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Nachhaltig wachsen - PEFC Deutschland e.V

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<strong>Nachhaltig</strong> <strong>wachsen</strong><br />

Jahresbericht 2009<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 1


* bergahorn,<br />

baum des Jahres 2009<br />

Vorstand:<br />

Frank v. Römer, 1. Vorsitzender<br />

Prof. Dr. Hans Köpp, stellv. Vorsitzender<br />

ehrenvorsitzender:<br />

Marian Freiherr von Gravenreuth<br />

ehrenmitglied:<br />

Herrmann Ilaender<br />

Geschäftsstelle:<br />

Dirk Teegelbekkers, Geschäftsführer<br />

Daniel Fritz,<br />

Assistent der Geschäftsführung<br />

Philipp Bahnmüller, PR-Referent<br />

Renate Blaß, Buchhalterin<br />

Fotos:<br />

Markus Bullik, Seite: 1, 31<br />

Dirk Teegelbekkers,<br />

Seite: 3, 5, 7, 8, 9, 13, 16, 18, 22,<br />

24, 28, 29, 31<br />

Tanja Steffen, Seite: 4, 26<br />

Niels Plusczyk, Seite: 12<br />

Tillmann Meints, Seite: 27, 30<br />

Daniel Fritz, Seite: 14, 24<br />

Mayr Melnhof, Seite: 15<br />

BAYStMELF, Seite: 19<br />

Philipp Bahnmüller, Seite: 20<br />

Haba, Lyra, Stabilo, Staedtler, Seite: 23<br />

Thüringer Landesforstverwaltung,<br />

Seite: 25<br />

Editorial 3<br />

Wald<br />

Stand der Zertifizierung 4<br />

Zweiter Revisionsprozess abgeschlossen 6<br />

Im Gespräch: Michael Prinz zu Salm-Salm 9<br />

Im Gespräch: Staatssekretärin Julia Klöckner 10<br />

<strong>PEFC</strong> an den Hochschulen 11<br />

Mit MdB Happach-Kasan im Wald 12<br />

Aus den zertifizierten Betrieben: Hessen-Forst 13<br />

Produktkette<br />

Stand der Zertifizierung 14<br />

Auf direktem Weg zum Ziel: <strong>PEFC</strong>-Unternehmensoffensive 16<br />

Kooperationsmailing: Grün ist schön 18<br />

3. <strong>PEFC</strong>-CoC-Forum und <strong>PEFC</strong>-Länderdialog 19<br />

Verbraucher<br />

<strong>PEFC</strong>-Öffentlichkeitsarbeit 20<br />

Produkte mit <strong>PEFC</strong>-Logo 22<br />

<strong>PEFC</strong>-Messeprogramm 24<br />

Staatlich nachgefragt 26<br />

Waldschild „relaunched“ 27<br />

intern<br />

Im Gespräch: William Street, neuer Vorsitzender <strong>PEFC</strong> International 28<br />

Internationale Neuigkeiten 29<br />

10. Mitgliederversammlung in Würzburg 30<br />

Mitglieder von PeFc <strong>Deutschland</strong> e. V.:<br />

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände<br />

Arbeitsgemeinschaft forstwirtschaftlicher Lohnunternehmer Niedersachsen<br />

Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft<br />

Bayerische Staatsforsten<br />

Bayerischer Waldbesitzerverband<br />

Bund Deutscher Forstleute<br />

Bund Heimat und Umwelt<br />

Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte<br />

Deutscher Forstunternehmerverband<br />

Deutscher Forstwirtschaftsrat<br />

Forstkammer Baden-Württemberg<br />

Gesamtverband Deutscher Holzhandel<br />

Hessischer Waldbesitzerverband<br />

Hessisches Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz<br />

Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt<br />

Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg<br />

Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz<br />

RAL Gütegemeinschaft Wald- und Landschaftspflege<br />

Sächsischer Forstunternehmer Verband<br />

Sächsischer Waldbesitzerverband<br />

Schutzgemeinschaft Deutscher Wald<br />

Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt<br />

Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie<br />

Verband Deutscher Papierfabriken<br />

Vereinigung Deutscher Gewässerschutz<br />

Vereinigung Deutscher Sägewerksverbände<br />

Waldbauernverband Nordrhein-Westfalen<br />

Waldbesitzerverband Brandenburg<br />

Waldbesitzerverband für Thüringen<br />

Waldbesitzerverband Niedersachsen<br />

Waldeckische Domanialverwaltung<br />

Editorial<br />

DER JAHRESBERICHT 2009 IST MIT 32 SEITEN WIEDER SEHR UMFANGREICH GEWoRDEN. ICH MEINE<br />

ABER, ES LoHNT SICH, IHN IN EINER RUHIGEN STUNDE ZU LESEN. ZEIGT ER DoCH ZUM EINEN DIE GE-<br />

LEISTETE ARBEIT UNSERER 3,5-PERSoNEN-GESCHäFTSSTELLE AUF, DIE VoRRANGIG VoM REVISIoNS-<br />

PRoZESS GEPRäGT WAR UND TRoTZDEM NoCH RAUM LIESS FüR ZAHLREICHE WEITERE AKTIVITäTEN.<br />

ZUM ANDEREN WERDEN VERSCHIEDENE ENTWICKLUNGEN UND EREIGNISSE VoN <strong>PEFC</strong> IN DEUTSCH-<br />

LAND UND AUF INTERNATIoNALER EBENE AUFGEZEIGT, DIE EIN ABGERUNDETES BILD VoN <strong>PEFC</strong> IM<br />

JAHRE 2009 VERMITTELN.<br />

Ausblick 31 wirkung der Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft,<br />

Besonders hinweisen möchte ich auf das Interview mit<br />

dem neuen Vorsitzenden von <strong>PEFC</strong> International, William<br />

Street. Ich denke, er hat mit einzelnen Formulierungen<br />

besonders unseren Privatwaldbesitzern aus dem<br />

Herzen gesprochen.<br />

Sie haben sicher ebenfalls die Ergebnisse der<br />

Inventurstudie, die das Johann-Heinrich-von-Thünen-<br />

Institut im Oktober 2009 veröffentlicht hat, mit Interesse<br />

gelesen: In den Jahren 2002 bis 2008 ist der Holzvorrat<br />

weiter gestiegen, der Laubholzanteil hat auf Kosten der<br />

Fichte zugenommen, der Anteil älterer Bäume und auch<br />

der Totholzanteil in den deutschen Wäldern ist seit 2002<br />

weiter gestiegen.<br />

Manche Naturschutzkreise haben das Gegenteil<br />

befürchtet und <strong>PEFC</strong> in diesem Zusammenhang immer<br />

wieder als wirkungslos kritisiert. Wenn man auch im Hinblick<br />

auf die deutschen Klimaschutzziele die eine oder<br />

andere Entwicklung, die das VTI aufgezeigt hat, kritisch<br />

hinterfragen muss, so beweisen diese Ergebnisse, die ja<br />

voll im Sinne des Naturschutzes liegen, das Gegenteil;<br />

denn sie sind auch – oder ganz besonders – eine Aus-<br />

an der <strong>PEFC</strong> mit 67 % der Waldfläche den überragenden<br />

Anteil hat.<br />

Abschließend möchte ich allen ganz herzlich danken,<br />

die sich im abgelaufenen Jahr für <strong>PEFC</strong> eingesetzt<br />

haben, den regionalen Arbeitsgruppen und all jenen,<br />

die bei der Überarbeitung unserer Standards mitgewirkt<br />

haben.<br />

Besonders danken möchte ich den Arbeitsgruppenleitern<br />

und den Akteuren bei den Runden Tischen<br />

und dem „Würzburg+10“-Kongress und nicht zuletzt<br />

unserer Geschäftsstelle, zuerst Herrn Teegelbekkers, für<br />

ihre engagierte Arbeit.<br />

Frank v. Römer, 1. Vorsitzender<br />

Editorial<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 3


Stand der Waldzertifizierung<br />

Mitglieder mit anerkanntem System<br />

Mitglieder im Anerkennungsverfahren<br />

Mitglieder ohne anerkanntes System<br />

223,5 Mio. ha, Stand Dezember 2009<br />

<strong>PEFC</strong> International – weltweit aktiv<br />

Ende des Jahres 2009 bestand die <strong>PEFC</strong>-Familie aus 34 Mitgliedern. Mit der Anerkennung des ersten afrikanischen Systems in Gabun und<br />

dem russischen sowie dem malaysischen Zertifizierungsprogramm können nun auf allen Kontinenten – auf dem sechsten ist vorläufig keine<br />

Waldwirtschaft möglich – Wälder nach den <strong>PEFC</strong>-Standards zertifiziert werden. Auch wenn die Zertifizierung in Europa schon sehr weit fortgeschritten<br />

ist, soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass – auch Dank deutscher Hilfe – das estnische System gerade eifrig an<br />

den ersten Zertifizierungen arbeitet. Durch die Anerkennung der neuen Systeme, aber vor allem auch durch generisches Wachstum konnte<br />

die weltweit zertifizierte Waldfläche 2009 um rund 25 Mio. ha auf nun mehr 223,5 Mio. ha (Stand Dezember 2009) gesteigert werden.<br />

Nach der Anerkennung des russischen Systems 2009 wird dort nun an der Akkreditierung der Zertifizierer gearbeitet. Diese sollte aber im<br />

kommenden Jahr abgeschlossen sein, womit dann alle Voraussetzungen für eine <strong>PEFC</strong>-Waldzertifizierung in Russland gegeben sind – ein<br />

wichtiger Schritt auch für das strategische Wachstum von <strong>PEFC</strong>.<br />

68 %<br />

66.578 ha<br />

68 %<br />

603.865 ha<br />

68 %<br />

572.044 ha<br />

70 %<br />

818.018 ha<br />

87 %<br />

762.956 ha<br />

36 %<br />

59.094 ha<br />

82 %<br />

1.117.063 ha<br />

45 %<br />

219.152 ha<br />

69 %<br />

359.709 ha<br />

75 %<br />

1.922.986 ha<br />

37 %<br />

200.305 ha<br />

34 %<br />

369.108 ha<br />

53 %<br />

272.496 ha<br />

Region mit gültigem Zertifikat<br />

Gesamtwaldfläche<br />

<strong>PEFC</strong>-zertifizierte Fläche, Angaben in % und ha<br />

<strong>PEFC</strong>-Fläche gesamt: 7.343.374 ha, (66 % der Waldfläche in <strong>Deutschland</strong>),<br />

Stand Dezember 2009<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> – noch immer kein Ende in Sicht<br />

Auf der Mitgliederversammlung im August 2009 in Würzburg feierte <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. sein<br />

10-jähriges Bestehen. In diesen zehn Jahren wuchs die <strong>PEFC</strong>-zertifizierte Fläche in <strong>Deutschland</strong><br />

kontinuierlich, und noch ist keine Ende in Sicht. Auch wenn die Wachstumsraten aus den<br />

Anfangsjahren – durch die Zertifizierung aller Staatswälder – nicht mehr erreicht werden, so ist<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. das einzige Waldzertifizierungssystem, das stetig an Größe zulegt. Mit<br />

dem Stichtag 31.12.2009 waren 7.343.374 ha in <strong>Deutschland</strong> zertifiziert. Dies bedeutet, dass<br />

mehr als zwei Drittel, genauer gesagt 66 %, des deutschen Waldes nach den anerkannten <strong>PEFC</strong>-<br />

Waldstandards bewirtschaftet werden. Neu im Jahr 2009 hinzugekommen sind 23.891 ha Wald,<br />

meist in privatem Besitz. <strong>PEFC</strong> baut damit seine Stellung als Zertifikat für die kleinstrukturierte,<br />

heimische Familienwirtschaft aus. Viele Waldbesitzer können ihr Holz gar nicht mehr ohne Zertifikat<br />

verkaufen.<br />

… Kontrolle ist besser<br />

Der Zugang zur <strong>PEFC</strong>-Waldzertifizierung scheint auf den ersten Blick leicht: Wenn ein regionales<br />

Zertifikat existiert, genügt das Ausfüllen der Selbstverpflichtungserklärung. Doch dass mit<br />

der Unterschrift unter diesen Vertrag ganz konkrete Auswirkungen verbunden sind, merken<br />

die Waldbesitzer ganz schnell. Denn die „Waldstandards“, gerade frisch überarbeitet, setzen<br />

hohe Ansprüche an eine nachhaltige Waldwirtschaft. Spätestens dann, wenn der Auditor vor der<br />

Tür bzw. im Wald steht. Und das tut er regelmäßig und überprüft stichprobenartig die korrekte<br />

Umsetzung der <strong>PEFC</strong>-Standards im zertifizierten Wald. Auch 2009 wurden die 13 Regionen in<br />

<strong>Deutschland</strong> von den unabhängigen Auditoren der Zertifizierungsstellen DQS, LGA und TÜV<br />

Nord auf Herz und Nieren oder besser auf Baum und Boden überprüft. 52,7 % der <strong>PEFC</strong>zertifizierten<br />

Waldfläche kontrollierten die Auditoren insgesamt und damit mehr als 3,9 Mio.<br />

ha – darunter natürlich alle Betriebe mit mehr als 35.000 ha, die in jedem Fall und jedes Jahr<br />

überprüft werden. Die Kontrolle ist wichtig, denn gute Standards sind nur so viel wert, wie sie<br />

auch umgesetzt werden.<br />

Die Kontrollen in diesem Jahr haben wieder einen Trend bestätigt, der sich bereits in den<br />

letzten Jahren herauskristallisierte: Dass Waldbesitzer nicht genug dafür tun, angepasste Wildbestände<br />

zu erreichen, ist immer noch der häufigste Verstoß gegen die <strong>PEFC</strong>-Standards.<br />

Welt<br />

Gesamt: 3.869,5 Mio. ha<br />

<strong>PEFC</strong>: 223,5 Mio. ha<br />

europa<br />

<strong>Deutschland</strong><br />

Wald |<br />

PeFc-zertifizierte Waldflächen<br />

Gesamt: 191,4 Mio. ha*<br />

<strong>PEFC</strong>: 54,5 Mio. ha<br />

* ohne Russland<br />

Gesamt: 11,1 Mio. ha<br />

<strong>PEFC</strong>: 7,3 Mio. ha<br />

Davon werden in <strong>Deutschland</strong><br />

jedes Jahr kontrolliert:<br />

kontrollierte Fläche: 3,9 Mio. ha<br />

5,8 %<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 5<br />

28,5 %<br />

66,2 %<br />

52,7 %


Zweiter Revisionsprozess abgeschlossen<br />

Mehr Partizipation geht kaum<br />

DIE ZAHLEN SPRECHEN EINE EINDEUTIGE SPRACHE: 12 MoNATE INTERNET-FoRUM, 4 RUNDE TISCHE, 11 SITZUNGEN DER<br />

<strong>PEFC</strong>-ARBEITSGRUPPEN „STANDARDS“ UND „VERFAHREN“, 1 KoNGRESS MIT 4 WoRKSHoPS UND 60 TAGE ÖFFENTLICHE<br />

KoNSULTATIoN DER LETZTEN ENTWüRFE. JEDER HATTE SEIT oKToBER 2008 DIE MÖGLICHKEIT, KoMMENTARE UND VoR-<br />

SCHLäGE IN DEN REVISIoNSPRoZESS EINZUBRINGEN. JEDER, DER EIN INTERESSE DARAN HATTE, ETWAS ZUR VERBESSE-<br />

RUNG DER <strong>PEFC</strong>-WALDSTANDARDS UND DES <strong>PEFC</strong>-SYSTEMS BEIZUTRAGEN UND DAMIT ETWAS FüR DIE NACHHALTIGE BE-<br />

WIRTSCHAFTUNG DER WäLDER IN DEUTSCHLAND ZU TUN. KoNSEqUENTERWEISE LAUTETE DAS MoTTo DIESER ENDE 2009<br />

ABGESCHLoSSENEN REVISIoN: „VERSCHäRFEN? VIELLEICHT. ENTSCHäRFEN? VIELLEICHT. VERBESSERN? UNBEDINGT.“<br />

Das deutsche <strong>PEFC</strong>-System wurde<br />

in der Vergangenheit bereits<br />

zwei Mal vom internationalen<br />

<strong>PEFC</strong>-Council International<br />

bewertet, für gut befunden<br />

und anerkannt. Eine Bedingung<br />

für die Anerkennung<br />

ist, die nationalen<br />

Anforderungen im Rahmen<br />

eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses<br />

alle fünf<br />

Jahre zu überarbeiten. Bei der<br />

Überarbeitung waren neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und geänderte<br />

gesellschaftliche Ansprüche zu berücksichtigen<br />

sowie alle am Wald interessierten<br />

Gruppen an dem Revisionsprozess zu beteiligen.<br />

runde tische waren eine runde sache<br />

Um die von <strong>PEFC</strong> International geforderte Transparenz und Partizipation<br />

in besonderem Maße zu gewährleisten, organisierte <strong>PEFC</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> e. V. im Rahmen des zweiten Revisionsprozesses erstmals<br />

vier Runde Tische, bei denen die Waldstandards zu Beginn<br />

des Prozesses offen diskutiert<br />

werden konnten. Insgesamt<br />

konnten fast 200 Teilnehmer<br />

begrüßt werden. Diese<br />

große Resonanz war wohl<br />

darauf zurückzuführen,<br />

dass am Ende neue Standards<br />

stehen werden, die<br />

Wirkung auf zwei Dritteln<br />

der deutschen Waldfläche<br />

entfalten, und dass es galt,<br />

die eigenen Positionen möglichst<br />

früh in diesen Prozess<br />

einzubringen. Die Ergebnisse der<br />

Runden Tische, die auf den <strong>PEFC</strong>-Internetseiten<br />

veröffentlicht wurden, dienten als<br />

thematische Grundlage der „Arbeitsgruppe Standards“,<br />

die aus dieser Stoffsammlung den neuen Standard entwickelte. Dabei<br />

machte ein Aspekt die ganze Sache nicht leichter: Innerhalb<br />

der AGs herrschst das Konsensprinzip. Das bedeutet, dass bei wesentlichen<br />

Punkten so lange an Kompromissen gearbeitet werden<br />

musste, bis alle in den AGs vertretenen gesellschaftlichen Gruppen<br />

diesen zustimmten.<br />

1. runder tisch „PeFc-Wald als Wirtschaftsgut“<br />

Beim ersten Runden Tisch am 28. Januar, der bei der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt stattfand und von<br />

Dr. Martin Rohde moderiert wurde, diskutierten Vertreter von wissenschaftlichen Einrichtungen, der Gewerkschaften, der<br />

Holzindustrie sowie des Privat-, Kommunal- und des Staatswaldes über insgesamt sieben Themenblöcke: Baumartenwahl<br />

und Klimawandel; Verjüngungsverfahren; Herkünfte von Saat- und Pflanzgut; Einsatz von Pflanzenschutzmitteln;<br />

Vollbaumnutzung in Bezug auf Nährstoffentzug; Wirtschaftlichkeit versus Naturverträglichkeit sowie Wald als Kohlenstoffsenke.<br />

Die Auswahl der Themengebiete ging auf die Wünsche der Teilnehmer zurück, welche diese im Zuge ihrer Anmeldung<br />

angegeben hatten. Vor der Diskussion im Plenum standen jeweils kurze Eingangsstatements von Spezialisten der<br />

Forstlichen Versuchsanstalt sowie eine Vorstellung der relevanten <strong>PEFC</strong>-Standards durch den <strong>PEFC</strong>-Geschäftsführer, Dirk<br />

Teegelbekkers.<br />

2. runder tisch „PeFc-Wald als arbeitsplatz und erholungsraum“<br />

Den 2. Runden Tisch richtete am 18. Februar 2009 das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e. V. (KWF) in Groß-<br />

Umstadt aus. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung standen vier Themen: Bodenschonung bei der Holzernte, Zertifizierung<br />

von Forstunternehmern, Einsatz von Bioölen und Wald als Erholungsraum. Unter Moderation von Dr. Ute Seeling, Geschäftsführende<br />

Direktorin des KWF, wurde z. B. darüber diskutiert, wie die Anforderungen an eine technische Befahrbarkeit<br />

der Rückegassen formuliert werden könnten oder welche Maßstäbe <strong>PEFC</strong> an Unternehmerzertifikate anlegen sollte.<br />

3. runder tisch „PeFc-Wald als Lebensraum“<br />

Im Rahmen des 3. Runden Tisches „<strong>PEFC</strong>-Wald als Lebensraum“, der am 18.3.2009 in Bonn stattfand und zusammen mit<br />

der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) organisiert wurde, standen die ökologischen Aspekte einer nachhaltigen<br />

Waldwirtschaft im Mittelpunkt der Diskussion. Erwartungsgemäß blieben kontroverse Diskussionen dabei nicht aus, insbesondere<br />

über die Themen Totholz, Polterspritzung und Wildverbiss.<br />

Nach diesem Runden Tisch hatten Pressemitteilungen von <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. („Umweltschutzgruppen diskutieren<br />

mit“) und des Naturschutzbundes <strong>Deutschland</strong> e. V. („<strong>PEFC</strong> wird Umwelt-Anforderungen nicht gerecht“) für erhebliche<br />

Verstimmungen zwischen beiden Verbänden gesorgt. Der NABU beklagte, von <strong>PEFC</strong> vereinnahmt worden zu sein; <strong>PEFC</strong><br />

nahm dem NABU übel, bereits „eine ernüchternde Bilanz“ zu ziehen, obwohl der Revisionsprozess gerade erst begonnen<br />

hatte. Als Ergebnis eines Treffens am 13. Mai 2009 in Berlin, unter Beteiligung der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald<br />

und des Deutschen Forstwirtschaftsrates, wurde daraufhin ein „Memorandum of Understanding“ erarbeitet, das die Einbindung<br />

des NABU in den <strong>PEFC</strong>-Revisionsprozess sowie die Kommunikation zu dieser Zusammenarbeit regelte. NABU und<br />

<strong>PEFC</strong> verständigten sich unter anderem darauf, dass der NABU sich inhaltlich zu genau benannten <strong>PEFC</strong>-Standards in den<br />

Revisionsprozess einbringt, aber nicht Mitglied in einer <strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppe wird, sondern als Berater an den Sitzungen der<br />

<strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppe teilnimmt. Im Gegenzug verpflichtete sich <strong>PEFC</strong>, alle diesbezüglichen Veröffentlichungen vorher mit<br />

dem NABU abzustimmen.<br />

Ob beim KWF, im Universitätsclub Bonn oder während der LIGNA die Runden Tische boten viel Raum für Diskussionen.<br />

4. runder tisch „Zertifizierung über den Waldrand hinaus“<br />

Der letzte Runde Tisch tagte am 20. Mai im Convention Center der Messe Hannover. Im Fokus stand diesmal eine mögliche<br />

Ausweitung der <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung auf Plantagen und Energiewälder, auf Flächen also, die nach dem Gesetz kein Wald<br />

sind. Die Fachmesse LIGNA stellte für diesen Anlass den richtigen Rahmen dar, war doch die energetische wie stoffliche<br />

Nutzung von schnell <strong>wachsen</strong>den Baumarten an vielen Messeständen ein Thema.<br />

Henryk Stolte von der Fachagentur Nach<strong>wachsen</strong>de Rohstoffe führte durch die einzelnen Tagesordnungspunkte. Fachreferate<br />

von Dr. Gero Hütte-von Essen (HERO e. V.), Dr. Jan Henke (MEO Consulting), Frank Wagener (IFAS) und Prof. Dr.<br />

Gero Becker (Universität Freiburg) beleuchteten die zumindest in <strong>Deutschland</strong> noch relativ junge Materie sehr anschaulich<br />

und klärten erste Fragen. Die anschließende Diskussion wurde vom <strong>PEFC</strong>-Geschäftsführer Dirk Teegelbekkers moderiert.<br />

Dabei verwiesen die Vertreter aus Energiewirtschaft und Pelletindustrie auf <strong>wachsen</strong>de Märkte und steigende Absatzzahlen<br />

auf dem Biomassesektor und forderten eine Ausweitung von <strong>PEFC</strong> auf landwirtschaftliche Flächen. Auf der anderen Seite<br />

forderten Vertreter des Waldbesitzes, dass <strong>PEFC</strong> als Waldzertifikat beibehalten und Sonderkulturen außerhalb des Waldes<br />

nicht erfasst werden sollten.<br />

Wald |<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 7


standards für Kurzumtriebsplantagen?<br />

In Anbetracht der Ergebnisse des 4. Runden Tisches gab der Deutsche Forst-Zertifizierungsrat am<br />

7.7.2009 grünes Licht für erste Gespräche zur Entwicklung eines Standards für Kurzumtriebsplantagen<br />

(KUPs). Die <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle lud daraufhin zu einem Workshop am 3. August 2009 in Stuttgart<br />

ein. Vertreter von Forschungseinrichtungen, Energieversorgern, aus der Holzindustrie sowie von<br />

Sozial- und Umweltverbänden folgten dieser Einladung und beschäftigten sich unter anderem damit,<br />

auf welche Kriterien(-kataloge) zurück gegriffen werden kann, welche Kriterien besonders wichtig<br />

sind und wie das Zertifizierungsverfahren aussehen könnte.<br />

Öffentlich diskutiert wurde das Für und Wider eines KUP-Standards im Rahmen einer Podiumsdiskussion<br />

auf der <strong>PEFC</strong>-Mitgliederversammlung. Dabei machten die Vertreter des Naturschutzes<br />

deutlich, dass von ihrer Seite ein KUP-Zertifizierungsstandard positiv bewertet wird, sofern in diesem<br />

bestimmte Mindestanforderungen festgeschrieben werden. Dem gegenüber bewertete der Repräsentant<br />

des Bauernverbandes einen neuen Standard eher kritisch, da es bereits Vorgaben einer<br />

guten fachlichen Praxis gebe und dadurch neue bürokratische Hürden aufgebaut würden. Die Repräsentanten<br />

aus der Papier- und Pelletindustrie begrüßten dagegen den Vorstoß von <strong>PEFC</strong>. Sie<br />

sehen, wie die Energieversorger, einen dringenden Bedarf, die Rohstoffbasis außerhalb bestehender<br />

Waldflächen auszubauen, um die inländische Rohstoffverfügbarkeit zu sichern und um die Klimaziele<br />

zu erreichen. Der Waldbesitzervertreter warnte dagegen vor einer Vereinigung zweier inhaltlich völlig<br />

unterschiedlicher Standards unter einem Label, da sich dies demotivierend auf das Engagement der<br />

Waldbesitzer für die <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung auswirken könnte.<br />

Vor dem Hintergrund des großen Arbeitspensums, das für die Überarbeitung der Waldstandards erforderlich<br />

war und kaum Raum für die Entwicklung eines KUP-Standards lässt, entschied der DFZR<br />

am 25. August, erst im Frühjahr 2010 mit der Erarbeitung eines Standards zur Zertifizierung von<br />

Kurzumtriebsplantagen fortzufahren.<br />

auf „Würzburg+10“-Kongress – Kongress stellen arbeitsgruppen den ersten entwurf<br />

vor<br />

Fünf Jahre nach dem „Würzburg+5“-Kongress im Rahmen des ersten Revisionsprozesses lud <strong>PEFC</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> e. V. am 26. August 2009 zur Folgeveranstaltung in die Frankenstadt ein. Rund 100<br />

Forstexperten, Praktiker, Wissenschaftler und Naturschützer nutzten die Möglichkeit zu dem ersten<br />

Entwurf, der von den Vorsitzenden der Arbeitsgruppen „Standards“ (Wolfgang Heyn) und „Verfahren“<br />

(Werner Erb) vorgestellt wurde, Stellung zu nehmen und Vorschläge einzubringen.<br />

Impulsreferate von Raimund Friderichs vom Forstbetrieb Fürst zu Hohenzollern und von Johannes<br />

Enssle vom NABU eröffneten die Veranstaltung. Anschließend war das Plenum aufgefordert, in vier<br />

Workshops zu den Themen Ökologie, Soziales, Ökonomie und Verfahren seinen Sachverstand einzubringen,<br />

den vorgelegten Entwurf zu diskutieren und Verbesserungsvorschläge beizusteuern.<br />

Zur besseren Vorbereitung waren im Vorfeld des „Würzburg+10“-Kongresses die angemeldeten Teilnehmer<br />

gebeten worden, sich zu einem der vier Workshops anzumelden. Daraufhin wurden ihnen<br />

eine Woche vor Kongressbeginn die Entwürfe, die den jeweiligen Bereich betrafen, übermittelt, sodass<br />

sie ausreichend Zeit hatten, sich mit den Texten zu beschäftigten. Mit Unterstützung hochkarätiger<br />

Moderatoren, nämlich Winfried Drexler von der LWF in Freising, Dr. Martin Rohde von der Nordwestdeutschen<br />

FVA, Dr. Ute Seeling vom KWF und Dr. Michael Berger von Systain, hatten die Teilnehmer<br />

die Möglichkeit, ihre konkreten Änderungsvorschläge zu artikulieren. Sämtliche Anregungen wurden<br />

auf Karten, die in den Gruppenräumen auf Pinnwände geheftet wurden, protokolliert.<br />

Damit die <strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppen, welche diese Vorschläge weiterverarbeiten müssen, einen Eindruck<br />

bekommen, ob es sich um Einzelmeinungen oder um konsensfähige Formulierungen handelt bzw.<br />

wie die Resonanz auf den AG-Entwurf ist, konnten im Anschluss an die Gruppenphase die Teilnehmer<br />

alle Vorschläge mit Hilfe roter Klebepunkte bewerten; hiervon wurde reger Gebrauch gemacht.<br />

Deutscher Forst-Zertifizierungsrat (DFZr) entscheidet über neue standards<br />

Mitte September 2009 trafen sich die beiden <strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppen in Kassel, um die Ergebnisse von<br />

„Würzburg+10“ zu erörtern und daraus einen zweiten Standardentwurf abzuleiten. Dieser Entwurf wurde<br />

ab 24. September für 60 Tage, so die Vorgabe von <strong>PEFC</strong> International, auf der <strong>PEFC</strong>-Internetseite<br />

veröffentlicht. 19 Interessierten brachten in dieser Zeitspanne insgesamt 119 Kommentare und konkrete<br />

Verbesserungsvorschläge ein, die Ende November von den Arbeitsgruppen aufgenommen wurden, um<br />

daraus den dritten und endgültigen Entwurf zu erarbeiten und dem DFZR zur Beschlussfassung vorzulegen.<br />

Am 30. November verabschiedete der DFZR die neuen Dokumente, die nach der Übersetzung<br />

ins Englische <strong>PEFC</strong> International zur Anerkennung vorgelegt werden. Dieses Verfahren nimmt erfahrungsgemäß<br />

mindestens acht Monate in Anspruch. Seit Mitte Dezember 2009 können die neuen Standarddokumente<br />

auf der Website von <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. (www.pefc.de) heruntergeladen werden.<br />

Im Gespräch: Michael Prinz zu Salm-Salm<br />

Michael Prinz zu Salm-Salm, Präsident der<br />

Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände<br />

e. V. (AGDW)<br />

>> Die aGDW gehört zu den Gründungsvätern<br />

von PeFc. 2009 hat PeFc seinen 10.<br />

Geburtstag gefeiert. Wie sieht ihre bilanz<br />

nach 10 Jahren PeFc-Zertifizierung aus?<br />

Zunächst einmal möchte ich dem <strong>PEFC</strong> zu<br />

seinem 10-jährigen Jubiläum herzlich gratulieren.<br />

In dieser Zeit hat sich das System<br />

etabliert und wird bei den Waldbesitzern gut<br />

angenommen. Das zeigen die mittlerweile<br />

7,3 Millionen Hektar nach <strong>PEFC</strong> zertifizierter<br />

Waldfläche in <strong>Deutschland</strong>. Es war ein richtiger<br />

Schritt, die Gründung eines Zertifizierungssystems<br />

zu forcieren, das die entscheidenden<br />

Akteure der Forstwirtschaft in einen<br />

entsprechenden Rahmen einbindet.<br />

..................................................................<br />

>> Der Kampf um die knappe ressource<br />

holz wird härter werden, die Nachfrage<br />

steigen. Warum sollte sich ein Waldbesitzer<br />

zertifizieren lassen, wenn ihm das holz<br />

dann förmlich aus der hand gerissen wird?<br />

Immer mehr Verbraucher kaufen bewusst<br />

ein und achten darauf, dass ihre Produkte<br />

nach hohen Standards erzeugt wurden.<br />

Dabei besitzen unabhängige Qualitätssiegel<br />

eine hohe Bedeutung. Die Zertifizierung<br />

nach dem <strong>PEFC</strong>-System ist damit für den<br />

Waldbesitzer eine grundlegend gute Sache.<br />

Sie unterstreicht von unabhängiger Seite die<br />

hohen Standards der in <strong>Deutschland</strong> ohnehin<br />

nachhaltig praktizierten Forstwirtschaft.<br />

Dieser fühlen sich die Waldbesitzer aufgrund<br />

ihres Naturverständnisses und ihrer<br />

Verantwortung für die kommenden Generationen<br />

verpflichtet.<br />

..................................................................<br />

>> Das Jahr 2009 war vom zweiten revisionsprozess<br />

geprägt. Die aGDW hat sich<br />

dabei mit hohem einsatz eingebracht: ob<br />

im rahmen der runden tische oder bei den<br />

zahlreichen sitzungen der arbeitsgruppen<br />

standards und Verfahren. Wie bewerten sie<br />

diesen Prozess? hat sich ihr engagement<br />

gelohnt?<br />

Es ist gut, dass der abgeschlossene Prozess<br />

von allen Beteiligten offen und transparent<br />

begleitet wurde. Nur so lassen sich<br />

für alle Seiten zufriedenstellende Ergebnisse<br />

erzielen. Die steigenden Ansprüche und<br />

Anforderungen der Gesellschaft an den<br />

Wald haben sich auch im aktuellen Revisionsprozess<br />

durch eine breitere Beteiligung<br />

von Interessengruppen widergespiegelt. Wir<br />

müssen jedoch auch aufpassen, dass wir<br />

durch die steigende Komplexität in Sprache,<br />

Begrifflichkeiten und Inhalten das System<br />

nicht von den Waldbauern entfernen. Die<br />

Ergebnisse des Revisionsprozesses können<br />

uns dennoch zufriedenstellen. Ich glaube,<br />

es ist uns gelungen, neue Erkenntnisse in<br />

das System einzubringen und einen für alle<br />

Beteiligten akzeptablen Kompromiss zu finden.<br />

Auch für die nächsten fünf Jahre wird<br />

<strong>PEFC</strong> eine interessante Option für Waldbesitzer<br />

bleiben.<br />

..................................................................<br />

>> heiß diskutiert wurde auch die Zertifizierung<br />

über den Waldrand hinaus, d. h.<br />

Wald |<br />

in erster Linie die Zertifizierung von Kurzumtriebsplantagen.<br />

Wie steht die aGDW zur<br />

ausweitung von PeFc in diesen bereich?<br />

Kurzumtriebsplantagen werden in den nächsten<br />

Jahren vermutlich an Bedeutung gewinnen.<br />

<strong>PEFC</strong> ist vorrangig ein Zertifizierungssystem<br />

für Wälder. Ähnlich zur Zertifizierung<br />

der Wälder kann es jedoch auch interessant<br />

sein, Kurzumtriebsplantagen zertifizieren zu<br />

lassen. Die verschiedenen Anforderungen,<br />

sowie die daraus resultierenden Unterschiede<br />

der Bewirtschaftungsweisen zwischen Wald<br />

und Kurzumtriebsplantage erfordern dabei<br />

jedoch eine klare Trennung der beiden Zertifikate.<br />

In jedem Fall erfordert ein solcher<br />

– völlig neuer Weg für <strong>PEFC</strong> gründliche und<br />

sorgfältige Überlegung. Aus diesem Grund<br />

haben wir die Überlegung auch hinter den<br />

Revisionsprozess gestellt.<br />

..................................................................<br />

>> im Koalitionsvertrag spricht sich die<br />

neue bundesregierung für die Gleichbehandlung<br />

von PeFc und Fsc bei der beschaffung<br />

aus. Was halten sie davon? Welche<br />

erwartungen knüpft die aGDW an diese<br />

Legislaturperiode?<br />

Es ist mehr als gerechtfertigt dass beide<br />

Systeme durch die Bundesregierung gleichermaßen<br />

anerkannt werden. Beide Systeme<br />

garantieren auf ihre Weise eine nachhaltige<br />

und naturverträgliche Bewirtschaftung der<br />

Wälder.<br />

In den nächsten vier Jahren erwarte ich<br />

von der Bundesregierung eine ausgeglichene<br />

und faire Politik, die die Interessen<br />

aller in gleichem Maße berücksichtigt. Die<br />

angekündigte Weiterentwicklung der Charta<br />

für Holz kann ich nur unterstützen. Eine<br />

mögliche Novellierung des Bundeswaldgesetzes<br />

muss sich auf die unstrittigen Punkte<br />

konzentrieren. Weitere die Forstwirtschaft<br />

einschränkende Reglementierungen sind<br />

in Zeiten der modernen und nachhaltigen<br />

Waldbewirtschaftung nicht sachgerecht.<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 9


Julia Klöckner, Parlamentarische Staatssekretärin<br />

im Bundesministerium für<br />

Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

>> ihre biografie weist sie als ausgesprochene<br />

Weinkennerin aus. Doch wie steht<br />

es mit Wald und Forstwirtschaft? Welche<br />

berührungspunkte hat es hierzu in ihrem<br />

bisherigen Lebenslauf gegeben?<br />

Danke für das Kompliment. Beim Wein und<br />

dem Weinbau kenne ich mich gut aus. Wein<br />

und Wald gehören zur deutschen Kultur und<br />

zu unserem Land wie Goethe und Schiller.<br />

Deshalb freue ich mich jetzt auf meinen<br />

neuen Arbeitsbereich im Bundesministerium<br />

für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV), zu dem auch das<br />

Thema Forst- und Holzwirtschaft gehört. Sie<br />

können sicher sein, dass eine Winzertochter<br />

aus Guldental natürlich den Hunsrück kennt.<br />

Neben dem Pfälzer Wald ist der Soonwald<br />

eines der größten zusammenhängenden<br />

Waldgebiete in <strong>Deutschland</strong>. Als Winzer sind<br />

wir ein wichtiger Abnehmer für Eichenholz.<br />

Früher waren es die großen Eichenfässer als<br />

Weinlager, heute immer mehr die Barriquefässer<br />

für anspruchsvolle Qualitäten. Also<br />

Sie sehen – Berührungspunkte sind da, und<br />

ich freue mich auf die Herausforderungen<br />

der Forst- und Holzwirtschaft.<br />

..................................................................<br />

>> PeFc ist ein Zertifizierungssystem, das<br />

Label für nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

vergibt. Wie stehen sie zur Verwendung<br />

von Zeichen auf Produkten, die den Verbrauchern<br />

auskunft über herkunft oder<br />

Produktionsweise geben?<br />

Die große Bedeutung der Wälder bei uns<br />

und überall in der Welt erfahren wir aktuell<br />

bei der Klimadiskussion. Wald ist neben den<br />

Weltmeeren der wichtigste CO -Speicher.<br />

2<br />

Wälder sind aber nichts Statisches, sondern<br />

Im Gespräch:<br />

Staatssekretärin Julia Klöckner<br />

wunderbare biologische Systeme – oder sagen<br />

wir doch Teil der Schöpfung –, die aus<br />

Kohlendioxid, Wasser und Sonnenenergie<br />

Holz produzieren. Wir dürfen nicht nur, nein,<br />

wir müssen Wälder auch nachhaltig nutzen.<br />

Das kommt mir in der gegenwärtigen Diskussion<br />

etwas zu kurz. Wenn wir die ehrgeizigen<br />

Klimaziele erreichen wollen, brauchen<br />

wir also nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

und die daraus stammenden Holzprodukte.<br />

Soweit die Vorbemerkung – konkret zu Ihrer<br />

Frage: Natürlich muss gewährleistet sein,<br />

dass dieses Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft<br />

kommt. <strong>PEFC</strong> ist dafür ein guter<br />

Nachweis für den Verbraucher, auf den er<br />

sich verlassen kann. Deshalb brauchen wir<br />

das Label! Es gilt, die Information über die<br />

Bedeutung des Kaufs zertifizierter Holzprodukte<br />

auf der Nachfragerseite zu verbessern!<br />

Hierzu rate ich zu einer verstärkten<br />

Öffentlichkeitsarbeit und bin gern bereit,<br />

meinen Beitrag zu leisten. Ich werde hierauf<br />

noch näher eingehen.<br />

..................................................................<br />

>> Dass laut der Koalitionsvereinbarung<br />

der bund bei der anwendung der beschaffungsrichtlinie<br />

beide Zertifizierungssysteme<br />

für holz gleich behandeln will, hat<br />

uns natürlich sehr gefreut. allerdings ist<br />

das auch schon nach bisheriger regelung<br />

gegeben, nämlich seit 2007, ohne dass<br />

wir bisher einen merklichen effekt auf<br />

die Nachfrage nach zertifizierten holzprodukten<br />

feststellen konnten. Meinen<br />

sie, dass diese regelung auch wirklich<br />

in den bundesbeschaffungsstellen „angekommen“<br />

ist?<br />

Sie können sicher sein, dass die Regelung bei<br />

der Verwaltung angekommen ist. Die Bundesregierung<br />

hat die Beschaffungsregelung<br />

für Holz am 17. Januar 2007 verabschiedet,<br />

sie aber gleichzeitig auf 4 Jahre befristet.<br />

Wir werden jetzt 2010 eine Bilanz über ihre<br />

Wirksamkeit ziehen und dann entscheiden,<br />

wie es danach weitergeht. Ich schätze,<br />

dass die Bundesregierung als Verbraucher<br />

Holzprodukte für mehr als 7 Millionen Euro<br />

einkauft. Das ist natürlich im Vergleich zum<br />

Umsatz des gesamten Sektors „Forst und<br />

Holz“ mit über 160 Milliarden Euro keine<br />

gewaltige Summe. Die Beschaffungsregelung<br />

des Bundes zeigt aber, dass wir uns<br />

der Verantwortung bei der Verwendung von<br />

Holz stellen und mit gutem Beispiel vorangehen.<br />

Wie Sie wissen, haben die Länder<br />

Bayern, Baden-Württemberg und Hamburg<br />

sowie zahlreiche Kommunen und Unterneh-<br />

men unsere klare und einfache Regelung<br />

übernommen bzw. orientieren sich an ihr.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es sehr hilfreich,<br />

dass die Koalitionspartner noch einmal klar<br />

gesagt haben, dass sie <strong>PEFC</strong> und FSC gleichermaßen<br />

anerkennen.<br />

..................................................................<br />

>> ihre Vorgängerin, Frau heinen, hat kurz<br />

vor ihrem Wechsel ins Umweltministerium<br />

uns darüber in Kenntnis gesetzt, dass das<br />

bMeLV anfang 2011 eine Zertifizierungskonferenz<br />

mit den schwerpunkten Markt<br />

und beschaffung plant. stehen sie zu diesem<br />

Vorhaben? Wenn ja, was soll das Ziel<br />

dieser Konferenz sein?<br />

Ja, natürlich stehe ich dazu. Unser Haus<br />

wird ein verlässlicher Partner der Forst- und<br />

Holzwirtschaft bleiben. Den Kongress werden<br />

wir 2011 – im internationalen Jahr des<br />

Waldes – durchführen, und ich baue dabei<br />

auf Ihre Unterstützung. Ziel ist es, ein Signal<br />

für die große Bedeutung umweltgerechter,<br />

sozialverträglicher und ökonomisch tragfähiger<br />

Waldbewirtschaftung zu setzen. Dafür<br />

steht auch die forstliche Zertifizierung und<br />

Kennzeichnung von Produkten mit einem<br />

anerkannten Zertifikat. Wir wollen die Qualität<br />

der im Rahmen der Beschaffungsregelung<br />

anerkannten Zertifizierungssysteme<br />

gegenüber der Öffentlichkeit herausstellen<br />

und für ihre Verwendung werben. Insbesondere<br />

wollen wir Impulse an jene Länder<br />

und Kommunen geben, die noch keine Beschaffungsregelung<br />

haben. Sie sollen motiviert<br />

werden, die pragmatische Regelung<br />

des Bundes aufzugreifen. Und schließlich<br />

soll Waldbesitzern und Konsumenten die<br />

Bedeutung konsequenter Zertifizierung von<br />

Waldflächen und Holzprodukten vermittelt<br />

werden. Nur wenn es gelingt, der Anbieterund<br />

Verbraucherseite die Bedeutung der<br />

Zertifizierung für <strong>Nachhaltig</strong>keit und Legalität<br />

klarzumachen, wird sich der Mehraufwand<br />

für die anspruchsvollen Zertifizierungsauflagen<br />

am Markt durchsetzen lassen. Ziehen<br />

wir hier also an einem Strang!<br />

..................................................................<br />

>> Wir würden sie gerne im kommenden<br />

Jahr einmal in den Wald entführen, um<br />

ihnen die praktische Umsetzung der PeFc-<br />

Zertifizierung im rahmen einer Vor-Ort-<br />

Kontrolle zu demonstrieren. Können wir auf<br />

ihre Zusage hoffen?<br />

Sehr gerne! Es wäre wunderbar, wenn wir<br />

das in meinem Heimatland Rheinland-<br />

Pfalz – am besten im Hunsrück – machen<br />

könnten.<br />

WISSEN SChaFFEN –<br />

<strong>PEFC</strong> an den hochschulen<br />

<strong>PEFC</strong> in der wissenschaftlichen Lehre zu verankern, ist ein vorrangiges Ziel von <strong>PEFC</strong><br />

Informationsmaterial für die Vorlesungen, Sponsoring<br />

von Exkursionen und studentischen Veranstaltungen,<br />

Plätze für Praktikanten in der <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle,<br />

<strong>PEFC</strong>-Repräsentanten als Referenten an den Hochschulen<br />

oder „Lehraudits“ mit echten Zertifizierern<br />

im Wald – <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. hat auch im Jahr<br />

2009 gezielt die forstlichen Fakultäten der Fachhochschulen<br />

und Universitäten unterstützt, um das Thema<br />

Waldzertifizierung besser in den Köpfen der Studenten<br />

zu verankern.<br />

So fanden zum Beispiel Lehraudits in Eberswalde<br />

statt in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michael Mussong,<br />

Professor für Waldarbeit, Verfahrenstechnologie<br />

und Walderschließung, sowie in Freiburg in Kooperation<br />

mit Prof. Dr. Ulrich Schraml, Leiter des Instituts<br />

für Forst- und Umweltpolitik. Der Ablauf beider Ver-<br />

„Schwarzbuch Wald“ – offener Brief an den BUND<br />

Ende Juli veröffentlichte der Bund für Umwelt und Naturschutz<br />

<strong>Deutschland</strong> (BUND) ein sogenanntes „Schwarzbuch<br />

Wald“, in dem „Defizite beim Naturschutz und in der<br />

Forstwirtschaft“ dokumentiert werden. In einem offenen<br />

Brief kritisierte der <strong>PEFC</strong>-Vorsitzende, Frank v. Römer,<br />

nicht das Schwarzbuch insgesamt, aber die Art und Weise<br />

einer Pauschalverurteilung der gesamten Forstwirtschaft,<br />

insbesondere der <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Betriebe, die in der<br />

Sache nicht weiterhelfe.<br />

Er sprach den Wunsch aus, dass der BUND vermeintliche<br />

Verstöße gegen die <strong>PEFC</strong>-Standards nicht für ein weiteres<br />

„Schwarzbuch“ sammeln, sondern die <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle<br />

bzw. die regionalen <strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppen zeitnah darüber<br />

Wald |<br />

anstaltungen war mehr oder weniger identisch: Am<br />

Vormittag referierte zunächst der <strong>PEFC</strong>-Geschäftsführer,<br />

Dirk Teegelbekkers, über die Grundzüge von<br />

<strong>PEFC</strong> und aktuelle Entwicklungen. Am Nachmittag<br />

wurden die Studenten dann von Auditoren der Zertifizierungsstelle<br />

DqS, Eva Schloßmacher in Eberswalde<br />

und Wilfried Stech in Freiburg, in nahe gelegene<br />

Kommunalwälder „entführt“, um ihnen den Ablauf<br />

einer Vor-ort-überpüfung vorzuführen.<br />

Im Rahmen des Budgets, das für die Zusammenarbeit<br />

mit den Hochschulen 2009 bereitgestellt wurde,<br />

unterstützte <strong>PEFC</strong> eine Exkursion von 48 Eberswalder<br />

Studierenden der Studiengänge Forstwirtschaft und<br />

International Forest Ecosystem Management unter<br />

der Leitung von Prof. Dr. Michael Mussong zur weltgrößten<br />

Forstmesse nach Schweden.<br />

informieren solle. So könne auf Verstöße durch außerplanmäßige<br />

Kontrollen, nach entsprechender Vorprüfung durch<br />

die regionale <strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppe, schnell reagiert werden.<br />

<strong>PEFC</strong> bedauert, dass sich der BUND erneut nicht am abgeschlossenen<br />

Standardsetzungsprozess beteiligte und auch<br />

ein geplantes Gespräch zum Schwarzbuch nicht zustande<br />

kam. Durch das in den Arbeitsgruppen verankerte Konsensprinzip<br />

hätten die Umweltverbände im Rahmen dieser Revision<br />

nicht überstimmt werden können. Anscheinend hat<br />

der BUND auch nicht erkannt, dass <strong>PEFC</strong> in <strong>Deutschland</strong><br />

ein bedeutendes Instrument ist, um das <strong>Nachhaltig</strong>keitsniveau<br />

auch im ökologischen Bereich flächendeckend anzuheben.<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 11


Mit MdB happach-Kasan im Wald<br />

FDP-Politikerin macht sich ein bild von<br />

PeFc-zertifizierter, nachhaltiger Waldwirtschaft<br />

WEIT MEHR ALS EIN DRITTEL DES WALDES IN SCHLESWIG-<br />

HoLSTEIN IST NACH DEN STANDARDS DER WELTWEIT GRÖSS-<br />

TEN ZERTIFIZIERUNGSoRGANISATIoN <strong>PEFC</strong> ZERTIFIZIERT,<br />

DARUNTER AUCH DER GESAMTE STAATSWALD. GRUND GE-<br />

NUG FüR DIE AUS DEM NÖRDLICHSTEN BUNDESLAND STAM-<br />

MENDE FDP-BUNDESTAGSABGEoRDNETE DR. CHRISTEL<br />

HAPPACH-KASAN, DIE AUCH FoRSTPoLITISCHE SPRECHERIN<br />

DER FDP-BUNDESTAGSFRAKTIoN IST, SICH DIE UMSETZUNG<br />

DER <strong>PEFC</strong>-STANDARDS IM HEIMISCHEN WALD EINMAL GE-<br />

NAUER ANZUSEHEN.<br />

Auf Einladung von Hans-Caspar Graf Rantzau in Pronstorf konnte<br />

sich die FDP-Politikerin vom hohen Niveau der Waldwirtschaft<br />

überzeugen und unterstrich dabei die Bedeutung von freiwilligen<br />

Zertifizierungssystemen: „Die freiwillige Umsetzung von <strong>Nachhaltig</strong>keitsauflagen,<br />

wie sie durch die <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung vorgegeben<br />

sind, zeigt das große Engagement der Waldbesitzer für eine naturnahe<br />

und schonende Wirtschaftsweise, die dem Wald, dem Klima<br />

und damit auch den Menschen hilft.“ Sie sei zudem ein Marketinginstrument,<br />

mit dem Waldbesitzer dafür werben können, dass sie<br />

in der Bewirtschaftung ihrer Wälder höhere ökologische Standards<br />

befolgen, als gesetzlich vorgegeben, so die Abgeordnete weiter. Um<br />

dieses Engagement aller zertifizierten Waldbesitzer zu honorieren,<br />

will die FDP, dass der Staat gegenüber den Forstzertifizierungssystemen<br />

neutral bleibt. Dies zeigt sich etwa im Koalitionsvertrag der<br />

schwarz-gelben Regierung, der sich für eine Gleichbehandlung der<br />

beiden großen Waldzertifizierungssysteme ausspricht.<br />

Der Vorsitzende der regionalen <strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppe, Hans-<br />

Caspar Graf Rantzau, der zugleich Vorsitzender des Schleswig-<br />

Holsteinischen Waldbesitzerverbandes ist und dessen fast 400 ha<br />

großer Wald seit vielen Jahren <strong>PEFC</strong>-zertifiziert ist, erklärt während<br />

des Besuches: „Durch die Umsetzung der <strong>PEFC</strong>-Standards bei der<br />

Bewirtschaftung unseres Waldes beweisen wir, dass wir nachhaltig<br />

wirtschaften. Dies wertet den Rohstoff Holz enorm auf, denn nachvollziehbare<br />

Herkunftsnachweise werden durch die Holzabnehmer<br />

zunehmend nachgefragt. Das anerkannte <strong>PEFC</strong>-Siegel wird daher<br />

für die Holzvermarktung immer wichtiger.“ Dass es Graf Rantzau<br />

ernst mit der <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung seines Waldes meint, kann der<br />

ebenfalls anwesende LGA-Auditor Niels Plusczyk bestätigen. Hatte<br />

er den Forstbetrieb doch im Sommer 2009 noch umfassend geprüft.<br />

Das erfreuliche Ergebnis damals: Es konnten keine Verstöße gegen<br />

die <strong>PEFC</strong>-Standards festgestellt werden.<br />

Chew Lye Teng<br />

ceO des malaysischen holzzerti-<br />

fizierungsrates – Malaysian timber<br />

certification council (Mtcc)<br />

„ MTCC ist stolz, jetzt ein Mitglied<br />

der <strong>PEFC</strong>-Familie zu sein.<br />

Die Anerkennung unseres nationalen<br />

Zertifizierungssystems MTCS<br />

durch <strong>PEFC</strong> ist ein Meilenstein im<br />

zehnjährigen Bestehen des MTCC.<br />

Das gibt uns das Vertrauen für die<br />

weitere Entwicklung des MTCS<br />

in enger Zusammenarbeit mit unseren<br />

<strong>PEFC</strong>-Freunden in <strong>Deutschland</strong><br />

und weltweit. 33 Prozent der<br />

malaysischen Wälder sind bereits<br />

nach dem MTCS zertifiziert. Damit<br />

ist eine ausreichende Abdeckung<br />

des europäischen Marktes mit zertifizierten<br />

Produkten möglich. Ich<br />

möchte die Gelegenheit nutzen, der<br />

<strong>PEFC</strong>-Gemeinschaft in <strong>Deutschland</strong><br />

für die Unterstützung zu danken,<br />

die sie uns in der Vergangenheit gewährt<br />

hat. Wir freuen uns auf eine<br />

noch engere Zusammenarbeit in der<br />

Zukunft.“<br />

* Eiche<br />

„<br />

Niels Plusczyk (li.), Auditor in Hessen, prüft unter den Augen des Leiters von Hessen-Forst, Michael Gerst (re.), die Fälltechnik.<br />

aus den zertifizierten Betrieben: hessen-Forst<br />

<strong>PEFC</strong>-Zertifizierung wesentlicher Beitrag zur Zielerreichung<br />

FoRSTWIRTSCHAFT VoLLZIEHT SICH IN DEUTSCHLAND IN EINEM RAHMEN, DER DURCH BUNDES- UND LANDESGESETZGEBUNG<br />

KLAR ABGESTECKT IST. INNERHALB DIESES RAHMENS ERFoLGT DIE BETRIEBLICHE ZIELSETZUNG DURCH DEN WALDEIGENTü-<br />

MER. DAS LAND HESSEN FüHRT IN SEINER RICHTLINIE FüR DIE BEWIRTSCHAFTUNG DES HESSISCHEN STAATSWALDES DIE<br />

UMSETZUNG DER <strong>PEFC</strong>-ZERTIFIZIERUNG ALS EINEN WESENTLICHEN BEITRAG ZUR ZIELERREICHUNG AN. HESSEN-FoRST HAT<br />

DAHER DEN KLAREN AUFTRAG, DIE <strong>PEFC</strong>-STANDARDS IM STAATSWALD VoRBILDLICH UMZUSETZEN.<br />

Rechtliche Vorgaben und Eigentümerwille (z. B. die Selbstverpflichtung<br />

auf die <strong>PEFC</strong>-Standards) gelten unmittelbar – ihre Umsetzung<br />

in einem Forstbetrieb mit mehr als 2000 Beschäftigten ist jedoch<br />

kein Selbstläufer. So, wie auf regionaler Ebene Maßnahmen zur<br />

Systemstabilität erforderlich sind, ist auch auf betrieblicher<br />

Ebene die systematische Integration der <strong>PEFC</strong>-Standards<br />

in alle relevanten Betriebsabläufe ein wesentlicher Erfolgsfaktor.<br />

Die Ergebnisse der Vor-Ort-Audits sind hier<br />

gleichermaßen Erfolgsmaßstab und Ansporn für weitere<br />

Verbesserungen.<br />

Zur Beratung und Information der Beschäftigten<br />

sowie zur Unterstützung der Forstamtsleitung<br />

bei der praktischen Umsetzung der <strong>PEFC</strong>-Standards<br />

hat Hessen-Forst in jedem Forstamt Zertifizierungsbeauftragte<br />

benannt. I. d. R. sind dies Revierleiterinnen<br />

und Revierleiter, die regelmäßig zu aktuellen<br />

Fragen der <strong>Nachhaltig</strong>keitszertifizierung fortgebildet<br />

werden. In Abstimmung mit der Forstamtsleitung leiten<br />

sie beispielsweise aus den Ergebnissen der Vor-Ort-<br />

Audits konkrete Verbesserungsmaßnahmen ab, um die Umsetzung<br />

der <strong>PEFC</strong>-Standards auf örtlicher Ebene zu gewährleisten. Durch die<br />

Einbeziehung aller betreuten Waldbesitzer hat dieses System mittlerweile<br />

eine systemstabilisierende Funktion für die gesamte Region<br />

Hessen erlangt.<br />

Auch auf gesamtbetrieblicher Ebene geben die jährlichen Auditberichte<br />

für die Region Hessen immer wieder Anlass, betriebliche<br />

Regelungen zu überarbeiten oder erstmalig zu treffen. Im Jahr 2009<br />

Wald |<br />

war z. B. der Artenschutz bei Pflege- und Nutzungsmaßnahmen<br />

ein zentrales Thema. Im Ergebnis ist u. a. ein Habitatbaumkonzept<br />

entstanden, das durch die Auswahl und langfristige Sicherung von<br />

Habitatbäumen ein ökologisches Grundgerüst in bewirtschafteten<br />

Beständen garantiert. Dies ist auch ein Beitrag zur Integration<br />

der Biodiversitätsziele in die Staatswaldbewirtschaftung<br />

als Teil der freiwilligen Verpflichtungen des Landes<br />

Hessen aus dem Beitritt zum Countdown 2010.<br />

Nachdem die Unfallstatistik des Regiepersonals sich<br />

seit Einführung eines Arbeitsschutzmanagementsystems<br />

im Jahr 2005 sehr positiv entwickelt hat (die<br />

arbeitsunfallbedingte Ausfallzeit pro Forstwirt wurde<br />

um 35 Prozent reduziert), stand im Jahr 2009<br />

auch das sensible Arbeitsschutzthema bei Unternehmereinsätzen<br />

im Forstbetrieb auf der Agenda. Es wird<br />

nun durch neue Vertragsbedingungen umfassend geregelt<br />

und künftig durch betriebsinterne Lieferantenbeurteilungen<br />

flankiert.<br />

Der Prozess kontinuierlicher Verbesserungen wird<br />

durch die Vor-Ort-Audits des <strong>PEFC</strong>-Systems spürbar gefördert. Um<br />

diesen Effekt für den Staatswald zukünftig noch intensiver nutzbar<br />

zu machen, wird derzeit mit den <strong>PEFC</strong>-Auditoren daran gearbeitet,<br />

die Ergebnisse der Audits im Staatswald in einem gesonderten Auditbericht<br />

für Hessen-Forst detaillierter aufzuarbeiten, als dies im<br />

Auditbericht für die Region Hessen möglich ist. Hier wird es dann<br />

neue Impulse für eine ökologisch, sozial und ökonomisch nachhaltige<br />

Staatswaldbewirtschaftung geben.<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 13


Zertifizierung der Produktkette holz<br />

Ungebremstes Wachstum trotz Wirtschaftskrise<br />

MIT EINEM „<strong>PEFC</strong>-CHAIN-oF-CUSToDY-ZERTIFIKAT“ DoKUMENTIEREN BETRIEBE DER FoRST- UND HoLZWIRTSCHAFT, DASS<br />

SIE IN DER LAGE SIND, DIE HERKUNFT DES VERWENDETEN HoLZES AUS NACHHALTIGER WALDWIRTSCHAFT BELEGEN ZU<br />

KÖNNEN. ZUDEM WIRD SICHERGESTELLT, DASS KEIN HoLZ IHRER PRoDUKTIoN AUS ILLEGALEM HoLZEINSCHLAG oDER<br />

RAUBBAU STAMMT. HIERFüR WERDEN DIE ZERTIFIZIERTEN UNTERNEHMEN DURCH UNABHäNGIGE ZERTIFIZIERUNGSSTEL-<br />

LEN JäHRLICH KoNTRoLLIERT – NUR So IST EIN HERKUNFTSNACHWEIS AUCH NACHVoLLZIEHBAR UND GLAUBWüRDIG.<br />

Die Anzahl der <strong>PEFC</strong>-CoC-Zertifikatsinhaber ist auch 2009 wieder<br />

deutlich gestiegen. Allen Unkenrufen zum Trotz entwickelte sich<br />

<strong>PEFC</strong> in der Produktkette sehr positiv und ist wieder zweistellig ge<strong>wachsen</strong>.<br />

So sind zum Jahresende 2009 allein in <strong>Deutschland</strong> insgesamt<br />

1.301 Betriebe (913 Einzelzertifikate, 343 in 45 Multi-Site-<br />

Zertifizierungen) <strong>PEFC</strong>-zertifiziert. Dies entspricht einer Steigerung<br />

von 26,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Großen Anteil an dieser<br />

erfreulichen Entwicklung haben die Betriebe der Druckindustrie;<br />

hier stieg die Zahl der Zertifizierung um 111 auf 273 zertifizierte Unternehmen,<br />

was einer Steigerung von 68,5 Prozent entspricht.<br />

Erfreulicherweise ist der bei <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> anhaltende<br />

Trend auch international zu beobachten: So konnte die Anzahl der<br />

braNche<br />

HoLZHANDEL<br />

SäGEINDUSTRIE<br />

HoLZWERKSToFFINDUSTRIE<br />

PAPIER-UND ZELLSToFFINDUSTRIE<br />

DRUCKEREIEN UND VERLAGE<br />

FURNIERINDUSTRIE<br />

MÖBELINDUSTRIE<br />

HoLZBAU<br />

INNENAUSBAU<br />

ENERGIE/PELLETS<br />

SoNSTIGE VERWENDUNGEN<br />

GesaMt<br />

Stand Dezember 2009<br />

cOc-ZertiFiKate Mit dem cOc-ZertiFiKate<br />

„Relevant Set“ wird eine VerÄNDerUNG<br />

beschränkte Anzahl<br />

staND 31.12.2008 (höchstens staND fünf) 31.12.2009 von Alternativen (Marken, Hersteller,<br />

483<br />

Kennzeichnungen, Siegel etc.) innerhalb eines Seg-<br />

535<br />

+ 10,8 %<br />

ments, Themengebiets oder Bezugsrahmen bezeichnet,<br />

212 denen ein Verbraucher 252 vertraut und von + 18,9 denen % er seine<br />

48<br />

Kaufentscheidung<br />

55<br />

abhängig macht. Dies<br />

+ 14,6<br />

gilt<br />

%<br />

auch für<br />

den Bereich der Umweltlabel. Nur wenn ein Siegel es<br />

62 in das „Relevant 81Set“<br />

eines Verbraucher + 30,7 geschafft % hat,<br />

162<br />

wird dieses bei<br />

273<br />

der Kaufentscheidung<br />

+<br />

bewusst<br />

68,5 %<br />

berücksichtigt.<br />

Bedingung hierfür ist natürlich: Die Umweltver-<br />

5 träglichkeit spielt 8für<br />

die Kaufentscheidung + 60,0 eine % Rolle.<br />

8<br />

8<br />

Ganz sicher befindet 10 sich der Blaue Engel + 25,0 im „Relevant %<br />

Set“ vieler Verbraucher und ist damit kaufentscheidend,<br />

wenn die 11Umweltverträglichkeit<br />

+ 37,5 von Bedeutung %<br />

20<br />

6<br />

ist. Ziel muss es 32daher<br />

sein, <strong>PEFC</strong> im + 60,0 „Relevant % Set“<br />

der Verbraucher zu verankern, die nachhaltige bzw. umweltfreundliche<br />

13 Produkte nachfragen. + 116,7 %<br />

15<br />

31<br />

106,7 %<br />

1.029<br />

weltweit zertifizierten Unternehmen um 1.751 Stück auf nun 6.171<br />

gesteigert werden. Echte Schwergewichte in Sachen CoC-Zertifizierung<br />

sind dabei Frankreich, Großbritannien und <strong>Deutschland</strong>, aus<br />

denen insgesamt mehr als 3.950 <strong>PEFC</strong>-zertifizierte Unternehmen<br />

stammen.<br />

Diese Entwicklung spiegelt den zunehmenden Bekanntheitsgrad<br />

von <strong>PEFC</strong> in der Branche, aber auch beim Verbraucher und die<br />

dadurch steigende Nachfrage nach <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Produkten<br />

wider, wobei sich besonders beim Handel eine Menge in Sachen<br />

nachhaltiger Beschaffung getan hat. Darüber hinaus bewirkt die andauernde<br />

Zunahme an <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Unternehmen ein immer<br />

breiteres Angebot an <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Produkten.<br />

1.301<br />

+ 26,4 %<br />

höchstmaß an <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />

und Transparenz<br />

EINE GANZHEITLICHE BETRACHTUNGSWEISE UND SoMIT DAS BEWUSSTSEIN<br />

FüR SoZIALE UND ÖKoLoGISCHE AUSWIRKUNGEN DER PRoDUKTENTSCHEI-<br />

DUNG TRITT FüR DEN KoNSUMENTEN MEHR UND MEHR IN DEN MITTEL-<br />

PUNKT DES ENTSCHEIDUNGSPRoZESSES: WoHER KoMMEN DIE BESTAND-<br />

TEILE DES PRoDUKTS, WIE NACHHALTIG UND RESSoURCENSCHoNEND IST<br />

DEREN EINSATZ, WIE SIEHT DIE UMWELTBILANZ DES PRoDUKTES AUS?<br />

Nachweisliche Konformität des<br />

angebotenen Produkts mit internationalen<br />

Umwelt- und Sozialstandards<br />

ist daher zur Sicherung einer<br />

langfristigen Geschäftstätigkeit<br />

für Unternehmen unumgänglich<br />

geworden.<br />

Die Chain-of-Custody-Zertifizierung<br />

sämtlicher acht Kartonwerke<br />

der Firma Mayr-Melnhof<br />

Karton in Europa nach den <strong>PEFC</strong><br />

Standards im Oktober 2009 wird diesem Interesse gerecht und schafft ein Höchstmaß<br />

an Transparenz beim Faserstoffeinsatz.<br />

Mit der generellen Zertifizierung der Kartonqualitäten übernimmt<br />

Mayr-Melnhof Karton Verantwortung für die Umwelt und setzt als einer der weltgrößten<br />

Kartonhersteller nachhaltige Marktstandards. Dies wird mit der <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung<br />

als Eckpfeiler sichergestellt, da nun, regelmäßig kontrolliert durch unabhängige<br />

Dritte, alle in der Produktion eingesetzten Holzfaserstoffe aus zertifizierten, nachhaltig<br />

bewirtschaften Wäldern und kontrollierten Quellen stammen.<br />

.............................................................................................................................<br />

Biomassezertifizierung<br />

nicht ohne <strong>PEFC</strong><br />

DAS BIoKRAFTSToFFqUoTENGESETZ HAT NICHT NUR ZU DISKUSSIoNEN<br />

üBER DIE FRAGE „TANK oDER TELLER?“ GEFüHRT, SoNDERN AUCH DIE<br />

NoTWENDIGKEIT EINER NACHHALTIGEN BIoMASSEPRoDUKTIoN IN DEN<br />

FoKUS GERüCKT.<br />

Die Vorteile der Bioenergie sollen nicht zu Lasten von Umwelt und Bevölkerung in<br />

den Erzeugerländern erkauft werden. So sollen Flächen, in denen große Mengen<br />

Kohlenstoff gespeichert sind oder die eine hohe Biodiversität aufweisen, nicht in<br />

landwirtschaftliche Nutzflächen für die Biomasseproduktion umgewandelt werden.<br />

Auch soll darauf geachtet werden, dass die Treibhausgasbilanz der Verwendung von<br />

Biomasse und Biokraftstoffen positiv ist.<br />

Die Bundesregierung mit ihrer Biokraftstoff-<strong>Nachhaltig</strong>keitsverordnung, das<br />

Projekt „International Sustainability and Carbon Certification (ISCC)“ und der Gemeinschaftsarbeitsausschuss<br />

172-00-10 des Deutschen Instituts für Normung (DIN)<br />

als nationales Spiegelgremium des Technischen Komitees 383 des Europäischen<br />

Normungsinstituts CEN sind zwar völlig unterschiedlich, haben aber zwei Dinge gemeinsam:<br />

Zum einen beschäftigen sie sich mit der Definition von <strong>Nachhaltig</strong>keitskriterien<br />

für Biomasse, mit Anforderungsprofilen für Zertifizierungsstellen oder -systeme,<br />

mit der Berechnung des Treibhausgasminderungspotenzials und / -oder mit dem<br />

Produktkettennachweis, zum anderen ist <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. an allen vier Prozessen<br />

beteiligt. Bei der <strong>Nachhaltig</strong>keitsverordnung hat <strong>PEFC</strong> am Anhörungsverfahren<br />

teilgenommen. An den Workshops des ISCC nimmt der <strong>PEFC</strong>-Geschäftsführer<br />

regelmäßig teil. Und im DIN-Ausschuss ist er Mitglied. Das Ziel von <strong>PEFC</strong> ist es,<br />

eigenes Know-how in die Prozesse einzubringen und diese mit zu gestalten, aber<br />

auch sicherzustellen, dass <strong>PEFC</strong> den Anforderungen gerecht werden kann, die am<br />

Ende in diesen Prozessen definiert werden.<br />

Lars Schmidt<br />

bshD-Vizepräsident<br />

„<br />

Produktkette |<br />

Der Bundesverband der Säge- und<br />

Holzindustrie <strong>Deutschland</strong> e. V. (BSHD)<br />

begreift sich selbst als jungen, progressiven<br />

Industrieverband, der der deutschen<br />

Säge- und Holzindustrie eine gewichtige<br />

Stimme im verbandspolitischen Berlin verleiht.<br />

Neben der konsequenten Vertretung<br />

branchenspezifischer Interessen sehen wir<br />

uns und unsere Mitgliedsunternehmen als<br />

Schnittstelle zwischen rohstoffproduzierender<br />

Forstwirtschaft und der gesamten<br />

nachgelagerten Wertschöpfungskette Holz.<br />

Deshalb wurde der BSHD bereits in seinem<br />

ersten regulären Geschäftsjahr Mitglied der<br />

Zertifizierungsinitiative <strong>PEFC</strong>.<br />

Die Arbeit von <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />

stellt der gesamten Forst- und Holzwirtschaft<br />

ein wichtiges Marketinginstrument zur Seite,<br />

das die Vielzahl positiver Eigenschaften<br />

des Rohstoffes Holz sowie die hohen ökologischen<br />

und sozialen Standards in Produktion<br />

und Verarbeitung, als „Marke <strong>PEFC</strong>“ neu<br />

kommuniziert. Dabei blieb <strong>PEFC</strong> bisher stets<br />

objektiv, kritisch und dennoch nicht realitätsentrückt.<br />

Wir wünschen uns, dass die Verantwortlichen<br />

diese „Win-win-Philosophie“ weiter<br />

leben und arbeiten, sodass auch künftig<br />

diese Zertifizierung weniger ein „Hindernis“<br />

als vielmehr einen echten Mehrwert<br />

für alle Protagonisten darstellt, die ihrer<br />

ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung<br />

täglich gerecht werden. Dann<br />

wird <strong>PEFC</strong> auch der bedeutende Partner der<br />

gesamten Branche bleiben und sich nicht<br />

zum willfährigen Kontrollgehilfen fremdbestimmter<br />

Interessen degradieren lassen.<br />

* Fichte<br />

„<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>PEFC</strong> | | Jahresbericht Jahresbericht 2009 2008 15<br />

15


Darf ich vorstellen: Pefc<br />

auf direktem Weg zum Ziel – <strong>PEFC</strong>-Unternehmensoffensive<br />

WERBLICHE KoMMUNIKATIoN KANN SEHR SCHNELL SEHR VIEL GELD KoSTEN. BEI KLEINEN BUDGETS IST DAHER IN DIESER<br />

DISZIPLIN KREATIVITäT UND ZIELGENAUES VoRGEHEN GEFRAGT. DIES BEDEUTET, DASS DIE ZIELGRUPPE SEHR KLAR DEFI-<br />

NIERT WERDEN MUSS – DENN JE FEINER EINE ZIELGRUPPE DEFINIERT IST, DESTo KLEINER IST SIE MEIST AUCH. ALLGEMEINE<br />

BEKANNTHEITSGRADE KÖNNEN AUF DIESEM WEGE ZWAR DIREKT NICHT ERHÖHT WERDEN, WoHL ABER KÖNNEN INFoRMA-<br />

TIoNEN AN DEN MANN / AN DIE FRAU GEBRACHT WERDEN, DIE ALS MULTIPLIKAToREN AN DEN ENTSCHEIDENDEN STELLEN<br />

SITZEN. WERDEN DIESE UMFASSEND UND ZIELGERICHTET INFoRMIERT, KANN SICH DIE WIRKUNG VERVIELFACHEN.<br />

Konkret wird dem <strong>PEFC</strong> vorgeworfen, dass sein Label zu wenig<br />

nachgefragt werde und es noch nicht geschafft habe, sich als Herkunfts-<br />

und <strong>Nachhaltig</strong>keitsnachweis einen Namen zu machen. Ziel<br />

muss es also sein, sich im „Relevant Set“, also als echte Umweltlabel-Alternative,<br />

zu etablieren. Doch wer fragt <strong>PEFC</strong>-zertifizierte<br />

Produkte nach? Zum einen natürlich der private Endverbraucher.<br />

Er kann im Baumarkt, dem Supermarkt oder beim Schreibwarenhändler<br />

<strong>PEFC</strong>-zertifizierte Produkte verlangen. Zum anderen aber<br />

auch gewerbliche Verbraucher, also Unternehmen, die Kataloge<br />

drucken, Möbel benötigen oder Produkte verpacken, und natürlich<br />

der Einzelhandel. Den Endverbraucher zu erreichen, kann von <strong>PEFC</strong><br />

Unternehmensoffensive:<br />

Der aufwand<br />

• 6 Monate Suche nach Sponsoren<br />

• 3 Monate Entwicklung und Gestaltung<br />

• 2 Monate Produktion und Versand:<br />

305 Mailings<br />

• 2 Monate Telefondienst:188 Telefongespräche<br />

(mindestens fünf mal so viele Versuche)<br />

• 95 Anschreiben mit weiteren Informationen<br />

(das Mailing selbst lieferte nur einen<br />

groben überblick über die <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung)<br />

Die Ergebnisse<br />

• 88 positive Reaktionen:<br />

• „<strong>PEFC</strong> in Ausschreibung übernehmen“<br />

• „In Zukunft auf zertifziertes Büropapier achten“<br />

• „Interessantes Thema, werden wir weiterverfolgen“<br />

• „Für Produktverpackungen verwenden“<br />

<strong>Deutschland</strong> (noch) nicht geleistet werden, eine Gruppe gewerblicher<br />

Verbraucher aber schon. Auch diese Zielgruppe<br />

war uns noch zu groß, daher haben wir sie weiter eingegrenzt:<br />

Auf Basis einer aufwendigen Recherche wurden<br />

die „Leuchtturm“-Unternehmen jeder Branche identifiziert.<br />

Ausschlaggebende Indikatoren hierfür waren „Größe“ (Umsatz,<br />

Mitarbeiter etc.), „Markenbekanntheit“, „Engagement“<br />

(im Bereich Umwelt/Verantwortung) und „Persönlichkeit“<br />

(etwa des Unternehmers). Und natürlich mussten die richtigen<br />

Ansprechpartner aus den Unternehmen, meist aus<br />

den Bereichen Umwelt, Einkauf und Marketing, recherchiert<br />

werden. Insgesamt waren es 305 Adressen, die schon heute<br />

Vorbildfunktion innerhalb ihrer Branche einnehmen und daher<br />

auch Vorreiter im Bereich der nachhaltigen Nachfrage<br />

sein können.<br />

Um kleine Gruppen gezielt anzusprechen, ist eine<br />

direkte Ansprache auf dem Postweg und per Telefon<br />

(„Direct Mailing“) hervorragend geeignet. Der klare Vorteil:<br />

eine zielgenaue Ansprache der definierten Gruppe und damit<br />

verbundene geringe Streuverluste. Die Botschaft erreicht<br />

so also immer genau den Richtigen. Ein weiterer Vorteil: Die Umsetzung<br />

eines Mailings mit überschaubarem Empfängerkreis ist auch<br />

bei kleinem Budget möglich. Direkt an die Zielperson versandt, soll es<br />

über <strong>PEFC</strong> informieren und so die Bekanntheit bei den Unternehmen<br />

erhöhen bzw. deren Beschaffungspolitik beeinflussen. Darüber hinaus<br />

kommt neben der Recherche nach den richtigen Ansprechpartnern<br />

der Gestaltung der Sendung eine entscheidende Bedeutung zu.<br />

Die Kriterien für das <strong>PEFC</strong>-Mailing waren: „Auffälligkeit“: es musste<br />

aus der täglichen Postflut herausstechen; „Verständlichkeit“: die Botschaft<br />

musste zumindest oberflächlich schnell verstanden werden;<br />

und „Sympathie“: allein durch die Darstellung sollte ein positives Gefühl<br />

gegenüber <strong>PEFC</strong> erzeugt werden. Daher wurde als Türöffner eine<br />

Holzeisenbahn gewählt. Sämtliche Bestandteile (Eisenbahn, Verpackung,<br />

Briefpapier) des Mailings waren natürlich <strong>PEFC</strong>-zertifiziert.<br />

Etwa zwei Wochen nach Versand wurden die Adressaten des Mailings<br />

noch einmal telefonisch durch die Geschäftsstelle kontaktiert.<br />

Die Aktion „Unternehmensoffensive“ wurde von Herbst 2008 bis Juli<br />

2009 durchgeführt.<br />

Fazit<br />

Der Erfolg eines solchen Mailings lässt sich immer schwer messen.<br />

Sicherlich war die direkte „Response“ auf das Mailing geringer als<br />

erwartet. Die 88 positiven Reaktionen stimmen aber optimistisch,<br />

und auch die restlichen kontaktierten Ansprechpartner können<br />

<strong>PEFC</strong> zumindest inhaltlich nun einordnen. Ob ein Platz im „Relevant<br />

Set“ der Unternehmen erobert werden konnte, kann jedoch nicht<br />

geklärt werden. Ein Indiz hierfür gibt es jedoch: Viele Einzelhändler<br />

haben nach Abschluss der Aktion den Weg zu uns gefunden, zum<br />

Teil mit sehr erfreulichen Folgen (siehe Seite 22). Für die Unterstützung<br />

bei der Umsetzung der „Unternehmensoffensive“ möchte<br />

sich <strong>PEFC</strong> ausdrücklich bei dem <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Papierhersteller<br />

International Paper bedanken.<br />

RELEvaNT SET<br />

Mit DeM „reLeVaNt set“ WirD eiNe beschrÄNKte aN-<br />

ZahL (höchsteNs FüNF) VON aLterNatiVeN (MarKeN,<br />

hersteLLer, KeNNZeichNUNGeN, sieGeL etc.) iNNer-<br />

haLb eiNes seGMeNts, theMeNGebiets ODer beZUGs-<br />

rahMeNs beZeichNet, DeNeN eiN VerbraUcher Ver-<br />

traUt UND VON DeNeN er seiNe KaUFeNtscheiDUNG<br />

abhÄNGiG Macht. Dies GiLt aUch Für DeN bereich<br />

Der UMWeLtLabeL. NUr WeNN eiN sieGeL es iN Das<br />

„reLeVaNt set“ eiNes VerbraUchers GeschaFFt hat,<br />

WirD Dieses bei Der KaUFeNtscheiDUNG beWUsst<br />

berücKsichtiGt. beDiNGUNG hierFür ist NatürLich:<br />

Die UMWeLtVertrÄGLichKeit sPieLt Für Die KaUFeNt-<br />

scheiDUNG eiNe rOLLe. GaNZ sicher beFiNDet sich<br />

Der bLaUe eNGeL iM „reLeVaNt set“ VieLer VerbraU-<br />

cher UND ist DaMit KaUFeNtscheiDeND, WeNN Die<br />

UMWeLtVertrÄGLichKeit VON beDeUtUNG ist. ZieL<br />

MUss es Daher seiN, PeFc iM „reLeVaNt set“ DerJe-<br />

NiGeN VerbraUcher ZU VeraNKerN, Die NachhaLtiGe<br />

bZW. UMWeLtFreUNDLiche PrODUKte NachFraGeN.<br />

ausgezeichnete Unternehmen<br />

Das Waldschild für zertifizierte Unternehmen<br />

Die Zahl der <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Unternehmen nimmt auch in „Krisenzeiten“<br />

mit unverminderter Geschwindigkeit zu. So sind zum Jahresende<br />

2009 allein in <strong>Deutschland</strong> mehr als 1.300 Unternehmen mit einem<br />

<strong>PEFC</strong>-Zertifikat ausgezeichnet. Dass man von der Zertifizierung auch bei<br />

der Öffentlichkeitsarbeit profitieren kann, erkennen immer mehr Unternehmen.<br />

Um diesen Betrieben die Kommunikation noch leichter zu<br />

machen, wurde, dem erfolgreichen Vorbild des <strong>PEFC</strong>-Waldschildes folgend,<br />

ein Schild für zertifizierte Unternehmen entwickelt. Am Werkstor<br />

oder im Empfangsbereich angebracht, weist es auf das Engagement des<br />

Unternehmens für die Umwelt hin. Auf den ersten Blick wird so die Verwendung<br />

von zertifizierten Rohstoffen für jedermann deutlich und damit<br />

verbunden auch der Einsatz des Unternehmens für eine nachhaltige<br />

Waldwirtschaft. Eine Botschaft, die gerade in der heutigen Zeit immer<br />

besser beim Verbraucher und damit beim Kunden ankommt und somit<br />

zu einem nicht zu unterschätzenden Vorteil werden kann.<br />

Die Unternehmensschilder mit der individuellen <strong>PEFC</strong>-Registriernummer<br />

bestehen aus einem wetterbeständigen Alu-Verbundstoff<br />

(Aludibond) und haben DIN-A3-Maße (ca. 30 x 42 cm). Sie können für<br />

30 € bei der Geschäftsstelle bestellt werden. E-Mail unter Angabe der<br />

Registriernummer an info@pefc.de genügt.<br />

Produktkette |<br />

Dr. Oliver Streit<br />

Geschäftsführung nobilia-Werke<br />

J. stickling Gmbh & co. KG<br />

„ nobilia ist der größte Hersteller von<br />

Einbauküchen in <strong>Deutschland</strong>. Täglich<br />

verlassen mehr als 2.000 Küchen unsere<br />

beiden Werke in Verl. Das entspricht<br />

445.000 Küchen im Jahr – oder anders<br />

ausgedrückt: rund 4,4 Millionen Schränken.<br />

Für die Produktion sind große Mengen<br />

an Holzwerkstoffen notwendig. Die <strong>PEFC</strong>-<br />

Initiative ermöglicht es uns, dieses Volumen<br />

aus nachhaltiger Waldwirtschaft zu<br />

beziehen. Nur unter dieser Voraussetzung<br />

ist es überhaupt möglich, dass alle nobilia-<br />

Küchen seit oktober 2009 das <strong>Nachhaltig</strong>keitssiegel<br />

tragen. So können wir unserer<br />

Verantwortung für die Umwelt umfassend<br />

gerecht werden. Und wir können unser Engagement<br />

für unsere Handelspartner und<br />

den Endverbraucher sichtbar machen.<br />

Damit ist die Zertifizierung ganz klar<br />

ein Gewinn für das Ökosystem Wald und<br />

gleichzeitig ein Gewinn für unser Unternehmen.<br />

Sie stärkt uns und unsere Händler<br />

am Markt. nobilia ist als erster und<br />

bislang einziger Küchenhersteller <strong>PEFC</strong>zertifiziert.<br />

Angesichts des steigenden<br />

Wertebewusstseins der Verbraucher ist das<br />

ein entscheidender Vorteil im Wettbewerb,<br />

und zwar nicht nur in <strong>Deutschland</strong>, sondern<br />

auch auf internationaler Ebene. Das<br />

<strong>PEFC</strong>-Siegel wird zukünftig als Verkaufsargument<br />

eine bedeutende Rolle spielen.<br />

<strong>PEFC</strong> – aus unserer Sicht ein überzeugendes<br />

System mit vielen Siegern.“<br />

“<br />

* Kirschbaum<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 2008 2009 17<br />

17


Was brachte die Zertifizierungsinitiative<br />

des GD holz?<br />

IM JANUAR VERKüNDETE DER GESAMTVERBAND<br />

DEUTSCHER HoLZHANDEL DEN START EINER<br />

„ZERTIFIZIERUNGSINITIATIVE 2009“, UM DIE<br />

VERBREITUNG UND HANDHABUNG DER CHAINoF-CUSToDY-ZERTIFIZIERUNGEN<br />

VoN FSC UND<br />

<strong>PEFC</strong> ZU VERBESSERN UND EINE DURCHGäNGIGE<br />

ZERTIFIZIERUNG DER GD-HoLZ-MITGLIEDER ZU<br />

ERREICHEN. DABEI SoLLTEN SICH „oPERATIVE<br />

ZERTIFIZIERUNGSFRAGEN IMMER AM KoSTEN-<br />

NUTZEN-VERHäLTNIS“ oRIENTIEREN.<br />

Mit Ausnahme eines Fragenkataloges, der veröffentlicht<br />

und umfassend von der <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle beantwortet<br />

wurde, und massiver Kritik an den FSC-Gebührenerhöhungen<br />

während der Laufzeit gültiger Zertifizierungsverträge<br />

waren von der <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle<br />

keine Aktivitäten wahrzunehmen. Auf Nachfrage durch<br />

<strong>PEFC</strong> berichtete der Hauptgeschäftsführer des GD Holz,<br />

Dr. Rudolf Luers, von Gesprächen mit Zertifizierern mit<br />

dem Ziel, unter Einsatz eigenen Personals eine Multi-<br />

Site-Zertifizierung für die Mitglieder auf die Beine zu<br />

stellen. Sein Fazit fällt positiv aus: „Wir haben deutlich<br />

mehr Transparenz, deutlich mehr Aufmerksamkeit für<br />

unser Anliegen und sind auch vorangekommen durch<br />

ein besseres Verständnis der Systeme.“ Bleibt zu hoffen,<br />

dass diese Zertifizierungsinitiative nicht in diesem Stadium<br />

stecken bleibt, sondern zukünftig auch greifbarere<br />

Erfolge bringt. Deutlich weiter ist da schon die Holzland-<br />

Kooperation, die 2009 eine erste Gruppenzertifizierung<br />

von 11 angeschlossenen Betrieben erfolgreich umsetzte<br />

– weitere sollen folgen.<br />

.....................................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Grün ist schön<br />

Mailing informiert deutsche Werbeagenturen.<br />

In den Köpfen vieler Designer in deutschen Werbeagenturen herrscht<br />

noch immer das Bild des grauen Ökopapiers vor, das zwar gut für<br />

die Umwelt, aber optisch leider nicht besonders ansprechend ist.<br />

Diese Vorstellung konzentriert sich dabei nicht nur auf Recycling-<br />

Papier, sondern auch auf Papiere, die andere Umweltzeichen, wie<br />

das <strong>PEFC</strong>-Logo, tragen. Diese überholte Vorstellung gilt es aufzubrechen,<br />

da Agenturen bei der Papierwahl ein gehöriges Wort mitsprechen.<br />

Denn oftmals wird das Papier einem Kunden durch die Agentur<br />

vorgeschlagen, und Agenturen genießen als Berater bei ihren<br />

Kunden großes Ansehen. In Kooperation mit dem Papiergroßhändler<br />

Antalis entwickelte die <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle aus diesem Grund eine<br />

Broschüre, die sich durch eine sehr hochwertige und reduzierte Gestaltung<br />

mit großformatigen Abbildungen auszeichnet, um so visuelle<br />

Grafiker und Designer anzusprechen. Informationen zu <strong>PEFC</strong><br />

und dem verwendeten Papier wurden anhand kleiner Geschichten<br />

erzählt. Dabei ging es nicht um eine möglichst umfassende Information,<br />

sondern um die Vermittlung eines guten Gefühls. <strong>PEFC</strong> sollte<br />

als etwas sehr Positives dargestellt und gleichzeitig in Verbindung<br />

mit anspruchsvoller Gestaltung gebracht werden. Der Fokus lag also<br />

ganz klar darauf, den Beweis anzutreten, dass bei „Umweltpapier“<br />

gegenüber herkömmlichen Papieren keine Einbußen in puncto<br />

Qualität und Optik in Kauf genommen werden müssen. Diesem Anspruch<br />

wird die Broschüre durch Bildauswahl und Darstellung, die<br />

Schrift, die Farbwahl und natürlich die Zusammenstellung bzw. den<br />

Aufbau in besonderem Maße gerecht. Durch ein schönes Musterbeispiel<br />

soll so auf die Möglichkeiten von <strong>PEFC</strong>-zertifiziertem Papier<br />

hingewiesen werden.<br />

Die Broschüre wurde an rund 2.000 deutsche Werbeagenturen<br />

durch den Papiergroßhändler Antalis verschickt.<br />

3. <strong>PEFC</strong>-CoC-Forum in München<br />

PeFc-zertifizierte Unternehmen informieren sich über Änderungen des „coc-standards“<br />

Die deutsche Revision der Waldstandards konnte im Dezember 2009<br />

erfolgreich abgeschlossen werden. Die Überarbeitung der neuen CoC-<br />

Richtlinie dagegen wird noch etwas auf sich warten lassen, da im Vorfeld<br />

der Generalversammlung von <strong>PEFC</strong> International im November<br />

2009 keine Einigung erreicht werden konnte. Auf dem 3. branchenübergreifenden<br />

Forum für <strong>PEFC</strong>-zertifizierte Unternehmen, das am<br />

1.12.2009 im Bayerischen Landwirtschafts- und Forstministerium in<br />

München stattfand und den neuen CoC-Standard zum Thema hatte,<br />

konnte daher nur ein finaler Entwurf des neuen CoC-Standards durch<br />

den Geschäftsführer von <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V., Dirk Teegelbekkers,<br />

vorgestellt werden. Dieser Entwurf gibt jedoch eine Vorstellung,<br />

in welche Richtung es gehen wird: Vor allem praxisnäher und damit<br />

einfacher umsetzbar soll er sein. Die Punkte, über die international<br />

noch diskutiert wird, führten auch während des Forums zu kontroversen<br />

Diskussionen. Besonders intensiv war der Austausch über die<br />

Gleichstellung von Recyclingmaterial und <strong>PEFC</strong>-zertifiziertem Frischholz.<br />

Was die neuen Anforderungen konkret für ein zertifiziertes<br />

Über Grenzen hinweg<br />

PeFc-Länderdialog möchte austausch im deutschsprachigen raum fördern<br />

Warum diese Synergien nicht nutzen? Aus<br />

diesem Grund wurde bereits 2008 eine länderübergreifende<br />

Plattform für zertifizierte<br />

Unternehmen aus <strong>Deutschland</strong> und Österreich<br />

gegründet, und zwar der <strong>PEFC</strong>-Länderdialog,<br />

um einen Austausch zwischen holzverarbeitenden<br />

Unternehmen untereinander<br />

und mit den Verantwortlichen von <strong>PEFC</strong> zu<br />

ermöglichen. Die zweite Veranstaltung dieser<br />

Reihe fand grenznah im März 2009 in Passau<br />

statt. Eingeladen waren Unternehmen<br />

der holzver- und -bearbeitenden Industrie.<br />

Im Passauer Altstadt-Hotel trafen sich knapp<br />

20 Unternehmensvertreter, die sich über die<br />

aktuellen Entwicklungen informieren und<br />

mit Vertretern von <strong>PEFC</strong> Austria und <strong>PEFC</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> diskutieren wollten. Denn das<br />

Interesse an Herkunftsnachweisen für Holz<br />

Produktkette |<br />

DAS SCHLAGWoRT „KoNTINUIERLICHE VERBESSERUNG“ ZIEHT SICH WIE EIN RoTER FADEN DURCH DIE ENTWICKLUNG VoN<br />

<strong>PEFC</strong>: NATüRLICH AUF NATIoNALER EBENE, DENN ALLE FüNF JAHRE MüSSEN DIE „WALDSTANDARDS“ IN EINEM PARTIZIPA-<br />

TIVEN PRoZESS üBERARBEITET WERDEN, ABER AUCH AUF INTERNATIoNALER EBENE WERDEN REGELMäSSIG DIE INTERNA-<br />

TIoNAL GüLTIGEN STANDARDS FüR DIE PRoDUKTKETTENZERTIFIZIERUNG üBERARBEITET.<br />

Unternehmen bedeuten,<br />

erläuterte im Anschluss<br />

der <strong>PEFC</strong>-Auditor Horst<br />

Gleißner von der Zertifizierungsstelle<br />

Alko-Cert<br />

aus der Sicht eines Zertifizierers.<br />

Ganz und gar fertig<br />

und ab dem 1.1.2010<br />

verbindlich anzuwenden ist<br />

die neue <strong>PEFC</strong>-Logorichtlinie, die zum Abschluss des Forums, an<br />

dem Unternehmensvertreter aus den verschiedensten Branchen der<br />

Holzwirtschaft und Papierindustrie teilnahmen, detailliert vom PR-<br />

Referenten Philipp Bahnmüller erläutert wurde. Als wichtigste Neuerung<br />

bezeichnete er optionale Ergänzungen des Logos, die dem Verbraucher<br />

helfen sollen, die Aussage des <strong>PEFC</strong>-Labels auf Produkten<br />

besser zu verstehen.<br />

................................................................................................................................................................................................................<br />

DIE <strong>PEFC</strong>-ZERTIFIZIERUNG IST DIE FAVoRISIERTE ALTERNATIVE FüR WALDBESITZER IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH –<br />

MEHR ALS 67 PRoZENT BZW. 50 PRoZENT DER WäLDER SIND BEREITS ZERTIFIZIERT. EBENSo HABEN SICH VIELE UNTERNEH-<br />

MEN DER HoLZWIRTSCHAFT IN BEIDEN LäNDERN DER <strong>PEFC</strong>-INITIATIVE ANGESCHLoSSEN. ES GIBT ALSo GEMEINSAMKEITEN.<br />

und Holzprodukte diesseits und jenseits der<br />

deutsch-österreichischen Grenze nimmt zu<br />

– und damit auch der Informationsbedarf<br />

über die <strong>PEFC</strong>-Wald- und -CoC-Zertifizierung.<br />

Auch wenn die Teilnehmerzahl noch<br />

ausbaufähig ist, hat sich die Veranstaltung<br />

bewährt und soll 2010 in Österreich fortgesetzt<br />

werden.<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2008 2009 19


<strong>PEFC</strong>-Öffentlichkeitsarbeit<br />

Die außendarstellung<br />

Zwar wurde im Jahresbericht 2008 an gleicher<br />

Stelle vermeldet, dass die Überarbeitung<br />

der Außendarstellung abgeschlossen<br />

sei, doch musste in diesem Bereich 2009<br />

noch einiges an Arbeit geleistet werden.<br />

Dies hat zwei Gründe: Zum einen werden<br />

immer wieder Nachdrucke von Publikationen<br />

notwendig, und zum anderen wird die<br />

Außendarstellung von <strong>PEFC</strong> immer facettenreicher,<br />

da immer mehr Projekte ins Leben<br />

gerufen werden.<br />

Aufgrund der großen Nachfrage musste<br />

2009 die Imagebroschüre nachgedruckt<br />

werden, da nach einem guten Jahr schon<br />

alle 7.000 Exemplare verteilt waren. Die Neuauflage<br />

wurde daher mit 10.000 Exemplaren<br />

etwas höher angesetzt. Auch die Waldstandards<br />

mussten kurz vor Ende der Revision<br />

im April noch einmal nachgedruckt werden,<br />

wobei alle 5.000 neuen Exemplare bis Ende<br />

2009 schon wieder vergriffen waren. Wie Sie<br />

gerade lesen, hat sich <strong>PEFC</strong> auch für eine<br />

Fortführung der Jahresberichte in dieser<br />

Form entschieden – 32 Seiten in einer Auflage<br />

von 10.500 Exemplaren. Aufgrund der<br />

revidierten Waldstandards wird es Anfang<br />

2010 eine neue Standardbroschüre geben;<br />

ebenso wird nach Verabschiedung des neuen,<br />

international gültigen CoC-Standards<br />

hierzu eine neu überarbeitete Broschüre<br />

veröffentlicht.<br />

Gemeinsam mit den Baumärkten<br />

Globus und Hela wurde 2010 eine <strong>PEFC</strong>-<br />

Verkaufsortpräsentation entwickelt, weil<br />

zwar sehr viele Holzprodukte in diesen Baumärkten<br />

das <strong>PEFC</strong>-Logo tragen, die Hintergründe<br />

dieses Herkunftslabels jedoch noch<br />

nicht ausreichend bekannt sind. Um dies<br />

zu ändern, wurden Maßnahmen ergriffen,<br />

die auffällig sind, gleichzeitig aber emotional<br />

wirken, und sich so deutlich von den<br />

„lauten“-Baumarktbotschaften unterscheiden.<br />

So erhielt jeder der insgesamt 83 Hela-<br />

Vier Seiten widmete allein das dm-Kundenmagazin „alverde“ einer <strong>PEFC</strong>-Waldreportage<br />

und Globus-Baumärkte in <strong>Deutschland</strong> drei<br />

große DIN-A0-Plakate, 70 DIN-A5-Poster<br />

und 50 sogenannte Auszeichnungstags, die<br />

unmittelbar neben den zertifizierten Holzprodukten<br />

angebracht wurden. Auf diese<br />

Weise können mit vergleichsweise geringem<br />

Aufwand sehr viele Baumarktkunden<br />

über einen langen Zeitraum angesprochen<br />

werden. <strong>PEFC</strong> plant solche Kooperation auf<br />

andere Baumärkte auszuweiten.<br />

Die im vergangenen Jahr zum ersten<br />

Mal angebotenen Ausleihsysteme (Stehbannerpaare)<br />

zur Kommunikation von <strong>PEFC</strong> auf<br />

regionalen Veranstaltungen wie etwa Waldtagen,<br />

fanden auch 2009 guten Anklang:<br />

18 Mal wurden diese bei der Geschäftsstelle<br />

abgerufen. Um die Kommunikationsarbeit<br />

in den Regionen weiter zu stärken, wurden<br />

darüber hinaus 10 weitere Stehbannerpaare<br />

produziert, die den regionalen Arbeitsgruppen<br />

exklusiv zur Verfügung stehen. Diese<br />

können so vor Ort Veranstaltungen jeder<br />

Art um Informationen zu <strong>PEFC</strong> anreichern.<br />

Selbstverständlich werden auf Anfrage auch<br />

Broschüren mit den Stehbannern versandt.<br />

Seit Dezember 2009 gibt es auch erstmals<br />

<strong>PEFC</strong>-zertifizierte Papiertragetaschen, die<br />

ebenfalls für Messe- und Veranstaltungsarbeit<br />

genutzt werden können.<br />

Die neuen Logonutzungsrichtlinien<br />

sind ab dem 1.1.2010 verbindlich anzuwenden;<br />

schon im Mai 2009 wurde daher der<br />

<strong>PEFC</strong>-Logogenerator im internen Bereich<br />

der <strong>PEFC</strong>-Website überarbeitet, sodass dort<br />

nun auch die neuen Logozusätze mit heruntergeladen<br />

werden können. Die Besucherentwicklung<br />

auf der <strong>PEFC</strong>-Website konnte in<br />

diesem Jahr nochmals deutlicher gesteigert<br />

werden: Waren es 2008 im Schnitt jeden<br />

Monat rund 3.500 Besucher, konnten 2009<br />

Grün, grau oder schwarz, der überarbeitete Logo-<br />

generator erlaubt einen unkomplizierten Download<br />

durchschnittlich 4.400 User gezählt<br />

werden. Gründe hierfür sind sicherlich<br />

das zunehmende Interesse an der<br />

<strong>PEFC</strong>-Zertifizierung, aber auch eine<br />

verstärkte Verlinkung mit anderen<br />

Websites und die gesteigerte Informationsdichte<br />

auf www.pefc.de.<br />

Die Pressearbeit<br />

Werbung kostet Geld – PR-Arbeit und<br />

damit vor allem auch die Pressearbeit<br />

kostet dagegen Kraft und Ideen.<br />

Aus diesem Grund liegt ein deutlicher<br />

Schwerpunkt der Kommunikationsarbeit<br />

von <strong>PEFC</strong> auf der Pressearbeit.<br />

Denn mit guten Ideen und Themen, die<br />

sauber aufgearbeitet werden, lassen<br />

sich meist bessere Ergebnisse erzielen<br />

als mit Werbung – und das oftmals<br />

noch viel billiger. Denn redaktionelle<br />

Botschaften sind viel glaubwürdiger<br />

als rein werbliche. In Zusammenarbeit<br />

mit einer externen PR-Beraterin wurde<br />

daher 2009 wieder ein PR-Paket<br />

geschnürt (Medien-Kooperationen,<br />

20 Pressemitteilungen, Gewinnspiele,<br />

Radio-Kit etc.), mit dem <strong>PEFC</strong> versuchte,<br />

die eigene Medienpräsenz<br />

zu erhöhen. Dies ist zum Teil sehr<br />

gut gelungen. Mit 118 durch die Ge-<br />

Der dm-Gesamtansatz<br />

schäftsstelle lancierten<br />

Veröffentlichungen in<br />

der Fachpresse wurde<br />

eine zufriedenstellende<br />

Penetration der Forst-<br />

und Holz-, Papier- und<br />

Druckbranche erreicht.<br />

Diese wurden flankiert<br />

durch 160 Fachveröffentlichungen,<br />

die von<br />

zertifizierten Unternehmen<br />

initiiert wurden<br />

(meist in Verbindung mit<br />

Produkt- oder Unternehmenspräsentationen).<br />

Mit der Unterstützung<br />

von Besitzern zertifizierten Waldes<br />

konnte eine gute Präsenz in Tageszeitungen<br />

erreicht werden: Insgesamt<br />

wurden 2009 in 73 Veröffentlichungen<br />

über <strong>PEFC</strong> berichtet. Schwach fällt<br />

dagegen leider noch die Berichterstattung<br />

in „Special-Interest“-Magazinen<br />

aus. Das sind Magazine, die sich auf<br />

bestimmte Themen, meist aus dem<br />

Bereich Haus, Heim, Garten, konzentrieren<br />

(12 Veröffentlichungen).<br />

Das Gleiche gilt erst recht, mit nur<br />

fünf Veröffentlichungen, bei den<br />

„Public Awareness“-Zeitschriften, also<br />

Publikationen, die sich an die breite<br />

Öffentlichkeit wenden. In diesen beiden<br />

Bereichen gibt es daher 2010<br />

noch klaren Aufholbedarf.<br />

Über eigene Medien verfügt<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. ebenfalls.<br />

Zwei davon wurden schon thematisiert:<br />

die <strong>PEFC</strong>-Website und der<br />

<strong>PEFC</strong>-Jahresbericht. Darüber hinaus<br />

verschickt <strong>PEFC</strong> einen quartalsweise<br />

erscheinenden Newsletter, der per<br />

E-Mail an einen immer größer werdenden<br />

Empfängerkreis gesandt wird<br />

– aktuell sind es rund 4.500 Empfänger.<br />

2009 wurden vier Newsletter, die<br />

Nummern 38 bis 41, versandt.<br />

Wie bereits im letzten Jahresbericht zu lesen war, ist der<br />

<strong>Nachhaltig</strong>keitsgedanke beim dm-Drogeriemarkt bereits fest<br />

verankert und zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze<br />

Unternehmen. Dies gilt auch für die Verwendung von <strong>PEFC</strong>zertifizierten<br />

Produkten: Das <strong>PEFC</strong>-Label ziert nicht nur Fototaschen<br />

und Broschüren, sondern auch das Kundenmagazin<br />

alverde. Dieses wird auf <strong>PEFC</strong>-zertifiziertem Papier gedruckt<br />

und berichtete in seiner März-Ausgabe über die Umsetzung<br />

von <strong>PEFC</strong> in den Wäldern rund um Karlsruhe. Zudem wird es<br />

zukünftig <strong>PEFC</strong>-gelabelte Küchentücher und Toilettenpapier<br />

bei dm zu kaufen geben.<br />

Endverbraucher |<br />

Ignaz Einsiedler<br />

1.Vorsitzender der<br />

Waldbesitzervereinigung Kempten,<br />

Land und stadt e. V<br />

„ Die WBV Kempten ist als forstlicher<br />

Zusammenschluss seit dem Jahr 2000 <strong>PEFC</strong>zertifiziert<br />

– unsere Mitglieder gehören damit<br />

zu den zertifizierten Waldbesitzern der ersten<br />

Stunde. Wir unterstützen die Arbeit von <strong>PEFC</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> e. V., weil wir von der Notwendigkeit<br />

einer nachhaltigen Bewirtschaftung<br />

unserer Wälder überzeugt sind und dies, über<br />

eine Bestätigung durch unabhängige Dritte,<br />

auch nach außen zeigen wollen. Wir beraten<br />

unsere Mitglieder im Sinne nachhaltiger,<br />

naturgemäßer Waldwirtschaft auf Basis der<br />

<strong>PEFC</strong>-Standards. Bei dem Vor-Ort-Audit in<br />

diesem Jahr wurde die Umsetzung auf unseren<br />

Waldflächen bereits zum zweiten Mal<br />

sehr positiv bestätigt.<br />

Die <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung ist für unsere<br />

Holzvermarktung sehr wichtig. Ein Großteil<br />

unserer Kunden kauft ausschließlich zertifiziertes<br />

Holz ein. <strong>PEFC</strong> ist damit für uns ein<br />

“<br />

wichtiges Marktzugangsinstrument.<br />

Für das kommende Jahr planen wir mit<br />

Unterstützung der <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle einen<br />

Imagefilm zum Thema <strong>PEFC</strong>. Der Filmbeitrag<br />

wird über Sinn, Zweck und Ziel nachhaltiger<br />

Waldbewirtschaftung informieren und Aufklärungsarbeit<br />

beim Verbraucher leisten. So soll<br />

das Image der nachhaltigen Waldwirtschaft<br />

und der Waldbesitzer gestärkt werden.<br />

Den Film können Sie sich ab Anfang<br />

2010 auf der Website der WBV Kempten (www.<br />

wbv-kempten.de) oder von <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

e. V. (www.pefc.de) anschauen.<br />

Ich danke allen unseren Waldbesitzern<br />

für ihr Engagement und die nachhaltige Bewirtschaftung<br />

unserer Wälder!<br />

“<br />

* Esche “<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 21


Ganz und gar nicht verschnupft<br />

Kennzeichnung von tissueprodukten gehört zum guten ton<br />

Wie viel man erreichen kann, wenn<br />

man nur will, macht der Lebensmitteldiscounter<br />

ALDI vor: Das Unternehmen<br />

setzt sich bereits seit<br />

Langem mit der Frage auseinander,<br />

woher die Rohstoffe für die vielen<br />

Taschentücher, Küchenrollen und<br />

Toilettenpapiere kommen. Bis Ende<br />

des Jahres tragen viele (bis spätestens<br />

Ende 2010 alle) Produkte aus<br />

Druck gemacht<br />

Natürlich findet sich das<br />

<strong>PEFC</strong>-Logo auch auf einer<br />

steigenden Zahl von Papier-<br />

und Druckprodukten.<br />

Denn nicht nur die Zahl<br />

der zertifizierten Unternehmen<br />

in der deutschen<br />

Papier- und Druckbranche<br />

nimmt zu – 2009 brachte<br />

zum dritten Mal in Folge<br />

eine Zunahme von mehr<br />

als 68,5 %, sondern auch<br />

die Zahl der Produkte<br />

mit dem <strong>PEFC</strong>-Logo: ob<br />

in der Finanzbranche,<br />

der Autoindustrie oder<br />

im Handel – immer mehr<br />

Unternehmen achten auf<br />

die Herkunft des verwendeten<br />

Papiers. Ganz kurios:<br />

In Frankreich gibt es<br />

sogar schon Zigarettenpackungen<br />

mit <strong>PEFC</strong>-Logo.<br />

Das macht das Rauchen<br />

zwar nicht gesünder, das<br />

Laster schadet aber wenigstens<br />

nicht dem Wald.<br />

dem Bereich Hygienepapiere ein<br />

anerkanntes <strong>Nachhaltig</strong>keitslabel –<br />

mit dabei, voll anerkannt, das <strong>PEFC</strong>-<br />

Siegel. Der Lebensmittelhändler hat<br />

damit einen Trend gesetzt, dem immer<br />

mehr Unternehmen folgen, so<br />

dass es bald in vielen Supermärkten<br />

und Drogerien Hygienepapier und<br />

Papierprodukte mit dem <strong>PEFC</strong>-Label<br />

zu kaufen gibt. Durch die klare Aner-<br />

Der Versandhändler Lands End setzt auf <strong>PEFC</strong><br />

Union Investment: eines von vielen<br />

Finanzinstituten, die sich für <strong>PEFC</strong><br />

entschieden haben<br />

kennung von <strong>PEFC</strong> als verlässlichem<br />

Herkunftsnachweis aus nachhaltiger<br />

Waldwirtschaft und die gezielte<br />

Nachfrage nach <strong>PEFC</strong>-zertifizierten<br />

Produkten bekennt sich ALDI zu<br />

seiner Verantwortung gegenüber der<br />

Umwelt. Die deutliche Präsenz des<br />

<strong>PEFC</strong>-Logos auf den Produktverpackungen<br />

ist dafür ein deutliches<br />

Zeichen, auch für den Verbraucher.<br />

Fast alle Publikationen von Ford sind mit dem<br />

<strong>PEFC</strong>-Logo gekennzeichnet, und manche thematisieren<br />

<strong>PEFC</strong> auch redaktionell<br />

Lucky Strike: Wenigstens<br />

der Karton ist nachhaltig …<br />

Grün schreiben, auch mit anderen Farben<br />

bleistifthersteller setzen auf PeFc-Zertifizierung<br />

Papier und auch Büropapier mit dem <strong>PEFC</strong>-Label zu finden und zu kaufen,<br />

ist mittlerweile gar kein Problem mehr. Spätestens beim Warten in der<br />

Schlange vor dem Postschalter springt es einem von den gelben Verpackungen<br />

der dort gestapelten Büropapiere entgegen. Ganz zu schweigen<br />

von den Hewlett-Packard-Kopierpapieren, die ebenfalls mit dem <strong>PEFC</strong>-<br />

Logo versehen sind und überall dort, wo es auch die HP-Drucker gibt,<br />

zu kaufen sind. Auch Büro- oder Objektmöbel können mittlerweile <strong>PEFC</strong>zertifiziert<br />

gekauft werden. Viele Produzenten von Schreibtischen<br />

und Stühlen im In- und Ausland besitzen ein <strong>PEFC</strong>-Zertifikat. Erst<br />

seit Kurzem im Büro zu finden sind dagegen <strong>PEFC</strong>-zertifizierte<br />

Blei- und Buntstifte. Drei von vier bekannten deutschen Herstellern<br />

haben sich 2009 drei <strong>PEFC</strong>-zertifizieren lassen und bieten entsprechend<br />

gekennzeichnete Produkte an.<br />

Die Links- und Rechtshänderstifte Easy Color bzw. Easy Graph<br />

sind genauso seit kurzer Zeit mit <strong>PEFC</strong>-Logo zu haben wie die Bunt-<br />

und Bleistifte der Firma Lyra und die Neuentwicklung Wopex von<br />

Staedtler – Letzterer sogar mit <strong>PEFC</strong>-Logo direkt auf dem Stift. Was früher<br />

eine Vision war, nämlich an einem <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Schreibtisch<br />

(womöglich noch auf <strong>PEFC</strong>-zertifiziertem Parkett) mit einem <strong>PEFC</strong>-zertifizierten<br />

Bleistift auf <strong>PEFC</strong>-zertifiziertem Papier zu schreiben, ist damit<br />

Realität geworden. Jetzt müssen die<br />

Produkte nur noch gekauft werden!<br />

Ralf ax<br />

bereichsleiter<br />

„<br />

hagebau holzhandel<br />

Strukturwandel in der Forstwirtschaft, Globalisierung der Lieferund<br />

Absatzmärkte, Klimawandel und Nachfragezuwachs ökologischer<br />

Holzprodukte. Diese Faktoren und die daraus resultierenden gesellschaftlichen<br />

und gesetzlichen Ansprüche machen eine Neupositionierung<br />

der Holzbranche unabdingbar, wenn sie trotz aller Anforderungen<br />

auch in Zukunft noch tragfähig sein will. Ein Thema, mit dem sich die<br />

hagebau bereits seit Jahren beschäftigt und jetzt die Chancen einer<br />

neuen Marktgestaltung beim Schopf ergreift: Als erste Holzhandelskooperation<br />

in <strong>Deutschland</strong> schließt sich die hagebau im Februar 2010<br />

dem Zertifizierungssystem <strong>PEFC</strong> an. Damit decken wir die gesamte<br />

Wertschöpfungskette vom Transport über die Verarbeitung bis zum Ladentisch<br />

ab und binden sowohl unsere Lieferanten als auch die Händler<br />

mit ein. Ein wichtiger Schritt, um Verantwortung gegenüber der Umwelt<br />

zu zeigen und den Endkunden einen echten Mehrwert zu bieten.<br />

Endverbraucher |<br />

Spielend den Wald retten<br />

spielzeug aus nachhaltiger Waldwirtschaft<br />

Was haben „Ene,<br />

mene, Zoo“, das<br />

Wildschwein und<br />

das Puzzleauto<br />

gemeinsam?<br />

Sie stammen<br />

alle aus einem<br />

vorbildlich gepflegten<br />

Wald –<br />

garantiert! Denn<br />

immer mehr<br />

deutsche Holzspielzeughersteller<br />

entscheiden sich für eine <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung, um<br />

so die Herkunft ihrer Produkte nachweisen zu können.<br />

Dies ist beim Kinderspielzeug auch sinnvoll, sind doch<br />

gerade Eltern von kleinen Kindern sehr sensibel in Bezug<br />

auf die Unbedenklichkeit und Verarbeitung von<br />

Spielzeug. Nirgendwo ist der Generationengedanke<br />

und damit die <strong>Nachhaltig</strong>keit wohl stärker präsent.<br />

Denn dem Nachwuchs soll es schließlich gut gehen,<br />

auch zukünftig. Spielzeughersteller wissen das. Dies<br />

macht eine <strong>PEFC</strong>-Zertifizierung für sie sehr attraktiv.<br />

2009 schlossen sich Spielzeughersteller wie Haba,<br />

Heros oder Ostheimer der <strong>PEFC</strong>-Initiative an, womit<br />

<strong>PEFC</strong> nun verstärkt in deutschen Kinderzimmern<br />

Einzug hält. Die deutschen Spielzeughersteller<br />

haben oftmals nur geringe Probleme bei der Beschaffung<br />

von <strong>PEFC</strong>-Holz, weil sie doch meist<br />

in <strong>Deutschland</strong> produzieren und dabei auf heimisches<br />

Holz zurückgreifen, welches fast immer<br />

<strong>PEFC</strong>-zertifiziert ist.<br />

* Erle <strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 23<br />


<strong>PEFC</strong>-Messeprogramm<br />

Neun Verbraucher- und Fachmessen mit PeFc-beteiligung<br />

AN So VIELEN MESSEN HAT <strong>PEFC</strong> NoCH NIE TEILGENoMMEN WIE IM JAHR 2009. AN INSGESAMT NEUN VERBRAUCHER- UND<br />

FACHMESSEN BETEILIGTE SICH DIE GESCHäFTSSTELLE MIT EINEM EIGENEN STAND. DIESE MESSEPRäSENZ IST FüR <strong>PEFC</strong><br />

EIN WICHTIGES INSTRUMENT DER ÖFFENTLICHKEITSARBEIT. IN DEN LETZTEN DREI JAHREN KoNZENTRIERTE SICH <strong>PEFC</strong> VoR<br />

ALLEM AUF MESSEN AUS DEM BEREICH HoLZ UND PAPIER, UM DEN ERFoLG DER WALDZERTIFIZIERUNG AUF DIE VERARBEI-<br />

TUNGSKETTE AUSZUDEHNEN.<br />

• Grüne Woche:<br />

In der gut besetzten Multitalent-Holz-Halle, die im Rahmen der<br />

„Grünen Woche“ in Berlin stattfand, sprach <strong>PEFC</strong> direkt Verbraucher<br />

an und informierte über die Waldzertifizierung in <strong>Deutschland</strong><br />

und weltweit. Eine ganz besondere Attraktion gab es in diesem Jahr<br />

für die kleinsten Besucher: Kinder konnten kostenlos die bekannten<br />

<strong>PEFC</strong>-Frühstücksbrettchenmotive mit der Laubsäge aussägen. Diese<br />

Aktion sorgte für einen regen Betrieb beim <strong>PEFC</strong>-Stand und bot eine<br />

gute Chance, das komplizierte Thema <strong>PEFC</strong> an die Mutter bzw. den<br />

Vater zu bringen.<br />

• Paperworld:<br />

Zum ersten Mal stellte <strong>PEFC</strong> im Januar auf der paperworld aus, der<br />

internationalen Leitmesse für Produkte aus dem Bereich Papier, Bürobedarf<br />

und Schreibwaren (PBS). Die starke Frequentierung des<br />

<strong>PEFC</strong>-Standes bestätigt die Bedeutung des Themas in der Branche:<br />

Nirgendwo sonst gibt es so viele zertifizierte Produkte wie hier: Papier,<br />

Schreibtische und Schreibgeräte, alles ist mittlerweile <strong>PEFC</strong>zertifiziert<br />

zu bekommen.<br />

• Interzum:<br />

Alles, was zur Herstellung von Möbeln benötigt wird, findet man alle<br />

zwei Jahre auf der Leitmesse der Möbelzulieferindustrie Interzum<br />

in Köln. Dazu gehören natürlich auch Holzprodukte, die einen beträchtlichen<br />

Teil der Messe ausmachten. Schnittholzproduzenten,<br />

Holzwerkstoffhersteller und Furnierwerke belegen alleine eine ganze<br />

Halle. Darunter auch <strong>PEFC</strong> mit einem eigenen Stand. Das Interesse<br />

an <strong>PEFC</strong> war groß, und es konnten gute Kontakte geschlossen werden.<br />

Besonders spannend dabei war das Interesse an <strong>PEFC</strong> aus exotischen<br />

Orten und Ländern wie z. B. Dubai, Indien oder Thailand.<br />

• Kongress für nachhaltige Medienproduktion:<br />

Der Fachverband der Medienproduktioner f:mp hat die Bedeutung<br />

des Themas <strong>Nachhaltig</strong>keit in der Druckbranche erkannt und organisierte<br />

Anfang Mai erstmals einen Kongress für nachhaltige Medienproduktion<br />

in Berlin. <strong>PEFC</strong> bereicherte diesen Kongress durch<br />

einen kleinen Stand und versuchte so, einen objektiven Blick auf die<br />

Waldzertifizierung zu gewährleisten.<br />

• spoga:<br />

Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Gartenmöbelmesse spoga in<br />

Köln stellte <strong>PEFC</strong> gemeinsam mit den deutschen Vertretern des malaysischen<br />

Zertifizierungssystems MTCS, das seit Mai durch <strong>PEFC</strong><br />

anerkannt ist, erstmals aus. Durch die Anerkennung von MTCS werden<br />

zum ersten Mal nennenswerte Mengen von <strong>PEFC</strong>-zertifizierten<br />

tropischen Hölzern bzw. Holzprodukten zur Verfügung stehen, was<br />

gerade für den Gartenbereich von hoher Bedeutung ist. Die Messe<br />

ist damit ein erster Schritt, um <strong>PEFC</strong> auch im Bereich des Tropenholzes<br />

als verlässlichen und anerkannten Herkunftsnachweis zu<br />

etablieren.<br />

• Beschaffungskonferenz:<br />

Ebenfalls zum ersten Mal war <strong>PEFC</strong> mit einem kleinen Stand auf der<br />

zweitägigen Beschaffungskonferenz vertreten, die am 17. und 18.<br />

September in Berlin stattfand. Diese Konferenz richtet sich an Entscheidungsträger<br />

aus Bund, Ländern und Kommunen (Schwerpunkt<br />

Beschaffung) und fand in diesem Jahr unter dem Motto „Innovationen<br />

– Investitionen – <strong>Nachhaltig</strong>keit“ statt. Da sich <strong>PEFC</strong> in Zukunft<br />

zunehmend um eine verstärkte öffentliche Beschaffung von <strong>PEFC</strong>zertifizierten<br />

Holz- und Papierprodukten bemühen möchte, bot sich<br />

dort eine Möglichkeit, die Verantwortlichen der öffentlichen Stellen<br />

auf <strong>PEFC</strong> aufmerksam zu machen.<br />

• Frankfurter Buchmesse:<br />

In etwas kleinerem Rahmen als im Vorjahr, aber nicht weniger erfolgreich<br />

stellte <strong>PEFC</strong> dieses Jahr zum zweiten Mal auf der Frankfurter<br />

Buchmesse aus. Anders als im vergangenen Jahr, als die Zertifizierung<br />

von Papier bzw. Büchern für viele ein ganz neues Thema<br />

war, wussten die meisten schon weit besser über <strong>Nachhaltig</strong>keitsnachweise<br />

und <strong>PEFC</strong> Bescheid. In Nachbarschaft zu zertifizierten<br />

Druckereibetrieben und Papierherstellern war <strong>PEFC</strong> in guter Gesellschaft.<br />

Nicht wenige Interessierte fanden daher den Weg zum <strong>PEFC</strong>-<br />

Stand. Die Buchmesse bietet eine interessante Plattform für <strong>PEFC</strong>,<br />

auch wenn sich die Besucher natürlich mehr für die Inhalte als für<br />

das Papier der Bücher interessieren – was sich auch an der hohen<br />

Besucherzahl in den verschiedenen Hallen ablesen lässt.<br />

• Branchentag Holz:<br />

Mehr Erfahrung hat <strong>PEFC</strong> bei der Teilnahme am Branchentag Holz,<br />

der vom Gesamtverband Deutscher Holzhandel ausgerichtet wird.<br />

Seit acht Jahren stellt die Geschäftsstelle dort mit einem eigenen<br />

Stand aus. Bei dem diesjährigen Branchentag wurde das neue<br />

<strong>PEFC</strong>-Unternehmensschild vorgestellt, welches zertifizierte Unternehmen<br />

ab sofort bei der Geschäftsstelle beziehen können. Die Kontakte<br />

während des Branchentags haben ganz deutlich gezeigt: <strong>PEFC</strong><br />

ist eine feste und etablierte Größe in der Branche. Die Zertifizierung<br />

ist weniger Ausnahme als vielmehr Standard. Und auch jene, die<br />

sich noch nicht zu einer Zertifizierung entschlossen haben, beschäftigen<br />

sich intensiv mit dem Thema.<br />

• Holzbau-Forum:<br />

Den Abschluss des letztjährigen Messejahres bildete die erstmalige<br />

Teilnahme am Internationalen Holzbau-Forum vom 2. bis 4. Dezember<br />

in Garmisch-Partenkirchen. Das Forum ist ein internationaler<br />

Treffpunkt von Holzbauern, Planern, Ingenieuren und Architekten,<br />

die sich über Neuerungen und Erfahrungen mit Holztragwerken<br />

austauschen. Dieser Bereich beschäftigt sich zunehmend mit <strong>Nachhaltig</strong>keitsaspekten<br />

und rückt damit auch für <strong>PEFC</strong> verstärkt in den<br />

Fokus – umfassende Informationen aus erster Hand werden daher<br />

gerne angenommen.<br />

Endverbraucher |<br />

<strong>PEFC</strong>-Frühstücksbrettchen<br />

zum Selbersägen kommen bei<br />

Thüringer Schülern gut an<br />

Die von <strong>PEFC</strong> angebotene Aktion „Frühstücksbrettchen<br />

zum Selbersägen wurde durch die regionale<br />

<strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppe Thüringen im Sommer 2009 mit<br />

Erfolg umgesetzt: Im Rahmen der thüringischen Waldjugendspiele<br />

nutzten die Thüringer Forstämter Arnstadt,<br />

Bad Salzungen, Schönbrunn und Finsterbergen<br />

die <strong>PEFC</strong>-Holzschablonen, um Thüringer Schüler spielend<br />

mit dem Thema nachhaltige Waldwirtschaft und<br />

<strong>PEFC</strong> vertraut zu machen und auf diese Weise schon<br />

junge Bürger über die Bedeutung von <strong>PEFC</strong> aufzuklären.<br />

Dass dieser Ansatz aufging, zeigten die Fragen,<br />

die von vielen Kindern während des Ausschneidens<br />

der Frühstücksbrettchen zum Thema <strong>PEFC</strong> gestellt<br />

wurden.<br />

Aufgrund der knappen Zeit während der Waldjugendspiele<br />

kamen jedoch nicht alle Rohlinge – rund<br />

400 Stück pro Forstamt – während der Waldjugendspiele<br />

zum Einsatz. Einige der übriggebliebenen<br />

Rohlinge wurden daher im Anschluss an die Waldjugendspiele<br />

an die drei Thüringer Waldjugendheime<br />

übergeben, die diese im Rahmen von Klassenfahrten<br />

einsetzen werden.<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 25


Staatlich nachgefragt<br />

beschaffungsrichtlinie der Niederlande<br />

Nach Anerkennung von einzelnen nationalen <strong>PEFC</strong>-Systemen aus<br />

<strong>Deutschland</strong>, Finnland oder Belgien durch die niederländische Regierung<br />

steht noch die Bewertung von <strong>PEFC</strong> International – und<br />

damit aller nationalen <strong>PEFC</strong>-Systeme – durch das Timber Procurement<br />

Assessment Committee (TPAC) aus. Die Anerkennung des<br />

internationalen <strong>PEFC</strong>-Systems ist besonders vor dem Hintergrund<br />

notwendig, dass aufgrund der internationalen CoC-Zertifizierung<br />

eine Unterscheidung von nationalen <strong>PEFC</strong>-Herkünften weder möglich<br />

noch notwendig ist, da alle nationalen Standards nachweislich<br />

die Mindestanforderungen des internationalen <strong>PEFC</strong> Councils erfüllen.<br />

Ferner ist die Anerkennung von <strong>PEFC</strong> International unbedingt<br />

notwendig, wenn die Niederländer ihr ambitioniertes Ziel erreichen<br />

wollen, bis 2010 alle Holzprodukte aus nachhaltig bewirtschafteten<br />

Wäldern zu beschaffen.<br />

britische beschaffungsrichtlinie<br />

Erneut bestätigt wurde die Anerkennung von <strong>PEFC</strong> durch die Beschaffungsrichtlinie<br />

des Vereinigten Königsreichs. Die Prüfungen<br />

durch das Central Point of Expertise on Timber (CPET), das im Auftrag<br />

des britischen Umweltministeriums (Defra) handelt, bestätigten<br />

die hohe Qualität des internationalen <strong>PEFC</strong>-Systems und unterstreichen<br />

die Bedeutung von <strong>PEFC</strong> für die Sicherstellung einer flächendeckenden<br />

nachhaltigen Waldwirtschaft. Davon ist mittlerweile aber<br />

nicht nur die britische Regierung überzeugt, sondern auch die Organisatoren<br />

der Olympischen Spiele, die 2012 in London stattfinden<br />

werden. Dort sollen alle Holzprodukte eine <strong>PEFC</strong>-Kennzeichnung<br />

oder ein vergleichbares Siegel, tragen.<br />

bayerische beschaffungsrichtlinie<br />

Nach Baden-Württemberg und der Hansestadt Hamburg übernimmt<br />

auch Bayern die Beschaffungsrichtlinie der Bundesregierung. Der<br />

Freistaat setzt damit bei der Beschaffung von Holzprodukten ein<br />

klares Zeichen für eine nachhaltige Waldwirtschaft. Denn es werden<br />

nur noch solche Holzprodukte akzeptiert, die über ein anerkanntes<br />

Herkunftszertifikat verfügen, wie <strong>PEFC</strong> eines ist.<br />

Koalitionsvereinbarung in thüringen<br />

Auch die neue Regierungskoalition aus CDU und SPD in Thüringen<br />

setzt weiter auf <strong>PEFC</strong>. So wird in der Koalitionsvereinbarung die<br />

Bedeutung von <strong>PEFC</strong> zur Sicherstellung und Dokumentation einer<br />

nachhaltigen Waldbewirtschaftung und als Alternative zu neuen gesetzlichen<br />

Vorschriften unterstrichen. Zitat: „Die Vorgaben des Thüringer<br />

Waldgesetzes in Verbindung mit der Zertifizierung nach <strong>PEFC</strong><br />

reichen aus, um flächendeckend eine nachhaltige und umweltgerechte<br />

Holznutzung durchzuführen. Daher sind weitergehende Forderungen<br />

abzulehnen.“<br />

<strong>PEFC</strong> im nachhaltigen Warenkorb<br />

DIE BUNDESREGIERUNG LäSST SICH IN SACHEN<br />

NACHHALTIGKEIT BERATEN. DIES GESCHIEHT<br />

DURCH DEN RAT FüR NACHHALTIGE ENTWICK-<br />

LUNG, DER BEREITS 2001 GEGRüNDET WURDE<br />

UND DEM 13 PERSoNEN DES ÖFFENTLICHEN<br />

LEBENS ANGEHÖREN. DIESER ENTWICKELT BEI-<br />

TRäGE FüR DIE UMSETZUNG DER NATIoNALEN<br />

NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE UND BENENNT<br />

KoNKRETE HANDLUNGSFELDER UND PRoJEKTE<br />

UND MACHT NACHHALTIGKEIT So ZU EINEM ÖF-<br />

FENTLICHEN ANLIEGEN.<br />

Ein Projekt des <strong>Nachhaltig</strong>keitsrates ist die Broschüre<br />

„<strong>Nachhaltig</strong>er Warenkorb“. Der nachhaltige Warenkorb<br />

möchte über die Möglichkeiten aufklären, sich beim Einkauf<br />

nachhaltig zu verhalten, und Entscheidungshilfen<br />

für einen nachhaltigen Konsum anbieten. Zu allererst<br />

will er aber darüber aufklären, wie ein Verbraucher mit<br />

seinem Konsum dazu beitragen kann, dass das Klima<br />

geschützt, knappe Ressourcen geschont und Menschenrechte<br />

geachtet werden. Denn der Verbraucher<br />

hat Macht und kann durch seine Konsumgewohnheiten<br />

über den Erfolg oder Misserfolg von Produkten entscheiden<br />

und damit das Angebot nachhaltig beeinflussen. Ein<br />

Schwerpunkt des nachhaltigen Warenkorbs ist daher die<br />

Vorstellung von Umweltkennzeichnungen. In der im<br />

September 2009 veröffentlichten Neuauflage des nachhaltigen<br />

Warenkorbs wird auch <strong>PEFC</strong> als Produktkennzeichnung<br />

für umweltverträgliche Holzprodukte aufgeführt.<br />

Anders als in der vorherigen Version findet jedoch<br />

eine Beurteilung der ökologischen und sozialen Performance<br />

der einzelnen Kennzeichen statt. Dabei ist festzustellen,<br />

dass <strong>PEFC</strong> deutlich besser als viele etablierte<br />

Kennzeichnungen bewertet wird, im Bereich „Renovieren“<br />

etwa deutlicher besser als der „Blaue Engel“.<br />

Waldschild „relaunched“<br />

Endverbraucher |<br />

IM oKToBER 2009 WURDEN DIE ERSTEN üBERARBEITETEN <strong>PEFC</strong>-WALDSCHILDER AUSGELIEFERT. DIE üBERARBEITUNG<br />

WURDE IM RAHMEN DER NEUGESTALTUNG DER GESAMTEN <strong>PEFC</strong>-AUSSENDARSTELLUNG NoTWENDIG; ZUDEM WAR DAS BIS<br />

DAHIN VERWENDETE DESIGN NICHT MEHR ZEITGEMäSS.<br />

Die Macht des Waldbesitzers –<br />

nur aktive Nachfrage erzeugt ein<br />

entsprechendes angebot<br />

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Theorien im Zusammenhang<br />

von Angebot und Nachfrage aufgestellt. Diese Theorien sind bis<br />

zum heutigen Tage gültig und können ohne Weiteres auch auf die forstliche<br />

Zertifizierung übertragen werden. Auf Dauer führt nur eine entsprechende<br />

Nachfrage zu einem entsprechenden Angebot bzw. zu einer weiteren Angebotssteigerung.<br />

Um einen Zuwachs an <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Produkten erreichen<br />

zu können, muss demnach auch die Nachfrage <strong>wachsen</strong>. Es gilt also,<br />

die Nachfrage nach <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Holzprodukten von Bauholz über Kopierpapier<br />

bis hin zu Blei- und Buntstiften zu erhöhen. Durch die hohe Zahl<br />

der <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Unternehmen, deren überprüfung durch unabhängige<br />

Dritte eine Herkunft aus <strong>PEFC</strong>-zertifizierten Wäldern gewährleistet, ist dies<br />

mittlerweile ein Kinderspiel. Allein in <strong>Deutschland</strong> waren bis Ende 2009<br />

1.301 Unternehmen und weltweit sogar mehr als 6.171 <strong>PEFC</strong> zertifiziert.<br />

Die Sensibilisierung des Verbrauchers und der Unternehmen im Bezug<br />

auf Umwelt- und Klimaschutz sowie die Akzeptanz von Herkunftsnachweisen<br />

ist den letzen Jahren stark gestiegen. Davon hat auch <strong>PEFC</strong> profitiert. Dennoch<br />

ist immer noch festzustellen, dass der Besitzer zertifizierten Waldes<br />

seine Möglichkeiten bei der aktiven Nachfrage nach zertifizierten Produkten<br />

nicht voll ausschöpft. Deshalb: Legen Sie beim Kauf von Holzprodukten Wert<br />

auf den <strong>PEFC</strong>-Herkunftsnachweis! Achten Sie bewusst auf das <strong>PEFC</strong>-Label<br />

und fragen Sie aktiv nach zertifizierten Produkten! Eine entsprechende Nachfrage<br />

wird zu einem größeren Angebot von zertifizierten Produkten führen.<br />

Auf diese Weise unterstützen Sie nicht nur Ihre eigene vorbildliche Waldbewirtschaftung,<br />

sondern tragen zu einem weiteren Ausbau der Zertifizierung<br />

weltweit bei.<br />

Die neue Gestaltung setzt nicht mehr auf eine fotorealistische Darstellung<br />

von Natur – was im Wald auch nicht notwendig ist, sondern<br />

verwendet vielmehr einen abstrahierten Specht als Symbol<br />

für <strong>Nachhaltig</strong>keit. Zudem stellt das Schild das <strong>PEFC</strong>-Logo in den<br />

Mittelpunkt. An den Botschaften wurde hingegen wenig geändert.<br />

Auch bei dem verwendeten Material gab es Fortschritte: Anstatt<br />

eines Hartschaums besteht das Schild nun aus einem stabilen und<br />

wetterbeständigen Alu-Verbundstoff (Aludibond).<br />

Die ersten Rückmeldungen zeigen: Die neue, reduzierte Gestaltung<br />

findet bei Waldbesitzern und -besuchern gleichermaßen<br />

Anklang. Mit dem Waldschild können Besitzer <strong>PEFC</strong>-zertifizierter<br />

Wälder auf ihre nachhaltige und damit vorbildliche Waldbewirtschaftung<br />

hinweisen. Insgesamt sind im Jahr 2009 über 2.300<br />

Schilder produziert und ausgeliefert worden. Somit sind seit der<br />

Einführung der Waldschilder im Jahr 2007 über 8.000 Schilder<br />

ausgeliefert worden.<br />

Wenn auch Sie Ihre <strong>PEFC</strong>-zertifizierte Waldbewirtschaftung und<br />

damit Ihr Engagement für den Wald mit dem neu gestalteten Waldschild<br />

präsentieren wollen, dann können Sie über die Website von<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. (www.pefc.de) im Bereich „Service“ oder<br />

über die <strong>PEFC</strong>-Geschäftsstelle kostenlos Waldschilder bestellen.<br />

In Kürze:<br />

der Esslinger Waldtag<br />

Am 20. September 2009 veranstaltete das<br />

Forstamt Esslingen auf dem „Käppele“ einen<br />

Waldtag. Auf über 30 Stationen konnten<br />

sich ca. 12.000 Besucher ein umfassendes<br />

Bild über die Forstwirtschaft und verwandte<br />

Bereiche machen. Neben Holzfällungen,<br />

Motorsägenschnitzen sowie Jagdhundevorführungen<br />

präsentierte sich auch <strong>PEFC</strong><br />

<strong>Deutschland</strong> – inmitten eines <strong>PEFC</strong>-zertifizierten<br />

Waldes – und informierte die Besucher<br />

über die eigene Arbeit für eine nachhaltige<br />

Waldwirtschaft. Die Besucher zeigten<br />

sich der Waldzertifizierung gegenüber aufgeschlossen.<br />

Deren breit gestreutes Vorwissen<br />

führte zu interessanten Gesprächen,<br />

während sich die Kinder mit dem Aussägen<br />

der beliebten <strong>PEFC</strong>-Waldtiere beschäftigten.<br />

So waren Spezialthemen wie Forstunternehmereinsätze<br />

und Wildverbiss ebenso<br />

Gegenstand der Gespräche wie auch allgemeine<br />

Fragen zu den Hintergründen der<br />

<strong>PEFC</strong>-Zertifizierung. Eine über den ganzen<br />

Tag oft gestellte Frage war, wie der Einzelne<br />

die Zertifizierung der Wälder unterstützen<br />

kann. Hier gab es natürlich nur eine Antwort:<br />

„Fragen Sie nach Holzprodukten mit<br />

dem <strong>PEFC</strong>-Zeichen!“<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 27


Im Gespräch<br />

mit dem neuen vorsitzenden<br />

von <strong>PEFC</strong> International,<br />

William Street<br />

>> ein paar Worte zu ihrem beruflichen<br />

hintergrund?<br />

Ich bin als Direktor bei der Holzarbeitergewerkschaft<br />

in den USA tätig, die sowohl die<br />

Arbeitnehmer in der Holzwirtschaft als auch<br />

die Waldarbeiter vertritt. Wir sind Mitte der<br />

Achtziger mit der Metallarbeitergewerkschaft<br />

der Maschinen- und Raumfahrtindustrie<br />

fusioniert. Der Grund: Die Grünen hatten<br />

es geschafft, die Erntemengen in den US-<br />

Bundesstaaten im Nordwesten am Pazifik<br />

von 14 Mio. Kubikmetern auf 1,1 Mio. zu reduzieren.<br />

Meine Gewerkschaft hat dadurch<br />

25.000 Mitglieder verloren.<br />

Zudem war ich für 3,5 Jahre bei der IBWW<br />

(International Building and Woodworkers) in<br />

Genf für das Globale Programm Holz und<br />

Forstwirtschaft verantwortlich. Die IBWW<br />

vertritt die Arbeitnehmer in Forst- und Holzwirtschaft<br />

sowie im Bauwesen. Sie repräsentiert<br />

12 Mio. Mitglieder weltweit, unter<br />

anderem die deutschen Gewerkschaften IG<br />

Metall und IG BAU.<br />

..................................................................<br />

>> Wann sind sie das erste Mal mit PeFc<br />

in berührung gekommen?<br />

Für Waldzertifizierung habe ich mich von<br />

meinem ersten Tag in Genf an starkgemacht.<br />

Wir haben uns damals sehr intensiv<br />

um Schulungen für Waldarbeiter in Sachen<br />

Waldzertifizierung gekümmert. Die FAO<br />

kümmerte sich um nationale Waldprogramme,<br />

die Weltbank um Pläne zur Armutsbekämpfung,<br />

aber weder Waldarbeiter<br />

noch Grundeigentümer oder Privatwaldbesitzer<br />

wurden anfänglich an diesen Prozessen<br />

beteiligt. Ganz zu Beginn, bei einer<br />

FAO-Veranstaltung in Rom, traf ich Natalie<br />

Hufnagl (damals Geschäftsführerin des Europäischen<br />

Waldbesitzerverbandes CEPF,<br />

heute Vorstandsmitglied von <strong>PEFC</strong> International;<br />

Anm. d. Red.). Mit ihr habe ich in<br />

den folgenden Jahren beim UNFF (United<br />

Nations Forum on Forests) und MCPFE (Ministerkonferenzen<br />

zum Schutz der Wälder in<br />

Europa) sehr eng zusammengearbeitet, und<br />

wir haben uns dabei äußerst gut ergänzt.<br />

Denn damals wurde uns schnell klar, dass<br />

das Bemühen der kleinen Familienforstbetriebe,<br />

Gehör für die Menschen im ländlichen<br />

Raum zu finden und die Wertschöpfung in<br />

den kleinen Forstbetrieben zu erhöhen, mit<br />

den Bestrebungen und Interessen der Gewerkschaften<br />

korreliert. Wir möchten starke<br />

Gemeinschaften im ländlichen Raum. Denn<br />

was für einen Waldarbeiter gut ist, ist auch<br />

gut für einen kleinen Familienforstbetrieb<br />

und andersherum.<br />

.................................................................<br />

>> Wir haben in Paris das 10-jährige bestehen<br />

von PeFc gefeiert. Was sind ihrer<br />

Meinung nach, die größten erfolge in der<br />

Geschichte von PeFc?<br />

Dass sich <strong>PEFC</strong> von einer pan-europäischen<br />

zu einer globalen Organisation entwickelt<br />

hat. Ich glaube, das war der bedeutendste<br />

Schritt in den letzten 10 Jahren. Eine globale<br />

Organisation zu sein, ist überlebensnotwendig<br />

und notwendig, um unsere Ziele zu erreichen.<br />

Darüber hinaus ist <strong>PEFC</strong> auf vielen<br />

internationalen Foren als eine unabhängige<br />

und starke Organisation vertreten, so z. B.<br />

auf dem Weltforstkongress in Buenos Aires,<br />

an dem ich vor Kurzem teilgenommen habe<br />

und wo <strong>PEFC</strong> und FSC die gleiche Zeit auf<br />

den Podien eingeräumt wurde. Das war vor<br />

7 Jahren in Quebec noch anders. Es zeigt,<br />

dass <strong>PEFC</strong> als legitimes Waldzertifizierungssystem<br />

anerkannt ist.<br />

Ich glaube, dass die einzige Bedrohung für<br />

<strong>PEFC</strong> aus dem Inneren kommen kann. Ich<br />

glaube nicht, dass irgendjemand anderes uns<br />

schaden kann. Aber wir dürfen nie vergessen,<br />

was uns verbindet, nämlich das Bekenntnis<br />

zur nachhaltigen Waldbewirtschaftung,<br />

wie auch immer man dies definiert, und die<br />

Überzeugung, dass wirtschaftliche Lebensfähigkeit<br />

entscheidend dafür ist, dass unsere<br />

Wälder überleben. Zumindest in Nordamerika<br />

versteht das die „grüne Gemeinde“<br />

bisher nicht. Auf der Nordhalbkugel in den<br />

reichen Ländern kann man es sich leisten,<br />

Baum-Museen einzurichten. Aber dann gehen<br />

sie auf die Südhalbkugel, um das Gleiche<br />

zu tun. Aber das Problem mit Baum-Museen<br />

ist, dass in einem Museum Dinge konserviert<br />

werden. Doch Wälder können nicht konserviert<br />

werden, weil sie lebende Organismen<br />

sind. Sie verändern sich ständig; sie sterben<br />

und entstehen wieder neu. Dieses Verständnis<br />

hält uns zusammen.<br />

..................................................................<br />

>> Was wollen sie am ende ihrer amtszeit<br />

in drei Jahren erreicht haben?<br />

Ich würde mir in den nächsten drei Jahren<br />

wünschen, dass wir uns nicht ständig an jemand<br />

anderem messen. Wir kennen unsere<br />

Mission, sie ist sehr klar: nachhaltige Waldbewirtschaftung<br />

zum Nutzen der im und<br />

vom Wald lebenden Menschen zu fördern.<br />

Lasst uns die Agenda bestimmen und nicht<br />

zum Maßstab nehmen, um wie viel im letzten<br />

Monat die Zahl der Chain-of-Custody-<br />

Zertifikate bei uns im Vergleich zu anderen<br />

Systemen gestiegen ist.<br />

Wir wollen ferner die Ausdehnung von <strong>PEFC</strong><br />

in die Tropen. Um dies zu erreichen, müssen<br />

wir nicht unsere Standards, aber unsere<br />

Verfahren einer kritischen Prüfung unterziehen.<br />

Auch müssen wir das Know-how, das<br />

im Rahmen von regionalen Zertifizierungen<br />

z. B. in <strong>Deutschland</strong>, den USA oder Finnland<br />

gesammelt wurde, tropischen Ländern wie<br />

Kamerun, Ghana oder Indien verfügbar machen.<br />

Aber auch auf der Nordhalbkugel ist<br />

noch einiges zu tun. So müssen wir beispielsweise<br />

unbedingt Russland an Bord holen.<br />

Darüber hinaus müssen wir das Finanzierungssystem<br />

von <strong>PEFC</strong> International anpassen. Ich<br />

würde mir wünschen, dass starke Mitglieder<br />

mit ausreichender finanzieller Ausstattung<br />

unsere schwachen Mitglieder stärker unterstützen,<br />

sei es mit Geld oder durch Personal.<br />

Es besteht auch große Übereinstimmung im<br />

Vorstand, aber auch unter den Mitgliedern,<br />

dass wir die Finanzierung aus dem Wald, d. h.<br />

durch die Berechnung von Gebühren in Abhängigkeit<br />

von der zertifizierten Waldfläche, in<br />

Richtung des Endes der Wertschöpfungskette<br />

verschieben müssen.<br />

INTERNaTIONaLE NEUIGKEITEN<br />

Feiern zum 10-jährigen Jubiläum<br />

in Paris<br />

DIE 13. GENERALVERSAMMLUNG VoN <strong>PEFC</strong> INTERNA-<br />

TIoNAL FAND AM 13. NoVEMBER AN JENEM oRT STATT,<br />

Wo <strong>PEFC</strong> VoR ZEHN JAHREN GEGRüNDET WoRDEN<br />

WAR: IN PARIS. NEBEN DEN FEIERLICHKEITEN ZUM<br />

10-JäHRIGEN JUBILäUM WURDE EIN NEUER VoRSIT-<br />

ZENDER GEWäHLT UND EINE REIHE RICHTUNGSWEI-<br />

SENDER BESCHLüSSE GEFASST.<br />

Nach einem Waldbesitzer aus Frankreich und einem Industrievertreter<br />

aus England hat nun mit William Street,<br />

ein Gewerkschaftsvertreter aus den USA, den Vorsitz<br />

der weltgrößten Waldzertifizierungsorganisation inne<br />

(siehe auch Interview). Street gehörte bereits zwei Jahren<br />

dem Vorstand von <strong>PEFC</strong>C an und war unter anderem von<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. für den Posten des Vorsitzenden<br />

nominiert worden. Neu in den Vorstand wurden Sheam<br />

Sutkuru, Repräsentantin des Malaysian Timber Council, und<br />

Michael Proschek-Hauptmann vom Österreichischen Umweltdachverband<br />

gewählt.<br />

Darüber hinaus wurde eine Satzungsänderung beschlossen,<br />

die den Beitritt von sogenannten Stakeholder-Mitgliedern<br />

erleichtern soll. In Zukunft können Verbände, Institutionen<br />

und Unternehmen, die in mehr als einem Land tätig<br />

sind, Sitz und Stimme in der <strong>PEFC</strong>C-Generalversammlung<br />

bekommen. Um die letzte Hürde zur Anerkennung von <strong>PEFC</strong><br />

International durch die niederländischen Beschaffungsstellen<br />

aus dem Weg zu räumen, stimmte die Generalversammlung<br />

einer Änderung des „Meta-Standards“ zu, nach dem<br />

nationale Zertifizierungssysteme bewertet werden.<br />

..........................................................................................<br />

anerkennung von Malaysia und<br />

Gabun sowie des chilenischen<br />

Naturwaldstandards<br />

MITGLIEDER WAREN DIE ZERTIFIZIERUNGSSYSTEME<br />

VoN MALAYSIA (MTCS) UND GABUN SCHoN LäNGER,<br />

BISHER ABER oHNE DEN STATUS „ANERKANNT“.<br />

Dies hat sich nun geändert, denn seit dem 1. Mai sind beide<br />

Systeme durch <strong>PEFC</strong> voll anerkannt. MTCS ist das erste Zertifizierungssystem<br />

für Tropenwälder im Asien-Pazifik-Raum<br />

und neben dem gabunischen System das zweite mit einem<br />

Naturwaldstandard aus den Tropen überhaupt, das von<br />

<strong>PEFC</strong> zugelassen wurde.<br />

Seit 2004 existiert in Chile mit CERTFOR ein von <strong>PEFC</strong><br />

anerkannter Standard für die Plantagenbewirtschaftung.<br />

Im Rahmen der Revision des nationalen Waldstandards,<br />

die <strong>PEFC</strong> International alle fünf Jahre verlangt, entwickelte<br />

CERTFOR erstmalig zusätzlich zum neuen Plantagenstandard<br />

auch einen Naturwaldstandard. Beide wurden ebenfalls<br />

im Mai durch den <strong>PEFC</strong> Council anerkannt.<br />

.........................................................................................................................................................................................................................................................................................................<br />

Neuer Chain-of-Custody-Standard<br />

kurz vor verabschiedung<br />

Intern<br />

TRoTZ LANGER UND INTENSIVER KoNSULTATIoN KoNNTE<br />

DIE REVISIoN DES INTERNATIoNALEN CoC-STANDARDS AUF<br />

DER 13. GENERALVERSAMLUNG NICHT ABGESCHLoSSEN<br />

WERDEN, WEIL ZU ZWEI PUNKTEN IM VoRFELD KEINE EINI-<br />

GUNG ERZIELT WERDEN KoNNTE.<br />

So hatte es unter anderem<br />

Widerstand gegen<br />

das Vorhaben gegeben,<br />

Recycling-Material mit<br />

Holz aus zertifizierter<br />

nachhaltiger Waldbewirtschaftunggleichzusetzen.<br />

Die strittigen<br />

Punkte wurden zurück<br />

an die Arbeitsgruppe<br />

verwiesen, die nun<br />

neue Vorschläge machen<br />

muss. Mit einer<br />

Einigung kann aber bis April 2010 gerechnet werden. Als Teil der<br />

vorangegangenen Konsultation hatten Seminare in Tokio, Melbourne,<br />

Paris und Hannover stattgefunden, bei denen die ersten Entwürfe des<br />

CoC-Standards zur Diskussion gestellt wurden. Die Veranstaltung in<br />

Hannover war vom <strong>PEFC</strong> Council gemeinsam mit <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

e. V. und mit Unterstützung der SGS-ICS (Foto: Henrich Kirchner, SGS-<br />

Auditor) am letzten Tag der LIGNA organisiert worden. Repräsentanten<br />

von Unternehmen der Produktkette Holz, von Zertifizierungsstellen<br />

und von Verbänden folgten der Einladung und diskutierten über<br />

die geplanten Änderungen, insbesondere in den Bereichen Recycling,<br />

Multi-Site-Zertifizierung und Holz aus umstrittenen Quellen.<br />

.....................................................................................................<br />

ZERTIFIZIERERSEMINaR<br />

Fortbildung bei <strong>PEFC</strong> ist Pflicht!<br />

Wie in jedem Jahr kamen auch 2009 wieder alle in<br />

<strong>Deutschland</strong> aktiven <strong>PEFC</strong>-Auditoren zusammen,<br />

diesmal ins schwäbische Schorndorf, um sich über die<br />

neuesten Entwicklungen bei <strong>PEFC</strong> zu informieren<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 29


10. Mitgliederversammlung in Würzburg<br />

ZWAR IST DER VEREIN <strong>PEFC</strong> DEUTSCHLAND E. V. 1999 IN BoNN GEGRüNDET WoRDEN, AUS DER TAUFE GEHoBEN<br />

WURDE DIE <strong>PEFC</strong>-IDEE ABER IN WüRZBURG. HIER KAMEN NäMLICH IM APRIL DES GLEICHEN JAHRES üBER 250 WAL-<br />

DExPERTEN AUS ALLER WELT ZUSAMMEN, UM DIE INTERNATIoNALEN <strong>PEFC</strong>-ANFoRDERUNGEN AN NATIoNALE WALD-<br />

ZERTIFIZIERUNGSSYSTEME ZU DEFINIEREN. <strong>PEFC</strong> DEUTSCHLAND E. V. BESINNT SICH AUF DIESE TRADITIoN UND LäDT<br />

ALLE FüNF JAHRE NACH WüRZBURG ZUR MITGLIEDERVERSAMMLUNG – EBENFALLS TRADITIoNSGEMäSS – IM RAHMEN<br />

DES ALLE FüNF JAHRE NoTWENDIGEN REVISIoNSPRoZESSES ÖFFENTLICH üBER DIE DEUTSCHEN <strong>PEFC</strong>-STANDARDS<br />

DISKUTIERT WIRD. üBER 80 TEILNEHMER NAHMEN AM 25. UND 26. AUGUST DIESES JAHRES DIE EINLADUNG IN DAS<br />

WüRZBURGER JULIUSSPITAL AN.<br />

In seinem Bericht wies der <strong>PEFC</strong>-Vorsitzende, Frank v. Römer, darauf<br />

hin, dass sich ein Thema wie ein roter Faden durch die Arbeit<br />

von <strong>PEFC</strong> in den vergangenen zwölf Monaten ziehe – sowohl auf nationaler<br />

als auch auf internationaler Ebene, nämlich die Frage: „Wie<br />

gelingt es uns, bisher unbeteiligte Interessengruppen für eine Mitarbeit<br />

zu gewinnen und einzubinden?“ In <strong>Deutschland</strong> habe <strong>PEFC</strong><br />

durch die Ausrichtung von vier Runden Tischen im Rahmen des<br />

Revisionsprozesses sowie durch neue Mechanismen zur Entscheidungsfindung<br />

in den <strong>PEFC</strong>-Arbeitsgruppen bewiesen, dass es den<br />

Grundsatz der Partizipation ernst nimmt.<br />

Auf der diesjährigen Mitgliederversammlung wurde der Bundesverband<br />

der Säge- und Holzindustrie <strong>Deutschland</strong> (BSHD) als<br />

neues Mitglied aufgenommen. Das BSHD-Vorstandsmitglied Lars<br />

Schmidt wird die Interessen des Verbandes auch im Deutschen<br />

Forstzertifizierungsrat (DFZR) vertreten.<br />

Zu Beginn des Empfanges am Abend des ersten Tages in den<br />

repräsentativen Räumlichkeiten des Juliusspitals ließ der Ehrenvorsitzende<br />

von <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V., Marian Freiherr von Gravenreuth,<br />

die Stationen der letzten zehn Jahre Revue passieren. Er<br />

nannte <strong>PEFC</strong> eine Erfolgsgeschichte und erinnerte unter anderem an<br />

die Geburtsstunde in der Würzburger Neubaukirche, an die erfolgreichen<br />

Proteste der Waldbesitzer vor Otto, OBI und Axel-Springer<br />

und an die Zeiten der rot-grünen Regierung, die für <strong>PEFC</strong> nicht einfach<br />

waren.<br />

ZUM 60. GEBURTSTaG<br />

Unglaublich, aber wahr: Unser Ehrenvorsitzender ist 60 Jahr!<br />

Wir gratulieren Marian Freiherr von Gravenreuth und wünschen<br />

ihm alles Gute.<br />

ausblick<br />

Wie kann man Gott zum Lachen bringen? Indem man einen Plan macht. Nichtsdestotrotz<br />

werden wir nicht müde, das nächste Jahr durchzuplanen. So soll<br />

2010 das zweite Anerkennungsverfahren bei <strong>PEFC</strong> International erfolgreich<br />

durchlaufen werden. Auch sollen die regionalen Zertifikate in Thüringen, Baden-<br />

Württemberg, Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Hessen für weitere<br />

fünf Jahre verlängert werden. Hier werden die regionalen Arbeitsgruppen in den<br />

betreffenden Bundesländern gefordert sein. Denn es gilt, neue Waldberichte zu<br />

erstellen, Ziele zu definieren und mit Handlungsprogrammen zu hinterlegen.<br />

Wenn die Zertifizierungsstellen dann grünes Licht geben, müssen Tausende<br />

neue Urkunden an die teilnehmenden Waldbesitzer versandt werden. Darüber<br />

hinaus werden alle 7.000 teilnehmenden Waldbesitzer und Forstbetriebsgemeinschaften<br />

mit den neuen <strong>PEFC</strong>-Standards versorgt, die ab dem 1.1.2011<br />

verbindlich in Kraft treten.<br />

Auch auf internationaler Ebene kann das Jahr 2010 spannend werden:<br />

Wird sich etwas in den Tropen tun? Werden die ersten Wälder in Russland und<br />

Polen zertifiziert? Wird es gelingen, den US-amerikanischen Markt für <strong>PEFC</strong><br />

zu gewinnen? Im ersten Quartal wird die Verabschiedung des neuen Chain-of-<br />

Custody-Standards erwartet. Bis zur nächsten Generalversammlung im November<br />

in Rio de Janeiro soll ferner ein neuer „Meta-Standard“ erarbeitet werden,<br />

nach dem die nationalen Systeme bewertet werden. <strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. wird<br />

sich intensiv in diesen Revisionsprozess einbringen.<br />

In <strong>Deutschland</strong> werden wir hart an der weiteren Durchdringung der Produktkette<br />

bis hin zum Einzelhandel arbeiten. Wir werden versuchen, die guten<br />

Wachstumsraten bei der Zahl der Chain-of-Custody-Zertifizierungen beizubehalten.<br />

Wie im Jahr 2009, in dem große Erfolge in den Bereichen Küchen, Stifte<br />

oder Hygienepapier zu verzeichnen waren, müssen weitere Produktgruppen für<br />

das <strong>PEFC</strong>-Label erschlossen werden. Auch hoffen wir, dass sich der positive<br />

Trend bei der Verwendung des <strong>PEFC</strong>-Logos auf Baumarktprodukten oder auf<br />

prominenten Publikationen fortsetzt. Der britische „Economist“ trägt schon unser<br />

Zeichen, warum sollte uns dies nicht auch beim deutschen „Spiegel“ gelingen?<br />

Eine Zwischenbilanz über die Fortschritte im ersten Halbjahr 2010 wird<br />

<strong>PEFC</strong> <strong>Deutschland</strong> e. V. auf der Mitgliederversammlung am 16. Juli im Rahmen<br />

der Interforst in München ziehen. Merken Sie sich diesen Termin vor! Mit dem<br />

Herz in der Hand und der Leidenschaft im Land werden wir sechs Tage vor<br />

dieser Veranstaltung nicht nur Weltmeister sein, sondern auch gemeinsam <strong>PEFC</strong><br />

weiter nach vorne gebracht haben.<br />

Intern<br />

<strong>PEFC</strong> | Jahresbericht 2009 31


Gestaltung: steffen kommunikationsdesign, Köln; Tanja Steffen, Mareile Busse<br />

achteN sie aUF Dieses ZeicheN!<br />

<strong>PEFC</strong> hat im Internet unter www.pefc.de<br />

eine umfangreiche Datenbank eingerichtet,<br />

den Einkaufsratgeber. In diesem sind<br />

alle zertifizierten Unternehmen und deren<br />

Produkte gespeichert. <strong>PEFC</strong>-zertifizierte<br />

Produkte zu finden, wird so zu einem Kinderspiel.<br />

Dort finden Sie auch mehr Informationen<br />

zu nachhaltiger Waldwirtschaft, der Waldzertifizierung<br />

oder einem gesicherten Herkunftsnachweis<br />

sowie unsere gesamten<br />

Informationsbroschüren, die heruntergeladen<br />

oder kostenlos bestellt werden können.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />

impressum:<br />

Programm für die Anerkennung<br />

von Forstzertifizierungssystemen<br />

PeFc <strong>Deutschland</strong> e. V.<br />

Danneckerstraße 37<br />

70182 Stuttgart<br />

Tel. 0711 248 40-06<br />

Fax 0711 248 40-31<br />

info@pefc.de<br />

www.pefc.de<br />

Verantwortlich:<br />

Dirk Teegelbekkers<br />

Druck:<br />

Media Cologne GmbH<br />

(<strong>PEFC</strong>/04-31-830)<br />

Der Jahresbericht „<strong>Nachhaltig</strong> <strong>wachsen</strong>“<br />

ist auf PrePrint-S 160 g/m 2 , einem <strong>PEFC</strong>zertifizierten<br />

Papier, gedruckt.

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