Pauschal-<br />

Ge währleis tungen (APG) mit konkreten Umsätzen ausgenutzt<br />

werden. Spitzenreiter bezüglich <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />

Limitanträge in <strong>der</strong> Region war rumänien vor polen<br />

und <strong>der</strong> tschechischen republik.


plafond in mio. eur<br />

Serbien 200<br />

neu übernommene deckungen für<br />

die staaten mittel-, ost- und südosteuropas<br />

sowie die türkei <strong>2009</strong>/2008 in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Türkei<br />

Rumänien<br />

Kroatien<br />

Serbien<br />

Zypern<br />

12,4<br />

85,4<br />

114,0<br />

76,6<br />

79,5<br />

35,1<br />

0,0<br />

678,1<br />

1.362,8<br />

1.479,4<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

In Rumänien wurde südlich <strong>der</strong><br />

Stadt Fantanele auf einem 150 ha<br />

großen Areal ein Windpark errichtet.<br />

120 Windkraft anlagen mit einer<br />

Leistung von je 2,5 Megawatt speisen<br />

seit März 2010 Strom ins rumänische<br />

Netz ein. Hergestellt wurden<br />

die Wind turbinen von <strong>der</strong> GE Wind<br />

Energy GmbH in Salzbergen.<br />

Betreiber des Windparks sind zwei<br />

rumänische Tochterunternehmen<br />

<strong>der</strong> in Prag ansässigen CEZ Group.<br />

Unter Fe<strong>der</strong>führung <strong>der</strong> Bayeri schen<br />

Landesbank finanzierte ein aus vier<br />

Banken bestehendes Kon sortium<br />

das Projekt. Die Bundes regierung<br />

stellt hierfür einen isolierten Finanz -<br />

kredit mit einer Lauf zeit von 14<br />

Jahren zur Ver fü gung. Das Pro jekt<br />

gilt als beson<strong>der</strong>s för<strong>der</strong>ungs -<br />

würdig, zumal jährlich rund 1,1<br />

Millionen Tonnen CO2-Emissionen<br />

vermieden werden.<br />

anhang<br />

45


46<br />

afrika<br />

Die verhältnismäßig geringe Integration in die internationalen<br />

Kapitalmärkte bewahrte die afrikanischen Län<strong>der</strong><br />

<strong>2009</strong> weitgehend vor den direkten Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Finanzkrise. Der konjunkturell bedingte Nachfragerückgang<br />

nach Rohstoffen traf die Produzenten jedoch<br />

hart. Die dynamische Entwicklung <strong>der</strong> letzten Jahre<br />

setzte sich nicht fort, so dass die Region nur noch ein<br />

Wachstum von 1,7 % verzeichnete.<br />

Insgesamt konnten die Staaten Afrikas auf den wirtschaftlichen<br />

Abschwung besser reagieren als in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />

Die in den Jahren hoher Rohstoffpreise aufgebauten<br />

Devisenreserven wurden zur Stabilisierung<br />

<strong>der</strong> Wechselkurse und Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Zahlungsfähigkeit<br />

eingesetzt. Dennoch hat die verän<strong>der</strong>te Risikowahrnehmung<br />

Handelsfinanzierungen für Afrika teilweise<br />

erheblich verteuert.<br />

Dem rückläufigen Export entsprechend ging auch die<br />

Nachfrage nach <strong>Exportkreditgarantien</strong> für Ausfuhren<br />

nach Afrika erheblich zurück. Das Deckungsvolumen<br />

hal bierte sich im Vergleich zum Vorjahr, da an<strong>der</strong>s als<br />

im Rekordjahr 2008 nur wenige Großprojekte gedeckt<br />

wurden. In die Län<strong>der</strong> Nordafrikas wurden 60% weniger<br />

Waren unter Bundesdeckungen geliefert, für algerien<br />

war <strong>der</strong> Rückgang mit 80% am stärksten. Ähnlich hoch<br />

fiel <strong>der</strong> Rückgang mit 70 % für südafrika aus. Entgegen<br />

diesem Trend stieg das Deckungsvolumen in die<br />

übrigen Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Subsahara-Region ausgehend von<br />

einem niedrigen Niveau deutlich um 35 %.<br />

Das höchste Deckungsvolumen hat die Bundesre -<br />

gierung mit rund 330 Millionen Euro wie<strong>der</strong> für Südaf -<br />

rika übernommen, auch wenn die Bestellungen von<br />

Kraftwerkstechnik nicht mehr das außerordentliche<br />

Niveau des Vorjahres erreichten. Größere Lieferungen<br />

in die nordafrikanischen Län<strong>der</strong> betrafen Maschinen<br />

für die Kunststoff- und Elektroindustrie in ägypten,<br />

Bewässerungs- und Abwasseraufbereitungsanlagen für<br />

marokko und Transportfahrzeuge für libyen. Aufgrund<br />

hoher regelmäßiger Lieferungen, die unter Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistungen<br />

(APG) abgesichert<br />

wur den, gehörte Algerien erneut zu den drei wichtigsten<br />

afrikanischen Märkten. Die Zuwächse in <strong>der</strong> Subsahara-<br />

Region waren vor allem auf Deckungen für nigeria und<br />

gabun zurückzuführen. Absicherungen für Nigeria be -<br />

trafen vor al lem Baumaschinen und Passagierflugzeuge.<br />

In Gabun wurde die Errichtung eines Krankenhauses<br />

und eines Laufwasserkraftwerks mit Hermesdeckungen<br />

über 43 Millionen Euro abgesichert.<br />

Der IMA passte die Deckungspolitik für angola vor<br />

dem Hintergrund <strong>der</strong> fortgesetzten politischen und wirtschaftlichen<br />

Stabilität an und richtete einen Plafond<br />

in Höhe von 300 Millionen Euro ein. Für gambia und<br />

liberia konnten die Deckungsmöglichkeiten ebenfalls<br />

erweitert werden; für kleinere Geschäfte mit kurzfristigen<br />

Zahlungszielen sind nicht mehr zwangsläufig Banksicherheiten<br />

zu stellen.


plafonds in mio. eur<br />

Angola<br />

Nigeria<br />

300<br />

200<br />

neu übernommene deckungen für<br />

afrikanische län<strong>der</strong> <strong>2009</strong>/2008 in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Südafrika<br />

Ägypten<br />

Algerien<br />

Nigeria<br />

Marokko<br />

191,2<br />

207,9<br />

190,3<br />

164,2<br />

35,4<br />

101,8<br />

153,4<br />

332,4<br />

993,5<br />

1.120,5<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

In Südafrika kommt es aufgrund<br />

mangeln<strong>der</strong> Stromreserven<br />

immer wie<strong>der</strong> zu Stromausfällen.<br />

Diesem Energie-Notstand soll nun<br />

Abhilfe geschaffen werden:<br />

Die in Duisburg ansässige Hitachi<br />

Power Europe GmbH baut –<br />

gemeinsam mit ihrer südafrika -<br />

nischen Tochtergesellschaft<br />

Hitachi Power Africa (pty) Ltd. –<br />

an zwei Standorten zwölf kohle -<br />

gefeuerte Großdampferzeuger<br />

mit einer Kapazität von jeweils<br />

800 Megawatt. Zum Einsatz<br />

kommt dabei mo<strong>der</strong>nste Technik.<br />

Die Kraftwerke werden ab 2012<br />

innerhalb von vier Jahren<br />

sukzessive in Betrieb gehen.<br />

Die Bundesregierung stellt für<br />

dieses Vorhaben Fabrikations -<br />

risiko-, Ausfuhr- und Finanz -<br />

kreditdeckungen zur Verfügung.<br />

Für den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland sind die milliardenschweren<br />

Projekte von erheb -<br />

licher betriebswirtschaftlicher<br />

Bedeutung. Mehr als 15% des<br />

hermesgedeckten Auftragswertes<br />

stammen von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen,<br />

die bei den Geschäften als Unter -<br />

lieferanten fungieren.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

47


48<br />

lateinamerika und karibik<br />

Der überwiegende Teil <strong>der</strong> Volkswirtschaften Lateinamerikas<br />

und <strong>der</strong> Karibik konnte die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Finanzkrise dank einer stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik<br />

in den Vorjahren gut abfe<strong>der</strong>n. Die während<br />

des Booms <strong>der</strong> Rohstoffpreise gebildeten Reserven<br />

wurden zumeist erfolgreich zur Konjunkturstützung<br />

eingesetzt und eine starke regionale Binnennachfrage<br />

konnte den Rückgang <strong>der</strong> Exportnachfrage weitgehend<br />

kompensieren. Die in den letzten Jahren erheblich verringerte<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Vereinigten Staaten als Haupthandelspartner<br />

erwies sich in dieser Situation als Vorteil.<br />

Nach mehreren Jahren rückläufiger Entwicklung wuchs<br />

das Volumen <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> für Lateinameri -<br />

ka und die Karibik <strong>2009</strong> deutlich um 26 % auf fast drei<br />

Milliarden Euro an. Der Anteil dieser Region am welt -<br />

weiten Deckungsvolumen erhöhte sich damit von 11 %<br />

auf 13 %.<br />

Ein stabiler Bankensektor, eine ungebrochene Inlandsnachfrage<br />

und deutlich zunehmende Investitionstätigkeit<br />

zeigen an, dass brasilien die Finanzkrise bereits<br />

weitgehend überwunden zu haben scheint und zumindest<br />

regional als Konjunkturlokomotive fungiert. Das<br />

abgesicherte Volumen deutscher Exporte nach Brasilien<br />

stieg um 15% gegenüber dem Vorjahreswert. So belegte<br />

Brasilien mit Rang 6 (2008: Rang 8) erneut einen Platz<br />

unter den zehn Län<strong>der</strong>n mit dem höchsten Deckungsaufkommen<br />

weltweit. Die offene Län<strong>der</strong>beschlusslage<br />

ohne formelle Einschränkungen behielt <strong>der</strong> IMA auch<br />

im Jahr <strong>2009</strong> bei.<br />

Zweitwichtigster Markt dieser Region für die Export -<br />

kreditgarantien war kolumbien. Der starke Anstieg des<br />

Deckungsvolumens war hauptsächlich auf Airbusgeschäfte<br />

zurückzuführen. Auch diese Län<strong>der</strong>beschluss -<br />

lage enthält keine formellen Einschränkungen für die<br />

Deckungsübernahmen.<br />

mexiko rutschte aufgrund seiner starken wirtschaft -<br />

lichen Verflechtung mit den Vereinigten Staaten über<br />

Ex porte, Lohnveredlung und private Überweisungen in<br />

ei ne tiefe Rezession. Es bestehen trotz <strong>der</strong> Herab stu -<br />

fung in die Entgeltkategorie 3 formell uneingeschränkte<br />

Deckungsmöglichkeiten und das Neudeckungsvolumen<br />

stieg um 7% gegenüber 2008. Für bermuda wurde <strong>der</strong><br />

Bau einer Fracht- und Personenfähre abgesichert. Weitere<br />

wichtige Märkte in <strong>der</strong> Region waren argentinien<br />

(135,3 Millionen Euro) und venezuela (132,5 Millionen<br />

Euro).


plafonds in mio. eur<br />

Argentinien<br />

Dominikanische<br />

Republik<br />

Kuba<br />

Kuba (kurzfristig)<br />

neu übernommene deckungen für<br />

lateinamerikanische län<strong>der</strong> <strong>2009</strong>/2008<br />

in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Brasilien<br />

Kolumbien<br />

Mexiko<br />

Bermuda<br />

Argentinien<br />

422,7<br />

99,9<br />

407,9<br />

381,3<br />

200,7<br />

0,0<br />

135,3<br />

138,4<br />

100<br />

100<br />

40<br />

20<br />

970,5<br />

844,8<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Für die Lieferung von zwei Hafen -<br />

mobilkranen nach Brasilien nahm<br />

die Gottwald Port Technology<br />

GmbH Ausfuhrgarantien in<br />

Anspruch. Die Krane werden in<br />

zwei brasilianischen Häfen für<br />

den Umschlag von Containern<br />

und Stückgut eingesetzt.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> gummibereiften<br />

Unterwagen können sie schnell<br />

zum gewünschten Einsatzort<br />

gebracht werden. Sie verfügen<br />

über einen diesel-elektrischen<br />

Antrieb und weisen damit niedrige<br />

Betriebs- und Wartungskosten<br />

auf. Auf dem Bild sind baugleiche<br />

Hafenmobilkrane zu sehen.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

49


50<br />

asien<br />

Die Auswirkungen <strong>der</strong> Finanz- und Wirtschaftskrise auf<br />

die Volkswirtschaften <strong>der</strong> Region Asien und Pazifik<br />

waren aufgrund <strong>der</strong> engen internationalen Verflechtung<br />

erheblich. Die Nachteile einer hohen Exportabhängigkeit<br />

und eines relativ schwachen privaten Konsums traten<br />

in vielen Län<strong>der</strong>n zutage. Zwar registrierten die asiatischen<br />

Schwellenlän<strong>der</strong> unter konjunktureller Führung<br />

chinas und indiens positive Wachstumsraten, diese<br />

fielen jedoch deutlich niedriger aus als in den Vorjahren.<br />

Im Vergleich zu China mit einer hohen Exportquote<br />

von ca. 40 % des BIP war Indien aufgrund seiner deutlich<br />

geringeren Exportquote (ca.15%) und einer we sent -<br />

lich stärkeren Binnennachfrage weniger von den Folgen<br />

<strong>der</strong> globalen Krise betroffen. Konjunkturprogramme in<br />

dreistelliger Milliardenhöhe trugen dazu bei, die Wachstumseinbrüche<br />

zu begrenzen.<br />

Insgesamt erhöhte sich das Volumen <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

für Exporte in die asiatischen Län<strong>der</strong> um 5 %<br />

auf 6,6 Milliarden Euro. Diese Zunahme entfiel vor allem<br />

auf die Län<strong>der</strong> des Nahen und Mittleren Ostens, <strong>der</strong><br />

um satzstärksten Teilregion in Asien. Süd- und Zentralasien<br />

(-45%) sowie Ostasien (-10%) verzeichneten hingegen<br />

deutlich rückläufige Deckungsvolumina. Mit 2,6<br />

Milliarden Euro nach 2,9 Milliarden Euro im Vorjahr liegt<br />

Ostasien nicht mehr an erster Stelle <strong>der</strong> asiatischen Teil -<br />

regionen.<br />

südkorea, china und indien zählten wie im Vorjahr<br />

zu den zehn wichtigsten Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Exportkredit -<br />

garantien. Die Entwicklung des Deckungsvolumens in<br />

<strong>der</strong> Region Asien-Pazifik verlief jedoch uneinheitlich<br />

und war in vielen Fällen von einzelnen Großgeschäften<br />

bestimmt. Während etwa bei südkorea, singapur<br />

und taiwan ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen<br />

war, blieben die Deckungsvolumina für china, indo -<br />

nesien und malaysia nahezu konstant. Der deutliche<br />

Anstieg bei den erstgenannten Län<strong>der</strong>n ist auf Groß -<br />

projekte des Marineschiffbaus für Südkorea, den Um -<br />

bau einer RoRo-Fähre für Singapur und die Errichtung<br />

zweier Windparks in Taiwan zurückzuführen.<br />

Die mit Hermesdeckungen abgesicherten Exporte nach<br />

thailand, pakistan, indien, hongkong und vietnam<br />

nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 44% bis 58% ab.<br />

Substanzielle Anpassungen <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>deckungspolitik<br />

nahm <strong>der</strong> Interministerielle Ausschuss trotz <strong>der</strong> glo -<br />

balen Finanz- und Wirtschaftskrise bei den Län<strong>der</strong>n<br />

<strong>der</strong> Region Südostasien nicht vor. Für zahlreiche Märkte<br />

hat eine offene Deckungspolitik weiter Bestand, so für<br />

China, Indien, Malaysia, Südkorea, Taiwan, Thailand<br />

und Vietnam.


plafond in mio. eur<br />

Pakistan 50<br />

neu übernommene deckungen für<br />

asiatische län<strong>der</strong> <strong>2009</strong>/2008 in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Südkorea<br />

China VR<br />

Indien<br />

Malaysia<br />

Singapur<br />

2.087,2<br />

648,8<br />

1.353,3<br />

1.357,4<br />

715,9<br />

1.552,4<br />

307,5<br />

304,1<br />

304,1<br />

140,4<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Die vietnamesische Baubranche<br />

boomt. Die Umsetzung zahlreicher<br />

Infrastrukturprojekte führt zu einer<br />

steigenden Zementnachfrage, die<br />

sich nicht durch die bestehenden<br />

Zementanlagen decken lässt.<br />

Vietnam investiert deshalb in den<br />

Bau neuer und den Ausbau be -<br />

stehen<strong>der</strong> Zementwerke.<br />

Die Düsseldorfer Loesche GmbH<br />

lieferte für mehrere Zementwerke<br />

in Vietnam komplette Klinker -<br />

mahl anlagen, die einen niedrigen<br />

Energieverbrauch aufweisen und<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Emissionen die<br />

Weltbankstandards erfüllen. Das<br />

Unternehmen Haver & Boecker<br />

war ebenfalls in die Projekte involviert<br />

und lieferte Siloausrüstungen<br />

sowie die Verpackungs- und<br />

LKW-Beladeanlagen nach Vietnam.<br />

Die Bundesregierung unterstützt<br />

die Exportgeschäfte durch Über -<br />

nahme von Ausfuhrbürgschaften.<br />

Auf den Bil<strong>der</strong>n sind baugleiche<br />

Mühlen von Loesche zu sehen.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

51


52<br />

naher und mittlerer osten<br />

Für die meisten Län<strong>der</strong> des Mittleren Ostens war das<br />

Jahr <strong>2009</strong> geprägt durch den drastischen Rückgang des<br />

Ölpreises. Das reale Wachstum <strong>der</strong> Region ging um<br />

mehr als die Hälfte auf 2% zurück. Gestützt durch staatliche<br />

Wirtschaftsför<strong>der</strong>ungsprogramme wurden die be -<br />

reits begonnenen Infrastrukturprogramme meist wie<br />

geplant fortgeführt. Da die Staaten mit ähnlich orientierten<br />

Entwicklungsstrategien als Handelsdrehscheiben,<br />

Finanzzentren und Reiseziele verstärkt in Konkurrenz<br />

zueinan<strong>der</strong> treten, zeichnet sich jedoch eine zurück -<br />

halten<strong>der</strong>e Beurteilung <strong>der</strong> zukünftigen Wachstumschancen<br />

ab.<br />

Nicht zuletzt infolge staatlicher Konjunkturprogramme<br />

hat sich das Volumen <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> für die<br />

in dieser Region überwiegend öffentlichen Besteller im<br />

vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. Die fünf umsatzstärksten<br />

Län<strong>der</strong> waren die vereinigten arabischen<br />

emirate (vae), israel, saudi arabien, irak und<br />

kuwait. Während regelmäßige Lieferungen unter Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistungen<br />

sich auf hohem Niveau<br />

stabilisierten, sorgten einige Großprojekte auf <strong>der</strong> arabischen<br />

Halbinsel für hohe Zuwächse bei den Einzeldeckungen.<br />

Der Ausbau <strong>der</strong> Infrastruktur in den vae<br />

(Elektrizität, Nahverkehr, Häfen, Brücken, Abwasser)<br />

führte zu einer Verdreifachung des Deckungsvolumens.<br />

Für katar verdoppelten sich die Hermesdeckungen<br />

durch die Absicherung mehrerer Passagierflugzeuge.<br />

Auch das Deckungsvolumen für israel verdreifachte<br />

sich nahezu durch die För<strong>der</strong>ung eines Kraftwerksprojekts.<br />

Die Lieferung einer Fertigungsanlage für Pipelinerohre<br />

führte dazu, dass sich die <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

für saudi arabien, bereits umsatzstärkstes Land <strong>der</strong><br />

Region im Jahr 2008, noch einmal um 26 % erhöhten.<br />

Eine Einschränkung <strong>der</strong> Deckungspolitik war im ver -<br />

gangenen Jahr aufgrund <strong>der</strong> vergleichsweise stabilen<br />

wirtschaftlichen Entwicklung im Mittleren Osten nicht<br />

notwendig. Für syrien erweiterte <strong>der</strong> IMA vielmehr die<br />

Deckungsmöglichkeiten beson<strong>der</strong>s für kleinere Projekte<br />

und Handelsgeschäfte. Vor dem Hintergrund des hohen<br />

Importbedarfs zum Aufbau <strong>der</strong> zerstörten Infrastruktur<br />

öffnete <strong>der</strong> IMA vorsichtig die Deckungspolitik für Ex -<br />

porte in den irak. Im Einzelfall sind nun auch Lieferungen,<br />

die über Akkreditive irakischer Banken abgewickelt<br />

werden, mit <strong>Exportkreditgarantien</strong> absicherbar.<br />

Das Deckungsvolumen für den iran ist seit 2004 mit<br />

2,3 Milliarden Euro kontinuierlich erheblich zurück -<br />

gegangen. Nach 133 Millionen Euro im Jahr 2008 wurden<br />

<strong>2009</strong> Deckungen über 68 Millionen Euro für kurzfristige<br />

Geschäfte übernommen.


neu übernommene deckungen für<br />

län<strong>der</strong> des nahen und mittleren ostens<br />

<strong>2009</strong>/2008 in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Dubai VAE 210,5<br />

703,3<br />

Israel 164,6<br />

446,6<br />

Saudi Arabien<br />

419,6<br />

333,6<br />

Irak 1,7<br />

360,8<br />

Abu Dhabi VAE<br />

178,4<br />

54,6<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Im Kalksteingürtel in <strong>der</strong> Nähe<br />

des jordanischen Al-Katrana<br />

errichtet die in Köln ansässige<br />

KHD Humboldt Wedag GmbH ein<br />

Zementwerk mit einer Kapazität<br />

von 5.000 Tonnen pro Tag. Zahl -<br />

reiche deutsche mittelständische<br />

Unternehmen sind als Unter -<br />

lieferanten an dem Projekt beteiligt.<br />

Realisiert wird <strong>der</strong> Bau des<br />

Zementwerks mit Hilfe einer Aus -<br />

fuhrgarantie <strong>der</strong> Bundesregierung,<br />

die ebenfalls Zulieferungen <strong>der</strong><br />

indischen Tochtergesellschaft<br />

Humboldt Wedag India in Höhe<br />

von 49% mit einbezieht. Weitere<br />

Zulieferungen aus <strong>der</strong> Schweiz<br />

werden über eine Rück versiche -<br />

rung mit <strong>der</strong> Schweizer Export -<br />

kreditagentur SERV gedeckt. Das<br />

Exportgeschäft basiert auf einer<br />

islamischen Finanzierung, <strong>der</strong><br />

sog. Murabaha-Finanzierung und<br />

berücksichtigt alle Regeln <strong>der</strong><br />

Scharia, wie beispielsweise das<br />

nach islamischem Recht geltende<br />

Zinsverbot. Die Murabaha wird<br />

wie ein Bestellerkredit mit einer<br />

Finanzkreditdeckung des Bundes<br />

abgesichert.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

53


internationale<br />

zusammenarbeit 55<br />

die bundesregierung setzt sich zugunsten <strong>der</strong> deutschen exportwirtschaft<br />

auf internationaler ebene für einheitliche wettbewerbsbedingungen ein.<br />

angesichts <strong>der</strong> auswirkungen <strong>der</strong> finanzkrise verlängerte die oecd die<br />

erweiterten absicherungsmöglichkeiten<br />

für projektfinanzierungen bis ende 2010.<br />

auch für projekte im bereich <strong>der</strong><br />

erneuerbaren energien wurden<br />

die deckungsmöglichkeiten erweitert.<br />

ausserdem sind seit august <strong>2009</strong><br />

befristet bis ende 2010 wie<strong>der</strong><br />

hermesdeckungen zur absicherung<br />

von exportgeschäften zu kurzfristigen zahlungsbedingungen in<br />

alle eu- und oecd-län<strong>der</strong> möglich.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang


56<br />

oecd<br />

Die OECD hat im Rahmen <strong>der</strong> oecd-konsensus -<br />

gruppe und <strong>der</strong> oecd-exportkreditgruppe die<br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> staatlichen Exportkreditversicherer<br />

bei <strong>der</strong> Bewältigung <strong>der</strong> Folgen <strong>der</strong> Finanzkrise diskutiert.<br />

In enger Abstimmung mit den G20-Staaten und<br />

an<strong>der</strong>en internationalen Organisationen haben die Mitgliedsstaaten<br />

<strong>der</strong> OECD sowie Brasilien, China, Estland,<br />

Indonesien, Israel, Rumänien und Slowenien bekräftigt,<br />

auch künftig die notwendigen Kapazitäten für die Un -<br />

terstützung von Exportkrediten zur Verfügung zu stellen.<br />

Die G20-Staaten hatten sich zuvor verpflichtet, über ihre<br />

staatlichen Exportkreditversicherer einen Betrag von<br />

mindestens 250 Milliarden US-Dollar zur Unterstützung<br />

<strong>der</strong> Handelsfinanzierung über die nächsten zwei Jahre<br />

vorzuhalten.<br />

Angesichts <strong>der</strong> Auswirkungen <strong>der</strong> Finanzkrise hatten die<br />

Mitgliedsstaaten beschlossen, den zulässigen prozentualen<br />

Anteil staatlich abgesicherter Fremdmittel bei<br />

Projektfinanzierungen in OECD-Hocheinkommenslän<strong>der</strong>n<br />

von 35 % auf 50 % zu erhöhen. Diese Maßnahme,<br />

die ursprünglich bis zum 31. Januar 2010 befristet war,<br />

wurde bis zum 31. Dezember 2010 verlängert.<br />

Die OECD hat eine neue Zuordnung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>kategorien<br />

I und II nach Artikel 11 des Konsensus und damit<br />

<strong>der</strong> maximal zulässigen Kreditlaufzeiten beschlossen.<br />

Da nach sind für viele Län<strong>der</strong> nun längere Kreditlaufzeiten<br />

möglich. Der Län<strong>der</strong>kategorie I (maximale Kre dit -<br />

lauf zeit von 5 Jahren; nach vorheriger Notifikation, also<br />

Mit teilung an die übrigen staatlichen Kreditversicherer,<br />

8,5 Jahre) werden nur noch die OECD-Hocheinkommenslän<strong>der</strong><br />

zugeordnet. Alle an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong> fallen in<br />

die Län<strong>der</strong>kategorie II. Für sie gilt eine maximale Kreditlaufzeit<br />

von 10 Jahren.<br />

Turnusmäßige<br />

Län<strong>der</strong>einstufungen durch die<br />

OECD-Län<strong>der</strong>risikoexperten<br />

Januar:<br />

Europa, GUS, Nordafrika<br />

Frühjahr:<br />

Asien, Naher und Mittlerer Osten<br />

Sommer:<br />

Lateinamerika, Karibik<br />

Oktober:<br />

Subsahara-Afrika<br />

Weiterhin hat die OECD beschlossen, die zulässigen<br />

Kreditbedingungen für Projekte im Bereich <strong>der</strong> erneuerbaren<br />

Energien und für Wasserprojekte attraktiver zu<br />

gestalten. Für diese Projekte können jetzt Kreditlaufzeiten<br />

bis zu 18 Jahren abgesichert werden. Außerdem<br />

wurde eine Flexibilisierung des Rückzahlungsprofils<br />

ermöglicht. Auch für Kernkraftwerke wurde die maximal<br />

zulässige Kreditlaufzeit von 15 auf 18 Jahre erhöht.<br />

Die globale Finanzkrise wirkte sich auch auf die Einstufung<br />

<strong>der</strong> Län<strong>der</strong> durch die oecd-län<strong>der</strong>risikoexperten<br />

in die acht prämienrelevanten Risikokategorien<br />

aus. So kam es u. a. bei den wichtigen Märkten Russland,<br />

Kasachstan und Mexiko zu Herabstufungen um<br />

jeweils eine Kategorie. Die Län<strong>der</strong>kategorien an<strong>der</strong>er<br />

großer Märkte wie China, Brasilien und Indien blieben<br />

hingegen unverän<strong>der</strong>t. Grundlage für die Einstufung ist<br />

ein ökonometrisches Län<strong>der</strong>risikomodell, dessen empirische<br />

Datenbasis regelmäßig aktualisiert wird.


europäische union<br />

In <strong>der</strong> eu-ratsarbeitsgruppe exportkredite stimmen<br />

sich die EU-Län<strong>der</strong> über die gemeinsame Handelspolitik<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> Exportkredite ab und legen<br />

die ge mein same Verhandlungsposition <strong>der</strong> EU in <strong>der</strong><br />

OECD fest. Auch <strong>2009</strong> ging es in diesen Verhandlungen<br />

insbeson<strong>der</strong>e um die Weiterentwicklung des OECD-Konsensus<br />

und seiner Sektorenabkommen. Ziel <strong>der</strong> Beratungen<br />

in Brüssel ist es vor allem, <strong>der</strong> Kommission ein<br />

Mandat für diese Verhandlungen zu geben.<br />

Zudem war die EU-Ratsarbeitsgruppe wie<strong>der</strong> eine wich -<br />

tige Plattform für den Meinungsaustausch <strong>der</strong> Mitglieds -<br />

staaten. Eine zentrale Rolle spielten <strong>der</strong>en Maßnahmen<br />

zur Abfe<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Folgen <strong>der</strong> Finanzkrise.<br />

Da es im Jahr <strong>2009</strong> für die Exporteure zunehmend<br />

schwieriger wurde, adäquaten Versicherungsschutz auf<br />

dem privaten Markt zu erhalten, hat die Generaldirek -<br />

tion Wettbewerb <strong>der</strong> EU-Kommission den Anträgen<br />

einer Reihe von Mitgliedsstaaten stattgegeben, die Ausweichklausel<br />

(Escape Clause) <strong>der</strong> Kommissionsmitteilung<br />

für das kurzfristige Geschäft zu nutzen. Aufgrund<br />

einer positiven Entscheidung <strong>der</strong> Kommission ist es seit<br />

dem 5. August <strong>2009</strong> auch für Deutschland möglich,<br />

kurzfristige For<strong>der</strong>ungen deutscher Exporteure mit Zahlungszielen<br />

bis zu 24 Monaten gegenüber ihren Kunden<br />

in allen EU- und OECD-Län<strong>der</strong>n mit staatlichen <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

abzusichern. Auch nach dieser Kommissionsentscheidung<br />

behält die private Exportkredit -<br />

versicherung Vorrang vor staatlichem Deckungsschutz.<br />

Daher sollen staatliche Deckungen nur für solche<br />

Geschäfte übernommen werden, für die <strong>der</strong> Exporteur<br />

privaten Versicherungsschutz nicht in erfor<strong>der</strong>lichem<br />

Umfang erhält. Diese Ausnahmeregelung ist bis Ende<br />

2010 befristet.<br />

berner union<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Angesichts <strong>der</strong> internationalen Produktionsprozesse<br />

wird die weltweite Vernetzung <strong>der</strong> Exportkreditagen -<br />

turen immer wichtiger. Hierzu bietet die seit 75 Jahren<br />

bestehende Berner Union (BU), die weltweit größte<br />

Vereinigung staatlicher und privater Exportkredit- und<br />

Investitionsversicherer aus über 40 Län<strong>der</strong>n, eine einzigartige<br />

Plattform. Hauptziel <strong>der</strong> BU ist die weltweite<br />

Angleichung <strong>der</strong> Exportabsicherungskonditionen, auch<br />

unter Berücksichtigung umweltrelevanter und ethischer<br />

Aspekte. Dazu dienen neben dem kontinuierlichen län<strong>der</strong>-<br />

und themenspezifischen Informationsaustausch<br />

diverse Arbeitstreffen.<br />

Zu den regelmäßig abgehaltenen Sitzungen <strong>der</strong> BU zählen<br />

die Committee Meetings im Frühjahr und das Annual<br />

General Meeting (AGM) im Herbst. Die Committee<br />

Meetings wurden im Mai <strong>2009</strong> von <strong>der</strong> TURK EXIMBANK<br />

in Istanbul ausgerichtet, das AGM fand Mitte Oktober in<br />

Seoul mit <strong>der</strong> koreanischen KEIC als Gastgeber statt.<br />

Schwerpunktthemen waren die anhaltende Finanzkrise<br />

und <strong>der</strong>en Auswirkungen auf den Welthandel, die antizyklische<br />

Rolle <strong>der</strong> Exportkreditagenturen (ECAs) sowie<br />

die von den BU-Mitglie<strong>der</strong>n ergriffenen Unterstützungsmaßnahmen.<br />

Dabei nahmen Fragen nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten<br />

sowie zum Risikotransfer großen<br />

Raum ein.<br />

57


58 Zur Intensivierung <strong>der</strong> Zusammenarbeit im Schadenund<br />

Regressbereich fand Ende Juni ein mehrtägiger<br />

Workshop in Hamburg statt, <strong>der</strong> auf großes Interesse<br />

bei mehr als 70 Teilnehmern aus 30 Län<strong>der</strong>n stieß. Auf<br />

einem Workshop im Juli in Rom tauschten sich Vertreter<br />

von 18 ECAs mit Banken über Direktfinanzierungen<br />

durch Exportkreditagenturen und Refinanzierungsmöglichkeiten<br />

für Kreditinstitute aus.<br />

Zum neuen BU-Präsidenten wurde anlässlich des AGM<br />

Angus Armour von EFIC (Australien) gewählt. Er löste<br />

nach zweijähriger Amtszeit Hidehiro Konno von NEXI<br />

(Japan) ab. Johan Schrijver von Atradius (Nie<strong>der</strong>lande)<br />

wurde zum neuen Vize-Präsidenten gewählt. Die Islamic<br />

Corporation for the Insurance of Investment and<br />

Export Credit (ICIEC) mit Sitz in Jeddah, Saudi-Arabien,<br />

wurde nach zweijährigem Beobachterstatus als Voll -<br />

mitglied aufgenommen. Sie vertritt 37 Län<strong>der</strong> von Nordafrika<br />

bis Südostasien.<br />

kooperation mit<br />

kreditversicherern an<strong>der</strong>er län<strong>der</strong><br />

Neben den multilateralen Kontakten auf EU- und OECD-<br />

Ebene sowie innerhalb <strong>der</strong> Berner Union wurde auch<br />

die bilaterale Kooperation mit an<strong>der</strong>en Exportkredit -<br />

versicherungsagenturen <strong>der</strong> OECD- und Nicht-OECD-<br />

Län<strong>der</strong> weiter ausgebaut. Außerdem fanden zwei Treffen<br />

<strong>der</strong> G7-Exportkreditversicherer in Florenz und Paris<br />

statt. Bei allen Zusammenkünften standen die Auswirkungen<br />

<strong>der</strong> Finanzkrise auf die nationalen Exportkre -<br />

ditversicherungssysteme und die damit verbundenen<br />

He rausfor<strong>der</strong>ungen im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Daneben gab es aufgrund <strong>der</strong> bisher mit 22 überwiegend<br />

europäischen ECAs abgeschlossenen Rückversicherungsrahmenabkommen<br />

kontinuierliche Gespräche<br />

zu gemeinsamen Projekten. Die bereits im Oktober 1999<br />

abgeschlossene Rückversicherungsvereinbarung mit<br />

FINNVERA (Finnland) erfuhr im Berichtsjahr eine deutliche<br />

Belebung durch mehrere Großprojekte im Bereich<br />

<strong>der</strong> Telekommunikation. Dies war Anlass für ein zwei -<br />

tägiges Arbeitstreffen in Hamburg. Dieser Workshop ist<br />

nur ein Beispiel für die Intensivierung <strong>der</strong> internationalen<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ende Juni <strong>2009</strong> fand das<br />

Claims & Recoveries Meeting<br />

<strong>der</strong> Berner Union statt.<br />

70 Vertreter privater und<br />

staatlicher Kreditversicherer<br />

aus <strong>der</strong> ganzen Welt<br />

folgten <strong>der</strong> Einladung von<br />

Euler Hermes und PwC<br />

nach Hamburg.


Während eines bilateralen<br />

Arbeitstreffens zum<br />

Thema Rückversicherung<br />

konnten Euler Hermes<br />

und <strong>der</strong> finnische<br />

Exportkredit versicherer<br />

FINNVERA ihre Zusammen -<br />

arbeit intensivieren.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

kooperationsabkommen<br />

Lettland<br />

Litauen<br />

Luxemburg<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Australien R<br />

Belgien Z M R<br />

Brasilien<br />

K<br />

Bulgarien Z M<br />

Dänemark Z M R<br />

Estland Z M<br />

Finnland Z M R<br />

Frankreich Z M R<br />

Griechenland Z M<br />

Israel R<br />

Italien Z M R<br />

Japan Z* R K<br />

Kanada R<br />

Korea<br />

K<br />

Malta<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

Norwegen<br />

Österreich<br />

Polen<br />

Portugal<br />

Rumänien<br />

Russland<br />

Schweden<br />

Schweiz<br />

Slowakische Republik<br />

Slowenien<br />

Spanien<br />

Tschechische Republik<br />

Türkei<br />

Ungarn<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Vereinigte Staaten<br />

Zypern<br />

Z M<br />

Z M<br />

Z M R<br />

Z M<br />

Z M R<br />

Z* M* R<br />

Z M R<br />

Z M R<br />

Z M R<br />

Z M<br />

Z M R<br />

Z* M* R<br />

Z M<br />

Z M R<br />

Z M R<br />

Z M<br />

M*<br />

R<br />

Z M<br />

Z M R<br />

R<br />

Z M<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

K<br />

K<br />

Z Zulieferungen in Höhe von 30 % - 40 %<br />

(40 % bis max. 7 Mio. Euro) können<br />

gemäß EU-Ratsentscheidung<br />

einbezogen werden<br />

Z* Zulieferungen bis 30 % können gemäß<br />

bilateraler Vereinbarung einbezogen<br />

werden<br />

M Mitversicherungsabkommen gemäß<br />

EU-Richtlinie<br />

M* Mitversicherung gemäß bilateraler<br />

Vereinbarung<br />

R bilaterales<br />

Rückversicherungsrahmenabkommen<br />

K bilaterales Kooperationsabkommen<br />

anhang<br />

59


geschäftsverlauf 61<br />

<strong>2009</strong> übernahm die bundesregierung deckungen für<br />

exportgeschäfte in 178 län<strong>der</strong>. zu den top-ten-län<strong>der</strong>n gehörten<br />

südkorea und die vereinigten staaten – gefolgt von russland,<br />

<strong>der</strong> türkei und china. etwa 72 % des abgesicherten<br />

exportvolumens ging in die entwicklungs- und schwellen-<br />

län<strong>der</strong>. infolge <strong>der</strong> finanz- und wirtschaftskrise stiegen die<br />

staatlich abgesicherten exporte in die industrielän<strong>der</strong>.<br />

während die entschädigungen für politische schäden<br />

rückläufig waren, stiegen sie für wirtschaftliche schäden<br />

um mehr als zwei drittel. <strong>der</strong> überschuss in höhe von<br />

454 millionen euro ließ den kumulierten saldo im berichtsjahr<br />

auf 1,5 milliarden euro ansteigen.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang


62<br />

län<strong>der</strong> mit den höchsten<br />

neu übernommenen deckungen <strong>2009</strong>/2008<br />

in mrd. eur<br />

2,09<br />

Südkorea<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

neu gedeckte exporte<br />

in mrd. eur<br />

gedeckte Exporte<br />

Vereinigte Staaten<br />

Russland R.F.<br />

Türkei<br />

China VR<br />

Brasilien<br />

Indien<br />

Dubai VAE<br />

Rumänien<br />

Israel<br />

19,8<br />

20,6<br />

0,65<br />

1,36<br />

1,48<br />

1,35<br />

1,36<br />

0,97<br />

0,84<br />

0,72<br />

1,55<br />

0,70<br />

0,21<br />

0,68<br />

0,01<br />

0,45<br />

0,16<br />

17,0<br />

2,07<br />

2,04<br />

1,99<br />

20,7<br />

2,88<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 22,38 (100 %) Summe <strong>2009</strong>: 12,38 (55,3 %)<br />

22,4<br />

'05 '06 '07 '08 '09


neugeschäft<br />

Die neu übernommenen Deckungen lagen mit 22,4 Milliarden<br />

Euro um 8,2 % über dem Vorjahreswert und<br />

er reichten das höchste Volumen in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong><br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong>. Damit sicherten die Hermes -<br />

deckungen im Jahr <strong>2009</strong> einen Anteil von 2,8 % am<br />

Ge samt export ab, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Folge <strong>der</strong> Weltwirtschaftskrise<br />

um 18,4% von 994,9 Milliarden Euro auf 803,2 Milliarden<br />

Euro fiel. Die Zahl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, in welche die<br />

<strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland Exportgeschäfte absicherte,<br />

erhöhte sich von 152 auf 178. Die zehn Län<strong>der</strong> mit<br />

dem höchsten Deckungsvolumen hatten insgesamt<br />

einen Anteil von 55,3% an den abgesicherten Auftragswerten.<br />

Das höchste Volumen <strong>der</strong> neu übernommenen Hermesdeckungen<br />

ergab sich für südkorea u. a. aufgrund<br />

eines Großgeschäfts im Marineschiffbau mit einem ab -<br />

gesicherten Auftragswert von 1,7 Milliarden Euro zu<br />

kurz fristigen Zahlungsbedingungen sowie einer Anlage<br />

zur Herstellung von Koks (132 Millionen Euro).<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> für die Errichtung eines Stahlwerks<br />

über 772 Millionen Euro sowie diverse Airbus -<br />

deckungen erhöhten das Deckungsvolumen für die<br />

vereinigten staaten.<br />

russland steht trotz eines Rückgangs um 31% gegenüber<br />

dem Vorjahr an dritter Stelle <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> mit den<br />

höchsten Volumina neu übernommener Exportkredit -<br />

garantien. Größere Deckungen übernahm die Bundesregierung<br />

für Ausrüstungen für Stahlwerke, für Kraftwerke<br />

und im sonstigen Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Deckungen für Geschäfte mit Abnehmern in <strong>der</strong> türkei<br />

gingen demgegenüber verhältnismäßig leicht um 8 %<br />

zurück. Dabei sicherte die Bundesregierung kurzfristi -<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

ge Handelsgeschäfte, überwiegend jedoch mittel- und<br />

langfristige Exportkredite für Maschinen und Ausrüstungen<br />

ab. Größere Volumina entfielen auf die Lieferun gen<br />

von Fähren und Containerschiffen sowie Airbus-Flugzeugen.<br />

Die übernommenen <strong>Exportkreditgarantien</strong> für Geschäfte<br />

mit china blieben auf dem Niveau des Vorjahres. Er -<br />

neut wurden Investitionsgütergeschäfte ausschließlich<br />

zu kurzfristigen Zahlungsbedingungen durchgeführt.<br />

Größere Geschäfte betrafen Eisenbahnkräne, den Ausbau<br />

und die Mo<strong>der</strong>nisierung von Stahlwerken sowie<br />

den Maschinen- und Anlagenbau.<br />

Das Deckungsvolumen für brasilien stieg um 15 %.<br />

Die gedeckten Exporte wurden zum größten Teil (77 %)<br />

zu kurzfristigen Zahlungsbedingungen unter Ausfuhr-<br />

Pauschal-Gewährleistungen geliefert. Mit mittel- und<br />

langfristigen <strong>Exportkreditgarantien</strong> wurden Airbus-Flugzeuge<br />

und Lieferungen aus dem Bereich Maschinenbau<br />

abgesichert.<br />

Das gedeckte Volumen für Exporte nach indien nahm<br />

erheblich ab (-54%). Neben einigen größeren Projekten<br />

im Stahlbereich wurden hauptsächlich Exporte mit kurzfristigen<br />

Zahlungszielen (88%) abgesichert.<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> für Großprojekte wie Kraftwerke<br />

und Stromverteilungsnetze, Stadtbusse sowie eine<br />

Meerwasserentsalzungsanlage ließen das Deckungs -<br />

volumen für dubai stark ansteigen.<br />

Eine Deckung für den Export von Windkraftturbinen<br />

über rund 450 Millionen Euro erhöhte das Deckungs -<br />

volumen für rumänien. Für israel wurden Gasturbinensätze<br />

und Container-Verladebrücken abgesichert.<br />

63


64<br />

anteil <strong>der</strong> gedeckten exporte an <strong>der</strong><br />

gesamtausfuhr nach län<strong>der</strong>gruppen in %<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

2007<br />

deckungsvolumen nach län<strong>der</strong>gruppen<br />

in mrd. eur<br />

Schwellen- und<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

Industrielän<strong>der</strong><br />

Amerika<br />

Afrika<br />

Asien<br />

Europa<br />

Industrielän<strong>der</strong><br />

1,1<br />

0,5<br />

0,2<br />

20,6<br />

17,9<br />

17,0<br />

15,7<br />

2,7 1,3<br />

15,5<br />

9,6<br />

11,4<br />

8,3<br />

7,5<br />

6,5<br />

6,2<br />

6,0<br />

4,5<br />

4,1<br />

14,9<br />

11,5<br />

20,7<br />

17,2<br />

3,5<br />

22,4<br />

'06 '07 '08 '09<br />

deckungsvolumen nach län<strong>der</strong>gruppen<br />

Län<strong>der</strong><br />

Schwellen- und<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

Amerika<br />

Afrika<br />

Asien<br />

Naher/Mittlerer Osten<br />

Süd-/Zentralasien<br />

Ostasien<br />

Ozeanien<br />

Europa<br />

Industrielän<strong>der</strong><br />

Gesamt<br />

davon EU-Län<strong>der</strong><br />

2008<br />

in Mio. EUR<br />

17.191,2<br />

2.324,9<br />

2.928,5<br />

6.310,4<br />

1.224,7<br />

2.164,4<br />

2.921,3<br />

2,7<br />

5.624,7<br />

3.491,8<br />

20.683,0<br />

795,9<br />

* siehe Län<strong>der</strong>zuordnung im Anhang S. 92<br />

Anteil<br />

in %<br />

83,1<br />

11,2<br />

14,2<br />

30,5<br />

5,9<br />

10,5<br />

14,1<br />

0,0<br />

27,2<br />

16,9<br />

100,0<br />

3,8<br />

<strong>2009</strong><br />

in Mio. EUR<br />

16.100,2<br />

2.923,2<br />

1.422,7<br />

6.601,2<br />

2.800,3<br />

1.183,4<br />

2.617,5<br />

0,7<br />

5.152,4<br />

6.279,4<br />

22.379,6<br />

1.991,5<br />

16,1<br />

6,3<br />

Anteil<br />

in %<br />

71,9<br />

13,1<br />

6,4<br />

29,5<br />

12,5<br />

5,3<br />

11,7<br />

0,0<br />

23,0<br />

28,1<br />

100,0<br />

8,9<br />

deckungen für<br />

schwellen- und entwicklungslän<strong>der</strong> <strong>2009</strong><br />

in mio. eur<br />

amerika<br />

afrika<br />

europa<br />

Brasilien<br />

Kolumbien<br />

Mexiko<br />

Bermuda<br />

Argentinien<br />

Gesamt: 2.923,2 (100 %) Summe: 2.137,1 (73,1 %)<br />

Südafrika<br />

Ägypten<br />

Algerien<br />

Nigeria<br />

Marokko<br />

Gesamt: 1.422,7 (100 %) Summe: 979,9 (68,9 %)<br />

asien<br />

China VR<br />

Indien<br />

Dubai VAE<br />

Israel<br />

Saudi Arabien<br />

Russland R.F.<br />

Türkei<br />

Rumänien<br />

Weißrussland<br />

Ukraine<br />

Gesamt: 5.152,4 (100 %) Summe: 4.870,8 (94,5 %)<br />

deckungen für industrielän<strong>der</strong> <strong>2009</strong><br />

in mio. eur<br />

Südkorea<br />

Vereinigte Staaten<br />

Dänemark<br />

Singapur<br />

Nie<strong>der</strong>lande<br />

200,7<br />

135,3<br />

424,4<br />

414,3<br />

403,4<br />

304,1<br />

291,3<br />

101,8<br />

446,6<br />

419,6<br />

422,7<br />

407,9<br />

678,1<br />

191,2<br />

190,3<br />

164,2<br />

715,9<br />

703,3<br />

1.362,8<br />

970,5<br />

332,4<br />

1.353,3<br />

Gesamt: 6.601,2 (100 %) Summe: 3.638,7 (55,1 %)<br />

2.087,2<br />

2.065,5<br />

1.991,2<br />

Gesamt: 6.279,4 (100 %) Summe: 5.151,5 (82,0%)


aufglie<strong>der</strong>ung<br />

nach län<strong>der</strong>gruppen<br />

Die Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>gruppen folgt gegenüber<br />

den Vorjahren geringfügig verän<strong>der</strong>ten Kriterien. Die<br />

Gruppe <strong>der</strong> industrielän<strong>der</strong> umfasst die Län<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

OECD-Entgeltkategorie 0 und somit die OECD-Hoch -<br />

einkommenslän<strong>der</strong> (gemäß Weltbankdefinition Län<strong>der</strong><br />

mit einem Bruttoeinkommen pro Kopf größer als 11.906<br />

US-Dollar im Jahr <strong>2009</strong>), Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Europä ischen<br />

Wäh rungs union einschließlich <strong>der</strong>en verbundene Ge -<br />

biete sowie Singapur. Die Gruppe <strong>der</strong> schwellen- und<br />

entwicklungslän<strong>der</strong> besteht aus allen übrigen Län<strong>der</strong>n<br />

und wird regional unterteilt (vgl. Län<strong>der</strong>liste S. 92).<br />

Im Berichtsjahr entfielen 71,9 % <strong>der</strong> abgesicherten Ex -<br />

porte auf schwellen- und entwicklungslän<strong>der</strong>.<br />

Der Ge samtexport <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland in<br />

diese Län<strong>der</strong> fiel um 22,1 % auf 210,2 Milliarden Euro<br />

nach 269,9 Milliarden Euro im Vorjahr. Exporte im Wert<br />

von 16,1 Milliarden Euro wurden hierbei durch Bundesdeckungen<br />

abgesichert – dies entspricht einem Anteil<br />

von 7,7 %. Im Jahr <strong>2009</strong> lag <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> De -<br />

ckungen bei Exporten in die asiatischen und europäischen<br />

Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Wie in den Vorjahren war <strong>der</strong> Anteil staatlich abgesicherter<br />

Exporte in industrielän<strong>der</strong> im Vergleich zum<br />

Gesamtexport in diese Län<strong>der</strong> auch im Jahr <strong>2009</strong> sehr<br />

gering. Schwierige Rahmenbedingungen, eine erhöhte<br />

Risikowahrnehmung und Liquiditätsengpässe in Indus -<br />

trielän<strong>der</strong>n führten jedoch zu einem Anstieg <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong><br />

für diese Län<strong>der</strong>, vor allem für Großprojekte,<br />

Schiffe und Flugzeuge.<br />

Infolge dieser Effekte <strong>der</strong> globalen Finanzkrise erhöhte<br />

sich <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Industrielän<strong>der</strong> am Gesamtdeckungs -<br />

volumen von 16,9% im Vorjahr auf 28,1%. Die befristete<br />

Möglichkeit <strong>der</strong> Übernahme von Hermesdeckungen<br />

für marktfähige Risiken wird das Deckungsvolumen für<br />

die Industrielän<strong>der</strong> hingegen erst im Jahr 2010 beeinflussen.<br />

Im Berichtsjahr wurden Waren im Wert von 596,6 Milliarden<br />

Euro (Vorjahr: 725,0 Milliarden Euro) in Industrielän<strong>der</strong><br />

exportiert, das entspricht 73,8 % des deutschen<br />

Gesamtexports. Davon wurden im Rahmen von Bundesdeckungen<br />

6,3 Milliarden Euro abgesichert (Vorjahr:<br />

3,5 Milliarden Euro). Bezogen auf den Gesamtexport in<br />

diese Län<strong>der</strong> ergab sich eine De ckungsquote von 1,1%.<br />

65


66<br />

neu gedeckte ausfuhrgeschäfte<br />

nach kreditlaufzeiten in mrd. eur<br />

Einzeldeckungen<br />

über 5 Jahre<br />

Einzeldeckungen<br />

1 - 5 Jahre<br />

Einzeldeckungen<br />

bis 1 Jahr<br />

Ausfuhr-Pauschal-<br />

Gewährleistungen und<br />

revolvierende Deckungen<br />

19,8<br />

apg-umsätze <strong>2009</strong>/2008<br />

in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

8,3<br />

1,3<br />

2,6<br />

7,6<br />

20,6<br />

7,8<br />

2,6<br />

2,7<br />

7,5<br />

17,0<br />

4,8<br />

1,3<br />

4,2<br />

6,7<br />

20,7<br />

6,9<br />

1,5<br />

4,8<br />

7,5<br />

22,4<br />

'05 '06 '07 '08 '09<br />

Brasilien<br />

Russland R.F.<br />

China VR<br />

Türkei<br />

Saudi Arabien<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 6.978,4 (100 %) Summe <strong>2009</strong>: 2.475,1 (35,5 %)<br />

8,1<br />

1,4<br />

5,7<br />

7,2<br />

693,8<br />

610,3<br />

557,6<br />

742,2<br />

480,7<br />

498,1<br />

457,8<br />

559,9<br />

285,2<br />

271,9<br />

kurzfristige einzeldeckungen <strong>2009</strong>/2008<br />

in mio. eur<br />

Südkorea 96,3<br />

1.901,6<br />

China VR<br />

860,7<br />

837,5<br />

Vereinigte Staaten 4,2<br />

772,4<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Indien<br />

Irak 1,7<br />

370,4<br />

360,8<br />

988,1<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 5.710,5 (100 %) Summe <strong>2009</strong>: 4.265,9 (74,7 %)<br />

mittel- und langfristige deckungen <strong>2009</strong>/2008<br />

in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Vereinigte Staaten<br />

Russland R.F.<br />

Türkei<br />

Rumänien<br />

Dubai VAE<br />

1.269,2<br />

2.037,7<br />

1.266,1<br />

1.706,6<br />

807,5<br />

867,9<br />

664,5<br />

10,9<br />

428,4<br />

6,2<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 9.445,1 (100 %) Summe <strong>2009</strong>: 4.435,7 (47,0 %)<br />

deckungen nach kreditlaufzeiten <strong>2009</strong><br />

in mrd. eur<br />

Ausfuhr-Pauschal-<br />

Gewährleistungen:<br />

revolvierende<br />

Deckungen:<br />

Einzeldeckungen<br />

bis 1 Jahr:<br />

Einzeldeckungen<br />

1 - 5 Jahre:<br />

Einzeldeckungen<br />

über 5 Jahre:<br />

7,0<br />

0,2<br />

5,7<br />

1,4<br />

8,1<br />

Gesamt: 22,4<br />

36,2 %<br />

6,0 %<br />

25,5 %<br />

31,2 %<br />

1,1 %


aufglie<strong>der</strong>ung nach<br />

kreditlaufzeiten und deckungsarten<br />

Das Deckungsvolumen für kurzfristige geschäfte<br />

mit Kreditlaufzeiten bis zu einem Jahr stieg leicht um<br />

5,7 % auf 12,9 Milliarden Euro und machte damit 58 %<br />

des Gesamtvolumens aus (Vorjahr: 59 %). Dieser Zu -<br />

wachs ist auf einen Anstieg bei den kurzfristigen Einzeldeckungen<br />

zurückzuführen.<br />

Nach 60% im Vorjahr wurden im Jahr <strong>2009</strong> knapp 54%<br />

<strong>der</strong> neu gedeckten kurzfristigen Geschäfte auf Basis <strong>der</strong><br />

ausfuhr-pauschal-gewährleistungen (APG) ab -<br />

ge wickelt. Damit verringerte sich das abgesicherte Volumen<br />

<strong>der</strong> APG um 4% von 7,3 Milliarden Euro auf 7,0 Milliarden<br />

Euro. Hier spiegelt sich <strong>der</strong> teilweise dramatische<br />

Exportrückgang in bestehenden APG-Verträgen<br />

wi<strong>der</strong>, <strong>der</strong> auch durch Neuverträge und Umsätze mit<br />

zuvor marktfähigen Län<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte<br />

nicht kompensiert werden konnte. Die erhöhte Nach -<br />

frage nach Absicherung dieser Risiken hat sich auf das<br />

APG-Jahresergebnis <strong>2009</strong> noch nicht aus gewirkt.<br />

Starke Umsatzrückgänge waren bei Russland (-25%) und<br />

<strong>der</strong> Türkei (-19%) zu verzeichnen. Umsatzzuwächse gab<br />

es dagegen bei Brasilien, das damit seit 2004 erstmals<br />

wie<strong>der</strong> umsatzstärkstes Land im Segment <strong>der</strong> APG war.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> APG-Verträge stieg von 800 im Vorjahr auf<br />

1100. Von den insgesamt 17.000 Limitanträgen wurden<br />

für Abnehmer in den bisher marktfähigen Län<strong>der</strong>n ab<br />

August <strong>2009</strong> bis zum Jahresende rund 10.500 Limitanträge<br />

aus 455 APG-Verträgen gestellt. Schwerpunkt <strong>der</strong><br />

Nachfrage waren Absicherungen für Italien, das Vereinigte<br />

Königreich, die Vereinigten Staaten und Spanien.<br />

Zwei Drittel <strong>der</strong> Limitentscheidungen fielen positiv aus.<br />

Im Rahmen dieser Limite wurden bis zum Jahresende<br />

Um sätze in Höhe von 264 Millionen Euro gemeldet.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Die Entgelteinnahmen <strong>der</strong> APG lagen mit 32,9 Millionen<br />

Euro um 3 Millionen Euro unter denen des Vorjahres. Die<br />

Auszahlungen für Schäden sind bereits deutlich angestiegen.<br />

Die revolvierenden einzeldeckungen erreichten<br />

mit einem Anstieg um 11% ein Volumen von 246 Millionen<br />

Euro. Der Anteil an den Gesamtdeckungen lag wie<br />

im Vorjahr bei 1,1%.<br />

kurzfristige einzeldeckungen mit einer Kreditlaufzeit<br />

von bis zu einem Jahr erhöhten sich um 21 % auf<br />

5,7 Milliarden Euro. In diesem Betrag sind auch die<br />

kurzfristigen, liefer- und leistungsnah zu bezahlenden<br />

For<strong>der</strong>ungen aus Bauleistungsgeschäften enthalten.<br />

Be rücksichtigt sind ebenfalls Absicherungen für Handels-<br />

sowie für Investitionsgüter, die zu kurzfristigen<br />

Zahlungsbedingungen geliefert wurden. Maßgeblich für<br />

den starken Anstieg <strong>der</strong> kurzfristigen Einzeldeckungen<br />

war neben dem Einzelgeschäft in Südkorea vor allem<br />

die Nachfrage für Lieferungen nach China, in die Vereinigten<br />

Staaten und nach Indien.<br />

Das Deckungsvolumen für mittel- und langfristige<br />

geschäfte nahm aufgrund mehrer größerer Projekte<br />

um 12 % zu. Die gedeckten Auftragswerte stiegen auf<br />

9,4 Milliarden Euro nach 8,4 Milliarden Euro im Vorjahr.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> mittel- und langfristigen Geschäfte am<br />

Gesamtgeschäft erhöhte sich dadurch auf 42 %. Die<br />

Län<strong>der</strong> mit dem höchsten Deckungsvolumen waren die<br />

Vereinigten Staaten, Russland und die Türkei. Der An -<br />

teil <strong>der</strong> Exportgeschäfte, die mit einem finanzkredit<br />

finanziert wurden, stieg von 81% im Vorjahr auf 85%.<br />

67


68<br />

anträge<br />

Neuanträge Anzahl<br />

davon Einzeldeckungen<br />

APG<br />

Neuanträge in Mio. EUR<br />

2008<br />

13.519<br />

2.176<br />

11.343<br />

42.797<br />

neu übernommene deckungen<br />

Einzeldeckungen Anzahl<br />

davon private Besteller<br />

öffentliche Besteller/Garanten<br />

Deckungsvolumen<br />

Gesamt in Mio. EUR<br />

davon Einzeldeckungen<br />

Volumen in Mio. EUR<br />

davon private Besteller<br />

öffentliche Besteller/Garanten<br />

Infrastruktur: 1.496<br />

Flugzeuge: 3.244<br />

Schiffe:<br />

Verarbeitende<br />

2.919<br />

Industrie:<br />

3.046<br />

Energie:<br />

Papier-, Holz, Le<strong>der</strong>-<br />

1.852<br />

und Textilindustrie: 943<br />

Dienstleistungen: 611<br />

Bergbau:<br />

Agrarsektor und<br />

Nahrungsmittel-<br />

503<br />

industrie:<br />

338<br />

Sonstige:<br />

204<br />

2008<br />

1.009<br />

894<br />

115<br />

20.683<br />

13.181<br />

11.093<br />

2.088<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>2009</strong> in %<br />

28.489<br />

2.422<br />

26.067<br />

48.002<br />

110,7<br />

11,3<br />

129,8<br />

12,2<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>2009</strong> in %<br />

1.109<br />

989<br />

120<br />

22.380<br />

15.156<br />

11.085<br />

4.071<br />

einzeldeckungen nach sektoren <strong>2009</strong><br />

in mio. eur<br />

Gesamt: 15.156<br />

1,4 %<br />

2,2 %<br />

3,3 %<br />

4,0 %<br />

6,2 %<br />

12,2 %<br />

20,1 %<br />

9,9 %<br />

19,3 %<br />

9,9<br />

10,6<br />

4,3<br />

8,2<br />

15,0<br />

-0,1<br />

95,0<br />

21,4 %


antragszahlen und antragsvolumen<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> neu gestellten deckungsanträge<br />

für alle Deckungsarten insgesamt hat sich im Berichtsjahr<br />

mehr als verdoppelt. Dies ist im Wesentlichen auf<br />

die erhöhte Nachfrage nach Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistungen<br />

seit August <strong>2009</strong> zurückzuführen. Parallel<br />

dazu stieg das Antragsvolumen um 12,2% an.<br />

Auch die Anzahl <strong>der</strong> neu übernommenen einzel -<br />

deckungen erhöhte sich um mehr als 10 %. Dabei<br />

stieg das abgesicherte Volumen <strong>der</strong> diesen Deckungen<br />

zugrunde liegenden Auftragswerte um 15 %. Die Zahl<br />

<strong>der</strong> Groß geschäfte mit Auftragswerten über 50 Millionen<br />

Euro nahm nur leicht zu. Nach 44 Projekten im Vorjahr<br />

wurden 47 Projekte abgesichert, die damit 57,3 %<br />

des Volumens <strong>der</strong> abgesicherten Einzeldeckungen ausmachten<br />

(Vorjahr 56,5 %).<br />

Weiter gestiegen ist die Zahl privater Besteller bei den<br />

neu übernommenen Deckungen. Dadurch verschiebt<br />

sich das Verhältnis <strong>der</strong> übernommenen Deckungen zur<br />

Absicherung des Risikos öffentlicher bzw. privater<br />

besteller weiter zugunsten <strong>der</strong> privaten Abnehmer:<br />

89 % <strong>der</strong> Einzeldeckungen entfielen auf private und<br />

11% auf öffentliche Besteller. Mit Blick auf das gedeckte<br />

Volumen än<strong>der</strong>te sich das Verhältnis zwischen privaten<br />

(73%) und öffentlichen Bestellern (27%) zugunsten<br />

<strong>der</strong> letzteren (Vorjahr: 84 % private Besteller und 16 %<br />

öffentliche Besteller).<br />

deckungen nach sektoren<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Die Aufteilung <strong>der</strong> Einzeldeckungen erfolgt nach sektoren.<br />

Im Bereich Infrastruktur war im Jahr <strong>2009</strong> ein<br />

Rückgang um 7,1% zu verzeichnen.<br />

Mit <strong>Exportkreditgarantien</strong> abgesicherte Auftragswerte<br />

für Flugzeuggeschäfte haben sich mehr als verdreifacht<br />

und stiegen von einer Milliarde Euro auf 3,2 Milliarden<br />

Euro. Damit entfielen 21,4 % <strong>der</strong> Einzeldeckungen o<strong>der</strong><br />

14,5 % <strong>der</strong> insgesamt neu übernommenen Deckungen<br />

auf Flugzeuge.<br />

Absicherungen für Schiffsgeschäfte er höhten sich um 7%<br />

auf 2,9 Milliarden Euro, ihr Anteil am Gesamtvolumen<br />

blieb mit 13,0% auf dem Vorjahresniveau (13,2%).<br />

Deckungen im Energiesektor – z. B. erneuerbare Energien<br />

und Kraftwerke mit fossilen Energieträgern – er -<br />

höh ten sich ebenso wie Absicherungen in den Sektoren<br />

Dienstleistungen und Umwelttechnik (s. S. 86). Während<br />

militärische Güter üblicherweise nur einen geringen<br />

Anteil <strong>der</strong> mit <strong>Exportkreditgarantien</strong> abgesicherten<br />

Geschäfte ausmachen, erhöhte sich dieser Anteil<br />

vor allem aufgrund eines einzelnen Schiffgeschäfts von<br />

0,1% im Vorjahr auf 10,3%.<br />

69


70<br />

endgültig angenommene<br />

projekte mit umweltrelevanz <strong>2009</strong><br />

nach kategorien und sektoren<br />

Umweltkategorie A<br />

Energieerzeugung<br />

Stahl<br />

Summe Kategorie A<br />

Umweltkategorie B<br />

Energieerzeugung,<br />

davon erneuerbare Energien:<br />

6 Projekte – 606 Mio. EUR<br />

Stahl<br />

Holzverarbeitung, Papier und Druck<br />

sonstige Industrie<br />

Summe Kategorie B<br />

auszahlungen für schäden<br />

in mio. eur<br />

politische Schäden<br />

wirtschaftliche Schäden<br />

Wechselkursschäden<br />

Gesamt<br />

2005<br />

258,3<br />

432,9<br />

3,9<br />

695,1<br />

2006<br />

141,0<br />

149,5<br />

2,4<br />

292,9<br />

Anzahl<br />

4<br />

2<br />

6<br />

11<br />

4<br />

8<br />

8<br />

31<br />

2007<br />

90,3<br />

147,9<br />

2,0<br />

240,2<br />

auszahlungen für schäden <strong>2009</strong><br />

in mio. eur<br />

wirtschaftliche<br />

Schäden: 174,4<br />

politische<br />

Schäden: 29,2<br />

Gesamt: 203,6<br />

14,3 %<br />

Volumen<br />

in Mio. EUR<br />

2008<br />

73,0<br />

103,4<br />

0,7<br />

177,1<br />

1.170,6<br />

303,6<br />

1.474,2<br />

966,5<br />

829,1<br />

417,2<br />

306,7<br />

2.519,6<br />

<strong>2009</strong><br />

29,2<br />

174,4<br />

0,0<br />

203,6<br />

85,7 %


umweltrelevanz<br />

bei geför<strong>der</strong>ten projekten<br />

Die Empfehlungen <strong>der</strong> OECD zur Umweltprüfung (Common<br />

Approaches) gelten für Anträge mit mittel- und<br />

langfristigen Zahlungsbedingungen und einem Auftrags -<br />

wert über 15 Millionen Euro. Im Jahr <strong>2009</strong> wurden insgesamt<br />

211 Anträge mit einem Gesamtvolumen von 25,1<br />

Milliarden Euro einer Vorprüfung unterzogen (Vorjahr:<br />

156 Anträge über 13,8 Milliarden Euro). Hieraus er gaben<br />

sich vertiefte Prüfungen für 79 Geschäfte mit ei nem<br />

Volumen von 11,8 Milliarden Euro, die den Um welt ka te -<br />

gorien A und B zuzuordnen waren (2008: 59 Ge schäfte<br />

über 4,6 Milliarden Euro). Die im Jahr <strong>2009</strong> end gültig<br />

angenommenen Projekte <strong>der</strong> Umweltkategorien A und<br />

B wurden <strong>der</strong> OECD gemeldet und auf den Internet -<br />

seiten <strong>der</strong> Hermesdeckungen (www.agaportal.de) mit<br />

Kurzinformationen veröffentlicht. Es handelt sich dabei<br />

um 6 Projekte <strong>der</strong> Kategorie A mit einem gedeckten Auftragsvolumen<br />

von insgesamt 1,47 Milliarden Euro und<br />

31 Projekte <strong>der</strong> Kategorie B über insgesamt 2,52 Milliarden<br />

Euro. Lieferungen für bestehende An lagen, bei<br />

denen es nicht zu einer wesentlichen Verän<strong>der</strong>ung hinsichtlich<br />

Funktion o<strong>der</strong> Kapazität kommt, bedürfen nach<br />

den Regelungen <strong>der</strong> seit Juli 2007 geltenden Common<br />

Approaches keiner detaillierten Um weltprüfung, son<strong>der</strong>n<br />

nur einer Risikobeurteilung. Das Auftragsvolumen<br />

dieser Geschäfte betrug im Berichtsjahr 160 Millionen<br />

Euro.<br />

schäden und rückflüsse,<br />

umschuldungen<br />

schäden<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

Die Auszahlungen für Schäden erhöhten sich um 15 %<br />

auf 203,6 Millionen Euro (Vorjahr: 177,1 Millionen Euro).<br />

Ausschlaggebend für diese Steigerung war infolge <strong>der</strong><br />

Finanz- und Wirtschaftskrise ein erheblicher Anstieg<br />

<strong>der</strong> wirtschaftlichen Schäden um mehr als zwei Drittel.<br />

Trotzdem waren die Auszahlungen für Schäden noch<br />

mo<strong>der</strong>at, viele überfällige For<strong>der</strong>ungen konnten prolongiert<br />

o<strong>der</strong> umstrukturiert werden. Die Auszahlungen für<br />

politische Schäden waren erneut rückläufig (-60%).<br />

An den Entschädigungen für politische schäden in<br />

Höhe von insgesamt 29,2 Millionen Euro hatte Argen -<br />

tinien mit 24,3 Millionen Euro weiterhin den größten<br />

Anteil, wenngleich die Auszahlungen für dieses Land<br />

um 56 % gegenüber dem Vorjahr (55,2 Millionen Euro)<br />

zurückgegangen sind.<br />

Die Auszahlungen für wirtschaftliche schäden<br />

stiegen um 69 % auf 174,4 Millionen Euro. Die Anzahl<br />

<strong>der</strong> Schadenanträge erhöhte sich ebenfalls wesentlich.<br />

Eine Steigerung um 65 % in dem Segment <strong>der</strong><br />

Sammelde ckungen bestätigt die Auswirkungen <strong>der</strong> Krise<br />

eindeutig.<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

71


72<br />

rückflüsse auf frühere schäden (ohne zinsen)<br />

in mio. eur<br />

auf politische Schäden<br />

davon Umschuldungstilgungen<br />

auf wirtschaftliche Schäden<br />

auszahlungen für wirtschaftliche schäden<br />

<strong>2009</strong>/2008 in mio. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Gesamt<br />

2005<br />

4.623,5<br />

4.604,0<br />

251,2<br />

4.874,7<br />

2006<br />

5.761,0<br />

5.751,4<br />

209,8<br />

5.970,8<br />

Türkei<br />

Russland R.F.<br />

Brasilien<br />

Indonesien<br />

Kanada<br />

Ukraine<br />

Kasachstan<br />

Spanien<br />

Mexiko<br />

Malaysia<br />

rückflüsse auf wirtschaftliche schadenfälle<br />

<strong>2009</strong> in mio. eur<br />

China VR<br />

Südkorea<br />

Kanada<br />

Indonesien<br />

Brasilien<br />

Singapur<br />

Belgien<br />

Indien<br />

Vereinigte Staaten<br />

Thailand<br />

31,7<br />

12,2<br />

28,8<br />

0,1<br />

21,7<br />

7,8<br />

17,5<br />

19,2<br />

15,0<br />

8,2<br />

12,6<br />

0,0<br />

9,3<br />

0,0<br />

4,9<br />

0,5<br />

4,9<br />

7,1<br />

4,8<br />

0,2<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 174,4 (100 %) Summe <strong>2009</strong>: 151,2 (86,7 %)<br />

2007<br />

117,0<br />

99,3<br />

183,8<br />

300,8<br />

12,5<br />

11,6<br />

Gesamt: 127,9 (100 %) Summe: 114,3 (89,4 %)<br />

7,2<br />

5,9<br />

5,3<br />

4,6<br />

2,7<br />

2,1<br />

1,9<br />

2008<br />

95,4<br />

89,9<br />

121,4<br />

216,8<br />

60,5<br />

<strong>2009</strong><br />

98,5<br />

90,4<br />

127,9<br />

226,4


Die höchsten Zahlungen entfielen auf die türkei mit<br />

31,7 Millionen Euro. Hauptursächlich für diesen kräftigen<br />

Zuwachs waren Schäden in <strong>der</strong> Textil- sowie in <strong>der</strong><br />

Papierindustrie. russland folgt an zweiter Stelle mit<br />

Auszahlungen in Höhe von 28,8 Millionen Euro, bedingt<br />

durch die Regulierung eines größeren Schadenfalls.<br />

Ebenfalls einen erheblichen Anstieg verzeichneten die<br />

Auszahlungen für brasilien mit 21,7 Millionen Euro.<br />

Die Schadenfälle traten insbeson<strong>der</strong>e in den Bereichen<br />

<strong>der</strong> Agrochemie und <strong>der</strong> Nahrungsmittelindustrie auf.<br />

Während für die ukraine und kasachstan im Vorjahr<br />

keine Schäden zu verzeichnen waren, fielen im Be -<br />

richtsjahr 12,6 Millionen Euro bzw. 9,3 Millionen Euro<br />

an. In <strong>der</strong> Ukraine ist dies auf die Insolvenz zweier Kreditinstitute<br />

und in Kasachstan auf die Zahlungseinstellung<br />

dreier Banken zurückzuführen. Für beide Län<strong>der</strong><br />

ging die größte Anzahl an Entschädigungsanträgen ein.<br />

In Anbetracht <strong>der</strong> mittelfristigen Folgen <strong>der</strong> Finanz- und<br />

Wirtschaftskrise ist damit zu rechnen, dass die Auszahlungen<br />

2010 weiterhin auf einem hohen Niveau blei -<br />

ben werden. So sind insbeson<strong>der</strong>e Folgeanträge wegen<br />

For<strong>der</strong>ungen gegen die kasachischen und ukrainischen<br />

Banken zu erwarten.<br />

rückflüsse<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Die rückflüsse auf wirtschaftliche schäden stiegen<br />

gegenüber dem Vorjahr leicht an. Insgesamt konnten<br />

für den Bund mit 127,9 Millionen Euro 5 % mehr als<br />

im Vorjahr verbucht werden. Neben Erträgen aus langfristigen<br />

Restrukturierungen führten auch Einmaleffekte<br />

zu dem vor dem Hintergrund <strong>der</strong> weltweiten Krise sehr<br />

guten Ergebnis.<br />

Rückflüsse aus china in Höhe von 60,5 Millionen Euro<br />

erklären sich durch den Abschluss neuer Vereinbarungen<br />

in einem Großschadenfall in <strong>der</strong> Papierindustrie.<br />

Hieraus werden für die nächsten Jahre weitere Zahlungen<br />

auf Kapital und Zinsen erwartet. Bezüglich eines<br />

Parallelvorganges in Indonesien werden <strong>der</strong>zeit noch<br />

Restrukturierungsverhandlungen mit dem Ziel einer<br />

Wie<strong>der</strong>aufnahme <strong>der</strong> Zahlungen geführt.<br />

Der zweitgrößte Anteil <strong>der</strong> Rückflüsse aus südkorea<br />

entfiel mit 12,5 Millionen Euro auf Zahlungen aus einer<br />

Restrukturierung in <strong>der</strong> Automobilindustrie.<br />

Zahlungen aus kanada mit 11,6 Millionen Euro kamen<br />

aus dem Erlös aus einer Restrukturierung in <strong>der</strong> Druckindustrie.<br />

Hier ist neben <strong>der</strong> Einmalzahlung auch die<br />

Ausgabe von Aktien vorgesehen, <strong>der</strong>en Verwertung<br />

noch aussteht.<br />

Die Rückflüsse fielen in allen übrigen Län<strong>der</strong>n im Vergleich<br />

zum Vorjahr erheblich niedriger aus. Am stärksten<br />

war <strong>der</strong> Rückgang (-70 %) bei Zahlungen aus<br />

indonesien mit lediglich 7,2 Millionen Euro. Vor dem<br />

Hintergrund <strong>der</strong> globalen Krise ist diese Abnahme je -<br />

doch nicht überraschend und es ist zu erwarten, dass<br />

die Erzielung von Zahlungseingängen auf offene wirtschaftliche<br />

Schäden weiterhin schwierig sein wird.<br />

73


74<br />

volumen multilateraler umschuldungsvereinbarungen<br />

<strong>2009</strong> in mio. us-dollar<br />

Côte d’Ivoire<br />

Seychellen<br />

Haiti<br />

Burundi<br />

Zentralafrikanische Republik<br />

Togo<br />

Komoren<br />

163<br />

161<br />

134<br />

49<br />

Gesamt: 5.232<br />

22<br />

13<br />

4.690


umschuldungen<br />

Das Jahr <strong>2009</strong> stand im Zeichen <strong>der</strong> Entschuldungsmaßnahmen<br />

für die ärmsten Län<strong>der</strong>, die so genannten<br />

Heavily Indebted Poor Countries (HIPC). Dabei stellte<br />

<strong>der</strong> Pariser Club seine Bereitschaft unter Beweis, den<br />

Län<strong>der</strong>n seine Unterstützung auch dann nicht zu ent -<br />

ziehen, wenn diese die Zielvorgaben <strong>der</strong> mit IWF und<br />

Weltbank erarbeiteten Armutsbekämpfungsprogramme<br />

nicht erfüllen können. Voraussetzung ist jedoch, dass<br />

das betroffene Land über entsprechende neue Vereinbarungen<br />

mit IWF und Weltbank wie<strong>der</strong> in den HIPC-<br />

Prozess zurück gebracht worden ist.<br />

Im Rahmen seiner Outreach-Politik verfolgt <strong>der</strong> Pariser<br />

Club das Ziel, die Zusammenarbeit aller externen Gläubiger<br />

eines Schuldnerlandes zu verbessern. Es wird<br />

angestrebt, neben den privaten Gläubigern auch die<br />

nicht im Pariser Club vertretenen Gläubigerlän<strong>der</strong> in<br />

Schuldenregelungen einzubinden.<br />

argentinien kommt nunmehr seit neun Jahren seinen<br />

Zahlungsverpflichtungen gegenüber den im Pariser<br />

Club vertretenen Gläubigerlän<strong>der</strong>n nicht nach. Ende<br />

<strong>2009</strong> betrugen die Rückstände Argentiniens gegenüber<br />

dem Pariser Club ca. 8 Milliarden US-Dollar, deutsche<br />

Handelsfor<strong>der</strong>ungen waren hiervon mit rund 1,9 Milliarden<br />

Euro betroffen. Zum Jahreswechsel <strong>2009</strong>/2010 hat<br />

Argentinien eine Re gelung mit den Bondgläubigern<br />

initiiert, die eine Teilnahme am Bondtausch des Jahres<br />

2005 mit einem über 75 %igen For<strong>der</strong>ungsverzicht verweigert<br />

hatten.<br />

Im Berichtsjahr wurden im Pariser Club Schuldenre -<br />

gelungen mit sieben Län<strong>der</strong>n vereinbart und Zahlungsverpflichtungen<br />

über insgesamt rund 5,2 Milliarden<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

US-Dollar geregelt. Deutschland war als Gläubiger mit<br />

Handelsfor<strong>der</strong>ungen in Höhe von 46,5 Millionen Euro<br />

beteiligt.<br />

Die volumenmäßig bedeutendste Schuldenregelung<br />

wurde im Berichtsjahr mit côte d’ivoire getroffen. Das<br />

Land hatte sich schon 1998 für die Teilnahme an <strong>der</strong><br />

ersten HIPC-Initiative qualifiziert. Schon kurze Zeit da -<br />

rauf war das Land aufgrund politischer Destabilisierung<br />

und bürgerkriegsähnlicher Zustände nicht mehr in HIPC-<br />

Programme eingebunden. Im Mai <strong>2009</strong> konnte <strong>der</strong> Pariser<br />

Club auf <strong>der</strong> Grundlage eines neuen IWF-gestützten<br />

Programms zur Armutsbekämpfung erneut seine Unterstützung<br />

im HIPC-Prozess leisten und eine Schulden -<br />

regelung für For<strong>der</strong>ungen in Höhe von 4,7 Milliarden<br />

US-Dollar vereinbaren. Der deutsche Anteil hieran be -<br />

trug 44,1 Millionen Euro.<br />

Im Jahr <strong>2009</strong> vereinbarte Deutschland bilaterale Erlassund<br />

Schuldenregelungen mit drei HIPC-Län<strong>der</strong>n (re -<br />

publik kongo, zentralafrikanische republik und<br />

togo) über ein Volumen von insgesamt 54 Millionen<br />

Euro, von denen 44 Millionen Euro erlassen werden.<br />

Wenn auch die Entschuldungsmaßnahmen für HIPC-<br />

Län<strong>der</strong> oft im Fokus stehen, so verdienen die Abkommen,<br />

die von den Schuldnerlän<strong>der</strong>n regelmäßig bedient<br />

werden, ebenfalls Beachtung. Als größte Zahler im<br />

Berichtsjahr sind Ägypten, die Ukraine, Serbien und<br />

Gabun zu nennen, die sich bis heute in ihrem Zahlungsverhalten<br />

als zuverlässig erwiesen haben. Diese und<br />

eine Vielzahl an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> haben mit ihren substanziellen<br />

Zahlungen zum positiven finanziellen Ergebnis<br />

<strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> beigetragen.<br />

75


76<br />

ergebnisse in mio. eur<br />

Zinseinnahmen<br />

Jahresergebnis ohne Zinsen<br />

einnahmen <strong>2009</strong> in mio. eur<br />

Tilgungen und<br />

Rückflüsse:<br />

Prämien/<br />

Gebühren:<br />

Zinseinnahmen:<br />

Kursgewinne:<br />

226,4<br />

502,9<br />

99,2<br />

0,2<br />

Gesamt: 828,7<br />

12,0 %<br />

60,7 %<br />

27,3 %<br />

län<strong>der</strong> mit den höchsten zinszahlungen <strong>2009</strong><br />

in mio. eur<br />

Ägypten<br />

Gabun<br />

Serbien<br />

Pakistan<br />

Ukraine<br />

12,1<br />

18,4<br />

18,1<br />

Gesamt: 99,4 (100 %) Summe: 80,9 (81,4 %)<br />

1.981<br />

1.284 1.120 1.173 1.203<br />

388 402<br />

669 878<br />

4.624<br />

2.432<br />

6.592<br />

7,6<br />

428 413<br />

125 110<br />

24,7<br />

454<br />

99<br />

'01 '02 '03 '04 '05 '06 '07 '08 '09<br />

jahresergebnis und kumuliertes ergebnis (ohne zinsen) 1980-<strong>2009</strong><br />

in mio. eur<br />

Jahresergebnis<br />

kumuliertes Ergebnis<br />

'80 '82 '84 '86 '88 '90 '92 '94 '96 '98 '00 '02 '04 '06 '08<br />

'09<br />

+ 5.000<br />

0<br />

- 5.000<br />

- 10.000<br />

- 15.000


ergebnis<br />

einnahmen<br />

Die einnahmen für den Bundeshaushalt aus den Ex -<br />

port kreditgarantien stiegen im Berichtsjahr um 8 % auf<br />

828,8 Millionen Euro.<br />

Dabei erhöhten sich die Einnahmen aus prämien und<br />

gebühren um 14 % auf 502,9 Millionen Euro nach<br />

440,2 Millionen Euro im Vorjahr.<br />

Den Prämieneinnahmen sind die rückflüsse auf früher<br />

entschädigte Beträge sowie tilgungen auf um -<br />

schuldungen im Gesamtbetrag von 226,4 Millionen<br />

Euro hinzuzurechnen. Die höchsten Rückflüsse kamen<br />

aus China (60,5 Millionen Euro), <strong>der</strong> Ukraine (29,2 Millionen<br />

Euro), Gabun (21,5 Millionen Euro), Ägypten (20,7<br />

Millionen Euro) und Korea (12,5 Millionen Euro).<br />

Hinzu kamen zinseinnahmen in Höhe von 99,2 Mil -<br />

lionen Euro (Vorjahr: 110,0 Millionen Euro), die nahe -<br />

zu ausschließlich aus Umschuldungsvereinbarungen<br />

stam men. Ägypten trug mit einem Viertel den größten<br />

Anteil bei.<br />

Außerdem wurden wie im Vorjahr Kursgewinne in Höhe<br />

von 0,2 Millionen Euro verbucht.<br />

ausgaben<br />

Die Ausgaben stiegen im Berichtsjahr um 13 % auf<br />

275,1 Millionen Euro. Sie setzen sich zusammen aus den<br />

entschädigungsleistungen mit insgesamt 203,6<br />

Mil lionen Euro und den kosten für die Bearbeitung <strong>der</strong><br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> in Höhe von 71,4 Millionen Euro.<br />

jahresergebnis<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Die <strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland<br />

erreichten mit einem überschuss von 454 Millionen<br />

Euro zum elften Mal in Folge ein positives Jahres -<br />

ergebnis zugunsten des Bundeshaushalts. Nachdem<br />

das kumulierte Defizit <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> in<br />

Höhe von ehemals bis zu 13,5 Milliarden Euro im Jahr<br />

2006 vollständig abgebaut worden war, wiesen die<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> Ende <strong>2009</strong> einen auf knapp<br />

1.476 Millionen Euro angestiegenen kumulierten Ge -<br />

samtsaldo auf.<br />

Zudem wurden die überwiegend aus Umschuldungs -<br />

abkommen eingenommenen zinsen in Höhe von<br />

99,2 Millionen Euro (Vorjahr: 110 Millionen Euro) direkt<br />

an den Bundeshaushalt weitergeleitet. Sie sind aus<br />

methodischen Gründen bei <strong>der</strong> Ergebnisrechnung nicht<br />

berücksichtigt, da auch die Kosten für die Refinanzierung<br />

des Bundes für ausgezahlte Schäden nicht in die<br />

Ergebnisrechnung einfließen.<br />

77


estandsentwicklung 79<br />

<strong>der</strong> von <strong>der</strong> bundesregierung für das haushaltsjahr<br />

<strong>2009</strong> festgelegte ermächtigungsrahmen betrug<br />

117 milliarden euro. er war zum jahresende zu 92,2 %<br />

ausgeschöpft. das tatsächliche entschädigungsrisiko<br />

des bundes stieg um 5,9 % auf 66 milliarden euro.<br />

die hälfte des gesamten risikos entfiel dabei auf acht<br />

län<strong>der</strong>. die aussenstände des bundes aus entschädigungen<br />

verringerten sich erneut. <strong>2009</strong> wurden schuldenerlass-<br />

massnahmen auf kapitalfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> bundesregierung<br />

in höhe von 9,8 millionen euro wirksam. seit bestehen<br />

des instumentariums hat<br />

die bundesregierung<br />

den ärmsten län<strong>der</strong>n aus<br />

umschuldungsabkommen<br />

4,2 milliarden euro<br />

schulden erlassen.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang


80<br />

höchsthaftungsbeträge des bundes (obligo)<br />

aufglie<strong>der</strong>ung nach län<strong>der</strong>gruppen<br />

und ermächtigungsrahmen in mrd. eur<br />

Ermächtigungsrahmen<br />

nicht aufgeglie<strong>der</strong>t*<br />

Schwellen- und<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

Industrielän<strong>der</strong><br />

117,0<br />

96,7<br />

9,2<br />

77,3<br />

10,2<br />

117,0<br />

101,3<br />

9,2<br />

79,9<br />

12,2<br />

117,0<br />

107,8<br />

'07 '08 '09<br />

11,7<br />

79,9<br />

16,2<br />

* das „nicht aufgeglie<strong>der</strong>te” Obligo stammt aus Höchsthaftungs-<br />

anschreibungen aus Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistungen<br />

entschädigungsrisiko nach fälligkeitsjahren<br />

in mrd. eur<br />

Fälligkeit<br />

bis zu 1 Jahr:<br />

Fälligkeit<br />

1-5 Jahre:<br />

Fälligkeit<br />

über 5 Jahre:<br />

ohne feste<br />

Fälligkeit:<br />

12,1<br />

28,1<br />

18,9<br />

6,9<br />

Gesamt: 66,0<br />

28,6 %<br />

10,5 % 18,3 %<br />

42,6 %<br />

entschädigungsrisiko des bundes <strong>2009</strong>/2008<br />

in mrd. eur<br />

<strong>2009</strong><br />

2008<br />

Russland R.F.<br />

Vereinigte Staaten<br />

Türkei<br />

Iran<br />

Südafrika<br />

China VR<br />

Südkorea<br />

Indien<br />

Vereinigtes Königreich<br />

Indonesien<br />

8,6<br />

8,0<br />

6,8<br />

6,3<br />

4,4<br />

4,0<br />

4,0<br />

4,6<br />

3,0<br />

2,9<br />

2,6<br />

3,1<br />

2,3<br />

2,1<br />

2,3<br />

2,4<br />

2,2<br />

1,7<br />

2,1<br />

2,4<br />

Gesamt <strong>2009</strong>: 66,0 (100 %) Summe <strong>2009</strong>: 38,3 (58,0 %)<br />

entschädigungsrisiko nach län<strong>der</strong>gruppen<br />

Län<strong>der</strong><br />

2008<br />

in Mio. EUR<br />

Schwellen- und<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

49.513,2<br />

Amerika 5.816,5<br />

Afrika 4,788,6<br />

Asien 23.608,2<br />

Europa 15.294,5<br />

Industrielän<strong>der</strong><br />

Gesamt<br />

12.807,1<br />

62.320,3<br />

Anteil<br />

in %<br />

79,4<br />

9,3<br />

7,7<br />

37,9<br />

24,5<br />

20,6<br />

100,0<br />

<strong>2009</strong><br />

in Mio. EUR<br />

50.457,8<br />

5.846,0<br />

4.917,8<br />

22.661,6<br />

17.032,4<br />

15.533,3<br />

Anteil<br />

in %<br />

76,5<br />

8,9<br />

7,5<br />

34,3<br />

25,8<br />

23,5<br />

65.991,1 100,0


ermächtigungsrahmen<br />

und höchsthaftung<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> werden auf <strong>der</strong> Grundlage fest -<br />

gesetzter haushaltsrechtlicher ermächtigungen<br />

übernommen. Dieser Ermächtigungsrahmen ist im jährlichen<br />

Haushaltsgesetz festgelegt und gibt den Höchstbetrag<br />

für die zu übernehmenden Deckungen vor (Ga -<br />

rantien und Bürgschaften für Ausfuhrgeschäfte sowie<br />

gebundene Finanzkredite an ausländische Schuldner).<br />

Das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Ver -<br />

mögensfragen (BADV) führt das Register zur Höhe <strong>der</strong><br />

übernommenen Gewährleistungen und überwacht die<br />

Ausnutzung des Ermächtigungsrahmens.<br />

Die Mandatare melden die monatlichen Neuzugänge<br />

und Enthaftungen nach erloschenen Risiken. Deckungen<br />

auf Zinsen werden nicht auf den Ermächtigungsrahmen<br />

angeschrieben. Dieser Rahmen betrug im Haushaltsjahr<br />

<strong>2009</strong> wie in den Vorjahren 117 Milliarden Euro<br />

und war zum Jahresende zu 92,2% ausgenutzt.<br />

Die höchsthaftung des bundes (obligo) aus den<br />

übernommenen Gewährleistungen (ohne Zinsen) stieg<br />

um knapp 7% auf 107,8 Milliarden Euro. Das Obligo be -<br />

zeichnet den am Jahresende bei dem BADV tatsächlich<br />

angeschriebenen Deckungsbestand. Es lässt jedoch<br />

keine Aussage über das tatsächliche Entschädigungs -<br />

risiko zu, da die Geschäfte unabhängig von ihrem jeweiligen<br />

Abwicklungsstand in voller Höhe auf den Ermächtigungsrahmen<br />

angeschrieben bleiben, bis sie enthaftet<br />

sind. Im Berichtsjahr standen den Anschreibungen für<br />

Neudeckungen in Höhe von 18,3 Milliarden Euro Enthaftungen<br />

im Wert von 11,8 Milliarden Euro gegenüber.<br />

Außerdem bestanden zum Jahresende noch zusätzliche<br />

Deckungen für Zinsen in Höhe von 41,3 Milliarden Euro<br />

(Vorjahr: 39,4 Milliarden Euro). Zusammen mit diesen<br />

summierte sich die Höchsthaftung des Bundes auf<br />

149,2 Milliarden Euro.<br />

entschädigungsrisiko<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Das entschädigungsrisiko des bundes einschliess -<br />

lich zinsen nahm um 6 % zu und betrug am Jahres -<br />

ende 66,0 Milliarden Euro.<br />

Das Entschädigungsrisiko des Bundes errechnet sich<br />

aus den künftigen Fälligkeiten <strong>der</strong> gedeckten Beträge<br />

einschließlich <strong>der</strong> Zinsen abzüglich <strong>der</strong> Selbstbeteiligung<br />

<strong>der</strong> Exporteure und Banken. Dieser Wert bildet<br />

das maximale Entschädigungsrisiko aus laufenden De -<br />

ckungen des Bundes ab. Eine Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

des Risikos und damit <strong>der</strong> Inanspruchnahme des<br />

Bundes lässt sich daraus jedoch nicht ableiten.<br />

Die Hälfte des gesamten Risikos entfiel auf acht Län<strong>der</strong><br />

(s. S. 86). Rund ein Viertel des Entschädigungsrisikos<br />

entfällt auf die Industrielän<strong>der</strong>, drei Viertel entfallen auf<br />

die Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>.<br />

81


82<br />

grundsatzzusagen<br />

Län<strong>der</strong><br />

Schwellen- und<br />

Entwicklungslän<strong>der</strong><br />

Industrielän<strong>der</strong><br />

Gesamt<br />

2008<br />

in Mio. EUR<br />

13.983,3<br />

1.240,9<br />

15.224,2<br />

Anteil<br />

in %<br />

91,8<br />

8,2<br />

100,0<br />

<strong>2009</strong><br />

in Mio. EUR<br />

22.845,6<br />

5.970,5<br />

28.816,1<br />

außenstände des bundes<br />

aus umschuldungsabkommen und<br />

politischen schäden <strong>2009</strong> in mio. eur<br />

Argentinien<br />

Irak<br />

Ägypten<br />

Pakistan<br />

Myanmar<br />

Ukraine<br />

Korea DVR<br />

Serbien<br />

Kongo DR<br />

Simbabwe<br />

287<br />

257<br />

218<br />

Gesamt: 2.799 (100 %) Summe: 2.506 (89,5 %)<br />

155<br />

117<br />

109<br />

106<br />

94<br />

72<br />

Anteil<br />

in %<br />

79,3<br />

20,7<br />

100,0<br />

1.091


grundsatzzusagen<br />

Zum Jahresende hatte <strong>der</strong> Interministerielle Ausschuss<br />

seine grundsätzliche Deckungsbereitschaft (grundsätzliche<br />

Deckungszusagen) für noch im Verhandlungs -<br />

stadium befindliche Geschäfte im Gesamtwert von<br />

28,8 Mil liarden Euro erklärt. Gegenüber dem Vorjahr hat<br />

sich das Volumen mit einem Anstieg um 13,6 Milliarden<br />

Euro nahezu verdoppelt (90 %). Erfahrungsgemäß realisiert<br />

sich jedoch nur rund ein Drittel dieser vorge -<br />

merkten Geschäfte, da bei <strong>der</strong> Erteilung dieser Stellungnahme<br />

noch nicht entschieden ist, ob die entsprechenden<br />

Aufträge tatsächlich an deutsche Exporteure ver -<br />

geben werden.<br />

außenstände aus<br />

geleisteten entschädigungen<br />

Die Höhe <strong>der</strong> gesamten Außenstände des Bundes aus<br />

geleisteten Zahlungen für wirtschaftliche und politische<br />

Schäden – einschließlich umgeschuldeter Handelsfor<strong>der</strong>ungen<br />

– betrug zum Jahresende 4,4 Milliarden Euro<br />

(Vorjahr: 4,6 Milliarden Euro). Die Grafik zeigt die Län -<br />

<strong>der</strong> mit den höchsten Außenständen des Bundes aus<br />

Umschuldungsabkommen (1,7 Milliarden Euro) und<br />

politischen Schäden (1,1 Milliarden Euro).<br />

Außenstände in Höhe von 1,7 Milliarden Euro wur -<br />

den unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong><br />

Schuld nerlän<strong>der</strong> neu strukturiert und sind in bilateralen<br />

Umschuldungsabkommen geregelt.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

Aus den in Umschuldungsabkommen geregelten politischen<br />

Schäden werden auch weiterhin Rückflüsse er -<br />

wartet. Sie können jedoch nicht durchweg als gesichert<br />

angesehen werden, da bereits erfolgte und zukünftig<br />

noch folgende Schuldenerlassmaßnahmen als Wertberichtigungskomponente<br />

in die Außenstände einfließen.<br />

So werden für Anschlussumschuldungen im Rahmen<br />

<strong>der</strong> HIPC-Initiative weitere Schuldenerlassmaßnahmen<br />

folgen. Für das Jahr 2010 sind rund 250 Millionen Euro<br />

als Erlass vorgesehen.<br />

<strong>2009</strong> wurden Schuldenerlasse auf Kapitalfor<strong>der</strong>ungen<br />

des Bundes im Rahmen von Umschuldungen in Höhe<br />

von 9,8 Millionen Euro (Vorjahr: 292,7 Millionen Euro)<br />

wirksam. Der Kongo hatte daran mit 5,1 Millionen Euro<br />

den größten Anteil, gefolgt von Togo (4,3 Millionen<br />

Euro), Kirgisistan (0,3 Millionen Euro) und <strong>der</strong> Zentralafrikanischen<br />

Republik (0,1 Millionen Euro). Insgesamt<br />

hat die <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland seit Bestehen des<br />

Instruments <strong>der</strong> <strong>Exportkreditgarantien</strong> den ärmsten<br />

Län<strong>der</strong>n bereits 4,2 Milliarden Euro Schulden aus früheren<br />

Abkommen erlassen.<br />

83


84<br />

anhang<br />

neu gedeckte auftragswerte bezogen auf den gesamtexport; antragseingang<br />

Neu gedeckte Auftragswerte<br />

Gesamtexport Auftragswerte in % Antragseingang<br />

Jahr in Mrd. EUR in Mrd. EUR des Exports in Mrd. EUR<br />

1950 4,3 1,0<br />

1955 13,1 5,1<br />

1960 24,5 2,4 9,6 8,3<br />

1965 36,7 2,8 7,5 10,0<br />

1970 64,1 4,9 7,7 12,0<br />

1975 113,3 10,1 8,9 55,8<br />

1980 179,2 14,6 8,1 64,8<br />

1981 202,9 18,6 9,2 91,5<br />

1982 218,7 20,0 9,2 75,6<br />

1983 221,0 17,0 7,7 58,8<br />

1984 249,6 16,4 6,6 49,0<br />

1985 274,6 15,9 5,8 54,0<br />

1986 269,1 12,9 4,8 27,5<br />

1987 269,5 12,5 4,6 25,9<br />

1988 290,3 13,3 4,6 21,5<br />

1989* 348,8 14,1 4,0 23,0<br />

1990 348,0 13,7 3,9 29,9<br />

1991 340,4 19,3 5,7 60,2<br />

1992 342,8 20,0 5,8 50,4<br />

1993 321,3 ** 17,2 5,4 43,2<br />

1994 353,1 17,1 4,8 31,6<br />

1995 383,2 17,1 4,5 29,8<br />

1996 403,4 18,1 4,5 26,7<br />

1997 453,8 18,8 4,1 30,2<br />

1998 488,4 15,4 3,2 23,0<br />

1999 507,2 13,6 2,7 22,5<br />

2000 596,9 19,5 3,3 21,0<br />

2001 640,6 16,6 2,6 21,4<br />

2002 647,0 16,4 2,5 22,8<br />

2003 661,6 16,0 2,4 22,7<br />

2004 733,5 21,1 2,9 23,6<br />

2005 786,2 19,8 2,5 24,8<br />

2006 893,6 20,6 2,3 33,9 ***<br />

2007 969,1 17,0 1,8 38,1<br />

2008 994,9 20,7 2,1 42,8<br />

<strong>2009</strong> 808,2 22,4 2,8 48,0<br />

* Werte ab 1989 nach neuem Gebietsstand<br />

** ab 1993 in <strong>der</strong> Europäischen Union verän<strong>der</strong>te statistische Erfassung des Gesamtexports<br />

*** Antragsvolumen <strong>der</strong> Neuanträge, bis 2005 Entscheidungsvolumen


ausnutzung des ermächtigungsrahmens und zusagen in mrd. eur<br />

Ausnutzung des Bestand an<br />

Ermächtigungs- Ermächtigungs- grundsätzlichen Entschädigungs-<br />

Jahr rahmen rahmens* Zusagen risiko*<br />

1950 0,3 0,3<br />

1955 3,8 2,5 0,8<br />

1960 6,1 5,2 3,0<br />

1965 8,7 8,1 4,4<br />

1970 13,8 12,9 5,2<br />

1975 30,7 25,0 29,6<br />

1980 76,7 59,6 42,3<br />

1981 76,7 69,4 41,5<br />

1982 81,8 77,0 39,2<br />

1983 94,6 80,1 40,3<br />

1984 99,7 79,9 35,7<br />

1985 99,7 80,9 33,3<br />

1986 99,7 75,3 23,8<br />

1987 99,7 71,4 24,7<br />

1988 99,7 67,8 23,0<br />

1989 99,7 66,3 19,0<br />

1990 81,8 68,3 20,9<br />

1991 84,4 77,6 33,6<br />

1992 92,0 82,3 29,4<br />

1993 92,0 85,2 28,6<br />

1994 97,1 92,1 19,0<br />

1995 99,7 91,9 15,4<br />

1996 99,7 97,1 14,8<br />

1997 102,3 99,1 17,1 58,0<br />

1998 109,9 100,9 13,6 56,6<br />

1999 112,5 101,1 15,7 54,2<br />

2000 112,5 106,1 18,6 56,5<br />

2001 117,6 102,7 16,2 55,2<br />

2002 117,6 103,0 18,5 52,4<br />

2003 117,0 102,9 16,3 51,6<br />

2004 117,0 103,2 12,5 54,0<br />

2005 117,0 104,9 11,3 56,7<br />

2006 117,0 98,4 9,8 58,5<br />

2007 117,0 96,7 17,2 58,1<br />

2008 117,0 101,3 15,2 62,3<br />

<strong>2009</strong> 117,0 107,8 28,8 66,0<br />

* Die Spalte „Ausnutzung des Ermächtigungsrahmens“ stellt nur den jeweiligen Stand <strong>der</strong> Belegung des Ermächtigungsrahmens mit<br />

Haftungsbeträgen dar. Für die Beurteilung <strong>der</strong> Entschädigungsrisiken des Bundes aus den übernommenen Gewährleistungen<br />

sind diese Beträge jedoch nicht aussagekräftig, da sie auch geleistete Entschädigungen und Zahlungen für Umschuldungen enthalten,<br />

bei denen noch mit einem Rückfluss gerechnet wird.<br />

Seit Ende 1997 wird daher das aktuelle Entschädigungsrisiko des Bundes separat ermittelt.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

85


86<br />

aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> einzeldeckungen nach sektoren in mio. eur<br />

2008 <strong>2009</strong><br />

Infrastruktur 1.611 1.496<br />

Flugzeuge 1.029 3.244<br />

Schiffe 2.730 2.919<br />

Verarbeitende Industrie 3.026 3.046<br />

Energie 1.623 1.852<br />

Papier-, Holz-, Le<strong>der</strong>- und Textilindustrie 634 943<br />

Dienstleistungen 270 611<br />

Bergbau 834 503<br />

Agrarsektor und Nahrungsmittelindustrie 343 338<br />

Umwelttechnik 10 149<br />

Erdöl- und Erdgasför<strong>der</strong>ung 90 33<br />

Chemie 981 22<br />

Summe 13.181 15.156<br />

län<strong>der</strong>aufstellung nach entschädigungsrisiko des bundes<br />

2008 Anteil <strong>2009</strong> Anteil<br />

in Mrd. EUR in % in Mrd. EUR in %<br />

Russland R.F. 8,0 12,8 8,6 13,1<br />

Vereinigte Staaten 6,3 10,1 6,8 10,3<br />

Türkei 4,0 6,4 4,4 6,6<br />

Iran 4,6 7,4 4,0 6,1<br />

Südafrika 2,9 4,6 3,0 4,6<br />

China VR 3,1 4,9 2,6 3,9<br />

Südkorea 2,1 3,4 2,3 3,5<br />

Indien 2,4 3,8 2,3 3,5<br />

Vereinigtes Königreich 1,7 2,8 2,2 3,3<br />

Indonesien 2,4 3,9 2,1 3,2<br />

sonstige Län<strong>der</strong> 24,8 39,8 27,7 42,0<br />

Gesamt 62,3 100,0 66,0 100,0


ergebnis in mio. eur<br />

Rückflüsse Auszahlungen Ausgaben für Jahresvereinnahmte<br />

auf Schäden für Schäden Bearbeitung ergebnis<br />

Prämien und Umschul- und Um- <strong>der</strong> Export- ohne<br />

Zeitraum und Gebühren dungen** schuldungen kreditgarantien Zinsen Zinsen*<br />

1950-1954 27,6 16,8 25,6 5,3 13,5<br />

1955-1959 85,6 83,2 168,0 10,8 -10,0<br />

1960-1964 141,3 144,7 370,1 14,4 -98,5<br />

1965-1969 247,0 381,4 587,7 22,8 18,0<br />

1970-1974 346,1 421,9 808,1 37,9 -77,9<br />

1975-1979 897,5 468,5 580,6 82,6 702,8<br />

Zwischensumme 1.745,1 1.516,6 2.540,1 173,7 547,9 482,1<br />

1980-1984 1.437,3 860,9 3.034,5 149,9 -886,1 238,2<br />

1985-1989 1.343,3 1.034,6 5.512,6 183,9 -3.318,5 760,1<br />

1990-1994 2.022,9 2.028,3 12.121,9 244,3 -8.315,0 1.725,6<br />

1995 591,9 593,2 1.909,9 51,1 -775,9 803,7<br />

1996 559,7 451,4 1.405,8 48,4 -443,1 909,1<br />

1997 616,8 604,3 1.469,6 49,7 -298,2 1.087,3<br />

1998 565,3 488,8 1.031,1 51,5 -28,5 800,3<br />

1999 393,6 584,5 798,0 70,0 110,1 543,2<br />

2000 570,0 501,9 972,9 64,5 34,4 498,6<br />

2001 574,5 755,4 880,8 61,0 388,1 1.284,2<br />

2002 332,3 821,4 688,9 63,2 401,6 1.119,6<br />

2003 449,6 797,1 514,0 63,3 669,4 1.172,9<br />

2004 472,9 1.029,3 558,5 65,6 878,1 1.203,3<br />

2005 511,2 4.874,7 695,1 66,5 4.624,3 1.981,0<br />

2006 556,0 6.394,4 292,9 65,6 6.591,9 2.431,8<br />

2007 431,8 301,4 240,2 65,1 427,9 124,7<br />

2008 440,2 217,0 177,1 67,5 412,6 110,0<br />

<strong>2009</strong> 502,9 226,6 203,6 71,4 454,4 99,2<br />

Summe 14.117,4 24.081,8 35.047,4 1.676,1 1.475,7 17.375,0<br />

Einnahmen ges. 38.199,2<br />

Ausgaben ges. 36.723,5<br />

kumuliertes Ergebnis ohne Zinsen 1.475,7<br />

Finanzielle Außenstände des Bundes 4.369,9<br />

davon in Umschuldungsabkommen geregelt 1.746,9<br />

* im Bundeshaushalt vereinnahmte Zinsen werden aus methodischen Gründen in <strong>der</strong> Ergebnisrechnung nicht berücksichtigt, da auch die<br />

Kosten für die Refinanzierung des Bundes für ausgezahlte Schäden nicht in die Ergebnisrechnung einfließen<br />

** Rückflüsse aus Schäden und Umschuldungen beinhalten Son<strong>der</strong>einnahmen und Wechselkursgewinne<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

87


88<br />

produkte<br />

Akkreditivbestätigungsrisikodeckung:<br />

Die Akkreditivbestätigungsrisikodeckung schützt die Akkre -<br />

ditiv bestätigende Bank vor dem Risiko, den von ihr ausgezahlten<br />

Betrag nicht von <strong>der</strong> ausländischen Bank erstattet zu<br />

bekommen.<br />

Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung (APG):<br />

Für Exportgeschäfte mit einer Vielzahl von ausländischen<br />

Kunden mit kurzfristigen For<strong>der</strong>ungen von Kreditlaufzeiten bis<br />

zu 12 Monaten bietet die APG umfassenden Deckungsschutz<br />

zu günstigen Ent gelten für nicht marktfähige Risiken. Im Rahmen<br />

eines Pauschalvertrags mit einer komfortablen elektro -<br />

nischen Abwicklung können die einbezogenen Län<strong>der</strong> aus -<br />

gewählt werden.<br />

APG-light:<br />

Die Ausfuhr-Pauschal-Gewährleistung-light ist eine kos ten -<br />

günstige und einfach handhabbare Sammeldeckung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

für kleinere mittelständische Unternehmen, <strong>der</strong>en<br />

deckungs fähi ger Exportumsatz 1 Million EUR nicht übersteigt.<br />

Abgesichert werden Exportgeschäfte mit ei nem o<strong>der</strong> mehreren<br />

ausländischen Bestellern mit einem Zahlungsziel von bis<br />

zu 4 Monaten. Die APG-light schützt vor <strong>der</strong> Nichtzahlung<br />

<strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung innerhalb von 6 Monaten nach Fälligkeit<br />

(protracted default).<br />

Avalgarantie:<br />

Ergänzend zu einer „Vertragsgarantiedeckung“ des Ex por -<br />

teurs kann eine Avalgarantie zu Guns ten des Garantiestellers<br />

übernommen werden. Damit erhält <strong>der</strong> Garantiesteller einen<br />

ga rantiegleichen Anspruch gegen den Bund auf Erstattung<br />

von max. 80 % des gezogenen Ga rantie be trages. Dies ent -<br />

lastet die Kreditlinie des Exporteurs in Höhe <strong>der</strong> Erstattungsquote<br />

und be deutet eine wesentliche Liquiditätsverbes se -<br />

rung.<br />

Bauleistungsdeckung:<br />

Diese schützt den Exporteur vor typischen Risiken aus Baugeschäften<br />

im Ausland und deckt neben den For<strong>der</strong>ungsrisiken<br />

noch an<strong>der</strong>e Ri sikotatbestände, die sich aufgrund politischer<br />

Ereignisse im Auslandsbau ergeben können (z.B. Risiko einer<br />

Beschlagnahme o<strong>der</strong> Vernichtung von Baugeräten).<br />

Fabrikationsrisikodeckung:<br />

Mit einer Fabrikationsrisikodeckung sichert <strong>der</strong> Exporteur<br />

seine Produktionskosten für die im Ausfuhrvertrag mit dem<br />

ausländischen Schuldner vereinbarten Lieferungen und Leis -<br />

tungen im Falle <strong>der</strong> Unmöglichkeit o<strong>der</strong> Unzumutbarkeit <strong>der</strong><br />

Durchführung des Ausfuhrgeschäfts ab.<br />

Finanzkreditdeckung:<br />

Sie wird Kreditinstituten zur Absicherung des For<strong>der</strong>ungs -<br />

risikos aus Darlehen mit ausländischen Bestellern o<strong>der</strong> Kredit -<br />

nehmern zur Ver fügung gestellt.<br />

KfW-Refinanzierungsprogramm<br />

Seit dem 15. September <strong>2009</strong> steht Banken ein Programm<br />

<strong>der</strong> KfW zur Verfügung, das die Refinanzierung bundesgedeckter<br />

Exportkredite erleichtern und die Kapazitäten für die<br />

Exportkreditvergabe insgesamt erhöhen soll. Voraussetzung<br />

für die Inanspruchnahme des Refinanzierungsprogramms ist<br />

ein Exportkredit, <strong>der</strong> mit einer Finanzkreditdeckung und einer<br />

Verbriefungsgarantie abgesichert ist. Die durch die Veräußerung<br />

dieses Exportkredites an die KfW verfügbaren Mittel<br />

stehen für die Finanzierung neuer, hermesgedeckter Ge -<br />

schäfte zur Verfügung. Nähere Informationen sind im Internet<br />

(www.Kfw.de) unter dem Stichwort „KfW-Programm – Refinanzierung<br />

bundesgedeckter Exportkredite“ erhältlich.<br />

Leasingdeckung:<br />

Gedeckt werden die politischen und wirtschaft lichen Risiken<br />

bei Leasinggeschäften deutscher Leasinggeber (Hersteller<br />

o<strong>der</strong> Leasingfirmen) mit Leasingnehmern im Ausland.<br />

Leistungsdeckung:<br />

Mit einer Leistungsdeckung sichert <strong>der</strong> Exporteur/Auftrag -<br />

nehmer eine For<strong>der</strong>ung aus einem Exportgeschäft ab, das<br />

die Erbringung von Leistungen zum Gegenstand hat, die nicht<br />

im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Ausfuhr von Waren stehen. Die<br />

Leis tungsdeckung ermöglicht die isolierte Absicherung von<br />

Dienstleistungen <strong>der</strong> freien Berufe, wie z. B. Architektur- und<br />

Ingenieurbüros sowie Beratungsfirmen.<br />

Lieferantenkreditdeckung:<br />

Der Exporteur kann sich für ein einzelnes Exportgeschäft durch<br />

eine Lieferantenkreditdeckung in Form einer Ausfuhrbürgschaft<br />

o<strong>der</strong> -garantie vor dem For<strong>der</strong>ungsausfall absichern.


Rahmenkreditdeckung:<br />

Die Rahmenkreditdeckung ist eine Sammeldeckung für kleinere<br />

gebundene Finanzkredite, die unter einer Rahmenkreditvereinbarung<br />

herausgelegt werden. Der Bund stellt vorab ei -<br />

nen Höchstbetrag zur Verfügung, <strong>der</strong> später durch schlichte<br />

Meldung <strong>der</strong> Einzelkreditverträge ausgenutzt werden kann,<br />

sofern diese die vom Bund festgelegten Konditionen einhalten.<br />

Deckungsberechtigt sind alle deutschen Kreditinstitute<br />

einschließlich <strong>der</strong> in Deutschland angesiedelten Zweignie<strong>der</strong>lassungen<br />

ausländischer Banken.<br />

Revolvierende Einzeldeckungen:<br />

Sie empfehlen sich wegen <strong>der</strong> vereinfachten Abwicklung bei<br />

laufenden Lieferungen an den selben ausländischen Besteller<br />

anstatt eines Einzelantrags. Die maximale Kreditlaufzeit be -<br />

trägt 24 Monate.<br />

Revolvierende Finanzkreditdeckung:<br />

Die revolvierende Finanzkreditdeckung ist eine Sammel -<br />

deckung für finanzierende Banken und sichert kurzfristige<br />

Finanzkreditfor<strong>der</strong>ungen, <strong>der</strong>en Kreditlaufzeit in <strong>der</strong> Regel 12<br />

Monate nicht übersteigt. Abgesichert wird die Finanzierung<br />

von laufenden Leistungen eines deutschen Exporteurs an<br />

einen bestimmten ausländischen Ge schäftspartner. Für die<br />

Bank gelten die Konditionen <strong>der</strong> Finanzkreditdeckung (5%ige<br />

Selbstbeteiligung sowie kürzere Karenz- und Schadenbearbeitungsfristen).<br />

Verbriefungsgarantie:<br />

Eine Verbriefungsgarantie kann als ergänzende Vereinbarung<br />

zur Finanzkreditdeckung die üb lichen Konditionen einer<br />

Finanzkreditdeckung verbessern, wenn die deckungsnehmende<br />

Bank einen gebundenen Finanzkredit an ei nen ausländischen<br />

Schuldner herauslegt und sich ihrerseits über den<br />

Kapitalmarkt refinanzieren möchte. Die durch die Verbriefungsgarantie<br />

verbesserte Fi nanz kre dit de ckung erhält nach<br />

Abtretung <strong>der</strong> gedeckten For<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong> Ansprüche aus<br />

<strong>der</strong> Deckung an einen Refinanzier (Bank o<strong>der</strong> Fi nanz unter -<br />

nehmen) zu dessen Gunsten die Quali tät einer unkonditionierten<br />

Zahlungsgarantie des Bundes (keine Wartefristen, keine<br />

Selbstbeteiligung, An spruch auf unbedingte [garantie -<br />

gleiche] Entschädigung).<br />

Vertragsgarantiedeckung:<br />

Durch eine Vertragsgarantiedeckung kann sich <strong>der</strong> Ex por teur,<br />

<strong>der</strong> zur Absicherung seiner ei genen vertraglichen Verpflichtungen<br />

eine Garantie gegenüber dem Besteller he rauslegen<br />

muss (Ausstellungs-, Bietungs-, Liefer- o<strong>der</strong> Gewährleistungsgarantie),<br />

vor Verlusten aus einer politisch bedingten o<strong>der</strong><br />

wi<strong>der</strong>rechtlichen Ziehung dieser Garantie schützen („Aval -<br />

garantie“).<br />

definitionen und erläuterungen<br />

Bürgschaft:<br />

Eine Ausfuhrgewährleistung wird als Bürgschaft (im Ge gen -<br />

satz zur „Garantie“) übernommen, wenn <strong>der</strong> ausländische<br />

Vertragspartner o<strong>der</strong> ein für das For<strong>der</strong>ungsrisiko voll haften<strong>der</strong><br />

Garant ein Staat, eine Gebietskörperschaft o<strong>der</strong> eine ver -<br />

gleich bare Institution ist (öffentlicher Besteller/Garant).<br />

ECA:<br />

Export Credit Agency. Exportkreditagentur, die Exporte durch<br />

staatliche Kreditversicherung, direk te Finanzierung, Refinanzierung<br />

o<strong>der</strong> Zins vergünstigung unterstützt.<br />

Entschädigungsrisiko des Bundes:<br />

Die Län<strong>der</strong>risikostatistik bildet die Zahlungsverpflichtungen<br />

<strong>der</strong> einzelnen Län<strong>der</strong> (einschließlich Zinsen) ge genüber <strong>der</strong><br />

<strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland und das tatsächliche Entschädigungsrisiko<br />

des Bundes aus den übernommenen Gewähr -<br />

leistungen ab.<br />

Ermächtigungsrahmen:<br />

Höchstbetrag, bis zu dem im Bundeshaushalt eine Haftungsübernahme<br />

für alle übernommenen Ausfuhrgewährleistungen<br />

des Bundes haushaltsrechtlich zulässig ist. Das Bundesamt<br />

für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV)<br />

führt das Register zur Höhe <strong>der</strong> übernommenen Gewährleis -<br />

tungen und überwacht die Ausnutzung des Ermächtigungsrahmens.<br />

Garantie:<br />

Die Ausfuhrgarantie wird als Garantie (im Ge gensatz zur<br />

„Bürgschaft“) übernommen, wenn <strong>der</strong> ausländische Ver -<br />

tragspartner als privater Besteller einzustufen ist.<br />

Grundsätzliche Stellungnahme:<br />

Erklärung <strong>der</strong> grundsätzlichen Deckungsbereitschaft; posi tive<br />

Stellungnahme unter dem Vor behalt, dass keine Än<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Sach- und Rechtslage eintritt (Vormerkung).<br />

Interministerieller Ausschuss (IMA):<br />

Zuständig für Grundsatzentscheidungen und De ckungs zusa -<br />

gen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

trifft die Entscheidungen über Anträge auf Übernahme von<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> mit Einwilligung des Bundesmi nis te -<br />

riums <strong>der</strong> Finanzen sowie im Einvernehmen mit dem Auswärtigen<br />

Amt und dem Bundesministerium für wirtschaftliche<br />

Zusammenar beit und Entwicklung. Dem IMA gehören außerdem<br />

Vertreter <strong>der</strong> Mandatare sowie Sachverständige an.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

89


90 Londoner Club:<br />

Die ungedeckten Kredite <strong>der</strong> Geschäftsbanken werden von<br />

den Banken in eigener Verantwortung umgeschuldet (s. a.<br />

Pariser Club).<br />

Marktfähige Risiken:<br />

Seit dem 1.Januar 2002 werden wirtschaftliche und politische<br />

Risiken bei Exportgeschäften mit Kreditlaufzeiten von bis zu<br />

zwei Jahren in Län<strong>der</strong>n <strong>der</strong> EU sowie den Kernlän<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

OECD als marktfähig angesehen. In diesem Be reich hat sich<br />

ge zeigt, dass private Kreditversicherer ausreichende und dauerhafte<br />

Absicherungs mög lichkeiten anbieten können. Gemäß<br />

dem Sub sidiaritätsprinzip werden deshalb keine staat lichen<br />

Deckungen mehr angeboten. Als Folge <strong>der</strong> Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

hatte die EU-Kommission ein vorüber gehend<br />

nicht mehr ausreichendes privates Absicherungs angebot für<br />

kurzfristige Geschäfte in dem genannten Län<strong>der</strong>kreis erkannt.<br />

Nach einer Entscheidung <strong>der</strong> Kommission vom 5. August<br />

<strong>2009</strong> können marktfähige Risiken befristet bis Ende 2010<br />

wie<strong>der</strong> mit <strong>Exportkreditgarantien</strong> abgesichert werden.<br />

Mitversicherung:<br />

Wenn <strong>der</strong> Hauptlieferant seine Auslandsrisiken auf den Un -<br />

terlieferanten überträgt, d. h. wenn die ser nur Zahlung erhält,<br />

wenn <strong>der</strong> ausländische Besteller den Hauptlieferanten be -<br />

zahlt hat, kann eine sogenannte Mitversicherung beantragt<br />

werden. Diese ist unter EU-Mitgliedslän<strong>der</strong>n durch eine Richtlinie<br />

des Rates geregelt. Mit an<strong>der</strong>en Kreditversicherern be -<br />

stehen bilaterale Abkommen. Daneben besteht die Möglichkeit,<br />

mit an <strong>der</strong>en staat lichen Kreditversicherern bei Bedarf<br />

für ein Einzelgeschäft eine Mitversicherungsvereinbarung zu<br />

schließen.<br />

Multi-sourcing-Projekte:<br />

Projekte mit Beteiligung von Exporteuren aus verschiedenen<br />

Län<strong>der</strong>n und ggf. mit multinationaler Finanzierung.<br />

Obligo:<br />

Summe aller auf den Ermächtigungsrahmen an ge schrie benen<br />

Haftungsverpflichtungen des Bun des o<strong>der</strong> die einzelne Haftungsanschreibung<br />

un ter einem Gewähr leistungsvertrag.<br />

OECD-Konsensus:<br />

Übereinkommen unter OECD-Mitgliedsstaaten, das be stimm -<br />

te Minimal- und Maximalkonditionen bei öffentlich unterstützten<br />

Exportkrediten mit einer Laufzeit von mehr als zwei<br />

Jahren regelt. Ziel des OECD-Konsensus ist es, Wettbewerbsverzerrungen<br />

im Verhältnis <strong>der</strong> Ex porteure untereinan<strong>der</strong> und<br />

einen Finanzierungswettbewerb zu Lasten staatlicher Haushalte<br />

zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

Parallelversicherung:<br />

Haben die verschiedenen Lieferanten bei einem Multi-sourc -<br />

ing-Projekt eigene Zahlungsansprüche gegen ei nen auslän -<br />

dischen Kunden, versichert sich je<strong>der</strong> Lieferant selbst bei seinem<br />

nationalen Exportkreditversicherer gegen For<strong>der</strong>ungsausfälle.<br />

Pariser Club:<br />

Internationaler Zusammenschluss öffentlicher Gläubiger, in<br />

dessen Rahmen <strong>der</strong> Schuldendienst von in Zahlungsschwierigkeiten<br />

geratenen Schuldnerlän<strong>der</strong>n neu geregelt wird.<br />

Um geschuldet werden fast ausschließlich öffentliche, d. h.<br />

insbe son <strong>der</strong>e von den Regierungen <strong>der</strong> Gläubigerlän<strong>der</strong> ga -<br />

rantierte Handelskredite (Deutschland: Exportkredite mit Aus -<br />

fuhr gewährleistungen des Bundes) und Entwick lungs hilfe -<br />

darlehen. Der Pariser Club hat keine Organisationsstruktur<br />

mit schriftlich festgelegten Statuten. Seine Verfahrens regeln<br />

haben sich im Laufe <strong>der</strong> Zeit herausgebildet und werden bei<br />

Bedarf fortentwickelt (s. a. Londoner Club).<br />

Plafond:<br />

Für Län<strong>der</strong>, für die unter Risikogesichtspunkten be schränkte<br />

Deckungsmöglichkeiten bestehen, wird ein Deckungsrahmen<br />

mit einem Höchstbetrag <strong>der</strong> insgesamt zu übernehmenden<br />

Deckungen festgesetzt, d. h. ein Plafond eingerichtet; in <strong>der</strong><br />

Regel für Kreditgeschäfte mit Laufzeiten über 12 Monate.<br />

Politische Risiken:<br />

Politische Risiken sind in ihrem Ursprung als Maßnahmen<br />

o<strong>der</strong> Ereignisse <strong>der</strong> staatlichen Sphäre zuzurechnen. Bei den<br />

For<strong>der</strong>ungsde ckungen sind dies die zur Uneinbringlichkeit<br />

<strong>der</strong> gedeckten For<strong>der</strong>ung führenden politischen Um stände,<br />

insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> allgemeine politische Gewährleistungsfall,<br />

<strong>der</strong> gesetzgeberische o<strong>der</strong> behördliche Maßnahmen und<br />

sogenannte Chaos ereignisse wie Krieg, Aufruhr o<strong>der</strong> Revo -<br />

lution im Ausland umfasst. Der Bund deckt ferner den so<br />

genannten KT-Fall, d.h.die Nichtkonvertierung und Nichttransferierung<br />

<strong>der</strong> vom Schuldner in Landeswährung eingezahlten<br />

Beträge infolge von Beschränkungen des zwischenstaatlichen<br />

Zahlungsverkehrs. Abgesichert werden auch die Risiken des<br />

Verlustes von Ansprüchen infolge <strong>der</strong> auf politische Ursachen<br />

zurückzuführenden Unmöglichkeit <strong>der</strong> Ver trags erfüllung so -<br />

wie des Verlustes <strong>der</strong> Ware vor Gefahrübergang infolge politischer<br />

Umstände. Ist ein solcher Schadenfall – ebenso wie <strong>der</strong><br />

Eintritt des allgemeinen politischen Schadenfalls – zu be -<br />

fürchten und wird die Ware an<strong>der</strong>weitig verwertet, ist auch <strong>der</strong><br />

Min<strong>der</strong>erlös gedeckt. Bei <strong>der</strong> Fabri kationsrisikodeckung sind<br />

die gedeckten politischen Risiken die zum Fer tigungs abbruch<br />

bzw. zum Versendungsstopp führenden poli tischen Umstände<br />

im Ausland so wie Embargo maß nahmen nach dem Außenwirtschaftsgesetz<br />

und von be teiligten Drittlän<strong>der</strong>n.


Projektfinanzierungen:<br />

Projektfinanzierungen sind komplexe Export geschäfte, bei<br />

denen die Betriebskosten und <strong>der</strong> Schuldendienst für aufgenommene<br />

Fremdmittel aus dem Projekt selbst erwirtschaftet<br />

werden.<br />

protracted default:<br />

Länger anhalten<strong>der</strong> Zahlungsverzug. Dieser liegt vor, wenn<br />

die For<strong>der</strong>ung gegen den ausländischen Schuldner in einem<br />

Zeitraum von normalerweise sechs Monaten nach Fälligkeit<br />

nicht bezahlt wird. Diese Karenzfrist wird bei Finanzkredit -<br />

deckungen auf einen Monat verkürzt.<br />

Rückversicherung:<br />

Über das Modell <strong>der</strong> Rückversicherung können Projekte mit<br />

Beteiligung von Exporteuren aus ver schiedenen Län<strong>der</strong>n (so<br />

genannte Multi-sourcing-Projekte) von einem Exportkredit -<br />

versicherer ge deckt werden, <strong>der</strong> gegenüber dem Haupt lie -<br />

feranten bzw. <strong>der</strong> finanzierenden Bank die ge samte Abwicklung<br />

übernimmt. Die Risikoteilung er folgt zwischen den Rückversicherungspartnern<br />

entsprechend <strong>der</strong> nationalen Liefer -<br />

anteile.<br />

Selbstbehalt, Selbstbeteiligung:<br />

Anteil des Deckungsnehmers am jeweiligen Aus fall <strong>der</strong> ge -<br />

deckten For<strong>der</strong>ung, regelmäßig 5 % für politische und 15 %<br />

für wirtschaftliche Risiken sowie den Nichtzahlungsfall (protracted<br />

default). Bei <strong>der</strong> APG und <strong>der</strong> APG-light beträgt die<br />

Selbstbeteiligung 10 % für wirtschaft liche Risiken. Bei Finanzkrediten<br />

beträgt die Selbst beteiligung 5 % für alle Risiken,<br />

bei Fabrikations risiken ebenfalls 5 %. Die Selbstbeteiligung<br />

für wirtschaftliche Risiken kann befristet bis Ende 2010 gegen<br />

Prämienaufschlag auf 5 % reduziert werden.<br />

Son<strong>der</strong>ziehungsrecht:<br />

Son<strong>der</strong>ziehungsrecht (SZR), (Special Drawing Right, SDR), ist<br />

die Verrechnungseinheit des Internationalen Währungsfonds<br />

(IWF). Der Wechselkurs ist durch einen Währungskorb aus<br />

US-Dollar, Euro, Pfund-Sterling und Yen definiert.<br />

Strukturierte Finanzierung:<br />

Finanzierung eines Exportgeschäfts, bei <strong>der</strong> ne ben <strong>der</strong> nicht<br />

ausreichenden o<strong>der</strong> nicht bewertbaren Bonität des auslän -<br />

dischen Schuldners und aufgrund nicht zur Verfügung ste -<br />

hen<strong>der</strong> konventioneller Sicherheiten (Zahlungsgarantie, Ak -<br />

kre ditiv) zusätzliche Elemente zur Si cherstellung des Schuldendienstes,<br />

wie Erlöse aus Ab nahmeverträgen, in das Be -<br />

sicherungskonzept integriert werden.<br />

Umweltprüfung:<br />

Die Prüfung von Umweltaspekten bei <strong>der</strong> Über nahme von<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> erfolgt nach den im Jahr 2004 be -<br />

schlossenen OECD-Umweltleitlinien, den so genannten Common<br />

Approaches (Recommendation on Common Approaches<br />

on Environment and Officially Supported Export Credits), bei<br />

denen es sich um auf OECD-Ebene ver einbarte Prüfungsgrundsätze<br />

<strong>der</strong> OECD-Staaten handelt. Im April 2007 einigten<br />

sich die OECD-Mitgliedsstaaten auf eine den Erfahrungen <strong>der</strong><br />

letzten Jahre angepasste Leit linie. Die Umweltprüfung bei <strong>der</strong><br />

Übernahme von <strong>Exportkreditgarantien</strong> erfolgt auf <strong>der</strong> Basis<br />

dieser neuen Common Approaches.<br />

@ Screening:<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Vorprüfung, des Screenings, werden<br />

Pro jekte mit potenziell negativen Um weltaus wir kun gen he -<br />

rausgefiltert. Dazu werden alle Projekte ab ei nem Auf trags -<br />

wert von 15 Millionen EUR vorgeprüft, für die mittel- und<br />

langfristige Zahlungsbedingungen zulässig sind. Projekte,<br />

<strong>der</strong>en Standort in o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Nähe eines Schutzgebietes<br />

liegt, werden ebenfalls in die Vorprüfung mit einbezogen.<br />

Die Projekte werden in drei Kategorien – A, B und C –<br />

klassi fiziert. Dabei enthält die Kategorie C Projekte ohne<br />

o<strong>der</strong> nur mit minimalen Umweltauswirkungen, Kategorie B<br />

solche mit begrenzten und Kategorie A solche mit schwer -<br />

wiegenden Umweltauswirkungen.<br />

@ Review:<br />

In <strong>der</strong> zweiten Stufe des Verfahrens findet für die Pro jekte,<br />

für die das Screening einen weiteren Prüfungsbedarf er -<br />

geben hat, eine Tiefenprüfung, genannt Review, statt. Projekte<br />

<strong>der</strong> Kategorie C werden in <strong>der</strong> Regel keiner weiteren<br />

Prüfung unterzogen. Für Pro jekte <strong>der</strong> Ka tegorien A und B<br />

werden – soweit er for<strong>der</strong>lich – ergänzende In formationen<br />

zur Beurteilung ihrer Umwelt aus wirkungen eingeholt. Für<br />

Projekte <strong>der</strong> Kategorie A ist grundsätzlich ein Environmental<br />

Impact Assessment (spezielles Umweltgutachten) ein -<br />

zuholen. Im Rahmen <strong>der</strong> vertieften Prüfung wird u.a. sicher -<br />

gestellt, dass das Projekt internatio nale Standards einhält.<br />

Wirtschaftliche Risiken:<br />

Wirtschaftliche Risiken werden in erster Linie bei den For -<br />

<strong>der</strong>ungs- und Fabrikationsrisikodeckungen in Bezug auf private<br />

Käufer abgesichert. Bei den For<strong>der</strong>ungs deckungen sind sie<br />

die zur Un einbringlichkeit <strong>der</strong> ge deckten For<strong>der</strong>ung führen -<br />

de Insolvenz des ausländischen Schuldners so wie des sen<br />

schlichte Nichtzahlung innerhalb einer bestimmten Frist (protracted<br />

default). Bei <strong>der</strong> Fabrikationsrisikogarantie zählen die<br />

bereits während <strong>der</strong> Fabrikationsphase eintretende Insol venz<br />

des Bestellers, dessen wi<strong>der</strong>rechtliche Lossagung vom Vertrag<br />

sowie die Nichtzahlung von Stornierungskosten bei rechtmäßiger<br />

Vertragskündigung zu den wirtschaft lichen Risiken.<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

91


zuordnung <strong>der</strong> län<strong>der</strong><br />

92 Aufglie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> nach Industrielän<strong>der</strong>n Afrikanische Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>:<br />

sowie Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>n<br />

Ägypten, Algerien, Angola, Äquatorialguinea, Äthiopien,<br />

Benin, Botsuana, Burkina Faso, Burundi, Côte d’Ivoire,<br />

Industrielän<strong>der</strong>*:<br />

Dschibuti, Eritrea, Gabun, Gambia, Ghana, Guinea,<br />

Andorra Guinea-Bissau, Kamerun, Kap Verde, Kenia, Komoren,<br />

Kongo, Demokratische Republik Kongo, Lesotho, Liberia,<br />

Libyen, Madagaskar, Malawi, Mali, Marokko, Mauretanien,<br />

Mauritius, Mosambik, Namibia, Niger, Nigeria,<br />

Ruanda, Sambia, Sâo Tomé und Principe, Senegal, Seychellen,<br />

Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, St. Helena,<br />

Sudan, Südafrika, Swasiland, Tansania, Togo, Tschad,<br />

Tunesien, Uganda, Zentralafrikanische Republik.<br />

Asiatische Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>:<br />

@ Naher und Mittlerer Osten:<br />

Bahrain, Irak, Iran, Israel, Jemen, Jordanien, Katar,<br />

Kuwait, Libanon, Oman, Palästina (Autonome Ge -<br />

biete), Saudi-Arabien, Syrien, Vereinigte Arabische<br />

Emirate.<br />

@ Ostasien:<br />

Brunei, China VR, Hongkong, Indonesien, Kambod -<br />

scha, Korea DVR, Laos, Macau, Malaysia, Mongolei,<br />

Philippinen, Taiwan, Thailand, Timor-Leste, Vietnam.<br />

@ Süd- u. Zentralasien:<br />

Afghanistan, Armenien, Aserbaidschan, Bangladesch,<br />

Bhutan, Georgien, Indien, Kasachstan, Kirgisistan,<br />

Malediven, Myanmar, Nepal, Pakistan, Sri Lanka,<br />

Tadschikistan, Turkmenistan, Usbekistan.<br />

@ Ozeanien:<br />

Cookinseln, Fidschi, Franz.-Polynesien, Guam, Kiri -<br />

bati, Marianen, Marshallinseln, Mikronesien, Nauru,<br />

Neukaledonien, Niue, Palau, Papua-Neuguinea,<br />

Pitcairn-Inseln, Salomonen, Samoa (amerikanisch),<br />

Samoa (West), Tokelau, Tonga, Tuvalu, Vanuatu,<br />

Wallis und Futuna.<br />

Europäische Län<strong>der</strong> (ohne Industrielän<strong>der</strong>):<br />

Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland,<br />

Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Mazedonien,<br />

Moldau Republik, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland<br />

R.F., Serbien, Türkei, Ukraine, Weißrussland.<br />

*, Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland,<br />

Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island,<br />

Italien, Japan, Kanada, Liechtenstein *, Luxemburg,<br />

Malta *, Monaco *, Neuseeland, Nie<strong>der</strong>lande, Norwegen,<br />

Österreich, Portugal, San Marino *, Schweden, Schweiz,<br />

Singapur *, Slowakische Republik, Slowenien *, Spanien,<br />

Südkorea, Tschechische Republik, Ungarn, Vatikanstadt<br />

*, Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich,<br />

Zypern *,<br />

sowie <strong>der</strong>en verbundene Gebiete:<br />

Ceuta und Melilla *, Gibraltar *, Grönland *, Guadeloupe *,<br />

Guayana (französisch) *, Martinique *, Mayotte *, Réun -<br />

ion *, St. Pierre u. Miquelon *<br />

Amerikanische Schwellen- und Entwicklungslän<strong>der</strong>:<br />

Anguilla, Antigua und Barbuda, Argentinien, Aruba,<br />

Bahamas, Barbados, Belize, Bermuda, Bolivien, Brasilien,<br />

Brit. Jungferninseln, Chile, Costa Rica, Dominica,<br />

Dominikanische Republik, Ecuador, El Salvador, Falklandinseln,<br />

Grenada, Guatemala, Guyana (brit.), Haiti,<br />

Honduras, Jamaika, Jungferninseln (britisch u. ameri -<br />

kanisch), Kaimaninseln, Kolumbien, Kuba, Mexiko,<br />

Montserrat, Nicaragua, Nie<strong>der</strong>länd Antillen, Panama,<br />

Paraguay, Peru, Puerto Rico, St. Kitts/Nevis, St. Lucia,<br />

St. Vincent und die Grenadinen, Surinam, Trinidad und<br />

Tobago, Turks- u. Caicosinseln, Uruguay, Venezuela.<br />

* neue Län<strong>der</strong>aufteilung ab <strong>2009</strong>, gekennzeichnete Län<strong>der</strong><br />

wurden <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>gruppe neu zugeordnet. Zur Gruppe<br />

<strong>der</strong> Industrielän<strong>der</strong> zählen die Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> OECD-Entgelt -<br />

kategorie 0; darunter fallen OECD-Hocheinkommens -<br />

län<strong>der</strong> (gemäß Weltbankdefinition Län<strong>der</strong> mit einem<br />

Bruttoeinkommen pro Kopf größer als 11.906 US-Dollar<br />

im Jahr <strong>2009</strong>), Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Europäischen Währungsunion<br />

einschließlich <strong>der</strong>en verbundene Gebiete sowie Singapur


ildnachweise<br />

Titelbild Hitachi Power Europe GmbH,<br />

Duisburg<br />

4, 9, 12, Bundesministerium<br />

13, 14, für Wirtschaft und Technologie,<br />

15, 18 Berlin<br />

6, 8, 49 Gottwald Port Technology GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

6, 16, DTEC Engineering & Consulting GmbH,<br />

17, 28 Gelsenkirchen<br />

6, 26, 45 CEZ Group,<br />

Prag<br />

6, 38 Getty Images Deutschland GmbH,<br />

München<br />

7, 54 Clearviewstock,<br />

Dreamstime<br />

7, 47, Hitachi Power Europe GmbH,<br />

60, 61 Duisburg<br />

7, 35, Oerlikon Barmag,<br />

78, 79 Zweignie<strong>der</strong>lassung <strong>der</strong><br />

Oerlikon Textile GmbH & Co. KG,<br />

Remscheid<br />

8 Voith AG,<br />

Heidenheim<br />

8, 37 Norilsk Nickel,<br />

Moskau<br />

16, 20 Amandus Kahl GmbH & Co. KG,<br />

Reinbek<br />

16, 17 ThyssenKrupp AG,<br />

Düsseldorf<br />

21 BIOWORKS Verfahrenstechnik GmbH,<br />

Putzbrunn<br />

22 SAXONIA EuroCoin GmbH,<br />

Halsbrücke<br />

23, 26 Fuhrlän<strong>der</strong> AG,<br />

Waigandshain<br />

24 rommelag Kunststoff-Maschinen<br />

Vertriebsgesellschaft mbH,<br />

Waiblingen<br />

25, 38 Wietmarscher Ambulanz-<br />

und Son<strong>der</strong>fahrzeug GmbH,<br />

Wietmarschen<br />

26, 36 Airbus<br />

27, 33 Trade Finance Magazine,<br />

London<br />

30 STRABAG Umweltanlagen GmbH,<br />

Dresden<br />

32 Carolin Hölscher,<br />

Hamburg<br />

32 Christoph Vohler,<br />

München<br />

34 MFT Membran Filtrationstechnik GmbH,<br />

Köln<br />

38, 39, 53 KHD Humboldt Wedag GmbH,<br />

Köln<br />

39, 51 Loesche GmbH,<br />

Düsseldorf<br />

41 Cargill Inc.,<br />

Minneapolis<br />

43 SMS Siemag AG,<br />

Düsseldorf<br />

54, 55 N.N.<br />

54 Daniela Lindner,<br />

Hamburg<br />

58, 59 Dirk Bartschat,<br />

Hamburg<br />

das geschäftsjahr <strong>2009</strong><br />

<strong>der</strong> interministerielle ausschuss <strong>2009</strong><br />

entwicklung <strong>der</strong> exportkreditgarantien<br />

län<strong>der</strong> und län<strong>der</strong>deckungspolitik des ima<br />

internationale zusammenarbeit<br />

geschäftsverlauf<br />

bestandsentwicklung<br />

anhang<br />

93


94 Die Fe<strong>der</strong>führung für die Übernahme <strong>der</strong> Exportkredit- Kreditversicherungs-AG o<strong>der</strong> eine <strong>der</strong> Au ß en stellen in<br />

garantien <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland liegt beim<br />

bundesministerium für wirtschaft und technologie:<br />

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

Referat VC2<br />

Scharnhorststraße 34-37<br />

10115 Berlin<br />

www.bmwi.bund.de<br />

Die Bundesregierung hat die Geschäftsführung für die<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> einem Konsortium übertragen, das<br />

aus <strong>der</strong> euler hermes kreditversiche rungs-ag,<br />

Hamburg, als Fe<strong>der</strong>führer und <strong>der</strong> pricewaterhousecoopers<br />

ak tien ge sell schaft wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Hamburg, be steht. Nähere In -<br />

forma tionen und Un ter lagen sowie Be ratung über<br />

die Mög lich kei ten und Abwicklung <strong>der</strong> Exportkredit -<br />

garantien <strong>der</strong> Bun desrepublik Deutschland erhalten<br />

Sie durch die Haupt ver waltung <strong>der</strong> Euler Hermes<br />

Ihrer Nähe. Auch per Internet können Sie umfangreiche<br />

Informationen über die <strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong><br />

Deutschland abrufen: z. B. den aktuellen<br />

AGA-Re port, die Allge mei nen Bedingun gen, Anträge<br />

und Broschüren, den <strong>Jahresbericht</strong> in englischer und<br />

deutscher Sprache. Sie können In for mations ma terial<br />

anfor<strong>der</strong>n und Ihre Fragen direkt per E-Mail stellen.<br />

Dieser Bericht über die <strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong><br />

Deutschland erscheint in deutscher und<br />

englischer Sprache.<br />

Redaktionsschluss: 31. Dezember <strong>2009</strong><br />

Erscheinungsdatum: Mai 2010


hauptverwaltung<br />

Euler Hermes<br />

Kreditversicherungs-AG<br />

Friedensallee 254<br />

22763 Hamburg<br />

Telefon: +49 (0)40/88 34-90 00<br />

Telefax: +49 (0)40/88 34-91 75<br />

info@exportkreditgarantien.de<br />

www.agaportal.de<br />

außendienst<br />

10117 Berlin<br />

Friedrichstraße 69<br />

60311 Frankfurt<br />

Große Gallusstraße 1-7<br />

22761 Hamburg<br />

Gasstraße 27<br />

50672 Köln<br />

Hohenzollernring 31-35<br />

81373 München<br />

Radlkoferstraße 2<br />

70597 Stuttgart<br />

Löffelstraße 44<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland<br />

büro berlin<br />

Friedrichstadt-Passagen<br />

Quartier 205<br />

Friedrichstraße 69<br />

10117 Berlin<br />

Telefon: +49 (0)30 / 20 94 - 53 10<br />

Telefax: +49 (0)30 / 20 94 - 53 20<br />

aga-berlin@exportkreditgarantien.de<br />

Für alle Außenstellen<br />

Telefon: +49 (0) 40/ 88 34-90 00<br />

Telefax: +49 (0) 40/ 88 34-9141<br />

info@exportkreditgarantien.de<br />

SGS-COC-003573


www.agaportal.de<br />

Auslandsgeschäftsabsicherung <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland<br />

Die Bundesregierung unterstützt mit den För<strong>der</strong>instrumenten Exportkredit- und<br />

Investitionsgarantien sowie Garantien für Ungebundene Finanzkredite die Auslandsaktivitäten<br />

<strong>der</strong> deutschen Wirtschaft und sichert dadurch Wachstum und Arbeitsplätze.<br />

Hierfür übernimmt die <strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland wirtschaftliche und politische<br />

Risiken aus Exportgeschäften sowie politische Risiken bei Auslandsinvestitionen.<br />

Darüber hinaus können wirtschaftliche und politische Risiken von ungebundenen<br />

Finanzkrediten bei Projekten mit beson<strong>der</strong>em staatlichen Interesse abgesichert werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Geschäftsführung dieser För<strong>der</strong>maßnahmen hat die Bundesregierung ein<br />

Mandatarkonsortium, bestehend aus <strong>der</strong> Euler Hermes Kreditversicherungs-AG und <strong>der</strong><br />

PricewaterhouseCoopers Aktiengesellschaft Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, beauftragt.<br />

Euler Hermes<br />

Kreditversicherungs-AG<br />

<strong>Exportkreditgarantien</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Bundesrepublik</strong> Deutschland<br />

Postadresse<br />

22746 Hamburg<br />

Besucheradresse<br />

Gasstraße 27<br />

Hamburg - Bahrenfeld<br />

Telefon: +49 (0)40/88 34-90 00<br />

Telefax: +49 (0)40/88 34-91 75<br />

info@exportkreditgarantien.de<br />

www.agaportal.de<br />

Außendienst: Berlin, Frankfurt,<br />

Hamburg, Köln, München, Stuttgart

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!