Newsletter 2008 - Netzwerk gegen Gewalt
Newsletter 2008 - Netzwerk gegen Gewalt
Newsletter 2008 - Netzwerk gegen Gewalt
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<strong>Newsletter</strong> <strong>2008</strong><br />
1. Ausgabe<br />
Gemeinsam handeln.<br />
Mehr erreichen.<br />
Willkommen zur ersten Ausgabe des <strong>Newsletter</strong>s des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>gegen</strong><br />
<strong>Gewalt</strong> im Jahr <strong>2008</strong>.<br />
Der <strong>Newsletter</strong> soll jährlich 2 bis 3-mal erscheinen.<br />
Er enthält neben Informationen Hinweise auf Projekte, Fachliteratur,<br />
Berichte über Tagungen, Veranstaltungen.<br />
Der <strong>Newsletter</strong> kann abonniert werden, lässt sich aber auch über die<br />
Homepage öffnen.<br />
Was ist los im <strong>Netzwerk</strong>?<br />
Gute Ideen!<br />
Für Sie gelesen<br />
Informationen
Was ist los im <strong>Netzwerk</strong>?<br />
Kampagne „<strong>Gewalt</strong>-Sehen-Helfen“ jetzt auch in Wetzlar<br />
Halbstarke bedrängen eine junge Frau im Bus, aber weder Fahrer noch<br />
der Passagier auf dem Sitz <strong>gegen</strong>über greifen ein, sie schauen weg.<br />
Mit dieser Szene wurde am Donnerstag, 08.05.08 die Gäste im Wetzlarer<br />
Rathaus in die Kampagne „<strong>Gewalt</strong>-Sehen-Helfen“- eingeführt.<br />
„Niemals dürft ihr wegschauen!“, das Lied einer Marburger Jugendband<br />
brachte die zentrale Botschaft der Kampagne in ihrem Video nochmals<br />
musikalisch zum Ausdruck.<br />
Als 14. hessische Stadt trat die Stadt Wetzlar der Kampagne <strong>Gewalt</strong>-<br />
Sehen Helfen bei. Frau Staatssekretärin Oda Scheibelhuber (CDU) aus<br />
dem Hessischen Innenministerium übergab hierfür die Nutzungsrechte an<br />
Oberbürgermeister Wolfram Dette (FDP).<br />
Die Kampagne <strong>Gewalt</strong>-Sehen-Helfen wurde 1997 durch den Präventionsrat<br />
der Stadt Frankfurt entwickelt. Schwerpunkt des Projekts besteht darin,<br />
Menschen für <strong>Gewalt</strong> zu sensibilisieren und zu befähigen, Opfern in<br />
Situationen von <strong>Gewalt</strong> zu helfen, ohne sich dabei selbst zu gefährden.<br />
Die hessische Landesregierung, aber auch Sportler wie der Fußballer<br />
Ioannis Amanatides (Eintracht Frankfurt) unterstützen das Anliegen der<br />
Kampagne.<br />
Scheibelhuber trat für eine Kultur des Hinsehens, für Zivilcourage ein. Sie<br />
verwies auf das Leid der Opfer durch <strong>Gewalt</strong>, das sich aber noch<br />
vergrößere bei einer Erfahrung, dass Zeugen wegsehen.<br />
In Schulungen durch ausgebildete Multiplikatoren lernen Interessierte<br />
theoretisch und praktisch, wie sie der <strong>Gewalt</strong> begegnen können.
Kommunen, die bereits <strong>Gewalt</strong>-Sehen-Helfen eingeführt haben, berichten<br />
von guten Erfahrungen, da die Kampagne auch eine Verbesserung der<br />
bestehenden Präventionsarbeit zur Folge habe. Die Schulungen wenden<br />
sich an unterschiedliche Personengruppen. Durchgeführt werden sie z.B.<br />
durch Vereine, VHS, Polizei.<br />
Für die Stadt Wetzlar bildet die Kampagne <strong>Gewalt</strong>-Sehen-Helfen neben<br />
Faustlos, AGGAS, Pro Polizei und zahlreichen anderen Initiativen einen<br />
weiteren Baustein in ihrer Präventionsarbeit.<br />
„<strong>Gewalt</strong> im Namen der Ehre“<br />
In den vergangen drei Jahren haben wir immer häufiger Überschriften in<br />
Zeitungen gelesen wie „Ehrenmord in Hamburg - Mord mit 20<br />
Messerstichen“, „Neun Jahre Haft für „Ehrenmord“ in Esslingen“ oder<br />
„Trauerkundgebung für Gönül Karabey in Wiesbaden“. Gerade der letzte<br />
Fall zeigt, dass <strong>Gewalt</strong> im Namen der Ehre in unserer Nähe- in Hessen-<br />
stattfand. Wir dürfen unsere Augen davor nicht verschließen. <strong>Gewalt</strong> im<br />
Namen der Ehre geht uns alle etwas an.<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> hat sich, ausgelöst durch einen<br />
Kabinettsbeschluss im Jahre 2006, dieser Herausforderung gleich in<br />
zweierlei Hinsicht gestellt.<br />
1. Ein Arbeitskreis aus Mitarbeitern des <strong>Netzwerk</strong>s erstellt derzeit zum<br />
Thema „<strong>Gewalt</strong> im Namen der Ehre“ eine Broschüre. Neben hin- und<br />
weiterführenden Informationen zur Thematik und Gesetzeslage<br />
enthält die Broschüre Handlungsempfehlungen für Behörden<br />
(Polizei, Jugendamt, Schulamt, Kommunen etc.) und Hinweise auf<br />
Beratungsmöglichkeiten.<br />
2. Nach Fertigstellung und Publikation der Broschüre plant das<br />
<strong>Netzwerk</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> nächstes Jahr eine Fachtagung zur dieser<br />
Thematik.
Für Frau Lusaper Witteck, der Geschäftsführerin der regionalen<br />
Geschäftsstelle des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> im Polizeipräsidium<br />
Mittelhessen, ist dieses Thema zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit<br />
geworden. Bei Vorträgen in Moscheen, Frauenvereinen und anderen<br />
Institutionen stieß das Thema auf positive Resonanz. Das traf auch für<br />
eine Fortbildung in Moscheen zu den Themen Mobbing, Stalking, Nötigung<br />
zur Ehe, Verhalten in <strong>Gewalt</strong>situationen zu.<br />
Wie wichtig eine Auseinandersetzung mit der Problematik <strong>Gewalt</strong> ist,<br />
wurde an der Unsicherheit und Unkenntnis vieler junger Frauen und<br />
Mütter sowie älterer Leute deutlich.<br />
Für weitere Informationen stehen Ihnen zur Verfügung:<br />
Geschäftsstelle des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> im Hessischen<br />
Landeskriminalamt<br />
Frau Konstanze Schmidt<br />
Hölderlinstr.1-5; 65187 Wiesbaden, Fon: 0611/83-1660, Fax: 0611/83-<br />
1665<br />
E-Mail: konstanze.schmidt@polizei.hessen.de<br />
oder<br />
Regionale Geschäftsstelle Netwerk <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong><br />
Frau Lusaper Witteck<br />
Polizeipräsidium Mittelhessen; Ferniestraße 8 35394 Gießen<br />
Fon.: 0641/ 7006 1501 Fax: 0641/ 7006 2048<br />
E-Mail: Lusaper.Witteck@polizei.hessen.de<br />
Das Bundesmodellprojekt HaLT<br />
Das <strong>Netzwerk</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> möchte sich im Jahr <strong>2008</strong> unter anderem<br />
dem Thema<br />
„Alkoholmissbrauch durch Jugendliche“ zuwenden.<br />
Aus diesem Grund haben wir uns das Bundesmodellprojekt<br />
„HaLT“ – Hart am Limit – ausgesucht, das Frau Katja Gügel, von der<br />
Geschäftsstelle des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong>, gemeinsam mit der
Fachstelle für Sucht- und Drogenberatung des Vogelsbergkreises in<br />
Lauterbach, Angersbach, Schlitz, Grebenhain und Lautertal einführen<br />
möchte.<br />
HaLT– Hart am LimiT ist ein Modellprojekt zur Förderung des<br />
verantwortungsbewussten Umgangs mit Alkohol.<br />
Eine steigende Anzahl von Jugendlichen fällt durch ein riskantes<br />
Trinkmuster auf. Laut Berichten von Ärzten und Krankenhäusern werden<br />
vermehrt Minderjährige – darunter häufig Mädchen- mit der Diagnose<br />
„Alkoholintoxikation“ (Alkoholvergiftung) in die Notaufnahme eingeliefert.<br />
Bei Angehörigen und Freunden löst dies häufig Verständnis– oder<br />
Hilflosigkeit aus. Eltern sind über das meist heimliche Trinken ihrer Kinder<br />
erschrocken. Nur wenige nehmen dann die Hilfe einer Beratungsstelle in<br />
Anspruch. Hier setzt das Bundesmodellprojekt HaLT an.<br />
Die MitarbeiterInnen des Projektes wollen mit den betroffenen<br />
Jugendlichen und Eltern ins Gespräch kommen, den Jugendlichen dabei<br />
Alternativen zum riskanten Alkoholkonsum aufzeigen sowie die Eltern in<br />
dieser schwierigen Situation begleiten und ihnen Unterstützung anbieten.<br />
Im Rahmen vorbeugender Aktivitäten sollen Jugendliche gestärkt und zu<br />
verantwortungsvollem Umgang mit Alkohol motiviert werden.<br />
Verantwortliche in den Städten, Gemeinden und Landkreisen werden<br />
eingebunden, um z.B. Präventionsvereinbarungen für die Beschränkung<br />
des Ausschanks alkoholischer Getränke bei örtlichen Veranstaltungen zu<br />
erreichen, die über die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes hinausgehen.<br />
Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit soll in der Region auf die<br />
Problematik hingewiesen und dafür sensibilisiert werden. Das Miteinander<br />
ist der Erfolg des Projektes.<br />
HaLT wurde seit 2003 an elf Standorten in neun Bundesländern getestet<br />
und auf seine Wirksamkeit hin geprüft. Es ist ein bewährtes Konzept, um<br />
mit geringem finanziellem Aufwand betroffenen Jugendlichen zu helfen<br />
und die Präventionsarbeit auf kommunaler Ebene zu stärken.<br />
Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Gügel gerne zur Verfügung:
Tel.: 0611/83-1662<br />
E-Mail: Katja.Gügel@polizei.hessen.de<br />
Gute Ideen!<br />
Gutdrauf-Tag an der Biedensandschule<br />
Elemente der Entspannung und Stressbewältigung in den Schulalltag zu<br />
integrieren, war das Ziel des Workshops für 150 Schüler der<br />
Biedensandschule in Lampertheim. Kletterwand, Einradfahren, Hüpfburg,<br />
Hip-Hop-Workshop, das Bewegungsangebot war groß. Beim Mandala-<br />
Malen oder im Ruheraum konnten sich die Sportler von ihren Strapazen<br />
erholen.<br />
Bei solchen vielfältigen Aktionen fiel es nicht schwer, gut drauf zu sein. Mit<br />
großem Engagement hatten verschiedene Organisationen an der<br />
Vorbereitung dieses Tages gearbeitet. Der Kinderschutz des Ortverbandes<br />
Ried, die Stadtjugendpflege und das Diakonische Werk Lampertheim,<br />
Ausländerbeauftragter, hessische Polizei, der Verein Bürger und Polizei<br />
Bergstraße sowie die Regionalstelle des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong><br />
beteiligten sich mit Aktionen und fanden große Resonanz bei den<br />
Teilnehmern.<br />
Mit einer solchen Veranstaltung trugen sie nicht nur zur Umsetzung des<br />
Begriffs „bewegte Schule“ bei, sondern leisteten einen Beitrag zur<br />
<strong>Gewalt</strong>prävention ganz im Sinne der Leitziele und des Grundgedankens<br />
des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong>:<br />
Gemeinsam handeln - mehr erreichen.<br />
Das eingangs erwähnte Ziel, darin waren sich die Veranstalter einig,<br />
wurde erreicht.
„<strong>Gewalt</strong> kommt mir nicht in die Tüte“<br />
Die Brötchentütenaktion findet zum 2. Mal im Kreis Bergstraße statt<br />
Der Arbeitskreis „Gegen Häusliche <strong>Gewalt</strong>, im Kreis Bergstraße “, in dem<br />
auch das <strong>Netzwerk</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> vertreten ist, organisierte zum zweiten<br />
Mal diese Aktion, die am 31.5.08 begann. Während im letzten Jahr 27 000<br />
Tüten von den Mitgliedern des Arbeitskreises an die mitwirkenden<br />
Bäckereien verteilt wurden, sind es in diesem Jahr bereits 115 000 Tüten,<br />
und die Verteilung hat die Bäckerinnung, vor allem durch das Engagement<br />
des Bäckerinnungsmeister Siegfried Gebhardt, selbst organisiert. Für die<br />
Bäcker werden die Tüten kostenlos zur Verfügung gestellt, finanziert<br />
werden die Tüten von dem Arbeitskreis „Gegen Häusliche <strong>Gewalt</strong>“ im Kreis<br />
Bergstraße.<br />
Mit dem Aufdruck „<strong>Gewalt</strong> kommt mir nicht in die Tüte“ will der<br />
Arbeitskreis „Gegen Häusliche <strong>Gewalt</strong>“ im Kreis Bergstraße auf dieses<br />
Thema aufmerksam machen und verdeutlichen, dass <strong>Gewalt</strong> in der Familie<br />
und in anderen sozialen Beziehungen keine Privatsache ist.<br />
Häusliche <strong>Gewalt</strong>, oft als harmloser Streit zwischen (Ehe)Partnern<br />
eingestuft, ist die häufigste Ursache für Verletzungen bei Frauen. Über 40<br />
000 Frauen und Kinder flüchten jährlich in deutsche Frauenhäuser,<br />
deshalb muss häusliche <strong>Gewalt</strong> als gesellschaftliches Thema begriffen<br />
werden, das alle angeht.<br />
Mit der Aktion will der Arbeitskreis Aufmerksamkeit erregen,<br />
sensibilisieren, Diskussionen anregen und Hilfe anbieten. Deshalb sind auf<br />
der Rückseite der Tüten Beratungsstellen, die von häuslicher <strong>Gewalt</strong><br />
Betroffene unterstützen, mit den entsprechenden Telefonnummern<br />
genannt: Beratungsbüro Frauenhaus Bergstraße, Frauenberatung und<br />
allgemeine Lebensberatung der Caritas, Diakonisches Werk Bergstraße<br />
und Pro Familia in Bensheim.
Tipp:<br />
Eine solche Aktion lässt sich abgeändert mit dem gleichen oder mit<br />
ähnlichen Slogans <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> bei Kindern und Jugendlichen<br />
durchführen. Die Slogans werden durch entsprechende Bilder ergänzt.<br />
Beratungsstellen mit Telefonnummern und E-Mailadressen weisen auf<br />
Hilfsmöglichkeiten hin.<br />
Als Mitwirkende der Aktion kämen auch Schulkantinen, Kioske, Geschäfte<br />
in Betracht.<br />
Für Sie gelesen<br />
Beelmann, Andreas; Raabe, Tobias (2007):<br />
Dissoziales Verhalten von Kindern und Jugendlichen<br />
Escheinungsformen, Prävention und Intervention.<br />
Hogrefe Verlag. Göttingen.<br />
Der Band bietet eine Übersicht über aktuelle Programme zur Prävention<br />
und Intervention bei dissozialem Verhalten von Kindern und Jugendlichen.<br />
Die Beschreibung der unterschiedlichen Erscheinungsformen dissozialen<br />
Verhaltens, deren Diagnostik sowie die Forschungsergebnisse zu Risiko-<br />
und Schutzfaktoren bilden einen Schwerpunkt des Buches. Im zweiten Teil<br />
werden verschiedene Präventions- und Interventionsansätze dargestellt,<br />
diskutiert und auf dem Hintergrund des aktuellen Forschungsstandes<br />
detailliert bewertet.<br />
Im Fokus stehen bekannte und neuere Programme der sozialen<br />
Kompetenzförderung für Kinder, Elternprogramme und multimodale<br />
Präventions- und Behandlungskonzepte.<br />
Im Dschungel der vielen Präventions- und Interventionsprogramme der<br />
letzten Jahre liefert dieser Band mit seinen wissenschaftlichen<br />
Erkenntnissen einen wichtigen Beitrag zur Prävention und Behandlung<br />
dissozialer Verhaltensweisen.
Robertz, Frank J. Wickenhäuser, Ruben (2007):<br />
Der Riss in der Tafel.<br />
Amoklauf und schwere <strong>Gewalt</strong>taten in der Schule.<br />
Springer Verlag. Berlin.<br />
Wo liegen die Ursachen von Amokläufen, schweren <strong>Gewalt</strong>taten in der<br />
Schule?<br />
Wie lassen sich diese verhindern?<br />
Das Buch versucht Antworten und Hinweise zu geben, indem es folgende<br />
Fragestellungen aufgreift: Was haben die <strong>Gewalt</strong>taten von Erfurt,<br />
Combine, Emsdetten gemeinsam?<br />
Wer sind die Täter? Welche Rolle spielen die Medien und das soziale<br />
Umfeld?<br />
Wie entwickeln Täter ihre tödlichen Fantasien?<br />
Der Leser erhält sowohl einen Einblick in die Präventionsmöglichkeiten als<br />
auch Hinweise für das Handeln im Ernstfall. Das Ziel besteht in einer<br />
realistischen Gefahreneinschätzung- und -vorbeugung. Dazu dienen auch<br />
entsprechende Checklisten und Arbeitsmaterialien.<br />
Das Buch ist in seiner ausführlichen und klaren Darstellung für<br />
Lehrerkollegien, Polizisten, Psychologen, Eltern geeignet. Dazu tragen<br />
auch bei die verständlichen Erläuterungen von Fachbegriffen. Für<br />
Krisenteams hilft es bei der Vorbereitung des Ernstfalls.<br />
Jannan, Mustafa (<strong>2008</strong>):<br />
Das Anti- Mobbing- Buch.<br />
<strong>Gewalt</strong> an der Schule- vorbeugen, erkennen, handeln.<br />
Beltz Verlag. Weinheim und Basel.<br />
Der Autor, selbst Lehrer, stellt ein Konzept vor, das verschiedene Ansätze<br />
<strong>gegen</strong> Mobbing berücksichtigt. Das Konzept besteht aus verschiedenen
Modulen, die sowohl auf die persönliche, als auch die Klassen – und<br />
Schulebene bezogen sind und entsprechend der konkreten Situation<br />
angepasst werden können. Zahlreiche Übungen und Arbeitsblätter helfen<br />
bei der Umsetzung. Die Kopiervorlagen sind sowohl zum Download als<br />
auch als Word Dokument im A-4 Format zu bekommen. Letzteres<br />
ermöglicht eine Veränderung der Vorlage und somit eine Berücksichtigung<br />
der eigenen Situation. Die Liste der Arbeitsmaterialien im Internet wird<br />
dauernd aktualisiert.<br />
Zu den Arbeitsmaterialien zählen auch noch Hinweise auf Literatur,<br />
Internetadressen, Projekte, Aktionen, Medien.<br />
Gelingensbedingungen der <strong>Gewalt</strong>prävention<br />
Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (<strong>2008</strong>):<br />
Gelingensbedingung für die Prävention von interpersonaler <strong>Gewalt</strong><br />
im Kindes- und Jugendalter (Expertise)<br />
<strong>Gewalt</strong>prävention darf nicht erst einsetzen, wenn Kinder und jugendliche<br />
auffällig werden.<br />
Die neue Publikation des DFK ermöglicht eine Auseinandersetzung mit<br />
Präventionsprogrammen.<br />
Auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse gibt sie Empfehlungen<br />
für Planung, Implementierung und Evaluation von<br />
Präventionsmaßnahmen. Dabei spielen Aspekte wie Familie, Schule,<br />
soziales Umfeld ebenso eine Rolle wie entwicklungspsychologische<br />
Komponenten (Alter, Geschlecht). Die Expertise richtet sich an<br />
Präventionsfachkräfte, Wissenschaftler und Verantwortliche für Prävention<br />
in Verwaltung und Kommunen.<br />
Sie ist kostenlos zu beziehen bei der DFK-Geschäftsstelle in Bonn oder als<br />
pdf-Datei erhältlich. (dfk@kriminalpraevention.de)
Informationen<br />
Die gute Fee - „Peri e.V.” – Gründung<br />
Am 01. Februar <strong>2008</strong> wurde der unter der Schirmherrschaft von Serap<br />
Cileli (am 26. November 2007) gegründete Verein Peri e.V. beim<br />
Vereinsregister des Amtsgerichtes Darmstadt eingetragen. In „Peri e.V.”<br />
(zu Deutsch: „Die gute Fee”) haben sich Männer und Frauen<br />
zusammengefunden, deren Ziel es ist, sich für Menschenrechte und<br />
Integration für Personen mit Migrationshintergrund einzusetzen,<br />
insbesondere durch:<br />
Information der Öffentlichkeit über die Situation von Menschen mit<br />
Migrationshintergrund.<br />
a. Förderung der Gleichberechtigung muslimischer und anderer<br />
Migrantinnen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Publikationen;<br />
b. die nationale und internationale Vernetzung von Einzelpersonen,<br />
Projekten und Organisationen;<br />
c. Betreuung, Beratung und konkrete Unterstützung von Migrantinnen.<br />
Seine Wurzeln hat der Verein in vorangegangen vielfältigen Aktivitäten<br />
von Frau Serap Cileli. Sie unterstützte muslimische Migrantinnen, die<br />
unter den Folgen traditioneller Gesellschaften, patriarchalisch-<br />
geschlechtsspezifischen Rollenverständnisses und deren Auswirkungen (z.<br />
B. Zwangsverheiratung, Verletzung weiblicher Integrität durch<br />
Demütigung, körperliche Misshandlung) litten. Seit mehr als zehn Jahren<br />
setzt sie sich aktiv für die Unterstützung dieser Frauen ein, war selbst<br />
Betroffene einer Zwangsheirat und erhielt für ihr Engagement viele<br />
Auszeichnungen.
Große Aufmerksamkeit erreichte sie mit ihrem 1999 erschienenen Buch<br />
„Wir sind eure Töchter, nicht eure Ehre“ und für ihre diversen öffentlichen<br />
Vorträge und Statements in den Print- und elektronischen Medien im In-<br />
und Ausland.<br />
Kontakt: Peri e.V. - Verein für Menschenrechte und Integration Bachgasse<br />
44, D-69469 Weinheim, Email: kontakt@peri-ev.de Internet: www.peri-<br />
ev.de AnsprechpartnerInnen des Vereins: Serap Cileli und Dorothea<br />
Meuren<br />
http://www.teachersnews.net/artikel/nachrichten/forschung/007245.php<br />
„Prävention von Schulverweigerung und Schulabbruch“-<br />
Eine Befragung<br />
Warum bleiben Schülerinnen und Schüler der Schule fern? Was führt zur<br />
Schulmüdigkeit? Wie begegnen Lehrkräfte dem Schwänzen und was ist zu<br />
tun bei Schulverweigerung?<br />
Solche und ähnliche Fragen sind Gegenstand der Onlinebefragung von<br />
Lehrkräften, die am 2.Juli <strong>2008</strong> im Rahmen des EU-Projekts „School<br />
Inclusion“ startet.<br />
Mit diesem Projekt macht sich die Europäische Kommission die Prävention<br />
von Schulabsentismus zur Aufgabe.<br />
Projektpartner aus 5 Ländern (Deutschland, England, Irland, Italien,<br />
Griechenland) haben sich vorgenommen, in 2 Jahren ein Online-<br />
Trainingsprogramm für Lehrkräfte zu entwickeln. In einem e-Learning<br />
Kurs mit 5 Modulen soll europaweit Handwerkszeug zur Verfügung gestellt<br />
werden, um dem Schuleschwänzen präventiv zu begegnen.<br />
Die Ergebnisse der Befragung sind Grundlage eines Trainingspakets zur<br />
Prävention von Schulmüdigkeit und Schulabbruch. Da Lehrkräfte Experten<br />
für die Zielgruppe und das Thema sind, sollen ihre Erfahrungen, Ideen,<br />
Wünsche und Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Die Befragung finden Sie unter folgendem Link:<br />
http://www.unipark.de/uc/befragung_schulverweigerung<br />
Näheres zum Projekt „School Inclusion“ ist der Internetseite des Zentrums<br />
für empirische pädagogische Forschung (zepf) zu entnehmen:<br />
http://www.zepf.uni-landau.de<br />
Fachtagung des <strong>Netzwerk</strong>s <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong>:<br />
- „Handeln in Krisensituationen“ -<br />
Gefahrenlagen an Schulen vorbeugen und bewältigen“ am 18.09.08<br />
in Marburg<br />
Mit dieser Thematik beschäftigte sich das <strong>Netzwerk</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong> am<br />
18.09.08 auf seiner landesweiten Fachtagung in Marburg/Lahn. Im Jahr<br />
2007 war jede hessische Schule aufgefordert, ein Kriseninterventionsteam<br />
zu bilden, das die Aufgabe besitzt, in Kooperation mit den Behörden<br />
(Polizei, Kommunen) ein Konzept mit Präventionsmöglichkeiten sowie<br />
Maßnahmen und Verhaltensweisen für den Ernstfall zu erarbeiten.<br />
Vorträge zum Thema, Erfahrungen aus Kriseninterventionsteams,<br />
Vorstellen von Modellen und eine Podiumsdiskussion bildeten<br />
Schwerpunkte der Veranstaltung.<br />
Zielgruppen der Tagung waren: Schulleitung, Mitglieder von<br />
Kriseninterventionsteams, Schulpsychologen, Polizisten, Eltern.<br />
Große Resonanz auf den Suchtpräventions-Wettbewerb „Der<br />
Impuls“<br />
Etwa 1,5 Mio. Menschen sind in Deutschland alkoholabhängig. Auch der<br />
Alkoholkonsum unter Jugendlichen ist besorgniserregend. 26,5,% der 12-
17-jährigen zählt unkontrolliertes Trinken bereits im frühen Alter zur<br />
selbstverständlichen Lebensweise. 11,5% der 15-und<br />
16-jährigen SchülerInnen in Hessen hatten 3-mal und öfter im letzten<br />
Monat ein Rauscherlebnis, 24% dieser Altersgruppe haben 10-mal und<br />
öfter im letzten Monat Alkohol konsumiert.<br />
Grund genug für das Hessische Sozialministerium, die Hessische<br />
Landesstelle für Suchtfragen und die BARMER Hessen sich diesem Thema<br />
zu stellen. Der landesweite Wettbewerb „Suchtprävention- Der Impuls“<br />
mit dem Thema Alkoholprävention- Verantwortung setzt die Grenze“<br />
richtete sich an Einrichtungen, die sich mit zielgerichteter Projekt- und<br />
Sozialarbeit langfristig, kontinuierlich und zielgruppengerecht für<br />
Suchtprävention einsetzen. Insgesamt bewarben sich 18 Projekte.<br />
Der Staatssekretär im Hessischen Sozialministerium, Gerd Krämer<br />
überreichte am 16.6.08 im Hessischen Landtag Auszeichnungen und<br />
Preise an die Gewinner und lobte die innovativen Konzepte der Gewinner.<br />
Weitere Informationen zur Veranstaltung und zu den einzelnen Projekten<br />
unter:<br />
www.hls-online.org<br />
Weitere Informationen zur <strong>Gewalt</strong>prävention, Projekte, Literatur,<br />
Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage: www.netzwerk-<strong>gegen</strong>-<br />
gewalt.de<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Netzwerk</strong> <strong>gegen</strong> <strong>Gewalt</strong><br />
im Hessischen Landeskriminalamt<br />
Hölderlinstr.1-5
65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611/83-1660<br />
Redaktion des <strong>Newsletter</strong>s:<br />
Konstanze Schmidt<br />
Tel.: 0611/83-1660<br />
E-Mail: Konstanze.Schmidt@netzwerk-<strong>gegen</strong>-gewalt.de<br />
Wollen Sie in den Verteiler aufgenommen werden schicken Sie uns<br />
eine Mail oder abonnieren ihn direkt über unsere Homepage:<br />
www.netzwerk-<strong>gegen</strong>-gewalt.de